Russland verfolgt Söldner, die für die Ukraine gekämpft haben

José Aron Medina macht vor dem Abflug in die Heimat noch ein Selfie mit anderen Söldner-Kollegen.

Venezuela hat zwei kolumbianische Söldner, die auf dem Weg in die Heimat waren, nach Russland ausgeliefert. Nach einem weiteren Söldner sind der Krieg und die Bedingungen in der Internationalen Legion abschreckend.

Kürzlich ist ein Tscheche, der sich kurz nach Beginn des Einmarsches der russischen Truppen in die Ukraine dem Freiwilligenbataillon Karpatská Sič angeschlossen hatte, zu einer siebenjährigen Gefängnisstrafe verurteilt worden.  Interessant ist, dass er Anfang April 2022 zur Säuberung von Butscha und Irpin nach dem Abzug der russischen Truppen eingesetzt worden war. Davon wollte das tschechische Gericht aber nichts wissen. Filip Siman war vom Bataillon der Plünderung beschuldigt worden, was durch Zeugenaussagen und selbst gemachte Videos belegt wurde. Das hat man aber weiter nicht verfolgt, es sollten wohl die anderen Mitglieder von Freiwilligenverbänden aus dem Ausland nicht abgeschreckt werden.

In der Tschechischen Republik dürfen Bürger im Ausland kämpfen, wenn der Präsident dies genehmigt. Siman hatte nicht gefragt und im Gericht gesagt, er habe sich auf das Versprechen des ehemaligen Präsidenten Zeman und des Premierministers Fiala verlassen, dass diejenigen, die in die Ukraine kämpfen, straffrei bleiben würden. Das akzeptierte das Gericht, möglicherweise auch, um nicht gegen andere Tschechen vorgehen zu müssen. Schließlich bewilligte der Präsident einige Gesuche, vermutlich sind weitere Tschechen in der Ukraine als Kämpfer oder Söldner tätig oder dies gewesen. Verurteilte wurde Siman wegen der Plünderungen. Das macht man nicht, auch wenn man andere Menschen erschießen darf. Was der Tscheche während der Säuberung in Butscha und Irpin gemacht hat, blieb trotz einiger Andeutungen von ihm im Dunkeln (Tscheche wegen Plünderungen in Butscha und Irpin zu sieben Jahre Gefängnis verurteilt).

Russland ließ sich zwei kolumbianische  Söldner ausliefern, die in der Ukraine gekämpft hatten

Sich der ukrainischen Fremdenlegion anzuschließen, ging jetzt für zwei Kolumbianer auch nicht gut aus, die sich Mitte 2023 anwerben ließen und jetzt angesichts großer Verluste lieber wieder in ihre Heimat zurückkehren wollten. Wie Siman war weniger die angebliche Verteidigung der Freiheit in der Ukraine, sondern die Bereicherung das Motiv, sich der Internationalen Legion, also der Fremdenlegion, anzuschließen, in dem Fall der Kolumbianer ging es um den Sold.

Ähnlich wie Siman, der sich mit geklauten Dingen filmte, waren die zwei Söldner Jose Aron Aranda Medina und Alexander Ante ebenfalls nicht sonderlich intelligent, als sie in ukrainischer Uniform über Warschau, Madrid und Caracas nach Kolumbien aus der Ukraine zurückfliegen wollten. Venezuela ist bekanntlich ein mit Russland befreundetes Land. Nach der Landung in Caracas wurden die beiden am 18. Juli festgenommen, berichtet El Tiempo. So soll es zuvor auch einer Kolumbianerin und einem Kolumbianer ergangen sein.

Screenshot aus RIA-Video

Jose Aron hatte noch ein Video auf einem Flugplatz – wahrscheinlich in Polen –  in seinen TikTok-Account gestellt, wo er mit weiteren Uniformierten zu sehen ist. Und in eben diesen Uniformen sind sie in Caracas angekommen und festgenommen worden. Mittlerweile wurden beide nach Russland ausgeliefert, wo sie bis Oktober in Untersuchungshaft kamen und auf sie ein Prozess wartet. Nach russischem Gesetz – Artikel 359 des Strafgesetzbuches – droht für Söldner in bewaffneten Konflikten eine Freiheitsstrafe bis zu 15 Jahren.

Mindestens 200 Kolumbianer sollen auf ukrainischer Seite kämpfen, über 50 seien getötet worden, sagte der kolumbianische Botschafter in Großbritannien im Juni. Nach ihm bietet die Ukraine einen Sold zwischen 3000 und 5000 Dollar an.

Der russische Geheimdienst FSB hat die Festnahme der beiden Kolumbianer in einer Mitteilung gestern kundgetan. Bei ihrer Durchsuchung wurden „Dokumente, die ihre illegalen Aktivitäten bestätigten, sowie Militäruniformen im ukrainischen Stil mit Abzeichen des Karpaten-Sich-Bataillons der ukrainischen Streitkräfte gefunden“. Die beiden sind nach einer Mitteilung des Bezirksgerichts Lefortowo „vorbeugend“ inhaftiert worden und werden eine harte Strafe zur Abschreckung andrer Söldner erwarten müssen. Auf einem Video ist zu sehen, wie sie in eine Zelle gebracht werden.

Als Söldner gilt „eine Person, die zum Zweck der Erlangung einer materiellen Entschädigung handelt und nicht Staatsangehöriger eines Staates ist, der an einem bewaffneten Konflikt oder Feindseligkeiten beteiligt ist, sich nicht dauerhaft auf dessen Territorium aufhält und keine Person ist, die zur Erfüllung offizieller Aufgaben entsandt wird“. Bekanntlich wirbt Russland ebenfalls Söldner etwa in Indien, Nepal oder Kuba an und stützt sich auf Söldnergruppen wie Wagner.

„Ich habe nur 500 Dollar bekommen“

Ein kolumbianischer Schauspieler, der sich auch als Söldner der Internationalen Legion verdingte, machte in einem Interview für einen kolumbianisches Radiosender klar, dass der Krieg in der Ukraine und die Behandlung der Legionäre alles andere als ein Zuckerschlecken ist. Vor einigen Tage habe ein kolumbianischer Kollege Arme und Füße verloren, ein anderer beide Beine: „Verstümmelungen geschehen täglich. Man hat Angst, fürchtet sich.“

Die Söldner würden aber auch schlecht behandelt: „Wenn man krank wird, muss man seine Medizin selbst kaufen“, sagt er. „Eines Tages ließen sie uns ohne Essen, Wasser oder irgendetwas in einem verlassenen Haus ohne Bad oder Strom zurück.“ Und selbst den versprochenen Sold gibt es kaum: „Meiner Meinung nach ist das ein Betrug. Man sagte mir, ich würde sofort nach meiner Ankunft anfangen zu verdienen. Ich habe nur 500 Dollar pro Monat bekommen. Man bekommt nur 3.000 Dollar, wenn man an bestimmte Orte geht.“ Er rät ab, in die Ukraine zu gehen: „Denjenigen, die kommen wollen, sage ich: Tut es nicht. Kommt nicht hierher und riskiert euer Leben; das ist aus vielen Gründen nicht gerechtfertigt. Die Ukraine verfügt nicht über die notwendigen administrativen, operativen und technologischen Voraussetzungen.“

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29 Kommentare

  1. Russland verfolgt nicht nur Söldner, sondern lässt auch Terroristen, die in Deutschland untergekommen sind, hinrichten. Das mag man gut oder schlecht finden. Ich selbst bin nun wirklich nicht der Freund des Abknallens von Leuten, die in irgendeiner Behörde für todeswürdig befunden wurden. Also das, was unsere amerikanischen Dienstherren tausendfach machen. Aber ich bin einfach dagegen und dachte mal, alle halbwegs zivilisierten Menschen sind auch dagegen.
    Auf jeden Fall wissen wir in Deutschland schon mal, dass die Russen nicht mehr hilflos zusehen, dass ihre Rechtshilfeersuchen nicht mal mehr beantwortet wurden. Könnte in Zukunft noch ungemütlicher werden. Einfach mal alle paar Jahre hundert russische Kinder umbringen zu lassen, wird vielleicht nicht immer folgelos für uns bleiben.

    Dass die Russen diese Typen, die für Geld morden, nicht mögen, scheint auch verständlich. Was solls? Die werden verurteilt und ausgetauscht. Meinethalben könnten die in einem sibirischen Knast verrotten. Werden sie aber nicht. Mein Mitgefühl gilt allen, Russen, Ukrainer (ohne die Nazitruppen, die sie andauernd umbenennen), die in diesem Scheißkrieg ihre Haut riskieren müssen. Das Schicksal der beiden Glücksritter, die aus Geldgier oder Mordlust, vielleicht auch aus beiden Gründen, in den Krieg zogen, ist mir egal.

      1. Die Initiative für die Todesstrafe gibt es in Russland. Aber hier gilt natürlich auch das Prinzip das diese erst verhängt werden kann, wenn das Parlament dem Zustimmt und der Präsident dann das Gesetz unterzeichnet. Nachträglich ein Urteil das auf Lebenslänglich lautet in eine Todesstrafe umzuwandeln ist vermutlich ausgeschlossen. Vielleicht deswegen die Langen Fristen bis es zu verfahren gegen bestimmte Leute kommt.

      2. Ja, so habe ich es auch im Kopf. Aber ich vermute, dass man die beiden Söldner irgendwann austauschen wird.
        Was ich nicht weiß, ist, ob man bei denen zu Hause Interesse hat, die zurück zu holen, ob man überhaupt was hat, um sie auszutauschen.
        Im Westen und in der Ukraine hat man bestimmt andere Möglichkeiten für einen Gefangenenaustausch, aber vielleicht kein großes Interesse daran, zwei Subproletarier zu befreien, die zudem noch erkennbar bescheuert sind.
        Aber ich wiederhole es, dass mich ihr Schicksal so überhaupt nicht interessiert.

    1. Immer wenn Staaten überlange Arme bekommen und andere Regierungen für sie Rechtspflegedienste leisten, finde ich das nur halbgut. Man vergleiche die Schicksale von Julien Assange und Edward Snowden.

      Ich nehme an, dass es zahlreiche Ukrainer auch im wehrfähigen Alter gibt, die sich gerne über Warschau per Flugzeug erst mal verabschieden würden.

      Jeder Mensch in und nahe stürmischen Gestaden, auf deren Ursprungskräfte er keine oder nur geringe Einwirkungsmöglichkeiten hat, sollte Fluchtperspektiven haben.

      1. Alles andere als fliehen ist sowieso unrealistisch. Als Vater von in Deutschland wehrpflichtigen Söhnen denke ich öfter darüber nach. Woran ich keinen Gedanken verschwende, ist, dass sie für Kiesewetter oder die Außenlena, die dann im Bunker Hopse spielt, in den Krieg ziehen sollten. Es gibt keinen realistisch denkbaren Fall, der das sinnvoll erscheinen ließe. Wirklich keinen und das sehen die Jungs auch so. Wenn die Nukes fliegen, ist bei uns auch kein richtig guter Platz mehr.
        Fragt sich, wer Deutsche aufnehmen will. Auch wenn sie was Richtiges und nicht Genderstudies oder Politikwissenschaften oder noch minderwertigeres gelernt haben.

    2. “Ich selbst bin nun wirklich nicht der Freund des Abknallens von Leuten, die in irgendeiner Behörde für todeswürdig befunden wurden”
      Nun zumindest wurde in Berlin auch wirklich nur die Zielperson erwischt und nicht als Kolateralschaden auch noch eine gesamte Hochzeitsgesellschaft mit abgeschlachtet. Oder einfach mal ein gesamtes mehrstöckiges Wohnhaus in die Luft gejagt inkl aller Bewohner, nur um eine Person zu liqudieren.
      Gibt halt selbst im Unmoralischen noch deutliche Unterschiede.

      1. Dem ist schwer zu widersprechen. Und die Berliner Zielperson stand auch im Verdacht, den Tod sehr vieler Zivilisten zu verantworten. Ich bin da wirklich altmodisch und denke, es wäre Sache unserer Justiz gewesen, das zu untersuchen, wenn man ihn nicht ausliefert.
        Aber warum sollte man einen Mann sanktionieren, der im Auftrag des Westens russische Kinder tötet, wenn man zugleich Drohnenpiloten, die HochzeitsgeselIschaften auslöschen, besoldet?

        Das bischen Zivilisation, an dem wir uns mal erfreuen konnten, ist verdammt schnell erodiert.

  2. In Deutschland gibt es ganz viele, die meinen es gehe um “die angebliche Verteidigung der Freiheit in der Ukraine”.
    Allerdings müsste man dann auch wissen, um welche und wessen Freiheiten es geht.

    – geht es um die Freiheit rechtsradikaler Nationalisten ihren Präsidenten mit dem Tod zu bedrohen, falls er Anstalten macht mit Friedenspolitik zu beginnen?
    – oder geht es um die Freiheit des US-Vizepräsidenten Biden den ukrainischen Präsidenten zu zwingen den ukrainischen Generalstaatsanwalt zu entlassen?
    – oder geht es um die Freiheit der militärischen Greiftrupps Männer von der Straße weg zu verhaften und an die Front zu bringen?
    – oder geht es um die Freiheit Minderheiten den Gebrauch ihrer Sprache zu verbieten?
    – oder geht es um die Freiheit des Präsidenten einfach mal eine Wahl ausfallen zu lassen?
    – oder geht es um die Freiheit der Mehrheit die Glaubensfreiheit der Christen einzuschränken?

    Oder um welche Freiheit geht es da, das die mit dem Leben der kleinen Leute verteidigt wird.

    1. Nicht zu vergessen die Freiheit westlicher Konzerne, in der Ukraine billig an Rohstoffe und Arbeitskräfte zu kommen.
      Oder die Freiheit von “Investoren”, sich ohne großen Aufwand Besitz anzueignen. Die Freiheit, Bauern das Land wegzunehmen und es ihnen dann teurer zu verpachten.

      Oder um es auf einen einzigen Punkt einzudampfen, die Freiheit der einen, andere nach Belieben zu unterdrücken.

    2. Es geht immer um handfeste wirtschaftliche Interessen.
      Alles Andere ist Folklore um davon abzulenken.
      Einzige Ausnahme, religiöse Spinner auf dem Kreuzzug.
      Egal welcher Religion die angehören.
      Aber auch dort gibt es immer Leute die davon wirtschaftlich profitieren.

  3. Ich vermute mal, dass diese ‘Helden’¹ etliche Filme gesehen haben, in denen die Auftraggeber von einzelnen Profikillern oder Kommandos (Expendables…) ihre Versprechen auch nicht ganz einhalten und stattdessen den Sold lieber in Blei auszahlen – So wie es Buchhalter und Rechtsanwalt des Auftraggebers² empfahlen.
    Haben diese ‘Helden’ geglaubt, dass es sowas nur in B-Filmen gibt, während in der echten Söldner-Welt alles nach Treu und Glauben abläuft, so wie auf einem Flohmarkt der Amischen (Amish people)?

    ¹Gilt insbesondere auch für die Attentäter auf die Moskauer Crocus City Hall
    ²Gerade Selenski könnte sicher überzeugend so einen darstellen

  4. Und wie sieht es eigentlich mit Söldnern auf russischer Seite aus, die die Ukraine gefangen nimmt? Wäre doch auch mal ne interessante Info, oder ist da die Demokratur Ukraine nicht so auskunftsfreudig wie umgekehrt Russland (Venezuela) es ist? Würde mich echt mal interessieren.

    Übrigens tröpfchenweise sickert die Wahrheit über die Ukraine durch – auch ganz ohne Verbot von Russia Today in der EU – Selenskij ist ebenso ein Diktator, wie man es Putin zuschreibt – via “Wertewesten”, und jedem Ukrainer der, egal aus welchen Gründen (es soll auch “Wirtschaftsflüchtlinge geben sah ich gerade im SRF, dem offziellen Schweizer Fernsehen) dieses Land verläßt sei es gegönnt sein Leben außerhalb der äußerst menschenverachtenden, und korrupten, Selenskij-Clique aufzubauen.

    Die “Ausbeuter” aus dem Wertewesten stehen ja auch schon Schlange um das Aas zu weiden, dass die einst stolze Ukraine – ganz ohne Krieg mit Russland – geworden ist……daher wünsche ich den Ukrainer/-innen alles Gute, vor allem, dass der Krieg bald vorbei ist, und alle, die daran verdienen die gerechte Strafe dafür erhalten…..

    Ja, ich weis, ein frommer Wunsch von mir, der nie eintreten wird, aber es sollte einmal geschrieben sein…..

    Zu den Söldnern nur noch soviel – die können froh sein, dass Russland ebenso wie die Ukraine Gefangenenaustausch betreiben, und Verwundetenversorgung, d.h. sie halten sich die Genfer Konvention(en)……bei mittelalterlicher Kriegsführung, z.B. im 30jährigen Krieg wurden (gefangene) Söldner entweder zum Überlaufen überredet – oder hingerichtet…..schönes Bild, dass ich einmal in einem Schulbuch sah – ein Bauch voller gefangener Söldner der Gegenseite, oft verwundet, die dort vom Strick herabbaumelten….als Gehängte…..30jähriger Krieg eben….sorry, für meinen Zynismus, aber die Söldner können froh sein nicht hingerichtet zu werden, d.h. das Mittelalter und die damit verbundene Behandlung von Reisläufern, oder Söldner, längst Geschichte ist…..*Sarkasmus*

    Gruß
    Bernie

      1. Ja genau, das Bild ist aus dem Zyklus Schrecken des Krieges
        von Callot (und es ist ein Baum, kein Bauch 😉 )
        https://de.wikipedia.org/wiki/Jacques_Callot
        Was die Gefangenen Betrifft scheint man ja wirklich noch human zu sein auf beiden Seiten.
        Man darf allerdings nicht vergessen, dass der Krieg bei weitem noch nicht sein volles Eskalationspotential erreicht hat.

        1. Lieber Grottenolm, da hat mir das Smarphone, die Autokorrektur, gestern einen Streich gespielt. Natürlich meinte ich Baum 😉

          Was den Krieg angeht, die halten sich eben, und zwar beide Seiten, ganz im Gegensatz zu anderen Ländern im Nahen Osten, an die Genfer Konventionen, zumindest was die Behandlung von Verwundeten und Kriegsgefangenen angeht 😉

          Dazu Wikipedia:

          https://de.wikipedia.org/wiki/Genfer_Konventionen

          Die Wehrmacht verstieß ja, in ihrem Rassismus gegenüber so genannten “slawischen Völkern”, und “Der Vernichtung der Europäischen Juden” (Zitat: der US-Autor Raul Hilberg in seinem Buch) gegen diese Genfer Konventionen, daher wurden die nach dem 2. Weltkrieg noch einmal konkretisiert. Auch Hirohitos Japan hielt sich nicht daran.

          Der “Rückfall in die Barbarei” (siehe im Wikipedia-Artikel “Schlacht von Solferino”) war eben ein Zurück in die Zeit vor den Genfer Konventionen, und des Roten Kreuzes, die mit 1864 noch gar nicht so lange zurücklagen.

          Gruß
          Bernie

          1. “Was den Krieg angeht, die halten sich eben, und zwar beide Seiten, ganz im Gegensatz zu anderen Ländern im Nahen Osten, an die Genfer Konventionen, zumindest was die Behandlung von Verwundeten und Kriegsgefangenen angeht 😉”

            Die Russen ja, aber die Restukraine? Soll das ein Witz sein? Es gibt reichlich Berichte und auch Videos, in denen unsere restukrainischen Wertepartner russische Gefangene beispielsweise in die Knie geschossen und sie dann verbluten haben lassen. Auch “profane Folter” an Gefangenen ohne sie gleich zu ermorden ist auf restukrainischer Seite leider weit verbreitet.

            1. Danke für den Hinweis 😉

              Dennoch – trotz “Butscha” (wo ein kroatischer Söldner auf ukrainischer Seite jetzt vor Gericht zu Hause in Tschechien den bedenkens- und bemerkenswerten Satz machte, der dort eingesetzt war: “Wir waren Justiz, Polizei und Henker in einem”), und den von Ihnen geschilderten Vorfällen versuchen sich beide Seiten, wenn möglich, an die Genfer Konventionen zu halten – was in Gaza geschieht hat doch ein ganz anderes Kaliber, aber jeder der das ankreidet gilt ja als “Antisemit”…..

              Oskar Lafontaine gerade dazu beim Podcast Wohlstandsneurotiker von Tom Wellbrock über die Doppelmoral unserer “Wertewestler”:

              “Würde Kiew so aussehen wie Gaza momentan, ich könnte mir gar nicht vorstellen wie groß das Geschrei in Deutschland wäre”

              Zynischer Gruß
              Bernie

        2. Danke für den Hinweis, übrigens, lange vor dem 30jährigen Krieg gab es einen Konflikt zwischen Schweizer “Reisläufern” und Schwäbischen Landsknechten, der auf eine Nichtigkeit zurückging, und mit der selben Nichtigkeit in einem Frieden endete.

          Trotzdem war es ein sehr blutiger, und gnadenloser Kampf, auf den heute noch die Begriffe “Sauschwabe” und “Kuhschweizer” als Schimpfworte, deren ehrabschneidende Bedeutung längst vergessen ist, zurückgehen.

          Der “Schwabenkrieg” der mit der “Schlacht bei Dornach” endete:

          https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_bei_Dornach

          Wegen der ehrabschneidenden Begriffe schworen die Schweizer Landsknechte keine Gefangenen zu machen – bei einem Eid. Damals tatsächlich bindend. Nach der Schlacht wurden die Landknechte “gekeult”, d.h. Verwundete und Verletze wurden getötet – allesamt, es gab keine Überlebenden. Außerdem wurde den Adeligen, den einfachen Söldnern sowieso, ein christliches Begräbnis verweigert, nicht einmal die Bitten von Priestern halfen. Sie blieben liegen wo Sie “gekeult” wurden, oder gefallen waren, den Tieren des Waldes und der Natur überlassen, so ist es überliefert. Nur die Eigenen wurden vom Schlachtfeld gebracht, und bestattet, “der Feind” blieb dort wo er gefallen war und verweste……schreckliche Zeiten…..und jeder Söldner heute kann froh sein nicht im Mittelalter zu leben, wo man auf Gnade und Gewähr dem Sieger der jeweiligen Schlacht ausgeliefert war. Übrigens Schlachtfeldarchäologen fanden die Skelette mit dem tatsächlichen Hinweis der “Keulung” einem Stich mit der Hellebarde in den Kopf…….finsterstes Mittelalter eben……

          Gruß
          Bernie

          1. Ergänzung: Beim SRF, dem Schweizer Fernsehen, gibt es übrigens auch eine interessante Doku zur “Schlacht bei Dornach” – will sagen, ich beziehe meine Quellen nicht nur aus Wikipedia, wo nicht alles über diese Vorgänge steht – bildhaft wird die Sache noch viel grauenhafter, aber wie schon gesagt, diese Zeiten sind längst Geschichte, und leben nur in Schimpfwörtern aus dem “Schwabenkrieg” heute noch fort – deren ursprüngliche Bedeutung vom Verwender dieser Schimpfwörter längst vergessen sind “Kuhschweizer” (der es mit den Kühen treibt) und “Sauschwabe” (da kann sich jeder selbst denken was einst damit ehrabschneidendes gemeint war)…..und die Nichtigkeit war eigentlich eine Abgrenzung von Söldnerdiensten, insofern ich die Fernsehdokumentation richtig angesehen habe……tja, Konkurrenz, aber geändert hat sich nach dem furchtbaren Krieg nix……finsteres Mittelalter eben, wo wegen ehrabschneidender Begriffe, und andere Dinge, blutige Kriege geführt wurden……

            Auch die Dolche saßen damals – im normalen Alltag – locker, aber das ist ein anderes Thema – ein mittelalterlichen Mensch wäre über heutige Zustände nicht verwundert, oder wie Robert Habeck so schön sagte – nach Solingen “Wir leben nicht mehr im Mittelalter…..”…..bin kein Freund von Habeck, aber da lag er ausnahmsweise als Ex-(Kinderbuchautor) mal richtig 😉

            Zynische Grüße
            Bernie

  5. Was an sich noch erstaunlicher ist, ist wie viele (zumeist ehemalige) NATO-Militärs jüngst beim Bergwandern, Drachenfliegen und Tiefseetauchen umkommen. Scheint in diesen Kreisen Gang und Gäbe zu sein, auf einmal ab einem gewissen Alter allein gefährlichen Hobbys nachzugehen.

  6. …Und der Westen verfolgt Menschen, die seine Kriegs- und sonstigen Verbrechen aufdecken……

    Alles Gute weiter für Assange , das er endgültig einkommen sein mag.

  7. Man schaue sich einen Geologischen Atlas der Erde an wo welche Rohstoffe die bekannt aber noch nicht erschlossen sind an, und wo man große Vorkommen vermutet und wird feststellen das der Don Bas voll von Rohstoffen ist, die zukünftig für die Industrie wichtig sind. Dann wird man auch Wissen weswegen die Russen und der Westen den Don Bas und die Ukraine vereinnahmen wollen.

    Wie geschrieben, die Rohstoffe liegen im Don Bas. Daneben sind die Schwarzerde Böden sehr ertragsreich. Die großen Investionsfonds haben ab 2025 die Möglichkeit die Böden zu kaufen. Den ab 2025 können Ausländer in der Ukraine Eigentum an den Böden erwerben. So gesehen macht es durchaus Sinn das Blackrock den Kiewern Kredite gewährt hat für Waffenkäufe.

    1. Alles längst aufgeflogen, aber trotzdem danke noch einmal für den Hinweis 😉

      Was die “Schwarzerde Böden” angeht, die wurden ja auch jahrhundertelang gut gedüngt.

      Die Ukraine war schon seit den Kosaken ein Schlachtfeld, und wo sind die Toten geblieben?

      “Knochenmühle” – längst vergessen was das für ein Gerät war.

      Die letzten wurden übrigens 1945 von der Wehrmacht “im Osten” eingesetzt, um die Spuren ihrer Menschheitsverbrechen an den “Slawen”, und der Shoa in den Wäldern Osteuropas (z.B. via Massenerschießungen im ukrainischer Babij Jahr) zu verwischen.

      Mehr zur “Knochenmühle” (als Werkzeug):

      https://de.wikipedia.org/wiki/Knochenm%C3%BChle

      Zynische Grüße
      Bernie

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