
Nach dem Vorfall in Polen ist die Glaubwürdigkeit der ukrainischen Führung auch im Westen beeinträchtigt. Man muss davon ausgehen, dass ukrainische Truppen das von Russland besetzte AKW immer wieder beschießen, aber das zu benennen, dürfte im Westen noch länger ein Tabu bleiben
Ob die mutmaßliche ukrainische S-300-Flugabwehrrakete, die vergangenen Dienstag im polnischen Przewodów auf die Getreidetrocknungsanlage einschlug, einen 5 Meter tiefen Krater hinterließ und zwei Männer tötete, zufällig dort niederging oder absichtlich, ist eine offene Frage. Es war auch von einer zweiten Rakete die Rede, die aber ein Phantom gewesen zu sein scheint. Angenommen wird, was auch immer besonders vom Westen herausgestrichen wird, dass die Rakete zur Abwehr einer russischen Rakete, die auf ein Kraftwerk zielte, abgeschossen wurde, das Ziel verfehlt und der Selbstzerstörungsmechanismus versagt hatte. Die russische Rakete soll von einer anderen ukrainischen abgeschossen worden sein.
Während die Regierung in Polen erstaunlich zurückhaltend reagierte und erst einmal nur von einer Explosion und später von einer ukrainischen Rakete sprach, ohne deswegen die Ukraine zu beschuldigen, behauptete der ukrainische Präsident Selenskij und andere Regierungsmitglieder, es handele sich um eine russische Rakete, die auf Nato-Gebiet gerichtet war. Es wurde eine entsprechende Antwort gefordert. Auch als die Nato, das Pentagon und US-Präsident Joe Biden die Möglichkeit eines russischen Angriffs zurückwiesen und von einer ukrainischen Raketen sprachen, blieb die ukrainische Seite bei der Behauptung, räumt dann lediglich ein, nicht ganz hundertprozentig sicher zu sein, um dann zu fordern, dass an der Untersuchung auch ukrainische Experten teilnehmen müssten.
Sie durften schließlich auch an der Begehung des „Explosionsorts“ am Freitag teilnehmen, sollen aber dann schnell wieder abgereist sein. Die Untersuchungen kamen offenbar zu dem Ergebnis, das fast von Anfang klar war, dass es eine ukrainische Flugabwehrrakete war. Eine von russischen Truppen abgefeuerte S-300-Rakete hätte eine viel zu geringe Reichweite, eine der Raketen, die an diesem Tag von Flugzeugen und Schiffen auf Ziele der Energieinfrastruktur abgeschossen wurden, hätte eine viel größere Sprengkraft und eine größere Zerstörung angerichtet. Zudem hätten polnische, amerikanische und andere Nato-Militärs einen solchen Flug beobachtet.
Allerdings zog der polnische Premierminister Mateusz Morawiecki gestern die bislang geäußerte Darstellung zurück und erklärte, man sei nicht hundertprozentig sicher, dass es eine ukrainische Rakete gewesen sei. Kiew soll geschont und der Vorfall wohl vernebelt werden. Die Ermittlungen würden noch einige Zeit dauern.
Ungeklärt ist die Frage, ob die polnische und Nato-Luftabwehr das Überfliegen der Grenze nicht verhindern konnten, dies vielleicht gar nicht registriert hatten, oder dies aus nicht bekannten Gründen zuließen. Ein Versagen der Nato-Luftabwehr ist nicht abwegig. So war Anfang März eine nicht gerade kleine Tu-141-Drohne aus der Ukraine über Rumänien und Ungarn geflogen, bis sie in Kroatien einschlug. Noch immer ist nicht bekannt oder wurde nicht mitgeteilt, wer sie zu welchem Zweck fliegen ließ.
US-Verteidigungsminister warnt vor einer „Welt der Tyrannei und des Chaos“
Interessant ist allerdings, dass sich ein Riss zwischen der Selenskij-Regierung und der Nato bzw. Washington zeigt. Während erstere bestrebt ist, offenbar auch unter Falschaussagen, die Nato zu immer stärkerer Unterstützung oder gar zur direkten Kriegsbeteiligung zu nötigen, macht letztere immer wieder klar, dass dies auf keinen Fall geschehen soll. Zwar hielt US-Verteidigungsminister Austin noch eine Brandrede, in der auch Bezug nahm auf den Vorfall in Polen, ohne die Ukraine zu erwähnen, aber Russland als Schuldigen zu brandmarken: „Die tragische und beunruhigende Explosion in Polen in dieser Woche hat die ganze Welt an die Rücksichtslosigkeit von Putins Krieg der Wahl erinnert.
Den Ukraine-Krieg bezeichnete als den „schlimmsten (europäischen) Konflikt seit dem Zweiten Weltkrieg“, er warnte, dass Russland die „internationale Ordnung“ zerstören wolle, dass aus der Invasion eine „Welt der Tyrannei und des Chaos“ entstehen könne und dass die europäischen Partner mit „der Instabilität, der Zerstörung, dem menschlichen Leid, der Flüchtlingsflut und anderen Gefahren“ zu kämpfen hätten. Die von Austin demonstrierte unbedingte Solidarität mit der Ukraine heiße nicht, versicherte, dass man sich in den Krieg ziehen lasse, den die Ukrainer mit den westlichen Waffen selbst zu führen haben. Die Rede mit ihren manichäischen Übertreibungen und einfachen moralischen Gut-und-Böse-Zuweisungen lässt sich aus der begründeten Angst der Regierung in Washington verstehen, dass mit den Belastungen durch die Sanktionen, die Sorge um eine Erweiterung des Kriegs oder einen Atomkrieg auf europäischem Boden und die Übernahme der Mehrheit im Repräsentantenhaus durch die Republikaner in Europa und in den USA die Einheit und damit die Unterstützung der Ukraine bis zum militärischen Sieg ins Wanken geraten könnte.
Vermutlich steckt hinter der beschwörenden Rede auch das wachsende Misstrauen gegenüber der Ukraine, immer weiter nach Möglichkeiten zu suchen oder diese zu inszenieren, um die Nato in den Krieg zu treiben. Gestern hat Selenskij in einer Rede wieder einmal die nukleare Bedrohung hervorgehoben: „Es geht nicht nur um unser Land und die Ressourcen, die Russland sich aneignen will. Es geht um mehr. Stabilität für alle auf der Welt. Es geht um unsere und Ihre Strahlensicherheit, so dass keine russische Rakete unsere Atomkraftwerke trifft.“
„Wer immer dies macht, es muss augenblicklich aufhören“
Zuvor gab es am Samstagabend und am Sonntag Artillerieangriffe auf das von Russland besetzte AKW Saporischschja. Getroffen wurde offenbar ein Gebäude, in dem neue Brennstäbe lagern, auch in unmittelbarer Nähe eines Lagers für nuklearen Abfall schlugen Granaten ein. Die Internationale Atomenergiebehörde IAEA bestätigt die russischen Meldungen, dass Gebäude, Systeme und Ausrüstung beschädigt worden seien und es „starke Explosionen“ gegeben habe. Die Schäden würden aber die Sicherheit nicht beeinträchtigen. Wer für den Beschuss verantwortlich ist, sagte die IAEA nicht. IAEA-Generaldirektor Rafael Mariano Grossi bezeichnete die Angriffe als „vollständig inakzeptabel“: „Wer immer dies macht, es muss augenblicklich aufhören. Wie ich schon oft sagte, spielen Sie mit dem Feuer.“
Wie üblich beschuldigt Russland die Ukraine und diese Russland. Da das AKW von den Russen besetzt ist und sich auch russisches Personal von Rosatom hier arbeiten, erscheint es weiterhin unsinnig, wenn Russen sich selbst beschießen sollten, um die Ukraine dafür verantwortlich zu machen. Überdies sieht Russland das AKW nun auf russischem Territorium und will damit die Krim und andere Gebiete versorgen. Kadyrow hat ein Video veröffentlicht, das die Einschläge zeigen soll. ER behauptet, den Beschuss gehe von der Ukraine aus: „Die nukleare Bedrohung geht nicht von Russland aus, sondern vom kriminellen Regime in Kiew, das Tag für Tag diese Befehle erteilt.“
Bislang ist die Ukraine mit den Beschuldigungen meist gut durchgekommen, das könnte sich nun aber nach dem Vorfall in Polen ändern, nach dem man nicht einfach mehr den Worten von Selenskij und Co. Glauben schenken kann. Dmytro Lubinets, Menschenrechtskommissar der Werchowna Rada der Ukraine, sagte, mit dem Beschuss des AKW bestätige Russland seinen Status als terroristisches Land. Beschädigt worden sei die Infrastruktur, „die den Start des 5. und 6. Kraftwerksblocks ermöglichen würde, um die Stromproduktion des KKW Saporischschja für den Bedarf der Ukraine wiederherzustellen“. Es werden andere Schäden von Energoatom genannt wie Lagertanks mit chemisch entsalztem Wasser, Kommunikationsverbindungen oder Zubehör eines Generators. „Heute haben die Rashisten auf die Ausrüstung selbst geschossen und diese beschädigt, deren Ausfall es unmöglich macht, weitere Maßnahmen zur Inbetriebnahme der Reaktoren des AKW zu ergreifen.“ Die Russen würden wieder „nukleare Erpressung“ inszenieren und „mit ihren Aktionen die ganze Welt“ gefährden.
Standard in den westlichen Medien ist, dass sich Russland und die Ukraine gegenseitig die Schuld zuschieben, während man ansonsten schnell mit Schuldzuweisungen bei der Hand ist, wenn es gegen Russland geht. Daraus kann man schon schließen, dass man kaum umhin kann, davon auszugehen, dass die ukrainischen Truppen das AKW beschießen – und nicht die Russen. Aber das würde auch bedeuten, dass die Ukraine eine „nukleare Erpressung“ betreibt und riskiert, dass eine nukleare Katastrophe eintritt, die allerdings vermutlich am stärksten die russisch besetzten Gebiete und Russland betreffen würde, wenn der Wind nicht ungünstig nach Westen ginge.
Dass die ukrainische Führung alles propagandistisch ausnutzt, um mehr Unterstützung einzufordern oder letztlich auch die Nato in den Krieg hineinzuziehen, ist auch Sicht der Ukraine verständlich. Nicht verständlich und unverantwortlich ist aber, dass Politiker und Medien dies im Westen kaum diskutieren und lieber unter den Tisch fallen lassen, um den Krieg zu moralisieren, wie dies der amerikanische Verteidigungsminister Austin unverfroren gemacht hat, so dass es keine Differenzierung geben kann, sondern nur Schwarz oder Weiß:
„Wir gehen jetzt von einer moralisch klaren Position aus. Meine Damen und Herren, Russland hat den Krieg gewählt. Russland hat die Aggression gewählt. Aber die Ukraine hat sich entschieden zurückzuschlagen. Und die Ukraine hat sich entschieden, sich zu verteidigen. Und die Welt kam zusammen, um zu helfen.“ So einfach ist Weltgeschichte und manchmal auch ein Weltkrieg.
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Soweit würde ich nicht spekulieren. Die Luftabwehr der NATO ist jetzt nicht entlang der NATO Grenze aufgebaut und es ist nicht ihre Aufgabe jedes Überfliegen der Grenze zu verhindern. Die Luftabwehrstellungen der NATO konzentrieren sich eher um militärische Stützpunkte und größere Städte weiter hinten. Die Rakete war ja nur wenige Kilometer hinter der Grenze in der Pampa eingeschlagen wo es einfach nichts Wichtiges zu schützen gibt.
Außerdem werden die Amis den Flug der Rakete noch auf ukrainischem Territorium verfolgt haben und anhand der Flugparameter wussten sie sicherlich, dass es sich um eine Flugabwehrrakete handelte die sie bestimmt auch schon vor dem Überflug der Grenze identifiziert hatten. Normalerweise würde eine S-300 Rakete sich selbst zerstören eher sie den Boden erreicht, wenn sie z.b. das Ziel verfehlt. Vielleicht haben sie damit auch gerechnet und unternahmen auch deshalb nichts, selbst wenn sie in der Lage gewesen wären. Warum sie sich nicht selbst zerstörte bleibt ein Rätsel. Möglicherweise einfach ein Defekt. Ukrainische Flugabwehrraketen sind sehr alt und nicht gerade zuverlässig.
Zu „Interessant ist allerdings, dass sich ein Riss zwischen der Selenskij-Regierung und der Nato bzw. Washington zeigt.“:
Es muss kein “Riss” sein, denn Biden hat Selenskij schon 2021 öfters mal auflaufen lassen.
Ich vermute, Selenskij war vom Westen nie als Dauerlösung geplant, sondern eher als medienwirksamer Interimspräsident.
Nützliche Informationen dazu:
https://www.indianpunchline.com/endgame-in-ukraine-struggling-to-be-born/
Jetzt tun Alle so entsetzt. OMG Selensky lügt wie gedruckt! Wie kann er nur?
Ist das verwunderlich? Bisher konnte ein Ukrainischer Präsident sich Jede noch so absurde Lüge leisten und sich auf den westlichen Rückhalt bedienungslos verlassen. Worüber wundert man sich also? Man hat das ukrainische Regime Acht Jahre lang dressiert, dass es sich Alles leisten und im Zweifel einfach Russland in die Schuhe schieben kann (Sogar den Beschuss eines Atomkraftwerks) und sei es noch so absurd. Warum sollte man also jetzt plötzlich Ehrlichkeit von Selensky erwarten oder erwarten, dass er diesmal nicht versucht Russland verantwortlich zu machen?
Ich stimme schon zu, das ist jetzt in der Tat eine neue Realität, dass es beim Westen offenbar doch gewisse Grenzen gibt. Nämlich dann, wenn eine direkte Konfrontation mit Russland und damit der offene Dritte Weltkrieg droht. Das ist vor Allem deshalb bemerkenswert, dass ganz offenbar Niemand im Westen so lebensmüde ist wirklich in einen offenen Krieg mit Russland zu treten. Man könnte meinen, warum eigentlich nicht? Die westlichen Medien erzählen schließlich schon seit 9 Manaten, dass Russland versagt habe und Ukraine am Gewinnen sei. Wenn das wirklich so wäre, warum sollte der Westen dann kneifen bei einer so großartigen Gelegenheit Russland den letzten Stoß zu geben? Wenn Russland doch bereits sogut wie besiegt sei, wäre es doch für USA und die ganze NATO ein einfaches?
Tja, Kriegspropaganda zu verbreiten Russland sei sogut wie erledigt ist das eine, in einen echten Krieg mit Russland zu treten schon etwas Anderes, das überlässt man lieber doch den Ukrainern. Lebensmüde ist man ja in USA und Europa ja doch nicht.
Die neueste absurde Lüge ist: Russland hat gefallene ukrainische Soldaten auf Müllhalden verbrannt (verbreitet von bild.de).
Das Spektakel um das KKW Saporischschja hält nun schon Monate an.
“Wer auch immer dahinter steckt, es muss sofort aufhören”, sagte IAEO-Chef Rafael Grossi auf Twitter. “Sie spielen mit dem Feuer”, fügte er hinzu.
Liebe Sarah Wagenknecht, bitte fragen Sie doch im Deutschen Bundestag nach, ob
1) es technisch überhaupt möglich ist, zu verifizieren, zuzuordnen und nachzuweisen, welcher Teilnehmer in Kriegsgebieten Raketen und Granaten abfeuert?
2) wenn ja, ob die Bundeswehr oder Kräfte innerhalb der NATO-Verbände in den letzten Monaten Erkenntnisse darüber erlangt haben, wer Granaten und Raketen auf das Atomkraftwerk Saporischschja in der Ukraine abgefeuert hat?
3) und ob gegebenfalls solche Erkenntnisse veröffentlicht wurden und wenn ja, wo?
Wenn die Antwort die gleiche ist wie bei der Frage nach dem Kenntnisstand zu NS1 und NS2, nämlich, dass aus Staatsräson keine eigenen oder gesicherten Erkenntnise veröffentlicht werden dürfen, auch gewählten Volksvertreter gegenüber nicht , dann ist auch die NEIN-Antwort eine klare Antwort.
Die Bundesregierung legt sich mit Atomterroristen unter eine Decke, während sie sich öffentlich ihrer humanistischen Absichten rühmt.
OT – sehr erhellender Artikel von Markus Kompa auf TP über Big Oil und Verbindungen zur CIA und zum Mord an JFK:
Teil 1
https://www.heise.de/tp/features/JFK-und-die-Dallas-Cowboys-7345499.html?seite=all
Teil 2
https://www.heise.de/tp/features/Big-Oil-Die-Oelbarone-in-Texas-7345503.html?seite=all
Teil3
…
Die in Polen eingeschlagene Rakete hatte durchaus einen „guten“ Zweck. Aus den Nachrichten von WDR5:
Unabhängig davon, dass man nun den Vorfall als „Versehen“ etikettiert, kann er doch immerhin dazu dienen, die Rüstung in Polen noch ein bisschen zu intensivieren. Es ist eben jede Gelegenheit recht, die russische Regierung noch ein bisschen zu provozieren.
Zum KKW Saporischschja: Wer meint, dieser Beschuss könne durch russisches Militär erfolgen, hat seinen Verstand der EU und der NATO zum Opfer dargebracht. Es gibt kein auch nur halbwegs logisches Gedankenszenario, das es erwarten ließe, dass russische Truppen sich selbst beschießen und von ihnen besetztes Gebiet durch radioaktive Verseuchung unbewohnbar machen wollen.
Mit Eurofightern sogar? Die Umschulung dürfte da etwas länger dauern. Das ist bestimmt wieder ein Versprechen was man nie einlösen wird. So oder so, das würde Russland dazu nötigen für Deutschland böse Konsequenzen folgen zu lassen.
Lambrechts Einlassung habe ich so verstanden, dass die glorreiche deutsche Bundeswehr mit eigenem Personal in Polen tätig werden soll. Die Eurofighter werden also nicht an Polen verkauft/-least/-schenkt, sondern als deutsche NATO-Flattermänner mitsamt Mannschaften dort stationiert. Das dürfte so auch für die Patriots zutreffen, also auch als deutsche Einheiten in Polen stationiert.
Inwiefern jetzt irgendwelche Verträge oder Absprachen zwischen NATO und Russland davon betroffen wären (hinsichtlich der NATO-Truppenstärke und -ausstattung in Polen) weiß ich gerade nicht.
Was bezweckt man eigentlich mit der Behauptung, die Russen würden Saporischschja bombardieren. Diese Art von Propaganda hat nicht die Funktion, Leute durch Falschinformation zu abwegigen Einstellungen zu verleiten oder irgendetwas zu rechtfertigen. Denn nicht mal die, die so etwas behaupten, glauben daran. Vielmehr handelt es sich um Beschimpfung, Beleidigung, Hetze, Hassrede. Zu diesen Methoden greifen Leute, die selbst wissen, dass sie Unrecht haben und tun, und dass es deshalb nicht möglich ist, jemanden auf die eigene Seite zu ziehen. Es geht also darum, die absolute Feindschaft auszudrücken und dem Feind zu signalisieren, dass man nicht mit ihm reden, sondern ihn vernichten will, und dass es dazu keiner Rechtfertigung bedarf.
Den eigentlichen Zweck, warum (mutmaßlich …) die Ukraine das AKW beschießt, den hat Selenskyj vor wenigen Minuten verdeutlicht:
“Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ruft die Nato dazu auf, das von Russland kontrollierte ukrainische Kernkraftwerk Saporischschja vor Sabotage zu schützen. Gefährliche Zwischenfälle in ukrainischen Atomanlagen zu verhindern, sei im Interesse aller Nationen, sagt Selenskyj in einer Videobotschaft an die parlamentarische Versammlung der NATO in Madrid.”
Sozusagen: Also, NATO, Rakete auf Polen ist offenbar nicht genug. Entweder, du machst jetzt endlich mit, oder nukleare Katastrophe.
…und erstens darf man vermuten, dass die Kriegstreiber in der Ukraine auch andere Druckmittel haben, die sie hinter den Kulissen schon länger einsetzen und zweitens muss man befürchten, dass diese Art der kriminellen Erpressung ohne Rücksicht auf Verluste immer weiter geht. Und je mehr Waffen dorthin gelangen, desto gefährlicher wird es…