Russland kündigt Getreideabkommen auf: Ukrainischer Drohnenangriff auf russische Kriegsschiffe in Sewastopol

Video, das den Angriff eines unbemannten Kamikaze-Boots zeigt, das von einem russischen Hubschrauber bekämpft wird.

Russland scheint die Schäden herunterzuspielen, kündigt aber das Getreideabkommen auf, die Ukraine und der Westen versuchen, Russland weiter zu diskreditieren, ohne auf die Angriffe einzugehen. Blinken und Baerbock sind Meister der Einseitigkeit.

 

Am Samstag wurden Schiffe der russischen Schwarzmeerflotte in Sewastopol auf der Krim von neun Drohnen und sieben unbemannten Booten angegriffen. Nach russischen Angaben wurden alle Drohnen zerstört, allerdings gibt es Bilder, die das zu widerlegen scheinen. Und angeblich seien nur „unerhebliche Schäden“ am Minensuchboot Ivan Golubets verursacht worden. Die angegriffenen Schiffe seien für den Schutz der Schiffe für die Weizenlieferungen aus der Ukraine eingesetzt gewesen, heißt es. Nach Videos sollen drei Schiffe, angeblich auch die mit Kalibr-Raketen bestückte Fregatte Admiral Makarov, von unbemannten Schiffen getroffen worden sein.

Dass es sich um einen ukrainischen Angriff handelt, liegt auf der Hand. Auch, dass die Ukraine erfolgreich darauf setzt, die Verteidigung mit Drohnenschwärmen zu überrumpeln, wozu Russland seinerseits seit kurzem mit den iranischen Drohnen zurückgreift. Russland vermutet noch mehr dahinter. So sollen Experten der angeblich in Ochakow bei Mykolajiw/Nikolajew stationierten  Royal Navy, die zuvor Soldaten des ukrainischen 73. Maritimen Sonderoperationszentrums für den Anschlag auf Nord Stream ausgebildet und angeleitet haben, auch den Angriff auf die Schiffe in Sewastopol unterstützt haben. Ob das zutrifft, lässt sich nicht sagen, die Russen könnten weiter versuchen, in dem Fall die Briten als Kriegsbeteiligte zu zeigen, oder sie wollen suggerieren, dass die Ukrainer alles dazu nicht fähig seien.

Am Sonntag sagte jedenfalls der russische Militärsprecher Igor Konashenkov, es sei ein Ausbildungslager der ukrainischen Spezialeinheiten  in Ochakow zerstört worden. Ob dabei Briten verletzt oder getötet wurden, sagte er nicht. Das russische Verteidigungsministerium behauptet überdies, dass die Drohnen von der Küste in der Nähe von Odessa gestartet wurden. Das habe man aus den Überresten einer abgeschossenen Drohne anhand der in Kanada hergestellten Navigationsmodule erkennen können. Zumindest eine der Drohne könnte von einem von der Ukraine und ihren westlichen Unterstützern gecharterten zivilen Getreideschiff gestartet sein.

https://twitter.com/i/status/1586354604815446018

Die Drohnen seien von der Küste vor Odessa den von der UN geschaffenen Sicherheitszone des Getreidekorridors entlanggeflogen und dann nach Sewastopol abgeboben. Dabei verwies das Verteidigungsministerium auf Experten und die Bewegungskoordinaten einer Drohne. Das wurde als Grund genannt, um das Getreideabkommen am Samstag für unbestimmte Zeit aufzukündigen, da man nach dem Angriff die Sicherheit der Schiffe nicht mehr gewährleisten können. Der Getreidekorridor sei als Schild benutzt worden, um Sewastopol anzugreifen, erklärte der russische UN-Gesandte Nebenzya. Aufgrund der russischen Aufkündigung sollen an die 200 Schiffe aus der Ukraine kein Getreide mehr liefern können.

Das kann stimmen oder auch nicht, dass Kriegsschiffe in Sewastopol angegriffen wurden, ist nicht zu leugnen, dass der Angriff von ukrainischer Seite ausging, wohl auch nicht, auch wenn Kiew dazu schweigt und das britische Verteidigungsministerium die russische Behauptung als „erfundene Geschichte“  oder als „Falschbehauptungen epischen Ausmaßes“ zurückweist. Man sollte meinen, dass das amerikanische oder britische Militär dies beweisen könnten, wenn man dies denn will.

Das Abkommen war von Russland schon länger kritisiert worden, weil der Teil der Absprache, der russische Getreideexporte begrifft, nicht eingehalten worden sei. Russland hatte schon gedroht, deswegen das Abkommen, das Mitte November ausläuft, nicht verlängern zu wollen.

Für die Ukraine ist der Angriff nur ein Vorwand, so Präsident Selenskij. Es sei unmöglich, eine Drohne von einem Frachter zu starten, behauptet er, was auch absurd ist, weil dies natürlich möglich ist. Der Leiter des Präsidialamts, Andriy Yermak, sagte, was mittlerweile eigentlich schon ausgelutscht sein sollte, Russland habe sich mal wieder selbst angegriffen. Jetzt erpresse Russland wieder die Welt mit einer „künstlichen Nahrungsmittelkrise“. Oleksij Danilov, der Vorsitzende des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsausschusses, bemüht sich um Ironie, man kann sich darauf verlassen, dass „der Westen“ nichts hinterfragt: „Köstlich. Eine Art paranoider Wahn. … Es ist einfach unmöglich. Tatsache ist, dass die Schiffe, die mit Getreide abfahren, nichts mit den Prozessen zu tun haben, die in unserem Land stattfinden. Was sie ständig erfinden, sind paranoide Dinge.“ Der Westen fordert Russland auf, ohne auf den Grund der Aufkündigung näher einzugehen und vor allem die Rolle der Ukraine zu diskutieren, das Abkommen zu erneuern.

Besonders hervorgetan hat sich wieder einmal der amerikanischen Außenminister Antony Blinken, der den Angriff auch nicht erwähnte, sondern der nur die Reaktion Russlands als Provokation bezeichnete: „Jede Handlung Russlands, die diese wichtigen Getreideexporte unterbricht, ist im Grunde eine Erklärung, dass Menschen und Familien auf der ganzen Welt mehr für Lebensmittel bezahlen oder hungern sollen.  Mit der Aussetzung dieser Vereinbarung setzt Russland die Nahrungsmittel erneut als Waffe in dem Krieg ein, den es begonnen hat. Dies hat direkte Auswirkungen auf Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen sowie auf die weltweiten Nahrungsmittelpreise und verschärft die bereits schlimmen humanitären Krisen und die Ernährungsunsicherheit.“

Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock ist da ganz Blinken-affin und betet ihn wie gewöhnlich völlig distanzlos nach: „Millionen Menschen auf der Welt hungern, und Russland riskiert erneut die Sicherheit von Getreideschiffen. Das muss aufhören. Wir fordern Russland auf, die Zusagen an die internationale Gemeinschaft wieder einzuhalten.“ Baerbock ist Kriegspartei, sie interessiert Wahrheit nicht, geschweige denn Zurückhaltung bis zum Erweis der Fakten, sondern nur das richtige Narrativ. Das machte sie auch wieder im Bericht aus Berlin deutlich. Die Aufkündigung des Getreideabkommens sei wieder ein „Teil dieser perfiden Strategie, durch Falschbehauptungen noch mehr Leid auszulösen“. Russland bringe vielen Regionen der Welt wieder Hunger und Leid. Russlands Präsident Wladimir Putin zeige damit, „dass er eben nicht nur die Ukraine, sondern die ganze internationale Gemeinschaft angreift“.

Der Beitrag der tagesschau fügt sich in der politisch erwünschten Berichterstattung ein. Erst zum Ende nach vielen Beschuldigungen wird kurz erwähnt, was Russland als Grund für die Aufkündigung angibt. Darauf wird aber nicht eingegangen, es werden ukrainische und britische Dementis angeführt, als würde man ihnen selbstverständlich trauen können.

 

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56 Kommentare

  1. Zu Baerbocks „Millionen Menschen auf der Welt hungern, und Russland riskiert erneut die Sicherheit von Getreideschiffen. Das muss aufhören.“:

    Ich finde, es hätte längst aufhören müssen, dass, obwohl insbesondere im globalen Süden so viele Millionen Menschen hungern, die vom UN-Abkommen ermöglichten Getreidelieferungen aus der Ukraine hauptsächlich in die EU gingen.
    Und die Länder, in denen schlimmste Hungersnot herrscht, haben nur einen verschwindend kleinen Teil des ukrainischen Getreides bekommen.

    Das weiß unser Außenministerium auch ganz genau, denn die offizielle UN-Homepage zum Getreideabkommen hat von Anfang an jede einzelne Schiffsroute aufgeführt und inzwischen auch eine Gesamtgrafik erstellt:
    https://www.un.org/en/black-sea-grain-initiative/vessel-movements

    1. Die Hungerländer wären Baerbock zufolge also: Spanien, Türkei, China, Italien, Niederlande, Ägypten, Bangladesh, Rumänien, Israel und Deutschland.

      Und jeder, der das verschweigt, lügt mit. Danke für den link.

  2. Zu „Russland bringe vielen Regionen der Welt wieder Hunger und Leid. Russlands Präsident Wladimir Putin zeige damit, „dass er eben nicht nur die Ukraine, sondern die ganze internationale Gemeinschaft angreift““:

    Während die deutsche Außenministerin weiterhin das Narrativ „die ganze internationale Gemeinschaft“ verkündet, hat der EU-Außenbeauftragte Borrell ihm in seiner Rede vor den EU-Botschaftern am 10.10. entschieden widersprochen.
    Das zeigt, dass Baerbock wider ihr besseres Wissen (denn über die Borrell-Rede ist sie sicherlich gebrieft worden) pure Desinformation der Bevölkerung betreibt.

    Borrell sagte u. a.:
    „I mention them again: Turkey, India, Brazil, South Africa, Mexico, Indonesia – are players and poles. This creates this messy multipolarity. These people – and there are a lot of people inside – are there, and not always following us.
    (…)
    And in the middle of that, we have the Global South. These people do not want to be forced to take sides in this geopolitical competition. More [importantly], they feel that the global system does not deliver, and they are not receiving their part. They are not receiving enough recognition. They do not have the role they should have according to their population and their economic weight. And when facing these multiple crises – these multipolar crises – financial, food and energy crises – it is clear that they are not there following us because they blame us, rightly or not.“

    Und egal, ob man nach Mali schaut, wo die Bundeswehr jetzt wie aus Afghanistan verduften muss, oder nach Südostasien, wo sie in Zukunft „unsere Sicherheit verteidigen“ soll: In den Bevölkerungen solcher Länder wächst die Sympathie mit Russland – nicht nur im kleinen Mali, auch z. B. im sehr großen Indonesien.

    Schade, das dieses Thema im Overton-Magazin ausgeklammert wird, denn es kann uns doch Mut machen, wie sich die Stimmung im globalen Süden entwickelt und wieviele Menschen dort nicht nur Widerwillen, sondern Widerstand gegen US-dominierte Kriegstreiberei und Neokolonialismus zeigen.
    Wer dafür nur Unkenrufe übrig hat, sollte sich z. B. den Artikel des Institut Montaigne, einer ganz bestimmt nicht pro-russischen „Denkfabrik“ in Paris, anschauen, der genau erklärt, warum die Stimmung in Indonesiens großer Bevölkerung weitgehend pro-russisch ist:
    https://www.institutmontaigne.org/en/analysis/indonesia-looking-russia-and-away-europe

    1. …um es „brandaktuell“ zu machen, könnte man hinzufügen, die Arbeiterbewegung entstand vielleicht in England, aber jetzt gedeiht sie, z.B., in Brasilien…

      und ja, natürlich sollte der Blick auf den Globus einen hoffen lassen.

      Aber der lächerlich begrenzte Horizont unserer Berichterstattung macht es natürlich schwer, die große Masse darauf aufmerksam zu machen. Durch den Nachrichtenticker läuft viel.

      Aber was wird warum ausgewählt?

      Borrell verkörpert natürlich perfekt die Arroganz und Verlogenheit der europäischen Elite, die sie sich im Wesentlichen seit 500 Jahren bewahrt hat.

      1. Zu „Borrell verkörpert natürlich perfekt die Arroganz und Verlogenheit der europäischen Elite, die sie sich im Wesentlichen seit 500 Jahren bewahrt hat.“:

        Gestern hatte ich einem „xyz“ die Borrell-Rede verlinkt.
        Wer sich die Mühe gemacht hat, sie zu lesen oder anzuhören, weiß, dass Borrell sich keinerlei Illusionen macht, Europa könne seine Arroganz der letzten 500 Jahre bewahren, denn Borrell hat in auch sprachlich heftiger Form davor gewarnt.
        Warum nennt er es denn wiederholt „this messy multipolarity“, was zum Ärger der EU bereits eingetreten ist, und macht Anfügungen wie „like it or not“?
        Er hat seine Botschafter aufgrund ihrer Ignoranz dazu regelrecht zusammengestaucht (übrigens wie Macron 2019 die französischen Botschafter bezüglich der Russland-Politik).
        Auch Borrells Bewertung von Nancy Pelosis Taiwan-Trip ist nicht gerade schmeichelhaft ausgefallen und was er sonst noch über die USA sagte, auch nicht.

        Hier nochmal der Link:
        https://www.eeas.europa.eu/eeas/eu-ambassadors-annual-conference-2022-opening-speech-high-representative-josep-borrell_en

        1. den link haben Sie uns ja liebenswerter Weise ja schon mal geschickt.
          Und er ist ungemein nützlich, wie auch ihre gestern zitierten Ausschnitte.

          Aber natürlich bietet in meinen Augen der Text auch andere Perspektiven.

          Verlogen ist er für mich z.B. schon.

          Auch die britischen Merchants und Parlamentarier des Empire, die Indien ausplünderten oder China terrorisierten, haben ihre Verdorbenheit und ihren Opportunismus sehr wohl erkannt und intern zugegeben.

          Dasselbe galt für die Niederländer, die Franzosen, die USA usw.

          Aber was füllte die Romane und die Zeitungen und öffentlichen Reden und Geschichtsbücher?

          Es sind die von ihnen verbreiteten Legenden und Lügen ihrer Großzügigkeit und Überlegenheit.

          Das ist verlogen.

          Und wenn Borrell in der einen Woche für die ganze Welt zu vernehmen, vom Dschungel spricht und von Gärten voller Schönheit, um zwei Wochen später intern und öffentlich kaum beachtet, was sehr wohl erwünscht ist von ihm, diese „Brandrede“ zu halten, dann ist auch das verlogen.

          Zudem: Borrell kann nicht aus seinem ideologischen Käfig.
          Das ist von mir vielleicht eine banale Feststellung, aber ich zitiere Borrell trotzdem:

          „(…)We had not foreseen either the capacity of Putin to escalate [with regards to] the level of mass mobilisation and open nuclear threats. I suppose that all of you have been reading and re-reading the latest speech of Putin when he declared the annexation. That is a must. Every European citizen must read this speech – and you, in particular. You have to explain to the world what does it mean, what does this approach against the West mean, and which are the real reasons of this war. (…)“

          oder:

          „(…)We need to have more empathy. We tend to overestimate the rational arguments. “We are the land of reason”. We think that we know better what is in other people’s interests. We underestimate the role of emotions and the persisting appeal of identity politics. (…)“

          Wie bitte? Da wundert es nicht, dass derselbe Herr sich nicht entblödete öffentlich von Dschungel zu sprechen.

          Oder:

          „(…)Remember this sentence: “it is the identity, stupid”. It is no longer the economy, it is the identity. More and more, some identities are raising and willing to be recognised and accepted and not to be fused inside the “West” approach. (…)“.

          Als Marxist verweigere ich dazu den Kommentar.

          Oder:

          „(…)This is a battle that we are not winning because we are not fighting enough. We do not understand that it is a fight. Apart from conquering a space, you have to conquer the minds. The Russians and the Chinese are very good in that. They are industrialising, they have [troll] farms systematically repeating, reaching everybody in the world – once and again, once and again. We do not have a Russia Today or a Sputnik, not even Radio Liberty. But I think that all of you have to do much more on communication. We provide you with materials and I have the feeling that you do not transmit the message strongly enough. (…)“

          Woher deutsche Presseleute ihre Märchen hernehmen? Hier ist die Antwort.
          Fehlt nur noch, dass Borrell den Mond kolonisieren will bevor es die Chinesen tun.

          Oder die negative Konnotation des Begriffs Multipolarität.
          Er kennt nur ein Adjektiv: „messy multipolarity“. (Sie sprechen es ja auch an.)

          Sprich, unsere schöne bequeme Welt der Ausbeutung geht zuende und das ist ganz ganz ganz schlimm.

          Er erkennt nicht an, dass darin eine, die einzige Chance liegt.
          Er erkennt nicht an, dass der Status Quo, dem er in jedem Absatz nachtrauert, eine Katastrophe war für die Welt jenseits Europas.
          Er erkennt nicht an, das wir schuld sind an dem was er so fürchtet.

          All das will nicht in seinen Kopf.

          Jedenfalls spricht er es nicht aus.

          Anders: Es war gut so, wie es war.

          Darin gleicht er- ich wiederhole es in diesem Post gerne – haargenau der Schizophrenie eines John Stuart Mill, der zwar für Frauenrechte eintrat, aber dann ohne mit der Wimper zu zucken das Vorgehen der British Navy in Indien für absolut korrekt befand.

          Hier Menschenrechte hochhalten, dort sie ignorieren, mit den Füßen treten (1. verlogen), und dies rechtfertigen mit der Überlegenheit der Rasse (damals), oder dem demokratischen System heute (2. arrogant).

          Ich spreche auch von dem was Borrell nicht ausspricht.
          Ich spreche vom Denkfundament von dem Borrell ausgeht.
          Das, was er niemals öffentlich hinterfragen würde.

          Denn wenn er es täte, müsste er zugeben, dass das alles verrotet ist bis ins Mark.
          Und weil er das weiß, wiederholt er das Wort „democratic“ oder „democracy“ 13 mal und das wort „crisis“ 16 mal.

          Ehrlich gesagt ist diese Rede jetzt wo ich drüber nochmal genauer nachdenke ein einziger katastrophaler Offenbarungseid.

          Wenn das der Zustand der EU-Kommission ist, dann Gnade uns Gott.
          Verlogenheit und Arroganz sind dann wohl nur Reflexe um die Wahrheit zu verbergen:

          Senior Borrell ist komplett ratlos und zutiefst verängstigt.

          Oder er hat Humor:

          „(…)I do not want to “blame and shame”, but this is something that I have to tell you. I want you to be more reactive, 24 hours a day. We are living in a crisis, you have to be in the crisis mode. Explain what is happening – quickly, immediately. Even if you do not have the full information on the first hours, show that you are there. I should be the best-informed guy in the world.(…)“

          Das jedenfalls könnte aus einer hysterischen Soap auf Netflix stammen.

          Und ich stimme Ihnen absolut zu, in Ihrer gestrigen Aufforderung:
          Jeder sollte diesen Text lesen.

          Nicht die Rede Putins wegen der Annexion, sondern das hier.

          Auch das hat Borrell nicht begriffen. Was er uns alles sagt, ohne es zu wollen.
          In Moskau jedenfalls wird man das mit Verwunderung lesen mit der Frage „Sind die echt so saublöd?“

          Und geradezu kreuzzugsrhetorisch wird es zum Ende hin:

          „(…)We have to explain what are the links between political freedom and a better life. We, Europeans, we have this extraordinary chance. We live in the world in this part of the world where political freedom, economic prosperity and social cohesion are the best, the best combination of all of that. But the rest of the world is not like this. Our fight is to try to explain that democracy, freedom, political freedom is not something that can be exchanged by economic prosperity or social cohesion. Both things have to go together. Otherwise, our model will perish, will not be able to survive in this world.
          We are too much Kantians and not enough Hobbesians, as the philosopher says. Let’s try to understand the world the way it is and bring the voice of Europe.(…)“

          Kantians? Hobbesians? Was soll das werden? Ein Vortrag fürs 1. Proseminar?

          Prost Mahlzeit.

          (xyzQuatsch)

          1. Hallo xyz,
            Sie schreiben: „Aber natürlich bietet in meinen Augen der Text auch andere Perspektiven. Verlogen ist er für mich z.B. schon.“ Und anschließend betonen Sie immer wieder, wie verlogen Borrell ist.
            Hat denn hier irgendjemand behauptet, er sei es nicht?
            Falls Sie das bei mir annehmen, ich habe doch geschrieben, was ich von Borrell halte.
            Und überhaupt, hätte er an die Spitze der EU-Außenpolitik kommen können, wenn er ehrlich und anständig wäre?
            Nein, natürlich nicht und natürlich betreibt Borrell mit allem, was er verkündet, Propaganda.
            Die Ausrichtung seiner Propaganda unterscheidet sich je nach Zielgruppe, aber er wird mit Sicherheit nicht veröffentlichen, was er selbst tatsächlich denkt.
            Deshalb hat es keinen Sinn, aus Borrells veröffentlichten Äußerungen Rückschlüsse ziehen zu wollen, ob er „aus seinem ideologischen Käfig“ könne.
            Fakt ist nur, dass er als EU-Außenkasper brav dem EU-Mantra dienen muss, sonst wird er ganz schnell entsorgt, was ja auch schon fast passiert wäre, als er in Moskau zu „weich“ aufgetreten war.
            Seitdem ist er beim Kamikaze-Trip der EU gegen Russland auf Spur und bellt bei jeder Gelegenheit brav.

            Nochmals: Borrell hat seinen Botschaftern gegenüber ein Debunking des Narrativs, das er wie z. B. Baerbock der breiten Öffentlichkeit weiterhin verkündet, für notwendig gehalten, weil die Perspektiven der EU nicht so grandios sind, sondern der EU überall die Felle wegschwimmen, wozu er reichlich Beispiele nannte.
            Natürlich gibt er dabei weiterhin die westliche Führungsrolle gegenüber dem Rest der Welt vor, aber dieses Ziel müsse nun mit viel mehr Mühe angestrebt werden, weil in „this messy multipolarity“ so ärgerlich viel Eigenwille bei den früher kolonialisierten Ländern aufgekommen sei.
            Die Welt sei so „messy“ geworden, dass immer mehr Länder nicht mehr parieren wie zuvor, sondern ihnen gegenüber jetzt „empathy“ vonnöten sei und auf „emotions“ geachtet werden müsse.

            Dazu hat Borrell für die EU-Botschafter die Parole „It’s the identity, stupid!“ ausgegeben und sie damit begründet, dass bei der „economy“ z. B. China den Entwicklungsländern attraktivere Perspektiven bietet als der Westen.
            Deshalb müssten jetzt einerseits „some identities“ im „jungle“ umgarnt werden, aber andererseits die erhabene „identity“ des Wertewestens besser herausgearbeitet werden.
            Der „jungle“ solle davon überzeugt werden, auf reale wirtschaftliche und soziale Entwicklung zu verzichten, um stattdessen an der westlichen „democracy“ als beste „identity“ zu teilzuhaben.

            Für mich ist diese Borrell-Rede sehr nützlich, weil er vieles offen ausgesprochen hat, was MSM-Konsumenten als „russische Propaganda“ ansehen, und weil sie auf eine Änderung der außenpolitischen Strategie Brüssels hindeutet – auch gegenüber den USA.
            Während hiesige MSM-Konsumenten in der Illusion wertewestlicher Überlegenheit schwelgen, ist Borrells Rede zu entnehmen, gerade seinem Stakkato dazu, dass die EU-Botschafter dringend viel mehr tun müssten, sonst sei es zu spät, wie wenig Illusionen sich die EU-Führung macht.
            Folglich wird sie alle Register der hybriden Kriegsführung ziehen.

            Dazu wird in chinesischen Regierungskreisen geschätzt, dass die hybride Kriegsführung des Wertewestens die Multipolarität noch 10-20 Jahre blockieren kann.
            https://www.silkroadbriefing.com/news/2022/07/12/unipolar-vs-multipolar-g7-vs-bri-us-vs-china-eu-vs-russia-china-taiwan-russia-ukraine-what-is-going-on/

            1. „Dazu wird in chinesischen Regierungskreisen geschätzt, dass die hybride Kriegsführung des Wertewestens die Multipolarität noch 10-20 Jahre blockieren kann.“

              ja, das ist eine der ganz wichtigten Fragen auf die im Allgemeinen noch überhaupt nicht eingegangen wird in der Öffentlichkeit: die Dauer.

              1. Zu „ja, das ist eine der ganz wichtigten Fragen auf die im Allgemeinen noch überhaupt nicht eingegangen wird in der Öffentlichkeit: die Dauer.“:

                Biden hat schon in seiner ersten Pressekonferenz als US-Präsident verkündet, dass es um mindestens eine Dekade gehen würde, und der Begriff Dekade wurde seitdem ständig von verschiedenen Seiten benutzt.
                Ich habe ihn erstmals ca. 2018 vom jordanischen König gehört, der meinte, der hybrid geführte 3. Weltkrieg dauere noch mindestens eine Dekade.
                Die US-Thinktanks haben ihn ebenfalls schon vor Biden benutzt.
                Der Begriff 3. Weltkrieg wird momentan verschärft in US-Medien eingesetzt.

                1. danke für die letzten Hinweise auch.

                  dies hier indirekt mit der Borrell-Thematik verwandt:

                  Ein kurzer Essay von Mike Davis vom März.
                  Pessimistisch und gespenstisch in seinem raunenden Tonfall, ich glaube verfasst unter dem Vorzeichen des nahenden Todes. Trotzdem interessant ob Ansichten bisweilen den unseren zuwiderlaufend in ihrer Apodiktik.

                  Darin erwähnt Davis, negativ, einen Piketty-Vortrag, den dieser wohl Februar gehalten hat vor der National Defense University.

                  Diesen Vortrag eben gefunden, drum noch nicht gehört. Aber hat schon seine 90 Minuten Länge.

                  Also ggf. als Tip hier (falls Sie es nicht schon kennen):

                  https://inss.ndu.edu/Events/Event-View/Article/2870082/responding-to-china-the-case-for-global-justice-and-democratic-socialism/

                  Davis Urteil:

                  „As part of a regular series of talks on ‘Responding to China’, the French economist argued that ‘the West’ must challenge Beijing’s rising hegemony by abandoning its ‘dated hyper-capitalist model’ and promoting instead a ‘new emancipatory egalitarian horizon on a global scale’. A strange venue and pretext, to say the least, for advocating democratic socialism“.

                  Klingt wie eine Vorlage für Borrells Gedanken 8 Monate später.

                  1. Zu „falls Sie es nicht schon kennen)“:
                    Nee, ich kenne wenig.
                    Bevorzuge langsames Überlegen und würde mir Austausch darüber sehr wünschen.
                    Dazu müsste man sich aber die Zeit nehmen, über das, was jemand einbringt, erstmal nachzudenken, um es zu verstehen.

                    Zu Ihrem Thema passt vielleicht, was ich unter dem neuen Artikel über Nordkorea gepostet habe.

    2. re: Indonesien, Habibie, der erste Präsident nach Suharto, hat seinen Abschluss in Aachen gemacht und war Manager bei Messerschmitt.
      Wurde später Minister f. Wissenschaft unter Suharto. Was u.a. auch der deutschen Exportwirtschaft zugute kam.

      (Wievielen Kritikern der Documenta das klar war, frag ich mich grad…)

  3. Nachdem bekannt ist, dass von dem ganzen ausgeführten Getreide – das meiste ohnehin Mais, nicht Weizen – nur 5 Prozent (!) in wirklich bedürftige Gebiete gelangt ist, sind die moralischen Verurteilung der Blinkens und Baerbocks etc. nurmehr lächerlich.

    Beunruhigen muss nicht der Getreidelieferstopp, sondern der Umstand, dass Russland erstmalig explizit einen bestimmten Staat für Kriegstaten verantwortlich macht, nämlich Britannien. Das zeigt, wie kurz die Lunten inzwischen sind und kann als Vorbereitungshandlung für einen Angriff auf britische Interessen gelesen werden. Falls das geschieht, handelt es sich dann um eine brandgefährliche Eskalation, die schliesslich zum Schlimmsten führen kann. Es ist leider nicht zu erwarten, aber Sunak sollte jetzt dringend seinen Sauhaufen zurückpfeifen, bevor dieser endgültig zu weit gegangen ist.

    1. Sehr gut erkannt und beschrieben, guter Pnyx.

      Die Benennung von GB fiel mir auch gleich auf und es kam mir der Gedanke, was wohl passieren würde, wenn ein brittische Schiff durch irgend etwas irgend wo angegriffen wird?

      Man möchte sich das eigentlich nicht vorstellen….

  4. Das, was der Ami sagt und was Annalena sagt, hört sich immer so ähnlich an, weil es vermutlich eine gemeinsame Urquelle gibt.
    Würde da auf irgendeinen US-amerikanischen Think Tank im Hintergrund tippen, der hier seit über einem halben Jahr die geopolitischen strategischen Fäden des Westens zieht und die ganze Sache koordiniert, aber was weiß ich schon…

    Und obwohl ich nichts weiß, vermute ich, dass Russland langfristig zum Einsatz einer „kleineren“ atomaren Waffe provoziert werden soll oder man wird ihnen einen solchen Einsatz unterschieben. Selbst unsere Lückenpresse verwendet zuletzt häufiger die Formulierung „völkerrechtswidrig annektierte Halbinsel Krim“, ihre Rückeroberung – vor einiger Zeit eine noch kaum vorstellbare Idee, wegen des Eskalationspotentials – soll offenbar salonfähig propagandiert werden. Dann geht man da drauf, dann kommt die Antwort und dann hat die NATO Legitimation, was dann wichtig wird, wenn die Zahl kampffähiger ukrainischer Stellvertretersoldaten unangenehm schrumpfen sollte.

  5. Das ganze Geschwafel unsere Politiker/innen ist mittlerweile unterste Schublade, bzw. einer sog. Autokratie nicht unähnlich, Manipulation ohne Ende. Und die Medien hierzulande, ein wirklich beschämendes Bild was diese sog. Journalisten abliefern. Das Ausland, insbesondere die Staaten, die unter der Politik der westlichen Welt bisher salopp eingemeindet wurden, sei es durch Drohungen oder gleich Sanktionen bzw. Einmarsch, die werden das genau zur Kenntniss nehmen, kennen sicher auch die Deutsche Vergangenheit, und werden das schon abwägen, objektiver wie hier zumindest. Da haben wir uns einen sog. Bärendienst geleistet, den aufzuareiten es Jahrzehnte dauern wird, aus ideologischen Gründen, denken in Deutschland Stand wie 1970 (obwohl es damals coolere Politiker gab, BenWisch übernehmen Sie)

  6. „Man sollte meinen, dass das amerikanische oder britische Militär dies beweisen könnten, wenn man dies denn will.“
    Das ist natürlich Unsinn, etwas zu beweisen, dass man es nicht getan hat ist extrem schwierig, genau so arbeiten ja Verschwörungstheorien. Es wird etwas behauptet und der Gegenbeweis ist schier unmöglich.
    Es ist aber notwendig, dass der VTiker seine These beweist, nicht umgekehrt.

      1. Es würden ja schon Indizien und Belege reichen, untermauert mit einer Cui-bono-Überlegung, die dabei nach allen Seiten offen ist, aber Tendenzen bei entsprechender Indizienkette nicht verschweigt.

      2. Ich sag hier meine Meinung.
        Wenn ich denn ganzen Tag Beweise sammeln würde, könnte ich meine Brötchen nicht verdienen. Das überlasse ich anderen.
        Beweise für die Nichtexistenz von etwas vorzulegen. Z.B. von Aliens, Gremlins, oder nützlichen Idioten ist nun mal fast nicht möglich, daher ist die Forderung die im Artikel aufgestellt wird, ziemlicher Bullshit.
        Zudem legt man mit den Beweisen der anderen Partei auch Informationen offen die diese besser nicht wissen sollte. Noch ein Grund die Füße still zu halten.

        Das ist nur meine Meinung und ich werde einen Teufel tun und sie beweisen.

        1. „Beweise für die Nichtexistenz von etwas vorzulegen. Z.B. von …. oder nützlichen Idioten ist nun mal fast nicht möglich.“

          Das braucht man doch nicht zu beweisen, muss man nur Deine posts lesen.

        2. „Wenn ich denn ganzen Tag Beweise sammeln würde, …“

          Das erinnert mich an den ehemaligen Innenminister Höcherl, der einstmals sagze: „Meine Beamten können nicht den ganzen Tag mit dem Grindgesetz unter dem Arm herumlaufen.“

        3. @Ottono: Das ist nur meine Meinung … usw.
          Genauso gehen aber auch die Anderen vor. Selbst wenn sie für diese scheinbar Beweise vorlegen, sind die eben passend für die eigene Meinung ausgesucht. Machen Sie das etwa anders? Keiner verfügt (leider!) über die absolute Wahrheit.

    1. “ Es wird etwas behauptet und der Gegenbeweis ist schier unmöglich.
      Es ist aber notwendig, dass der VTiker seine These beweist, nicht umgekehrt.“

      Sehe ich genauso. Leider vermisse ich das in den Fällen MH17, Skripal (leben die noch?), Navalny, Butscha sowie diversen Fällen von „Selbstbeschuß“ durch Russland.

    2. Dümmiche Moralkacke. Wäre die Operation gegen die Schwarzmeerflotte eine False-Flag-Provokation aus den russischen Reihen, so bewiese sie nichts weiter, als daß im russischen Militär der Widerstand gegen die zurückhaltende Strategie ihrer Führung unbeherrschbar wird. Was sagte das über die NATO-Strategie?
      Eben.

      1. Im Westen wird Putin aber als der oberste Hardliner dargestellt und somit die Realität konterkariert, wo man ihn als „Weichei“ bezeichnen müsste.

  7. Versteht denn Borrell wirklich nicht, dass der Begriff „democracy“ nur ein verkitschter Ausdruck für „dreckige Eigeninteressen westlicher Oligarchie“ ist, wobei für die Restbevölkerung durchaus auch Brosamen abfallen, diese aber nie das gesellschaftliche Potential für Wohlstand kompensieren können, wenn man sich von den Sichtweisen und Interessen bestimmender Kreise emanzipieren kann?
    Dumm waren die unterdrückten Staaten noch nie, aber die materiellen Möglichkeiten waren nicht ausreichend vorhanden, um selbstbestimmt eigene Wege ihren Interessen und Notwendigkeiten gemäß gehen zu können.
    Welcher Begriff korreliert stärker mit „democracy“:
    Multipolarität mit dem Versuch, die Interessen aller zu wahren – zumindest die vitalen, oder der absolute Hegemonialanspruch einer Seite, welche aufgrund von gesellschaftlicher Fehlorganisation dieser Privilegien zu bedürfen scheint?

  8. Seekrieg statt „schmutziger Bombe“? Wollen britische / amerikanische Navy’s heute den NATO-Krieg in eine „heiße Phase“ überführen?

    Die russische Militärführung hat detailliert begründet, warum sie das Getreideabkommen aussetzt. Die schwimmenden Hohlladungssprengsätze, die mit Erfolg gegen die russische Flotte gelenkt wurden, sind zu flach, um unter suboptimalen Bedingungen von Radar erfasst werden zu können, sie haben eine hohe Reichweite und können von jedem Schiff mit den Ausmaßen eines größeren Fischkutters ausgesetzt werden. Die 16 ukrainischen Schiffe, die heute auf Beschluß von Vertretern der UN, der Türkei und der Ukraine die darauf verhängte Blockade des Schiffskorridors von und nach Odessa brechen sollen, wird die russische Marine unbedingt stoppen wollen. Eine perfekte Gelegenheit für Einheiten der NATO-Marinen, mit maximalem medialen Effekt Provokationen auf die Spitze zu treiben. Daher eine perfekte Gelegenheit auch für eine „Golf von Tonkin“ – Operation, welche die russische Seite nach Lage der Dinge in erster Linie von der Royal Navy oder einer Kanadischen Einheit erwartet – aus gutem Grund, wie ich meine.

    UN und Türkei haben also für heute einen zugespitzten Nervenkrieg mit ungewissem Ausgang gegen die russische Marine angesetzt. Verlauf und Ausgang wird überwiegend von der Person bestimmt werden, die das Oberkommando über die russische Schwarzmeerflotte führt. Zählt er sich zum „Putin-Flügel“, der sich einer „Judoka“-Strategie verpflichtet hat, einer Inkaufnahme hoher militärischer Verluste zu Gunsten des passiven Widerstandes gegen den NATO-Krieg in den nationalen Eliten Asiens, Afrikas und Südamerikas? Oder zählt er zum Flügel Valery Gerasimovs, der soeben gezeigt hat, wie entnervt er von dieser Strategie ist, indem er das UK anlasslos für die Sprengung der Nord Streams verantwortlich machte?

    Aber, wie das im Falle der Sprengung der Nord Streams vermutlich ähnlich geschehen ist, es kann auch ein untergeordneter Schiffskommandant oder Militärpilot, von höherer Stelle ermutigt, die Lage nutzen, einen Schießkrieg gegen die russische Marine zu beginnen. Im Kreml wird man sich darauf vorbereiten und essentiell schon vorbereitet haben. Ich bin ziemlich sicher, daß zu dieser Stunde Nuklearsprengsätze für Kalibr- und Kinshal-Einsätze disloziert werden. Die russische Schwarzmeerflotte ist zu gefährdet, als daß die militärische Führung in den skizzierten Fällen mit einer Eskalation lange zögern wollte.

    1. @TomGard
      aber strikt militärrechtlich ist der Angriff auf die russ. Schiffe – wenn der Angriff ausginge von Einheiten, die klar als ukrainisch und regulär erkennbar wären – doch legal? oder nicht? etwa wegen der Getreidesache.

      (p.s. diese Frage hatte ich ja schon bzgl der Brücke an RH)

      Jedenfalls wird das russ. Militär nicht davon ausgehen können, dass nach 8 Jahren Donbass Bürgerkrieg, die C14-Jünglinge jetzt nicht zurückballern. Wo sie es aus Selbstverteidigung tun dürfen.

      Daher wäre auch meine Frage ans Völker-und Kriegsrecht, wie weit in das russ. Territorium dürften die Ukrainer eigentlich zurückschießen.

      (Ich nehme an, das wäre rechtlich nicht so dolle, sonst würds längt geschehen. Aber wissen tu ich es nicht.)

      1. Der Angriff auf russische Kriegsschiffe durch die Ukraine wäre kriegsvölkerrechtlich dann nicht zu beanstanden, wenn er von ukrainischem Territorium etwa durch Raketen stattfindet.

        Hier geht es aber darum, dass durch internationale Vereinbarung eine Art Waffenstillstand zur See ausgehandelt wurde. Die RF blockiert noch beschiesst die ukrainischen Häfen wie Ismail und Odessa, sondern lässt von dort Transporte durch. Das ist kein Korridor für Kriegsschiffe, bemannt oder unbemannt.

        Angriffe unter Nutzung ziviler Transporte, dazu noch solcher, die ausdrücklich von allen Parteien genehmigt sind, sind Terrorakte, nicht anders als wenn die Ukraine Bomben in russische oder nach Russland fliegende Verkehrsflugzeuge schmuggeln würde, oder eine Journalistin und Wissenschaftlerin mit einer Autobombe ermordet.

  9. Das Abkommen ist schon lange Tod.

    Nicht weil das Getreide vor allem westliche Staaten erreicht und zur Nahrungsmittelkrise in der Welt wenig beisteuert. Das war wohl den wirklichen Fachleuten schon vorher klar, weil dort vor allem Futtermittel lagerten bzw. der Weizen, welcher zur Ernährung geeignet gewesen wäre, durch die lange Zeit und Lagerbedingungen bei einem großen Teil die Qualität stark nachgelassen hatte. Diese Information konnte man bereits kurz nach dem Beginn der Verschiffung lesen. Hinzu kam, warum die EU dieses Abkommen unbedingt wollte, dass große Teile des Getreides im Besitz westlicher Konzerne war.

    Aber Tod ist das Abkommen, weil sich die EU in den letzten vier Monaten (bei 5 Monaten Laufzeit) nicht an den zweiten Teil der Vereinbarung gehalten hat. Auch russisches Getreide und Dünger sollte auf den Weltmarkt ausgeliefert werden können, dafür sollte die EU die Sanktionen gegen Schiffe, deren Versicherungen aufheben. Dies haben sie nicht getan. Aufgehoben haben sie die Sanktionen, dass die EU kein Dünger erhalten darf.

    Es ist also wie immer. Die westlichen Staaten halten sich nicht an die Verträge. Diese Politiker betreiben moralisierende Propaganda mit Emotionen. Das unwissenden Volkes versteht es aber nicht.

    Im globalen Süden wissen es die Menschen. Auch deshalb kann sich ein Borrell hinstellen, wie er will und über russischen und chinesischen negativen Einfluss schwafeln. Die Länder erleben es einfach anders, dass wirkliche Hilfe aus China und Russland ohne politische Bedingungen kommt. Wogegen die Hilfe des Westens vor allem dem Westen nützt. Diese Kolonialpolitik kann und will der Wertewesten nicht ablegen.

    1. @oskarwagenrecht

      Den Teil, der zu „halten sich nicht an die Verträge“ gehört – kannst du das nochmal genauer ausführen? etwa wegen der Versicherung?
      Ich verstehs nicht ganz, sry.

      (und weißt du noch evtl. wo du das gelesen hattest?

      1. https://www.anti-spiegel.ru/2022/im-westen-nichts-neues-wenn-putin-redet-luegt-der-spiegel/
        „Der Westen behauptet, er habe keine Sanktionen gegen den Export von russischem Getreide und Düngemitteln verhängt. Das stimmt so nicht, denn die westlichen Sanktionen gegen russische Banken, Logistikunternehmen und Häfen behindern den Export dieser Güter. Wenn andere Länder wegen der Bankensanktionen nicht für russischen Weizen und Düngemittel bezahlen können, können sie auch nicht exportiert werden. Und wenn Häfen und Transportunternehmen unter Sanktionen stehen, können die Waren auch nicht exportiert werden.

        Bekanntlich hat der Westen nach der Unterzeichnung des Abkommens keine einzige Sanktion aufgehoben. Putin hat also wieder recht, wenn er davon spricht, die Entwicklungsländer würden durch das Abkommen „betrogen“. Immerhin ist nicht nur russisches Getreide wichtig für den Kampf gegen den weltweiten Hunger, die russischen Düngemittel – Russland und Weißrussland machen fast die Hälfte der weltweiten Düngemittelproduktion aus – sind fast noch wichtiger, denn ohne russische Düngemittel können die ärmsten Länder im nächsten Jahr keine Aussaat machen, was den weltweiten Hunger explodieren lassen würde.“

        „Diese illegitimen Sanktionen, die [gegen Russland] verhängt wurden und die den Handel mit russischem Getreide, einschließlich der Versicherung, einschließlich des Anlegens unserer Schiffe in ausländischen Häfen und ausländischer Schiffe in russischen Häfen, verhindern“, sagte Lawrow

        https://de.rt.com/international/148226-moskau-wirft-westen-vor-abmachungen/
        „Während einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem thailändischen Amtskollegen Don Pramudwinai betonte Lawrow in seiner Antwort auf eine entsprechende Frage:

        „Im Gegenteil, unsere westlichen Kollegen setzen nicht um, was uns der UN-Generalsekretär versprochen hatte, indem sie einfach nicht die Entscheidung treffen, die logistischen Sanktionen aufzuheben, die den freien Zugang von russischem Getreide und Düngemitteln zu den Weltmärkten verhindern.“

        Und er fügte hinzu, dass Russland weiterhin mit UN-Generalsekretär António Guterres und seinem Team zusammenarbeite, um sicherzustellen, dass die Organisation ihre Verpflichtungen aus den Vereinbarungen von Istanbul erfüllt. Diese Abmachung war bisher der einzige bedeutende diplomatische Durchbruch im mittlerweile sechs Monate andauernden Ukraine-Krieg.“

        https://de.rt.com/international/151607-wegen-anhaltender-exportbeschrankungen-russland-konnte/
        „Am 22. Juli war in Istanbul ein Deal abgeschlossen worden, der aus zwei Dokumenten besteht. Russland, die Ukraine und die Türkei hatten unter Beteiligung der Vereinten Nationen ein Abkommen über die Ausfuhr von ukrainischem Getreide aus den Häfen Tschernomorsk, Odessa und Juschny unterzeichnet, das 120 Tage lang gültig ist. Bei dem zweiten Dokument handelt es sich um ein dreijähriges Memorandum zwischen Russland und den Vereinten Nationen über die Ausfuhr von russischen Agrarprodukten und Düngemitteln. Ziel ist es, angesichts der Sanktionen gegen Russland ungehinderte Lieferungen zu gewährleisten.“

        https://www.anti-spiegel.ru/2022/uno-generalsekretaer-fordert-das-ende-der-sanktionen-gegen-russische-duengemittel/
        https://www.anti-spiegel.ru/2022/die-einigung-ueber-getreideexporte-aus-der-ukraine-und-russland/

        1. @ Oskar:
          Da war doch noch was über 300.000 (blockierte) Düngemittel, welche russische Unternehmen bedürftigen Staaten schenken wollen, dies aber nicht in die westliche Doktrin, sprich Werteordnung, passt.
          Die westliche Verlogenheit kann es mittlerweile anscheinend mit Göbbels dreckigsten Reden sehr gut aufnehmen.
          Stolz kann man darauf nur in bestimmten Kreisen sein.
          In diesen sicher nicht!

      2. Mein Kommentar mit der Antwort wartet auf Freischaltung!

        „Diese illegitimen Sanktionen, die [gegen Russland] verhängt wurden und die den Handel mit russischem Getreide, einschließlich der Versicherung, einschließlich des Anlegens unserer Schiffe in ausländischen Häfen und ausländischer Schiffe in russischen Häfen, verhindern“, sagte Lawrow

        1. Hallo Oskar,
          Ihren Kommentar habe ich gesehen und darauf geantwortet, dann war beides plötzlich weg.

          Ich wollte darauf hinweisen, dass seit dem Drohnenanschlag westlichen Versicherern auch die Versicherung der Verschiffung ukrainischen Getreides zu unsicher wird.
          Jedenfalls hat Lloyd’s ab sofort die Versicherung zukünftiger Verschiffungen ukrainischen Getreides ausgesetzt.

          Mal wieder ein geniales Eigentor des Wertewestens.
          Russland hat längst angeboten, den notleidenden afrikanischen Ländern kostenlos Weizen zu liefern und meint sogar, langfristig den ukrainischen Weizen dort ersetzen zu können.

            1. Hi Sabine und xyz,

              manchmal geht der Freischaltungsmodus bei mehreren Links erst später und manchmal sogar gar nicht rein. Richtig verstanden habe ich dieses System noch nicht.

              Den Hinweis von dir kenne ich noch nicht, Sabine, ist aber ein Eigentor des Westens.

              Wie trotz der vielen hinterhältigen Angriffe Seitens der Politik gegen RF, Russland drauf ist, gegen die westlichen Konzerne zeigt diese Nachricht:
              „. Ich möchte diese Gelegenheit nutzen, um unseren Freunden von BP mitzuteilen, dass die 700 Millionen Dollar Dividende, auf die sie für die zweite Hälfte des Jahres 2021 Anspruch haben, auf die für sie eröffneten Konten überwiesen wurden“, sagte Setschin.“
              https://www.vesti.ru/finance/article/3012441 am 27.10.2022

              1. Ergänzung zu BP:
                Achtung subtiler Sarkasmus. Es handelt sich um neue Rubelkonten bei russischen Banken, auf die BP aufgrund der Sanktionen keinen Zugriff hat. Sie sagen BP, dass das Geld da ist, in Rubel, sobald die Sanktionen aufgehoben sind, d.h. wir werden unsere Geschäftsverträge weiterhin einhalten, wenn Sie Ihre einhalten.

    2. Neueste Entwicklung bei BRICS und in Afrika:

      https://www.jungewelt.de/artikel/437512.afrikanisches-sicherheitsforum-gegenseitiger-nutzen.html

      “ Was aber nun erst einmal für Furore sorgen wird, ist, dass Senegal der erste BRICS-Staat in Westafrika wird. Am 12. Oktober unterzeichneten Mansour Faye, Senegals Minister für Infrastruktur, die russische BRICS-Vorsitzende Larisa Selenzowa und Ahoua Don Mello, der BRICS-Vertreter in West- und Zentralafrika, ein entsprechendes Memorandum. Das stelle einen Wendepunkt in den geopolitischen Machtverhältnissen auf dem Kontinent dar, weil, so Don Mello, die »Zusammenarbeit auf gegenseitigem Nutzen und Solidarität beruht und nicht auf brutaler und unangebrachter Einmischung in die inneren Angelegenheiten der afrikanischen Staaten im Namen von Demokratie und Menschenrechten, die oft das Gegenteil bewirkt«. Zudem bereitet Selenzowa eine Reihe von Reisen in die DR Kongo und die Zentralafrikanische Republik vor, berichtete Africa Intelligence vergangenen Mittwoch.

      Zunächst soll das senegalesische Saint-Louis (die erste von Europäern noch zu Ehren des »Sonnenkönigs« gebaute Stadt in Westafrika) zu einem repräsentativen BRICS-Standort ausgebaut werden – mit einer technischen Universität, einem erweiterten Hafen samt Industriezone sowie der Ansiedlung von Unternehmen aus den BRICS-Staaten.“

      Lesempfehlungen dazu:
      https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/brics-china-spielt-zunehmend-nach-eigenen-regeln-li.244566

      https://internetz-zeitung.eu/7112-brics-wollen-sich-ausweiten-bereits-ueber-40-der-weltbevoelkerung

  10. „Baerbock ist Kriegspartei, sie interessiert Wahrheit nicht, geschweige denn Zurückhaltung bis zum Erweis der Fakten, sondern nur das richtige Narrativ.“

    Unsere Chef“Diplomatin“ interessiert sich auch nicht für Moral und Völkerrecht und am allerwenigsten für ihre Pflichten als deutsche Regierungspolitikerin. Statt dessen dient sie gerne den US-Imperialisten und bewundert deren PolitikerInnen, auch wenn diese meinen, ihre Politik, die hunderttausenden irakischen Kindern das Leben gekostet hat, sei wertvoll gewesen.

  11. Update: Die trotz des russischen Rückzugs aus dem UN-Abkommen angekündigten 12 Getreidefrachtschiffe haben seit gestern morgen von 3 ukrainischen Häfen abgelegt, das letzte heute morgen um 6:29 Uhr (s. UN-Homepage)
    Wo sie sich aktuell befinden, kann man sofort sehen, wenn man vesselfinder + Schiffname ins Suchfenster eingibt.

    Aber so einfach kann man es sich hier im Overton-Forum natürlich nicht machen.
    Die hiesige Expertise verlangt stattdessen apokalyptische Prophezeiungen über eine russische Blockade des Schiffskorridors, einen Tonkin-Zwischenfall, einen Seekrieg der NATO gegen Russland sowie nukleare Kalibr- und Kinshal-Einsätze.
    Darin scheinen sich hier alle im Großen und Ganzen einig zu sein, denn ein konkreter Einwand kommt nicht.

    Momentan zeigt vesselfinder die Frachtschiffe zusammen als Flotte friedlich mitten auf dem Schwarzen Meer schippern. Morgen früh ab 8 Uhr sollen sie in Istanbul anlegen.

    1. Da haben die Russen ja noch massenhaft Zeit für Kontrollen. Ich bin mal ein bisschen zur See gefahren, griechisches Kümo in der Ägäis. Da sind wir einmal in eine Art Krieg reingeraten, als die Türken Nordzypern besetzten, 1974 muss das gewesen sein. Da kam ein Funkspruch von den Türken, alle Schiffe in der Zone müssten entweder, wenn am Rand derselben, sofort beidrehen, oder Anker schmeissen und Funkstille einhalten bis sie weitere Befehle erhalten. Tatsächlich konnten wir die türkische Armada, teilweise etwas rostige Pötte, ganz gut beobachten, auch Flugzeuge und Hubschrauber. Nach ein paar Stunden kam auch ein Patrouillenboot heran und beäugte uns, stellte auch ein paar Fragen über woher und wohin, aber der winzige Pott mit 500t war wohl keine Inspektion wert. Nach knapp 36 Stunden durften wir weiter.

      Was ich sagen will: Wenn ein ziviles Schiff von einem Kriegsschiff Befehle erhält, hält es die ein, wenn es sich nicht um bekloppte Banderas handelt wie die, die versucht haben, mit einem Frachtschiff nach Mariupol durchzubrechen. Die Russen haben es bei ein paar Warnschüssen und einem Prisenkommando belassen, und Schiff und Leute später freigelassen. Das kann aber auch anders enden.

    2. Die russische Seite hat sich bisher in diesem Krieg nicht als besonders eskalierend gegeben, weshalb ich nicht davon ausgehe, dass von dieser Seite apokalyptische Szenarien drohen.
      Man lässt sich aber tendenziell weniger gefallen.
      Die große Katharsis kommt so oder so.
      Ob sich dann die westlichen Freier im Bett der ukrainischen Nutten vom rechten Sektor noch so wohl fühlen, sei dahingestellt. Diese Nutten vom rechten Sektor wollen ihre Freier jedenfalls nur abziehen und nicht deren (hehre) Interessen teilen.
      Aber in einer Welt, die es anscheinend ermöglicht, eine Straße zum Mahnmal von Babyn Jar einem ihrer Verursacher und Unterstützer (Bandera) zu widmen, braucht man sich über nahezu nichts mehr zu wundern.
      Die Verleihung des „Friedenspreises“ des Deutschen Buchhandels spricht nicht nur Bände, sondern diese voller Hohn und Spott.

  12. @SabineSchulz
    – „apokalyptische Prophezeiungen“
    Wenn du deinen Verstand wieder einschaltest, klappts auch wieder mit der Textauffassung:
    „UN und Türkei haben also für heute einen zugespitzten Nervenkrieg mit ungewissem Ausgang gegen die russische Marine angesetzt. Verlauf und Ausgang wird überwiegend von der Person bestimmt werden, die das Oberkommando über die russische Schwarzmeerflotte führt.“

    – “ … über eine russische Blockade des Schiffskorridors“
    „Die 16 ukrainischen Schiffe … wird die russische Marine unbedingt stoppen wollen.“
    Das wäre (noch) keine Blockade und war überdies angesagt, was hätte „Aussetzung des Getreideabkommens sonst für einen Inhalt?

    „Momentan zeigt vesselfinder die Frachtschiffe zusammen als Flotte friedlich mitten auf dem Schwarzen Meer schippern.“
    Und? Also haben es irgend welche Leute hingekriegt, die Situation zu entschärfen. Das ändert nichts an der Verschärfung, die damit gegeben war, daß UN mit Türkei ihren Beschluss öffentlich verkündet und in die Tat umgesetzt haben, bevor eine Einigung mit der russischen Delegation über präzise diese 16 Schiffe vorlag.
    Der Rest meines Postings galt etwas, was physikalisch „Phasenraum“ heißt, das, was einem Geschehen unter Zugrundelegung von bekannten oder angenommenen Parametern einbegriffen ist. Das magst Du für falsch halten oder für fehlgeleitete Propaganda, aber mit „Prophezeiungen“ hat es nicht mal entfernte Verwandschaft.

    1. @TomGard
      Postings, die mit „Wenn du deinen Verstand wieder einschaltest, klappts auch wieder mit der Textauffassung“ beginnen, lohnen sich nicht, gelesen zu werden.

  13. wo gibt es eine detaillierte Aufschlüsselung der US-Militärhilfen an die Ukraine und wofür das Geld im Einzelnen ausgegeben wird? (sprich, z.B. wieviel landet bei den US-Rüstungslieferanten, wieviel bei ukrainschen Managern, wieviel bei Schulen. )

  14. Der Kreml hat die Antwort auf meine Fragen in diesem Thread gegeben:

    Russland will nach seiner angekündigten Aussetzung des Getreideabkommens mit der Ukraine weitere Exporte über das Schwarze Meer nicht zulassen. Der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja sagte bei einer Sitzung des UN-Sicherheitsrates in New York, die Vereinbarung könne „nicht ohne uns umgesetzt werden“. Gleichzeitig könne Moskau „eine ungehinderte Passage von Schiffen ohne unsere Inspektion nicht zulassen“, sagte Nebensja.

    Putin hat vor Zugriffen auf die ukrainischen Schiffe erst bei der UN nachfragen lassen: wollt ihr das wirklich?
    Professionell, aber duldsam gegen Gefahren für die eigenen Leute.

  15. LONDON, Oct 31 (Reuters) – Lloyd’s of London insurer Ascot is suspending writing cover for new shipments using the Ukrainian grains corridor in the Black Sea until it has more clarity about the situation there, a senior official said on Monday.

  16. Update:
    Momentan sind 2 weitere Frachtschiffe mit ukrainischen Getreide Richtung Istanbul unterwegs und sollen dort um 22 Uhr ankommen.
    Laut Erdogan sollen ab morgen wieder mehr Getreidefrachter ablegen.

    Zu „Jetzt hat die Aufkündigung wieder eine Kündigung bekommen.
    Russland tritt dem Getreideabkommen wieder bei. Also viel Lärm um nichts.“:

    Putin hat mit Erdogan entscheidende Veränderungen ausgehandelt.
    Hauptpunkt: Ab sofort sollen bedürftigste Länder Afrikas und Asien priorisiert werden, nachdem bisher die EU den Löwenanteil des Getreides eingesackt hat.
    Zusätzlich soll endlich Russlands schon länger bestehendes Angebot kostenfreier Getreidelieferung an die ärmsten Länder ermöglicht werden.
    (Quellen: Türkische und russische Medien)

    Aber für überzeugte Wertewestler ist es natürlich „viel Lärm um nichts“, ob in Afrika Millionen Menschen vor dem Hungertod stehen, während die EU auf deren Kosten vom UN-Getreideabkommen profitiert, oder ob Russland diesem menschenverachtenden Zynismus entgegentritt.

  17. Zwischen dem ukrainischen Drohnenangriff auf russische Kriegsschiffe in Sewastopol und Hintergründen zur „Schmutzigen Bombe“ im Rahmen einer denkbaren Ukies/NATO-Operation gibt es vielleicht größere Zusammenhänge als als man denkt.
    Die IAEA will die russischen Anschuldigungen zur „Schmutzigen Bombe“ prüfen (Wahrscheinlich haben die Ukies aber schon „reinen Tisch“ gemacht.).

    Einer Zusammenfassung von„Ex-Pfizer-Vizepräsident Mike Yeadon über die Gefahr einer „dirty bomb“ in der Ukraine“ vom 29. Oktober 2022 ist auch zu entnehmen, dass eine Verbindung mit in Rumänien stationierten Teilen der 101. US-Luftlandedivision besteht.

    Schließlich und endlich geht aus dem Bericht von Yeadon hervor, dass Zelensky „Mykoliav … als einzige ukrainische Stadt … evakuiert. … Zelenkos Jungs in Mykoliav (nirgendwo sonst) wurden mit ABC-Ausrüstung und Geigerzählern ausgestattet.“

    Yeadon stützt sich auf in der Ukraine lebende Journalisten und veröffentlicht auch ein Video. Für mich ist der Bericht sehr aufschlussreich. Lest und seht selbst:

    https://tkp.at/2022/10/29/ex-pfizer-vizepraesident-mike-yeadon-ueber-die-gefahr-einer-dirty-bomb-in-der-ukraine/

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