Trotz der Sanktionen hat sich die Zahl der russischen Milliardäre vermehrt, ihr Vermögen legte seit März 2022 um mehr als 50 Milliarden US-Dollar zu.
Nach dem Angriff auf die Ukraine und dem Stellungskrieg nach ersten Erfolgen und den darauf folgenden Niederlagen begannen Überlegungen, wie lange sich Wladimir Putin noch halten könne. Die Sanktionen würden zu einem Zusammenbruch der russischen Wirtschaft führen und die Menschen sich deswegen von Putin abkehren. Auch der Machtzirkel aus Oligarchen würde sich angesichts des wirtschaftlichen Verfalls und des Einkassierens von Vermögenswerten im Ausland von ihm abwenden, vor allem wenn die Kriegsziele nicht erreicht werden oder sich militärische Niederlagen ergeben.
Aber es kam zunächst anders, wie Forbes berichtete: Seit Beginn des Krieges ist das Vermögen der russischen Milliardäre um 154 Milliarden auf eine halbe Billion US-Dollar angestiegen. Der Krieg scheint eine Bonanza für die Reichen geworden zu sein.
Forbes listet 110 russische Milliardäre, 22 mehr als letztes Jahr. Ihr Vermögen wuchs wegen der hohen Preise für natürliche Ressourcen und nach der Erholung der Verluste zu Beginn des Kriegs von 353 auf 505 Milliarden US-Dollar. Nicht eingerechnet sind die fünf Milliardäre – Timur Turlov, Yuri Milner, Nikolay Storonsky, Sergei Dmitriev und Valentin Kipyatkov -, die ihre Staatsbürgerschaft aufgegeben haben.
Den „Erfolg“ der russischen Superreichen in der Zeit von März 2022 bis März 2023 vergleicht Forbes mit den 735 Milliardären aus den USA, die im selben Zeitraum 200 Milliarden Dollar verloren, die reichsten Chinesen büßten 300 Milliarden ein. Weltweit soll das Vermögen der Milliardäre von 12,7 Billionen im Februar 2022 um 500 Milliarden auf 12,2 Billionen gesunken sein. Fast die Hälfte ist (ein wenig) ärmer geworden.
Wegen der Sanktionen schrumpfte das Wirtschaftswachstum zwar um 2,1 Prozent, der IWF rechnet aber dieses Jahr mit einem Wachstum von 0,7 Prozent und 2024 von 1,3 Prozent. Die neuen Milliardäre in Russland machten ihr Geld mit Supermärkten, Snacks, Chemikalien, Medikamenten oder im Bau. Das zeige, so Forbes, dass die Binnennachfrage trotz der Sanktionen stark geblieben sei.
Nach Forbes ist das Vermögen der 39 russischen Milliardäre, gegen die Sanktionen erlassen wurden, seit Februar 2022 um 45 Milliarden Dollar oder 13 % ihres gemeinsamen Vermögens gesunken. Betrachtet man die Zeitspanne von März 2022 bis März 2023 dann wurden sie um 104 Milliarden Dollar reicher und nur drei ärmer.
Andrei Melnichenko, der mit Düngemitteln und Kohle reich wurde, ist mit 25 Milliarden jetzt der reichste Russe. Sein Vermögen ist um 14,1 Milliarden seit März 2022 gewachsen und hat sich damit mehr als verdoppelt. Das Vermögen der 10 erfolgreichsten Milliardäre, angeführt von Andrey Melnichenko, ist um 77,4 Milliarden US-Dollar angewachsen.
Kaum vorstellbar, dass Putins Machtzirkel, zumindest so weit er aus der reichen Elite besteht, ihn derzeit fallen lassen würde. Der Krieg, die sogenannte Spezialoperation, spült Geld in die Kassen der Reichen.
Etwas anders sieht es in der Ukraine aus. Nur fünf Oligarchen haben es auf die Liste der 1000 reichsten Menschen der Welt gebracht. Das Gesamtvermögen der ukrainischen Milliardäre, einschließlich der Gründer von Grammarly, der Familie von Gereg und Ihor Kolomoiskyi, liegt bei 18,2 Milliarden US-Dollar.
Kolomoiskyi, der Selenskij mit seinem Sender bekannt gemacht und mitgeholfen hat, ihn zum erfolgreichen Präsidenten zu machen, besitzt mittlerweile nur noch die israelische Staatsbürgerschaft und ist nur noch einfacher Milliardär. Nach Forbes haben einige der reichsten Ukrainer auch ihr Vermögen während des Kriegs leicht vermehren können, andere haben ein wenig eingebüßt. Rinat Achmetow ist weiterhin der reichste Ukrainer. Seit April 2022 ist sein Vermögen wieder um 1,5 Milliarden US-Dollar auf 5,7 Milliarden US-Dollar angestiegen. Im Vergleich zum Februar 2022 hat er allerdings 8 Milliarden eingebüßt. Viktor Pinchuk, Vadym Novinsky, Konstantin Zhevago und Gennadiy Bogolyubov sind die weiteren Milliardäre auf der Liste.
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Ist wohl nicht nur bei russischen Milliardären so. Aber die Einkommensungleichheit hat in den letzten Jahren abgenommen. Bei uns hat sie zugenommen, auch in der Ukraine, dort sogar dramatischer durch die Verarmung der Bevölkerung in Folge des Krieges und der schamlosen Bereicherung der Herrschaftsclique und der Nazis. Da können Börsen- und Buchverluste von ein paar Oligarchen nicht drüber hinwegtäuschen.
Boris Roshin schreibt: https://colonelcassad.livejournal.com/8326565.html
“Income inequality has decreased in Russia to a minimum in 25 years
But it remains one of the highest among developed countries and 3 times higher than under the USSR
The current cash incomes of the 10% of the wealthiest part of the population exceeded the incomes of the 10% of the poorest by 13.8 times in 2022. This is the minimum since 1997, when the fund ratio was 13.6 times, although several times higher than the level of Soviet Russia. Then the difference was much smaller – only 4.6 times in 1990.
The average income after taxes in 2022 was 38,530 rubles. For 10% of the rich, it amounted to 115,000 rubles, and for the rest – 30,030 rubles. 10% of the poor received only 8,300 rubles, Equality calculated according to Rosstat data published on Friday.
Among the 161 countries of the world, the Russian Federation has shifted from 124 to 111 place, overtaking Haiti, Rwanda, as well as Israel and the United States.
Incomes of the richest 10% to the incomes of the poorest 10%, times
1. Belarus – 4.7
2. Slovenia – 4.9
3. UAE – 5.0
42. France – 7.9
46. Germany – 8.1
50. B-Britain – 8.3
88. China – 10.5
107. Spain – 13.2
111. Russia – 13.8
121. USA – 14.8
157. Brazil – 42
159. Zambia – 44,160. Namibia – 47,161. South Africa – 56
= Full rating =
(https://docs.google.com/spreadsheets/d/1f5w4MfvKg2ReKmdG1GDj7VMXA9XO_xB3jUhnQU1WwJg/edit?usp=sharing)
Among the regions (https://docs.google.com/spreadsheets/d/1f5w4MfvKg2ReKmdG1GDj7VMXA9XO_xB3jUhnQU1WwJg/edit#gid=703471921 In the Russian Federation, the largest stratification is in the Yamalo – Nenets Autonomous District (19.1), the Nenets Autonomous District (16.3) and Moscow (15.5), and the lowest-in the Jewish Autonomous District (7.4), Kalmykia and Ingushetia (7.7). ”
(Yandex übersetzt)
Der Artikel ist lesenswert, da er nicht schönfärbt. Der Fall der Ungleichheit hat viel mit Fördermassnahmen für die neuen Gebiete und sozialpolitischen Massnahmen im Zuge der Militäroperation zu tun. Gleichzeitig hat sich die Vermögensanhäufung bei den reichsten 1% fortgesetzt.
Da bin ich geneigt zu schreiben, das St. Corona seine “heilige Prophezeiung” gut umsetzt.
Die USA korrigiert ihre ‘Unipolare’ Mrdäre in Form ihrer Entwertung vom Dollar.
China hingegen räumt hingegen auf, die die können verlagern ihre assets nach Singapur, ‘Verräter’werden durch den Staat ereignet.
Russland Reichtum wächst aufgrund realer Wirtschaft (Rohstoffe jeglicher Art), die Sanktionen helfen neue Märkte für sich zu gewinnen.
Es ist leicht für die russischen Milliardäre, noch reicher zu werden, wenn sich die ausländische Konkurrenz selbst ausschaltet.
Wie recht du hast! https://de.m.wikipedia.org/wiki/Marktbereinigung
Mit der Überschrift »Russische Milliardäre sind Kriegsgewinnler« wird hervorgehoben, dass hauptsächlich russische Milliardäre am Krieg profitieren, tatsächlich verdienen die westlichen Milliardäre viel mehr am Krieg, und leider sind es nur die Milliardäre im Westen, die vom Krieg profitieren.
Die einfachen Bürger im Westen, vor allem die europäischen, zahlen nämlich erheblich drauf, vielen von ihnen droht Armut und die Speise an der »Tafel«.
Sehe ich ähnlich, Artikel sollte als tendenziöse anti-Russen Propaganda abgehakt werden..warum publiziert Overton sowas eigentlich?? Vom Kriegen verdienen doch immer nur die Superreichen, auf beiden Seiten, deshalb investieren und befürworten sie auch immer in Kriege, die gemeinen Völker kriegen davon nichts Gutes ab, sondern zahlen immer nur mit Blut und Tot dafür, für die Profite der reichen Oberschicht!!!
…warum publiziert Overton sowas eigentlich??
Das Overton Magazin versteht sich als Stimme gegen Debatteneinengung und Moralismus.
Fortsetzung siehe unten
An Kriegen verdienen immer gewisse Unternehmerkreise, während es Aufgabe des gemeinen Volkes ist, seine Knochen hinzuhalten und, wenn es dennoch halbwegs heil zurückkehrt, verarmt zu sein. Früher durfte der gewöhnliche Krieger wenigstens noch Beute machen (Sklaven, Hausrat oder was auch immer👿), heute ist das Beutemachen einzig Sache der Oligarchen.
Dieser Artikel wirft ein anderes, differenzierteres Bild auf die Oligarchen:
https://apolut.net/russische-oligarchen-in-noeten-von-peter-frey/
Interessant wäre auch mal zu erfahren, was an dem Bloomberg-Artikel dran ist, der behauptete die EU hätte nur knappe 40 Milliarden von den 300 Milliarden russischen Auslandsvermögens festsetzen können. Ist das so?
Ist bekannt, um wieviel die Eigentümer von BlackRock, Vanguard etc von dem inszenierten Krieg profitieren?
Warum sollten ausgerechnet russische Milliardäre von Kriegen nicht profitieren? Die moralische Welt beginnt sich an den Gedanken zu gewöhnen, dass Böcke förmlich zu Gärtnern berufen sind. Die uneingeschränkte Regentschaft des obersten Promilles (genau genommen des globalen Millionstels) ist bereits durchgesetzt. Sollte das hier jemandem entgangen sein, dass 2.640 Menschen über 8.147.701.961 regieren?
Wie kommt man angesichts dieser Tatsache auf die Hoffnung, dass bei einem Preis von gegenwärtig mindestens ca. 1,70 +/- € pro Portion selbst gekochter Nudeln (von mir aus auch Reis, Kartoffeln oder Bohnen) mit Soße aus Fleisch und Gemüse eine gesunde Ernährung für die Familie eines Normalverdieners mit 2 Kindern gewährleistet werden kann? Mit Gemüse statt Fleisch wär das Gericht übrigens teurer, nicht billiger.
Der größte Agrarier der Welt heißt übrigens Bill Gates, nicht Kremer-Schillings. Lt. Agrar heute ist Gates Herr über 108.900 ha.