Russische Kriegsschiffe auf Besuch in Kuba: Russisch-kubanischer Geschichtsunterricht

Fregatten des Typs Admiral Gorshkov, eine wird in Begleitung anderer Kriegsschiffe Kuba besuchen. Bild: mil.ru/CC BY-4.0

Am kommenden Mittwoch werden im Hafen der kubanischen Hauptstadt drei russische Kriegsschiffe und ein atomgetriebenes U-Boot anlegen. Dies meldete am vergangenen Donnerstag das Ministerium der Revolutionären Streitkräfte Kubas. Washington hatte dies bereits einige Stunden zuvor bekannt gegeben. Das Geschwader soll in kubanischen Gewässern bis zum 17. Juni bleiben und dann nach Venezuela weiterfahren. Es handelt sich um die Fregatte Gorshkov, den Tanker Pashin und den Schlepper Nikolai Chiker, sowie das Unterseeboot Kazan.

„Der Besuch ist Teil der historischen Freundschaftsbeziehungen zwischen Kuba und der Russischen Föderation und respektiert strikt die internationalen vertraglichen Regeln“, heißt es in einer Pressemitteilung des kubanischen Außenministeriums, das ausdrücklich darauf hinwies, dass das U-Boot Kazan keine Atomwaffen an Bord habe.

Die argentinische konservative Tageszeitung „La Nación“ war besorgt. Sie schrieb, dass diese Ankündigung nur wenige Stunden nach der Warnung des russischen Präsidenten erfolgte, dass er auf die Erlaubnis, mit den in die Ukraine gelieferten westlichen Waffen russisches Territorium anzugreifen, in „symmetrischer Form“ reagieren werde: „Warum sollen wir nicht das Recht haben, ebensolche Waffen an andere Orte der Welt zu schicken, um dort dafür eingesetzt werden zu können, lebenswichtige Installationen von Ländern zu zerstören, die Russland angreifen?“ (Putin droht dem Westen mit symmetrischer Reaktion)

Erst im Februar hatte der russische Außenminister Sergei Lavrov in Havanna die engen Verbindungen der beiden Staaten gelobt und die USA aufgefordert, endlich „die multipolare Welt anzuerkennen, die eine gerechtere und demokratischer“ sein werde. Auch der kubanische Präsident, Miguel Díaz-Canel, war vor kurzem in Moskau. Kuba befindet sich seit Jahren in einer tiefen Wirtschaftskrise und braucht dringend Lebensmittel, Medikamente und Maschinen. In Venezuela stehen Wahlen an, und ob sich Nicolás Maduro an der Regierung halten kann, ist noch keine ausgemachte Sache.

Die lateinamerikanische Öffentlichkeit erinnerte sich sofort an die berühmte Kubakrise von Oktober 1962, als die Welt am Rande eines Atomkrieges stand. Offensichtlich verfügen die Latinos über mehr Geschichtsbewusstsein als die Europäer, die alle Parallelen negieren – so als hätte die Welt das nicht alles schon einmal erlebt.

Wer in Bibliotheken oder im Internet sucht, wird sehr schnell fündig, inzwischen sind die Geschehnisse des Oktober 1962 dokumentiert und bekannt. Eine kompakte Zusammenfassung aus westlicher Sicht ist bei Wikipedia zu finden.

Da aber in Europa die damaligen Ereignisse aus dem historischen Bewusstsein entfernt werden sollen, hier zur Erinnerung: Seit 1955, als die Bundeswehr gegründet wurde und der Adenauer-Staat der NATO beitrat, galt in der westlichen Militärallianz die Doktrin des atomaren Erstschlages. Die Sowjetunion besaß bei den konventionellen, landgestützten Streitkräften größere Schlagkraft, mit dem Erstschlag sollte die UdSSR von einem Angriff abgehalten werden. Die Verteidigungslinie war der Rhein, und dass Deutschland (die Bundesrepublik und die DDR, die damals noch SBZ genannt wurde) bei einem Erstschlag und der folgenden Revanche praktisch komplett zerstört werden würde, war für Adenauer und Co. kein Grund, von dieser Doktrin abzulassen. Lieber tot als rot, hieß seine Devise.

Das Wettrüsten begann. 1958 stellte die Sowjetunion atomare Mittelstreckenraketen zunächst in der DDR, dann in Kaliningrad auf, gerichtet auf die Bundesrepublik. Die USA konterten und entschieden, ihre Jupiter-Raketen in Süditalien und in der Nähe von Izmir (Türkei) in Stellung zu bringen. Dies wurde zwei Jahre später in die Realität umgesetzt.

Die Situation spitzte sich zu, als im Januar 1959 die kubanische Diktatur von Che Guevara und Fidel Castro gestürzt wurde. Havanna liegt direkt vor Florida. Anfangs wollte Castro ein gutes Verhältnis zu Washington, aber die reaktionäre Eisenhower-Administration betrachtete sie als Revoluzzer und verschloss ihnen sämtliche Türen. Ein Jahr später nahm Kuba diplomatische Beziehungen zu Moskau auf. Alleine dies war für die US-Regierung eine derartige Bedrohung der eigenen Existenz, dass eine Truppe von Exil-Kubanern mit militärischer Unterstützung der CIA im April 1961 in die Schweinebucht einfiel. Diese Operation, bereits von Eisenhower geplant, scheiterte auf die peinlichste Art und Weise. Reaktion des Pentagon: Im darauf folgenden Jahr wurden weitere Atomraketen in der Türkei in Stellung gebracht.

Der Kreml blieb nicht tatenlos. Ab Juli 1962 brachte er heimlich Soldaten und Raketen auf die Rote Insel, auch Atomwaffen. Es ging nicht um den Schutz Kubas, sondern um das Demonstrieren der eigenen Vernichtungsschlagkraft. Die US-Regierung erfuhr davon spätestens am 14. Oktober von ihren Spiongeflugzeugen U-2. Wie reagieren?,  diskutierte man in Washington. Air-Force-General Curtis E. LeMay drängte auf einen Angriff: „Der rote Hund gräbt im Hinterhof der USA und muss dafür bestraft werden.“ Die Optionen gingen von Invasion, Luftangriff, Seeboykott bis hin zum Akzeptieren der Stationierung. Letzteres war sowohl für das Pentagon wie für den Präsidenten John F. Kennedy nicht ertragbar. Die Mittelstreckenraketen hätten innerhalb weniger Minuten die US-Großstädte komplett vernichten können.

Am 17. Oktober  forderte Kennedy den sowjetischen Regierungschef Nikita Chruschtschow zum sofortigen Abzug der Raketen aus Kuba auf und drohte für den Angriffsfall mit einem atomaren Gegenschlag.

Sowohl Chruschtschow wie Kennedy waren Reformer. Robert Kennedy traf sich mit dem Sowjetbotschafter, und am Ende siegte ihre Geheimdiplomatie. Die US-Regierung bot an, die US-Jupiter-Raketen aus der Türkei abzuziehen, und Chruschtschow zog seine Raketen aus der Karibik ab, Kuba erhielt eine Sicherheitsgarantie. Damit Kennedy den Hardlinern gegenüber sein Gesicht wahren konnte, vereinbarten die beiden Staatschefs, den Abzug der US-Raketen aus der Türkei geheim zu halten.

Die Überwindung dieser Krise vor 62 Jahren war der Beginn der Rüstungskontrolle, ein Jahr später einigte man sich auf das Verbot der Atomtests in der Atmosphäre und auf eine Begrenzung von Interkontinentalraketen. Es folgte die Entspannungspolitik.

Wer in den vergangenen Tagen in den Medien die politischen Debatten und das dümmliche Geplapper rund um die Europawahl verfolgt hat, wird sich zurücksehnen nach diesen Zeiten vor 62 Jahren, wo man die Sicherheitsbedürfnisse der anderen Seite zur Kenntnis nahm und über Diplomatie nach Lösungen suchte und fand.

Von Gaby Weber ist zuletzt das Buch in der Buchmacherei erschienen: “Causa Mercedes-Benz: Mörder und Profiteure”.

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31 Kommentare

  1. damals hat man sich noch gegenseitig Respektiert… nach dem zusammenbruch der UdSSR hat Obama respektlos von einer regionaler Macht gesprochen… die Biden zu beseitigen versucht, weil sich Russland den USA widersetzt… aber es scheint ein anderes Kaliber zu sein, nicht wie Sadam oder al-Gadaffi…

    1. Dazu kam die Reagan-Erzählung, dass SDI die UDSSR so sehr eingeschüchtert habe, dass sie sich in unbezahlbare Rüstungsbestrebungen verstrickte, dass die Union Bankrott ging. Alternativ dann noch die CIA-Erzählung von der CIA-geplanten Afghanistan-Falle, die für Russland so teuer wurde, dass das Land bankrott ging und die Gorbatschowsche Gegenerzählung, dass die Tschernobyl-Katastrophe für das Land so teuer wurde, dass es kaputt ging.

      Aus heutiger Sicht und mit China als Vergleich kann man sagen, dass die Aufbauleistungen der UDSSR zwar sehr gewaltig war, aber zu ideologisch starr bei der Planwirtschaft und (Markt-)Anpassungen versäumt wurden.

      Die Nato-Osterweiterung war der Versuch, aus einem ungeplanten Sieg gegen die UDSSR einen herbeigeführten gegen Russland zu entwickeln. Während der Zeit des wirtschaftlichen Umbaus und der Schwäche Russlands, war es leicht, Balten und Polen mit Feindschaftspflege und wo nötig wie in Jugoslawien mit Kriegen zu spalten, um sie dann in die Nato zu integrieren. Aber schon Georgien schlug fehl, nachdem die Regentschaft Putin das Land in acht Jahren wieder einigermaßen auf Kurs gebracht und die Vormachtstellung der Politik gegenüber den Oligarchen wieder stabilisiert hatte.

      In der Ukraine hatte der erste “orangene” Putsch keine dauerhafte Wirkung und bei der nächsten Wahl, war doch wieder eine Regierung gewählt worden, die weniger radikal auf Westkurs war.

      Das beendete der Putsch 2014, an den dann gleich ein Bürgerkrieg angehängt wurde, die Anti-Terroroperation, die alle EU-kritischen Parteien und Stimmen im Land Stück für Stück lahmlegte, ausgrenzte und abräumte.

      In den Folgejahren wurde die Ukraine zum inoffizielles Nato-Mitglied aufgerüstet. Die USA lehnte alle Versuche Russlands ab, eine beide Seiten beachtende vertragliche Sicherheitsarchitektur zu schaffen. Stattdessen gingen die Belagerer ab Anfang 2022 gegen die Putschverweigerer in die Offensive und Russland hatte die Möglichkeit, der gewaltsamen völligen Einnahme der Ukraine zuzusehen, oder die Unabhängigkeit der belagerten Regionen anzuerkennen und ihren Hilfeanfragen nachzukommen. Was dann so geschah.

      Daraufhin traten sofort die schon lange geplanten Wirtschaft- und Finanzsanktionen in Kraft, die Russland – diesmal von den USA bewusst herbeigeführt – ruinieren (Baerbock) sollten.

      Bisher ruiniert wurde nur das Bild der US/Nato-Überlegenheit und der Grundstock der deutschen Wirtschaft. Beide Aspekte haben sich durch die planvollen Weltbeherrschungsattitüden als Scheinriesen erwiesen.

      BRICS gehört die Zukunft. Die G7 sind durch den von den USA provozierten und von den G7 unterstützten Ukrainekrieg im beschleunigten Niedergang.

      Der nach 1991 folgende US-Größenwahn ist über die Jahre in der Bubble stark gewachsen. Die USA lassen es auf eine Randstaaten ruinierende Kraftprobe ankommen, aber sind letztlich doch zu schlau (wie in den 60er), um selbstmörderisch zu handeln.

      Bei Ländern wie Deutschland ist das – ebenfalls wie schon früher – anders.

  2. Mich wundert nur, dass es noch keine hysterischen Statements, seitens der USA gibt. Aber ich finde es völlig richtig, dass sich Russland endlich emanzipiert – und wieder ein “Freundschaftsbesuch” in der Nachbarschaft der USA absolviert.

    Und weil man grad in der Nähe ist, könnte man ja auch gleich ein paar Poseidons beim netten “Nachbarn” deponieren.

    1. Russland benötigt keinen Atomraketen auf seinen U-Booten um eine
      große Schlagkraft zu erzielen. Schon die kinetische Energie einer
      Hyperschallrakete führt zu erheblichen Schäden. Etwa ähnlich der
      Kupferkerngeschosse der Panzermunition. Außerdem wissen die USA
      genau, dass das was da als U-Boot in Kuba liegt nur die wirklich kleine
      Spitze des großen U-Booteisbergs ist, den Russland im Atlantik und
      Pazifik kreuzen hat. Mindestens 6 U-Boote der neusten Generation sind
      jetzt dort unterwegs und nicht zu orten. Das jagt den Amis seit der
      Ankündigung durch Putin eine heiden Angst ein, weil jeder Punkt
      in den USA innerhalb weniger Minuten ein Ziel sein kann.

      1. Das meinte ich ja, mit den “deponierten” Poseidons. Und ehrlich: “Ist ja kein Atomschlag, also ganz bieder konventionell:-))))

      2. Ja, aber Kernwaffen scheinen Sie nicht ganz verstanden zu haben. Tschuldigung, aber das ist eine andere Welt. Und zwar wörtlich und nicht zeitgenössisch sprachinflationär daher gelabert.
        Und der Poseidon kann auch einfach auf dem Meeresboden rumliegen und warten.
        Ansonsten stimme ich Ihnen zu und befürworte Kernwaffen in der Nähe der USA.

    2. Ja, so ein kleiner Tsunami mit 100 Meter Höhe, hat sich wohl aus einer längst fälligen Kontinentalplattenverschiebung ergeben, in einem ohnehin geologisch instabilen Gebiet in der Nähe von San Francisco, so wie bei der Nuklearkatastrophe von Fukushima, die durch ein Seebeben mittel Kontinentalverschiebung entstanden sein soll!?

      Alles kann heutzutage passieren! – wie z.B. die 3 WTC-Türme, die angeblich aufgrund von 2 Flugzeug-Treffern zusammengebrochen sein sollen, wobei WTC-7 nicht mal durch ein Flugzeug getroffen wurde oder so wie die Nordstream-Pipeline gesprengt wurde, mittels einen Segelschiff Namens Andromeda, welche durch die CIA-Lügenmedien abgesondert wurde.

      Man muss es nur glauben, wie bei den Zeugen: UnserSatan (US) und Beweise interessieren heutzutage auch keinen mehr, wenn die Lügen doch so offensichtlich sind 🙂

      1. Tja – und wer würde diese “Flurbereinigung” wirklich bedauern? Gehört natürlich vorher geklärt, welche Auswirkungen, das auf Europa haben könnte. Aber man muss das auch positiv sehen: Eine Welt, ohne Amerika, wäre ein bisschen friedvoller.

        Mein Tipp: “Poseidon” gehört artgerecht in sein Element, den sanften Wellen vor der US-Küste – und nicht nur in die Vitrine.

  3. Wenn die Rote Sonne im Meer versinkt, wie wäre es denn mal mit einem Gegenbesuch der Marine der Volksrepublik China (Hat z.Z. die Größte Flotte der Welt) zur Kielerwoche in Kaliningrad und Sankt Petersburg?

    1. “Kriegsmarine im Dienste der Völkerfreundschaft”, das hat schon was. Übrigens: Vor einigen Jahren, statteten die Chinesen, den Australiern einen Besuch ab. Findet man auf youtube.

  4. Klingt wie die Erinnerung an schöne alte Zeiten.
    Damals mussten sich die USA lediglich eingestehen, dass ihre atomare Drohung jederzeit erwidert werden kann und dass es sinnvoller ist Abkommen zu schließen. Heute stehen die USA wirtschaftlich dermaßen an der Wand, dass sie keinen anderen Ausweg mehr als die militärische Konfrontation sehen.
    Eine Einstellung die in der Katastrophe enden muss.

    Was Kuba betrifft, so benötigt man dort weder Raketen noch Atomsprengköpfe.
    Diesmal wären russische Handelsschiffe völlig ausreichend um klare Signale zu setzen.

    1. Die USA werden nie im Leben in eine direkte Konfrontation mit Russland treten. Sie wollen die Europäer dafür benutzen und davon profitieren. Vorher aber die europäische Wirtschaft kanibalisieren.

  5. Forent Gottfried fasst den Tenor dieser reichlich postmodernen Geschichtserzählung zutreffend folgendermaßen zusammen: “damals hat man sich noch gegenseitig respektiert”.
    Wenn nämlich “die reaktionäre Eisenhower-Administration” die kubanischen “Revoluzzer” ein wenig lockerer genommen hätte und der “hitzige” Chruschtschow die Raketen nicht aufgestellt hätte, um “die eigene Vernichtungsschlagkraft zu demonstrieren” und sonst nichts, dann hätten sich Che Guevara, Fidel Castro und die Kennedy-Brüder in den Armen gelegen, hätten gemeinsam gegendert und die Regenbogenfahne geschwenkt.

    In der Realgeschichte sah es ein wenig anders aus. Eisenhower hatte zwar Geld für die Organisation der Schweinebucht-Operation bewilligt, aber Kennedy hatte sie im dritten Monat seiner Amtszeit ausführen lassen und sofort nach ihrem Scheitern die nächste Operation aufgelegt: “Operation Mongoose”.
    Gleichzeitig stieg während der Amtszeit Kennedys die Anzahl Attentatsversuche der CIA auf Castro – According to CIA Director Richard Helms, Kennedy administration officials exerted a heavy pressure on the CIA to “get rid of Castro” – und diese Versuche endeten auch nicht in dem Moment, als die sowjetischen Mittelstreckenraketen von Kuba abgezogen wurden und Kuba nach dem Worten von Frau Weber “eine Sicherheitsgarantie erhielt”.
    https://en.wikipedia.org/wiki/CIA_assassination_attempts_on_Fidel_Castro

    Genau deshalb waren die Kubaner auch unzufrieden über den aus ihrer Sicht voreiligen Abzug der Raketen, die nach Webers Worten “nicht zum Schutz Kubas” auf der Insel standen. Sie hatten einen Forderungskatalog aus fünf Punkten ausgearbeitet, den man noch heute im Internet nachlesen kann.
    http://www.fidelcastro.cu/de/artikel/fidel-castro-und-die-grandiosen-und-traurigen-tage-der-raketenkrise

    Die sowjetische Führung ließ, mehr als symbolischen Schutz, eine Motschützendivision von 11.000 Mann auf der Insel und reduzierte diese Gruppierung wegen andauernder us-amerikanischer Klagen im Jahre 1979 auf 1.500 Mann.
    Damit sich die Amerikaner nicht “in ihrer Existenz bedroht” fühlen mussten.

    Seit 1955, als die Bundeswehr gegründet wurde und der Adenauer-Staat der NATO beitrat, galt in der westlichen Militärallianz die Doktrin des atomaren Erstschlages. Die Sowjetunion besaß bei den konventionellen, landgestützten Streitkräften größere Schlagkraft, mit dem Erstschlag sollte die UdSSR von einem Angriff abgehalten werden.

    Frau Weber, recherchieren Sie doch spaßeshalber mal die Truppenstärke in beiden deutschen Staaten, inklusive Truppen der Verbündeten, in den 1960-er Jahren. Die Zahlen für die 1980-er Jahre findet man sogar im Internet.

    1. So hat Jedermann seine Vergangenheits Verklärung, der Witz bei der Kubanischen Revolution (M-26-7) ist der, das die Gringo’s (Amis) die Revolutionäre von Anfang an mit Waffen, Logistik, Public Relations und Geld unterstützt haben.

      1. O.K., ich habe nachgeschaut.

        Der frühere NYT-Reporter Tad Szulc behauptete 1986, dass die CIA den Revolutionären von M-26-7 50.000$ habe zukommen lassen. Das habe sich zwischen Herbst 1957 und Sommer 1958 ereignet – also nicht “von Anfang an”, sondern ein minestens dreiviertel Jahr nach der Landung der Granma – und laut Szulc sei unklar, ob Castro davon gewusst habe (“Nor was it clear whether Castro knew of it.”). Wie praktisch.
        Die CIA weiß anscheinend ebenfalls nichts davon, denn entsprechende Dokumente sind bis heute nicht aufgetaucht, obwohl die Zeit zur Freigabe längst erreicht ist.
        https://www.cia.gov/readingroom/docs/CIA-RDP90-00965R000706570004-6.pdf

        Der erste CIA-Memo zur Eliminierung Castros vom Dezember 1959 kann man dagegen bei der Firma abrufen.
        “3. recommended action: d. Thourough consideration be given to the elimination of Fidel Castro.”
        https://www.cia.gov/readingroom/docs/CIA-RDP80R01731R000300250001-5.pdf

        Nennen wir Ihre Geschichte also einfach “interessant”.

        1. Ja das Alpha und das Omega,
          oder die Nordamerikaner vom ONI und FBI die gegen die Mobster waren, da wird’s bestimmt wärmer.

          Nach 9/11 hatten auch das FBI und das NYPD in Afghanistan die Arbeit ganz schnell wieder eingestellt.
          So wie die deutsche Bundespolizei, die auch ihre Tauchgänge in der Ostsee abgebrochen hatten.

  6. Ab Juli 1962 brachte er heimlich Soldaten und Raketen auf die Rote Insel, auch Atomwaffen.

    Das ist doch gar nicht wahr. Es gab keine sowjetischen Atomwaffen auf Kuba. Raketen ja, aber Atomwaffen noch nicht. Die waren auf demonstrative Weise auf Schiffen dahin unterwegs, aber USA hatten eine Seeblockade von Kuba aufgebaut, und dann wurde verhandelt. Nur so konnte die Sowjetunion die USA zu Verhandlungen über den Abzug ihrer Jupiter Raketen aus der Türkei und Rumänien bringen.

    Die US-Regierung bot an, die US-Jupiter-Raketen aus der Türkei abzuziehen

    Blödsinn, Sowjetunion forderte das seit Monaten in ultimativer Form und wurde stets von USA zum Teufel geschickt nach dem Motto: sonst was?. Erst als sowjetische Atomwaffen vor der Küste Kubas auftauchten, sahen sich USA gezwungen sich auf sowjetsiche Forderungen einzulassen. Angeboten – von wegen.

    Damit Kennedy den Hardlinern gegenüber sein Gesicht wahren konnte, vereinbarten die beiden Staatschefs, den Abzug der US-Raketen aus der Türkei geheim zu halten.

    Und man muss sich nun wirklich nicht darüber wundern, dass Kennedy einem Atentat zum Opfer fiel.

    1. Ich hatte schon seit längerem gefragt, warum Russland nicht alte Freundschaften (zb. mit Kuba) wieder aufwärmt.
      Wie ich sehe, tun sie es jetzt.

    2. “Das ist doch gar nicht wahr. ”
      Falls ich mich richtig erinnere hat McNamara in seinern letzten Jahre aber genau dies erklärt, dass die Atomwaffen bereits auf Kuba waren und dass Castro auch später erklärte, im Fall eines Angriffs gegen Kuba, wäre diese auch eingesetzt worden.

  7. …. heißt es in einer Pressemitteilung des kubanischen Außenministeriums, das ausdrücklich darauf hinwies, dass das U-Boot Kazan keine Atomwaffen an Bord habe.

    Wenn die Kubaner und Russen sich bei der Pressemitteilung so verhalten wie das Imperium der Lügen, dass von den Zionisten annektiert wurde, dann werden die Atomwaffen wohl an der Auẞenhülle des U-Boots befestigt sein. Dann sind eben nicht an Bord, sondern außerhalb des Bords! Sozusagen eine Aussage mit symmetrische Lügen 😉

    KANN MAN NUR HOFFEN DAS DIE RUSSEN NICHT SO GESTÖRT SIND WIE DER WESTEN!

    1. Geschmeidige Exegese gefällig? Nein “Kazan” hat keine Atomwaffen an Bord. Bei den anderen vier können wir aus ermittlungstechnischen Gründen, keine Angaben machen! (Huch, hoffentlich kommt jetzt nicht noch der Warweg!)

  8. Kann mir wer erklären, wenn der Oberzionist “David Ben-Gurion” – geboren als David Josef Grün am 16. Oktober 1886 in Płońsk, Kongresspolen, Russisches Kaiserreich; gestorben am 1. Dezember 1973 in Ramat Gan, Israel) rief mit der Verkündung der israelischen Unabhängigkeitserklärung am 14. Mai 1948 den modernen Staat Israel aus – ein polnischer Russe war, warum die USA, die durch die Zionisten beherrscht werden, dann die Russen in Israel verteidigen bis zur Selbstzerstörung und gleichzeitig diese Russen bis zur Selbstzerstörung bekämpfen – ist doch total Schizophren – auch aus Sicht der Zionisten selbst.

    Russe in Israel gut und Russe woanders böse?

  9. “Wer in den vergangenen Tagen in den Medien die politischen Debatten und das dümmliche Geplapper rund um die Europawahl verfolgt hat, wird sich zurücksehnen nach diesen Zeiten vor 62 Jahren, wo man die Sicherheitsbedürfnisse der anderen Seite zur Kenntnis nahm und über Diplomatie nach Lösungen suchte und fand.”

    Schon damals gab es im US Establishment eine Präferenz für Gewalt und gegen Diplomatie. Aber Kennedy hat damals hinter dem Rücken der Falken einen Brief verfasst, den Cruschtschow sehr positiv aufgenommen hat. Dass so was von Biden nicht zu erwarten ist, scheint mir der Hauptunterschied zu damals zu sein!

  10. Ich hoffe nur sehr dass nach Lavrov‘s Besuch in Cuba, im Februar ‚24, sich die vereinbarte Kooperation der BRICS+ mit Cuba rapide intensivieren wird! Mein Rat wäre dass Cuba eine volle BRICS+ Mitgliedschaft anstrebt und damit die US Blockade und Folgen überwindet! In Zukunft sollte dann auch durchgesetzt werden dass die USA aus Guantanamo Bay vollständig abziehen und dieses Territorium wieder Teil Cuba‘s wird!

    1. Nein, Guantanamo, sollte eine “Rotation” seiner Insassen zugeführt werden. Als “Verwahrungsstätte” sämtlicher Politverbrecher, aus den USA, Europa und Israel. Bibi in orangefarbenem Overall, mit Ketten an den Füssen, der französische Grannyfucker, Pfuschi, der unapptetiliche Panzertoni und Anal-Lenchen – ohne Hairstylisten,…….. schaumamal, ob dort Platz für alle ist.

  11. Leider stimmt die Abfolge der Ereignisse wie sie in dem Artikel beschrieben werden nicht so ganz mit den geschichtlichen Tatsachen überein. Aber dazu hat es ja schon einen korrigierenden Kommentar gegeben (Russischer Hacker). Von den wirtschaftlichen Schwierigkeiten Kubas zu sprechen ohne die völkerrechtswidrigen Embargos der USA zu erwähnen geht nicht. Jedes Jahr werden die in der UNO wieder auf die Tagesordnung gesetzt und jedes Jahr wird von den USA ein Veto gegen die Abstimmung eingelegt. Der Krieg der USA gegen Kuba ist nie eingestellt worden.

  12. Kuba ist eine Insel, die sich von den US aus nicht unbedingt wirtschaftlich bewirtschaften lässt, weil ihre Einwohner lieber hungern, als sich dem kapitalistischen Expansionsdrang zu unterwerfen, woraufhin sie von ihrer Regierung auch geschult werden, wie beispielsweise deutsche Freiwillige auch dafür ausgebildet werden, an der Ostfront in potentielle, konventionelle Kampfeinsätze verwickelt zu werden, sofern es dabei bleibt und keine keine taktischen Atomwaffen eingesetzt werden, weil dann die armen Leute ebenso wie in den Frontstaaten Osteuropas sowieso alle mehr oder weniger sofort tot wären.

    Was soll dieser Wahnsinn? Wozu diese ungezügelte Gewaltausübung, die die Menschheit in den völligen Ruin treibt?

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