Rot-Grün in München verbietet Klimakleber-Aktionen der Letzten Generation

Stachus 9:15. Bild: F.R.

Nachdem die Präventivhaft  in Bayern die Aktivisten der Letzten Generation nicht abgeschreckt hat, verbietet München mit einer Allgemeinverfügung zur „präventiven Gefahrenabwehr“ weitere unangemeldete Blockadeaktionen.

 

Es ist nicht die CSU, die nun durch ein Verbot, nicht durch Präventivhaft gegen die Klimaproteste der Letzten Generation vorgeht, sondern die rot-grüne Stadtverwaltung. In einer heute veröffentlichten „Allgemeinverfügung zur präventiven Gefahrenabwehr“ werden „im gesamten Stadtgebiet der Landeshauptstadt sämtliche Versammlungen in Zusammenhang mit Klimaprotesten in Form von Straßenblockaden, bei denen sich Teilnehmende fest mit der Fahrbahn oder in anderer Weise fest verbinden, sofern die versammlungsrechtliche Anzeigepflicht nicht eingehalten ist“, untersagt.

Die Allgemeinverfügung gilt ab Samstag, den 10. Dezember, bis 8. Januar. Offenbar will man für Ruhe sorgen und sich das Weihnachtsgeschäft nicht stören lassen. In dieser Woche wurden wieder 10 Mitglieder der Letzten Generation in die bayerische Präventivhaft genommen. Das umstrittene Polizeiaufgabengesetz (PAG), gegen dessen Einführung 2018 Zehntausende demonstrierten, erweist sich als das, was befürchtet wurde. Es hat sich schon als beliebtes Mittel erwiesen, auch um 191 Menschen, die 2020 gegen Corona-Regeln verstoßen haben, wegzusperren (Beispiel: „BER saß auf einer Bank. Bei Kontrolle über Rechtslage informiert und zum Gehen aufgefordert. Nach einiger Zeit immer noch da. Platzverweis keine Wirkung), aber auch etwa bei Drohungen gegen Ehepartner oder Verwandte und Bekannte.

Es geht nicht um eine „drohende Gefahr“, wie sie etwas von Terroristen ausgeht, auch wenn manche die Klimaaktivisten so bezeichnen wollen, sondern gegen friedliche Sitzblockaden, die sicher für Autofahrer lästig sind, die allerdings auch ihre „Versammlungen“ nicht anmelden, weil sie diese sonst nicht an Hauptstraßen durchführen könnten. Jede Versammlung führt nebenbei auch zu Staus und zur Beeinträchtigung der Freiheit von Verkehrsteilnehmern, allerdings kann die Polizei Auflagen machen und auch kurzfristig Vorkehrungen treffen. Und dass es Autofahrer trifft, ist ein Kernanliegen, schließlich trägt der Verkehr wesentlich zur Klimaerwärmung bei und ist ein Tempolimit von 100 km/h eine Forderung für das strategische Ziel, die Politik zum Handeln zu bringen, was Krieiker als Erpressung verunglimpfen.

„Wir sind schachmatt“, so die die Letzte Generation als Reaktion auf die Verfügung, die allerdings auch zeigt, welche Wirkung sie erzielt haben und mit welchen Mitteln der Staat einschreitet, um den Protest zu unterdrücken, der so viel Aufmerksamkeit einfängt und so viel auch durch viele Medien verstärkte Ablehnung hervorruft. Die Sitzblockierer als Terroristen und Kriminelle zu bezeichnen, überzieht bei weitem berechtigte Kritik, ist nur Populismus, der die Wut schürt und Feindbilder schafft. Aber das liegt in der Zeit, in der es nur Schwarz und Weiß gibt und der Hass lodert. Zuletzt hieß es noch, Präventivhaft könne die Aktivisten nicht abschrecken.

Im Wortlaut der Verfügung steht, das Straßenblockaden verboten sind, „bei denen sich Teilnehmende fest mit der Fahrbahn oder an Gegenständen auf der Fahrbahn (z.B. durch Ankleben, Einbetonieren, Anketten etc.) oder mit anderen Personen (z.B. durch Ankleben, Zusammenketten etc.) verbinden, auf den Fahrbahnen von Straßen, die für Rettungseinsätze und Gefahrenabwehrmaßnahmen besonders kritisch sind“, dazu erstreckt sich das Verbot auf Bundesautobahnen, inklusive Autobahnschilderbrücken.

Die Strafandrohung ist deftig. Wer der Anordnung zuwiderhandelt, muss mit einer Geldbuße bis zu dreitausend Euro rechnen, als Veranstalter oder Leiter wird mit einer Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder Geldstrafe bestraft, auch wer dazu auffordert, kann mit einer Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr belangt werden.

Die Anordnung lässt Möglichkeiten von unangemeldeten Sitzblockaden weiter zu, wenn auch nicht auf „systemrelevanten Straßen“, die Klimaaktivisten könnten aber nun auch versuchen, mit einer kurzfristigen Anmeldung den Versuch umgehen, die Proteste lahmzulegen.

Nach der Begründung ist den Aktivisten übel genommen, dass sie zwar am 2. Dezember eine Aktion am Karlsplatz in München für den 5. Dezember angekündigt, aber nicht angemeldet hatten. Die Stadt habe ein Kooperationsgespräch angeboten, das sei aber nicht angenommen worden. Genehmigt wurde „eine 10-minütige Zwischenkundgebung auf der Straße, nach vorheriger Abstimmung mit der Polizei zur Aktivierung von Umleitungsmaßnahmen, kombiniert mit dem Verbot, sich auf der Fahrbahn oder aneinander anzukleben, vor.“

Das wurde aber nicht befolgt: „Die Aktivist*innen traten ohne vorherige Absprache mit der Polizei einige Minuten vor der angekündigten Versammlungszeit auf die Fahrbahn und klebten sich unmittelbar dort und zum Teil aneinander fest.“ Damit hätte die Polizei allerdings rechnen müssen, weswegen man auch annehmen könnte, man ließ die Aktivisten gewähren, um durch die Verkehrsstörung das Verbot begründen zu können. Zufällig fuhr ich gegen 9 Uhr an der Straßenblockade mit dem Fahrrad vorbei, als ein AfDler mit Megafon gegen die „Kriminellen“ hetzte und meinte, dass so etwas mit ihnen nicht passieren würde. Als ich eine Viertelstunde später erneut vorbeifuhr, hatte sich nichts verändert, abgesehen davon, dass der AfDler von einem Pressevertreter befragt wurde. Die Polizisten standen wie zuvor untätig und passiv, gar nicht unfreundlich, herum, ohne zu versuchen, die paar Aktivisten, die sich auf dem Fußgängerübergang über die Sonnenstraße angeklebt hatten, von der Straße zu entfernen.

Die Stadt schreibt: „Die Sonnenstraße wurde für die Dauer der Versammlung und die anschließenden Ablösetätigkeiten des Sicherheitsbehörden in nördliche Fahrtrichtung voll gesperrt, was trotz flankierender Verkehrsableitungen zu massiven Stauungen im Innenstadtbereich führte. Nach dem Ablösen der Personen von der Fahrbahn konnte der Verkehr erst um 11.15 Uhr wieder freigegeben werden.“

Aktion am Hauptbahnhof in München am 10. Dezember

Die Stadt beklagt letztlich, dass die Proteste das normale Geschehen stören

Es gab am selben Tag noch weitere Protestaktionen – und das wegen des Feierabendverkehrs bei einem hohen Verkehrsaufkommen. Vorgeworfen wird den Aktivisten wieder fehlende Kooperation. Am 6. Dezember kam es zu weiteren Blockadeaktionen an verschiedenen Stellen, auch an Autobahnabfahrten und am Abend wieder am Stachus. Es kam zu Stauungen, die aber auch an diesem Tag kein wirkliches Problem darstellten: Die Besatzung eines Rettungswagens der Feuerwehr München meldete „der Polizei, dass sie eine Einsatzfahrt abbrechen mussten, weil aufgrund des durch die Blockade verursachten Verkehrsstaus kein Durchkommen war. Ein anderer Rettungswagen musste den Einsatz übernehmen.“

Moniert wird dennoch, dass wegen der kurzfristigen oder nicht erfolgten Ankündigung „Rettungseinsätze und Einsatzfahrten zur Gefahrenabwehr und – bekämpfung“ nicht vorbereitet werden könnten. Da würde man gerne wissen, was damit gemeint ist. Dass Versammlungen Probleme für die Polizei verursachen, ist geschenkt. Der Sinn von Protestaktionen ist ja auch nicht, dass alles ordentlich abgewickelt werden kann. Dass in den Staus die Autofahrer keine Rettungsgassen bilden, kann eigentlich den Aktivisten nicht vorgeworfen werden, die Vorsorge leisten, dass Rettungsfahrzeuge durch ihre Blockade fahren können.

Die Stadt beklagt letztlich, dass die Proteste das normale Geschehen stören, zu dem natürlich auch Staus gehören, die aus anderen Gründen entstehen. Die Obrigkeit klingt ein wenig larmoyant: „Insgesamt ist auf Grundlage der Erfahrungswerte des nicht angezeigten Versammlungsgeschehens aus den Vorwochen festzustellen, dass die Organisatoren und Teilnehmer*innen des vorbeschriebenen Versammlungsgeschehens keinerlei Bereitschaft zu einer geordneten Durchführung einer Versammlung und der Beachtung von Versammlungsbeschränkungen zeigen.“

Hauptargument des Verbots ist: „Eine Grenze der Versammlungsfreiheit ist aber insbesondere dann erreicht, wenn substanzielle Rechte Dritter verletzt werden und somit Gefahren für die öffentliche Sicherheit und Ordnung bestehen. Solchen Gefahren muss dann durch Beschränkungen der Versammlungsfreiheit begegnet werden, unabhängig davon ob die gestellten Forderungen berechtigt sein mögen oder nicht.“

Die Frage ist, ob es ein substantielles Recht ist, mit einem Auto anstatt mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder Fahrrädern, Rollern etc. in der Stadt zu fahren und zur Klimaerwärmung beizutragen. Eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit entstand durch die Aktionen offensichtlich nicht. Überdies wird Staufreiheit durch eine seltsame Argumentation unterstellt, wenn „Rechte Dritter durch die langen Staus über das sozialadäquate Maß hinaus beeinträchtigt“ werden.

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13 Kommentare

  1. Alles reichlich absurd. Es liegt doch im Wesen des zivilen Widerstandes, dass der die Grenzen der Legalität – in beschränktem, wohldefiniertem Mass – überschreitet. Man kann wohl sagen, dass es objektive Gründe gibt, die Aktionen zivilen Widerstandes legitimieren. Dem würde vielleicht auch der Generalsekretär der UNO zustimmen, zumindest wenn er seine etwas pathetischen Ansprachen auch nur halbwegs ernst meint.

    Damit diese Aktionen wirklich Wellen werfen, müssen es möglichst grosse Gruppen sein. Wenn z. B. ein ganzer Demo-Zug sich irgendwo an passendem Ort setzte und festklebte, wärs wohl schwierig, das zu übersehen oder anschliessend alle Teilnehmer zu kriminalisieren.

    1. Jeder Autofahrer, der im Stau steht, zu spät zur Arbeit oder einem wichtigen Termin kommt, dessen wertvolle Zeit mit solchen feigen Aktionen gestohlen wird, hat das Recht, nachdem die Personalien der „Straßenkleber“ festgestellt wurden, diese auf angemessenen Schadensersatz von mindestens 1000 € zu verklagen. Wenn dann eine entsprechende Zahl von Klägern zusammenkommt, das dürften auf Autobahnen mal schnell mehrere 100 bis 1000 Kläger sein, dürfte dafür gesorgt sein, dass solches lustig-geistesschwache Treiben bald ein Ende findet, denn wenn kein Geld zu holen ist, geht es für die Blockadefetischisten halt schnell mal ins Kaffee Viereck.
      Gegen friedliche Proteste, auch am „Rande der Legalität“ habe ich nichts, sofern sie nicht nach dem Prinzip „nach oben buckeln und nach unten treten“ stattfinden, so wie bei den Straßenblockierern, die ihre kranke Ideologie an Autofahrern auslassen, die sich nicht wehren können, außer sie landen selbst ganz schnell im Gefängnis wenn sie das tun würden.
      Sollen sie doch vor dem Reichstag, vor dem Militärstützpunkt Ramstein, vor Bahngleisen, die Rüstungsgüter in Kriegsgebiete transportieren, vor LNG-Terminals demonstrieren, aber nicht dort, wo sie diejenigen stören und nerven, die das Geld für ihre Alimente und Sozialstütze erarbeiten müssen!

  2. München, bzw. Bayern ist ja schon mit den 30 Tagen Haft ganz weit vorne. Das Demonstrationsrecht nach Grundgesetz wird solide mit dubiosen Begründungen umgangen. Festzuhalten ist : Das Bundesverfassungsgericht hat gerichtet, Deutschland handelt wiederrechtlich und zuwenig im Klimaschutz auf die Zukunft bezogen. Und das darauf aufmerksam gemacht wird, darüber sollten wir alle, auch für unsere Kinder dankbar sein, auch der KlebeRAF, oder gerade Ihr. Bayern war und ist für die Zukunft eben noch nicht so weit, das zu begreifen, eigentlich die ganze Republik. Warten wir mal ab, wenn die schmucken,neuen LNG Terminals 6 unter Wasser stehen. Dann heißt es wieder „Das hat ja niemand ahnen kõnnen“

  3. Tja, schon Corona war präventive Aufstandsbekämpfung. Bei Corona haben viele Ökos es noch ok. gefunden, dass gegen die „Schwurbler“ hart vorgegangen wird, schließlich konnten sie den totalitären Lockdowns allein schon deshalb viel abgewinnen, weil dadurch der Ausstoß von Treibhausgasen reduziert wurde, und deshalb stützten sie auch das Narrativ, die Maßnahmen seien gerechtfertigt im Kampf gegen das Virus und mit aller Härte durchzusetzen. So unterstützten neben Verkehrskritiker Winfried Wolf diverse Klima-Aktivisten, allen voran Reemtsma-Spross Luisa Neubauer zero-covid.org, und im wissenschaftlichen Beirat von attac wurden maßnahmenkritische Stimmen mit übelsten Methoden rausgemobbt. Campact (Ökozentrum Verden) biederte sich indessen an SPD-Karl-Lauterbach an.

    Nun trifft es die Klima-Aktivisten selbst, und das, obwohl rot-grün es eben diesen zu verdanken hat, dass sie an der Regierung sind. Vielleicht checken die Aktivisten jetzt mal, dass die Grünen und die Konzernchefs auf dem WEF in Davos nicht ihre Freunde sind, sondern dass sie instrumentalisiert werden, und dass ein Rechtsstaat, der die Rechte auch derjenigen schützt, mit denen man politisch nicht übereinstimmt, eine gute Sache ist, die man verteidigen muss.

    Der bekannte Politikprofessor Herfried Münkler hat 2010 sogar laut darüber nachgedacht, „ökologische Einwände gegen Wachstumsökonomien“ zu nutzen, um die Demokratie zu beschränken. Sein Fazit: „Die Diktatur der Philosophen erzwingt Einsicht, wo das Volk uneinsichtig ist. Das Problem ist jedoch, dass alle Propheten oder Philosophen sein wollen und keiner Volk. Die Intellektuellen, die mit der Idee einer Ökodiktatur spielen, sehen sich natürlich selbst in der Rolle der weisen Herrscher. Schon deswegen ist Misstrauen angezeigt.“
    https://internationalepolitik.de/de/lahme-dame-demokratie

    Münkler ging es jedoch nicht um Umweltschutz, sondern um „Manager und Industrielle“, die meinen, gegenüber dem System in China hätten die westlichen Demokratien einen Standortnachteil, den es zu beheben gelte. Und um einen solchen Abbau demokratischer Rechte zu legitimieren, sollten ein (vorgeblicher) Kampf gegen ökologische Gefahren herhalten.

    Vor diesem Hintergrund ist leider zu befürchten, dass, sobald die Demokratie mittels Ideologien wie Zero-Covid oder zukünftig Zero-CO2 geschliffen wurde, weder Gesundheitsschutz noch Klimaschutz eine Rolle spielen werden, sondern massenhaft Atomkraftwerke gebaut werden und die Ressourcen eines eventuell zerfallenen Russlands von westlichen Konzernen ausgebeutet werden. Mögliche Klima-Schäden oder auch natürlicher Klima-Wandel werden mittels Geo-Engineering versuchweise bekämpft werden. Nur, dass die Bevölkerung dem sich dann an der Macht befindlichen Regime nicht mehr reinreden kann, weil demokratische Rechte abgeschafft wurden und ein Sicherheitsapparat nach chinesischem Vorbild die Bevölkerung kontrolliert.

    Schaut man sich an, wer den Klima-Aktivismus finanziert, dann landet man z. B. bei der „Guerilla-Foundation“, in der sich reiche Erben, davon vier aus der Pharma-Branche, zusammengetan haben, darunter Antonis Schwarz, der im Hauptberuf beim Bertelsmann-Ableger Phineo arbeitet, Marlene Engelhorn (Erbin des Vermögens aus Boehringer Mannheim), Stefan Binder und Simon Hermann, der Verbindungen zur deutschen Bewegungsstiftung (Ökozentrum Verden) hat, die früher auch den heutigen Staatssekretär im Wirtschaftsministerium Sven Giegold als Bewegungsarbeiter unterstützt hat:
    https://guerrillafoundation.org/our-people/funders-circle/

    Doch bei allem zur Schau gestellten Gutmenschentum hält man sich leider bedeckt, wo das Vermögen, mit dem Klima- und LGBT-Aktivisten finanziert werden, aktuell investiert ist.

    Schon das World Social Forum mit dem Slogan „Eine andere Welt ist möglich“, den auch attac übernommen hatte, hing am Tropf großer Konzernstiftungen, wie der kanadische Wirtschaftsprofessor Michel Chossudovsky vor einigen Jahren recherchiert hatte:
    https://www.globalresearch.ca/the-anti-globalization-movement-and-the-world-social-forum-another-world-is-possible/5335181

    Chossudovsky analysiert auch die inhaltliche Einflussnahme, so wurden insbesondere friedenspolitische Positionen unterminiert.

    Tempolimit super, Ausbau der Fahrradwege super, gut ausgebauter öffentlicher Nahverkehr, wo nicht während der Stoßzeiten alte Menschen mit Rollator und Frauen mit Kinderwagen nicht mehr in den überfüllten Bus kommen, dringend notwendig: Sind die Klebe-Aktionen tatsächlich die beste Aktionsform, das durchzusetzen?

    Wie dem auch sei, die totalitären staatlichen Maßnahmen gegen die Aktivisten sind absolutes NOGO!!!!
    Danke für diesen informativen und kritischen Artikel!

    1. Interessanter Text.

      Ich würde unterscheiden zwischen Aufstand oder Rebellion und Tumulten oder Randale. Erstere haben wirklich begründete Forderungen, letztere sind so entfremdet, dass ihr Protest einfach nur in Zerstörung mündet. Die Geheimdienste und funktionalen Machteliten haben natürlich ein Interesse daran, jeden Protest in einen „riot“ oder gar „Putschversuch“ aktiv zu befördern, denn dann können sie maximal bestrafen.

      Die Corona-Demos oder -Spaziergänge waren etwas dazwischen. Das waren keine Aufstände, um den Staat zu verändern oder kaum gegen Einschränkungen von Bürgerrechten, sonst würden die Corona-Protestierenden immer noch gegen das bayrische Polizeigesetz sein oder das schlechte Gesundheitssystem für viele Menschen. Das waren zumeist individualisierte Kleinbürger, die sich nicht damit abfinden wollten, dass die Beamten versuchten die Pandemie in Griff zu bekommen auf Empfehlung von Wissenschaftlern und ihre „Freiheiten“, eher Gewohnheiten dafür kurz eingeschränkt wurden. Es waren skurrile Corona-Parties, die sich den Ruch des Verbotenen zu Nutze machten. Deshalb wollten sie auch unbedingt so wie die Loveparade auftreten. Die Bewegung wurde geleitet von Betrügern und unterwandert von Rechten.

      Bei den Straßenfestklebern mit einer Analyse der Netzwerke im Hintergrund zu kommen – naja, kann man machen. Nur die Menschen, die das machen, kriegen eben keine horrenden Schmiergelder. Es könnte schon sein, dass diese Proteste nur false flag sind und nicht wirklich Gras roots, allerdings wissen das viele Teilnehmer nicht. Das müsste man dann beweisen.

      „Tempolimit super, Ausbau der Fahrradwege super, gut ausgebauter öffentlicher Nahverkehr, wo nicht während der Stoßzeiten alte Menschen mit Rollator und Frauen mit Kinderwagen nicht mehr in den überfüllten Bus kommen, dringend notwendig: Sind die Klebe-Aktionen tatsächlich die beste Aktionsform, das durchzusetzen?“

      Alles in keinster Weise ausreichend, um die Klimakatastrophe zu verhindern und den lieben Kindern zu helfen, die allen doch angeblich so sehr am Herzen liegen. Das sollte eigentlich auch Nicht-Ökos klar sein!

      Wir stimmen überein, dass die Klebeaktien nicht die beste Aktionsform sind, diese eigentlich einfachen Forderungen für eine Änderung des bestehenden Straßenverkehrs durchzusetzen. Aber da kann man auch anderer Meinung sein, wie z.B. Jörg Bergstedt in seinem Kanal „Hirnstupser“. Die Meisten, die als Ökos bezeichnet werden, sind Keine. Wer nur die Forderungen oben will, hat nichts kapiert und ist kein Öko. Die Partei „Die Grünen“ sind keine Ökos. Wie deutlich sollen die das denn noch machen mit ihrer feministischen Kriegverherrlichung?
      Sie sind eine grün angemalte CDU/CSU.

      Viele Protestierende der letzten Generation sind auch keine Ökos, sondern Stadtkinder, die von Naturschutz wenig Ahnung haben, also auch nicht wirklich wissen, was sie wollen. Sie spüren nur, dass etwas gewalt falsch läuft in der Gesellschaft. Nochmal zur Erinnerung:

      Je kaputter unsere Umwelt ist und die regenerativen Kräfte unserer Ökosysteme sind, umso weniger kann man davon noch für die Menschen verteilen. Das kapieren auch viele Marxisten nicht.

      Herfried Münkler nehme ich auch nicht besonders Ernst. Das ist so ein Liberaler, der sich über die Schwäche der Demokratie beklagt, um dann zu dem Schluss zu kommen, dass wir doch alle so weitermachen sollen wie bisher. Dessen Anspruch ist, immer dabei zu sein und mitreden zu dürfen, so wie die Ex-Kanzlerin. Was dabei rauskommt, ist ihm ziemlich egal. Von dem erwarte ich keine besonders harte Kritik, keine kreative Lösung oder dass er überhaupt irgendetwas tut, statt nur zu reden.

      1. Münkler ist durchaus ernst zu nehmen, da er in elitäre Diskurse eingebunden ist. Und gelegentlich wird dann mal zwischen den Zeilen (als „Kritik“ getarnt) ausgeplaudert, was die Eliten so planen. Gerade der Text „Lahme Dame Demokratie“ ist hier äußerst interessant, besonders, wenn man es mit dem vergleicht, was in seither (2010) passiert ist. https://internationalepolitik.de/de/lahme-dame-demokratie

        Was Proteste betrifft, so haben wir theoretisch einen Rechtsstaat, der Grund- und Menschenrechte unabhängig davon gewährt, ob Corona existiert oder nicht, und unabhängig davon, ob die Person korrupt, „rechts“ oder „links“, kriminell, von Milliardenerben finanziert oder eine individualisierte Kleinbürgerin ist. Und dieser Rechtsstaat ist zu verteidigen, gerade auch, wenn es gegen Leute geht, die man nicht mag oder mit denen man nicht übereinstimmt.

  4. CSU-Söder sagte im TV: „Die Bayerische Devise heisst Leben und Leben lassen. Beinahe möchte ich sagen: Kleben und Kleben lassen. Aber…“ Es ist halt dieses ABER, was stört, was dafür verantwortlich ist, dass eine Demo angekündigt wird, gut, aber man muss sich auch noch einen Stempel dafür holen. Die Ordnung wird gestört ! Welche Ordnung bitte? Was macht es den Einkäufern und Shopkeepern dann aus, wenn sich Leute auf der Strasse festkleben? Das lockt doch sicher noch mehr Zuschauer und Kunden an.
    Das breitärschige Aussitzen von grossen Problemen hat in der BRD Geschichte, man war ja entsetzt über Bader-Meinhof, wie konnte das nur kommen?

  5. Eigentlich müsste ganz Deutschland permanent gegen alle (un)möglichen Zustände in Dauer- bzw. Generalstreik treten, aber dafür sind wir Deutschen viel zu bequem geworden, Widerstand muss einfach wahrgenommen werden, sonst ist er für die Katz´, speziell die Bayern sollten mal drüber nachdenken, ob´s nicht evtl. sinnvoller wär, die Schuldigen zu reglementieren, z.B.: Autohersteller, die massenhaft 5- oder 6-Liter-Motoren in völlig überdimensionierte PKW-Modelle bauen!

  6. Also ich finds zum Ko….und was soll das bringen, die Autofahrer sind voll genervt, zu spät zur Arbeit, zu spät nach Hause. Sollen sie sich ankleben wo sie wollen, aber nicht im Berufsverkehr.
    Und zu Forist Wahn… speziell die Bayern sollten mal darüber nachdenken..… ?

    1. Das ist das selbe, als wenn Samstag nachmittag gestreikt wird, das interessiert keine Sau, Protest muss den geregelten Ablauf stören, sonst merkt´s keiner, ganz egal, worum es geht!

      1. Welcher geregelte Ablauf wird denn durch diese lächerlich-feigen Aktionen gestört?
        Mit Sicherheit nicht der geregelte Ablauf derjenigen, die den Umweltschutz mit Flügen zu „Klimagipfeln“ oder Waffenlieferungen zur Eskalation von Kriegen mit Füßen treten, nicht wahr?
        Nein, es werden Leute genervt und deren Zeit geraubt, die ganz normal von oder zur Arbeit fahren MÜSSEN, um die Typen mit dem Klebstofffetisch mit ihren erarbeiteten Sozialleistungen auch noch zu alimentieren. Von daher wird es ohne Zweifel bald zu entsprechenden Gegenreaktionen dieser genervten Menschen kommen und ich denke, das wird nicht gut ausgehen, für die Klebstoff-Namenstänzer aus den bildungsfernen Schichten der unteren Gesellschaftsschicht.
        Die Polizei kann nicht überall gleichzeitig sein und jeden vor Übergriffen schützen.
        Wollen wir das? Nein.
        Von daher wird es Zeit, dass diese emotional getriebenen und verängstigten Klebstoffblockierer aufgeklärt werden, damit sie ihren Aktionismus in sinnvolle und zielführende Bahnen lenken können.

        1. Wenn die Bahn o. der Flugbetrieb o. sonstwas bestreikt werden, trifft´s auch immer Menschen, die nichts für die Probleme der Streikenden können, sonst noch Fragen?

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