Rettung Israels durch Beendigung des Krieges in Gaza

Ministerpräsident Netanjahu beim Besuch von Truppen im Gazastreifen am 25.12.2023. Bild: Avi Ohayon, GPO

Die israelische Regierung sagt, dass sie sich in einem tödlichen Überlebenskampf mit der Hamas befindet und daher jede Maßnahme ergreifen muss, einschließlich der völligen Zerstörung des Gazastreifens, um zu überleben. Das ist falsch. Wenn Israel den Massenmord an Zivilisten in Gaza und den jahrzehntelangen Palästina-Konflikt mit der Zulassung eines souveränen Staates der Palästinenser beenden würde, würde auch die weltweite Opposition, mit der das Land jetzt konfrontiert ist, enden.  

 

Redaktionelle Vorbemerkung:

Jeffrey D. Sachs ist ein renommierter US-Wirtschaftswissenschaftler, Professor an der Columbia Universität in New York und Direktor des dortigen Centers for Sustainable Development (deutsch: Zentrum für Nachhaltige Entwicklung).

Zugleich ist er Präsident des UN-Sustainable-Development-Solutions-Network (deutsch: UN-Netzwerk für Nachhaltige Entwicklung). Er war Berater von drei UN-Generalsekretären und ist derzeit als Anwalt für die 17 Ziele für Nachhaltige Entwicklung der UNO unter Generalsekretär António Guterres tätig.

In den letzten Wochen hat sich der weltbekannte US-Ökonom mit einer Reihe von kritischen Texten zur US-Außenpolitik an die Weltöffentlichkeit gewandt und sich angesichts der immer bedrohlicher werdenden Entwicklung in der Ukraine und in Gaza eindeutig und eindringlich für Frieden und Diplomatie ausgesprochen (Fußnoten 1 bis 5).

Am 1. Januar 2024 hat er sich in einer erneuten klarsichtigen und tiefschürfenden Analyse des derzeitigen Gaza-Krieges auf der US-Website Common Dreams mit leidenschaftlichen Worten für eine friedliche Lösung des dahinterstehenden Palästina-Konflikts eingesetzt (Fußnote 6).

Dieser Artikel wurde von unserem Autor Klaus-Dieter Kolenda mit freundlicher Genehmigung von Jeffrey Sachs ins Deutsche übertragen, wobei er einige Zwischenüberschriften ergänzt hat.   

Es folgt der Artikel von Jeffrey D. Sachs aus Common Dreams vom 01.01.2024: 

Wenn der Kongress im Januar wieder zusammentritt, wird Präsident Joe Biden die amerikanische Komplizenschaft mit Israels Krieg in Gaza durch ein erneutes US-Rüstungspaket für Israel weiterführen und noch vertiefen. Die Amerikaner sollten jedoch ihre Stimme dagegen erheben und zu dieser Politik ein klares „Nein“ sagen.

Denn ein weiteres Rüstungspaket für Israel verstößt nicht nur gegen Amerikas Interessen, sondern auch gegen die Interessen Israels. Der einzige Weg zu einer wirklichen Sicherheit für Israel ist ein Frieden mit Palästina.

Die USA könnten dazu beitragen, wenn sie der Lieferung von Munition für Israels brutalen Krieg ein Ende setzen und der vom Völkerrecht geforderten Zwei-Staaten-Lösung in Palästina den Weg frei machen würden.

Den diplomatischen Weg zu einer Zwei-Staaten-Lösung habe ich kürzlich in zwei früheren Artikeln in Common Dreams dargelegt (Fußnoten 3 und 4). Dieser Weg ist weiter offen. Die arabischen und islamischen Länder setzen sich seit Jahrzehnten aktiv dafür ein und werden von fast der ganzen Welt dabei unterstützt.

Israels brutale Kriegsführung in Gaza wird zu einer echten Bedrohung für sein Überleben. Wegen Israels außerordentlichen Gewaltmaßnahmen schließt sich die Welt gegen Israel zusammen, während Israel massive militärische Verluste erleidet. Kaum zu glauben ist, dass einige israelische Führer jetzt offen über eine Ausdehnung des Krieges im Nahen Osten nachdenken, der für Israel eine totale Katastrophe bedeuten könnte.

Die weltweit wachsende Opposition gegen Israels Politik ist nicht antisemitisch. Vielmehr widersetzt sie sich dem Völkermord und tritt für einen Frieden zwischen Israel und für Palästina ein. Wenn Israel den Völkermord beendet, wird auch die weltweite Opposition enden, mit der Israel jetzt konfrontiert ist.

Ein Sieg über die Hamas sollte nicht Israels wirkliches Ziel in Gaza sein

Die derzeitige israelische Regierung argumentiert, dass sie sich in einem tödlichen Überlebenskampf mit der Hamas befindet und Israel daher jede Maßnahme ergreifen muss, einschließlich der Zerstörung des Gaza-Streifens, um zu überleben.

Das ist eine falsche Sicht. Es gibt keine vernünftigen ethischen, praktischen, rechtlichen oder geopolitischen Argumente für die Zerstörung des Gaza-Streifens – was die Tötung von Zehntausenden weiterer Zivilisten und die Vertreibung von 2 Millionen Menschen bedeuten würde –, um Israel vor einer vermeidbaren und kontrollierbaren Bedrohung zu schützen, wie sie die Hamas in Wirklichkeit darstellt.

In den Jahren 2008 bis 2022 töteten die Hamas und andere militante Gruppen etwa ein Dutzend israelische Zivilisten pro Jahr, während Israel in der Regel mindestens zehnmal so viele zivile Palästinenser tötete.

Im Jahr 2014, als Israel in Gaza einmarschierte, stieg die Zahl der Toten bei israelischen Zivilisten auf 19 an, gegenüber 1760 palästinensischen Zivilisten, die getötet wurden. Die Hamas feuerte viele Raketen ab, aber fast alle wurden abgefangen oder richteten nur geringen Sachschaden an.

Israel reagierte regelmäßig, wie 2014, mit Massakern und mit Luftangriffen. Die Israelis haben sogar eine zynische Bezeichnung für dieses periodische Töten von Palästinensern geprägt und nennen es “Rasenmähen”.

Es ist in Israel allgemein bekannt, dass die Existenz der Hamas lange Zeit von Netanjahu als “kostengünstige” Unterstützung seiner Politik benutzt worden ist, um den Israelis zu “beweisen”, dass eine Zwei-Staaten-Lösung unmöglich sei.

In all den Jahren der Hamas-Herrschaft in Gaza seit 2007 hat die Hamas nie israelisches Territorium erobert, geschweige denn Israels Existenz oder Überleben gefährdet.

Die Hamas ist dazu auch gar nicht in der Lage, selbst wenn sie es gewollt hätte. Sie verfügt über rund 30.000 Kämpfer, denen mehr als 600.000 aktive Militärangehörigen und Reservisten auf Seiten der IDF gegenüberstehen.

Auch hat die Hamas keine Luftwaffe, keine gepanzerten Einheiten, keine militärisch-industrielle Basis für die Herstellung von Waffen und ihren Kämpfern fehlt es an jeglicher geografischen Manövrierfähigkeit außerhalb des Gaza-Streifens.

Der Angriff der Hamas am 7. Oktober 2023

Am 7. Oktober sind Hamas-Kämpfer mit einem Überraschungscoup während der Dauer eines schrecklichen Tags in Israel eingedrungen. Dies war aber nicht Ausdruck einer neuen „Superfähigkeit“ der Hamas, in Israel einzumarschieren, sondern beruhte vor allem auf einem schockierenden Versagen der israelischen Sicherheitskräfte.

Die israelische Führung hatte umfangreiche Warnungen vor einem bevorstehenden Hamas-Angriff ignoriert und die Sicherheitskräfte an der Grenze zwischen Gaza und Israel unerklärlicherweise stark unterbesetzt gelassen.

Noch erstaunlicher ist, dass die Hamas diesen Angriff nur wenige Tage nach dem Sturm von israelischen Extremisten auf die Al-Aqsa-Moschee, eine der heiligsten Stätten des Islam, durchführen konnte (Fußnote 7).

Die Kämpfer der Hamas nutzten Israels erstaunliche Sicherheitslücke aus, indem sie die Mauer an der Grenze mit einem Sturmangriff durchbrachen, der zum Tode von etwa 1.100 israelischen Zivilisten und zur Geiselnahme von 240 Personen führte. An diesem Tag kam auch eine unbekannte Anzahl der israelischen Zivilisten durch israelische Luftangriffe und das Kreuzfeuer bei Gegenangriffen der IDF zu Tode.

Durch die Wiederbefestigung der Grenze zum Gaza-Streifen hat Israel jedoch weitere Angriffe der Hamas am Boden gestoppt.

Gaza soll zerstört werden, um ein Großisrael zu schaffen

Netanjahu hat die Zerstörung des Gaza-Streifens nicht angeordnet, um Israel vor der Hamas zu schützen. Er will Gaza unbewohnbar machen, um damit seinem seit vielen Jahren verfolgten Ziel näher zu kommen, eine dauerhafte israelische Herrschaft über das Gebiet durchzusetzen. Und er erhält durch diesen Krieg einen zusätzlichen Bonus, sodass er sich trotz seiner schwerwiegenden politischen Verfehlungen an der Macht halten kann.

Das grundlegendere Ziel der israelischen Regierung ist es, ihre totale Kontrolle über ein “Großisrael” zu festigen, d.h. über das gesamte Land vom Jordan bis zum Mittelmeer (Fußnote 8). Ziel des Einmarsches in Gaza ist es, die palästinensische Bevölkerung aus diesem Gebiet zu vertreiben. Am 10. Oktober erklärte der israelische Verteidigungsminister Yoav Gallant:

“Gaza wird nicht zu dem zurückkehren, was es vorher war. Wir werden alles eliminieren.”

In jüngster Zeit sprach Netanjahu von einer „freiwilligen Migration” der Bevölkerung des Gazastreifens – „freiwillig“, das bedeutet, nachdem Gaza verwüstet und die Bewohner des Gazastreifens zur Evakuierung aufgefordert worden waren.

Der Bürgermeister von Metula, David Azoulai, erklärte, dass „der gesamte Gazastreifen leer sein muss. Abgeflacht. So wie in Auschwitz. Möge es ein Museum für die ganze Welt sein, in dem sie besichtigen kann, was Israel tun kann. Niemand soll im Gazastreifen wohnen, damit die ganze Welt das sehen kann, denn der 7. Oktober war in gewisser Weise ein zweiter Holocaust.”

In einer späteren „Klarstellung“ sagte er, dass er es lieber sehen würde, wenn die Bevölkerung des Gazastreifens “umgesiedelt” und nicht ermordet werden würde.

Zuletzt forderte Finanzminister Bezalel Smotrich, ein Politiker, der sich selbst einen Faschisten nennt, dass die Bevölkerungszahl des Gazastreifens von derzeit mehr als 2 Millionen auf 100.000 bis 200.000 zu reduzieren ist (Fußnote 9).

Israel hat vom Beginn seiner Invasion in Gaza an versucht, die Bewohner des Gaza-Streifens nach Ägypten zu drängen, aber Ägypten hat sich standhaft geweigert, sich an einer ethnischen Säuberung zu beteiligen.

Apartheid-Politik, ethnische Säuberung und Völkermord

Das Ziel, ganz Palästina zu beherrschen und ein jüdisches Großisrael zu schaffen, war in den 1970er Jahren in der israelischen Politik noch eine Randerscheinung. Aber jetzt beherrscht dieses Ziel die Politik Israels, was auch durch das enorme politische Gewicht von hunderttausenden israelischen Siedlern im besetzten Westjordanland und in Ostjerusalem befördert wird.

Tatsache ist aber, dass Großisrael, definiert als Israel mit den Grenzen vor dem Krieg von 1967, plus Gaza, dem Westjordanland und Ost-Jerusalem, die Heimat von etwa sieben Millionen Juden und zugleich von etwa sieben Millionen palästinensischer Muslimen und palästinensischen Christen ist.

Deshalb kann Israel ein Großisrael nur beherrschen, wenn es die sieben Millionen Palästinenser entweder politisch ruhigstellt oder sie durch Krieg, Gewalt und extreme Drangsalierung aus dem Land treibt.

In der Praxis führt das Streben nach einem Großisrael dazu, dass Israel schwere Verbrechen gegen das palästinensische Volk begeht.

Dieses schon lange andauernde Verbrechen besteht in einer jahrzehntelangen Apartheid-Politik mit schwerwiegenden Ungerechtigkeiten und Demütigungen für die Palästinenser.

Das noch schwerwiegendere Verbrechen wäre eine ethnische Säubererung, wie sie Israel in Gaza jetzt versucht.

Das schlimmste aller vorstellbaren Verbrechen wäre ein Völkermord, dessen Beginn mit Tausenden von toten unschuldigen Zivilisten, darunter 70 Prozent Frauen und Kinder, wir jeden Tag in Gaza beobachten können.

Israels Hinwendung zum Extremismus

Das amerikanische Volk muss verstehen, dass die israelische Politik heute von Extremisten dominiert wird, die religiösen Eifer mit mörderischer Gewalt gegen die Palästinenser verbinden. Diese ultra-gewalttätige Seite Israels ist im Lande selbst leicht zu erkennen, aber der amerikanischen Öffentlichkeit noch weitgehend unbekannt.

Die israelische Gewalttätigkeit in Gaza kommt für viele Amerikaner überraschend, aber in Israel selbst ist sie zur Normalität geworden, wobei einige Israelis zweifellos die Tatsachen vor Ort in den besetzten Gebieten leugnen.

Die Website The Grayzone hat eine Zusammenstellung schockierender Aussagen von israelischen Soldaten und führenden Persönlichkeiten veröffentlicht, die den Tod von Palästinensern feiern (Fußnote 10).

Israels völkermörderische Gewalt gegen das palästinensische Volk kommt bei einem Großteil der israelischen Öffentlichkeit aus mehreren Gründen gut an.

Erstens: Die Erinnerung an den Holocaust wirft weiterhin seine Schatten auf Israel. Politiker wie Netanjahu knüpfen an diesen Terror an, um plump und wahrheitswidrig zu argumentieren, dass alle Palästinenser alle Juden töten wollen, so dass die gewaltsame Unterdrückung der Palästinenser für Israel eine Frage von Leben und Tod ist.

Natürlich gibt es, wie in jeder Spirale des Hasses, in Netanjahus Rethorik und Handlungen eine sich selbst erfüllende Prophezeiung, die zu Gegenaktionen und Hass von der anderen Seite führt. Doch anstatt zu versuchen, die Probleme zwischen Israelis und Palästinensern durch Dialog, Interaktion, Diplomatie und Friedensstiftung zu lösen, wird der Kreislauf des Hasses immer weiter angeheizt.

Zweitens haben einige orthodoxe Rabbiner das Sicherheitsnarrativ Israels noch erweitert, indem sie entschieden die Ansicht vertraten, dass Israel ein heiliges Recht auf Palästina habe, weil Gott den Israeliten das ganze Land vom Jordan bis zum Mittelmeer geschenkt habe.

Drittens ist ein Großisrael mit 700.000 israelischen Siedlern, die jetzt in den 1967 eroberten palästinensischen Gebieten leben, für einen großen Teil der israelischen Bevölkerung zu einer vollendeten Tatsache geworden, die über eine unüberhörbare Stimme in der israelischen Politik verfügt.

Diese Siedler sind in das eroberte Territorium gezogen und bestehen nun leidenschaftlich darauf, ihre Siedlungen zu behalten. Der UN-Sicherheitsrat (Resolution 2334) hat Israels Siedlungen im besetzten Palästina unmissverständlich als eklatanten Verstoß gegen das Völkerrecht bezeichnet, doch Smotrich selbst gehört zum inneren Kreis des Kabinetts von Netanjahu und ist einer der Anführer der Siedlerbewegung.

Gewalt gegen die Palästinenser durch Ultrareligiöse zugenommen

Die Entstehung dieses gewalttätigen Zweigs des Judentums geht auf die frühen 1970er Jahre zurück, kurz nach dem Sechstagekrieg von 1967. Die politische Frage in Israel nach 1967 war, was mit dem neu besetzten palästinensischen Land geschehen sollte.

Gestützt auf die Vorschläge von Yigal Allon, einem führenden israelischen Politiker, beschloss die israelische Führung, Ost-Jerusalem zu behalten und Siedlungen im besetzten Westjordanland und im Gazastreifen zu errichten, um damit „Fakten vor Ort” zu schaffen und Israels Sicherheit zu verbessern.

Von Anfang an widersetzten sich die israelischen Regierungen der Resolution 242 (1967) des UN-Sicherheitsrates, die Israels Gebietserwerb durch Krieg eindeutig abgelehnt hat.

Was dann geschah, war folgenschwer. Ultrareligiöse Juden setzten sich für die israelischen Siedlungen in den besetzten Gebieten ein, als Teil einer messianischen Berufung, Israel zur „irdischen Stütze des Thrones des Herrn” zu machen (Fußnote 11; siehe dort S. 69).

1974 wurde Gush Emunim als ultranationalistische religiöse Siedlerbewegung von Anhängern des Rabbiners Abraham Isaac Kook und seines Sohnes Zvi Yehuda Kook ins Leben gerufen, die in ihren Forderungen die Landansprüche des Buches Joshua, das talmudische Gesetz, chassidische Mystik, Nationalismus und politischen Aktivismus miteinander verbanden.

Die religiöse Motivation von Großisrael ist, dass Gott den Juden das ganze Land vom Jordan bis zum Mittelmeer gegeben hat.

Im Buch Joshua, das wahrscheinlich aus dem 6. Jahrhundert v. Chr. stammt, befielt Gott den Israeliten, die nach 40 Jahren in der Wüste aus Ägypten nach Palästina gekommen waren, die Völker Kanaans zu vernichten, um das Land für sich in Besitz zu nehmen.

Gott verspricht den Israeliten das Land, das sich „von der Negev-Wüste im Süden bis zu den Bergen des Libanon im Norden, vom Euphrat im Osten bis zum Mittelmeer im Westen” erstreckt, einschließlich des ganzen Landes der Hethiter (Joshua 1,4).

Mit Gottes Rückendeckung begehen Joshuas Armeen eine Serie von Völkermorden, um das Land zu erobern.

Dieser außerordentlich gewalttätige Text und verwandte Teile der Bibel (wie die Vernichtung der Amalekiter im Buch Samuel) sind zu entscheidenden Bezugspunkten für rechte Israelis geworden, sowohl für religiöse als auch für säkulare (Fußnote 12).

Infolgedessen verfolgt das heutige Israel eine messianische Vision aus dem 6. Jahrhundert v. Chr., ganz Palästina für die Juden zu sichern.

Unterstützer von „Greater Israel“ bezeichnen die Gegner dieser Ideologie oft als Antisemiten, aber das ist absurd, wie der ehemalige Exekutivdirektor der Harvard Hillel überzeugend begründet hat. Die Gegner von Großisrael sind gegen Extremismus und Ungerechtigkeit, aber nicht gegen das Judentum.

Mörderische Verachtung der Palästinenser

Die jüdische Siedlerbewegung wird von einer mörderischen Verachtung der Palästinenser beherrscht. In seinem Buch „Jüdischer Fundamentalismus in Israel” lenkt Prof. Israel Shahak die Aufmerksamkeit auf den religiösen Fanatismus von Rabbi Eliezer Waldman, einem Anführer der Siedler im Westjordanland, der 2002 Folgendes sagte:

„Lasst uns klar und deutlich sagen: Wir besetzen keine fremden Gebiete in Judäa und Samaria [dem Westjordanland]. Dies ist unser altes Zuhause. Und Gott sei Dank, dass wir es wieder zum Leben erweckt haben … Unsere Verantwortung für den jüdischen Glauben und die Erlösung gebietet uns, stark und klar unsere Stimme zu erheben. Der göttliche Prozess der Vereinigung unseres Volkes und unseres Landes darf nicht durch scheinbar logische Konzepte von ‘Sicherheit’ und ‘Diplomatie’ getrübt und geschwächt werden. Sie verzerren nur die Wahrheit und schwächen die Gerechtigkeit unserer Sache, die in unseren ausschließlichen nationalen Rechten auf unser Land festgeschrieben ist. Wir sind ein Volk des Glaubens. Das ist die Essenz unserer ewigen Identität und das Geheimnis unseres Fortbestehens unter allen Bedingungen.”

In dem Buch Jewish History – Jewish Religion (2. Auflage, 2008) zitiert Shahak 1973 den Chefkaplan des Zentralen Regionalkommandos der israelischen Armee:

„Im Krieg, wenn unsere Streitkräfte gegen den Feind stürmen, ist es ihnen erlaubt und sogar durch die Halacha (jüdisches Gesetz) befohlen, selbst gute [palästinensische] Zivilisten zu töten, d.h. Zivilisten, die angeblich gut sind” (S. 76).

Die Taktik, Gewalt anzuwenden, um eine Massenflucht der Palästinenser zu provozieren, war von Anfang an Teil des israelischen Drehbuchs.

Am Vorabend der Unabhängigkeit Israels, in den Jahren 1947 bis 1948, nutzten militante jüdische Gruppen Terror, um in einem Prozess mit vielen sehr schmutzigen Einzelheiten eine Massenflucht von Hunderttausenden von Palästinensern zu provozieren, der von den Palästinensern Nakba (“Katastrophe” auf Arabisch) genannt wird.

Netanjahus Regierung zielt darauf ab, die Nakba im jetzigen Gaza-Krieg zu wiederholen, indem sie die Bewohner des Gaza-Streifens zur Flucht ins benachbarte Ägypten oder in andere Teile des arabischen Nahen Ostens zwingt.

Anders als in den Jahren 1947/48 schaut die Welt jedoch in Echtzeit zu und zeigt sich empört über Israels unverhohlenen Versuch ethnischer Säuberungen.

Ägypten teilte Israel und den USA unmissverständlich mit, dass es sich nicht an Israels ethnischer Säuberung beteiligen würde und nicht eine größere Zahl von Flüchtlingen aus Gaza aufnehmen wird.

Israels Streben nach einem Großisrael ist zum Scheitern verurteilt

Israels Versuch, gewaltsam ein Großisrael zu schaffen, wird scheitern. Die israelischen Streitkräfte erleiden massive Verluste im brutalen Häuserkampf in Gaza.

Obwohl Israel bisher mehr als 20.000 Menschen aus dem Gazastreifen getötet hat, vor allem Frauen und Kinder, hat es die Fähigkeit der Hamas, sich der israelischen Invasion zu widersetzen, nicht zerstört. IDF-Führer sagen, dass der Kampf gegen die Hamas noch viele Monate dauern wird, aber lange vorher wird die weltweite Opposition gegen dieses Massaker wahrscheinlich unüberwindbar werden.

In ihrer Verzweiflung wollen israelische Politiker wie Verteidigungsminister Benny Gantz den Krieg auf den Libanon und wahrscheinlich auch auf den Iran ausweiten (Fußnote 13).

US-Hardliner wie der republikanische US-Senator Lindsey Graham aus South Carolina haben sich pflichtbewusst und erwartungsgemäß eingemischt und auf einen Krieg der USA mit dem Iran gedrängt. Auch dieser israelische Schachzug wird wahrscheinlich scheitern. Denn die USA sind nicht in der Lage, einen größeren Krieg im Nahen Osten zu führen, nachdem sie ihre Munitionsbestände in der Ukraine und im Gaza-Streifen dezimiert haben.

Das amerikanische Volk ist entschieden gegen einen weiteren Krieg der USA, und seine Opposition wird in einem Wahljahr gehört werden, selbst von einem Kongress, der vom militärisch-industriellen Komplexes beherrscht wird (Fußnote 5).

Israels diplomatische Rückschläge werden sich, wenn diese Politik nicht beendet wird, als verheerend erweisen. Israel hat weltweit an politischer Unterstützung eingebüßt.

Bei einer kürzlichen Abstimmung in der UN-Generalversammlung stimmten 174 Länder mit 94 Prozent der Weltbevölkerung für die politische Selbstbestimmung der Palästinenser, während nur 4 Länder mit 4 Prozent der Weltbevölkerung – Israel, die Vereinigten Staaten, Mikronesien und Nauru – dagegen stimmten (weitere 15 Länder enthielten sich oder stimmten nicht mit ab).

Israels Hardliner-Militarismus hat die Welt gegen Israel geeint.

Auch Amerikas Unterstützung schwindet

Israel verlässt sich jetzt voll und ganz auf seinen einzigen verbliebenen Unterstützer, die Vereinigten Staaten, aber auch die Unterstützung der USA lässt nach.

Die Amerikaner unterstützen mit großer Mehrheit einen Waffenstillstand in Gaza, wobei sich 59 Prozent dafür und sich nur 19 Prozent dagegen ausgesprochen haben. Sie unterstützen zwar Israels Sicherheit, aber nicht seinen Extremismus.

Natürlich hat Amerika seine eigenen christlichen und jüdischen Eiferer, die ihre Politik mit Worten aus der Bibel begründen, aber in der öffentlichen Meinung sind sie eine Minderheit.

Die amerikanische Unterstützung für Israel hängt von der Zwei-Staaten-Lösung ab. Biden weiß das und hat die Unterstützung der USA für die Zwei-Staaten-Lösung bekräftigt, obwohl die USA für Israels Krieg gegen Gaza Waffen liefern.

Während amerikanische Juden Israel im Allgemeinen unterstützen, unterstützen sie nicht Israels religiösen Messianismus. In einer Pew-Umfrage aus dem Jahr 2020 glaubten nur 30 Prozent der amerikanischen Juden, dass „Gott das Land, das heute Israel ist, dem jüdischen Volk gegeben hat”.

63 Prozent glaubten, dass ein Frieden zwischen Israel und Palästina durch die Zwei-Staaten-Lösung hergestellt werden kann. Aber nur 33 Prozent glaubten im Jahr 2020, dass die israelische Regierung ernsthafte Bemühungen um Frieden mit den Palästinensern unternommen hat.

Selbst orthodoxe US-Juden sind in der Frage eines Großisrael gespalten.

Einige orthodoxe jüdische Gemeinden wie Chabad glauben an das in der Bibel verheißene Großisrael, während andere wie die Satmar-Gemeinde (auch bekannt als Naturei Karta) Antizionisten und ausgesprochene Kritiker von Israels Krieg gegen das palästinensische Volk sind. Sie erklären, dass das Judentum eine Religion und kein politischer Leitfaden sei. Die Satmarer Gemeinde glaubt, dass die Wiederbelebung der jüdischen Heimat dem Plan Gottes folgen muss und nicht dem Zeitplan der Zionisten.

Israels Extremismus zu unterstützen, ist nicht im Interesse Amerikas

Die USA haben die Munition für Israels brutalen Krieg geliefert. Diese Komplizenschaft hat zu einer Anklage palästinensischer Kläger geführt, die der US-Regierung Verstöße gegen die Völkermord-Konvention vorwerfen. Als Teil dieser juristischen Bemühungen hat das in den USA ansässige Center for Constitutional Rights die völkermörderischen Äußerungen israelischer Führer bei verschiedenen Gelegenheiten dokumentiert.

Die USA sind auch mit einer ernstzunehmenden und kostspieligen diplomatischen Isolierung konfrontiert, während sie weiter die nicht vertretbaren Gewalttaten Israels in Gaza verteidigen. Bei den jüngsten Abstimmungen des US-Sicherheitsrats und der UN-Generalversammlung standen die USA fast allein da, wenn es darum ging, Israels äußerst gewalttätiges und barbarisches Vorgehen in Gaza zu unterstützen. Das schadet den USA in zahllosen anderen Bereichen der Außenpolitik und der Wirtschaft.

Der US-Bundeshaushalt steht auch unter enormem Druck durch Militärausgaben, die im Jahr 2024 insgesamt rund 1,5 Billionen US-Dollar erreichen werden. Das amerikanische Volk hat genug von den gigantischen Militärausgaben, die ein zentraler Faktor für den Anstieg der Staatsverschuldung von rund 35 Prozent des BIP im Jahr 2000 auf heute etwa 100 Prozent des BIP sind.

Angesichts der steigenden Schulden und des Anstiegs der Zinssätze für Hypotheken und Konsumentenkredite widersetzt sich die Öffentlichkeit Bidens Forderungen nach mehr Defizitfinanzierung zur Finanzierung der Kriege in der Ukraine und im Gazastreifen und wird sich lautstark gegen eine Ausweitung des Krieges im Nahen Osten aussprechen, insbesondere gegen einen, der die USA in direkte Kampfhandlungen hineinziehen würde.

Natürlich schien lange Zeit eine grenzenlose Unterstützung der USA für Israel in der amerikanischen Politik selbstverständlich zu sein. Die Israel-Lobby – eine mächtige Konstellation aus israelischen Politikern und wohlhabenden Amerikanern – hat dabei eine große Rolle gespielt. Sie hat im Jahre 2022 bei den Kongresswahlen 30 Millionen Dollar für den Wahlkampf gespendet und wird 2024 noch deutlich mehr ausgeben. Doch die Lobby kommt durch den wachsenden Widerstand der Öffentlichkeit gegen Israels Brutalität in Gaza unter Druck.

Die Zwei-Staaten-Lösung: Israels wahre Chance für Frieden und Sicherheit

Israelische Führer und Diplomaten müssen mit der Behauptung aufhören, dass alle Kritiker der israelischen Politik Antisemiten sind, und auf das hören, was die Welt tatsächlich sagt: Israel und Palästina müssen Seite an Seite auf der Grundlage des Völkerrechts und der gegenseitigen Sicherheit zusammenleben.

Die Unterstützung für eine Zwei-Staaten-Lösung ist eine Unterstützung für Frieden und Sicherheit des jüdischen Volkes im Staat Israel, genauso wie sie eine Unterstützung für Frieden und Sicherheit des palästinensischen Volkes in seinem eigenen Staat wäre.

Im Gegenteil, Israels Völkermord in Gaza zu unterstützen und antiisraelische (und anti-amerikanische) Gefühle auf der ganzen Welt zu schüren, steht im Widerspruch zu Israels langfristiger Sicherheit und vielleicht sogar zu seinem Überleben. Die arabischen und islamische Staaten haben wiederholt ihre Bereitschaft erklärt, die Beziehungen zu Israel im Rahmen der Zwei-Staaten-Lösung zu normalisieren.

Diese Bereitschaft geht zurück auf die Arabische Friedensinitiative von 2002 und beinhaltet die wichtige Abschlusserklärung des außerordentlichen gemeinsamen arabisch-islamischen Gipfels in Riad am 11. November 2023. Die USA und die arabischen Länder sollten sich schnell auf die Einrichtung einer gemeinsamen Friedenstruppe einigen, um beiden Seiten im Rahmen der Umsetzung der Zweistaatenlösung Sicherheit zu geben.

Viele fanatische religiöse Siedler werden sich einem palästinensischen Staat vehement widersetzen und ihr Recht auf der Grundlage alter biblischer Texte geltend machen. Doch der Sinn des Judentums besteht nicht darin, über Millionen von Palästinensern zu herrschen oder sie zu Opfern einer ethnischen Säuberung zu machen.

Es geht für Israel darum, nicht weltweite Schande zu provozieren, sondern Vernunft und guten Willen zu zeigen, um Frieden zu finden. Wie Hillel der Ältere erklärte:

„Was euch verhaßt und widerwärtig ist, das tut auch euren Mitmenschen nicht an. Das ist die ganze Tora, der Rest ist Kommentar. Geht hin und lernt.”

Es geht darum, die ethische Vision des Propheten Jesaja (2,4) zu erfüllen, der prophezeite, dass die Völker “ihre Schwerter zu Pflugscharen machen und ihre Spieße zu Sicheln. Denn es wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben, und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen.” So möge es sein.

 

Fußnoten:

  1. https://overton-magazin.de/hintergrund/politik/rettung-von-israel-und-palaestina-durch-die-vereinten-nationen/
  2. https://overton-magazin.de/kommentar/politik-kommentar/der-krieg-in-gaza-muss-sofort-aufhoeren-bevor-israel-ein-noch-groesseres-gemetzel-anrichtet/

 

  1. https://overton-magazin.de/hintergrund/politik/der-un-sicherheitsrat-koennte-und-sollte-diese-kriege-jetzt-beenden/

 

  1. https://overton-magazin.de/hintergrund/politik/ein-rahmenplan-fuer-den-frieden-in-israel-und-palaestina/

 

  1. https://www.commondreams.org/opinion/corruption-of-us-foreign-policy

 

  1. Jeffrey D. Sachs: Saving Israel by ending the gaza war. Common dreams 01.01.2023

https://www.commondreams.org/opinion/saving-israel-by-ending-gaza-war

 

  1. https://dnyuz.com/2023/10/04/israeli-settlers-storm-al-aqsa-mosque-complex-on-fifth-day-of-sukkot/

 

  1. https://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fisrael

 

  1. https://www.haaretz.com/israel-news/2023-12-31/ty-article/100-200-000-not-two-million-israels-finance-minister-envisions-depopulated-gaza/0000018c-bfe8-d6c4-ab8d-fffc0b910000

 

  1. Max Blumenthal: October 7 testimonies reveal Israel’s military ‘shelling’ Israeli citizens with tanks, missiles. The Grayzone October 27, 2023 https://thegrayzone.com/2023/10/27/israels-military-shelled-burning-tanks-helicopters/

 

  1. https://www.amazon.com/Jewish-Fundamentalism-Israel-Eastern-Studies/dp/0745320902

 

  1. https://www.middleeastmonitor.com/20231029-netanyahu-declares-holy-war-against-gaza-citing-the-bible/

 

  1. https://www.ft.com/content/dd48d1c3-da86-4e52-a934-c76fc31e63e1

 

Übersetzung: Prof. Dr. med. Klaus-Dieter Kolenda

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33 Kommentare

  1. Es wird am Ende einfacher sein die Israelis zu vertreiben als die Araber.
    Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass das so oder so ähnlich enden wird, wenn überhaupt.

    1. Die Araber wollen die Juden nicht vertreiben, sie wollen mit den arabischen Juden zusammen in Frieden leben wie sie das bereits seit mehr als 1400 Jahren machen. Aber sie wollen die Zionisten loswerden, genau wie die Banderisten und die Nationalsozialisten. Diese Übermensch-Gruppen sind die wahre Pest dieses Planeten und natürlich wollen sie auch ihre Helfer aus Europa und den USA loswerden. Sollen die sich doch gegenseitig umbringen und den Rest der Welt in Frieden lassen.

      1. Also meines Wissens haben die Nationalsozialisten damals sehr gut mit den Arabern zusammen gearbeitet.
        Es gbab kein “Übermenschentum”, auch wenn Sie das hier gerne behaupten.

        Zumindest nicht unter diesen Gruppen (Arabern und Nationalsozialisten).

        Zu den anderen von Ihnen erwähnten Gruppen kann ich nicht viel sagen.
        Chabad Lubawitsch ist mir allerdings ein Begriff, wird auch oben erwähnt, als “Verfechter eines Groß-Israel”. Sollte man auch kennen, diese “chabad-Leute”, denn dann weiß man auch um deren Einfluß weltweit.

        1. Man merkt, dass dein Wissen ziemlich inkomplet ist. Die meisten Muslime, Araber, Sowjetbürger und Nordafrikaner haben an der Seite Großbritanniens, der UdSSR und Frankreichs gegen die Deutschen gekämpft. Wir reden hier von mehreren Millionen Soldaten. Dass es auch Einzelne gab, die die Deutschen gut fanden, ist nun keine Überraschung, aber in der Masse waren sie immer dagegen. Die arabischen Juden waren ja auch die ersten, die die Zionisten ermordet haben, da sie sie für Verräter gehalten haben. Europäische Juden sind halt vor allem Europäer und haben wohl aus dem Westen das white supremecy Gen mitgebracht.

          Das vermeidliche Übermenschentum der Nazis ist wohlbekannt, das der Banderisten und der Zionisten kannst du bei jeder Rede der Rada oder der Knesset hören. Die Abwertung des Feindes als Ungeziefer oder Tiere ist seit langem ein Markenzeichen europäischer Kultur. Am Ende sind Faschisten halt immer gleich, egal welche Flagge sie benutzen.

  2. In diesem Artikel werden die vergangenen und gegenwärtigen Verbrechen der Israelis in schockierend offener Weise dargestellt. Aber es gab niemals einen Friedensprozess nach dem Jom-Kippur-Krieg. Mit dem Israelisch-ägyptischen Friedensvertrag von 1979 schied lediglich Ägypten aus dem Lager der arabischen Gegner Israels aus. Die Israelis versuchten den Gazastreifen zu besiedeln, was wegen des blutigen Widerstands der Bevölkerung scheiterte, so dass Ariel Scharon 2005 den Abzug der Israelis aus dem Gazastreifen – verbunden mit dem Abbau aller israelischen Siedlungen – durchführen musste. Es fand die ganze Zeit „Rasenmähen“ statt, weil “Israel in der Regel mindestens zehnmal so viele zivile Palästinenser tötete”. Es gab unzählige UNO Resolutionen gegen Israel. Alle blieben völlig wirkungslos. Für den aktuellen Völkermord liefert der Westen unentwegt Waffen, allem Geheuchel zum Trotz. Dass die Israelis die Hamas kommen ließen, um einen Kriegsgrund zu haben, wird in dem Artikel unmissverständlich angedeutet. Ich frage mich, woher der Autor seinen Optimismus nimmt! Diesmal werden die Israelis nicht als Besatzer auftreten, weil sie damit schon einmal gescheitert sind, sondern sie werden die Bevölkerung vertreiben und Palästina annektieren. Und niemand wird sie daran hindern. Kein arabisches Land ist dazu in der Lage. Syrien befindet sich noch im Bürgerkrieg und wird von den Israelis unentwegt bombardiert. Gerade jetzt benötigen die Amerikaner ihren Vorposten in Arabien, um ihren Einfluss im Irak und die Bedrohung des Iran aufrecht zu erhalten. ( Und wer auf Trump hofft, muss damit rechnen, dass dieser zu den Wahlen gar nicht zugelassen wird. ) Israel wird auf gar keinen Fall so tun, als ob nichts passiert wäre, und sich aus Gaza zurückziehen und mit den Palästinensern Frieden schließen, auch wenn das vernünftig und schön wäre.

    1. In der Tat, auf die Worte der reaktionären arabischen Führer war noch nie Verlaß!

      Aber unterschätzen sie die Achse des palästinensischen Widerstandes nicht! Die Hisbollah verfügt über ca. 120.000 Raketen, darunter moderne Antischiffsraketen. Auch ideologisch ist die Hisbollah sehr viel mehr gefestigt als die Hamas, die von israelischen Agenten durchsetzt ist. Die Hisbollah ist fast wie ein religiöser Orden, den christlichen Kreuzzüglern vergleichbar, aber ideologisch auf der entgegengesetzten Seite.
      Die Huthis kontrollierte ca. 80% des Jemen und haben die Mobilmachung ausgerufen. Sie sind seit Kriegsbeginn 2015 im Jemen militärisch sehr viel stärker geworden und werden von der Bevölkerung unterstützt. Fast ausschließlich Freiwillige haben sich für den Militäreinsatz gemeldet. Mit ein paar einfachen Drohnen wurde der Welthandel gestört. Selbst die taiwanesische Reederei Evergreen nimmt keine Fracht mehr für Israel an.

  3. Eine Zweistaatenlösung ist wohl der einzige Ausweg aus den cycle of violence in Middle East!

    Allerdings sollte dabei strikt das Völkerrecht beachtet werden, wie es die Resolution 181 vom 29. November 1947 vorsieht. Israel hat sich zuviel Land angeeignet und den Status von Jerusalem als internationale Stadt nie akzeptiert.

    Wohl PISA-bedingt wissen zuviele Deutsch rein gar nichts über die Resolution 181. Deshalb zu den Fakten: von den damals 56 UN Mitgliedsstaaten stimmten 33 für die Teilungsresolution, 10, darunter die Mandatsmacht das UK, enthielten sich. 13 Staaten, darunter die arabischer Länder stimmten dagegen. Das ist so wie wenn jemand in ein Haus einziehen soll, die Hausbewohner dies ALLE ablehnen, aber der Rest der Stadt für den Einzug mit Mehrheit und der Enthaltung des ehemaligen Hausbesitzers stimmt.

    Josef W. Stalin, sicher kein Demokrat (lach), war einer der Gründungsväter von Israel. Mit prozionistischen Eifer betrieb der sowjetische Außenminister die Staatsgründung und die UdSSR lieferte sogar noch Waffen an die zionistischen Terrorbanden wie die Irgun, die den UN-Sonderbeauftragen für die Resolution 181 ermordeten. Die US-Elite stimmten den Teilungsplan nur zögernd zu, denn sie wollten es sich mit den arabischen Ölstaaten nicht verderben. Die CSSR bildete sogar die israelische Luftwaffe aus. Als Stalin am 06.März 1953 ziemlich jämmerlich starb, weinten zahlreiche zionistische Militärs.

    Israel ist also ein Kind von Terror und Gewalt. Wenn die Welt die zionistische Barbarei in Gaza nicht bald stoppt, braucht sich niemand zu wundern, wenn Israel durch Terror und Gewalt untergeht.

    Noch ist es nicht zu spät. Aber die Welt muß auf die Palästinenser und ihre derzeitigen Führer hören. Der derzeitige Palästinensische Widerstand ist traditionell und religiös geprägt was man nicht gut finden kann, aber als Fakt akzeptieren muß. Die weltliche PLO hat durch Korruption und Kollaboration versagt und damit den Weg für die religiösen Kräfte erst geöffnet!

    1. Die Zweistaatlösung hätten die Palästinenser früher haben können. Sie waren aber 1947 damit nicht zufrieden, genauso wenig wie 1967 und 1973. Sie begannen Krieg und bekamen auf die Fresse.
      Also wie kommt man dann auf die Idee, dass die Welt auf die Palästinenser hören muss? Sie haben fast immer die schlechtesten Entscheidungen für sich und ihre Nachbarn getroffen.

      1. Das Sie als Deutscher so denken ist normal, spiegelt es doch das völlig unbegründete deutsche Überlegenheitsdenken wieder. Aber bedenken Sie, in der BRD leben mehr als 5 Millionen Muslime. Es wäre unklug diese weiter zu verärgern!

        1. Cycle of violence, soso. Hat “Bella” auch immer gebracht, den clownesken Spruch. An ihren Worten sollt ihr sie erkennen 😁..

        2. Oho, noch so eine Flitzpiepe, die hier glaubt durch Drohungen argumentieren zu können.
          Die Palästinenser wären nach jedem ihrer begonnen Kriege froh gewesen, den Status von vor dem Krieg zu bekommen. Das nenne ich mal ein Überlegenheitsdenken ohne Fundament.
          Da ich keiner der Parteien angehöre, muss ich mich nicht in Überlegenheit üben und kann einfach beobachten.
          In Sachen Borniertheit macht dir so schnell keiner was vor, auch wenn es dafür, weiß Gott keine Veranlassung gibt.

    2. Hussan, rohe Gewalt bringt doch nichts. Haltet euch an “Recht und Ordnung” und haltet im Zweifel auch die andere Wange hin. Setzt doch lieber auf die demographische Karte und auf ein erfolgreiches Wirtschaften und kauft mit dem Geld die Medien ein, genau so wie es eure Gegner tun. Bildet eure Jugend aus, aber nicht in der Koranschule. Werdet ein stolzes Volk, das die jüdischen Israelis geistig und moralisch hinter sich lässt. Das fürchten die Netanjahu-Faschisten am meisten. Die Welt könnte ja erkennen, dass sie nicht “auserwählt” sind und ihr “Gott” würde sie auslachen…

      1. Definitiv eine gute Idee.
        Ein wohlhabendes Palästina wäre eine Win-Win-Situation. Selbst Israel würde davon profitieren, aber am meisten natürlich die Palästinenser selbst.
        Sollte solch eine Situation erreicht werden, wäre überhaupt kein „Siegen“ mehr notwendig.

        Bisher hat man sich aber lieber in der Opferrolle gesehen, über Generationen hinweg, ohne Konstruktiv zu werden.

        1. Dann könnten doch die jüdischen Israelis damit anfangen, mit der Win-Win-Situation, und aufhören, sich in der ewigen “Opferrolle” zu suhlen, die Palästinenser zu drangsalieren und zu vertreiben und sie wirtschaftlich und politisch gleichberechtigt teilhaben zu lassen. Die Kantonslösung wie in der Schweiz fände ich gut. Eine noch bessere Idee, finden Sie nicht?

          1. Die Israelis haben 1945 die Opferrolle abgelegt.
            Sie haben bereits ein wohlhabendes Palästina aufgebaut, weil sie sich nicht auf die Vernichtung der Nachbarn (aufgrund der Größe sowieso unmöglich) konzentriert haben, sondern auf ihren Schutz und ihre Entwicklung.

            Es gibt genügend Geld und Potential im nahen Osten. Sollen doch die Glaubensbrüder Unterstützung dafür locker machen statt für Raketen.

            Übrigens wurden nicht nur Palästinenser vertrieben, sondern eine ca. gleich hohe Zahl an Juden aus zahllosen muslimischen Ländern. Stellt euch mal vor, die wollten alle zurück und das mit einem Gewehr in der Hand. Keine tolle Idee, oder?

            1. Noch weiter die Hosen herunter zu lassen, nämlich nicht auf die selbst geheuchelte “WinWin-Situation” weiter einzugehen, kann man eigentlich nicht…🤣 Da fehlt jede aufrichtige Gesprächsgrundlage und Selbstkritik.😵 Schuss ins eigene Knie…😁

              1. Sie meinen wenn Geschenke verteilt werden, dann ist das eine Win-Win-Situation. Haben die Araber die Israelis ihren Staat finanziert?
                Warum sollte das dann umgekehrt der Fall sein.
                Eine Win-Win-Situation oder Symbiose funktioniert so nicht.
                Träum weiter von Geschenken, Weihnachten ist aber schon eine Weile vorbei, da wird nichts mehr kommen.

      2. Wir Muslime sind doch im Angesicht des zionistisch-israelischen Terrors – unsere Kinder werden abgeschlachtet – sehr friedvoll und zurückhaltend!
        Hassan Nasrallah hat doch erst in seiner letzten Freitagspredigt einen großen Krieg eine Absage erteilt. Angesichts des zionistischen Mordens wird das in der arabischen Welt durchaus kritisch gesehen. Deshalb hat Hassan Nasrallah auch Vergeltung und Kampfbereitschaft signalisiert. Das muß er auch um Israel abzuschrecken und um seinen arabischen Brüder Genugtuung zu gewähren. Können Sie sich Biden oder Netanjahu so friedfertig vorstellen?
        Wer lehnt denn einen Waffenstillstand in Gaza ab? Das ist doch der verlogene Westen. Ich danke den Muslimen in Deutschland daß sie trotzt der Unterdrückung der friedlichen Palästinasolidarität so friedfertig bleiben. Ich danke auch Hassan Nasrallah, daß er ausdrücklich Jesus als Propheten gewürdigt hat. Habt ihr Christen unsere Propheten jemals so gewürdigt?
        Würden wir Muslime Gleiches mit Gleichen vergelten – die Zionisten töteten für jeden Israeli mehr als 10 Araber – so würde die Welt im Chaos versinken. Der arabischer Kulturkreis will aber mit den Westen friedlich Handel betreiben, wie es auch die Chinesen wollen.
        Die arabische Welt möchte lieber heute als morgen Frieden! Will das auch der Westen?

        1. Die friedliebenden Kräfte im Westen wollen das auch. Mein Eindruck: die Kriegstreiber und Unruhestifter verlieren an Zustimmung, zwar langsam, aber sie verlieren. Das lässt hoffen.

          1. Die treuesten Verbündeten der palästinensischen Community in Berlin sind kritische, antizionistische Juden. Diese geniesen in arabischen Kreisen hohes Ansehen.
            In Berlin werden immer wieder kritische Juden verhaftet und 45% aller Palästinasolidaritäts-Demos wurden verboten.
            Ich weiß, die Mehrheit der Deutschen unterstützt die proisraelische deutsche Staatsräson nicht, sogar Anhänger der Grünen. Wir wissen und schätzen das. Wir sind für alle Diskussionen offen.
            Gerade lese ich aber, die IDF ist in Nablos in der Westbank einmaschiert.
            Die rechtsradikale israelische Regierung will den Krieg.
            Was sollen wir tun, uns weiter abschlachten lassen? Wenn Israel angreift, wird es einen hohen Preis bezahlen müssen.

  4. Ob eine sofortige Einstellung der Kampfhandlungen, außer der Rettung von vielen palästinensischer Märtyrer-Leben und weniger israelischer, den global ramponierten Ruf ändern wird, weiss ich nicht.
    Was aber bisher erreicht wurde hat schon was:
    _ Gleichsetzung und Kollektivschuld von Radikalzionisten und gemäßigteren Juden
    _ Öffentliche Gleichsetzung und besinnungslose Solidarität von USA (nebst EU-Vasallen) und Israel
    _ Stärkung anti-jüdischer und/oder anti-usler politischer und gesellschaftlicher Tendenzen
    _ Der Opferstatus Israels wird in Frage gestellt
    _ Projektion des Holocaust vom deutschen Täter auf das jetzige Tätervolk (Täter-Opfer-Umkehr)
    _ Inwieweit die ultra-evangelikalen USler und Gläubigen des Alten Testaments ihre Eigenwahrnehmung als Auserwählte an der Urne mit ihrer Stimme zu Grabe tragen, könnte bei der nächsten Präsidentenwahl spannend werden
    _ Aussendarstellung der Stärke, Rachsucht und scheinbaren Unbesiegbarkeit der israelischen Armee
    Es gibt bestimmt noch mehr, das mir gerade nicht einfällt.

  5. Es waere vielleicht klueger gewesen Palaestina 1947 nicht aufzuteilen, die UNO haette bedenken muessen, dass ein „rein juedischer Staat“ in der Region, mit arabischen Nachbarn, nicht gutgehen kann. Der Plan war nicht ausgereift und nicht zu Ende gedacht!
    Dazu kamen in den fruehen Jahren des 20. Jahrhunderts die juedischen Anschlaege auf die britische Besatzungsmacht, man haette wissen muessen wohin die Reise geht, wenn ein „rein juedischer Staat“ in Palaestina errichtet wird.
    Ein Staat Palaestina waere auch fuer die Juden gemeinsam mit den Arabern eine Heimstatt gewesen, jeder in seiner Region, gemeinsamer Handel, gemeinsam Arbeiten, getrennt wohnen aber wieder gemeinsam sich um das grosse Ganze kuemmern, Wahlen durchfuehren, begleitet von der UNO.
    Mit Nationalisten und Extremisten ist das schwierig aber es „waere“ eine Chance gewesen und vielleicht „waere“ die Zukunft nicht so dermassen verkorkst geworden wie sie jetzt ist.
    Eine Zweistaatenloesung will ausser dem Westen keiner mehr. Ist auch nicht mehr realisierbar!
    Bis gemaessigte Kraefte auf beiden Seiten uebernehmen, wird es noch dauern, der Westen muss aus der Region raus, vielleicht gelingt es ja China die beiden Voelker halbwegs zu versoehnen.
    Wunschtraeume, ich weiss aber was haben wir alle davon, wenn Israel staendig um sich schlaegt, Syrien, Libanon und vielleicht spaeter auch noch Jordanien staendig militaerisch attackiert, entweder die Israelis begreifen das oder sie muessen am Ende die Konsequenzen aus der falschen Politik ihrer gewaehlten Zionisten ziehen.

  6. Schöner Artikel. Allerdings ist die Zweistaatenlösung immer tot gewesen, auch wenn man längere Zeit von gewissen Seiten Interesse an ihr gezeigt hat – aus taktischen Gründen.

    Dahinter steckt dann doch wirklich der Plan von einem Groß-Israel.
    Aber da steckt noch mehr dahinter, was, wie ich vermute, nicht erkannt wird. Weil sich halt allzu viele “Analysten” (oder wie soll man die Leute nennen, die Artikel dieser Art schreiben?) nicht so richtig auskennen.

    Das ist aber nicht mein Problem. Bis auf die Betriebsblindheit. Die finde ich interessant. Hätte der Autor einmal Wolfgang Eggert gehört, dann würde er zweifellos nicht mehr solche Artikel schreiben.

    Den Titel finde ich noch ganz interessant: “Rettung Israels durch Beendigung des Krieges in Gaza.”
    Was treibt den Autor an, die Rettung Israels herbei zu wünschen? Und: Sind dann die vielen Tausend Toten vergessen, oder was.
    Warum soll Israel dann “gerettet” sein?

    Nein, das muß alles so sein. Chabad Lubawitsch ist eine Endzeitsekte, die wollen das, was kommen wird. Die wollen und wollten niemals in Frieden mit wem auch immer, leben. Die wollen den Untergang und tun alles dafür. Ja, solche Sekten gibt es. Wohl aber nicht im Dunstkreis des Autors. Übrigens gibt es die – laut Eggert – auch in anderen monotheistischen Weltreligionen. Hat also jetzt per se jetzt gar nichts mit dem Judentum oder so, zu tun. ist also auch nicht per se “antisemitisch”, Wobei mir persönlich das schnurzpiepegal ist.

    1. “Schöner Artikel. Allerdings ist die Zweistaatenlösung immer tot gewesen, auch wenn man längere Zeit von gewissen Seiten Interesse an ihr gezeigt hat – aus taktischen Gründen.”

      Ja. Dem kolonial inspirierten Landraub und der Übereignung wurde mit einer fragwürdigen UNO-Abstimmung Legalität zugesprochen und seither wird eisern daran festgehalten.

      Gegen die Resolution 181 stimmten überwiegend umliegende Länder, die die Problematik sahen. Dafür waren überwiegend Weit-Weit-Weg-Länder, die das Thema (die Nörgelei) vom Tisch haben wollten.

      Das Problem ist nun: Was bleibt, wenn man sich nicht mehr an UN-Charta und UN-Resolutionen hält – oder wie Israel – nur an die Teile, die einem in den Kram passen? Das Recht des Stärkeren.

      Noch hat Israel den Stärksten, der schon länger lieber nach der eigenen “regelbasierten Ordnung” handelt, auf seiner Seite.

  7. Der Ruf Israels und des sogenannten Wertewesten ist evtl. gerettet, wenn die aktuelle isral. Regierung, Militärführung und div. Einzeltäter zu lebenslangen Haftstrafen für ihre barbar. Verbrechen verurteilt wurden. Alles andere ist Nonsens.

  8. mir wird das langsam dubios, wie Mr Sachs auf allen alternativen Kanälen Gehör findet – von TP bis hierhin…
    Vielleicht ein Hinweis, den Herrn auch ein bisschen zu durchleuchten, wo er herkommt…
    obwohl ich noch nicht bis zum Ende durchgelesen habe – evtl ist das auch ein bisschen verschwörerisch
    (wenn das alles aber zutrifft… will er neuer Chomsky äääh Präsident werden…. ?)
    schon komisch, wie der sich ins Zeug legt, bei seiner Vorgeschichte und seinen Verzweigungen…
    https://www.velazquez.press/p/die-fabelhafte-welt-des-dr-sachs

  9. Familienstreit in der westlich-globalen Intelligentsija oder was sich dafür hält. Diese Velasquez ist ja auch perfekt vernetzt in transatlantischen und “woken” Netzwerken des “linken” Antikommunismus und der Kriegshetze.

    Das Dossier ist schon interessant, aber auch entlarvend für Velasquez. Keine China-. Russland-, und “politisch korrekte” Hass- und Verleumdungskampagne darf fehlen. Da gibt es vieles, was eher für Sachs und gegen sie und ihre Finanziers spricht, auch wenn man Sachs weder als Heiligen noch als Guru sehen sollte. Das ist aber eigentlich ne Binse.

  10. Hat das Gebiet Palästina eine eigene Verfassung zu ihrem staatlichen Gebiet?
    Ich hatte ein wenig gesucht und nichts gefunden.

    Israel hat keine Verfassung und wenn eine zwei Staaten Lösung angestrebt wird, benötigt dann dieser eine rechtliche unabhängige Grundlage. Darüber hinaus was wird aus den anderen besetzten Gebieten?
    Im osmanischen Reich gehörte die Levante zu ihrer staatlichen Kontrolle und jede Region konnte einigermaßen frei Handel betreiben mit allen ethnischen /religiösen Gruppen.
    Die auferlegten Knebelverträge an den Nachfolge Staat der Türkei liefen letztes Jahr aus.
    Man darf gespannt aus diesem ganzen Mischmasch eine Lösung zu finden.

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