
Israels Finanzminister Bezalel Smotrich hat sein Mundwerk sehr oft nicht unter Kontrolle. Was dabei zutage tritt, geht über seine Person hinaus.
Israels Finanzminister, Bezalel Smotrich, ist ein Phänomen. Nicht etwa, weil er als bedeutender Wirtschaftsexperte brilliert; das Gegenteil scheint eher der Fall zu sein. Es ist allerdings auch nicht gesagt, dass ein Finanzminister Fachexperte in seinem Verantwortungsbereich zu sein hat; es reicht, wenn er die professionellen Fachkräfte um sich zu versammeln versteht, mit denen er sich je nach Bedarf beraten kann. Darum geht es aber beim Phänomen Bezalel Smotrich auch nicht. Denn den wichtigen Ministerposten hat er ohnehin nur erhalten, weil sich Netanjahu eine Regierungskoalition zusammengezimmert hat, bei der er gar nicht die adäquate Professionalität der nominierten Minister im Auge hatte, sondern einzig die unerschütterliche persönliche Treue ihm gegenüber bei innerparteilichen Nominierungen und ideologische Gesinnungskongruenz bei Nominierungen aus anderen Koalitionsparteien. Die radikal-rechte Koalition, die dabei zustande kam, war durch ein persönliches und sektorales Interessengeflecht der beteiligten Protagonisten und Parteien zusammengeschweißt.
Was also macht das Phänomen Bezalel Smotrich aus? Zunächst, dass er einer Partei vorsteht, die periodischen Erhebungen zufolge schon seit langem unter der Sperrklausel für den Einzug ins nächste Parlament liegt, zugleich aber ein zentrales Amt im israelischen Parlament bekleidet und, ungeachtet der statistischen Bedeutungslosigkeit seiner Fraktion (“HaTzionut HaDatit” = “Der Religiöse Zionismus”), sich stets einer autoritär-arroganten, von messianischer Selbstgewissheit strotzenden Politrhetorik bedient.
Die Diskrepanz zwischen der von ihm akkumulierten Macht und seinem realen Stellenwert im parlamentarischen Machtgefüge könnte gar nicht größer sein: Wäre Netanjahu nicht von ihm im Hinblick auf seinen eigenen Machterhalt abhängig, wäre der selbstherrliche Möchtegern-Napoleon längst in seine realpolitische Nische verwiesen. Dass er, wie im Weiteren zu erörtern ist, trotz seiner objektiven Nichtigkeit für eine Ideologie steht, die von Massen getragen wird, hängt damit zusammen, dass der ursprüngliche nationalreligiöse Block, der Israels Geschicke als Politheimat der Okkupationssiedler seit Jahrzehnten dominiert, einen kahanistisch-messianisch beflügelten radikalen Rechtsruck erfahren hat, der mit Itamar Ben-Gvir, Israels Polizeiminister, seine prononciert faschistische Führungsfigur gefunden hat. Viele Wähler von Smotrich sind zu Ben-Gvir übergewechselt, weshalb die eigenständige Fraktion Smotrichs an Wählermacht deutlich verloren hat. Indes, beide Faschisten können sich gegenseitig das Wasser reichen. Beide sind auch zentrale Urheber von regelmäßigen Politeklats und diplomatischen Skandalen.
Vor einigen Tagen (23.10. 2025) hat sich Smotrich bei einer mittäglichen Gesprächsrunde zur angestrebten Etablierung der Beziehung Israels zu Saudi-Arabien geäußert: “Wenn Saudi-Arabien uns sagt ‘Normalisierung für einen palästinensischen Staat’, dann, Freunde, nein danke. Reitet weiterhin auf Kamelen in der saudischen Wüste, und wir werden uns mit der Wirtschaft, der Gesellschaft und dem Staat sowie den großen Sachen, derer wir fähig sind, fortentwickeln.” Die Äußerung zeitigte sogleich einen Sturm der Entrüstung, sodass sich Smotrich nach wenigen Stunden gezwungen sah, eine Entschuldigung zu twittern: “Mein Äußerung über Saudi-Arabien war gewiss nicht gelungen, und ich bedauere die Kränkung, die sie bewirkte. Dennoch erwarte ich parallel dazu von den Saudis, uns nicht zu verletzen und unser Erbe, unsere Tradition und die Rechte des jüdischen Volkes auf seine historischen Gebiete in Judäa und Samaria nicht zu verleugnen, sondern mit uns einen wahrhaftigen Frieden zu begründen.”
Smotrichs Entschuldigung war keine. Denn nicht nur darf man davon ausgehen, dass er über die Saudis genau das denkt, was er gesagt hat, sondern in der “Entschuldigung” selbst wurde das artikuliert, worum es Smotrich letztlich geht, und von da aus auch ableiten, dass ihm die Saudis in der neuentstandenen geopolitischen Konstellation als ernsthafte ideologische wie realpolitische Bedrohung gelten müssen. Das Lippenbekenntnis zum “wahrhaftigen Frieden” darf man gerade aus seinem Mund getrost abwinken.
Den blanken Rassismus in der Auslassung des israelischen Finanzministers muss man indes in einen weiteren Kontext stellen, der über ihn selbst bei weitem hinausgeht. Ihm selbst war es übrigens vor einigen Jahren unerträglich, dass seine Frau in einem Kreißsaal lag, in welchem auch eine Araberin entbunden werden sollte; dies galt ihm als “Entweihung”. Aber wenn er von den “Rechten des jüdischen Volkes auf seine historischen Gebiete in Judäa und Samaria” spricht, dann meint er nicht nur die Entfernung schwangerer Araberinnen aus “jüdischen” Gebärräumen, sondern die Entfernung aller Araber aus jüdischen Lebensräumen.
Bereits im Mai 2023 sagte er auf einer Konferenz in Paris: “Es gibt kein palästinensisches Volk. Gibt es so etwas wie eine palästinensische Geschichte? Man erfindet ein fiktives Volk. Man setzt sich für fiktive Rechte ein, um die zionistische Bewegung zu bekämpfen. Das ist die Wahrheit.” Und diese Wahrheit, fügte er hinzu, “müssen die Araber in Eretz Israel, Juden, die ein wenig durcheinandergekommen sind, sowie der Élysée-Palast und das Weiße Haus hören. Alle Welt muss das hören.”
Das bedarf der Dekodierung, denn ein solch gerüttelt Maß an unreflektierter Projektion grenzt schon ans Pathologische. Die annihilierende Auffassung der Palästinenser als Kollektiv lässt die Frage aufkommen, wie es da mit dem “jüdischen Volk” stehe? Waren es nicht gerade die Zionisten (wie etwa Theodor Herzl, Ahad Ha’am, Berl Katznelson und Gershom Scholem), die vom diasporischen “Ausstieg” des jüdischen Volkes “aus der Geschichte” nach der Zerstörung des Zweiten Tempels (70 n.Chr.) sprachen und die “Rückkehr” in die Geschichte mit der Heraufkunft des politischen Zionismus datierten? Erst dann habe sich das “jüdische Volk” vom Objekt zum Subjekt der Geschichte gewandelt. Wovon redet also Smotrich? Von einem geschichtlichen Zeitraum von ca. 150 Jahren? Das ist sein Trumpf gegen die von ihm in Abrede gestellte Geschichte der Palästinenser?
Was nun die “Geschichtslosigkeit” der Palästinenser anbelangt, sei dem offenbar sehr beschränkt gebildeten israelischen Finanzminister ein Artikel von William Dalrymple anempfohlen, der am 17.10.2025 in “The Guardian” erschien. Es seien aus ihm lediglich folgende Zeilen zitiert: “Golda Meir erklärte einst bekanntermaßen, dass es ‘so etwas wie Palästinenser nicht gebe’, doch die Realität sieht ganz anders aus. Palästina ist tatsächlich einer der ältesten geografischen Namen der Menschheitsgeschichte, und Aufzeichnungen über ein Volk, das nach diesem Land benannt ist, sind so alt wie die Schrift selbst. Der Name Palästina war bereits seit mindestens dem zweiten Jahrtausend v. Chr. als Bezeichnung für die Küste zwischen Ägypten und Phönizien etabliert: In altägyptischen Texten wird etwa ab 1450 v. Chr. von den ‘Peleset’ gesprochen, in assyrischen Inschriften um 800 v. Chr. von den ‘Palashtu’, und Herodot nennt um 480 v. Chr. ‘Παλαιστίνη’ (Palaistinē).” Auch im Alten Testament der Juden kommen die Philister ( פלישתים= Plischtim) vor, und zwar im Buch “Exodus”, zunächst als Bewohner des Landstrichs, später auch als Volk; es ist der Landstrich, den Moses auf Gottes Anweisung beim Exodus nach Kanaan zu meiden hatte.
Ob man den Volksbegriff überhaupt verwenden sollte, sei dahingestellt. Als der Zionismus sich am Ende des 19. und zu Beginn des 20 Jahrhunderts als Kampf um eine nationale Heimstätte für die Juden etablierte, hatte er offenbar nicht alle Juden in seinem Blickfeld. Die Juden aus den orientalischen Ländern zählten zunächst nicht: Man bedenke etwa, dass in der Debatte um eine Nationalsprache für das in der Zukunft zu gründende Israel zunächst nur das (als Alltagssprache noch unausgereifte) Hebräisch und Jiddisch zur Desposition standen. Jiddisch war die Sprache des osteuropäischen Judentums; Juden orientalischer Provenienz sprechen sie nicht.
Die Masseneinwanderung von Juden aus den arabischen Ländern erfolgte erst nach 1948, als viele Millionen, die (aus zionistischer Sicht) ins “Land der Juden” sollten, nicht mehr da waren. Aber selbst unter aschkenasischen Juden war die innere Solidarität mitnichten selbstverständlich: Man denke etwa an die Massenauswanderung der osteuropäischen Juden in den Westen nach den Kischinew-Pogromen von 1903-5 im zaristischen Russland. Weder die säkularen amerikanischen Juden vor den Pogromen noch das Berliner jüdische Bürgertum nach ihnen haben sich in Bezug auf die solidarische Aufnahmebereitschaft der Emigranten (aus dem eigenen Volk) mit Ruhm bekleckert. Im heutigen Israel perenniert das ethnische Ressentiment allen Einheitsideologien und Solidaritätsparolen zum Trotz. Von einer inneren Kohäsion der israelischen Gesellschaft kann schon seit Jahrzehnten nicht die Rede sein.
Soziologisch kann man mit dem generalisierenden Volksbegriff ohnehin nicht viel anfangen – positiv lässt er sich im Judentum nur aus der Religion ableiten (für säkulare Juden, die eher Demos als Ethnos als Kittmatrix für ihr kollektives Selbstverständnis in Israel beanspruchen, ist dies keine sehr bekömmliche Grundlage); negativ entsteht die nationale Kohäsion am effektivsten durch die äußere Bedrohung, die entsprechend von der israelischen Politik immer wieder instrumentalisiert wird, am liebsten unter wahlloser Verwendung des Antisemitismus-Vorwurfs. Jegliche “von außen” kommende Kritik an Israels Politik gilt zunächst einmal als antisemitisch. Da werden die ideologischen Reihen geschlossen.
Ob man gegenwärtige territoriale Ansprüche überhaupt an antiken Mythen und religiösen Verheißungen (selbst wenn sie einen historischen Wahrheitskern enthalten) anbinden sollte, ist ohnehin zu bezweifeln. Zu schnell gerät man da ins Schlittern. Allein, was dabei der westliche Kolonialismus aufzuarbeiten hätte (um nur die jüngere geschichtliche Vergangenheit ins Visier zu nehmen), dürfte größeres Unbehagen bei so manchen potenten Protagonisten der heutigen Weltkonstellation hervorrufen. Verschiedene Nationen gehen mit dem Kollektivgedächtnis ihrer Geschichte unterschiedlich um; die Mythenbildung hat in der Moderne tendenziell abgenommen (um diese durch andere Ideologieformen zu ersetzen). Das hatte nicht zuletzt mit der Heraufkunft des wissenschaftlichen Umgangs mit der Geschichte im 19. Jahrhundert zu tun. Vor rund 200 Jahren konnte die Varusschlacht (bzw. die Schlacht im Teutoburger Wald) von 9 n. Chr. noch im Zuge der euphorischen Entfaltung des deutschen Nationalismus zum nationalen Mythos der “Hermannsschlacht” erhoben werden. Aber wer würde in ihr heute noch den Gründungsmythos der deutschen Bundesrepublik sehen und damit politisch operieren wollen?
Das wäre in etwa der Vergleich mit dem, was Bezalel Smotrich und seinesgleichen ideologisch betreiben, wobei bei ihnen noch das religiöse Moment der Gottesverheißung hinzukommt; es handelt sich also nicht nur um einen Geschichtsanachronismus, sondern auch um ein irrationales Glaubensbekenntnis, das zur realen politischen Praxis geronnen ist. Es wäre gleichwohl verfehlt, darin nur das persönliche Defizit des israelischen Parlamentariers zu sehen. Denn was sich in Smotrichs Rhetorik kodiert, ist zum einen ein ausgeprägter Rassismus, zu dem er sich willentlich als Verfechter der religiösen Doktrin von der Auserwähltheit des jüdischen Volkes bekennt. Zum anderen aber auch – und darin repräsentiert er das Gros der israelischen Gesellschaft – die Ideologie einer Gegenüberstellung des “humanistischen Kolonialisten” und des “primitiven Eingeborenen”, mithin die in Israel immer schon verwurzelte Doktrin, derzufolge die kulturelle Überlegenheit des weißen Westens gegenüber den nichtwestlichen und daher “menschlich minderwertigen” Arabern zu heiligen sei.
Diese Melange aus Rassismus und daraus abgeleitetem Überlegenheitsgefühl lässt sich im israelischen Erziehungssystem, in der Medienwelt, in der Publizistik und letztlich im alltäglichen Selbstverständnis der meisten Israelis nachweisen. Den Saudis mag Bezalel Smotrich die Kamele als Zeichen ihrer zivilisatorischen Zurückgebliebenheit zuschreiben (eine bemerkenswerte Idiotie in sich selbst), aber den eigenen Höcker vermag er erst gar nicht zu erblicken – und mit ihm auch die meisten in Israel lebenden Juden.




……….. wir hatten auch so einen Bekloppten in Deutschland !!!
der sein Mundwerk unbewusst-bewusst sehr oft nicht unter Kontrolle hat,
nähmlich der Teutonen-Giftpilz, Bundeskanzler Friedrich Merz.
Scheibchenweise verrät Moshe der erstaunten westdeutschen proisraelischen Meute die historische Wahrheit. Über die „Erfindung des jüdischen Volkes und des Landes Israel“ hat doch Shlomo Sand schon langer Zeit 2 Bücher geschrieben, die Israelfreunde niemals gelesen haben und deshalb dumm blieben.
Sorry Moshe, aber mir verräts du nichts Neues, aber der erstaunten Leserschaft hier wahrscheinlich schon.
Mir geht es um die weltweite geopolitische Eskalation, die sich vor unseren Augen abspielt, die aber niemand richtig ernst nimmt. Glaubt man alternativen Medien so steht der amerikanische Angriff auf Venezuela unmittelbar bevor. Von dessen Verlauf hängt es ab wie es in Middle East weitergeht. Siegt die US, dann erhält Israel grünes Licht für einen Angriff auf den Iran. Dieser wird aber – wegen der Belt and Road – verdeckt von China unterstützt. Moshe weiß selbst sehr genau das ein erneuter iranischer Gegenschlag Israel vernichten könnte. Dann brennt die westliche Welt!
Rette sich also wer kann. Leider spreche ich kein Mandarin, kann WeChat nicht bedienen und bin gezwungen unter Euch Langnasen ums Überleben zu kämpfen…
„Allein, was dabei der westliche Kolonialismus aufzuarbeiten hätte (um nur die jüngere geschichtliche Vergangenheit ins Visier zu nehmen), dürfte größeres Unbehagen bei so manchen potenten Protagonisten der heutigen Weltkonstellation hervorrufen.“
Unbehagen? Kennen die nicht. Im Gegenteil. Sie führen den Kolonialismus weiter, bis ins eigene Territorium und greifen die an die sich dagegen wehren.
Solange unsre „Eliten“ sich mit solchen Zweibeinern wie Smotrich unterhalten, stellen sie sich auf dieselbe Stufe.
@ Faber
Wenn der gesellschaftliche Bodensatz nach oben gespült wird, heisst er dann (politischer) Abschaum?
Rhetorische Frage!
Da lobe ich mir doch die aufrichtigen Friedensfürsten der Hamas, Gespräche mit denen lösen stets Behaglichkeit aus…
@Naomi
Ja, Sie haben recht, das Judentum ist kein Volk, sondern nur eine Religion!
Sie haben Shlomo Sand angesprochen, dessen erstes diesbezügliches Buch „Die Erfindung des jüdischen Volkes“ eine rein wissenschaftliche Arbeit ist, in dem er wissenschaftlich fundiert nachweist, dass es nicht einen einzigen Hinweis darauf gibt, dass das Judentum ein Volk sein könnte, aber sehr viele Beweise dafür, dass das Judentum nur eine Religion ist.
Laut Auskunft des Jüdischen Museums in Berlin, tauchte dieser Volksbegriff zum ersten Mal in Frankreich nach der Französischen Revolution im Zusammenhang mit der dann folgenden Säkularisierung auf. Die Juden hatten damals die große Angst, dass sie mit der Säkularisierung marginalisiert werden könnten.
Der „Volksbegriff“ ist ein Narrativ, das von den jüdischen Machteliten machtmissbrauchend benutzt wird.
Im Übrigen, wenn dieser „Volksbegriff“ verschwunden ist, hat auch der Zionismus keine Grundlage und keinen Nährboden mehr!
Nachtrag:
In seinem Buch „Die Erfindung des jüdischen Volkes“ weist Shlomo Sand auch nach, dass der Talmud, die jüdische Bibel, in eine monotheistische Kampfschrift umgeschrieben wurde, in der die jüdische Religion zu der einzig wahren postuliert wird und zur exklusivsten Religion aller Religionen gemacht wird.
Ich sehe es mittlerweile so: ob das Judentum, die Juden ein Volk oder eine Religion sind, das ist ein akademisches Problem!
Entscheidend ist, es gibt den Staat Israel. Dieser ist ein atomarer amerikanischer Flugzeugträger in Middle East. Der israelische Zionismus soll die amerikanische Vorherrschaft sichern.
Der Konflikt der Weltmächte trifft jetzt in Middle East aufeinander, im Iran. China ist von Natur aus friedlich, eine Handelsmacht, die ihre Handelswege sichern muß. Es müssen 1,4 Milliarden Menschen ernährt werden. Deshalb sieht sich wahrscheinlich China gezwungen im Falle eines israelischen Angriffs den Iran zu unterstützen. Das tut China ungern, aber wenn es nötig ist, sehr entschlossen. Israel wird wahrscheinlich einen iranischen Gegenschlag nicht überleben.
Das wäre das Ende des Westen wir wir ihn heute kennen. Die USA wird auf eine Niederlage wild, wie ein angeschossenen Papiertiger reagieren. Wir hier in Deutschland würden dann ins Chaos stürzen.
Meine Sorge ist, wie überlebe ich dieses Chaos. Ich kann nicht emigrieren.
@Naomi
Nein, hier muss ich Ihnen widersprechen! Denn ein falsches Volksverständnis geht weit über eine rein akademische Diskussion hinaus! Denn die daraus resultierenden negativen Folgen sind wesentlich mehrdimensionaler, als dass sie auf eine rein akademische Betrachtung reduziert werden können!
Eine dieser negativen Folgen ist der „Staat Israel“, dessen Gründung aus diesem falschen Volksbegriff resultierte und begründet wird.
Und genau deswegen hat der „Staat Israel“ auch kein „Existenzrecht“, weder historisch noch kulturell noch rechtlich.
Und genau deswegen wird der heutige „Staat Israel“ auch wieder verschwinden, sehr wahrscheinlich noch in diesem Jahrhundert.
Ich sehe es rein pragmatisch!
Egal auf welche Gründungsmythologie der Staat Israel zurückgeht, er wird kurz oder langfristig nicht überleben.
Egal ob die Katze schwarz oder weiß ist, Hauptsache sie frißt Mäuse.
Machen Sie sich keine Sorgen wie Sie in diesen beschissenen Land überleben können?
@Naomi
Ein Hinweis!
Ihr hier dargelegter „Pragmatismus“ birgt das Problem, dass die tatsächliche Komplexität des Ganzen, die tatsächlichen Ursachen sowie Wirkungsmechanismen und Funktionsweisen der Dinge und Zusammenhänge nicht erkannt, ergründet und verstanden werden.
Das wiederum hat zur Folge, dass der notwendige Erkenntnisgewinn und das daraus resultierende Lernen sowie eine daraus resultierende POSITIVE Weiterentwicklung verhindert wird.
„Wissen ist Macht!“ und „Wissen und Macht fallen zusammen!“
(Francis Bacon, 1561 – 1626)
Was nutzt mir die Erkenntnis der Komplexität der Zusammenhänge, die ich gar nicht bestreite, wenn es bald zum großen Knall kommt?
Viel lieber würde ich, zu meiner Beruhigung, Gegenargumente gegen mein Schreckensszenario hören. Ich wünsche, das ich mich irre!
@Naomi
Keine Angst, die BRD wird auch ohne Iran-Israel Krieg ins Chaos stürzen. Man hat wirtschaftlich Kamikaze begannen und befindet sich gerade im freien Sturzflug. Es ist nur noch eine Frage der Zeit wann der Aufprall mit der harten Wirklichkeit stattfindet.
Was Venezuela angeht, so gibt es inzwischen einen Vertrag der die militärische Zusammenarbeit mit Russland garantiert und da China der wichtigste Handelspartner ist, kann man auch hier von einer Unterstützung ausgehen. Venezuela könnte sich als harter Brocken für die USA herausstellen.
@Georg
Ganz allgemein gesehen ist der Volksbegriff als Konstrukt anzusehen auf das Staatengebilde nach der französischen Revolution zurückgreifen. Wenn Staatsgebilde nicht mehr wie im Feudalismus durch ihre Herrscherhäuser definiert werden, dann müssen die neu entstehenden Nationen sich ein passendes Volk konstruieren. Der Zionismus ist da nur eine Folgeerscheinung. Das Buch „Die Erfindung des jüdischen Volkes“ von Shlomo Sand könnte ein Hinweis darauf sein, dass diese „Erfindung“ durch Mythenbildung auch schon in historischen Zeiten eine gängige Praxis war.
Der Herr Zuckermann arbeitet sich häppchenweise von zionistisch-ideologischen Wahrheiten zur Erkenntnis der Wirklichkeit vor. Immerhin, das sind „Fortschrittchen“! Historisch folgt auf Kolonialismus, Besiedelung und dauerhafte Besatzung, immer Widerstand, Unabhängigkeit und Freiheit!
Der „Wertewesten“ zeigt im Niedergang sein wahres Gesicht, indem er radikal-libertäre, rassistische und faschistische Kräfte in Argentinien, Israel, der Ukraine und anderswo offen unterstützt. Für die „Daheimgebliebenen“ führt er zur Ablenkung ein wokes Heiteitei-Theater vor einer zur Fassade degenerierten „Demokratie“ auf, auf das sie glauben, die gigantische Aufrüstung und der radikale Sozialabbau diene der Verteidigung dieses westlichen woken Kindergartens, oder besser dieser Irrenanstalt. Herr, lass Hirn herabregnen!
Stimmt alles, aber das mit dem Hirn regnen lassen wir lieber. Das ergibt nur
eine fürchterliche Sauerrei und es fängt schnell an bestialisch zu stinken.
Mein lieber Moshe, es gibt verschiedene Arten der Definition von Volk. Man könnte auch die Rededebatten in der Knesset anführen, in denen die Frage diskutiert wird, das es kein palästinensisches Volk geben könne, da es im arabischen Alphabet kein P gibt. Das mit dem P stimmt zwar, im arabischen heisst es Falastine. Im Gegenzug gibt es im althebräischen auch kein I sondern nur ein Y, sozusagen gäbe auch kein Israel sonern nur ein Ysrael. Aber die gesamte Geschichte zeigt, der zionistische Rassismus beruft sich auf biogenetische Marker, dabei ähnelt diese Herleitung der Begriffes Volk dem der nationalsozialistischen Ideologie.
Immer wieder interessant, was marktwirtschaftlich ausgerichtete Demokratien – wertewestlicher und zu verteidigender Bauart – so alles hervorbringen.
Die Toten in der Ukraine und Palästina lassen grüßen.
Statt dem Abarbeiten an Charaktermasken wäre Fundamentalkritik an gebracht.
Liebe Leute hier, habt ihr keine Angst vor den großen Knall, den großen Krieg, der droht?
Ich habe es oft gesagt, aber niemand reagiert: Die US will schon demnächst Venezuela angreifen. Wenn dies zum US-Sieg führt, dann steht der Iran auf der Angriffsliste. Das soll der atomare amerikanische Flugzeugträger Israel machen. Mittlerweile wird aber der Iran verdeckt von China unterstützt. China muß 1,4 Milliarden Menschen ernähren und deshalb seine Handelswege sichern. Es droht also in Middle East der geopolitische Showdown. Dagegen ist der Ukrainekrieg Kindergarten…
Angst? Aber klar.
Jedoch sollte man realistisch bleiben: Eine bewusstseinsveränderndes Umdenken kann sich nur aus entsprechend freien, sich ihrer selbst und den gesellschaftlichen Zuständen bewussten; zur dialektischer Kritik fähigen – Individuen ergeben.
Davon waren nie weiter entfernt als heute. Im Gegenteil wird die Degeneration durch sog. Bildung weiter vorangetrieben.
Aus welchem Potenzial und welchem kritischen Gehalt soll sich ein vernünftiger und nachhaltiger Widerstand ergeben?
@Liebe Naomi
da bin ich mir gar nicht sicher wo denn der große Paddabum stattfinden wird, wenn er denn dann kommt.
Gerade hat Russland mit dem demonstrativen Vorzeigen seiner neuen Atom-Waffen der USA die Konsequenzen aufgezeigt, sollte die Ukraine mit Tomahawk – Marschflugkörpern aufgerüstet werden. Es steht in der Ukraine auf des Messers Schneide und die USA wird nachgeben müssen damit es nicht zum atomaren Schlagabtausch kommt. Momentan ist dort alles offen.
Israel ist nicht Deutschland, wo man wegen ein paar wenigen Attentätchen schon AfD wählt. Die Israelis wählen erst rechts, seit sie 7000 Opfer von der Intifada hatten. Leider natürlich. Dieser Smotrich ist nicht nur rechts, sondern auch selten dumm. Völlig unnötige Provokation der Saudis. Nebst anderen Entgleisungen. Was sich aber nach der nächsten Wahl erledigt haben wird. Wie der Artikel richtig feststellt.
Jüdische Frauen entbinden am selben Platz wie palästinensische? Müsste das in einem Apartheidsstaat nicht sofort abgestellt werden? Es ist halt keiner. Wahrheit am Rande, die sich nicht vermeiden ließ.
„Die Masseneinwanderung von Juden aus den arabischen Ländern erfolgte erst nach 1948, als viele Millionen, die (aus zionistischer Sicht) ins “Land der Juden” sollten, nicht mehr da waren.“. Ein so missglückter Satz deutet bei Zuckermann immer auf eine Vertuschung hin. Was war? Die arabischen Staaten konnten nicht verwinden, dass das kleine Israel fünf von ihnen vernichtend geschlagen hatte. Es kam zu Pogromen gegen Juden, die dann auswandern mussten. Rund eine Million, also mehr als die palästinensische Nakba. Aber die durften nicht jammern. Nur die Palästinenser, worauf die Welt in Mitleid zerfließt.
So lange der Staat Israel existiert, wird es keinen Frieden auf der Welt geben!