
Der Fabelwelt des spanischen Richters Joaquin Aguirre wird immer bunter. Sie nimmt nun Ausmaße einer Weltverschwörung an, mit der Katalonien die Unabhängigkeit habe erreichen wollen. Nimmt die Tagesschau ihm auch diese „Hirngespinste“ ab, die er nun auch gegen das Justizministerium, US-Diplomaten und Juden entwickelt, um die Amnestie und die Rückkehr von Puigdemont nach Katalonien zu verhindern?
In diesen Tagen sorgt der spanische Ermittlungsrichter wieder für Aufruhr. Joaquin Aguirre benutzt erneut dafür Kommunikationsmedien. Doch nun scheinen sich die Tagesschau und die Tagesthemen zurückzuhalten, die ihm bisher eine Bühne für sein Märchen einer Russland-Verschwörung geboten hatten. Overton berichtete, dass er sogar persönlich zu Wort kam, um über seine „Ermittlungen“ zu berichten (Spanischer Richter nutzt die Tagesschau, um die Regierung zu stürzen). Das allein war skurril. Ein Richter diskreditiert sich so als befangen. Hanebüchen war aber vor allem der Inhalt, wonach Russland angeblich die katalanische Unabhängigkeit mit 10.000 Soldaten und 500 Milliarden Dollar habe unterstützen wollen.
Beweise dafür hat er natürlich nie vorgelegt. Sogar ein Richter-Kollege, der gerade mit seinen Terrorismus-Vorwürfen gegen Katalanen gescheitert ist und das Verfahren einstellen musste, hatte festgestellt, dass Aguirre nur „Meinungen“ vertrete. Der Versuch, dem Exilpräsidenten Carles Puigdemont und anderen „Terrorismus“ anzudichten, um ihre Rückkehr aus dem Exil zu verhindern, ist nun vor die Wand gefahren. So konnten Exilanten aus dem Schweizer Exil in ihre Heimat zurückkehren und mussten nicht einmal amnestiert werden.
Der von Aguirre konstruierte Vorwurf des Hochverrats über eine Einmischung Russlands in den Unabhängigkeitsprozess in Katalonien hat viele Rückschläge erlitten, doch der Richter hält krankhaft daran fest und weitet die Vorwürfe noch weiter aus. Sogar der Nationale Gerichtshof hatte vor drei Jahren Ermittlungen in dieser Sache wegen fehlender Glaubwürdigkeit eingestellt. Die Staatsanwaltschaft am obersten Strafgerichtshof hatte erklärt, es seien „keine Informationen“ geliefert worden, „die es uns erlauben würden, diese Untersuchung offen zu halten“. Vor allem hatte Aguirre Zeitungsmeldungen präsentiert. Wie absurd das alles war, zeigte sich auch daran, dass der Besuch eines Beschuldigten bei Wikileaks-Gründer Julian Assange für eine Russland-Verschwörung angeführt wurde, als der sich in der Botschaft Ecuadors in London aufhielt.
Selbst Aguirre musste schon Ermittlungen über angebliche Ölgeschäfte Puigdemonts einstellen, da er keine Beweise fand. Im Zentrum der angeblichen Russland-Verschwörung steht aber der Leiter des Puigdemont-Büros in Barcelona. So machte sich Richter Aguirre schon lächerlich, als er ein angebliches Dokument des russischen Geheimdienstes mehreren rechten Tageszeitungen zuspielte, die es dann ungeprüft veröffentlichten.
Was die paramilitärische Guardia Civil auf dem Handy von Alay gefunden hatte, war aber kein Geheimdokument. Es war ein Roman von Elena Vavilova, der als Vorlage für sechs Staffeln für die preisgekrönte US-Fernsehserie „The Americans” diente. Vavilova hatte in diesen Thriller mit dem Namen „A Woman Who Can Keep Secrets“ die eigene Spionage-Tätigkeit mit ihrem Ehemann Andrey Bezrukov in den USA verarbeitet. Sie waren dort 2010 aufgeflogen. Diesen Roman hatte Alay übersetzt. Da Aguirre mit dem „Geheimdokument“ nicht mehr kommen kann, um aus Alay einen russischen Spion zu machen, erklärt er jetzt, dass Alay sich mit den beiden für die Übersetzungen getroffen hatte.
Damit der Rückschläge nicht genug, hatte die übergeordnete Kammer an seinem Gericht in Barcelona kürzlich Aguirre sogar weitere Ermittlungen untersagt, nachdem sie eine „vollständige Inaktivität über sechs Monate“ festgestellt hatte. Er hatte sie nur immer weiter verlängert, um seinen privaten Feldzug weiter unterfüttern zu können. Doch Aguirre, der eher ein Aktivist als ein unabhängiger Richter ist, ficht das nicht an. Er hat einfach einen neuen Ermittlungsteil eröffnet, um das Verbot zu umgehen.
Aguirre will das Grab der sozialdemokratischen Regierung sein
Wie aktivistisch Aguirre vorgeht, hatten veröffentlichte Aufnahmen kürzlich gezeigt, über die Overton berichtet hat. Nun, drei Wochen später, behauptet er plötzlich, seine Aussagen seien „manipuliert und verzerrt“ worden. Damit hat er die Echtheit bestätigt, erklärt aber nicht, was er denn stattdessen erklärt haben will. Er hat den „Canal Red“ angezeigt, der der Linkspartei Podemos nahesteht. In den Aufnahmen erklärt er mit Blick auf seine Erfolge in der Tagesschau, dass es ihm um den Sturz der sozialdemokratischen spanischen Regierung geht, deren „Grab“ er sein wolle. Er hatte sich damit gebrüstet, dass die erste Verabschiedung eines Amnestiegesetzes „an mir gescheitert ist“. Der spanischen Regierung blieben noch „zwei“ weitere Tagesschau-Berichte bis zum Fall, hatte er einen Tag nach seinem Auftritt dort erklärt.
Jetzt kocht er in einem neuen „Ermittlungsstrang“ die alten Vorwürfe wieder auf. Er benutzt wieder „Beweise“, die längst annulliert worden sind, um an seinem Vorwurf des „Hochverrats“ festzuhalten. Warum ist durchsichtig. Der Vorwurf ist von der Amnestie ausgenommen und darüber soll die Rückkehr von Puigdemont und anderen verhindert und die spanische Regierung zu Fall gebracht werden, die auf die Stimmen von dessen Partei angewiesen ist.
Um seine „neuen“ (alten) Ermittlungen zu unterfüttern, hat Aguirre in der vergangenen Woche über spanische Zeitungen seine Vorwürfe auf ein neues Niveau gehoben. Hatte der renommierte Puigdemont-Verteidiger sie schon zuvor als „Hirngespinste“ bezeichnet, fehlen einem inzwischen fast die Bezeichnungen für das, was sich der Richter leistet. Er stach dafür propagandistisch ein „Polizeidokument“ an zwei Zeitungen durch, die darüber berichteten und angebliche „Beweise“ vorbringen.
Das war unter anderem „El Periódico“. Die ist dafür bekannt, Fakes aus den spanischen Polizeikloaken gegen politische Gegner zu verbreiten, deren Opfer neben Katalanen auch die Anführer von Podemos wurden. Einen solchen Fake des Blatts hatte Assange einst enttarnt, als El Periódico eine angebliche CIA-Warnung vor islamistischen Anschlägen in Barcelona aus dem Hut zauberte.
„Wir haben nun bereits eine jüdische Verschwörung im Unabhängigkeitsprozess“
Dabei ist auch die Zeitung ABC vom rechten Rand des politischen Spektrums und ehemaliges Verlautbarungsorgan der Franco-Diktatur. Die titelte, es sei der Plan Russlands gewesen, die Kathedrale Sagrada Familia in Barcelona „fertigzustellen und den Bitcoin in Gold“ zu verwandeln. Der Verteidigung wurden die Anschuldigungen zunächst nicht zugänglich gemacht. Erst Tage nachdem die Blätter längst aus dem Polizeidokument zitiert hatte, teilte Boye mit, der Richter habe nun mitgeteilt, die Verteidiger könnten es im Gericht abholen. Der Anwalt, der nun in dem Vorgang selbst angeschuldigt wird, bezeichnete das Dokument „illegal“.
Es ist klar, dass zunächst eine propagandistische Basis geschaffen werden sollte, gegen welche die Verteidiger im Nachhinein anrennen sollten. Nach der Durchsicht der 196 Seiten wird aber klar, wie abstrus die Vorwürfe nun sind. Die alten untersagten oder annullierten Vorwürfe werden aufgekocht und mit neuen Märchen angereichert werden.
Wenig begeistert ist dürfte man in Berlin darüber sein, dass der Richter nun sogar Ermittlungen über die „Intervention des deutschen Bundesjustizministeriums bei der Freilassung“ des Exilpräsidenten Puigdemont einst in Deutschland fordert. Dabei wurde der freigelassen, weil Spanien keine Hinweise für die ursprünglichen Vorwürfe einer Rebellion oder eines Aufruhrs im Rahmen des Unabhängigkeitsreferendums 2017 vorlegen konnte. Aguirre meint auch, dass deutsche Geheimdienste Informationen über die angeblichen Russland-Kontakte von Puigdemont oder seinem Umfeld nach Russland habe. Ist das jetzt auch der Tagesschau zu hanebüchen, um den geplanten dritten Akt des Richter zum Sturz der spanischen Regierung nun ausfallen zu lassen?
Aguirre bezieht auch US-Diplomaten aus dem Konsulat der USA in seine Russland-Verschwörung ein. Er will, dass die Polizei nun gegen einen „Iraner“ und einen „Ramirez“ ermittelt, die in eine Finanzierung des Unabhängigkeitsprozesses Kataloniens über Kryptowährungen verwickelt sein sollen. Dass es eine solche Finanzierung jemals gab, dafür kann er bisher nicht einmal Indizien vorweisen. Doch die Verschwörungswelt des Richters wird noch bunter. Er will auch, dass gegen nicht näher benannte „jüdische Rabbiner“ vorgegangen wird, die ebenfalls in die Finanzierung über Kryptowährungen verstrickt sein sollen. Damit ist man nicht mehr weit entfernt von einer Art jüdischer Weltverschwörung, wie auch der Anwalt Boye meint. „Wir haben nun bereits eine jüdische Verschwörung im Unabhängigkeitsprozess. Kein schlechter Scherz.“
Der Anwalt macht auf die vielen Widersprüche und Fehler in dem Chaos-Dokument und der den Vorwürfen von Aguirre aufmerksam. So wird zum Beispiel behauptet, Puigdemont hätte in einem Gefängnis in Berlin gesessen. Dazu kommt, dass offensichtlich Jewgeni Primakow Junior mit Jewgeni Primakow Senior verwechselt wurde. Puigdemonts Büroleiter Alay, das hat er nie verschwiegen und auch dem Autor im Interview bestätigt, hatte sich mit dem Journalisten Primakow Junior zum Teetrinken getroffen. Allerdings nicht mit dem Senior, dem ehemaligen russischen Außenminister. Im dem Polizeibericht ist aber ein Bild vom ehemaligen Minister zu sehen, der allerdings schon Juni 2015 verstorben war.
Terrorismus-Vorwurf war politisch motiviert
Angesichts dieser Vorgänge erklärt Boye, dass „mit öffentlichen Geldern bezahlte Ermittlungen nicht auf erratischen Ansätzen beruhen und auf einem fehlenden Leseverständnis beruhen dürfen“. Er hat Einsprüche gegen das Vorgehen von Aguirre eingelegt und wirft ihm wegen des illegalen Vorgehens nach dem Verbot weiterer Ermittlungen inzwischen auch „Veruntreuung öffentlicher Gelder“ vor. Tatsächlich wird es nun enger und enger für Richter Aguirre, der mit dem neuen Vorstoß eine Flucht nach vorne versucht.

Eng wird es für Aguirre, da in Spanien nach vielen Jahren die absurden Terrorismus-Vorwürfe gefallen sind und Jahre der Ermittlungen annulliert wurden, die als „Lawfare“ oder juristischer Krieg gegen Katalanen bezeichnet wurden. Dass die Einstellung dieser Ermittlungen damit zusammengefallen ist, dass die Schweiz im Fall von dort exilierten Katalanen die Rechtshilfe verweigert hatte, spielt eine wichtige Rolle. Denn das Eidgenössische Justiz- und Polizeidepartement (EJPD) hatte das Ersuchen definitiv abgelehnt, da Spanien die Zweifel nicht ausräumen konnte, dass der Terrorismus-Vorwurf „politisch motiviert“ war. Terrorismus konnte auch in Bern in Katalonien nicht erkennen.
So konnten gerade Exilanten aus der Schweiz zurückkehren, darunter auch der Investigativ-Journalist Jesús Rodríguez. Er hatte von einem „Justiz-Horror“ im Overton-Interview gesprochen: „Ich werde für die Arbeit beschuldigt, die von mir als Journalist erwartet wird“, erklärte er. Dass er und andere nun zurückkehren können, ist für ihn nur ein Teilsieg. Gemischte Gefühle bereitet es ihm, dass in anderen Fällen Verfahren nicht eingestellt wurden und Menschen wie Puigdemont sogar die Anwendung der Amnestie verweigert wird. Er resümiert: „Die Repression ist nicht beendet und wird auch nicht enden“, aber er kündigt an, nun noch „mehr und tiefer in die Kloaken des tiefen Staats“ schauen zu wollen.
„Das Exil muss enden“
Der Exilpräsident Puigdemont lässt sich von der andauernden Repression nicht beeindrucken. Er hatte im Frühjahr im Wahlkampf als Spitzenkandidat von „Gemeinsam für Katalonien“ (JxCat) seine Rückkehr vorbereitet und angekündigt. Nun hat er am Samstag aus Nordkatalonien, von wo aus er auch behindert seinen Wahlkampf aus dem französischen Staat machen musste, bestätigt, zur Amtseinführung im Parlament in Barcelona sein zu wollen. Das sei seine „Pflicht“ Daran wolle er festhalten, konnte Overton aus seinem Umfeld erfahren, wo einige das kritisch sehen.
Er erklärte vor tausenden Anhängern in Banys i Palaldà (französisch Amélie les Bains): „Das Exil muss enden.“ Eine Verhaftung fürchtet er nicht. Er beschwört, dass „nur ein Putsch“ ihn an der Rückkehr hindern könnte“, Es gehe nicht darum, ob er in den Knast komme, sondern Katalonien müsse „aus dem Gefängnis Spanien heraus“. Er will zurück, um seine Arbeit, die Unabhängigkeit zu erreichen, zu beenden.
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Oh Mann, diese spanische Postfaschisten gehören endlich vor ein Nürberger Tribunal
Das ist mit den Spezialdemokraten nicht zu erwarten.
Top journalistische Arbeit, dieser Artikel.
So etwas findet man heute in Deutschland nur noch sehr selten.
Finde ich auch… Danke dafür an Overton ind den Autor
Stimmt. Genau das Gegenteil der Fake-Schleuder Tagesschau
Nicht die Tatsache, dass es solche Wirrköpfe gibt, ist so erschreckend, sondern daß die Redaktion des einstigen Flaggschiffs der deutschen Fernsehnachrichten diesen Bullshit für bare Münze nimmt, und neutral als Nachricht ausstrahlt. Aber Demonstranten für Grundrechte als “Schwurbler” bezeichnen, das hammwer gerne!
Die nehmen doch inzwischen jeden Mist ab. In Palästina kommen täglich etliche Leute ums Leben, während in der Ukraine sie von Russland ermordet werden. Halt man denen das Stöckchen Russland hin, beissen die zu, egal eie stupid das ist. Nur jetzt haben die ein Problem wegen den angeblichen Rabbinern…
Sehe ich das richtig, dass dieser Aguirre einen Rest von Glaubwürdigkeit bewahren konnte, weil die Tagesschau seine Räuberpistolen ernst nahm? Na, da habe ich für mein GEZ-Gebühren ja richtig Kompetenz bekommen.
Katalonien will Unabhängigkeit, was natürlich im Rest Spaniens nicht unbedingt auf Gegenliebe stößt. Aber wie man sieht, reißt dieser Aguirre dort alles an sich, die Vernünftigen kommen nicht mehr zu Wort. Was, wenn Aguirre plötzlich weg ist? Solche Leute bekommen ja gern einen Infarkt. Dann ist der Weg für die Katalonen ziemlich frei. Was letztlich ausgerechnet Aguirre ermöglicht hat.
Ich muss noch ein Lob für den deutschen Föderalismus loswerden: auch bei uns gab es immer wieder Separatisten, insbesondere in Bayern. Aber die Bayernpartei bekommt einfach den Fuß nicht in die Tür. Bayern hat so viele Freiheiten innerhalb der Bundesrepublik, dass eine Unabhängigkeit so gut wie nichts bewirken würde.
So könnten die Spanier Katalonien halten.
Finde ich auch… Danke dafür an Overton ind den Autor
Das Problem ist, dass die Justiz hier durchsetzt ist von diesen Faschisten. Umso weiter oben umso mehr hat es davon und dercRest sind auch spanische Nationalisten. Wurde bekanntlich nie gesäubert. Begonnen hatte Llarena, Marchena machte weiter und da sind García Castellón, Aguirre… Es brauchte viele Unfälle Herzinfarkte…
Die führen einfach den alten Bürgerkrieg mit ihrem Mitteln weiter.
Stimmt
Weil in diesem Artikel die Franco-Diktatur erwähnt wurde fällt mir ein Telegramm ein, das Papst Pius XII kurz nach seiner Ernennung im April 1939 an General Franco gesendet hat:
»Unser Herz zum Herrn emporhebend, bringen wir Eurer Excellenz für den ersehnten katholischen Sieg Spaniens unseren aufrichtigen Dank dar. Wir geben unserem Gelöbnis Ausdruck, dass dieses geliebte Land in dem erreichten Frieden mit neuer Kraft die alten christlichen Traditionen übernehmen möge, die es groß gemacht haben. Mit Gefühlen herzlicher Zuneigung senden wir Eurer Excellenz und dem ganzen edlen spanischen Volke unseren apostolischen Segen.«
https://berufsbeleidigt.de/heisse-draehte/
Der National-Katholizismus….
Der Vatikan saß ja auch mit dem Opus Dei direkt in der Franco Diktatur drin und hat fleißig mitgemacht…
Katalanische OPFER?
Zitat: “… ist dafür bekannt, Fakes aus den spanischen Polizeikloaken gegen politische Gegner zu verbreiten, deren Opfer neben Katalanen auch die Anführer von Podemos wurden.”
Leider ist weniger bekannt, dass im Unterschied zu Podemos die Katalanen Opfer einer Politik des “Teile und Herrsche” sind, also sowohl der Politik Madrids als auch der katalanischen Separatisten.
Dieses Problem liegt u.a. an einer ideologischen Einstellung von Autoren, die auch in diesem Artikel “die Katalanen” unterschiedlos als Opfer der Politik Madrids betrachten. Das kann man auch an folgenden Zitaten sehen:
“die als „Lawfare“ oder juristischer Krieg gegen Katalanen bezeichnet wurden.”
“Sogar ein Richter-Kollege, der gerade mit seinen Terrorismus-Vorwürfen gegen Katalanen gescheitert ist”
Was ich meine, versteht man vielleicht besser, dass in Deutschland keinem einfiele, über Queredenker so zu berichten: “… ist dafür bekannt, Fakes aus den deutschen Polizeikloaken gegen politische Gegner zu verbreiten, deren Opfer neben Bayern auch die Anführer der Querdenker wurden.” (Man muss nur aus Katalanen Bayern und aus Podemos Querdenker machen, um die versteckte Ideologie zu erkennen.)
In Bayern gab und gibt es Querdenker und Ungeimpfte. In Katalonien gibt es Separatisten und die knappe Mehrheit derjenigern, die gegen die Unabhängigkeit sind. Politisch gesehen gibt es DIE Katalanen sowenig wie DIE Bayern oder Sachsen oder oder oder.
Fast niemals darf auch in einem solchen Artikel ein Hinweis auf die Franco-Diktatur fehlen: “Dabei ist auch die Zeitung ABC vom rechten Rand des politischen Spektrums und ehemaliges Verlautbarungsorgan der Franco-Diktatur” Las man in Deutschland zu Zeiten von Kanzler Kiesinger oder Ministerpräsiden Filbinger mit ihren faschistischen Vergangenheiten in jedem Artikel einen Hinweisw darauf? Natürlich nicht. Welchen informationellen Inhalt soll diese ständige Wiederholung bringen? Ständige Wiederholung ist Teil jeglicher Propaganda, selbst wenn sie mal auf Tatsachen beruht.
Spanien ist heute so un- oder restdemokratisch wie Deutschland, allerdings mit entscheidend weniger Einfluß der Transatlantiker Spöttisch könnte man sagen, dank Franco. Die ‘Alt- und Neunazis spielen hier wie dort das gleiche Spiel mit verteilten Rollen. Spanien hat u.a. seinen Aguirre und Deutschland seine Nancy Faeser.
Die Katalanen haben prinzipiell die gleichen Rechte wie die Bayern oder Sachsen. Es gibt da keinen wesentlichen Unterschied.
Der Unterschied liegt in der ständigen Indoktrinierung der Katalanen durch die Separatisten und der Politik Madrids. Anstatt den völlig verblödeten Beschuldigungen Russlands würde ich mal gerne wissen, inwiefern die Amis Separatisten einerseits und Madrid andererseits unterstützen, damit, falls eines Tages notwendig, Spanien wie Jugoslawien zerschlagen werden kann.
Puigdemont und seine Separatisten sind ja nicht gerade dafür bekannt, dass sie gegen die Waffenlieferungen Madrids für die Ukraine protestieren und deshalb die Unabhängigkeit verlangen. Auch ein unabhängiges Katalonien soll in der NATO und der EU bleiben. Mir ist auch nicht bekannt, dass die Separatisten von Madrid die Aufarbeitung der PLandemie fordern.
So wie es die konservative PP in Spanien und Puigdemonts Junts in Katalonien gibt, so sind da die spanische PSOE und die ERC (genannt Katalanische Republikanische Linke – in etwa so links wie die SPD).
Wenn wir schon von katalanischen Opfern sprechen, dann sollten wir an die Katalanen denken, die – vor allen im ländlichen Gebieten – es kaum wagen können, für ihre Kinder eine Schulbildung in ihrer Muttersprache, nämlich Spanisch, zu fordern. Sie müssen vor Gericht gehen und selbst das hilft oft nicht.
Übrigens, die katalanischen Separatisten fordern die “Països Catalans”, also die katalanischen Länder und beziehen völlig ungefragt und gegen den Willen der dortigen Beweohner u.a. die Balearen und die Comunidad Valenciana mit ein. Gelder fliessen in balearische und valencianische NGO’s und sogar korrupte regionale Regierungsorganisation, damit diese die jeweiligen Regionalsprachen ins Katalanische anpassenb. Ich finde, das ist eher imperiales Gehabe und da rede ich eher von Tätern als von Opfern.
Wie kommt man heraus aus diesem Schlamassel? Man könnte anfangen, die Separatisten, obwohl es nicht so ist, so zu betrachten, als wären sie das Ergebnis professioneller Spindoktoren, geschaffen, um von den wirklichen Problemen abzulenken.
Dann könnte man daraufhinarbeiten, einen “Märtyrer” Puigdemont zu amnestieren und über wichtige Themen zu diskutieren. Zum Beispiel über Krieg und Frieden. Über die Arbeitslosigkeit in ganz Spanien. über die grassierende Korruption, in Katalonien unter den separatistischen Regierungen wie unter den Nationalregierungen (früher und heute) in Madrid und anderen spanischen Regionen.
Welche ein Quark. Die Katalanen habe für Leute wie dich natürlich kein Menschenrecht auf Selbstbestimmung und es mindestens drittrangig für Leute wie dich darüber zu sprechen. Wir Schweizer wissen das zu schätzen sonst kommen deutsche Nationalisten und sprechen die uns auch ab. Heim ins Reich oder so wie Katalonien 1714 erobert wurde.
an Pit Dreisam:
Das finde ich ja interessant. “Wir Schweizer”, Sie sprechen also für DIE Schweizer? Ich befinde mich gerade in der Schweiz und meine Gastgeber wissen nicht, ob sie sich empören oder lächelnd mit dem Zeigefinger an die Stirn tippen sollen.
Und natürlich haben die Katalanen ein Recht auf Selbstbestimmung, wie jede andere Ethnie oder Nation oder wie auch immer auch. Aber jedes Recht findet Grenzen. In Bezug auf Unabhängigkeit ganz bestimmt da, wo man in der Minderheit ist. Seit Jahrzehnten. In Bezug auf den katalanischen Separatismus gibt es noch mehr Gründe und Grenzen.
Was “Heim ins Reich” und “Katalonien 1714” miteinander zu tun haben sollen, müssten Sie freundlicherweise mal erklären, vermutlich bin ich nicht der Einzige, der keine Ahnung hat, was Sie damit meinen.
Ein kleiner Hinweis für alle, die nicht wissen, was in Katalonien 1714 passierte. Ich erlaube mir, aus dem in der Regel politisch sehr unzuverlässigen Wikipedia zu zitieren: “Die Belagerung von Barcelona war der letzte militärische Akt des Spanischen Erbfolgekrieges…Kriegsparteien waren einerseits katalanische Truppen, die die Herrschaft Philipps V. weiterhin nicht anerkannten, und andererseits französische sowie königlich spanische Truppen.”
1714, das war die Zeit der Feudalherren. Im spanischen Erbfolgekrieg wurde also demnach entschieden, welcher Feudalherr die katalanischen Bauern ausbeuten darf. Dafür wurden spanische und französische Truppen (die damaligen Heere bestanden nicht unwesentlich aus landlosen oder kriegsverpflichteten Bauern) gegen katalanische Truppen (genauso verpflichtet) eingesetzt. Der Begriff “Erbfolgekrieg” deutet schon daraufhin, dass da geschichtlich schon vorher einige Streitigkeiten zwischen den katalanischen und spanischen Feudalherren gab, also nicht zwischen den spanischen, französischen oder katalanischen Völkern.
Was hat das jetzt mit “Heim ins Reich” zu tun? Da sind wir im Zeitalter des faschistischen Kapitalismus. Da ging es wieder nicht um die Völker, sondern um die Interessen der vom deutschen Faschismus geführten Kapitalisten, die den “Lebensraum im Osten” brauchten.
Der IOC hat seinen Sitz in der Schweiz, die olympischen Spiele wurden mit einer Fiaskovorführung hingelegt, damit hat die Schweiz als Sitz vom IOC ihren eigenen Anspruch für den Sport in die Tonne getreten. Ist das das was Sie meinen ‘wir Schweizer wissen das schätzen’?
Hat das irgendwas mit dem Thema Unabhängigkeit zu tun?
Kopfschüttel
Unabhängigkeit bedeutet der Mensch wäre unabhängig, ist leider ein Trugschluss.
Die viel gepriesene Schweiz als Staat oder Sitz eines Komitee, hat doch selbst gezeigt, das nichts von dem stimmt, was man gerne nach aussen trägt.
Zu ihren anderen Kommentar, von wegen Geografie, dann lesen se doch, welche Staaten von außerhalb des Staates Marokko sie dazu bewegen die Westsahara weiterhin zu annektieren. Wo bleibt hier ihr Einwand von wegen Unabhängigkeit?
Alles was in all den Jahren auf der welt geschehen ist, hat alle festgelegten Gesetze mit den Füßen getreten und sie fabulieren von Rechte der Menschheit.
Danke Ihnen für ihren Beitrag!
Dieser Artikel beschäftigt mich schon ‘einige Minuten’, mein erster Gedanke ging in die aufgeführte Person und das vergeuden von Geldern. Denn jeder ‘Aktivist’ verfolgt ein Ziel, aber ich kann weder einen spanischen oder möglichen katalanischen Vorteil erkennen. Demnach vermute ich eine übergeordnete Aktion, ob durch die EU oder eines anderen Mitglieds, der USA.
Geopolitisch ist Spanien dicht an Nordafrika gelegen, dort wiederum wird seit Jahren Marokko hofiert wegen derer Rohstoffe und Katalonien ist der logistische kürzere Weg diese zu verteilen.
Vielleicht sind es vermehrt die finanzielle Aufteilung der Profite, die einigen Ängste bereiten man hätte ja nicht mehr haben können.
Immer die gleiche Leier, um das Recht auf Selbstbestimmung auszuheblen. Außerdem, deine Kenntnisse in Geografie gehen gegen Null. Wo ist die Meerenge von Gibraltar? Ich sags dir, damit ich dich nicht überfordern muss. Andalusien, dann kommt erst Murcia, dann noch Valencia und so etwa 600 Kilometer entfernt dann Katalonien. Macht richtig Sinn (lol), was du hier fabulierst. Heißt du vielleicht Aguirre?
Wir haben es hier ganz offensichtlich mit Antisemitismus zu tun, Juden, Geld, Verschwörung weltweit… Da bin ich gespannt was ARD, SWR und Tagesschau nun tun. Wahrscheinlich drücken sie sich bei realem Antisemitismus weg, den sie sonst hirnrissig allen andichten.
Das klingt alles sehr nach Francismus.
Eben! Sieht aus wie Franquismus, gebärdet sich wie Franquismus und ist Franquismus.
“Aguirre, der Zorn Gottes”
Paßt wie A.sch auf Eimer !
Ja, da stinkt es wie in den spanischen Kloaken.
zur Abkühlung nicht nur der spanischen Gemüter:
https://www.youtube.com/watch?v=UyTYMJbCvOY
es kommt einem sowieso alles “spanisch” vor, wenn man nicht in “Spanien” lebt, wobei die Anführungszeichen für das mediale simulacrum stehen.
Nach mehreren Minuten zum erarbeiten der spanischen Posse, komme ich zu dem Entschluss, es ist keine Posse, sondern ein Machtkampf entgegengesetzter Interessen im westlichen Verbund. Die einleitende Überschrift ist der Ausschlag dazu. Der Grund liegt ganz einfach an der VT Rabbies, US und D würden…
Nein sie würden nicht, sondern tun das, um sich selbst vor anderen Gefahren zu schützen.
Die Eröffnungszeremonie der olympischen Wettkämpfe fanden unter unsäglichen Zustände statt, die Franzosen und ihre dunkle ‘Religion’ offenbaren ihre einzige Lösung, eine erneute Revolution im Verbund mit dem Katalanen. Der ‘Wirre’ Richter aus Spanien, praktiziert etwas, um sein Anliegen in die Öffentlichkeit zu bringen.
Als ich vor ca 18 Jahren in Barcelona war, eine hübsche Stadt, war ich verwundert über die dortige ‘Regenbogenwelt’, ein Ort voller Drogen und ‘woken’ Menschen.
Eines dürfte klar sein, es geht nicht um Demokratie oder Freiheit, sondern nur um finanzielle Interessen.