Quer durch den politischen Gemüsegarten bringt man Sahra Wagenknecht Respekt entgegen. Den hat sie sich verdient, aber sie hat auf Bundesebene derzeit keine Machtoption.
Das zweite Problem: Ihr fehlt der Draht zu Menschen auf der Straße. Nur jemand wie sie konnte auf die Idee kommen, eine Graswurzelbewegung wie “aufstehen” mit einer Bundespressekonferenz zu starten. [1] In ihrer neuen Partei gibt es Prominente, aber es fehlen, so scheint es, echte Typen mit Herz, wie die leider viel zu früh verstorbene Susi Neumann. [2]
Drittens: Sahra Wagenknecht hat ihr ganzes Leben in einer Partei verbracht, da wo große Leute oben etwas vordenken, das die kleinen Leute unten “nachdenken” dürfen, um „mitgenommen“ zu werden. Eine ähnliche Rollenverteilung gibt es schon bei Platon, wie Michael Meyen in einem Video [3] zeigt. Eine Partei soll niemand „mitnehmen“, sie soll allen die Möglichkeit geben mitwirken und gestalten zu können. Das haben die Parteien – zumindest bei uns – völlig verlernt.
ABER: Man darf Sahra Wagenknecht nicht vorwerfen, dass sie keine Patentlösung für all unsere Probleme hat [4], denn da haben andere versagt. Wo waren die Damen und Herren Professoren der Volkswirtschaftslehre als die Weltwirtschaft in eine schwere Krise geriet und die Occupy-Bewegung Lösungen einforderte? Wo waren die Ärzte, als sich in der Corona-Krise mittelmäßige Wissenschaftler zu Großinquisitoren aufspielten? Wo sind die Physiker, Chemiker und Ingenieure, die die Ausplünderung der letzten Ressourcen unseres Planeten durch die reichere Hälfte der Erdbevölkerung kritisieren? Wo sind die Soziologen, die die totale Steuerung der Menschen durch den ständigen Strom an Bildern und Botschaften im Interesse der „Superklasse“ [5] anprangern? Wo sind die Pfarrer, die durchgeknallten Militaristen in der Politik das „Selig sind die, die Frieden stiften“ ihres Messias entgegen schleudern? Hin und wieder stehen Leute aus der vierten oder fünften Reihe auf und klagen an, aber anders als Emile Zolas „J‘accuse“[ 6] vor 125 Jahren hat das heute keine Wirkung mehr, denn den Anklägern hat man den Resonanzboden entzogen. [7] Wir sind zu einer trägen, abgestumpften Masse geworden.
Ja, es stimmt: Die Lösungen, die Sahra Wagenknecht anbietet, bewegen sich alle innerhalb des vorgegebenen Systems. Aber für einen Systemwechsel bräuchte es erst einmal gute Vorschläge – und die fehlen. Unsere Gesellschaft, insbesondere unsere Eliten, haben keine Lust dazu, sich den eigentlichen Problemen der Zeit zu stellen. Sie sonnen sich lieber in eitler Selbstdarstellung und feiern sich für Scheinlösungen. Unsere gesamte Gesellschaft, vor allem die Intelligenz, ist hier in der Pflicht, nicht eine Partei oder gar eine Person allein.
Sahra Wagenknecht ist in der Lage, die Probleme intellektuell zu durchdringen und ist auf diese Weise eine der wenigen Stimmen der Vernunft in einer völlig verrückten Zeit. Vielleicht schafft sie es, dass bei der nächsten Wahl weder die Ampel, noch die große Koalition aus CDU und SPD, noch die Kriegsparteien CDU, Grüne und FDP noch die Allianz der Neoliberalen aus CDU, FDP und AfD eine Mehrheit im Bundestag bekommt. Deutschland muss langsam wieder zu Frieden und sozialer Gerechtigkeit zurück finden. Deshalb werde ich am 23.2.2025 das BSW wählen.
[1] Wagenknecht, Sahra; Simone Lange, Bernd Stegemann und Ludger Volmer (24.9.2018) Pressekonferenz zur Gründung der linken Sammlungsbewegung #aufstehen. Bundespressekonferenz e.V: Berlin. https://www.youtube.com/watch?v=n-5g_t4MsJc
[2] Neumann, Susanne mit Andreas Hock (2017) Frau Neumann haut auf den Putz. Warum wir ein Leben lang arbeiten und trotzdem verarmen. Bastei Lübbe: Köln.
[3] Meyen, Michael (15.11.2024) Ideenwelt Elite https://apolut.net/ideenwelt-elite/ Apolut Creatives Ltd: Larnaca/Zypern sowie auf: https://www.youtube.com/@Michael_Meyen
[4] Rauls, Rüdiger (21.11.2024) BSW – Politik ohne Grundlage. Overton-Magazin. Buchkomplizen GmbH: Köln. https://overton-magazin.de/hintergrund/politik/bsw-politik-ohne-grundlage/
[5] Stöckmann, Jochen (13.1.2023) Emile Zolas Brief „J’accuse“Gründungsurkunde der französischen Demokratie. https://www.deutschlandfunk.de/iemile-zola-dreyfus-100.html Deutschlandfunk. Deutschlandradio: Köln.
Schaut euch doch die Leute in Führungspositionen des BSW mal an.
Der “Amira Mohamed Ali” konnte es bspw. mit der tödlichen Impfung Anfang 21 gar nicht schnell genug gehen.
Und mit solchen Leuten soll sich etwas bessern?
Quatsch!
Hier:https://youtu.be/J2nDf5_dXXE?t=365
Ich mache seit dem 12.4.2020. nichts anderes mehr!
DAS merkt man!
Fein, wird ja auch Zeit, dass das mal Früchte trägt. 😉
Transparenter und barrierefreier Zugang zu den Impfungen – wo ist das Problem?
Die Angstkampagne war da auf Hochtouren, um die Zeit gab es dann die Schlagzeilen, dass gegen Geld Ausländer auf deutsche Flughäfen für eine Impfung eingeflogen werden.
https://www.tz.de/muenchen/stadt/hallo-muenchen/illegale-corona-impfungen-von-hotel-mitarbeitern-aus-italien-am-flughafen-muenchen-prozess-pandemie-93444626.html
Frau Ali hat für meinen (linken) Geschmack ein gutes Bild abgeben.
Findest du das lustig, oder willst du mich verarschen?
Der BSW hat mit der AfD für die Aufarbeitung der Coronaproblematik in Sachsen gestimmt.
Dennoch stimmt es, dass viele Führungspersonen im BSW das Corona-Regime vorangetrieben oder befürwortet haben, neben Mohamed Ali auch Katja Wolf.
Das sind halt alles Opportunisten…nichts weiter.
Das BSW braucht wohl noch weniger Zeit, als die Grünen, sich dem System zu unterwerfen.
Ich denke schon seit langem, dass sowieso auf parlamentarischer Ebene nichts mehr zu holen ist.
Waren Sie nicht 20 Jahre MdB? Radfahrminister unter Bundeskanzler Scharping? 😉
Die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses ist leider nicht zwangsläufig kongruent mit dem Erbringen von Aufarbeitung oder gar Aufklärung. Prominente Beispiele: die 16+x Ausschüsse zur Ausleuchtung des NSU-Komplexes, die jede Menge Schall, Rauch und Nebelkerzen produzierten. Ist aber durchaus systemisch so gewollt – kreiert Ablenkung, Unterhaltung, Spaltung und simuliert zugleich „Rechtsstaat“, „Transparenz“ und „Demokratie“.
Was ist eigentlich aus dem Brandenburger Untersuchungsausschuss geworden? Kreist er noch oder ist die Maus ihm nun entsprungen?
Ja und, denkste, da kommt jetzt einer in den Knast..km?
Das ist doch alles nur Driudentee, wie der Altläbdrebell ganz richtig schon festgestellt hat.
Ich bin geimpft und ich lebe noch. Ich hatte in der ganzen Coronazeit keinen einzigen Fehltag. Ich hatte vermutlich auch noch keine solche Infektion, die sich bemerkbar gemacht hätte, obwohl in meinem Umkreis jeder mal Corona hatte.
Dabei bin ich ein strikter Gegner der Zwangsimpfung, aber auch ein Gegner einer Impfverbots.
Vor allem bin ich aber ein Gegner des Umstandes, dass völlig jenseits wissenschaftlicher Selbstverständlichkeiten ernsthaft keine Daten erhoben werden bei einem Medikament, dass noch nicht ausreichend geprüft ist und gerade deshalb hier eine große Notwendigkeit dafür bestehen würde. Und die Fake-Statistiken, bei denen Geimpfte, welche gestorben sind, die ersten 14 Tagen zu den Ungeimoften gezählt wurden, anstatt zumindest 3 Gruppen zu bilden, um überhaupt einigermaßen differenzieren zu können, sind eine wahre Sauerei…
Millionen sind an der Genmanipulation gestorben, falls Ihnen das entgangen sein sollte!!
Diese so genannte Impfung, ist das größte Verbrechen der Menschheitsgeschichte!!!!!
Sarah Wagenknecht begeht meiner Ansicht nach mehrere schwere politische Fehler.
Erklärungen in Koalitionsverträge reinzuschreiben ,nur mit dem Zweck,eine Koalition mit der Parteienoligarchie einzugehen ,ist der erste Fehler.
Anstatt die Stationierung der amerik.Mittelstreckenraketen in den Präambeln der Koalitionsverträge zu kritisieren,hätte sie auf einer Volksabstimmung zur Stationierung der Raketen bestehen müssen.
Ausserdem handelt es sich bei beiden Erklärungen um verschiedene Erklärungen.Das ist prinzipienlos und eine politische Todsünde.Das BSW muss mit einer Stimme sprechen und Sarah Wagenknecht muss klarmachen,dass sie das letzte Wort hat.
Sonst wird das richtigerweise als Führungsschwäche ausgelegt.
Wenn Wagenknecht was ändern will dann muss sie ihre Prinzipien durchsetzen,zumal Anfang nächsten Jahres Bundestagswahlen anstehen.
Sie hätte darauf ihren gesamten Blick richten müssen und nicht fragwürdige Koalitionen mit der herrschenden Parteienoligarchie eingehen sollen.
Der nächste Fehler ist die totale Ablehnung einer Koalition mit der AFD.
Zumindest hätte sie es offen lassen sollen.
Ich wüsste nicht, was das BSW mit der AfD außer der aktuellen Position zur Ukraine verbindet.
Vielleicht noch das Thema Flüchtlinge und wie man sie reduzieren könnte, aber das scheint in der Wertigkeit weit hinter der Forcierung der (nicht-…Wind…) Erneuerbaren zu liegen.
Es ist interessant, dass die AfD es schaffen konnte, so vielen Menschen weis zu machen, dass sie Anti-Establishment sei. Man schaue sich einmal an, wer die AfD gegründet hat und was sie in Wirtschafts- und Sozialfragen in ihrem Parteiprogramm stehen hat.
Die AfD ist Teil des Establishments, sie ist neoliberal wie CDU und FDP und steht für ein „weiter so“ in der Politik.
Dass die AfD im Gegensatz zu den Transatlantikern deutsche Interessen vertritt und das „woke“ Geschwafel der intellektuellen Szene über Bord geworfen hat, darf darüber nicht hinwegtäuschen.
AfD und BSW sind Antagonisten.
Für mich ist es eigentlich ganz einfach. Zwar bin ich auch schon jetzt etwas enttäuscht darüber wie weit BSW zur Mitte “abgerutscht” ist. Aber wenn es in Deutschland überhaupt noch irgendeine Partei gibt, die glaubwürdig für Frieden und soziale Gerechtigkeit eintritt, dann ist es das BSW. Eine “Alternative für Deutschland” sehe ich da weit und breit nicht. Darum bekommen sie meine Stimme. Fertig!
Sehe ich auch so bzw. niemanden weit und breit der wählbarer wäre. Das BSW steht trotz ein wenig schiefer Optik bspw. in Thüringen in meinen Augen für sehr viel Gutes.
Dito
Nur, Parteien helfen uns nicht mehr weiter!
WER hilft uns denn dann weiter? Bin jetzt wirklich an Deiner Meinung interessiert!
Nur, wir selbst, indem wir eine waschechte Revolution durchziehen.
Sahra Wagenknecht bewundere ich für ihre intellektuelle Kraft, doch jede Stärke hat auch seine Schwächen und eine Schwäche scheint die Menschenkenntnis zu sein. Wenn man die heutige Sahra Wagenknecht sieht, wundert man sich ja schon, weshalb sie viele Jahre mit einem ersten Ehemann verheiratet war, der während der Zeit der Ehe mehrere Frauen schwängerte und von ehemaligen Weggefährten des Betrugs angeklagt wurde und dann während der Corona-Zeit als “Vertreter der deutschen Exilregierung” nach Russland jettete, um mit den Russen die Übernahme der Verantwortung durch die “deutsche Exilregierung” zu vereinbaren. Auf der einen Seite Sahra, die “Lichtgestalt”, der ich intellektuell großen Respekt entgegenbringe. Auf der anderen Seite Sahra, die sozial etwas naiv wirkt und keine so guten Entscheidungen für ihr soziales Umfeld trifft (Lafontaine scheint hingegen recht gut zu passen).
Wie der Autor schon schreibt, wurde “Aufstehen” doch recht naiv aufgezogen und man hat beim BSW nun versucht daraus zu lernen und klar von oben zu führen. Das halte ich für die richtige Lehre daraus. Doch die Auswahl der Spitzenkandidaten auf Landesebene zeigt wieder eine soziale Naivität, die zur Enttäuschung vieler BSW-Wähler gerade führt. Eine Katja Wolf in Thüringen, die noch Ende 2023 in einem Zeit-Interview äußerte, dass sie Sahra Wagenknecht kritisch sehe und einer neuen Partei von ihr nicht beitreten wolle, spielte nun die Rolle, die Hoffnungen der BSW-Anhänger gleich wieder zu desillusionieren. Sie wolle das BSW vor allem nutzen, um eine stabile Regierung ohne die AfD zu ermöglichen. Entsprechend mager fiel der Koalitionsvertrag aus und es wurde nicht bekannt, dass irgendetwas vereinbart wurde, was zu Unruhe bei CDU oder SPD geführt hätte oder eine Zustimmungsfähigkeit in Frage gestellt würde.
Ähnlich in Brandenburg mit dem Vorsitzenden Crumbach, der gleich nach der Wahl verlautbarte, dass man nicht mit der AfD zusammenarbeiten werde und gerne mit der SPD koalieren werde. Ähnlich mager fiel der Koalitionsvertrag in Brandenburg aus. Die SPD-Spitze hat gestern einstimmig zugestimmt, da nichts für die SPD kontroverses hineinverhandelt wurde. Beim BSW hingegen Bauchschmerzen bei einigen, ob man wirklich sich für eine “Stärkung der Verteidigungsfähigkeit” und Ausbau der Bundeswehrstandorte im Koalitionsvertrag verpflichten sollte. Ein mutiger BSW-Abgeordneter verweigerte seine Zustimmung und wurde gleich im Still des “geräuschlosen Durchregierens” anderer Parteien vom BSW-Landesvorsitzenden zum Mandatsverzicht aufgefordert, wenn er nicht der Koalition zustimme. Widerspruch gegen eine Politik der Aufrüstung scheint im BSW unter Crumbach nicht geduldet zu werden, wenn der Widerspruch der eigenen Machttaktik im Wege steht.
Sowohl in Thüringen als auch in Brandenburg wurde nichts vom BSW in die Koalitionsverträge hineinverhandelt, was den Hoffnungen der Wähler entgegengekommen wäre. Nichteinmal auf ein Corona-Anamnestiegesetz hat man sich festgelegt in den Verträgen (wie es in Bayern bereits verabschiedet wurde). In Thüringen wird ein solches Gesetz durch die Regierung “geprüft”, in Brandenburg wird die zu gründende Corona-Enquettekommision damit beauftragt, über ein Corona-Amnestiegesetz zu “beraten”.
Es fehlen konkrete Vorhaben in beiden Koalitionsverträgen, die Hoffnung machen würden, dass mit BSW-Beteiligung der bleiernde Stillstand aufgehoben würden, z.B.:
– ein Recht auf analoges Leben wird in den Zuständigkeiten des Bundeslandes eingeführt
– der Rundfunkstaatsvertrag wird durch das Bundesland gekündigt mit dem Ziel, dadurch Verhandlungsdruck bei den Sendern zu erzeugen, wie ein neues, deutlich verschlanktes System des ÖRR aufgebaut werden kann
– sämtliche Ausgaben des Landes für Projekte, die Teil der Aufrüstungsstrategie der Bundesregierung sind, werden eingefroren
Selbst die von Sahra Wagenknecht gestellte Minimalforderung, es werde nur eine Koalition mit der CDU in Thüringen geben, wenn der thüringische CDU-Vorsitzende sich von den von Merz geforderten Taurus-Lieferungen distanziere, wurde stillschweigend abgeräumt.
Solche Forderungen hätten dazu geführt, dass CDU und SPD ernsthaft darüber hätten diskutieren müssen, ob sie zu einem Politikwechsel mit dem BSW bereit sind. Die Zustimmung zu einem Koalitionsvertrag mit dem BSW hätte dann bei CDU und SPD auf der Kippe gestanden. Vermutlich hätten sie solche Forderungen empört abgelehnt, dann hätte das BSW erhobenen Hauptes in die Opposition gehen können und wäre als Alternative zur AfD weiter gewachsen. Die bisherigen Regierungsparteien hätten ihre Politik der “Brandmauer” dann nicht mehr weiterführen können. Durch die Koalitionen überlässt das BSW der AfD nun die Rolle der einzigen ernstzunehmenden Opposition in Ostdeutschland und die AfD wird sicherlich durch die BSW-Koalitionen profitieren.
Anders als der Autor werde ich das BSW zur Bundestagswahl nicht mehr wählen, wenn die Mitgliederversammlungen des BSW in Thüringen UND Brandenburg diesen “Weiter so!”-Koalitionen zustimmen. Wenn wenigstens einer der beiden Landesverbände sein Veto einlegt, dann werde ich mir bis Februar anschauen, ob ich das BSW weiterhin für eine Kraft der Erneuerung halten kann.
Aber wenn man doch unbedingt in die Regierung und damit an die Futterkrippen will!
Ja und, die Ehe war noch nie mein bevorzugtes Lebensmodell.
Allein schon, weil der Mensch nicht monogam ist.
Wer so etwas den Menschen vorwirft, die ein politisches Amt bekleiden wollen…au backe???
Wahre Reden zu halten reicht nicht. Was sie sagt, stimmt meistens, nur wissen das auch einige Millionen andere Leute auch. Der Schlüssel zum Erfolg wäre Vertrauen gewesen. Anschaulich hat genau dieses die Ampel verspielt, national und international. Und nun macht es die schlaue Sarah auch. Wie kann ich die einzige Chance, gegen den mittlerweile sogar im Westen so genannten Stellverteterkrieg vorzugehen mit einer Brandmauer zunichte machen? Man muss die AFD nicht mögen, aber man muss auch die CDU nicht mögen. Und mit einem erwiesenen Plagiatsbetrüger ins Bett springen, während gleichzeitig die Brandmauer verstärkt und sogar die Sperrminorität unsauber ausgehebelt wird, hat die BSW für uns genauso unwählbar gemacht wie die anderen Altparteien. Sie hätte noch vorige Woche die Chance gehabt, die Koalitionsverhandlungen platzen zu lassen, sie tat es nicht. Lapidare Wünsche im Koalitionstext ohne rechtliche Bindung sind nur ein Feigenblatt. Ich hätte ihr mehr zugetraut, schade,
Anmerkung am Rande:
Gespraech mit Sevim Dagdelen bei the Duran mit Mercouris und Diesen
https://www.youtube.com/watch?v=T_oGKW07WBs
Germany Deindustrialising & Subordinated
Yep. Gute Leute, gutes Interview.
Großartig und taktisch klug sich mal bei The Duran blicken zu lassen, es gibt noch ca. 30 andere “linke” You Tuber bei denen man auch gerne mal vorbei schauen sollte.
-Dialogue works
-George Galloway
-Syriana Analysis
-Garland Nixon/Scott Ritter/Andrei Martyanov
-Jimmy Dore usw.
Ich kenne aber noch locker 20 andere You Tube Kanäle wo Mitglieder von BSW 24/7 Interviews geben könnten um noch mehr Wähler zu erreichen. Mann muss sich mit linken Kräften international vernetzen. Aber im Gegensatz zu kriminellen Nazibanden können wir das sogar ganz öffentlich machen und würden dadurch noch profitieren.
Sahra Wagenknecht und ihr BSW sind im Swingerclub der Machtgeilen willkommen und mit dem DIV (Demokratie-Immunschwäche-Virus) infiziert. Nur die AfD muss draußen bleiben und sich selbst befriedigen. Machen wir uns nichts vor, sie ist eine Betrügerin. Sie will der AfD Wähler abjagen und von den Blockparteien dafür Pfründen erhalten. Und wie alle Betrüger ist sie fassungslos, wenn sie selbst betrogen wird. Katja Wolf handelt aus noch niedrigeren Motiven direkt und nur zu ihrem eigenen Vorteil, und glaubt nicht an das BSW. Durch die Koalition mit dem Hochstapler Mario, der als Plagiator selbst die Danksagung für seine Doktorarbeit abgeschrieben hat, wurde die Zukunft von BSW und Sahra Wagenknecht verspielt. Gott sei Dank!
“Sahra Wagenknecht und ihr BSW sind im Swingerclub der Machtgeilen willkommen und mit dem DIV (Demokratie-Immunschwäche-Virus) infiziert”
Ganz großer Schwachsinn und plumpe AfD Propaganda.
Schwatzkopf
Ich finde es zunehmend lustig, dass die AfD – Fanboys meinen, sie könnten ausgerechnet hier unwidersprochen ihre plumpen AfD – Parolen unters Volk bringen.
Ich finde es komischer, dass die Mainstreamer meinen, sie müssen hier ihr Gepöbel ohne ein Argument unterbringen. Aber es ist logisch. Sie sind halt Mainstreamer. Dazu benötigt man kein Gehirn.
Erstens: Braucht sie den höchstselbst? Muss sie alles abdecken, sich um alles kümmern?Zweitens: Nun, das haben Sie selbst angerissen, Herr Nold. Drittens: Es ist eben eine den Mittelschichten entstammende Bewegung. Recht kleinbürgerlich erlaubte sich ein Mitforist unter Wolf Wetzels Kolumne unlängst gar zu schreiben.
Die Zeit, dass „Menschen von der Straße“ und „Arbeiter“ in Regierungen und Parteien prominent partizipierten ist lange her, ist andererseits aber auch beileibe kein Garant für Besserung. Siehe hier zum Beispiel die Biografie von Edward Heath.
Typen mit Hirn wären aber auch nicht schlecht, oder?
Heiner Flassbeck schrieb sich damals schon die Finger wund und bloggt noch heute. Bontrup steuerte auch das ein oder andere bei. Lucas Zeise und viele andere wiederum haben von irgendeiner marxistischen Perspektive drauf geblickt, ganz ohne einen Titel zu besitzen. Sie waren da, man hat sie nur ignoriert oder ausgelacht.
Davon abgesehen: Occupy forderte Lösungen ein? Ich habe ein Menge Geraune in Erinnerung und antisemitisches Gefasel von „die 1 % (Juden!), die die 99 % Guten unterdrücken“. Zumindest bei mir vor Ort. In den USA hat es sich auch schnell verlaufen; einige Partizipanten tauchten nachher ganz woanders wieder auf. In Spanien war Podemos eine der Folgen der Indignados-Bewegung – und nu? Ja, ist bekannt.
Bekamen Berufsverbot und Maulkorb oder wurden versetzt, wenn sie mit Argumenten kamen oder wurden als „abgerutscht“, „Verschwörungstheoretiker“ et cetera diffamiert. Beispiele werden von Mitforisten ad nauseam aufgelistet… Das ist eben die Krux, wenn man in einem System wie dem hiesigen lebst. Weichste ab (von welcher Mode auch immer), musste die Konsequenzen (Knute) spüren…
Engels schrieb schon vor 150 Jahren drüber, die Werke neuerer Kollegen sind u.a. hier bei Westend erschienen.
Beim Arbeitsamt, wenn sie es wagen aufzumucken und in der Folge ihre Anstellung an der Universität verlieren. Wie schnell das gehen kann, war ja hier unlängst Thema.
Die braucht es nun nicht unbedingt. Obwohl – wo ist eigentlich @ Pfarrer Nolte? Habe den schon länger nicht hier im Forum gesichtet. Oder hat der Mitforist einen neuen Namen?
Wer ist „wir“? Fühle ich mich nicht von angesprochen.
Es gibt eine ganze Menge Leute, die hier im täglichen Arbeits- und Klassenkampf stehen. Die täglich kämpfen und alles andere als fett, faul und feige sind. Ja, auch ich beschwere mich regelmäßig über die „Heerde“. Aber die Heerde umfasst nicht alle.
Und manche können es sich übrigens auch nicht leisten. Hier im Block haben wir einfach Leute, die sind abends platt. Von der Lohnsklaverei („Arbeit“), von der Familie (ja, @ Pablikman, sparen Sie sich da mal das selber schuld^^), von den Schikanen des Amts. Einfach platt. Die schaffen es nicht mal hier ins Netz zum Dampfablassen, geschweige denn auf die Straße. Von denen redet keiner, denn die im Dunkeln sieht man nicht.
Aha. Gut zu wissen. Und ich verrücktes Huhn dachte immer es gäbe da zuhauf irgendwelche Klassiker der Sozialrevolte, an denen man sich orientieren oder denen man gute Vorschläge entnehmen könnte.
Äh – und warum genau sollten die Eliten sich jetzt „den Problemen der Zeit“ stellen? Könnte es vielleicht sein, dass die mit denen vielleicht ganz gut zurechtkommen? Dass die von denen profitieren? Dass die die gezielt schaffen? Und dass es bei denen in der gated community ganz nett ist?
Aha. Und für wen, wo und wann gab es den in Deutschland genau? Also meine Klasse hat die letzten Jahrzehnte nüschte von gesehen.
Welcher Frieden überhaupt? Negativer, positiver, Burgfrieden? Da ist man dann wieder bei dem Punkt: von welcher Warte blickt man auf das Geschehen? Und da haben Sie in der Tat recht, Herr Nold, da fehlen dem BSW die Kontakte zu den Betroffenen.
Das dürfen Sie gerne machen. Ich werde es nicht tun. Beides ist legitim.
Nun ganz allgemein: Die große Krux für Wagenknecht und alle anderen, die nicht originär den Blockparteien entstammen, sondern irgendetwas hierzulande ändern wollen, ist doch die, dass Änderungen nicht zugelassen sind. Dieses System beruht auf den Säulen Imperialismus (pro-EU, pro-NATO etc.), Kapitalismus (Sozialabbau, Ausbeutung, Privatisierung, Landnahme, Akkumulation etc.) und Identität (pro-Gender, pro-Deutschland, pro-Religion-XY, pro-Konsum, pro-was-für-eine-Flagge-und-Identität auch immer). Das sind die unverrückbaren Prinzipien, die die herrschende Klasse nach außen verteidigt. Dieses System ist nicht demokratisch, es ist nicht frei, es ist kein Rechtsstaat. Es ist ein rechter Staat, zutiefst autoritär und auf die Mehrung des Nutzens der Herrschenden und ihrer Wasserträger bzw. Speichellecker ausgerichtet.
Wenn Sie diese nun revolutionär adressieren, bekommen Sie aber sofort den Machtapparat der Herrschenden zu spüren – angefangen von geheimdienstlicher Überwachung, Flugblatt im Schulranzen (Aiwanger) und Torte im Gesicht, über Kontenentzug, Kinderpornos im Keller (Edathy) / Berufsverbot bis hin zur Badewanne (Barschel) für die ganz harten Fälle. Wagenknecht hat aus ihren eigenen Erfahrungen mit Überwachung (zu PDS-Zeiten) und mehr oder weniger moderater psychisch-physischer Gewalt (zu Linkspartei-Zeiten) wohl gelernt, dass man gewisse Dinge nicht (mehr) ansprechen kann. Sie will aber wohl – das kann man ihr abseits von Narzissmus, Kameratrieb und anderen küchenpsychologischen Deutungen – durchaus abnehmen irgendetwas für irgendwen ändern. Das zieht sich durch ihr Leben, scheint wohl auch ihre Motivation 1989 ff. gewesen zu sein. (Gesetzt, dass sie kein Geheimdienstprojekt ist, was ich auch schon gehört habe – in dem Falle wäre sie irgendwann vom Verfassungsschutz angeworben worden, auch nicht total unwahrscheinlich, aber „wir“ lassen diese These mal beiseite). Darum versucht sie nun, wie Herr Nold richtig darstellte, reformistisch zumindest ein paar Goodies umzuleiten und wenn auch nicht die ganze Heerde, so zumindest ein paar ihrer Heidschnucken ins nicht ganz so nasse Gras zu retten.
Nur kommt man damit eben auch nicht weiter. Erstens schenkt man den Leuten nur Druidentee ein, wenn man große Veränderungen und Besserung für die Masse verspricht, dann aber nur an Symptomen mitherumdoktern kann, weil man an die Ursachen (siehe oben) ja nicht ran darf. Das System ist eben nicht änderbar, die Machtverhältnisse dürfen nicht angetastet, die Säulen nicht verrückt, die Herrschenden nicht belangt werden. (Mitforist @ Helmchen hat da eine hübsche Liste des Schreckens zusammengetragen). Die Vorhänge im Systemtempel darf man ändern, okay, sind sie eben nicht mehr ganz so verfilzt oder in umbra gefärbt. Nur: Da wählen viele Leute beim nächsten Mal lieber wieder das Original oder bleiben gleich ganz daheim, wenn sie sehen, dass das BSW auch nur eine andere Quarksorte bzw. ein Hohepriesterwahlverein ist. Viele wollen die Gesänge der Hohepriester nicht mehr hören und pfeifen auf den Tempel, die wollen Brot und eine Bäckerei.
Zweitens ist ja gar nicht gesagt, dass sie vom System überhaupt als Reformerin erachtet, gewünscht und / oder akzeptiert wird. Natürlich nimmt man neue Reformer gerne, wenn man damit das Lager der Systemkritiker spalten kann. Das klingt auch bei @ Torwächter an. Doch braucht es sie unbedingt? Und immer? Man sieht ja bereits wie gewisse Leidmedien und andere Stimmen Frau Wagenknecht betrachten – und als “gefährliche Revolutionärin” einordnen, obwohl sie so viel entkernt, so viele Heidschnucken geopfert und so viele Kotaue und Gesslergrüße bereits gemacht hat. Am Ende reicht es häufig nicht – obwohl du katzbuckelst ohne Ende, wirste als der andere, der fremde, der Feind normiert und ins Visier genommen. Darauf weist die Kampagne hin, die das BSW unter die Fünfprozenthürde zu drücken versucht.
Drittens ist es ein Retten auf Zeit – schlicht gekaufte Zeit für Privilegierte. Der Deich bricht nämlich und irgendwann werden auch die bisher nicht ganz so nassen Ecken von der Flut erreicht. Bald erreicht einen wieder das Wasser und dann muss man wieder Kröten schlucken und sich entscheiden welche Heidschnucken man nun opfert und sich sogleich noch weiter zurückziehen (weitere „Parteikerne“ über Bord werfen), bis man nur noch den kleinsten Rest um sich hat. Mit denen mag man dann die Flut überleben – aber zu welchem Preis? Zumal nicht unwahrscheinlich ist, dass man am Ende ebenfalls fortgespült wird – und dann kann man sich die Frage stellen: Wäre es nicht besser gewesen gleich an den Deich (= das System) ranzugehen? Wäre es nicht besser gewesen, sich mit anderen zu verbinden und etwas gegen das System zu tun? Wäre es nicht besser gewesen für alle zu kämpfen, statt Lobbyismus für einige Erwählte zu betreiben?
So steht man als „alternativer“ Politiker in diesem System immer zwischen Skylla und Charybdis. Geht man revolutionär vor, bezahlt man sein Tun im schlimmsten Fall mit seinem Leben. Will man das? Kann man sich das leisten (Freunde, zu pflegende Eltern, Kinder, Hamster…)? Geht man dagegen reformistisch vor, verteilt man nur Heidschnucken um, kriegt den Deich aber niemals abgedichtet und schmeißt eine stetig wachsende Zahl an Leuten – ob hier im Zentrum oder draußen in der Peripherie – unter den Bus bzw. in die Flut. Will man das? Kann man das mit seinem Gewissen vereinbaren?
Stellen Sie die Fragen jetzt aber bitte nicht mir, ich kann sie nicht beantworten. Da müssen Sie Frau Wagenknecht selbst fragen…
“In den USA hat es sich auch schnell verlaufen”
Für eine Besetzung von öffentlichem Raum haben die schon ein wenig durchgehalten, wurden mehrmals übelst vermöbelt und am Schluss komplett von der Polizei abgeräumt. Dagegen war hierzulande gar nichts unterwegs. 99% “Ideen”, die Formulierungen, die “Kritik”, haben sich auch gehalten.
https://www.youtube.com/watch?v=h2-73Plr-yY
Es kommt ziemlich auf die Warte an, von der man auf die (einzelnen Teile) jener Bewegung blickt.
Sie dürfen selbstverständlich an die gouvernementale Repression erinnern, der Punkt ist auch enorm wichtig, in dieser Dimension war mein Sager verkürzt. Bernard Harcourt hat in seinem Buch „Gegenrevolution“ ja ein ganzes Kapital, das aufzeigt wie die Occupy-Bewegung vom System als quasi-aufständische Gruppe identifiziert, normiert, überwacht, unterwandert und politisch wie gewaltsam bekämpft worden ist.
Man kann – und muss – die diversen Occupys aber auch kritisch lesen. Das habe ich hier glaube ich auch schon mal gemacht und weil ich den Kommentar nicht finde, gebe ich Ihnen was von Monot mit, der vielleicht etwas ausgewogener schreibt:
(Kursivstellungen wie im Original)
Die Passage hatte ich beim Schreiben auch im Kopf, zumal sich einiges davon mit meinen eigenen Erfahrungen und Erinnerungen deckte. Ihre haben sich da wohl unterschieden. Und beides ist in einem Meinungsforum glaube ich legitim. Haben wir eben unterschiedliche Blicke drauf. Vielleicht finden wir aber trotzdem Brücken?
Ich mags einfach nicht wenn man Protest “von unten” schlecht redet, da stellen sich mir die Nackenhaare auf, bei Ihnen wie bei diesem Monot. Ich hatte damals mit denen diskutiert und schon nach 2 Minuten gewusst, dass daraus ganz sicher nicht das wird, was sie offenbar gerne hätten. Seis drum.
Gleich nochmals Monot, weil er mich so aufregt: Seine scheiss GESCHICHTE (erfunden und verläumdmerisch!) ist das Eine. Das Anderes ist Folgendes:
“sie nannten die Dinge beim Namen”
Ach ja? GENAU DAS habe ich aber ganz anders in Erinnerung! WELCHE Dinge denn, in WELCHEM Namen? Was ist das überhaupt für ein Typ, dass der sowas vom Stapel lässt? Kein einziges Schwein hatte dort auch nur ein Einziges klärendes Wort über das Finanzsystem gesprochen, gab halt einen Unfall, die Typen hatten sich verzockt, öffentlich Empörung. NIEMAND hat nachgewiesen wie der Zusammenbruch des Finanzsystems zu ihrem Beruf NOTWENDIG dazu gehört. Mit solchen Waffen kann man sich nicht mal selbst in den Fuss schiessen! Nochmals also, Monot: WELCHE DINGE?
Will aber noch sagen, etwas vom Besten was sie geschrieben haben, also der Artikel, die Passagen weiter unten sind fantastisch. Man müsste das nur mal am Stoff abwickeln anstatt an der Idee, damit auch jemand etwas lernt!
Da müssen Sie mir auf die Sprünge helfen, weil der Satz (mir zumindest) etwas mehrdeutig erscheint. Ich bin Hartzer – meinen Sie jetzt, dass „wir unten“ (ich + ähnlich denkende aus meiner Klasse) Protest nicht schlecht reden sollten? Hauptsache es wird protestiert?
Oder meinten Sie, dass man Protest, der „von unten“ kommt, per se nicht schlecht reden sollte?
Bitte helfen Sie mir da auf die Sprünge. Danke!
Wenn Sie ersteres meinen – da haben wir wohl unterschiedliche Meinungen wer was darf. Wenn Sie zweiteres meinen – ich bin auch dagegen Protest, der von unten kommt per se schlecht zu reden. Zumal ich dann ja gegen mich selbst sprechen müsste. Allerdings müssten im Einzelfall m.E. immer auch die Motive derjenigen betrachtet werden, die protestieren.
Allerdings finde ich nicht, dass die Occupys – zumindest nicht durch die Bank – „von unten“ kamen. Vor allem nicht die, die ich kennenlernte und verfolgte. Monot, so viel Sie ihn (auch zurecht) kritisieren, wies ja auf die Heterogenität jener Bewegung hin. Jene Teile, die mir in meiner Wohnregion begegneten, waren jetzt stark von Bürgerkindern geprägt und somit ganz sicher nicht „von unten“ kommend. Das waren in meinen Augen oftmals – diese Despektierlichkeit erlaube ich mir – postpubertäre Happenings von Leuten, die mal ein bisschen Revolution machen wollten, bevor sie in Papas Anwaltskanzlei eintraten oder in eine Stellung beim Staat. Ich kenne auch Fälle, wo es dann genau so gelaufen ist; jene Erinnerung motivierte meinen Sager von vorhin.
Ein großer Unterschied war das in meinen Augen auf jeden Fall zu den französischen Gelbwesten, die ja auch temporär bspw. die Vereinnahmung durch (Links)intellektuelle und andere abwehrten oder es zumindest versuchten. Die wurden m.E. auch noch weitaus stärker delegitimiert („Putins gelbes U-Boot“ – 30 % der Franzosen glaubten am Ende diesen Quark), überwacht, unterwandert und vom blauuniformierten Schlagstockclan niedergemacht (mehrere Tote).
Sie mögen die Occupys bei sich oder allgemein anders in Erinnerung haben. Gerne dürfen Sie mich auch schelten. Ich habe da eben bloß andere Erfahrungen.
Arbeiterkind, das Philosophieprof in München (?) wurde. Das Buch, dem die Passage entstammt, ist dem Surrealismus gewidmet und liest sich selbst für mich (Arbeiterkind mit Lateinhintergrund) streckenweise mehr als unverständlich. So eine Mischung aus schlecht übersetzter Gebrauchsanleitung und in Fachchinesisch verfasster Trivialanalyse. Es gibt aber durchaus auch interessante oder gelungene Passagen.
Na, die 1 %-Geschichte, die ich auch erwähnte (aber im Gegensatz zu Monot kritisierte). In welchem Namen er seinen Sager tätigte, kann ich Ihnen aber nicht sagen.
Wenn ihr Papa eine Anwaltskanzlei hätte, was würden Sie denn machen? Schnell im Urteilen über die, denen es besser geht, oder die Machtpositionen ausüben.. genau das stösst mich an der Linken, für die Sie sprechen (die Anarchisten), so ab. Es ist auch taktisch dumm: Genau diejenigen, die Machtmittel haben, werden als Erste angemault. Genau mit denen verscherzt man sichs aus Prinzip und gleich mal am Anfang. Verdammte Loser-Religion. Sorry 🙁
Mein Vater war Elektriker. Und was ich gemacht hätte, wenn er Fabrikantensohn oder Anwalt gewesen wäre? Das hängt ja wohl immer vom Fall und der Persönlichkeit ab. Wenn mein Vater einen Ausbeuterbetrieb gehabt hätte oder eine zwielichtige Kanzlei, dann hätte ich mich wohl noch eher distanziert. In anderen Fällen lässt sich aus solchem Startkapital natürlich in der Tat Nutzen ziehen, da gebe ich Ihnen recht. Das habe ich aber auch nirgends in Abrede gestellt.
Ansonsten impliziert Ihre Frage durchaus, dass es schon in Ordnung ist, bestimmte Privilegien auszunutzen, nur weil andere es auch tun oder tun würden, wenn sie in der gleichen Position wären. Finden Sie nicht? Das nennt sich glaube ichmoralische Relativierung und ist jetzt nicht so meins.
Sohn eines Fabrikanten oder Tochter einer Anwältin zu sein oder über ähnlicher Privilegien zu verfügen ist letztlich eben oft ein Beispiel für strukturelle Ungleichheiten und nicht für die vielzitierte „harte Arbeit“ oder „persönliches Talent“.
Ich verurteile Leute ganz sicher nicht per se aufgrund Ihrer Herkunft oder Ihres Berufs. Dann müsste ich ja Engels Schriften über Bord werfen, weil er Fabrikantensohn und -besitzer war. Das Urteil hier bezog sich auf jene Leute, die ich bei den damaligen Protesten erlebte, deren Tun und deren Persönlichkeit. Nicht auf alle. Nicht mal alle Demonstranten.
Hier wird immer Moralkritik gescholten; ich habe schlicht eine Abneigung gegen alles, was nach Unaufrichtigkeit riecht und diese Leute rochen und handelten unaufrichtig. (Und nein, ich bin da keineswegs frei von oder das Fähnlein der sieben Aufrechten, ich mache auch viele Fehler.)
Ich konnte es mir nur nicht leisten, ein bisschen in Bäumen abzuhängen, auf Gleisen zu liegen oder eben bei Blockupy oder am 1. Mai mit der Pegizei zu clashen, im Vertrauen darauf, dass Papi mich schon rausboxt. Für mich ist Protest kein Happening oder eine Erfahrung auf der „Bucket List“, die ich mal eben abhaken gehen muss. Für mich ist er eine Notwendigkeit.
Ich hatte übrigens auch mal über eine Hochbegabtenstiftung an einem Seminar teilgenommen, das sich – dem Titel nach – mit den Ursachen der Finanzkrise beschäftigen wollte. Das ganze ist über zehn Jahre her. Die Leiter des ganzen waren zwei Banker von in der Schweiz angesiedelten Institutionen und einer der “special guests” ein gewisser Gerald Hörhan. Die jungen Leute mit denen ich daran teilnahm waren gemischt, einige Rechte u.a. von der Bucerius Law School, andere welche, die sich „links“ einordneten. Ich versuchte über die Tage x-mal auf einiges, was auch Sie hier als Ursachen ansprachen, einzugehen. Anfangs gab es da – sowohl Rechte wie Linke – die mitmachten, nach drei Tagen waren nur ich und – interessante Volte – ein Pickup-Artist übrig bzw. am Rand. Uns “Fundis” wollte niemand hören, die Leute erörteren lieber warum „Basel III und IV“ die Lösung aller Probleme seien bzw. tauschten mit Hörhan und Co. Stereotype über bestimmte gesellschaftliche Gruppen aus. Bin dann für die restlichen Tage zu einer anderen Seminargruppe und der PuA-Typ ist seinem Metier nachgegangen. Uns war der Stadel zu blöd.
Von diesem alltagsempirischen Exkurs abgesehen, ist es durchaus legitim auch mal schnell ohne viersemestrige Analyse privilegierte Leute zu kritisieren, gerade die, die in Machtpositionen sind, weil ihre Positionen nun mal oft in systemischen Bedingungen wie Ungleichheit und Vetterleswirtschaft wurzeln. Finden Sie nicht? Wenn jemand aufgrund von Geburt, Wohlstand oder Status fette Vorteile hat und diese dann in bestimmtem Sinne auch noch nutzt, verstärkt das ja jene Bedingungen. Die Kritik richtet sich zudem nicht gegen den Einzelnen als Menschen, sondern gegen die systemischen Strukturen, für die er eintritt und eben gegen sein spezifisches Tun. Diese Leute können es sich leisten mal ein bisschen Protest zu machen und dann ins Elternhaus zurückzukehren und gegen die Leute Politik zu machen und zu handeln, an deren Seite sie ein paar Jahre zuvor noch angeblich kämpften.
Und die Leute, die es sich nicht leisten können? Die sitzen eben im Dunkeln.
Ob ich Anarchist bin, kann ich Ihnen gar nicht sagen. Das Forum hat mich bereits als alles Mögliche schubladisiert – auch als Marxisten, rechts, nationalrevolutionär, Antisemiten, liberal und sogar woke. Ja, ich zitiere hier Anarchisten und bin auch nach meinem Verständnis recht freisinnig (ergo: libertär), aber ich zitiere auch Nietzsche und der war kein Punk. In meinem Alltag bin ich ziemlich sozialkonservativ.
Eigentlich bin ich nur “Altlandrebell” und ich spreche und poste in erster Hinsicht nur für mich, in zweiter auch mal für Bekannte hier aus dem Block oder Angehörige (also bestimmte Vertreter meiner Klasse). Ansonsten bringe ich alltagsempirische Beispiele, mit denen man was anfangen oder an denen man sich reiben kann. Oder auch nicht.
An den Umfragen nehme ich nicht teil. 😉
Ob Linke – oder Rechte – eine (Art von) Religion bilden, hängt davon ab, ob sie sich damit identifizieren und einen alle gleichmachen und unterwerfen wollenden -ismus daraus kreieren. Ich will Sie hier nicht missionieren oder inquisitionieren, ergo gehöre ich keiner Religion an.
Ansonsten kritisieren viele Linke – ob Anarchisten oder andere – Machtstrukturen und Machtmittelbesitzer nicht zwangsläufig aus einer destruktiven oder missionarischen Haltung heraus, sondern aus dem Wunsch, eine bessere Gesellschaft zu schaffen. Eine ohne Ausbeutung, Unterdrückung, Macht und Missbrauch. Das kann man lächerlich finden, man kann es auch sein lassen. (Und natürlich gibt es auch destruktive, missionarische Linke, manche sogar hier im Forum.)
Einen Sager wie ‚Loserreligion‘ finde ich da jetzt wiederum nicht sonderlich hilfreich, das ist eher abwertend und signalisiert in letzter Konsequenz einen gewissen Unwillen andere politische Perspektiven als gleichwertig im Diskurs anzuerkennen. Glaube nicht, dass das Ihre Intention war. Ich könnte jetzt auch umgekehrt die Rechten als Verlierer beschimpfen, das Forum wiederum zig Gründe für die These beisteuern – und dann? Bringt’s das? Oben beschwerten Sie sich – durchaus zurecht – , Linke würden eine bestimmte Gruppe vorschnell im Kollektiv abwerten, unten werten Sie dann selbst Linke (= eine bestimmte Gruppe) im Kollektiv ab. Merken Sie selbst, ne?
Sie mögen einiges anders sehen – habe ich keine Probleme mit. Ist ein Meinungsforum und ich respektiere Ihre Ansichten. Bei einem anderen Thema sind wir uns dann vielleicht wieder näher.
Gute Nacht!
Aber Moral ist sehr Ihres, darum auch: Religion. auf sowas wie Privilegien kommen sie auch nur, weil sie das Wort als Ungleichheit auslegen, was mich immer wieder zu dem Punkt bringt: Der Anarchismus ist die Religion der bürgerlichen Werte gegen die bürgerlichen Verhältnisse.
“Das hängt ja wohl immer vom Fall und der Persönlichkeit ab”
So ist es bei Ihnen und wovon hängen die ab?
Weiß ich offen gestanden nicht.
Da bilanzieren Sie offen gestanden auch recht schnell, wir kennen uns beide ja gar nicht, schon gar nicht in unserem Alltag. Wir kennen nur Fetzen, die wir ab und zu in einem Spartenforum schreiben. Sie machen Ihr Verdikt, weil ich das oben mit dem „Gewissen vereinbaren“ schrieb? Oder weil ich Heuchlertum (Unaufrichtigkeit) nicht mag? Oder wegen meiner letzten Kolumne zu den „Linken“, die Trump den Tod wünschten? Da gab’s drunter eine ellenlange Diskussion was Moral (nicht) ist und die Leute waren sich nicht mal einig, ob der Text moralisch sei.
Und ich selbst wusste lange Zeit nicht mal, was man sich unter Moral vorstellen soll. Das definiert doch jeder anders. Essen kann man’s zumindest nicht. Philosophisch hat mich Ethikertum jetzt auch nicht so interessiert, eher die Aussteiger und Anti-Ethiker wie Diogenes (für Sie aber wohl Vertreter einer ganz speziellen Ethik? Kp).
Na, Sie brachten doch Privilegien ins Spiel oder sind höhere gesellschaftliche Stellung und Machtmittel für Sie keine Privilegien? Vielleicht haben Sie ja eine andere Definition des Wortes. Ich wollte hier bloß aufzeigen, warum man Leute, die damit gesegnet sind, hinterfragen kann.
Ist das nicht klar geworden?
Ansonsten – wenn es Ihr Fazit ist, dass ich Moralist und Anarchist sei – okay. Ich nehme Ihnen Ihre Meinung nicht weg.
Sie können ja mal schreiben, wie Sie sich selbst im Gegenzug einordnen. Lassalleaner? Marxist? Leninist? Trotzkist? Liberal? Libertär? Konservativ? Christ? zero foxianer? 😉
Gute Nacht!
IM GEGENZUG können gerne SIE MICH einordnen, Kollege. Das gilt auch für den Sager, der bezog sich auf einen Satz von mir, wie kann da ein Lob von Ihnen draus werden? Die Hochbegabten heutzutage.. *shrug*
Ich würde gerne mehr über Ihre “Interventionen” erfahren, das mit den Schweizer Bankern scheint mir Standup-Comedy verdächtig, ist einer von ihren 15 angefangenen Artikeln vielleicht darüber? 🙂
@ zero fox
(Hier ist mal wieder die Overton-Maske am Ende ihrer Kapazität angelangt.)
Na, ich habe es nicht so mit schubladisieren. Ich kenne Sie ja gar nicht und dann – steht mir überhaupt ein Urteil zu?
Ach, Hochbegabtenstiftungen – in deren damaliges Seminar bin ich eigentlich nur “abgeglitten”. Meine eigentliche Hochbegabung besteht darin im Supermarkt auch bei Inflation noch genug Lebensmittel zu finden, die ich essen kann, ohne dass am Ende des Geldes zu viel Monat übrig ist. Das ist auch was und genügt mir für den Moment. 😉
Ne, die Anekdote mit Hörhan und Co. habe ich nicht verschriftlicht. Zu mal das eigentlich vertont werden müsste, inklusive seines österreichischen Singsangs, in dem er seine Sager vortrug während er auf zwei Blackberries zugleich herumtippte – die eigentliche Ursache der Finanzkrise bestand laut ihm in der “Gier der Assis” (damit er wohl die Unterschicht) nach schnellem Konsum und der Sucht der Mittelschicht nach schnellem Kredit. Ja, Sie hätten vielleicht mit ihm mehr Freude gehabt. 😉
Was ist denn ein “Sager”?
@ Krim
Das ist öst. für „Wortmeldung, Satz, Ausspruch“; laut Duden hier sogar ein „origineller, denkwürdiger Ausspruch“. Na, so pathetisch und selbstüberaufwertend bin i ned drauf. Meine Großmutter war Steirin und die ein oder andere Vokabel bzw. der ein oder andere Sager von ihr ist sicher in meinen Wortschatz übergegangen. 😉
Es war eine systemkritische Sicht oder mindestens Gefühl, Moment (auf ihre dumme Art), das meinte ich mit “von unten”, ich hatte da gar nicht an irgendwelche sozialen Strata gedacht, es war eine Angst vor dem was passiert. Aus dieser Angst und der Auseinandersetzung damit gab es zum Beispiel in der Schweiz die:
https://www.vollgeld-initiative.ch/
Das waren übrigens verdammt gute Zeiten für die Linken, die völlig ungenutzt abgefahren sind. Oeffentlich wurden Wirtschaftsprofessoren abgewatscht und man hät sich mächtig über die “Wall Street Gangster” aufgeregt, sogar die Queen hat einen Brief and ihre Wissenschaft geschrieben warum das niemand kommen sehen hatte.. heute ist die Gemeinde wieder still und andächtig wenn es um Wirtschaft geht, in der Linken (hier zum Beispiel) werden bürgerliche Volkswirte vorgeladen und kaum Einer hat je verstanden was damals passiert ist.
Da werden die meisten hier Ihnen folgen können und zustimmen.
Ich möchte noch anmerken, dass es “die” Linken selbstredend nicht gibt, genauso wenig wie “die” Rechten oder “die” Frauen und “die” Christen.
Und dann ist “die Linke” doch wohl schon mindestens seit den geistig-moralischen Wenden von 1982 und 1989 ff. stehend k.o. Finden Sie nicht? Losurdo schrieb nicht umsonst “Wenn die Linke fehlt…”.
Davon abgesehen wurden auch vor 15 Jahren kritische Stimmen schon an den Rand gedrängt, madig gemacht, überhört und sonst wie aus dem Diskursraum entfernt. Das sollte man m.E. vielleicht auch nicht übersehen.
Die Linken erkennen sich hier im Forum immerhin als die Linken und kreuzen bei der Umfrage entsprechend an 😉 Eine gute Nacht mein Lieber.
Lieber Altlandrebell,
Sie können natürlich auch weiterhin tapfere Mitforisten wie Prosecco oder Zero Fox mit tapetenrollenlangen Texten argumentativ an die Wand tackern – ich weiß das ist nicht wirklich ihre Absicht, aber es passiert halt so und diejenigen haben schon rein zeitlich keine Chance gegenzuhalten, weil Sie hier an einem Abend Texte von einer Länge schreiben wofür andere 10 Tage bräuchten.
Sie können auch weiterhin jede Hoffnung der Linken hier zu Druidentee erklären und als letztlich systemerhaltend brandmarken, egal ob Occupy oder Sarah oder sonstwas. (Man könnte sogar fürchten, dass Sie damit Sarah noch unter die 5% Hürde drücken, denn immerhin ist hier ein BSW-Hotspot und es könnte Sarah hunderte Wähler kosten, wenn Sie hier Erfolg haben. Wollen Sie das wirklich? Wollen Sie nicht lieber sehen was passiert, wenn das BSW in den Bundestag einzieht? (Verzeihen Sie bitte meinen ironischen Ton, der ist nicht spöttisch gemeint))
Ja, das können Sie alles tun. Aber eigentlich könnten Sie sich Kilometer an Text sparen und durchaus für bessere Laune sorgen, wenn Sie und Wir uns mehr einzig um zwei Fragen kümmern würden. Da die Meisten hier einen Systemwechsel für nötig halten, wären dies:
1. Was genau kann das aktuelle System ersetzen?
2. Und wie kann das alte System zu ende gehen und das neue an den Start kommen, bzw. entwickelt und umgesetzt werden?
Vor allem die Machtfrage muss hier überzeugend beantwortet werden.
Mit guten Antworten zu diesen beiden Fragen, könnten Sie sicher auch so utopiekritische aber durchaus aufgeschlossene Leute wie Prosecco oder sogar Wolfgang Wirth mit ins Boot holen – oder zumindest sie dafür interessieren.
Ja, ich weiß, erst mal muss der Kataklysmus kommen und selbst dann besteht auch nur eine kleine Chance – vielleicht. Das sehe ich ja genau so. Und ja, ich bin auch Nichtwähler und kein BSW-Fan. Und ja, ich halte die Siebziger und Achtziger auch NICHT für die gelobte Zeit, wie Wolfgang Wirth oder Prosecco. Ich fands auch damals schon scheiße, aber nur teilweise aus den gleichen Gründen wie Sie.
Aber die Kritik an ihren Utopie-Vorstellungen bzw. der Nichtausführung bestimmter Fragen zur konkreten Anwendbarkeit oder der Machtfrage der anderen Foristen kann ich durchaus nachvollziehen.
Wo bleibt da ein tauglicher AUSBLICK, der nicht so schlapp und missgeleitet daherkommt wie beispielsweise der von Rüdiger Rauls letzte Woche?
Ich habe mich in der Tat bemüht mich in alles hineinzudenken, was Sie hier geschrieben haben.
Ich habe alles zu Augustin Souchy gelesen, was ich im Internet finden konnte (nicht viel allerdings, da muss man wohl an die Bücher ran). Beindruckender Typ, keine Frage. Sicher ein Mensch, den man gerne um sich hatte. Aber die konkrete Ausformung seiner Anarchievorstellungen, dazu habe ich fast nichts gefunden.
Könnte da vielleicht “Anarchistischer Sozialismus” aus den Klassikern der Sozialrevolte helfen?
Ebenso Emma Goldman. Habe den langen Text aufmerksam gelesen, zu dem Sie mir den Link gegeben haben. Auch da nichts wirklich Konkretes drin – und sie fand ich jetzt auch nicht so beeindruckend.
Ja und wie könnte der Übergang funktionieren, wie das alte System beseitigt werden? Wie kann eine neue Kraft sich entwickeln ohne vom System vereinnahmt oder fertig gemacht zu werden? (Vielleicht mit einer intelligenten Art von politischer Banksy-Taktik?)
Und gibt es taugliche Bespiele? Die Kronstadter Matrosen oder 1936 in Katalonien? Ich weiß nicht. In solchen Umbruchsphasen sind die Menschen schnell mal von brüderlichem Geist beseelt. Das ändert sich aber schnell, wenn ein wenig Zeit verstrichen ist.
Nein, natürlich erwarte ich jetzt nicht, dass Sie hier mit schönen, konkreten Visionen heraussprudeln. Aber warum sollen wir nicht einfach mal nach vorne fantasieren als immer nur nach hinten zu sezieren? Und wenns auch auf noch so wackeligen Beinen steht?
Der schöpferischen Zerstörung in der argumentativen Zerlegung des Systems haben wir nun doch schon genug gefrönt.
Nur diese zwei oben, zu Beginn des Post, genannten Fragen. Mehr braucht es für meinen Geschmack gar nicht unbedingt um es hier so richtig gut und interessant zu machen.
Kleiner Nachtrag noch: Ich hatte Ihnen bei Waldrichs Artikel über Kriegsgründe
https://overton-magazin.de/hintergrund/kultur/kriege-was-sind-die-gruende-unserer-friedlosigkeit/
noch zwei Antworten auf ihre Posts hinterlassen, die Sie wahrscheinlich nicht mehr gesehen haben, weil der Artikel da schon von der Overton-Startseite verschwunden war. Die Antworten sind jeweils in den zwei langen Threads, die Sie und Wolfagng Wirth begonnen hatten (Ich weiß leider gerade nicht wie man einen Direkt-Link auf die stelle einen einzelnen Posts macht)
“wo ist eigentlich @ Pfarrer Nolte?”
Berechtigte Frage.
“hat der Mitforist einen neuen Namen?”
Glaub ich nicht. Die Beiträge waren hervorragend und auffällig, (s)eine heutige Unauffälligkeit ergäbe keinen Sinn.
Nun, dann lassen Sie uns die Fahne weitertragen.
Und @ Pfarrer Nolte – so Sie mitlesen und nicht gesperrt oder sonst wie verhindert sind – Sie dürfen gerne wieder mitmischen! Auch ich schätzte Ihre Beiträge. Ihnen alles Gute!
Manchmal denke ich der Pfarrer Nolte ist zum Islam konvertiert und
schreibt jetzt unter dem Nick Areion seine Suren auf. Aber vielleicht täusche ich mich.
Ich komme drauf, weil der Nolte ebensowenig ein Pfarrer war als der Areion ein Vertreter des Islam.
Mitforist @ Areion ist doch schon länger aktiv, das erste Mal sah ich ihn vor einem halben Jahr oder so. Neu ist der nicht.
Über den individuellen Glauben maße ich mir kein Urteil an; kenne die Herren (oder Frauen) hinter den Nicks ja obendrein nicht mal persönlich.
@Altlandrebell
Sie haben es auf den Punkt gebracht, 🙂
Ich würde das Dilemma, dass keine linke Kraft die Interessen der Arbeiterklasse als Hauptpotenzial grundlegender gesellschaftliche Veränderungen (Umwälzungen?) vertritt, nicht bei W. festmachen, das greift zu kurz. BSW ist eine Partei im bürgerlich parlamentarischen Geiriebe, wie alle bisherigen linken es schon längst waren.
Waren nicht schon diese eher kleinbürgerliche, keine proletarischen, wild gewordene Kleinbürger? Es ist kein vorrangiges Kriterium, aber doch ein Indikator für deren Charakter, fast alle Personen in sozialdemokratischen und kommunistischen Parteien, besonders aber die in den Führungen, entstammten dem Kleinbürgertum, kaum eine aus dem Proletariat, von Industriearbeitern ganz zu schweigen. Woher sollte da in den Parteien die Rolle und Interessen des Proletariats herkommen?
Diese von Marxens Analyse der Waren -Wert-Gesellschaft (“Das Kapital”) grundlegend abweichende Richtung, von Marx schon fatalistisch wahrgenommen, setze bereits zu seinen Lebzeiten ein. Aus der Forderung , das Proletariat zur Partei zu machen (noch in der “Internationale” so ausgedrückt: ” in Stadt und Land ihr Arbeitsleute, wir sind die stärkste der Parteien…) wurde eine Partei, die aus dem Kleinbürgertum entstand, der sich das Proletariat zu unterstellen hatte, wehe nicht. Der SED oblag es, die Reste der Arbeiterbewegung, die Adolf nicht abschaffte, konsequent zu eliminieren. Auch meine Familie und nicht nur die, erlebte das ohnmächtig.
BSW kann nicht die Rolle der revolutionären Kraft einnehmen, dazu sind die Bedingungen nicht gegeben. Sie muss an der realen Lage anknüpfen, die eine Politik erfordert, die Existenz der Menschheit zu wahren. Das ist nicht zu akzeptieren und unterstützen? Revolution um jeden Preis? Damit bewegt man sich genau auf der Linie, die das Abweichung von Marx verfestigt und das man vorgeblich ändern will.
Die Zeit, den Theorien von Marx über die Revolution der Produktionsverhältnisse, eine andere Produktionsweise auf der Basis der menschlichen Bedürfnisse zu schaffen, ist momentan nicht angebrochen. Wobei dem Proletariat eine entscheidende Rolle als wichtigste Produktivkraft nach wie vor zukommen muss.
Es zählt momentan nur das Überleben der Menschheit. Dabei ist das BSW mit ihrem Programm durchaus eine notwendige Kraft.
da gibts das generelle Problem, sobald das politische Parkett betreten wird, nicht mehr von den ‘Leimfallen’ herunter zu kommen! Und sich mit der AfD und deren erklärt antihumanistischen Zielen ins politische Bett zu legen, kann keine wirkliche Alternative sein. Eine starke Opposition und eine erzwungene Minderheitsregierung scheint mir derzeit erfolgverprechender als ein politbreiiger Flickenteppich a la Ampel!
Was sind denn eigentlich die politischen Erwartungen an das BSW?
Die Zerstörung der Industrie im Osten nach 1990 kann nicht rückgängig gemacht werden. Es gibt so keine wirklichen ökonomischen Spielräume für alternative linke Politik.
Deswegen muss man es ja nicht so machen, wie die Partei mit Links im Namen, die sich völlig dem Kapital unterworfen hat, die keine Linke Politik mehr kennt, allen voran mit dem höchstens friedensblinzelnden Jan von Aken.
Das schwierige ist der begrenzte Personenkreis des BSW. Da fehlen ganze Politikfelder, die nur oberflächlich abgedeckt sind. Mir ist ausserdem nicht klar, wie weit zum Beispiel Soziales durch den Wagenknechtschen Politikansatz (empathisch) wirklich erfaßt wird. Die BSW-Regierungsbeteiligungen sind auf jedenfalls nicht schlimmer als die der Linken.
Gibt es Alternativen? Nein, die Linke mit ihrer prinzipiellen Anpassung an die Staatsräson ist es auf keinem Fall. Die aktuelle Medienkampagne gegen die von Frauen geführte Partei spricht eher für das BSW.
Beim BSW bleibt abzuwarten, wie es sich entwickelt. Das Kind ist noch jung und aus Fehler wird es (hoffentlich) lernen.
@klaudie “Gibt es Alternativen? ”
JA, selbst aktiv werden und nicht auf einen Führer hoffen
Hast Du zuviel mein Kampf gelesen, dass Du sofort vom Führer zu schwafeln anfängst? Oder reicht Dein Horizont nicht weiter?
Habe ich irgendwo geschrieben, dass ich vom BSW irgendeine Erlösung erhoffe?
Bei manchen Kommentaren kann man nur mit dem Kopf schütteln.
Es ist doch ganz einfach. Bürgerliche Parteien vertreten bürgerliche Interessen. Da macht das BSW keine Ausnahme. Traurig ist nur, wie die Menschen jede Nacht alles vergessen, was sie am Tag gelernt haben und am nächsten Morgen auf die gleichen Trojanischen Pferde und Hütchenspielertricks reinfallen wie am Vortag.
Es kann erst anders werden, wenn die bürgerliche antikommunistische Demagogie nicht mehr greift, weil die Realität die Menschen zum Nachdenken und Handeln zwingt. Diesen Zustand hatten wir ab 8. Mai 1945. Kann sich jeder selbst ausrechnen, was wir wieder dort sein werden.
Also ich sehe mich als Bürger und damit vertrete ich auch bürgerliche Interessen.
Ich wüßte jetzt auch nicht, was daran schlecht sein sollte, sollte eine Partei wirklich die Interessen der Bürger vertreten.
Bisher hat allerdings keine der Parteien die Interessen der Bürger vertreten.
Ein kommunistischer Umsturz oder ein massiver Rechtsruck sind allerdings das Letzte was die Mehrheit der Bürger wünscht.
Egal ob es sich um Arbeiter, Angestellte oder Unternehmer handelt.
Das sich Viele eine andere Verteilung der Vermögen und der Lasten sowie mehr Mitsprache wünschen, ist was ganz anderes.
> Ein kommunistischer Umsturz oder ein massiver Rechtsruck sind allerdings das Letzte was die Mehrheit der Bürger wünscht. <
Den massiven Rechtsruck, den wir gerade erleben, tragen die meisten Büger fröhlich mit. Mit dem kommunistischen Umsturz hast Du recht, leider.
Das politische Verfahren ist nun mal so gestrickt, dass sich auf Dauer immer nur die bürgerlichen Interessen durchsetzen. Innerhalb des parlamentarischen Systems ist nicht mehr möglich und war auch noch nie möglich.
Herr Nold, Sie haben vollkommen recht wenn Sie sagenund fragen
“ABER: Man darf Sahra Wagenknecht nicht vorwerfen, dass sie keine Patentlösung für all unsere Probleme hat [4], denn da haben andere versagt. Wo waren die Damen und Herren Professoren der Volkswirtschaftslehre als die Weltwirtschaft in eine schwere Krise geriet und die Occupy-Bewegung Lösungen einforderte? Wo waren die Ärzte, als sich in der Corona-Krise mittelmäßige Wissenschaftler zu Großinquisitoren aufspielten? Wo sind die Physiker, Chemiker und Ingenieure, die die Ausplünderung der letzten Ressourcen unseres Planeten durch die reichere Hälfte der Erdbevölkerung kritisieren? Wo sind die Soziologen, die die totale Steuerung der Menschen durch den ständigen Strom an Bildern und Botschaften im Interesse der „Superklasse“ [5] anprangern? Wo sind die Pfarrer, die durchgeknallten Militaristen in der Politik das „Selig sind die, die Frieden stiften“ ihres Messias entgegen schleudern? Hin und wieder stehen Leute aus der vierten oder fünften Reihe auf und klagen an, aber anders als Emile Zolas „J‘accuse“[ 6] vor 125 Jahren hat das heute keine Wirkung mehr, denn den Anklägern hat man den Resonanzboden entzogen. [7] Wir sind zu einer trägen, abgestumpften Masse geworden.”
Sie haben aber leider die Foristen vergessen die an allem und jedem etwas auszusetzen haben ohne selbst aktiv zu werden und selbst etwas Wege zu bringen! Stattdessen wird in vielen Foren vom bequemen Sessel aus rumgepupt.
Anbei noch ein interssanter Aufsatz für Sie
https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/bundeswehr-2024/556398/schleichende-militarisierung/
“Aber für einen Systemwechsel bräuchte es erst einmal gute Vorschläge – und die fehlen.”
Naja, wenn “gut” hier so etwas wie “auch wirklich ab nächste Woche beginnend umsetzbar” bedeutet, dann ja. Dann fehlen sie für einen Systemwechsel. Wie so oft heutzutage: mal wirklich durchdenken führt zu Einsichten. Die Utopisten haben den Luxus, dass sie einen Zielzustand beschreiben, den andere bitte umsetzen sollen, weil das zu durchdenken ist ja Aufgabe der Fachleute. Wenn die dann sagen das geht so nicht, sind sie halt gekauft oder unwillig (vielleicht sogar subversiv, aus Sicht der Utopisten, was eine gewisse Ironie beinhaltet). Derlei Phantasien halten sich dann auch noch für Vordenker, weil in ihrer Vision alles prima ist…
Ich sehe das ähnlich wie der Autor: Ein Systemwechsel benötigt allgemeine Zustimmung, sonst ist er nicht machbar. Diese Zustimmung kann erst erfolgen, wenn die Mängel des Systems so offenkundig und jedem klar sind, dass überhaupt die Notwendigkeit eines Systemwechsels akzeptiert wird.
DAS ist der erste Schritt dahin: alle Mängel benennen und so ins grelle Licht zerren, dass sie nicht geleugnet werden können. EINSICHT erzeugen.
Das geht nur, wenn man überhaupt etwas gestalten kann.
Ich persönlich mache mir keine allzu großen Hoffnungen bzgl. des BSW. Weil bisher alle korrumpiert wurden, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass das wieder geschieht. Machtpolitiker wollen Macht. Nicht Ergebnisse in der Sache. Aber Machtpolitiker braucht es, um überhaupt Macht zu bekommen. Der Fehler der Demokratie. Wer am meisten will, ist. wenigsten geeignet für diese Art Aufgaben. Schwer zu durchbrechen.
Es ist lediglich sehr früh, um enttäuscht zu sein. Systemwechsel ist ein Marathon, kein Sprint….
Also warten wir doch erstmal ab, statt zu schimpfen, weil das BSW nicht genau das macht, was wir gerne hätten.
Der Fehler ist, dass ein Systemwechsel nur von UNTEN und nicht von OBEN erfolgen kann.
(siehe “aufstehen”)
Auf einen Führer der alles für uns richten soll zu warten ist kontraproduktiv.
Also mindestens die Sowjetunion konnte das auch “von oben” und China arbeitet ja auch irgendwie dran das mit ein wenig mehr Takt zu machen.
Systemwechsel hin zum Kapitalismus war ja wohl nicht gemeint. Kapitalismus gibt es schon in D. Insofern wohl doch “von unten”.
Die Russen und die Chinesen, sind aber trotzdem nicht die Guten, nur, weil sie nicht ganz so ausbeuterisch vorgehen wie der Westen, sind sie doch hierarchisch strukturiert und wollen ebenfalls totale Überwachung, Impfungen und die digitale Revolution.
Also ich hätte da schon ein paar “gute Vorschläge”, bloß will die niemand hören. Wer entscheidet denn was gute Vorschlage sind. Es sind nicht die Vorschläge, die fehlen, sondern die Einsicht. Die Vorschläge, die es gibt werden abgelehnt, weil sie nicht für “gut” gehalten werden, also weil die Leute sie nicht wollen.
“Diese Zustimmung kann erst erfolgen, wenn die Mängel des Systems so offenkundig und jedem klar sind, dass überhaupt die Notwendigkeit eines Systemwechsels akzeptiert wird.” Also wirklich. Die Mängel s i n d offenkundig seit ich ein politisches Bewusstsein habe. Die Schlüsse die aus den Mängeln gezogen werden sind verkehrt. Daran liegt es. Viele denken z.B. Demokratie sei eigentlich gut – sie wird bloß immerzu von machtgierigen, korrupten, unfähigen Politikern missbraucht. Falsch. Demokratie ist schlecht. Die Leute wollen der Demokratie aber immer zustimmen, deshalb erfinden sie eine Ideale Demokratie, der sie zustimmen können und dieses Ideal wird dann von korrupten und bestechlichen missbraucht.
Ja, die Mängel sind offenkundig. Offenbar aber sind Qualität und Umfang der Mängel nicht genug Menschen klar. Sonst würden sie nicht wählen wie sie wählen. Bisher ist der Leidensdruck nicht groß genug, um “Experimente” zu machen.
Demokratie gibt es aktuell nicht auf diesem Planeten. Nicht mal in der Schweiz….
Dass Demokratie sakrosant sein soll ist m.E. ohnehin ein Glaubenssatz, der so nicht haltbar ist. Schlüsse ziehen die wenigsten Menschen, sie LASSEN Schlüsse ziehen, von den Leitartiklern der Medien, und schließen sich meinungsmäßig denen an, deren Schlüsse ihnen angenehmer erscheinen.
Bisher ist die Akzeptanz für einen Systemwechsel nicht gegeben. Die Mehrheit ist der Ansicht, dass nicht alles gut ist, aber das aktuelle System das beste sei, dass wir haben. Hier fehlt Einsicht. Die wird erst aufkommen, wenn Politik MACHT. Wie die Kommunisten in Salzburg. Seltsam, kaum macht man Politik für die Menschen und löst Probleme, statt über Lösungen zu schwadronieren, die dann leider doch nicht kommen, dann wählen einen die Meschen auch. Dazu muss man aber Politik MACHEN können.
https://www.aerzte-hippokratischer-eid.de/de/mitmach-aktionen/brief-fuer-friedenserhalt-an-kanzler-scholz/
https://www.aerzte-hippokratischer-eid.de/de/start/
Schade das BSW wäre mir bedeutend lieber als diese verhasste Grüne Sekte.
Tun Sie sich keinen Zwang an, jeder kann (noch) wählen was er will, wenn er will.
Wem würde es Schaden wenn Sie BSW wählen? Niemanden!
Widerstand benötigt Vielfalt und nicht Teile und Herrsche
Daher sollten wir lernen mit allen Antikriegsaktivisten unterschiedlichster Gruppen zu arbeiten.
Das Ziel immer klar vor Augen: “Kein Krieg”
https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/bundeswehr-2024/556398/schleichende-militarisierung/
…habe ich so auch gedacht, als mir die Grünen anfänglich noch revolutionär schienen und ‘zack’, Ende den 90ern, mit der Jugo-Kriegserklärung, ‘Ende Gelände’, das System frisst sie alle! Besser, wir fressen das System! ✊️ Venceremos! ✌️
Man sollte mal bedenken, das der BSW eine relativ eine Partei ist und berücksichtigen, das nur das möglich ist, was die Wahlergebnisse zulassen.
Wir werden in den nächsten Jahren sehen, wie sie es schaffen ihre Positionen umzusetzen und ob sie diese beibehalten. Wir sollten sie also an ihren Taten messen und erstmal auch eine Chance einräumen, das sie sich in einem ihnen feindlich gesinnten Umfeld beweisen können.
Dann kann man immer noch, je nachdem wie glaubwürdig sie dann sind, kann weg oder ist das Beste seit geschnitten Brot.
Themen, die neben der Friedenspolitik, durchaus noch eine Relevanz hätten wo die sich profilieren können, Bargelderhaltung, Sicherung der Freiheitsrechte der Bürger und mehr direkte Demokratie.
16 Jahre nach Beginn der Finanzkrise, 10 Jahre nach Beginn des Ukrainekriegs und 2 Jahre nach dem Ende des Coronaregimes finde ich es etwas zynisch zu schreiben, dass man nun erstmal abwarten müsse. Ihre Argumentation finde ich ähnlich wie die von FDP-Mitgliedern zu Beginn der Ampel. Aus Machttaktik heraus redet man sich die Situation schön. Jetzt sieht die FDP das Ergebni. So wird es auch dem BSW ergehen, wenn es sich durch die Machtperspektive korrumpieren lässt.
Wir haben eine gewaltige Spaltung im Land und vor allem in der Politikerkaste. Die wird sich nicht durch abwarten auflösen. Aufgabe wäre es jetzt, mit dem Wählerauftrag in Ostdeutschland sich der Spaltung zu verweigern. Wenn das BSW sich auf die Spaltung des bisherigen Regierungsparteien einlässt und bei der Brandmauer mitspielt, dann wird sich auch in 5 Jahren nichts geändert haben. Entweder man konfrontiert die Regierungsparteien, dass ihre Politik der Spaltung durch das Wählervotum in Thüringen, Sachsen und Brandenburg nun nicht mehr möglich ist und diese sich deshalb bewegen müssen. Oder man spielt mit und alles bleibt wie bisher.
Tja, in der Sache, das die Hütte brennt sind wir beieinander.
Nur, es ist nun mal ein Fakt, das man nur das durchsetzen kann, was mit dem Mandant welches man von den Wählern erhalten hat, legitimiert wurde.
Was die Brandmauer betrifft, die beiden Parteien sind sich ideologisch einfach nicht grün.
Die Ansätze sind zu unterschiedlich.
Der BSW hat allerdings schon verkündet, das er sinnvolle Anträge der AfD nicht ablehnen würde.
Ich denke mal mehr kann man nicht verlangen. Mir ist unbekannt, wie die AfD zu sinnvollen Anträgen des BSW steht.
Gesellschaftliche Veränderungen gehen in Deutschland nun mal quälend langsam.
Das hat Vor- und eben auch Nachteile.
@Helmchen ….warum schreiben Sie nicht offen, was Sie wollen – daß sich BSW mit der AfD “ins Bett legt”, um “die Regierunsparteien zu konfrontieren”?
Als ob diese Partei das Wohl der Mehrheit in D im Sinne hätte…. Die planen u.a., Reichen noch mehr Steuern zu schenken, dafür aber den Mindestlohn abzuschaffen, wie auch den unter bestimmten Bedingungen straffreien Schwangerschaftsabbruch etc. – und mit derlei soll BSW vielleicht sogar koalieren?!
Mir ist ohnehin schleierhaft, warum Menschen, die am meisten darunter zu leiden haben werden, wenn Höcke und die anderen Nazis an die Macht kommen sollten, sich genau dies zu wünschen scheinen. Wie kann man nur die Vorhölle freiwillig gegen die Hölle tauschen wollen…..
@Peter
“Wir sollten sie also an ihren Taten messen und erstmal auch eine Chance einräumen, das sie sich in einem ihnen feindlich gesinnten Umfeld beweisen können.
Dann kann man immer noch, je nachdem wie glaubwürdig sie dann sind, kann weg oder ist das Beste seit geschnitten Brot.
Themen, die neben der Friedenspolitik, durchaus noch eine Relevanz hätten wo die sich profilieren können, Bargelderhaltung, Sicherung der Freiheitsrechte der Bürger und mehr direkte Demokratie.”
Das sehen Sie richtig – Versuch macht klug! Widerstand braucht Vielfalt und nicht Spaltung!
Bei dem Wagenknecht-Bashing habe ich manchmal allerdings den Eindruck wir sind hier im Fritze-Merz-Forum
Sie unterliegen dem gleichen Irrtum der Regierungsparteien, dass Kritik mit Spaltung gleichzusetzen sei. Es ist umgekehrt: Konstruktive Kritik verhindert Spaltung, die Spaltungen aktuell in verschiedene Filterblasen sieht man, weil keine Kritik mehr geäußert werden darf bzw. als Destruktiv von vielen eingeschätzt wird.
Ich sehe weder im Artikel noch in irgendeinem Kommentar hier “Wagenknecht-Bashing”. Aber vermutlich sind Sie sich mit der Regierung einig, dass Kritik in jedem Fall verhindert werden müsse. Viel Spaß in ihren Filterblasen gleicher Meinung!
Na, dann mal ran an die Hummer 🦞!
Machen Sie jetzt in Autowerbung?
Hier dein 🐟
Da ist er ja wieder der Nazi-Troll, hatte ihn doch weggefiltert 🙁
Ah, er hat seinen Namen leicht geändert.
Also hurtig:
overton-magazin.de##b.fn:has-text(Natur ͜zucker):nth-ancestor(3)
in den uBlock Origin Filter unter “Meine Filter” kopiert und die Kommentare sind wieder zuckerfrei 🙂
Wagenknecht spricht sich auch für so irgendein “neuseeländisches Modell” beim Thema soziale Netzwerke aus. Unter dem Deckmäntelchen des Jugendschutzes will sie an die Nutzerdaten von Allen ran.
FYI. ein Nachschlag von der Grünen Insel (der mit den Kerrygold-Rindern, deren hierzulande verkaufte Butter aber mysteriöserweise immer aus Holland stammt):
Quelle: hier
Yes, thx. However, there’s a tiny little snag in the reporting – Sinn Woke is neither left-wing nor populist. They’re just woke. Und selbst als solche muss man es in so einem kaputten Land wir Irland auch erst einmal hinbekommen, nachdem man zwei Jahre lang in Umfragen mit über 30 Prozent fast so viel wie FG und FF zusammen hatte, alles zu verspielen und am Wahltag dann fünfeinhalb Prozentpunkte (laut Auszählungsstand) gegenüber 2020 abzugeben.
Alle Untersuchungen sind noch nicht abgeschlossen, aber ich formuliere es mal so: es könnte an Personal und Inhalten von Sinn Woke gelegen haben. Machen Sie sich bei Interesse einfach mal schlau und prüfen Sie inwiefern beispielsweise deren finanz- und außenpolitische Vorstellungen wirklich so links und populistisch sind, wie Leidmedien wie obiges es gerne behaupten.
Den Wagenknecht-Ultras empfehle ich das Beispiel Sinn Woke auf jeden Fall gerne als Studienobjekt. Die alten Genossen von der linkenden Partei scheinen derweil gar nicht genug von deren „Siegespfad“ bekommen zu können…
Davon abgesehen ist „Keine Experimente“ seit Äonen das Motto in Deutschland. Da gilt: Maske auf und Fresse halten!
Der Begriff “Keine Experimente” stammt von einem intellektuellen Vollpfosten namens Adenauer, einem angeblichen Nazi-Gegner, der sich dann als rechte Hand den Nazi-Oberjuristen Globke geholt hat, wenn die Informationen stimmen sollten.
Dabei war der real existierende Kapitalismus erst in dessen Experimentierphase “Massivgewinne mittels Trusts” völlig gescheitert.
Ludwig Erhard, der im Nazi-Regime keinesfalls eine völlig unbedeutende Rolle inne hatte, meinte dann, man müsse nur dem Wettbewerb freien Lauf lassen und dann wäre der Markt per se sozial.
In einer Welt mit Kapital-Konzentrationen und damit tendenziell weniger Wettbewerb und immer größeren Einstiegshürden für neue Marktteilnehmer ist dieser Zustand aber immer weniger real und die Übergewinne als Ausreißer und nicht als strukturellen Zustand mit entdprechenden funktionalen Auswirkungen abzutun, ist eine große Schwäche marxistischer Sichtweisen. Abgesehen davon, dass auch Marx eine neoklassische Grundlage verwendete und Geld nur als Warenersatz und nicht als eigenes (Sub-)Subjekt betrachtete, das das Spiel völlig neu verändern kann.
Ich habe hier auf Overton in vielen Kommentaren und dessen Ausführungen und Andeutungen auf das revolutionäre Potential hingewiesen, welche eine Benutzung dieses Mittels bieten würde.
Und es würde die absolute Notwendigkeit entfallen, formaler Eigentümer von Produktionsmitteln zu sein.
Produktiinsmittel kann man im Kapitalismus mit Zahlungsmitteln und ein bisschen Administration völlig sicher dressieren und damit steuern.
Warum das zu dieser Einsicht ein Groß-Malocher wie ich kommen muss und auch ein Flassbeck nur einen zögernden Zauderer abgibt, bleibt mir dann doch etwas schleierhaft.
Wahrscheinlich habe ich nicht die Zeit in meiner alltäglich weit umfangreichen Arbeit, nicht sofort auf den Punkt zu kommen und die zentralen Kategorien einer Sache instinktiv richtig zu erkennen, wie es in der Industrie und Wissenschaft anscheinend immer der Fall ist.
Und für eine promovierte Ökonomin mit linker Kenntnis wie Wagenknecht stellt es einen Offenbarungseid dar, nicht Tacheles zu reden, weil vor allem die Fähigkeiten dazu fehlen.
Aber angesichts der vielen Nullnummern im ökonomischen Bereich scheint sie dann doch noch eine der kleine wenigen Oasen zu sein.
Ich habe jedenfalls hinreichend Expertise und das Feuer einer ganzen Armee, nur noch bisher zu wenig Zeit, um mein Gewicht in die Waagschale zu werfen.
Bei Ines Schwerdtner habe ich über Facebook Andeutungen gemacht.
Ob sie es aber gelesen hat, weiß ich nicht.
Aber sie hat meine Freundschaftsanfrage angenommen.
Wenn sie nun wirklich Jakobiner(in) im besten Sinne des Wortes ist (und auch Jesus war ein solcher – wenn man mit den richtigen Kategorien hantiert, gibt es keine andere Erkenntnis), dann kann es nur einen Weg geben. Radikale persönliche Bescheidenheit mit dem resoluten Kümmern um den Nächsten (Liebe!) als einziges Lebensziel und -beschäftigung als zentrale Grundvoraussetzungen allen Handelns und Wollens.
Da haben Sie viele wichtige und interessante Beobachtungen zusammengetragen @ Luck. Ich hoffe Ihnen die Tage nochmals ausführlicher antworten zu können.
Ich schätze die MMT auch, zumal ich eher Souchys Standpunkt anhänge:
MMT könnten bei der Schaffung evolutionären Fortschritts helfen, aber das werden freilich viele hier bezweifeln.
Sie beschrieben oben Flassbeck als “zögernden Zauderer” – woraus leiten Sie das ab? Vielleicht könnten Sie das noch etwas darstellen. Danke!
Auf Flassbecks Seite und auch in vielen seiner Beiträge hat dieser zwar viele Ähnlichkeiten und Parallelen zwischen ihm, dem Keynesianismus bzw. Neokeynesianismus und der MMT gesehen. Dabei ist letztgenannte nur ein erklärendes Modell und noch keine “Ideologie”.
Mir wäre eine sofortige Sozialisierung der Produktionsmittel althergebrachten Typs am liebsten, sofern anständig damit umgegangen wird. Aber da habe ich durchaus Zweifel.
Den das ganz gemeine Volk liebt lieber Hohlphrasen, anstatt sich anzustrengen, um mit hinreichender Fähigkeit überhaupt Differenzierungen verstehen zu wollen und irgendwann auch zu können.
Es gibt wohl selten einen Menschen, der sich derart selbst sozialisiert (hingegeben) hat wie ich.
Daraus erwachsen aber auch Einsichten und Lösungen, die für Egoisten immer unerreichbar sind.
Und Klassenkampfegoisten, die glauben, dass durch eine Enteignung der Produktionsmittelbesitzer soviel neu zu verteilen wäre, irren grundsätzlich. Man kann von Produktionsmitteln nicht herunter beißen und viele Besitzer etwas kleinerer Produktionsmittel erledigen einen Arbeitsumfang, der selbst 2 ganz gewöhnliche Arbeitnehmer zum Aufruhr veranlassen würde, wenn sie diesen ersetzend leisten müssten.
Die meisten abhängig Beschäftigten sind nichts anderes als dreckige Egoisten, die überhaupt kein Problem damit haben, wenn sie das dreifache eines Zeitarbeitnehmers bekommen, weil sie zur Stammbelegschaft zählen. Die ab 2025 kündbaren VW-Arbeitnehmer, die auf vergleichsweise fette Abfindungen hoffen können, plagt ja nur die Angst, später zum halben Lohn das eineinhalbfache oder doppelte als ganz normaler Arbeitnehmer leisten zu müssen.
Solidarität heißt für mich immer, dass man sich für den Bedürftigen ohne Kalkül den Arsch aufreißt. Und wenn es einen Menschen geben sollte, der davon ein Beispiel geben kann, dann bin es sicher ich. Mich würden sicher über 90 % der Christen steinigen, wenn man auch nur annähernd den Umfang meines Altruismus kennen würde. Ich muss mich dafür verteidigen, dass ich angeblich nicht auf mich schaue. Wenn es aber zum Leben reicht und der letzte Fehltag in der Arbeit schon über 6 Jahre her ist, kann man doch nicht behaupten, ich würde zu wenig auf mich schauen? Überall herrscht der idiotische Schwachsinn, man dürfe bei den Austauschbeziehungen sich nicht selbst übervorteilen. Die unbändige Kraft und Energie, die eine Überwindung egoistischer Sichtweisen freisetzen kann, wird völlig ignoriert.
Aber jetzt bin ich in meiner Rage von Thema etwas abgekommen.
Flassbeck kritisiert, dass die internationale Währungsordnung und die Inflationstheorie Schwachpunkte sein würden.
Das sind in meinen Augen vorgeschobene Gründe, weil jedes im Bereich der Vollauslastung erzeugte Produkt gleichzeitig mit den geringsten Kosten verbunden ist. Und wenn ist man wettbewerbsfähiger oder hat strukturell das geringste Inflationspotential wenn nicht unter solchen Voraussetzungen?
Ich kenne den Begriff der MMT erst seit 2 Jahren und die Hauptvertreter dieser Richtung hier in Deutschland, Herr Ehnts und Herr Hoefgen, erst zufällig seit etwa Mitte oder Ende Januar 2023, als ich in Facebook-Profilen stöberte und dann sukzessive auf diese traf.
Umgehend habe ich dann den Substack-Blog “Geld für die Welt” von Maurice Hoefgen abonniert. Und in der MMT-Gruppe auf Facebook habe ich einen “Mitgliedsantrag” gestellt, der dann im Frühjahr bewilligt wurde.
Aber wer kommentiert in den beiden Blogs mit am meisten mit einem gewissen Feuer der Ungeduld? Von wem stammt der Begriff “ökonomisch induzierte Austauschbeziehungen”?
Auf der untersten Stufe der Profitkette wird doch das Leben immer unerträglicher, immer stärker verunmöglicht?
Da besteht ziemliche Dringlichkeit für akute Veränderungen und es gibt keinen Grund für Zeitverschwendung im akademischen Elfenbeinturm.
Ich habe vor knapp drei Jahren, als ich ein paar Tage in Tirol stationiert war und deshalb am Abend einige freie Stunden im warmen Hotelzimmer hatte, John Reeds “Zehn Tage, die die Welt erschütterten” etwas angelesen und bin zum Fazit gekommen, dass eine solche Form von Revolution völlig unwahrscheinlich ist.
Die Menschen darben aber schon jetzt und dieser Zustand wird sich ohne Intervention verstärken.
Revolutionen sollen aber für den Menschen da sein und nicht umgekehrt.
Genauso ist ein Gott für den Menschen da und nicht der Mensch für Gott, was die revolutionäre Sichtweise von Jesus über seinen Vater eindrucksvoll belegt. Diese hat aber im wesentlichen nur Franz Hinkelammert und eine ganz geringe Anzahl an Theologen wie ein Peter Trummer erkannt.
Das Postulat von Marx in der Einleitung seiner “Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie”, “alle Verhältnisse umwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist” ist zu 100 % messianischer Geist, Gottes Wort, die Intention von Jesus.
Ich kann das völlig sicher schreiben, weil nur so Dinge in sich logisch sind.
Eine christliche Religion, die keinen politischen Forderungskatalog besitzt, ist dreckigste Heuchelei. Prometheus ist der Christus in der griechischen Mythologie und Marx bezeichnete ihn als den vornehmsten Heiligen im Philosophischen Kalender. Dabei hat dieser Prometheus bewusst die Gebote der Götter gebrochen, um den bedürftigten Menschen zu helfen. Es gibt für mich nichts Heiligeres, denn es ist reinste Liebe. Und wer Liebe nicht detektieren kann, sollte auch nicht von Gott reden. “Deus caritas est.” Damit ist Gott vollständig beschrieben. Ob es diesen wirklich oder (nur) als Vorstellung im Geiste des Menschen (Feuerbach: der Mensch erschuf Gott nach seinem Ebenbild) gibt, ist dabei völlig gleichgültig.
Wenn es aber diese Vorstellung gibt und den Menschen ergreift, dann ist dies eine materialistische Kategorie und jede Nichtberücksichtigung dieses Umstandes intellektuelle Quacksalberei.
Und über diesen wichtigen Umstand und vieler weiterer Erkenntnisse, die mir immer in Zeiten größter Anstrengung und Selbstlosigkeit meinen Geist erreichen, als wären sie zugeflogen, kann man eine neue befreiende Sichtweise mit Perspektive für Jeden schaffen. Aber keine maßlos privilegierende, welche die Adams dieser Welt bei ihrem Tanz ums Goldene Kalb anstreben und nicht selten auch einfordern.
Übrigens ist die Ursache der Finanzkrise von 2007 ff eine ganz banal wissenschaftliche.
Die Immobilienpreise in den USA entwickelten sich stärker als die Güterpreise und die Kosten der Refinanzierung.
Darum wollten einige daran partizipieren an dieser Form von Asset Inflation.
Somit untersuchte man die Entwicklung der Immobilienpreise in der Vergangenheit und stellte fest, dass diese nie stärker als um 5,5 Prozent gefallen waren und später diesen Einbruch wieder kurzfristig aufholten.
Diesen Umstand rechnete man dann in die Zukunft hoch und nahm noch einen Puffer von gut 50 Prozent, um mit 95-prozentiger Wahrscheinlichkeit annehmen zu können, dass dies auch weiterhin so der Fall sein wird, dass die Werthaltigkeit bestehen würde.
Dann braucht man nur Zugriff auf das Asset und braucht sich um die Zahlungsfähigkeit des Schuldners nicht zu kümmern. ABS hieß diese Konstruktion, also Asset back Security. Die Wertsicherheit lag also beim Asset und nicht in der Zahlungsfähigkeit des Schuldners begründet. Deshalb ist der Begriff “Subprime-Krise” völliger Humbug.
Daraus kann man lernen, dass die Zustandsformen von Ökonomien funktional nie gleich sind und allgemeine Lehrsätze diesen Umstand zu berücksichtigen haben. Insbesondere dann, wenn sich Parameter ändern und plötzlich aufgrund des AAA-Ratings auch konservative Gelder diesen Anlageweg suchen und finden dürfen, was eine weit umfangreichere Anlagengröße zur Folge hat.
Eine vernünftige Regulierung hätte nun ausreichend Maßnahmen getroffen, wie verfahren wird, wenn diese 95-Prozent-Wahrscheinlichkeit reißt. Da war aber tote Hose und die Sache nahm ihren Lauf. Aufgrund der hochgehebelten Finanzierungen, was bei triple-A möglich war, gab es dann zu wenig Puffer. Im ersten Halbjahr 2008 soll angeblich Aktiva zu 45 % vom Nennwert den Eigentümer gewechselt haben.
Kurzum: Ökonomie ist ein Kindergarten der Plusmacherei und nicht der reflektierenden Vernunft. Schäbig und traurig zugleich…
Immerhin hat Irland 3 Besonderheiten:
1. Immer mit die höchsten Geburtenraten Europas und damit ein wesentlich geringeres demographisches Problem als der Rest des Kontinentes.
2. Weltweit das höhste BIP pro Kopf nach Luxemburg.
3 Keine rechtsextreme oder rechtspopulistische Partei (Aus Mainstreamsicht natürlich. Sie werden das wohl anders sehen)
Was genau meinen Sie mit “so einem kaputten Land wir Irland”?
Das die Vermögens-/Einkommensverteilung so ungleich ist wie nur in wenigen anderen Ländern in Europas?
Dazu eine kleine Anekdote:
Vor ein paar Wochen hatte ich noch eine Begegnung mit einer alten Freundin, die wiederum kurz vorher einen alten irischen Freund nach Jahren des Nichtsehens in Irland wiedergetroffen hatte. Vor Jahrzehnten hatten sich die beiden sehr gut verstanden. Sie war Irlandfan und oft in dem Land unterwegs. Er ein talentierter Mann, der viel zum “Guten” verändern wollte, umwelttechnisch und so, später auch einen Job bei der EU bekam.
Für zwei Wochen hatte sie ihn in Irland besucht. Ihr Fazit danach war extrem: Alter, neureicher, rechthaberischer Stinkstiefel, der völlig einsam und verwahrlost in einem großen Haus wohnt und jedem seinen Willen und seine Sichtweisen aufdrücken will. Sie war völlig entsetzt und wird den Kontakt final abbrechen.
Ich hatte diesen Iren vor Jahren mal selber kennengelernt. Damals ein durchaus angenehmer, freundlicher und interessanter Mann. Später aber muss er mit Immobiliengeschäften wohl sehr viel Geld gemacht haben, dass ihm sehr zu Kopf gestiegen ist und nun dieses menschliche Wrack aus ihm gemacht hat.
Grüße Sie!
Da fehlt mir diese Woche leider definitiv die Zeit, um Ihnen angemessen zu antworten, auch auf Ihre interessante Rückmeldung unter dem anderen Artikel. Die beiden Leitfragen (1. Was genau kann das aktuelle System ersetzen?
2. Und wie kann das alte System zu ende gehen und das neue an den Start kommen, bzw. entwickelt und umgesetzt werden?) habe ich mir mal raus kopiert und will Sie bei Gelgenheit beantworten.
Ihre Antworten unter Waldrich habe ich auch gesehen und gelesen, aber da waren Text und Diskussion bereits einen Tag ad acta gelegt, danke für Ihre Zeit und Rückmeldungen auf jeden Fall.
Kurz ein paar Punkte, die oben zu unleserlich würden und daher hier aufgegriffen werden:
Direkt-Links bei Subkommentar-Antworten sind hier glaube ich gar nicht möglich.
Dann: „Anarchistischer Sozialismus“ ist nur eine Zusammenstellung von verschiedenen Interviews und kleinen Texten, aber sicherlich ein tauglicher Einstieg in Souchys Denken und Handeln. Ich verwies aber schon mal woanders auch auf seine Schrift „Nacht über Spanien“. Es gibt auch Videos mit ihm auf YouTube (glaube ich zumindest), wie viel Brauchbares darin ist, muss jeder wie üblich selbst entscheiden. An Souchy gibt es auch viel zu kritisieren, @ Phineas glaube ich hatte mit mir da mal einen Austausch zu.
Eine fertige Gebrauchsanweisung mit Umsetzungsschritten (Küchenrezept) wird man wohl bei den wenigsten finden. Bei Engels ist die Aufstands- und Revolutionstheorie über x blaue Bände verteilt.
Ansonsten überschätzen Sie meine Reichweite. Mag sein, dass hier ein BSW-Hotspot ist. Aber wie viele Leute lesen meinen Sabbel? Darunter gibt’s vielleicht 10, 20 Kommentare, davon ein Drittel Antworten von mir und noch ein paar stille Leser – 20, 50? Ich denke nicht, dass ich BSW-Kraftzersetzer bin und strebe es auch nicht an. Sollen die machen, was sie wollen, ist mir wumpe. Genauso wumpe wie es mir ist, ob die (erneut) in den Bundestag einziehen oder nicht. Sie sind ja schon heute im Bundestag in Gruppenstärke.
Ferner habe ich ganz sicher nicht „jede Hoffnung der Linken“ plattgemacht – meine Zeilen zu den Gilets Jaunes haben Sie aber vielleicht überlesen? Diese Bewegung fand ich weitaus besser als die Occupys und das BSW.
Gegenüber Prosecco habe ich mich dieses wie vergangenes Wochenende verpflichtet gefühlt länger zu antworten, da seine Annahmen unter dem Waldrich-Artikel wie der Umfrage sehr anschaulich systemisches und neoliberales Gedankengut transportierten, dem ich einfach entgegnen wollte. Vielleicht nimmt jemand was draus mit, vielleicht nicht. Ich will schauen, dass ich seiner letzten Replik noch antworte.
Sie könnten ja vielleicht in der Zwischenzeit schon ein wenig mit dem Brainstorming zum “Nachvornefantasieren” loslegen? 😉 Ich will noch bei Gelegenheit die Antworten schreiben und verlinke Sie dann unter irgendeinem Artikel mit „hier“.
Dann noch hierzu:
1) Der Rest des Kontinents importiert lieber Zwangsmigranten und wirbt gut ausgebildete Fachkräfte ab, ist schlicht billiger.
2) Den völlig definitionsabhängigen und auch sonst sehr diskussionswürdigen Indikator „BIP“ wollen Sie nicht wirklich als Gütesiegel vorschlagen, oder? Nach KKP stehen die Iren übrigens auf Platz 42 – hinter Rumänien, Kasachstan und Algerien. Aber auch der Indikator ist selbstredend wieder hinterfragbar…
3) Brauchte man in einem Land, in dem FF, FG und KK (Katholische Kirche) existierten, ja lange Zeit nicht. Die waren auch so düster genug – Böll mag Irland anders empfunden haben. Ich schied freilich immer Landschaft von Gesellschaft. Ansonsten sind die Rechtsextremen auch in Irland (von Nordirland ganz zu schweigen – keine Grüße an die Loyalists) im An- und Vorankommen. Lohnt ein Blick in die Irish Times über entsprechende Ereignisse. II haben bei den Wahlen zum Dail auch gut zugelegt. In Rumänien wiederum haben AUR, S.O.S. und POT gerade ein Drittel der abgegebenen Stimmen eingefahren, wenn ich es richtig las – eine Verdreifachung gegenüber der letzten Wahl in einem freilich mehr als genug rechten Land. Das kann auch in Irland kommen, braucht vielleicht noch etwas.
Wohnungsmarkt, öffentliche Gesundheitsversorgung, Steuerpolitik, Migrationsfrage, allgemeine gesellschaftliche Ausrichtung, Durchdringung mit Smartphones, Zustand Nordirlands…? Haben Sie den Wahlkampf ein wenig verfolgt – ich habe die letzten drei Wochen nix in der IT verfolgt, weil keine Zeit, aber den ganzen Sommer hatten die laufend Skandale um Vetterleswirtschaft, die Wohnungsnot, die Bildungsmisere, die marode Gesundheitsversorgung, Probleme bei der Unterbringung von Asylsuchern (gerade Ukrainern) usw. usf. Wenn es nicht auf Englisch gewesen wäre, hätte man meinen können, die schreiben über Deutschland. Deswegen: Weil Leute hier immer das Auswandern empfehlen – vorher prüfen, sonst erlebt man mitunter eine harte Bruchlandung.
Diese ganzen irischen und baltischen Tiger sind eben zuvorderst neoliberale Wirtschaftsmärchen zu erheblichem sozialen Preis.
Abschließend Die Anekdote, die Sie schildern, ist sehr traurig. Ich erlebte solche Leute vor über einem Jahrzehnt bei Occupy, nur waren sie sehr viel jüngeren Alters und erreichten diesen Zustand in noch schnellerer Zeit. An die dachte ich als ich gestern hier @ zero fox schrieb.
So, ist nun doch länger geworden – Ihnen einen guten Nachmittag
Danke Altlandrebell, dann schiebe ich mal direkt ein paar Antworten/Klarstellungen hinterher.
Zumindest aber auf die Hauptkommentare wie Phineas es weiter unten gezeigt hat.
#comment-182044
Ich weiß halt nicht wie man an die Comment-Nr. kommt. Anyone else?
Nun, dass Sie die Chancen des BSW killen war auch nicht ganz ernst gemeint. Trotzdem denke ich, dass Ihre Reichweite hier erheblich ist. Sie wäre noch viel größer wären Ihre Texte nicht so lang (was für mich aber kein Problem ist).
Ja die Zeilen mit den Gilets Jaunes habe ich gelesen, aber das wirkte ja eher beiläufig erwähnt. Und ich bin anderer Meinung was das Plattmachen linker Hoffnungen angeht. Darin sind Sie wirklich sehr gut und gnadenlos konsequent, was zweifellos einerseits eine Qualität hat, mir anderesseits aber oft ein wenig zu harsch ist.
Ja richtig, wenn ich die Zeit dazu finde und die Inspiration. Schwer genug ist das Thema allemal. Ich habe ja schon einen kleinen Anfang mit der Idee zu einer Banksy-Taktik gemacht. Ferner würde ich denken, dass sich eine Gegenbewegung zuerst sehr bedeckt hält und sich in einem Rahmen aufbaut, der so wenig abstrakt wie möglich ist. Also vor allem lokal mit persönlichen Kontakten und in dem Rahmen vielleicht schon einzelne Dinge und Konzepte ausprobiert. Und somit so lange wie möglich unerkannt unter dem Radar bleibt bis es sich genügend entwickelt hat.
Nein, natürlich ist das kein Gütesiegel, darauf wollte ich ja auch nicht heraus. Es ist aber eben besonders erwähnenswert, da dieses Land, als ich vor einigen Jahrzehnten mehrfach dort war, noch im Ganzen ziemlich arm war. Der Neoliberalismus hat da, wie überall, eine Menge Verwüstungen angerichtet, keine Frage, aber der Lebensstandard hat sich dort teilweise enorm verbessert. Wobei ich keinen Fetisch aus nem Lebensstandard mache.
Ja und Nein. Das böllsche Irland (ich hatte das Buch damals auch gelesen) war es auch zu meiner Zeit nicht mehr. Trotzdem habe ich es damals als ein besonders freimütiges Land empfunden, wo ich mich besonders wohlgefühlt habe. Für junge Menschen, die trampten und wenig Geld hatten, war es ein Paradies. Ganz im Gegensatz zu England übrigens, dass ich vorher bereist hatte, allein von der Atmosphäre her. Und das lag nicht an der Landschaft oder der geringeren Bevölkerungsdichte.
Gruß
Kleiner Tipp:
der Datum/Zeit-Stempel unter dem Forentennamen eines jeden Posts enthält den Link zu genau diesem Post mit der Comment-Nr. Leider wird ein Link zu einem Sub-Post nicht in jedem Browser geöffnet (manche machen das aber, Chrome hab ich noch nicht überreden können)
Danke 🙂
@Altlandrebell
Also dann doch Fritze Merz in den Sattel heben?
@ Otto0815
Olaf Merz muss Kanzler bleiben!
Von meiner Warte aus sehe ich da einfach wenig Unterschied. Mit der Bahamas-Koalition und Schwarz-Grün geht es schneller in die absolute Kälte, mit der Afghanistan-Koalition (Rot, Schwarz, Grün) ist der Name Programm und das “beste” wäre wohl – wie Flassbeck hoffte – eine neuerliche GroKo des Stillstands. Aber allgemein sehe ich mit den Kartellparteien und der System(treuen)opposition wenig Veränderungspotential. Es wird nur von Jahr zu Jahr “ein wenig schlechter” (Houellebecq). Oder auch mal viel – dann gibt es eine Atempause und der Stadel geht von vorne los.
Sie dürfen es anders sehen und wählen gehen. Ich bin der letzte, der Ihnen das vorschreibt oder Sie am Gang zum Wahllokal hindert.
Nur ganz kurz:
Fundierte Lösungen und Analysen wurden hier auf Overton von mir vorgestellt.
Wen diese jemand übersehen oder nicht gelesen hat, ist selbst “schuld”.
“Schuld” ist dabei keine moralische Kategorie, sondern soll nur auf Ursächlichkeiten verweisen.
Wen meine “dreckige” intellektuelle Selbstsicherheit stört, der soll daran zugrunde gehen.
Die Welt braucht dann auch nicht zu trauern. Denn solche Menschen sind keine Lösungen, sondern nur Hindernis.
Es geht darum, dass alle mit Begeisterung an dem Strang zu ziehen, welcher zur gesellschaftlichen Emanzipation führt und diese wiederum dann die Freiräume zur konstruktiven individuellen Entfaltung schafft. Wer wieviel zieht, ist dabei scheißegal. Es gibt hier keine Meriten zu verteilen und das einzige Erfolgskriterium ist die Befreiung von Knechtschaft auf allen Ebenen. Und zwar die Befreiung aller!
Was? Kein Pour le merite? Schade. Dabei machen Orden den Menschen erst zum Menschen, den er hat sich nach gängiger Meinung die Meriten verdient. Als solche haben sich ein paar Ritter von der traurigen Gestalt – der Bundeswehr zugehörig – doch großartige Pläne gewälzt, wie man die Kertschbrücke mit Taurusraketen zerstören könnte. Ein paar verrückte Ordenträger mehr. Wenn juckt es.
An den Kommentaren finde ich immer wieder interessant, dass viele am BSW, das noch nicht einmal ein Jahr besteht, derart hohe Erwartungen hat, dass sie zwangsläufig enttäuscht werden müssen.
Natürlich ist die Personalwahl schwierig, denn die Zeit ist kurz und man braucht nicht nur engagierte, sondern auch erfahrene Menschen. Dass es da den ein oder anderen Kompromiss gibt ist logisch. Dass trotz der selektiven Auswahl auch Menschen durchrutschen, die mehr an ihrem eigenen Fortkommen interessiert sind, ist wahrscheinlich auch nur schwer zu verhindern. Die weiteren parteiinternen Prozesse werden zeigen, welches Personal mit welchen politischen Einstellungen sich mittelfristig durchsetzen wird. Aber einige Jahre wird dieser Prozess schon dauern.
Was das BSW aber jetzt schon erreicht hat, ist das Thema Friedensverhandlungen in die öffentliche politische Diskussion zu bringen. Zudem ist das BSW durch sein sachorientiertes Abstimmungsverhalten dabei, die unselige Brandmauer zu durchlöchern und hoffentlich bald zum Einsturz zu bringen. Ich finde mehr kann man von einer Partei, die noch kein Jahr alt ist, erst einmal nicht erwarten.
Für mich ist die Richtung, die das BSW einschlägt auf jeden Fall richtig. Und deshalb werde ich dem BSW noch einige Jahre Zeit geben und über die Anfangsschwierigkeiten gnädig hinweg sehen.
Für mich ist entscheidend wie sich das BSW in der globalen Auseinandersetzung, die gerade stattfindet, positioniert. Dazu ist das BSW zu einem Spagat gezwungen, denn es darf es sich einerseits nicht mit den herrschenden Medien verderben, die unisono verlogene Narrative verbreiten, denn es muss ja in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden, andererseits muss es seiner kritischen Grundauffassung treu bleiben.
Dass das BSW bereits jetzt politisch etwas erreicht hat, das zeigt hier Sevim Dagdelen:
https://www.nachdenkseiten.de/?p=125514
Ja, ganz bestimmt meine Fresse….c’est pas vrai…
😒
“Aber für einen Systemwechsel bräuchte es erst einmal gute Vorschläge – und die fehlen.”
Ich hätte einen Vorschlag: Der Kapitalismus muß weg! Zu einem echten Systemwechsel braucht es eine schlagkräftige kommunistische Partei und eine Revolution, die allerdings sehe ich weit und breit nicht, außerdem ist die KPD schon seit 1956 in der BRD verboten. Schon Marx hat festgestellt, dass viele Philosophen die Welt zwar gut interpretiert haben, aber es ist notwendig sie auch zu verändern. Solange Wagenknecht mit solchen Heckenschützen wie Katja Wolf oder dem ehemaligen Düsseldorfer OB Geisel regieren will, bekommt BSW auf jeden Fall meine Stimme nicht.
Extrempositionen wie dieser “Vorschlag” werden nicht den Ansatz einer Chance auf mehrheitliche Zustimmung haben und genau deshalb sind solche schlichtweg überflüssig. Im Gegenteil stärken sie bestehende Zustände, einschließlich immer offenerer Kriegslüsternheit, weil sie die Unvernunft unserer Regierung(en) geradezu vernünftig erscheinen lassen. Für den Mainstream ein willkommenes Fressen, jeglichen Abweichler zumindest als Spinner abzutun oder gar als gefährlich zu brandmarken.
Volle Zustimmung: Es fehlt die starke kommunistische Partei.
Dieser unsägliche De Masi ist doch auch im BSW. Ich werde nie vergessen, wie er kurz nach Beginn der MSO durch die RF twitterte, dass Nazis (gemeint waren die Ukronazis) auch mal zu etwas nütze sein können , nämlich um Russen zu töten.
https://overton-magazin.de/kolumnen/kohlhaas-unchained/die-kriegsmaschinerie-aufhalten-wofuer/#comment-182044
Sollen wir schon mal den Brief aufsetzen oder zumindest Stift und Tinte richten…?
Vielleicht liegt ja der Brief schon längst versiegelt auf seinem Schreibtisch. Nach Dagdelens Rechtfertigungssuada auf den NDS, musste er ihn demnach aber auch schon abgeschickt haben…
Dem folgenden ist m. E. nichts hinzuzufügen. Es fehlt der ideologische Unterbau.
https://ruedigerraulsblog.wordpress.com/2024/11/15/bsw-politik-ohne-grundlage/
Und das bei einer Marxistin?
Ach Herr Rauls, zitieren Sie doch nicht ihn. Er ist doch zerfressen von Frustration und beschimpft alle, die nicht seiner Meinung sind. Das konnten wir hier vor einigen Tagen erleben. Für mich ist er eher ein Fall für die Psychiatrie.
Stichwort Susanne Neumann
https://www.youtube.com/watch?v=frv6S6F-kEI — SPD, Gerechtigkeitskonferenz im Jahre 2016 unter Sigmar Gabriel. Wunderbar, wie Frau Neumann Gabriel demaskiert mit ganz einfachen Mitteln! Kein Kommentar weiter von mir hierzu.
Immer das gleiche Spiel: Sich von gut gläubigen Menschen à la Neumann in die Macht hiefen lassen. Dann das eigene Ding machen! Es handelt von Kohle-Macht, Kohle-Macht und noch einmal Kohle-Macht.
So wird es auch beim BSW laufen – auch so bei der AfD.
Vielen Dank für die vielen Kommentare, auf die ich im einzelnen nicht eingehen kann. Deshalb nur kurz:
Natürlich gibt es aus der Nomenklatura auch Leute, die gegen den Strom schwimmen, gegen die hat sich meine Kritik ja nicht gerichtet, aber es sind wenige. So entsteht kein gesellschaftlicher Diskurs.
Im Rahmen der gegebenen Verhältnisse ist Sahra Wagenknecht nicht das kleinere Übel, sie ist die einzige, die eine einigermaßen stimmige Argumentation auf die Beine stellt.
Ich habe das Gefühl, das Politik nur noch von denen verhandelt werden darf, die sich in ihrem Milieu für die Elite halten. Das ist ein Fehler. Mir sind nur selten Menschen mit Down-Syndrom über den Weg gelaufen, aber ich war dann immer wieder überrascht, wie sie die Dinge einfach auf den Punkt bringen konnten. Je intelligenter man ist, desto eher baut man sich einen Irrgarten auf und verliert sich darin. Das bringt die Welt nicht voran.
Es hat System dass die Welt bewusst und gezielt für uns immer komplizierter gemacht wird und dass wir mit Ablenkung und Fehlinformation geflutet werden.
Wer nicht da ansetzt, setzt falsch an.
Schon dass die AfD-Fanboys hier übelnehmen (das einzige, was die können) zeigt, dass BSW auf dem richtigen Wege ist. Seriöse Alternative, die punktuell mit anderen Kräften kooperieren kann, aber eben nicht um jeden Preis.
Die unseriöse blaue Alternative gehört bekämpft.
Das BSW hat keinen soliden Unterbau. Es fehlt das vereinende, das stützende. Sarah Wagenknecht hat sich nicht umsonst soviel Zeit gelassen, bis sie ihre eigenen Partei gegründet hat. Sie sagte selber, das sie sich Sorgen mache um Mitstreiter, die aus irgendeinem Grund von der Fahnenstange gehen könnten.
Sie war jedenfalls in vielen Talkshows zu sehen und das sie eine gute Rednerin mit Intellekt ist, sollte bekannt sein.
Warum aber wurde sie so oft eingeladen? Ich denke, man hat gehofft, sie würde der AfD viele Stimmen abjagen und so zum Erhalt der gewohnten politischen Strukturen beitragen. Für die sogenannten systemrelevanten Parteien ist sie wohl nichts anderes als eine nützlich Idiotin, derer man sich bedienen kann, wenn es nötig ist.
Ihre aufstehen-Bewegung hat bereits gezeigt, das sie den Draht zum einfachen Mann nicht hat. Daher ist das ganze auch sang- und klanglos in der Versenkung verschwunden. Intellekt ist schön und gut, aber er kann auch zu einer gewissen Abgehobenheit beitragen. Vielleicht bemerkt sie das selbst gar nicht, aber um mitreden zu können, muß man auch die Stimme des Volkes kennen und sprechen.