An der Kriegsführung soll sich nichts ändern, heißt es aus dem Kreml zur überraschenden Neubesetzung, es gehe um Innovationen und schnelle Umsetzung.
Der russische Präsident Putin behält nach seinem 5. Amtsantritt alle Minister, die er ernennen kann, in ihrem Job. Auch Außenminister Lawrow, von dem das Gerücht umging, dass er nicht mehr will. Als einzigen Minister Hatte Putin den seit 2012 amtierenden Verteidigungsminister Shoigu entlassen und dem Föderationsrat die Berufung des bislang Ersten Stellvertretenden Ministerpräsidenten Andrei Belousov vorgeschlagen, während Shoigu in den Sicherheitsrat als dessen Sekretär wechselt, in dem Medwedew nach Putin stellvertretender Vorsitzender ist. Zudem wurde er stellvertretender Präsident der Militärisch-Industriellen Kommission und Leiter des Föderalen Dienstes für militärisch-technische Zusammenarbeit (FSMTC). Das soll wohl den Eindruck vermeiden, dass er hinausgeworfen wurde.
Shogui, seit 1991 nur mit einer kurzen Unterbrechung Minister, seit 2003 General und seit 2012 Verteidigungsminister, gilt als Vertrauter Putins in dessen engstem Kreise, der auch den Beschluss zum Krieg gegen die Ukraine mitgetragen haben soll. Bislang ist der Grund für die Entlassung nicht bekannt, aber er war aufgrund der Misserfolge der Kriegsführung in die Kritik geraten. Das gipfelte im Aufstand von Prigoschin mit den Wagner-Truppen, die Bachmut eingenommen hatten und die gegen Shoigu mobilisierten, weil diese ihnen angeblich nicht Waffen und Munition liefern ließ und die Korruption im Ministerium kritisierten. Prigoschin brach den Marsch mit seinen Leuten auf Moskau ab (Alles nur Theater?), Putin hat versucht, den Aufstand herunterzuspielen. Kurz darauf erledigte sich das Problem mit dem Absturz der Maschine, in der Prigoschin saß.
Angeblich will Putin, wie er sagt, mit dem Austausch des Verteidigungsministers den Kurs der Kriegsführung, der zur Zeit besser vor allem bei der Offensive auf Charkiw für Russland aussieht, nicht verändern. Generalstabschef bleibt weiterhin – oder vorerst noch? – Gerasimov. Kremlsprecher Peskow sagte: „Was die militärische Komponente betrifft, so wird diese Ernennung in keiner Weise das aktuelle Koordinatensystem ändern, die militärische Komponente war schon immer das Vorrecht des Generalstabschefs, er wird seine Tätigkeit fortsetzen, diesbezüglich sind noch keine Änderungen vorgesehen.“
Mit dem wirtschaftsliberalen Belousov holt Putin zwar wieder einen Vertrauten auf den Posten, wenn der Föderationsrat dem zustimmt, aber dieser hat wohl keine große Ahnung vom Militär, er war seit 2013 als stellvertretender Ministerpräsident für Wirtschaft zuständig und Assistent des russischen Präsidenten für Wirtschaftsfragen. Nach Peskow soll er wohl die Rüstungsindustrie mit der Wirtschaft besser verbinden, um schneller und besser Waffen und Munition zu produzieren: „Der Gewinner auf dem Schlachtfeld ist heute derjenige, der offener für Innovationen und offener für eine möglichst schnelle Umsetzung ist. Daher ist es selbstverständlich, dass der Präsident zum jetzigen Zeitpunkt entschieden hat, dass das Verteidigungsministerium von einem Zivilisten geleitet werden soll.“
Belousov gilt aber auch als Verfechter des des Militärkeynesianismus, also der auch in den USA praktizierten Förderung der Wirtschaft durch staatliche Militärausgaben. Das soll einer der Hauptfaktoren für das Wirtschaftswachstum in Russland gewesen sein.
Auf dem Militärblog Rybar wird kommentiert, „dass das russische System niemals der Meinung der Bevölkerung folgt und sich nicht auf deren Bestrebungen und Hoffnungen verlässt (egal wie viele Prognosen jemand macht)“. Man geht davon aus, dass er finanziell alles prüft und hart durchrechnet: „Bei starkem Zeitdruck wird Belousov auf jeden Fall keine Folienberichte, sondern zwei Excel-Tabellen auf einem Blatt mit zwei wirtschaftlichen Optionen bevorzugen. Und er wird auf der Grundlage dieses Zeichens eine Entscheidung treffen, denn er weiß, wie man zählt. Attestiert wird ihm auch, unpopuläre Meinungen zu vertreten.
Ende April wurde Schoigus Stellvertreter Timur Iwanow wegen Korruption verhaftet. Im wird vorgeworfen, seit 2018 Bestechungsgelder in Höhe von einer Milliarde Rubel für die Vergabe von Aufträgen für das Verteidigungsministeriums erhalten zu haben. Ob es nur um Korruption geht, wird bezweifelt. Das Team Nawalny hatte letztes Jahr eine Untersuchung über Iwanow veröffentlich. Angeblich hatte er und seine Frau über eine Million Euro für einen Urlaub aus. Das macht sich in Kriegszeiten nicht gut.
“Angeblich hatte er und seine Frau über eine Million Euro für einen Urlaub aus.”
War das schon Nawalnys Formulierung?
Nawalny ist sicher eine gute Quelle. Der hat ja schon die Villa von Putin entlarvt.
Und ein wegen Verdachts(!) auf Korruption verhafteter Untergebener ist immer ein Makel. Das wissen wir ja von der AfD.
🙂
vor ein paar Tagen war im Focus ein bericht, von einem Team dass sich Zugang zum angeblichen putin-palast verschafft hatte.
Ich bezog mich eher darauf, dass der Satz wegen fehlendem Verb keine Aussage hat.
wegen eines fehlenden Verbs
Man gewöhnt sich an allem, auch am Dativ.
🙂 🙂 🙂
Es war nicht das Verb, es war dessen Partizip 2.
Beide Formen sind okay!
“Hatte Putin den seit 2012 amtierenden Verteidigungsminister Shoigu entlassen und dem Föderationsrat die Berufung des bislang Ersten Stellvertretenden Ministerpräsidenten Andrei Belousov vorgeschlagen, während Shoigu in den Sicherheitsrat als dessen Sekretär wechselt, in dem Medwedew nach Putin stellvertretender Vorsitzender ist. Zudem wurde er stellvertretender Präsident der Militärisch-Industriellen Kommission und Leiter des Föderalen Dienstes für militärisch-technische Zusammenarbeit (FSMTC). Das soll wohl den Eindruck vermeiden, dass er hinausgeworfen wurde.”
Ist das nun eine Beförderung oder eine Degradierung?
Da sind wohl die Militärexperten gefragt.
Es ist ein Amtswechsel. Der Russische Sicherheitsrat wird vom Präsidenten gebildet und geleitet (Vorsitz hat jetzt aber Medwedjew), die Russische Regierung wird auch vom Präsidenten ernannt. Als Minister hat Shoigu einen 24/7 Job und sicher noch zig Leute in seinem Ministerium unter sich. Als Sekretär des Sicherheitsrates gehört er jetzt zum “kleinen Kreis” …
Was ist mehr wert, ein Ministerium zu leiten oder zum Hinterzimmer zu gehören?
Nochmal zu Prigoschin: es war ihm gelungen, die dichte Kette an Festungsanlagen im Donbass zu durchbrechen. Diese waren offenbar ab 2014 nach neuestem NATO-Standard gebaut worden. Von dort aus wollte er Richtung Kramatorsk und Slawiansk marschieren. Das sind die Städte, die sich 2014 ale erste militärisch gegen die ATO gewehrt hatten und die daher auf pro-russischer Seite großen Symbolwert haben. Aber genau in diesem Moment kam die Demissionierung der Wagner-Truppen. Diese sollten ab sofort keine Munition und kein Gehalt mehr bekommen. Worüber Prigoschin extrem wütend war und auf Moskau marschierte. Militärisch wäre eine Einnahme wohl möglich gewesen, aber Prigoschin drehte ab, als ihm klar wurde, dass er die gesamte Zivilgesellschaft gegen sich haben würde. Die Presse, die Parteien und die Kirche. Der Westen setzt seine Hoffnung auf eine Wiederholung des Vorfalls. Mal wieder ein Illusiönchen. Denn seither ist klar, dass ein Putsch von rechts keine Chance haben wird. Ein gewaltsamer Putsch erst recht nicht. Putin hat aus dieser Richtung nichts zu befürchten.
Die russische Armee überwindet an allen Fronten die Festungsanlagen. Sie wollen offenbar bei einem kommenden Angriff nichts im Rücken haben. Aber warum greifen sie jetzt nicht an? Meiner Meinung nach könnten sie das schon lang und die vier Provinzen, die Russland beansprucht, mühelos besetzen. Das aber wäre ein “Durchbruch”, der Macron zur Entsendung von Truppen bewegen könnte. Und der vielleicht noch anderes triggern würde. Meiner Meinung nach bewegt sich die russische Armee absichtlich im Schildkrötentempo, um den Eindruck eines Durchbruchs zu vermeiden.
Dieser Belousow wird gute Nachrichten über den Frontverlauf zu berichten haben und er wird entsprechend beliebt sein. Baut Putin hier einen Nachfolger auf? Das könnte man so sehen.
Ich hatte gelesen, dass der Vertrag mit Wagner, schon um ein paar Monate verlängert war, um Bachmut ganz einzunehmen. Ein Folgevertrag blieb aus und Prigoschin kriegte Blutdruck.
Von militärnahen US-Blogs wird das so erklärt, dass die Städte nicht nur erobert, sondern auch gehalten werden müssten. Wenn der Gegner noch Hunderttausende Soldaten hat, braucht der Besatzer entsprechend mehr. Das ist teuer. Russland verfolgt primär einen Zermürbungskrieg (Demilitarisierung). Die Gebietsgewinne sind nur Nebenprodukt.
Um Personal zu schonen wurden Charkiv und Cherson Ende ’22 einfach aufgegeben, als es in den Winter ging und die Versorgung ein paar Unwägbarkeiten hatte. Die ukrainischen Truppen stürmten dann vor und die West-MSM machte daraus einen beginnenden Sieg über Russland.
Ich bin noch sehr gespannt, ob/wann die USA ihre Niederlage eingesteht und für Russland akzeptable und von der UNO-Charta geforderte friedliche Beziehungen mit Sicherheitsabkommen treffen. Erst dann kann man davon sprechen, dass Russland den Krieg tatsächlich gewonnen hat. Heißt, die Nato-Osterweiterung per Vertrag gestoppt ist.
Wenn die USA friedliche Beziehungen verweigern, wird das für Europa inklusive Russland noch alles sehr teuer. Einen schnellen Sieg wird es keinesfalls geben. Auf dem langen Zermürbungsweg könnte es sein, dass die USA. um ihr Ansehen in der Welt nicht weiter zu verlieren, doch noch irgendwann Sicherheitsverträge mit Russland schließen.
Die US-Blogs rechnen natürlich damit, dass in den russisch besetzten Gebieten Partisanen aktiv werden.
Habe ich nie gehört. Auch die Westpresse behauptet das nicht.
Hat nicht der Schweizer Jaques Baud das schon mal sehr schlüssig erklärt ?
Das Schildkrötentempo der Russen hat zur Folge, dass die Ukrainer sehr
viel Material und Soldaten opfern müssen um die Stellungen zu halten.
Dazu kann sich die Russische Armee zu einem großen Schlag sammeln.
Das da was im Busch ist, zeigen die Pläne der Nato Kiew zu räumen.
“Dieser Belousow wird gute Nachrichten über den Frontverlauf zu berichten haben und er wird entsprechend beliebt sein. Baut Putin hier einen Nachfolger auf? Das könnte man so sehen.”
Ausserdem wird nach einem militärischen Sieg (Russlands) eine Dekade härtester ökonomischer Konfrontation mit dem Westen folgen: insofern kann ich Ihre obige Aussage nur unterstreichen!
Krieg geht ohne Wirtschaft und Logistik nicht.Waffen,Munition,Unterkunft und Verpflegung für die Truppen…Nach dem Sieg muss die Wirtschaft wieder auf Friedensniveau gebracht werden.Was mich erstaunt, ist die Tatsache,das im Außenministerium keine Verjüngung stattfindet.Offensichtlich wird im Kreml eine Verschärfung des Kriegskurses des „Westens“ erwartet.Diplomatie wird es seitens des Westens nicht geben.Keine guten Aussichten,zumal die „rechtsextreme Partei“ in Schland (laut „Global Times“),die Grünen,weiterhin davon träumt,Russland eine „Strategische Niederlage“ beizubringen.Russland stellt sich darauf ein,bis zum Ende gehen zu müssen.Der totalen,bedingunslosen Kapitulation….
Ach ja,der ehemalige stellvertretende Verteidigungsminister T.Iwanow hatte wohl über seine Frau,eine israelische Staatsbürgerin,Kontakte zum Mossad…
Die Russen lernen einfach schnell. Wenn man sich den Aufwand der Parade angeschaut hat, weiß man, dass mit dem traditionellen Militär kein Krieg mehr zu führen ist. Das ist Nostalgie. Der neue Krieg hat mehr mit Wirtschaft zu tun. Das Militär ist nur noch ein Teil der Verteidigung.
Wenn das Militär nur noch Teil der Verteidigung ist – warum führen die dann einen derart verbissenen Angriffskrieg?
Der Westen will seine alten Waffen loswerden, weil er schöne neue Spielzeuge will. Gelder kann er dabei auch waschen. Für ein paar Gemeinheiten und Tests im Namen anderer ist der Krieg auch gut. Solange sich noch Ukros finden …
Die Russen bereiten schon den nächsten Schritt vor. Hier geht es dann darum zukünftige Bestellungen für Rüstungsgüter aus nah und fern Gewinnorientiert abzuarbeiten.
Der militärische industrielle Komplex wird staatlich kontrolliert und optimiert. Man sieht ja was im Westen alles nicht funktioniert, da passen nicht einmal Schraube und Mutter zusammen.
Russische Militärtechnik wird in den kommenden Jahren der Umsatzbringer, und Blackrock kann dort keine Aktien kaufen. Irgendwie dumm gelaufen.
Klassische Gerüchte über Personen und Posten, genau das was im Westen beliebt ist.
Immerhin wird in Russland zur Korruption auch gehandelt, während im Westen die Gerichte so manipuliert werden, das Verfahren im Sande verlaufen.
Zur Personalie Belousov sollte man sich seine letzten Ämter und Posten genauer anschauen, dann würde einem auffallen, das das russische Militär die Zusammenarbeit mit China wohl intensivieren wird.
Was anscheinend auch durch die Aktivitäten vom Westen zurück zuführen ist.
Die ‘Rochade’ ist möglicherweise ein Zug, um zu sagen, wir fokussieren uns auf den MIK und seine Verkäufe, nachdem die SMO ihren Ende zu geht.
“„Bei starkem Zeitdruck wird Belousov auf jeden Fall keine Folienberichte, sondern zwei Excel-Tabellen auf einem Blatt mit zwei wirtschaftlichen Optionen bevorzugen. Und er wird auf der Grundlage dieses Zeichens eine Entscheidung treffen, denn er weiß, wie man zählt. Attestiert wird ihm auch, unpopuläre Meinungen zu vertreten.”
So einer hätte der Ukraine gut getan, dann sässen sie jetzt nicht bis zum Hals in der Scheisse. Einfach mal ein Excel-Sheet aufrufen und mit Daten füllen, hätte gereicht, um zu sehen, dass die großkotzigen USA und ihre europäischen Zwerge eine Materialschlacht gegen Russland nicht durchhalten können.
Ansonsten ist der Abgang des Verteidigungsministers Shoigu in etwa so überraschend wie die Offensive in Charkiw.
Das war wohl ein Bömbchen zu viel, was Shoigu!!!! über Belgorod hat versehentlich fallen lassen 🤔
Kurz einmal die Einschätzung von Marat Charullin zum Wechsel im Verteidigungsministerium (englisch Yandex translate aus https://t.me/voenkorkhayrullin/2572 )
Die Analyse ist recht plausibel. Shoigu wurde versetzt, nicht entlassen oder degradiert. Vom Einfluss her mag seine neue Position sogar mächtiger sein.
“Kuzhegetych” ist die im russischen Internet verbreitete Verballhornung von Shoigus Vaternamen Kuzhugetovich.
Charullin hat selber nie mit Spott oder Kritik an Shoigu gespart, hat sich aber leidenschaftlich gegen die Anschuldigungen Prigoschins gewandt. Man sollte sehen, dass jeder Abschnittskommandeur nie genug Nachschub hat, die Entscheidung, wieviel, liegt nunmal bei Oberkommando und Verteidigungsressort. Nach Charullins Darstellung (er hat selbst längere Zeit in der 1. Slavjansker Brigade der DNR Dienst getan und hat gewiss Einblick) hatte Prigoschins Einheit eher mehr als weniger Munition und Nachschub, hat darüber hinaus wiederholt von benachbarten Einheiten gestohlen bzw. geraubt.
Der springende Punkt ist, dass Kriegsminister Schoigu eine eigene Söldnertruppe unterhielt. Vor diesem Hintergrund sind die Vorgänge um Wagner und die Handlungen Prigoschins zu betrachten. Es ging also um die Vorwürfe, dass Schoigu seine eigenen Söldner bei der Ausstattung mit Ressourcen bevorzugt habe, und dass sogar seine Söldner Gefechte und bewaffnete Konflikte mit Wagner ausgetragen hätten (ähnlich wie die Musketiere mit dem Régiment de Richelieu). Natürlich muss Putin private Söldnertruppen los werden, weil sie die Stabilität des Staates gefährden. Auch um sie für Kriegsverbrechen verantwortlich machen zu können. Zuerst war Prigoschin dran, weil er offen rebelliert hat, und weil er der gefährlichere war. Und jetzt wurde Shoigu im Rahmen des Regierungswechsels unauffällig entsorgt
Sorry, aber das ist Stuss. Das Verteidigungsministerium (nicht “Kriegsminister Shoigu”) unterhielt nicht eigenen Söldnertruppen, sondern versuchte ab Anfang 2023, auch auf Drängen Putins, alle “privaten Militärunternehmen” (PMC) unter das Dach von Vertragssoldaten des Verteidigungsministeriums zu bekommen. Ein wesentlicher Grund dafür war ein rechtlicher, dass es nämlich nach russischem Recht keine Söldnertruppen geben durfte, aber zunehmend seit 2012/14 eben gegeben hat. Das Imperium Prigoshins war der grösste und radikalste Teil. Die PMCs wurden nach der Niederschlagung der Wagner-Revolte der Rosgwardija unterstellt, sie stehen eher unter dem Befehl Kadyrows als Schoigus.
Die Gerüchte über die unzureichende Versorgung der Wagnereinheiten sind fragwürdig. Der Journalist Marat Charullin, den ich für recht vertrauenswürdig halte, bestreitet das, er schreibt sogar, die Wagnertruppen hätten den Nachschub benachbarter Donbasseinheiten gestohlen bzw. geraubt.
“Patriot
Führung: Sergei Schoigu
Truppenstärke: unklar
Gründung: 2018 in Syrien”
(NZZ 24.08.2023)
Wenn man mal nachforscht, so stellt man fest, dass alle Informationen über “PMC Patriot” letztlich – vermittelt über einen gewissen Sergey Sukhankin (zur Zt. Edmonton) oder “Doschd” – aus Russland stammen und dort von einem gewissen Jewgeni Schabaew in Umlauf gebracht wurden. Der gibt sich seit Jahren als Kosackenataman aus und gilt deshalb als Hochstapler.
Der hier: https://vk.com/shmatko50
Und selbst wenn eine Österreicherin namens Seda Motie, die kein Wort Russich spricht, diese Gerüchte für die NZZ in lustige Tabellen packt erhöht das nicht den Wahrheitsgehalt des Ausgangsmaterials. Kann sein, dass es “PMC Patriot” gibt oder auch nicht; wir wissen es einfach nicht.
Der Konflikt Prigoschins mit dem Verteidigungsministerium ist schnell erläutert: Die Söldner der Wagner-Gruppe sollten bis zu einem Stichtag persönliche Verträge mit dem Verteidigungsministerium abschließen, was die Entmachtung Prigoschins bedeutet hätte (an den die Söldner bis dahin vertraglich gebunden waren). Dass sich Schoigu persönlich davon finanzielle Vorteile versprach ist nicht auszuschließen, aber auch das wissen wir nicht.
Seine jetztige Absetzung dürfte am ehesten mit der Verhaftung seines Stellvertreters Timur Ivanov wegen Korruption – eigentlich wohl eher Diebstahl – zu tun haben. Im Moment fließt soviel Geld durchs russ. Verteidigungsministerium, dass man sich wohl gezwungen sah, zumindest die größten Raffkes aus dem Laden zu entfernen, um den Krieg nicht zu verlieren.
Timur Ivanov wurde verhaftet und Schoigu ist gemeint. An dessen Stelle würde ich kein Flugzeug besteigen.
🙂
Vor ein paar Jahren war Schoigu, ähnlich Gerhard Schröder, noch in enger, freundschaftlicher Bande mit dem Putinschen Familienimperium verflochten.
https://www.fr.de/politik/doch-nicht-unantastbar-russischer-verteidigungsminister-schoigu-muss-gehen-93067615.html
1. Foto: Gemeinsam begaben sie sich, mit Schießprügeln, Angelruten und schwarzen Gürteln ausgerüstet, damals noch auf die Bärenjagd und ließen so manchen kapitalen Lachs an der Leine zappeln. Nun, da sich für beide ein Ende ihrer verdienstvollen Tätigkeit abzeichnet, ziehen sie die Schwänze ein. Dass dabei der Stärkere erst mal den Schwächeren degradiert und anschließend eliminiert, ist völlig normal. So funktioniert Politik im Prinzip auch bei uns, wenn auch etwas subtiler, vielschichtiger oder so weiter. Muss mir Schoigu deshalb leid tun, wenn er plötzlich spurlos verschwindet? Nein! Angesichts seiner unmenschlichen Taten würde ich in keinen Moment bedauern, wenn er von der Hand seines Diktators einem gruseligen Mordanschlag zu Opfer fällt, vermutlich mit Putonium oder Ähnlichem.
Ansehnlich an diesem Schoigu waren nur seine Wurstfinger, während beide offenbar relativ kleine Pippimännchen aufzuweisen hatten – ein Umstand, der nur durch einen Weltkrieg kompensiert werden kann.
Offensichtlich hast Du Probleme mit der Grösse und Ausfahrbarkeit Deines “Pipimännchens”. Ein erwachsener geistig und psychisch gesunder Mensch würde so was nicht ablassen.
Nein, absolut nicht. In Relation zu meiner sonstigen Erscheinung erfreue ich mich erstaunlicher geistig/psychischer Gesundheit, von der physischen bzw. geschlechtlichten nicht zu reden. Wenn Du so was beleidigendes wie das eben unbedingt ablassen musst. Nein, mein P. ist im Vergleich zu meinem übrigen Körper und dem, was Putin und Schoigu zu bieten haben, angemessen proportioniert, keine Sorge.
Du meinst. Du siehst genauso Scheisse aus, wie Du schreibst?
Beileid.
Wir haben es hier einfach mal wieder mit dem Versuch einer Einflussnahme interessierter Stellen zu tun. Gönnen wir ihm das Zeilenhonorar.
Sorry Babez, viel Gescheibsel über Dinge, deren Hintergründe uns eigentlich doch verborgen sind. Spekulieren kann man auch an der Börse mit mächtigen Hebelpapieren, der Ausgang bleibt bis zum ersichtlichen Fortgang jedoch ungewiss. Stay tuned!
Geschreibsel, wenn wir uns schon auf die Ebene der Diffamierung heerablassen wollen.
Oh, Du hast einen Rechtschreibfehler gefunden, Du darfst ihn sicher behalten.
Was Diffamierung angeht, lese ich sie eher in Deinem Geschreibsel oder Gescheibsel, who cares.
Und wer kümmert sich unermüdlich um dein diffamierendes Geschreibsel? Das ist mit echter, wenn auch völlig unnützer Schreibarbeit verbunden, auf die ich 0 Bock habe.
Wir andere schon feststellten, war das eine Versetzung. Hätte Putin Schoigu lsowerden wollen hätte er ihn vor der Siegesparade gefeuert (oder vom Balkon fallen), um den neuen Verteidigungsminister gleich standesgemäß einzuführen und der Öffentlichkeit und den Soldaten zu zeigen. So herum war die Siegesparade sozusagen Schoigus ganz großer Zapfenstreich zum Abschied aus dem Amt. Ich finde meine Kremlastrologie etwas bodenständiger als das Geraune von NATO-Wünschen, daß Putins Macht bröckelt.
Ich kann natürlich immer noch falsch liegen.
Schoigu und die 2 Millionen?
Wenn wir schon über Korruption reden so sollten wir zuerst ins eigene Land schauen!
Benko: Kaufhäuser und verschwundene Millionen und die Verstrickung der Politik
Der kurze Olaf in Hamburg (Elbtower)
https://www.ardmediathek.de/video/ndr-story/benko-kaufhaeuser-und-verschwundene-millionen/ndr/Y3JpZDovL25kci5kZS9wcm9wbGFuXzE5NjM0ODMzN19nYW56ZVNlbmR1bmc
Moin
Rötzer schreibt mal wieder Mist, Quatsch oder schlimmeres.
Shoigu trat wie alle anderen Minister anlässlich der Neuwahl des Präsidenten der russländischen Föderation vom Amt zurück, so wie es die Verfassung verlangt.
Das Shoigu in den Sicherheitsrat berufen wurde und nicht erneut als Minister der Verteidigung ist keine ‘Entlassung’, Herr Rötzer!
Selbstverständlich kann man jemanden wie Belousow, unter dessen Verantwortung die Rüstungs- und Rohstoffindustrie wieder unter staatliche Kontrolle gestellt wurden, als ‘wirtschaftsliberal’ bezeichnen, nur sollte man dann angesichts der Tatsache, das unter der Verantwortung dieses Mannes strategische Bereiche der Wirtschaft wieder unter staatliche Kontrolle gestellt wurden, dazu ein zwei Worte mehr aufwenden, um sich nicht dem Verdacht auszusetzen, ein oberflächlicher Artikelrotzer zu sein.
Grüße an alle 🙂
Toll! Das wächst sich ja langsam zu einer formidable Säuberungswelle gehen Shoigus !!! Komparsen aus. Wir gut, dass der Syndikatschef selbst oft mit dem Führer höchstselbst gegen den Hirsch geritten ist, so darf er wenigstens sein Leben als Kasper regulär beenden genauso wie Gerassimon.