Prognose für die Wahlen in Bayern und Hessen

Bild: ulleo/pixabay.com

Die drei im Bund regierenden Ampelparteien und die Linke werden Verluste erleiden, während AfD und FW zulegen.

In Bayern hält die CSU mit 36 Prozent ihren klaren Vorsprung. Allerdings ist das etwas weniger als bei der Vorwahl 2018. Die weitere Reihenfolge ist umkämpft. Noch liegen die Freien Wähler (FW) mit 16,5 Prozent auf Platz 2, wobei sie sich trotz der antisemitischen Flugblatt-Affäre ihres Vorsitzenden vor 35 Jahren deutlich verbessern. Es folgen die Grünen mit 15 Prozent und die AfD mit 13,5 Prozent. Die SPD kann sich mit 9 Prozent nicht steigern. Kritisch wird der Wiedereinzug für die FDP, weil sie mit 3,5 Prozent wohl nicht mehr über die Fünf-Prozent-Hürde kommen. Für die Linke sieht es mit lediglich 1,5 Prozent noch schlechter aus. Die sonstigen Parteien stehen in der Summe bei etwa 5 Prozent.

Wie schon im Vorfeld vereinbart, werden CSU und FW ihre Regierungskoalition mit zusätzlichen Sitzen fortsetzen.

Ähnlich sieht es in Hessen aus. Die CDU führt mit deutlichem Abstand und erhöht ihren Anteil auf 30,5 Prozent. Die Verfolger liegen fast gleichauf: Grüne mit 17,5 Prozent sowie SPD und AfD mit jeweils 16,5 Prozent. Für die FDP könnte es mit 5,5 Prozent auch in Hessen eine Zitterpartie geben. Hingegen wird die Linke mit 3 Prozent keine Chance auf einen weiteren Einzug in das Parlament haben. Die sonstigen Parteien erreichen sogar 10,5 Prozent, weil die FW im Windschatten ihrer Schwesterpartei aus Bayern knapp 4 Prozent verbuchen könnten. In Hessen kann die regierende Koalition aus CDU und Grünen ihre Arbeit mit erhöhter Sitzzahl fortsetzen. Schwarz-Rot ist aktuell ebenfalls möglich, eine Ampel jedoch nicht.

Es gibt in den beiden Bundesländern mehrere Parallelen. So werden die drei im Bund regierenden Ampelparteien und die Linke Verluste erleiden, während AfD und FW zulegen. Bei den führenden Unionsparteien ist das Bild geteilt. Die CDU in Hessen kann deutlich zulegen, während die CSU in Bayern etwas verlieren könnte.

In der letzten Woche verbessern sich meistens die Prognosen, weil fast alle Institute noch eine letzte Einschätzung abgeben. Unsere finale Voraussage erfolgt ein oder zwei Tage vor der Wahl unter twitter.com/ProfWalterMohr.

Dazu siehe auch: Wahlbörsen, Expertenprognosen, Umfrageinstitute? Wettbewerb um das beste Prognoseinstitut.

Prof. Dr. Walter Mohr: Studium der Mathematik und Wirtschaftswissenschaften, Lehr- und Forschungstätigkeiten an Fachhochschulen und Universitäten mit über 50 Veröffentlichungen, insbesondere in den Bereichen Zeitreihenanalyse und Wirtschafts- und Wahlprognosen sowie medizinischen Qualitätsuntersuchungen (eHealth).

Dr. Frank W. Püschel: Studium der Mathematik und Wirtschaftswissenschaften, Lehrtätigkeiten im Hochschulbereich, Forschungsschwerpunkt auf den Gebieten der Zeitreihenanalyse und Wirtschaftsprognosen. Aktuell tätig in der Geschäftsführung eines Medizinprodukteherstellers.

 

 

 

 

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15 Kommentare

  1. Wahlprognosen traue ich zwar nicht, egal von wem, ähnlich wie Umfragen, aber man hat in Bayern die Aiwanger Rochade genau aus dem Grund betrieben, damit es für CSU und FW reicht. Und in Hessen holt man einfach die Roten mit ins Boot.

    Durch Wahlen ändern kann sich nur dann etwas, wenn die Union von innen her kippt und die Brandmauer fällt. Denn was nahezu alle unterschlagen, im Grunde reicht es in nahezu allen Ländern zu “bürgerlichen” Mehrheiten nur koalieren die offiziellen bürgerlichen Parteien ja lieber mit allen möglichen Linksvariationen und bezeichnen jene die gedanlich noch an der alten BRD hängen lieber als Nazis. Was noch bizarrer wird, wenn man die Regierungspolitik genau analysiert, aber das nur am Rande.

    Früher oder später wird die Unionsbasis zwar vermutlich rebellieren, auch der realitätsbezogene Restbestand in der SPD, aber dafür ist noch nicht genug Druck auf dem Kessel. Nur fragt sich, wenn die Suppe mal so richtig hochkocht, was bleibt dann noch übrig was sich regieren läßt und was sich überhaupt lohnt zu regieren.

  2. Jede Prognose ist eine Einflussnahme am Wähler und aus einer ‘demokratischen Sicht’ nicht zulässig.
    Im Grunde darf gar niemand für vorherrschende Stigmationen, seitens Medien und das tägliche Gebrüll an den Wahlen verübt werden, da diese zur Narrativ bzw. Propaganda verwendet werden.

    Es existiert ein Grundsatz, an den Taten soll die Politik bemessen werden und nicht nach Gutdünken von bezahlten Einflüssterer.
    In vielen Staaten stehen Wahlen an und jeden Tag wird auf den Wähler EINGEDRESCHT was die Idioten verkünden und andere entsprechend glauben sollen. Das ist Hirnwäsche, die mit Emotionen handelt um gewisse Ziele zu erreichen, hat aber nichts mehr mit der eigenen Meinung zum Sachverhalt zu tun.
    Denn diese praktizierte Politik, schert sich einen Dreck darum, welche Taten sie verübten und verüben!

    1. @ PRO1

      “Jede Prognose ist eine Einflussnahme am Wähler und aus einer ‚demokratischen Sicht‘ nicht zulässig.”

      Da stimme ich Ihnen mal zu. Deswegen ist in Italien zwei Wochen vor der Wahl die Veröffentlichung von Umfrageprognosen verboten, ich glaube Griechenland hat eine ähnliche Sperrfrist. Ob es funktioniert, darüber kann man streiten.

      Ich habe aber auch schon als freier Mitarbeiter beim Radio gelernt: “Wir machen doch keine Umfragen um zu wissen, was die Leute denken, sondern damit die wissen was sie denken sollen.”

  3. Abwarten was bei der Wahl rauskommt, aber das der Schuss miese us-amerikanische Wahlkampfmethoden 1:1 nach Deutschland zu übertragen – die Flugblattaffäre gegen Aiwanger sei da als nur 1 Beispiel genannt, wer denkt da nicht sofort an miese Methoden die in den USA schon lange praktiziert werden – ahnte ich schon früh.

    Unsere “Ampel”-Regierung ist sogar zu doof für Wahlkampf, wenn die solche Methoden aus den USA meint nach Deutschland kopieren zu müssen – die “Affäre Aiwanger” hat wenigstens diesen positiven Effekt, so was funktioniert im wiedervereinigten Deutschland nicht – wäre ja noch schöner, oder kommt jetzt bald die Klagewelle ala Biden versus Trump gegen einen Politiker/-in bei einer Landtags- oder Bundestagswahl als direkte Kopie aus den USA?!

    Die Bundesinnenministerin Nancy Faeser scheitert sicher auch in Hessen, denn die Kopie die Wahlkampfmethode der demokratischen Ex-US-Präsidentschaftskandidation Hillary Clinton…..und wenn’s nicht klappt dann “ist eben der Putin schuld”…..siehe Clinton versus Trump……ist alles so vorausschaubar, und nicht einmal ein Kleinkind fällt mehr drauf rein – hoffe ich zumindest 😉

    Sarkastische Grüße
    Bernie

  4. Mir reichte schon die an Oberflächlichkeit kaum zu überbietende vor-finale Voraussage hier dieser beiden Herren mit ihren demoskopischen Prozentuierungen ohne jeden Rückbezug auf Wahlberechtigte als grobe Annäherung an das, was Souverän genannt wird.

  5. Mehr als ein Denkzettel wird nicht herauskommen, und Denkzettel nutzen nur etwas, wenn man den Denkenden zuordnet. Also darf schon einmal deshalb der Erfolg ausbleiben. Weiter wird natürlich in keiner etabliertenn Partei die Wahlwerbung in Realität umgesetzt, eher das Gegenteil, siehe Grüne und SPD, die man fälschlicherweise als links verortet hat. Die einzige Hoffnung besteht darin, dass sich die Schickeria komplett verrechnet hat, UA, USA und DAX deuten darauf hin. Es wird in spätestens 5 Jahren, sofern keine Vollvernichtung Europas geschieht, wieder zur Entspannungspolitik zurückgefunden werden, diesmal als Bittsteller gegenüber BRICS.

    1. Es wird in spätestens 5 Jahren, sofern keine Vollvernichtung Europas geschieht, wieder zur Entspannungspolitik zurückgefunden werden, diesmal als Bittsteller gegenüber BRICS.

      Wird eher länger dauern bis dies passiert ist. Jedoch wird es dann nicht mehr so einfach mit einem Eurasischen Zusammenschluß. Der eher Frieden verheißt als eine weiter Festhaltung an der NATO, die unter der Riege der USA geführt wird.

  6. Eben habe ich in BR “Konfrontation” geschaut, wo Söder mit einem Grünen diskutierte. Söder macht eine schlechte Figur und einen resignierten Eindruck. Warum? Er akzeptierte die Klimaziele und war deshalb Hartmann rettungslos unterlegen. Wenn man von den Klimazielen ausgeht, muss man grün wählen, denn die bekämpfen den Weltuntergang am energischsten. So blieb Söder nichts anderes übrig, als zur Verteidigung aufzuzählen, was man alles getan hat. Natürlich nicht genug, wenn man die Klimakatastrophe verhindern will. Was mich besonders wundert, im Mainstream ist es anscheinend nicht mal möglich, den Klimawandel zu relativieren, etwa derart, dass es nicht sicher ist, dass die Katastrophe so schnell kommt, dass es Zeiten gab, wo es viel wärmer war usw.. Die Klimaziele sind unantastbar. So kann man keinen Erfolg haben. Trump sammelte Stimmen mit der Bemerkung: “Ich habe gehört, dass die Ozeane in den nächsten 300 Jahren um ein Achtel Zoll (knapp 0,32 Zentimeter) ansteigen werden. Wir haben größere Probleme als das.” Ihn interessiert nicht, was in dreihundert Jahren ist, sondern er kümmert sich um die aktuellen Probleme. Er hatte die USA aus dem Pariser Klimaschutzabkommen herausgenommen. Söder hätte es ganz einfach, wenn er akzepieren würde, dass der Beitrag der Menschen zum Klimawandel umstritten ist und eine Koalition mit der AfD in Betracht zöge. Dann würde die CSU stark zulegen, die AfD gebremst und die restlichen Parteien deutlich verlieren.

    1. Solange jeder Teilnehmer an den sogenannten “Klimakonferenzen” im eigenen Grossraumjet anreisen “muss” und selbst die GrünInnen die am gleichen Tag zum gleichen Ort fliegen separate Flugzeuge statt einer Fahrgemeinschaft nutzen bleibt der Klimakrempel für mich unglaubwürdig. Führen durch Vorbild ist immer noch das beste Argument. Aktuell sieht die CO2 Religideologie nur nach einem Wirtschaftskrieg der von allen Abgaben und Ablassbriefen befreiten “Superreichen” aus.

  7. Achja, die “Prognosen”, oft deftig durchseucht mit der Lüge, das eine Stimme für Parteien, die nicht über 5% kommen “verschwendet” sein soll. Eingerahmt mit halbwegs unterschwelliger Wahlwerbung. Dabei wäre es doch ganz einfach; nie wieder wählen was einen schon mehrfach betrogen und geschädigt hat und stattdessen irgendwas Anderes ausprobieren. Ich versichere dem (ab)geneigten Leser dieser meiner Meinung, das auch beim zehnten schultertiefen Griff ins wohlgefüllte Plumpsklo der Arm nicht plötzlich sauber und wohlriechend wieder herauskommt. Und wenn schon das Wahlvieh offenbar nicht aus schmerzhaftester Erfahrung lernen will sondern den 50 shades of Schwachsinn Sadisten hörig bleibt, warum sollten dann Parteien die Wählerwünsche wichtig nehmen ? (Sehr frei nach Jack Campbell):Demokratie ist ein Teamsport, wer aus Trägheit immer wieder die Falschen aufs Feld schickt muss sich nicht wundern, das das Spiel fürchterlich läuft.
    Und nun lehne ich mich entspannt zurück und warte darauf, ob plötzlich wie in Berlin und Nordhausen zum Ende der Darbietung Briefwahlbruno, der Superheld, wieder aus dem Nichts die Ergebnisse (un?)erwartet korrigiert.

  8. Danke für die Infos. So bleibt man außerhalb
    der MSM etwas auf dem Laufenden.
    Ich fasse zusammen: Der Wahnsinn nimmt
    ungestört seinen Lauf.

  9. Schön, dass die neoliberalen und Selensky-kompatiblen Linken in Hessen rausfliegen.
    Wagenknecht sollte einen letzten Versuch wagen, Wissler abzulösen. Wenn sie keinen Erfolg hat, sollte sie das neue Parteiprojekt ohne Rücksicht auf die Altpartei “Die Linke” konsequent durchziehen.
    Wenn sie die Schleuserqueen Rackete bei der Europawahl unter die Zwei-Prozent-Hürde drückt, wäre das ein schöner Erfolg. Und dann Ramelow in die Rente schicken.

  10. +++Welch absurder Verein die Linke geworden ist, zeigt der Umstand, dass sie in den hessischen Landtagswahlen das für die Bürger wichtigste und eigentlich originär linke Thema “Friedenspolitik” völlig tabuisiert haben+++

    Das greifen im Plakat-Wahlkampf dann “Die Basis” (“Bildung statt Raketen”) und die AfD (“Nordstream 2 statt Weltkrieg 3”) auf. Nato-affine Opportunisten wie Ramelow haben die “Link” offenbar fest im Griff.

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