Der Sprachphilosoph und Politologe Paul Sailer-Wlasits über Verbalradikalismus, Hassrede und Krieg, Populismus und die Folgen der Künstlichen Intelligenz.
In Deutschland wird über den Umgang mit den jüngsten Erfolgen der AfD debattiert. Der ehemalige Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble warnte die CDU sogar vor einem „Wettbewerb des Verbalradikalismus“. Sie haben bereits 2012 das Buch „Verbalradikalismus“ verfasst? Was soll man darunter verstehen?
Paul Sailer-Wlasits: Verbalradikalismen wirken in der politischen Sprache und der Sprache in der Politik wie Sprengsätze. Als plötzliches disruptives Eintreten in den Diskurs stören und untergraben sie diesen. Bevor noch die Sprache rhetorisch umschlägt und ihre performative Wirkung entfaltet, ist der Verbalradikalismus bereits hinsichtlich seiner Stoßrichtung festgelegt: als Intention eines sprachlichen Missbrauchs, einer verbalen Abweichung, einer ganz bewussten Übertretung des Bedeutungshorizontes. Verbalradikalismus und Hasssprache werden ja vielfach synonym verwendet, dennoch gibt es Unterschiede. Meine These ist, dass in Bezug auf sprachliche Übertretungen der Verbalradikalismus tendenziell einer „Sprachethik des Negativen“ entspricht. Hasssprache dagegen fasse ich als „Faktizität negativer Sprachmoral“. Ein Beispiel: „Die Festung Deutschland stärken“ ist eine verbalradikale Wendung, die erkennen lässt, zu welchen Denkmustern des Ausschließens, zu welcher politischen Haltung der oder die diesen diffusen Slogan Verwendende neigt. Hasssprache hingegen ist beispielsweise eine Aussage wie: „Asylanten haben immer die neuesten, teuersten Smartphones“, eine herabwürdigende, stereotypisierende Behauptung, die sich gegen konkrete Personengruppen, Ethnien oder gesellschaftliche Minderheiten richtet, sprachliche Gewalt ausübt und die Würde von Menschen angreift.
Ist Verbalradikalismus wirklich so gefährlich wie Herr Schäuble behauptet? Normalerweise gilt Sprache als friedliches Mittel zur Verständigung im Vergleich zu physischer Gewalt.
Paul Sailer-Wlasits: Verbalradikalismus ist im politischen Diskurs vor allem aufgrund seiner Vorbereiterfunktion höchst gefährlich. Besonders während Krisen und an kritischen gesellschaftlichen Wendepunkten kann vonseiten führender politischer Exponenten der latente Hass in einer Gesellschaft mittels Sprache gleichsam aufgeweckt werden. Der Diskurs kann gelenkt, zugespitzt oder gänzlich umgewertet und manipuliert werden. Verbalradikalismen sind dazu in der Lage, dem diskursiven Miteinander in einer Gesellschaft größtmöglichen Schaden zuzufügen. Ob in Berlin, in Washington oder in Moskau, die Mechanismen der politischen Sprachhandlungen sind leider die gleichen.
In Ihrem Traktat „Lüge, Hass, Krieg“ analysieren Sie die Verbindungen zwischen Hassreden und Kriegen. Worin sehen Sie den Zusammenhang?
Paul Sailer-Wlasits: Hassreden, Lügen und Kriege sind Jahrtausendphänomene. Sie durchwanderten als Feinde des Humanismus, in verschiedensten Gestalten und Maskierungen, sämtliche Epochen der Menschheitsgeschichte. Hassreden und Lügen führten zwar nicht immer und auf direktem Weg zu kriegerischer Gewalt, aber an sämtlichen Kriegen waren Lügen und Hass stets als verbale Mittäter beteiligt. Hasserfüllte Sprachentgleisungen bleiben, wie unsere jüngere Geschichte auf schrecklichste Weise zeigte, nicht immer in der Dimension des Textes stehen. Am Höhepunkt der Hassrede angelangt, bricht das Archaische aus der Sprache. Dann können die Grenzen des Diskursraumes zu jener Dimension hin durchbrochen werden, in der die Tat das Wort überschreitet. Dann siegt die Vulgarität der Gewalt und des Krieges über das kulturelle Miteinander.
In Anschluss an Wolfgang Schäubles Warnung haben auch andere namhafte Politiker vor den „Verlockungen der Populisten“ gewarnt. Wie erführt populistische Rhetorik die Menschen und untergräbt ihre gedankliche Eigenständigkeit?
Paul Sailer-Wlasits: Ja, eine solche Redeweise gibt es bei Populisten unentwegt, ich nenne sie den „Verbalradikalismus des sanften Wortes“. Ein Beispiel an das wir uns erinnern: die verbale Verteidigung des Christentums während der europäischen Flüchtlingskrise. Dabei wurde von identitätspopulistischer Seite zunächst ausnahmslos jede Immigration zur Bedrohung von außen umcodiert. Dann wurde das Christentum sprachlich gegen diese konstruierten Bedrohungsszenarien in Stellung gebracht, indem es mit dem vagen Begriff „Abendland“ synonymisiert und für die Herleitung xenophober Argumentation missbraucht wurde. Populisten sprachen dann scheinbar positiv von der „Verteidigung des Abendlandes“. Das ist „sanfter Verbalradikalismus“, der dahinter unverändert Ausschließung betreibt. Auch „gesunde Schulen“ ist sanfter Verbalradikalismus, sprachlich nahe am sogenannten „gesunden Volkskörper“ gelegen. Vor derartiger Geschichtsvergessenheit muss man sich hüten.
Warum muss man zwischen demokratischer Rhetorik und populistischer Sprache unterscheiden?
Paul Sailer-Wlasits: Es gibt im Populismus keine shades of grey, sondern primär nur Schwarz und Weiß, nur Freund und Feind. Daher existiert auch kein „guter“ Populismus. Denn Populismus gründet niemals auf Überzeugung, sondern immer auf Überredung. Genau deshalb ist die Unterscheidung von populär und populistisch heute notwendiger denn je. Die Trennung zwischen populär und populistisch gelingt, wenn man den Blick auf die politische Rhetorik richtet. Steht beispielsweise anstelle des inhaltlichen, demokratisch-integrativen Arguments nur das Image und Prestigepotenzial, d.h. eine politsprachliche Leerformel im Vordergrund, ist die Grenze von populär zu populistisch überschritten. Wenn zudem der rhetorische Effekt mit Überhöhungen und Aneinanderreihungen deklarativer Phrasen zum inhaltlichen Transport von Exklusion missbraucht wird, droht jegliche demokratische Debatte populistisch dominiert und letztlich zerstört zu werden.
Ganz verstehe ich das nicht. Könnten Sie die Unterscheidung von populär und populistisch an einem Beispiel klarmachen?
Paul Sailer-Wlasits: Am einfachsten und augenscheinlichsten lassen sich populäre und populistische Aussagen anhand von politischen Slogans, d.h. anhand kompakter Kurzformeln unterscheiden. Man denke etwa an die populären politischen Klassiker des deutschsprachigen Raumes: da wäre beispielsweise „Mehr Demokratie wagen!“ von Willy Brandt – der Slogan stammt übrigens aus der Feder von Günter Grass –, oder das österreichische Pendant „Ein Stück des Weges gemeinsam gehen“ von Bruno Kreisky. Zu Beginn der Flüchtlingskrise hatte auch Angela Merkels „Wir schaffen das!“ hohe Popularitätswerte, war integrativ, verströmte Zuversicht und mobilisierte gesamtgesellschaftliche Kräfte – auch wenn der Satz später, in der schwierigen politischen Realität, erodierte. Populistische Wahlslogans dagegen sind beispielsweise „Mut zu Deutschland“ oder „Mut zur Heimat“ oder „Hol Dir Dein Land zurück“ oder auch „Mehr Mut für unser Wiener Blut“, letzteres wurde tatsächlich vor etwa einem Jahrzehnt in Österreichs Hauptstadt affichiert! Der sichtbare Text wird gelesen und gehört, aber der darunter liegende, ausschließende, negative, zersetzende Subtext wird verstanden und behalten oder, wie die Wahlkampf-Texter es unverblümt und ihre Intention freilegend formulieren, er „verfängt“.
Erfüllen die Medien nach wie vor ihre kritische Rolle bei der Entlarvung von Lügen und Täuschungen in der politischen Arena? Oder sind die Bedenken berechtigt, dass Medien die vorgegebenen Narrative der Politik gelegentlich zu stark übernehmen und dadurch multiplizieren und verstärken?
Paul Sailer-Wlasits: Klassische Medien stehen unter erheblichem ökonomischem Druck, verstärkt durch die neuen Akteure auf dem Medienmarkt. Im Zuge der digitalen Transformation sind sie demnach gezwungen, zunehmend neue Technologien und Übermittlungsstrukturen – Stichworte: digitales Entbündeln und Neubündeln sowie Individualisieren von Information – anzuwenden. Das birgt die Gefahr, dass der schnelleren, unmittelbareren Informationsreproduktion qua Automation mehr Raum zugebilligt wird und kritischer Journalismus weiter marginalisiert zu werden droht. Ich fürchte auch, dass das demokratiepolitische Ideal des sich „umfassend informierenden Bürgers“ weiter abnimmt, sodass aus dieser primären Zielgruppe des kritischen Journalismus keine signifikante Steigerung der Nachfrage mehr hervorgeht.
Während der Corona-Pandemie erlebten wir eine bemerkenswerte sprachliche Veränderung. Begriffe wie „Boosterimpfung“ über „Superspreader“’ bis hin zur „Neuen Normalität“ hielten plötzlich in unseren Alltag Einzug. Sie äußerten zu dieser Zeit deutliche Kritik an diesen sprachlichen Neuerungen. Könnten Sie erläutern, warum?
Paul Sailer-Wlasits: Weil die Redenschreiber deutscher und österreichischer Spitzenpolitiker einen Terminus, den ich ab 2018 – also weit vor Corona – kritisch in den politischen Diskurs einführte, nämlich „Neue Normalität/Neues Normal“, rhetorisch kaperten. Sie entkleideten diese von kritischen Aspekten und passten die „Neue Normalität“ als politisches Schlagwort in zahllose Pressekonferenzen zum Thema Corona ein. „Neue Normalität“ kann aber nicht vonseiten der Politik „verordnet“ werden, im Sinne von „gewöhnt Euch daran“, das wäre eine unzulässige Kompetenzüberschreitung.
Meine beständige Zusatzfrage lautete daher stets: Müssen wir das drohende “New Normal” nicht doch dringend hinterfragen? Denn, wie bereits David Hume gezeigt hat, kann die sogenannte „Sein-Sollen-Barriere“ nicht überwunden werden. Aus einer deskriptiven Feststellung, aus einem Sein, kann und darf – auch wenn viele sich das vielleicht wünschen –, keine präskriptive Norm, kein Sollen abgeleitet werden. Daher habe ich das „Neue Normal“, nicht nur mit kulturpessimistischen, dystopischen Aspekten, sondern auch immer mit dem Hinweis verbunden, dass man sich daran niemals selbstredend gewöhnen dürfe.
Wer oder was „normal“ ist wurde und wird ja auf verschiedenen gesellschaftlichen und politischen Ebenen diskutiert. In Österreich war die Frage nach der Normalität in diesem Sommer eines der Hauptthemen der dortigen Politik.
Paul Sailer-Wlasits: „Normalität“ benötigt als Begriff stets einen Kontext, eine präzise inhaltliche Einbettung. Ohne diese ist eine Einordnung im soziopolitischen Koordinatensystem kaum möglich. „Normalität“ ohne jeglichen Kontext spontan zu diskutieren, wie das in Österreich geschah, birgt politische Gefahren. Beispielsweise, dass auch rigorose Identitätspositionen transportiert werden können, die nicht nur durch Exklusion charakterisiert sind, sondern auch nationale, ethnische und religiöse Bezugsrahmen aufweisen. In letzter Konsequenz die Exklusion jener Menschen, die von einer fiktiven Normalität abweichen, biologisch, geistig, ethnisch, religiös usw. Denn sobald etwas als „normal“ deklariert wird, ist bereits die Komponente der sprachlichen Autorität und Gewalt mit im Spiel. Es ist dann leicht, jegliche Abweichung von diesem „Normal“ anzuprangern. Normen legen ja fest, wie Dinge oder Verhaltensweisen sein sollen, nicht wie sie sind.
Können Gesetze gegen Hasssprache langfristig effektiv sein? Tragen Sprachgesetze zu einem Umdenken in der Gesellschaft bei und wie wirksam können Checklisten gegen Hassreden überhaupt sein?
Paul Sailer-Wlasits: Behutsame gesetzliche Regelungen sind wünschenswert, doch das Risiko der Beschädigung von Meinungsfreiheit bleibt bestehen. Denn diese Gesetze sind eine Delegation von Verantwortung an staatliche Organe, die darüber entscheiden, ob Hasssprache vorliegt oder nicht. Wie entscheiden Rechtsprechende dann? Basierend auf ihrer subjektiven Lesetradition und Bildung? Entscheiden dann Richter, die sich zum Beispiel nur peripher für Literatur interessieren, auf der Grundlage von Checklisten darüber, dass ein sarkastischer oder zynischer Satz bereits Hassrede ist? Können denn Rechtsprechende ohne Sachverständige zu Rate zu ziehen, überhaupt entscheiden, ob und wie verbale Aggression verletzt, etwa ethnisch oder religiös? Dazu kommt noch, dass verschiedene Kulturräume völlig andere Zugänge zum Thema Hate Speech haben. Was in einem Staat als strafbare NS-Wiederbetätigung gilt, fällt in einem anderen Kulturraum unter politische Meinung. Free Speech und die Würde des Anderen werden auch künftig niemals völlig zur Deckung gebracht werden, man kann sie einander nur annähern.
KI-Anwendungen und selbstlernende Chat-Bots haben immer wieder Hasssprache, von wilden Schimpfworten bis Antisemitismus, generiert. Wie konnte es dazu kommen? Und welchen Einfluss bzw. welche Nebenwirkungen werden KI-Programme wie ChatGPT oder Google Bard auf die menschliche Sprache haben?
Paul Sailer-Wlasits: Meiner Wahrnehmung und Information nach stecken die gegenwärtigen KI-Teilentwicklungen wie LLM (Large Language Models) noch immer in den Kinderschuhen. Kontextuelle KI-Sprachmodelle, verfassen oder erdenken keine Texte, sondern errechnen diese. Etwa mittels autoregressiver Verfahren, die, verkürzt ausgedrückt, das an das jeweils letzte errechnete Wort statistisch am häufigsten bzw. am wahrscheinlichsten nachfolgende Wort wiedergeben. Mit einer derartigen Logik ausgestattet tendieren diese Sprachmodelle jedoch zwangsläufig zum verbalen Mainstream. D.h., die Nachahmung von Sprache, die simulierten human-like-Antworten tendieren primär zu erwartbaren Mustern und Stereotypen. Sie tendieren auch deshalb sprachlich zum „Boulevard“, weil die KI-Sprachmodelle mittels Big Data trainiert werden. Sie neigen damit zu sprachlichem Massengeschmack und gerade nicht zu sprachlicher Authentizität. In den Branchen niederschwelliger Textproduktion drohen Menschen zuallererst ersetzbar gemacht und die Konsumenten dieser Fast-Food-Texte noch erbarmungsloser geistig mangelernährt zu werden.
In Ihrem soeben erschienenen Streitschrift „Minimale Moral“ handelt ein Kapitel vom genauen Gegenteil des Sprachgewirrs. Es heißt „Gefährliche Spracharmut und beredtes Schweigen“. Was wollen Sie damit sagen?
Paul Sailer-Wlasits: Wenn konstruktive gesellschaftliche Dialoge immer sporadischer erfolgen und schließlich zum Erliegen kommen, tritt durch die Abwesenheit des Wortes Schweigen ein. Dieses führt bei einigen Menschen zur Ermattung und Lähmung der Lebensenergie. Denn Schweigen ist nicht immer harmlos, es kann auch aus Ignoranz, Gleichgültigkeit, Missgunst, Neid oder vielen weiteren Motiven erfolgen. Problematisch wird Schweigen als aktives Nicht-Sagen überall dort, wo es trotz der moralischen Verpflichtung, Stellung zu beziehen, nicht erfolgt. Denn Schweigen besitzt Erklärungswert, sofern es keine bloße Pause im Redefluss, sondern ein Schweigen im entscheidenden Moment ist. Es ist das Schweigen zwar kein Sprechakt im herkömmlichen Sinne, aber es weist in solchen Situationen sprachlichen Handlungscharakter auf. Je nach Fall und Kontext kann es daher als konkludentes Verhalten, etwa als passive Zustimmung und damit als Willenserklärung gewertet werden. Schweigende Mitbeobachter von Katastrophen, die Unempörten, die keine Stellung beziehen, die „Nur-Dabeigewesenen“ in der Geschichte: deren Schweigen ist aus gesinnungsethischer Perspektive ein überaus beredtes Schweigen.
Paul Sailer-Wlasits ist Sprachphilosoph und Politikwissenschaftler in Wien. Er ist Autor von “Minimale Moral. Streitschrift zu Politik, Gesellschaft und Sprache“ (2023, 2. Aufl.), “Lüge, Hass, Krieg. Traktat zur Diskursgeschichte eines Paktes” (2022), “Verbalradikalismus. Kritische Geistesgeschichte eines soziopolitisch-sprachphilosophischen Phänomens” (2021, 2. Aufl.) sowie „Uneigentlichkeit. Philosophische Besichtigungen zwischen Metapher, Zeugenschaft und Wahrsprechen“ (2020).
Leute die über Populismus schimpfen beweisen nur, daß sie des Lateinischen nicht mächtig sind. Die Populisten stammen nämlich von den Popularen ab, daß waren im alten Rom die volksfreundlichen. “populus” heißt Volk auf Latein, so wie es im griechischen “demos” heißt. Der Populist vertritt also das Volk und wer gegen Populisten hetzt hat es nicht so mit den Interessen des Volkes. Die Gegner der Populisten mögen das eigene Volk nicht und genauso regieren sie auch.
Es geht aber ja nicht darum woher das Wort “Popolismus” ursprünnglich kommt, sondern darum mit welchem Wortsinn es heute üblicherweise verwendet wird. Und das geht dann eher in Richtung Demagogie. Ein Populist im heutigen Wortsinn ist also ein “Volksverführer”, jemand der dem Volk erzählt, was es hören will – und mit der dann gewonnenen Macht über seine Zuhörerschaft Dinge tut, die einem ganz anderem Zweck entsprechen.
Tatsächlich sehe ich da überwiegend die Einrede dessen, was Du richtig erklärst. Also, man beschimpft jeden Kritiker als Populisten, unabhängig ob der ein Interessenvertreter oder Verführer des Volkes ist.
Eben. Zum Einen werden die Begriffe schön vermischt und umgedeutet um den Adressaten der Propaganda (das Volk) zu verwirren, und zum Anderen habe ich den Eindruck, daß sehr viele die sich (ver-)öffentlich(t) Äußern einfach nur ungebildet sind und einfach Begriffe unbedacht nachplappern, welche sie woanders gehört haben. Was zur weiteren Verwirrung Aller beiträgt mangels sprachlicher Genauigkeit.
Populismus ist in den USA eine normale politische Kategorie. Trump ist zwar der prominenteste Vertreter des Populismus, aber auch (früher jedenfalls) Bernie Sanders oder JFK Junior sind eigentlich Populisten . Dem Volk nach dem Mund zu reden bedeutet ja nicht automatisch, dass man es anschließend betrügen will. Vielleicht will der Populist auch nur die Interessen der Mehrheitsbevölkerung vertreten und nicht die des militärisch-industriellen Komplexes und zwar jenseits der Parteigrenzen…
Unsere nichtpopulistischen Parteien haben sehr viel „Hassrede“ auf einen Teil der Bevölkerung während des Corona Dingens herabregnen lassen. „Hassrede“ scheint also kein Alleinstellungsmerkmal der Populisten zu sein.
Es ist doch ziemlich offensichtlich, daß die Mächtigen ihren Gegnern genau das vorwerfen, was sie selbst tun. Auch astreiner Nazijargon war ja in Ordnung wenn es gegen “Coronaleugner” etc ging. Böse sind immer die Anderen. Wir sind die Guten!™
‘Leute die über Populismus schimpfen’
Leute die anderen etwas unterstellt, betreiben entweder Populismus oder Populäre agitation.
Denn das Wort schimpfen war nicht Bestandteil der Unterhaltung.
Schau mal auf https://de.wikipedia.org/wiki/Populismus mit Kontext zu Sozial-, Politik- und Sprachwissenschafen. »Populismus« ist sprachlich überladen, das bedeutet nicht das deine Definition falsch ist, lediglich die ursprüngliche Definiton die von Wissenschaftlern übernommen und mit neuen wissenschaftlichen Kontexten und Erkenntnissen verwendet wird. Politik in Rom kann man mit den heutigen Demokratien auf der ganzen Welt nicht mehr vergleichen – kurzum, dein Kontext ist historisch.
@ Anna Onym:
Weder lese ich wikipedia, noch halte ich wikipedia für zitierfähig. Zeitungen sind übrigens auch nicht zitierfähig,. Wikipedia ist ein linkspropagandistisches Indoktrinationsmedium und keine Wissenplattform, das ist nicht der neue Brockhaus, sonst wäre ja Facebook wirklich ein soziales Netzwerk und keine Propagandaschleuder und Datenkrake.
Ich sehe aber auch grundsätzlich nicht ein, warum ich Sprachverdrehungen des Gegners übernehmen soll. Sprache ist der Wortraum in dem man sich bewegt und diesen lasse ich mir nicht eingrenzen. Ich akzeptiere auch keine Unwörter des Jahres, ich lasse mir Begriffe wie Lügenpresse auch nicht verbrennen und gegendert wird sowieso nicht, nicht mal in der Light-Version.
Mein Text ist nicht historisch, er ist korrekt. Ich gehöre nur zur absoluten Minderheit derjenigen, die sich weder sprachlich noch anderweitig zu einer Anpassung zwingen lassen.
Ein wesentlicher Aspekt kommt m E zu kurz. Der Vorwurf des Hasses kommt, ständig beobachtet, gezielt von Politikern und Journalisten gegen beliebige Gegner, um sie zu diskreditieren, obwohl dieser angebliche Hass nicht nachweisbar ist. Im Gegenteil dazu ist bei ihnen selbst oft an vielen Stellen der Hass hintergründig festzustellen. Sie tarnen diesen mit dem Vorwand, gegen die erklärten Feinde, gern Rußland, China, Syrien, Iran mit Demokratie vorgehen zu können, ihre verhassten Widerparts auf den medialen Scheiterhaufen zu bringen.
Der gute Mann hat sich aufgrund des subkomplexen Interviews sicherlich für eine Förderung im Rahmen “Kampf gegen Rechts” bei Fancy Naeser empfohlen.
Zum Thema Hass und Hetze sowie Populismus demgegenüber bitte hier mal schauen:
https://www.ich-habe-mitgemacht.de/liste/nach-id.html
Mein spontaner Liebling:
https://www.ich-habe-mitgemacht.de/liste/nach-id/1727-aufspueren-einfangen-internieren-durchimpfen.html
Da lacht doch das Herz eines jeden, der die deutsche best practice liebt.
Dies hier ist auch sehr amüsant bzw deshalb liebt uns die Welt:
https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/eu-aussenbeauftragter-josep-borrell-schockiert-mit-kolonialistischer-rede-vor-studenten-europa-ist-ein-garten-li.277450
Warum der gute Mann dies nicht thematisiert hat? Vermutlich will auch er an die Geldtöpfe der Populismusanhänger (vulgo Steuern derjenigen, die er aufgrund ihrer “Heimat” verachtet), so dass man sich halt regimekonform fokussieren muss.
#Liebe
Ja, “der Sprachphilosoph” verwickelt sich ständig in Widersprüche. Im Grunde sagt er auch bloss “was die anderen machen (Putin, AfD, Trump ..) ist Populismus und Hassrede, dagegen “wir schaffen das”, “das wir entscheidet”, “Russland ruinieren” ist populär und keine Hassrede. Böse Populisten kennen nur schwarz und weiss, wie “Autokratien” vs. “Demokratien” .. oops, kein so gutes Beispiel? Irgendwie ein überflüssiges Interview.
Seit ein paar ‘Monaten’ liest man, der Westen wäre besser in der Propaganda als der Russe.
Der Westen wählt gerne und erhält mit der ‘besten’ Propaganda Ergebnisse die sehr häufig zu Koalitionen führen und obendrein ideologisch nicht sich ergänzen.
Der ‘russische Zar’ hingegen wartet mit absoluten Mehrheiten auf, also ist deren Propaganda die bessere?
Oder sollten man vermehrt nachfragen, was die Propaganda im populistischen oder populären Sinne für den Wähler besser ist?
Nach meinem vernehmen sind sich fast alle Teilnehmer einig sich für eine Zeitenwende zu positionieren (alleine das Wort Zeitenwende,kotz, jeder Tag wendet sich zum nächsten…?), aber welcher populäre oder populistische aspirant ist mit der Zielsetzung vorne?
sobald man anbietet, daß man kritik auch bei graustufen, grauzonen oder sonstwie benamten abstufungen, die ein schlichtes pures gut und böse, schwarz und weiss als einzige definitionszone als abwegig erkennen lassen, machen die allermeisten schon gar nicht mehr mit. das ist zuviel nachgedacht, wie es auch zuviel gelabert ist am stammtisch, im bierzelt, in den “moralischen pissrinnen des ör” oder beim parteitagstreff mehr als zwei sätze zu sagen, die auch noch im dritten den syllogismus vollziehen und sowas wie logisches denken erkennen lassen, was den menschen grundsätzlich davon unterscheidet einfach nur zu grunzen.
die allermeisten, hin- und zugerichtet von der kapitalistischen ausbeutungsmaschinerie, die als solche nicht mehr anerkannt wird, “weil des so is” oder uncool, auf der out-liste der bildzeitung und comedians, all das mit einem kurzen ” ich kanns nicht mehr hören” oder “nicht schon wieder” negieren.
aus den dienstleistern werden dienstboten, ohne daß es jemals nennenswerten widerstand gab gegen das verursachende prinzip oder, HUCH, die verursacher, letztere sucht der gemeine fascist dann ausserhalb seiner selbst, nämlich mit dem gut-böse prinzip
“Hasssprache hingegen ist beispielsweise eine Aussage wie: „Asylanten haben immer die neuesten, teuersten Smartphones“, ..”
Aha. Ein Sprachphilosoph. Mehr braucht man nicht von diesem pseudointellektuellen Gewäsch mitnehmen. Oder noch das: „Faktizität negativer Sprachmoral“?
Entscheidend ist nicht in erster Linie, was, sondern von wem es gesagt wird. Sailer-Wlasits verliert über die Frage des Subjektes kein Wort. Und so bleibt alles politisch nicht wirklich fassbar. Auch der Begriff ‘Hasssprache’ ist ein prekärer, der sich leicht politisch ausschlachten lässt. Schnell kann er zu einer Waffe in der Hand des Mächtigen werden, der damit scharfe Zensur legitimiert. Entscheidend hier, wer die Macht der Definition hat, was denn nun konkret unter diese Kategorie fallen soll. Denn das ist lange nicht so klar, wie die meist angeführten extremen Beispiele glauben machen.
Natürlich muss der antiquierte Mensch angestrengt versuchen, mit der technologischen Entwicklung mitzuhalten. Konkret – es muss allen, die sich in irgendwelchen potentiell gigantischen Chat-Räumen bewegen, klar gemacht werden, dass das aufgrund der virtuellen Reichweite fundamental etwas anderes ist, als sich am Ess- oder Stammtisch zu äussern. Dass man also gewisse Dinge da nicht sagen kann, die dort problemlos durchgehen, auch nicht vermeintlich anonym. Wer hat denn nicht gelegentlich drastische, nicht sonderlich menschenfreundliche Gedanken, die es auf die Zunge schaffen, aber unbedingt nicht der Tastatur anvertraut werden dürfen? Weil das gewisse Rezipienten, die man ja nicht kennt, anders, wörtlicher, konkreter auffassen, als es gemeint ist. Oder weil die persönliche Beleidigung einer öffentlich bekannten Person dann eben nicht im kleinen bis kleinsten Kreis bleibt, sondern weite zieht, womöglich bis zum Adressaten persönlich getragen wird. Was bekanntlich dann einen Straftatbestand darstellt.
Framt man diese durch die Technologie heraufbeschworene Schwierigkeit als Hassrede, schafft man sich eine neue juristische Keule, die dann zur Unterdrückung unliebsamer Äusserungen bestens geeignet ist. Dies obwohl die juristischen Instumente, die beschriebenen Fehlleistungen zu ahnden längst existieren. Und in vorauseilendem Gehorsam wird dann seitens einer unantastbaren Moderation eifrig zensuriert – es braucht wenig Fantasie, um sich vorzustellen, dass dabei Willkür Tür und Tor geöffnet sind.
Sailer-Wlasits bleibt im Grundsätzlichen, Ungefähren, doch weiss ich aus Artikeln aus seiner Feder, dass auch er recht eigenmächtig definiert, was problematisch ist, eben gemäss seinen eigenen, durchaus Mainstream-tauglichen Überzeugungen. Man muss solche Leute gelegentlich an das Primat des Seins vor der Sprachproduktion erinnern. Die politischen Entwicklungen der letzten Jahrzehnte, die ihn durchaus zurecht beunruhigen, sind nicht dummen, unglücklichen Zufällen, oder bösem Willen, sondern fundamentalem Systemversagen geschuldet. Der starre Blick auf die Sprache blendet das aus.
Divide et impera. Auch damals.
Richard Nixon macht die Kriegsgegner lächerlich und nennt sie verächtlich bums, „Penner“. Kriegskanzler Olaf Scholz bezeichnet die Friedensdemonstranten heute als „gefallene Engel aus der Hölle“. Beides wenig originell und beides beruhend auf dem plumpen Prinzip „Teile und herrsche“.
Wir kennen das zur Genüge.
https://www.youtube.com/watch?v=JCS-g3HwXdc
Dasselbe gilt für das, was heute in der Welt geschieht. Morgen zählt nicht, morgen kann alles anders sein. Protest gegen Krieg und Willkür, gegen Lügen und Unrecht ist wichtig und richtig.
Jetzt!
https://www.manova.news/artikel/klange-gegen-kanonen
Kann Herrn Paul Sailer-Wlasits nicht zustimmen und halte seinen Ansatz für nicht hilfreich.
Allein schon die Gleichsetzung von “Ablehnung” bzw. (oft begründeten) “negativen Zuschreibungen” und regelrechtem “Hass” ist ja von erschütternder Primitivität – oder wenn man so will – auch ein Zeichen von mangelnder demokratischer Reife oder sogar von Demagogie.
Schließlich soll auf diese Weise eine bestimmte Kritik verhindert werden. Wer das Volk aber daran hindern will, Kritik zu artikulieren, der will es verführen, und zwar zu einem von ihm gewollten Verhalten.
Du überliest oder negierst den inszenierten, poltischen Tabubruch z.B. durch strafbewährte Leugung oder kodierte Relativierung des Holocausts und die daraus resultieren sprachlichen Änderungem in Diskurs oder Dialog miteinander und untereinander – no offense. Der Textauszug ist nicht gut strukturiert, er nimmt einige Dinge vorweg und greift sie später wieder auf – eine gewisse Linearität wäre hilfreich.
Begriffe wie »Normal« ob nun neu oder alt bezeichnen Normalität in der Soziologie als das Selbstverständliche in einer Gesellschaft (Gruppe), das nicht mehr erklärt und über das nicht mehr entschieden werden muss. D.h. der Kontext der Normalität ist gruppenspezifisch; Beispiel: Der neue deutsche Populismus ist mittlerweile fester Bestandteil des politischen Mainstreams, ein neues Normal, eine neue Normalität.
Wenn “Hass”sprache und “Populismus” böse und pfui sind dann muss das erstens klar definiert werden und zweitens für alle gleich gelten.
Der Teil mit der unterstellten mitgenommenen Zweitbedeutung kann auch auf das unsägliche “Wir schaffen das” angewendet werden. Wer gegen unkontrollierte Massenmigration ist ist halt nicht “Wir” bzw. wie schon früh erkannt , gibt es ein “Wir” befehlen das und ein “Ihr” müsst das schaffen und die Klappe halten, das bis heute erkennbar ist.
Als per “Hass”sprache aus der wokistischen Ecke dauerdiskriminierter Untermensch, ewig böser “alter weisser Mann”, darf ich mich natürlich nicht beschweren, das wäre ja “populistisch” und damit rechtsextrem. Der gesamte Text trieft vom sattsam bekannten tendenziösen unterstellungsaggressiven “Wir sind die Guten” Geschwür, das für pseudophilosophische aktuelle Texte zum Grundmerkmal geworden ist . Böse “Populisten” sind halt immer die Anderen, die sich der einzig wahren Wahrheit nicht unterwerfen wollen.
Es scheint sich seit “Wer Arier ist, bestimmen wir !” recht wenig geändert zu haben – ausser bestenfalls die Modeworte.
Wir hätten längst erkennen müssen, dass wir mit dem Wokeschismus nicht den Aufstieg einer an sich progressiven und humanen Ideologie erleben, deren gelegentlich überspitzte Erscheinungsformen, zum Beispiel das beschissene Genderdeutsch, hinnehmbar sind. Was ist denn daran so schlimm? Zwingt dich doch niemand, das zu machen? Schon das stimmt nicht, weil zunehmend adminstrativer Zwang angewendet wird. Als die Führung der Roten Khmer noch im Pariser Exil abging, waren es nette junge Leute mit viel revolutionärem Pathos und dem Ziel, das unterdrückte Volk zu „befreien”. Der Rest ist bekannt. Es besteht kein Zweifel, dass der Wokeschismus das gleiche destruktive Potential hat. Argumentativ ist dem kollektiven Wahn nicht beizukommen. Ideologen denken sich die Welt aus und halten dann das Ausgedachte für die Welt.
Wenn du die Metapher “Alter weißer Mann” ansprichst, wird das deutlich. Man sollte glauben, dass nach den Bestialitäten des letzten Jahrhunderts niemand mehr auf den Markt geht, um die üble Beschaffenheit der Welt aus biologischem Eigenschaften abzuleiten. Aber doch, es geht wieder. Und da geht noch mehr. Es wird nicht bei dummen Theorien, vielfältigen Geschmacklosigkeiten oder einer Sprache bleiben, die in ihrer Hässlichkeit die Grenze zur Körperverletzung weit überschreitet.
Es macht keinen Spaß zu erleben, wie die Ideologie-Muster, die mich die erste Hälfte meines bisherigen Lebens begleiteten, wieder auftauchen und erneut die Hegemonie erlangen. Man weiß was richtig und gut ist und wenn die Vermittlung dieser Weisheit scheitert, liegt es allemal am Rezipienten.
Überlegungen, wie sie Sailer zur Grundlage seiner Ausführungen macht, finden sich auch im “Faust”. Nur schöner und klüger, mit dem Fazit: Am Anfang war die Tat, nicht das Wort.
Das könnte tatsächlich eine interessante Debatte sein, die aber hier nicht zu führen ist. Deshalb einfach und ohne Argumentation – Goethe hat Recht und nicht Sailer. Aber der argumentiert eigentlich auch nicht sondern verkündet nur.
Aber ich möchte mich auf einen Punkt konzentrieren. Dass ich der Phantasie von einer sprachlichen Formung der Wirklichkeit nicht zugetan bin, habe ich geschrieben. Das heißt natürlich nicht, dass sie “wirkungslos” ist.
Aber wie sieht es aus, wenn migrationsfeindliche oder – freundliche Argumentation auf die konkrete Lebensumstände trifft. Auf Menschen für die Migration realistisch als Bedrohung wahrgenommen wird? Neuvermietung 16,50 € ? Bahnstationen, die man vernünftiger Weise nach 23.00 Uhr meiden muss? Schulklassen, in denen mehr als die Hälfte der Kinder kein deutsch spricht und auch die engagiertesten Lehrer keine Chance haben. Die Kinder schon gar nicht. Überbelegung, permanenter Lärm und Verschmutzung im Wohnumfeld? Belästigung von Frauen und Mädchen – nein, das ist nicht allgemeine “Männlichkeit”.
Die Lebensumstände der wokeschistischen Mittelklasse sind andere und sie schicken ihre Kinder auch nicht in Schulen, in denen sie keine Chance mehr haben. Und die Antworten auf die erlebten, nicht ein gebildeten, Bedrohungen ist simples Abstreiten und Beschimpfung der Betroffenen. Die bezahlen zwar das gute Leben von Genderprofessorinnen und Berufspolitikern, tragen die Folgen der Einwanderung, zahlen die höchsten Steuern und Abgaben, erfahren aber keinerlei Respekt Und Hilfe schon gar nicht.
Die Wokeschisten haben für sie nur die Ansage, dass alles, was sie täglich erleben, gar nicht so ist, sie selber aber üble Gesellen sind. Wundern die sich ernsthaft, dass sie auf immer stärkere Ablehnung treffen, das rechte politische Kräfte rasanten Zulauf erfahren? Sind die wirklich so verblendet?
Ja, sind sie wohl.
Als Alt- und Exstalinist bin ich nicht unbedingt berufen, den ersten Stein zu werfen. Die Erklärung der Welt durch phantasierte Glaubensgrundsätze kenne ich und Wissenschaftlicher Kommunismus, Theologie oder Genderasmus sind im Kern identisch und mit Wissenschaft hat das nichts zu tun.
Man könnte aber aus unserem Scheitern auch lernen.
Eigentlich…
Die Neudefinition des Populismusbegriffs diente vom ersten Tag an dazu, jene zu brandmarken die die Stimme des Volkes aufgreifen und repräsentieren wollten. Das ist so offensichtlich angesichts der Tatsache, daß Politik nicht mehr die Interessen der Menschen in diesem Land verteten will, daß ich mich frage wie man ernsthaft auf diesen Trick reinfallen kann. Denn es ist ja ein Trick. Nicht der Mensch der Straße hat diesen Begriff so umgedeutet und selber dann populär gemacht, es waren die Medien und politischen Verbände, sowie dann auch Bildungseinrichtungen die genau das durch politische Einflußnahme unters Volk bringen und den Nachwuchs konditionieren, natürlich nicht nur in der Schule, wo gerne mal freitags demonstriert wird, sondern auch bei der Sendung mit der Maus.
Laut Anton Hofreiter sollen AfD Mitglieder aus dem Staatsdienst entfernt werden, so wie weiland alles aus dem Staatsdienst entfernt wurde, was nicht nationalsozialistisch war, bis man sogar eine Mitglieschaft in einer nationalsozialitischen Organisation einforderte, was dann ja auch die hohe Anzahl von Mitgliedern erklärte. Eine andere Meinung nicht mehr zu äußern reicht dann nicht mehr, man muß auch richtig denken. Und da behaupten immer noch welche, diese Leute wären nicht totalitär.
Hofreiter fordert ja auch mehr Polizei fürs Netz, denn eine andere Meinung zu äußern als von der Regierung vorgegeben ist ja Haß. Jetzt ist Haß ja ohnehin nur eine Emotion und als solche nicht strafbar, es geht aber um die Kontrolle über jeglichen Meinungsaustausch. Wenn der Kaiser nicht nur nackt, sondern auch dumm ist, dann muß man halt jegliche Kritik an der Blödheit jener Volksverblöder unterbinden und schon ist alles richtig was man macht und der Kaiser kann so blöd sein wie er will, niemand wird ihm mehr widersprechen. Das ist in etwa die Logik eines Herrn Hofreiter.
Und damit niemand mehr widersprechen kann und der Widerspruch als solcher nicht salonfähig ist, deswegen gibt es den modernen Popuslismusbegriff. Denn Populist ist jeder der Dinge so benennt wie sie sind. Populist heute ist jeder der einfache Wahrheiten ausspricht und im Land der Lüge ist die Wahrheit strafbar und jederzeit verdächtig.
Paul Sailer-Wlasits liefert in diesem Interview eine der besten Definitionen der “Künstlichen Sprach-Intelligenz”, die ich bisher gelesen habe. Allererste Sahne!
Ich weiß, dass Computer nicht viel mehr können als Mustervergleiche (Sämpeln aufgrund von Addition, bekannt aus der Mengenlehre). Das war schon immer so. Auch die Roboter der Automatisierung von Produktionsprozessen keineswegs neu, wie jeder weiß, unter ihnen gibt es seit vielen Jahren auch die Chatbots, kleine automatisierte digitale Arbeitssklaven für Millionen Zwecke, zum Beispiel für “Alexa”.
Neu ist das Sprachmodul, welches von den Tech-Konzernen als “Künstlich Superschlau” vermarktet wird. Tatsächlich kann es durch Mustervergleiche nur imitieren. Intelligenz durch Nachahmung, der Stand von Kleinkindern zwischen 1 1/2 und 2 Jahren. Der Kapitalismus in seiner Regressionsphase…
Paul Sailer-Wlasits sagt:
“Kontextuelle KI-Sprachmodelle, verfassen oder erdenken keine Texte, sondern errechnen diese. Etwa mittels autoregressiver Verfahren, die, verkürzt ausgedrückt, das an das jeweils letzte errechnete Wort statistisch am häufigsten bzw. am wahrscheinlichsten nachfolgende Wort wiedergeben. Mit einer derartigen Logik ausgestattet tendieren diese Sprachmodelle jedoch zwangsläufig zum verbalen Mainstream. D.h., die Nachahmung von Sprache, die simulierten human-like-Antworten tendieren primär zu erwartbaren Mustern und Stereotypen. Sie tendieren auch deshalb sprachlich zum „Boulevard“, weil die KI-Sprachmodelle mittels Big Data trainiert werden. Sie neigen damit zu sprachlichem Massengeschmack und gerade nicht zu sprachlicher Authentizität. In den Branchen niederschwelliger Textproduktion drohen Menschen zuallererst ersetzbar gemacht und die Konsumenten dieser Fast-Food-Texte noch erbarmungsloser geistig mangelernährt zu werden.”
Und mit diesen “künstlich-intelligenten” Mitteln bereitet der Kapitalismus den Atomkrieg gegen die BRICS-Staaten vor, solche Primitiv-Module sollen Waffen steuern … Mir wird angst und bange.