Orban, das Kameradenschwein

Orban beim Besuch von Putin am 5. Juli. Bild: Kreml/CC BY-4.0

Früher galt der Denunziant als das größte Schwein im ganzen Land. An seine Stelle tritt zunehmend das Kameradenschwein, das aus der Reihe tanzt wie der ungarische Präsident Orban. Er schwächt den Zusammenhalt im westlichen Lager und zersetzt dessen Weltbild von innen.

Der politische Westen feiert in Washington den 75. Geburtstag seiner NATO. Der langjährige Generalsekretär bekommt einen Orden von Joe Biden, Selenskyj die wertlose Zusage, dass der Weg der Ukraine unumkehrbar in das Militärbündnis führt. Das verpflichtet zu nichts, solange es keine offizielle Einladung gibt. Aber es vermittelt der Öffentlichkeit den Eindruck, dass alles reibungslos und nach Plan läuft, auch wenn im Hintergrund Zweifel und Widersprüche zunehmen.

Keine rosigen Zeiten

Aber solange die Völker ruhig gehalten werden können trotz aller Einschränkungen und Opfer, die man ihnen für die Ukraine abverlangt, hat man immer noch Hoffnung, dass Russland vor der Ukraine kapitulieren könnte. Nach realistischer Einschätzung jedoch stehen die Chancen dafür schlecht. Diese Erkenntnis setzt sich auch immer mehr im politischen Westen durch. Die russische Armee dringt langsam, aber unaufhaltsam weiter vor nach Westen, während dessen Munitions- und Waffenlieferungen bei weitem nicht die gemachten Zusagen erfüllen und schon gar nicht den Bedarf der Ukraine, um diesen Krieg zu gewinnen.

Als großer Erfolg wurde es da auf der Feierveranstaltung bereits gewertet, dass man nun doch noch ein fünftes Raketenabwehrsystem für die Ukraine auftreiben konnte, wobei eines davon aus den Einzelteilen verschiedener Staaten zusammen gekratzt werden musste. Die Abgabebereitschaft der westlichen Staaten ist offensichtlich gering; sie wollen ihre Systeme zu ihrem eigenen Schutz behalten. Anscheinend ist man nicht mehr davon überzeugt, dass die Ukraine die Russen aufhalten könnte, wenn diese weiter auf NATO-Gebiet ausgreifen wollen, wie man im Westen befürchtet.

Die Geschlossenheit im NATO-System scheint auch immer brüchiger zu werden. Der Krieg will nicht enden. Er wird immer teurer, aber die Möglichkeiten, neue Finanzmittel bereit zu stellen, wachsen nicht in demselben Maß, wie die Kosten steigen. Mittlerweile müssen für die 155-Millimeter-Granaten, die Standardmunition der westlichen Artillerie, ein Mehrfaches der Vorkriegspreise gezahlt werden. Gerade eben hat die Bundesregierung „200.000 Stück Artilleriemunition im Wert von 1,31 Mrd Euro“(1) bestellt, also 6500 Euro pro Stück. Vor dem Krieg lag der Betrag um die 1000 Euro.

Trotz des stolzen Preises ist diese Munition nutzlos, denn es handelt sich dabei nicht um „sogenannte ganze Schüsse … die sofort abgefeuert werden können“(2). Damit die Bundeswehr über tatsächlich einsatzfähige Munition verfügt, „sind über die beschlossenen Beschaffungen hinaus noch weitere Maßnahmen erforderlich“(3). Die Granaten werden also noch teurer werden. Hinzukommt, dass nicht alle 155-Milimeter-Geschosse mit jedem Geschütz dieses Kalibers kompatibel sind, obwohl es sich doch um Munition nach NATO-Standard handelt. Das ist nicht das einzige Beispiel für die Nachteile der westlichen Waffen gegenüber den russischen.

Diese Probleme im Bereich der Wirksamkeit der NATO-Ausrüstung scheint den Feiernden in Washington nicht die Stimmung zu vermiesen. Ernüchternder sind dagegen solche Misserfolge wie der Gipfel in der Schweiz vor wenigen Wochen. Darüber redet kaum noch jemand in der Öffentlichkeit des politischen Westens, was aber nicht bedeutet, dass dieser Fehlschlag nicht ohne Wirkung bleibt. Wenn auch die Waffenlieferungen an die Ukraine weiterlaufen, deren Einsatz sogar weit  nach Russland hinein erlaubt wurde, so kann all das nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Front sich immer weiter nach Westen verschiebt.

Zwar können die Ukrainer mit diesen weiter reichenden Waffen im russischen Hinterland Schaden anrichten, aber die russischen Fähigkeiten der Waffenproduktion und der Truppenverlegung scheinen nicht darunter zu leiden. Der Einsatz solcher Waffen gegen die Zivilbevölkerung wie unlängst am Strand von Sewastopol führt nicht dazu, die russische Bevölkerung gegen Putin und den Krieg in Aufruhr zu bringen und einen Regime-Wechsel hervorzurufen. An der Front aber bewirken nach Russland abgefeuerte Raketen nichts. An der Kontaktlinie ist die Ukraine bedroht, dort steht sie unter Druck, nicht im russischen Hinterland.

Nicht so!

Ob man es im politischen Westen wahrhaben will oder nicht: Es wird immer offensichtlicher, dass an Verhandlungen mit Russland kein Weg vorbei führt. Einen ersten Schritt hat nun Viktor Orban gemacht. Ungarn stellt seit dem 1. Juli für ein halbes Jahr den Präsidenten des Europäischen Rates. Eine seiner ersten Amtshandlungen war ein Besuch beim ukrainischen Präsidenten Selenskyj. Anschließend reiste er nach Moskau und Peking.

Diese Initiativen waren nicht mit seinen europäischen Kollegen abgesprochen. Wenn auch die EU über einen eigenen Vertreter für die Außenpolitik verfügt, so sind Außen- und Verteidigungspolitik immer noch gesondertes Vorrecht der einzelnen EU-Staaten. Weder Österreichs Bundeskanzler Nehammer hatte für seinen Besuch bei Putin im April 2022 eine Erlaubnis nötig noch der deutsche Bundeskanzler Scholz für seinen Besuch in China. Das wissen Orbans Kollegen, dennoch haben sie über dessen Besuch in Moskau großes Geschrei gemacht.

Ungarn trägt die Sanktionen gegen Russland mit. Aber es hat sich bisher stets geweigert, Waffen zu stellen, Waffenlieferungen über sein Staatsgebiet zuzulassen oder ukrainische Soldaten auszubilden. Budapest will nicht aktiver Teil dieses Krieges werden, weil das nach Ansicht der ungarischen Regierung nicht im Interesse des eigenen Volkes ist. Mit dieser Haltung hat es wenig Sympathie im politischen Westen geerntet. Aber sie wird weitgehend toleriert, gibt es doch genug andere Staaten, die diese Aufgaben übernehmen.

Zudem hätte Ungarns Beitrag nicht zu einer merklichen Verschiebung der Kräfteverhältnisse beigetragen. Deshalb gestand man Budapest diesen Sonderweg zu, ehe man das Risiko einging, es in eine grundsätzliche Opposition zu treiben, in der es Beschlüsse und das Handeln der NATO blockieren könnte. Man wahrte damit Geschlossenheit im Bündnis und schützte es vor unnötigen inneren Auseinandersetzungen. Ein zusätzliches mühsames Kitten von Rissen im NATO-Gefüge wäre da keine Strategie zur Beendigung des Krieges, geschweige denn gar zum Sieg über Russland.

Angesichts der Dauer des Krieges und seinen steigenden Belastungen ist es ohnehin schon schwer genug, die Unterstützung für die Ukraine aufrecht zu erhalten. Das wird an den Schwierigkeiten deutlich, der Ukraine weitere Luftabwehr-Systeme zur Verfügung zu stellen. Je schwächer aber die Ukraine in ihrer Kriegsführung wird, umso mehr drängt sich die Frage auf, was die NATO tun will, um deren Niederlage und den Sieg Russlands zu verhindern.

Die Entscheidung rückt immer näher, ob das Bündnis eigene Truppen stellen will, um die Ukraine zu retten. Aber egal wie die NATO sich entscheidet, scheint ein Punkt erreicht zu sein, wo sie entweder zu einer weiteren Eskalation greifen und sich stärker in diesen Krieg einbringen muss oder aber sie nimmt die  Niederlage der Ukraine mehr oder weniger kampflos hin.

Orban hatte schon des öfteren vor der zunehmenden Kriegsbereitschaft im eigenen Lager gewarnt und die Kriegsvorbereitungen durch den Einsatz eigener Truppen öffentlich gemacht. Angesichts dieser Eskalationsgefahren hat er nun als Ratspräsident die Gelegenheit genutzt und einen Gesprächsprozess in Gang gesetzt, den alle anderen Kräfte im politischen Westen halsstarrig ablehnen. Diese wollen unbedingt siegen, auch wenn immer deutlicher wird, dass das nicht zu erreichen sein wird, ohne dass die Völker im Westen selbst einen höheren Blutzoll zahlen müssen.

Orban hat zwar kein offizielles Mandat, hat das auch nicht behauptet oder in Anspruch genommen, und doch hat es mehr öffentliches Gewicht, als Ratspräsident mit Putin und Xi zu sprechen denn als der Präsident eines kleinen europäischen Landes. Die Reaktionen seiner Kollegen scheinen das zu bestätigen. Orban reißt damit nicht nur die Brandmauer ein, dass mit Putin nur aus einer Position der Stärke geredet werden darf und erst, wenn er seine Truppen aus dem Donbass zurück gezogen hat. Der ungarische Präsident straft auch die Behauptungen der westlichen Meinungsmacher Lügen, dass Putin an Gesprächen und Verhandlungen kein Interesse hat.

Lücken in der Wagenburg

 Der politische Westen und seine NATO sind nun im Zugzwang. Putin hat Gesprächsbereitschaft gezeigt. Viele politische Schwergewichte in der Welt wie China, Brasilien, die Türkei, auch Saudi-Arabien machen Vorschläge für Friedensinitiativen oder bieten sich als Vermittler beziehungsweise als Ausrichter von Friedenskonferenzen an. Bisher haben die Ukraine und die NATO all diese Angebote rundweg abgelehnt und beharren weiter auf ihrer Forderung, dass Russland als Vorbedingung für Verhandlungen seine Truppen aus der Ukraine abziehen muss. Kaum eine bedeutende politische Kraft außerhalb der NATO hält diese Bedingung für realistisch.

Die Lage ist festgefahren und der Ukraine-Krieg entwickelt sich immer mehr zu einer Zerreißprobe für die EU und auch die NATO. Wenn auch Ungarn im Verband dieser beiden keine wirkliche Größe darstellt, so bedeutet sein Ausscheren doch eine ernst zu nehmende Schwächung für ein geschlossenes und entschlossenes Auftreten gegenüber Russland. Denn andere Staaten, die des Kriegs müde sind, könnten die Nähe zu Ungarn suchen, dessen Haltung unterstützen und damit die Widerstandskraft des politischen Westens beeinträchtigen.

Auffallend ist, dass neben den Balten besonders die ehemaligen europäischen Kolonialstaaten einen besonders straffen Kriegskurs verfolgen. Der europäische Süden scheint eher nur das Nötigste zu tun, und wer weiß, wie lange diese Staaten selbst dazu noch gewillt und wirtschaftlich in der Lage sind. Hierin liegt die Gefahr, die von Orban ausgeht. Er könnte weitere Befürworter von Verhandlungen finden, jetzt, wo er das Gespräch mit Putin in Gang gebracht hat. So hatte bereits der slowakische Präsident Fico betont, dass er sich Orbans Reisediplomatie angeschlossen hätte, wenn seine gesundheitliche Verfassung dies zugelassen hätte. Auch die Italienerin Georgia Meloni hatte nicht in den Chor der aufgebrachten europäischen Regierungen eingestimmt.

Inzwischen hat Orban bereits im Europäischen Parlament eine neue Gruppe von Gleichgesinnten aus dem rechten Spektrum um sich scharen können. Sie stellen die eigenen nationalen Interessen in den Vordergrund, die Interessen ihrer Völker. Dazu gehört sicherlich auch die Frage, ob der Krieg in der Ukraine diesem Interesse entspricht. NATO und EU geben sich nach außen hin geschlossen und von all diesen Entwicklungen unbeeindruckt. Aber die Reaktionen auf Orbans Reisen sprechen eine andere Sprache.

Überrascht von seinem Treffen mit Putin hatten umgehend „die Spitzen der EU-Organe deutlich gemacht, dass der Ungar nicht für Europa spreche“(4), was er auch nie behauptet hatte. Weil diese Aussage an Hilflosigkeit nicht zu überbieten war,  spielte man als nächstes die Bedeutung Orbans und Ungarns für die EU und NATO herunter. Das aber scheint nicht zu genügen. Denn inzwischen hat die Kommission der Europäischen Union unter Ursula von der Leyen Strafmaßnahmen gegen Ungarn verkündet und der Außenbeauftragte Borell ruft dazu auf, das Außenministertreffen in Budapest zu boykottieren. Ob das die Lücken in der Wagenburg zu schließen hilft?

 

(1) Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) vom  4.7.2024: Kritik an Munitionsbestellung

(2) ebenda

(3) ebenda

(4) FAZ vom 9.7.2024: Nicht für Europa, für den „Frieden“

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30 Kommentare

  1. Orban, muss ich zugeben, macht hier eine gute Figur. Er wirkt mäßigend auf beide Seiten ein und versucht, die Eskalation zu vermeiden. Allerdings ist da kaum Erfolg zu erwarten. In Brüssel werden sie ihn auflaufen lassen und die Russen haben schon mehrfach klar gemacht, dass sie mit Europäern nicht verhandeln werden, da sie diese für reine Befehlsempfänger der USA halten.
    Aber an anderer Stelle tut sich etwas. Der ukrainische Außenminister Kuleba flog nach Peking. Musste er da zuvor in Washington anrufen und um Erlaubnis fragen? Aber sicher doch. Von dort kam offenbar ein Okay.
    Nun hat es von dort aus Kontakte nach Russland gegeben und die Reaktion von dort war überraschend positiv. Insgesamt weiß man darüber wenig, aber es war nicht nichts. Also wären ukrainisch russische Gespräche via Peking nicht mehr ausgeschlossen, wenn man es optimistisch sieht.
    Und auch nicht mehr gänzlich ausgeschlossen ist, dass Beide vor die Presse treten und einen Waffenstillstand oder gar mehr verkünden. Was macht Joe Biden dann?
    Nun, er sagt, dass er die souveräne Entscheidung der Ukrainer akzeptiert. Das Wahlvolk hört das gern und es nimmt Donald Trump die Stimmen die er für das Versprechen der Beendigung des Krieges bekommt. Allerdings ist das eine strategische Niederlage für die USA in einem Kampf, den sie unbedingt gewinnen wollten.

    Nun ja, die USA sind seit 80 Jahren Supermacht und sie wissen, wann sie verloren haben. Die europäischen Wadenbeißer nicht.

    1. Dessen wäre ich mit nicht so sicher.
      Schließlich sagen die USA wo in der Ukraine hingeschossen werden darf.
      Und das die Amis wissen, wann sie verloren haben wäre mir gänzlich neu…???

    2. „Nun ja, die USA sind seit 80 Jahren Supermacht und sie wissen, wann sie verloren haben.“
      da bin ich mir nicht sicher, da die Siege nur in Kino pathetisch vorkommen… aber viel haben sie zerstört, muss man lassen…

  2. Sorry, aber würde man wirklich befürchten, daß Russland weitere NATO-Staaten angreift, dann würde man geradezu panisch alles mobilisieren, was irgendwie geht, in der geschichtsbegründeten Annahme, daß man gegen Russland resourcentechnisch immer im Nachteil ist. Momentan geschieht nichts davon, man hat lediglich hunderte Milliarden Euro mobilisiert, um sie in den Rüstungssumpf zu kippen, ohne jedoch irgendwas konkretes in absehbarer Zeit damit erreichen zu können. Man schafft es ja nichtmal, die von der Ukraine planlos verschossene Artilleriemunition wieder aufzufüllen, was irgendwie zu der abenteuerlichen Vermutung führt, Selenskyj wäre ein russischer Agent mit dem Auftrag, die westlichen Bestände an Militärgütern auf kreative Weise zu vernichten. Wie auch immer, es ist anzunehmen, daß es sich bei der „Zeitenwende“ wie auch schon bei der „Eurokrise“ und der sogenannten „Pandemie“ einfach nur um einen weiteren Raubzug des Kapitals durch die Staatshaushalte handelt.

  3. Sollte Russland die gesamte Ukraine übernehmen liegt doch Ungarn und Slowakei und auch Polen plötzlich vor der Toren der neuen Weltmacht BRICS+ oder?

    Was wenn sich Ungarn und die Slowakei von NATOstan ab,- und BRICS+ zuwenden?

    Dann wird es jedenfalls ganz schön schwierig Kroatien, Slowenien Österreich und Tschechien langfristig davon zu überzeugen sich nicht ebenfalls dem neuen Wirtschaft und Machtblock anzuschließen. Ich sehe eine Welle an Attentaten am Horizont.

    Mal ehrlich man muss ganz schön dumm sein sich BRICS+ nicht anzuschließen.

  4. Wie schon mal an anderer Stelle erwähnt, können in Russland die verstaatlichten Rüstungsbetriebe, ihre 153 mm Granaten, für umgerechnet 500€ das Stück herstellen.
    Das ist nämlich der Unterschied zum Kapitalismus, der in dieser Phase nur noch daran interessiert ist den Gewinn abzuschöpfen, völlig egal wer den Krieg letztendlich gewinnt.
    Und genau deswegen hatte ich schon Ende im Februar 22 gesagt, das es Wahnsinn ist, den Russen quasi im eigenen Land den Krieg zu erklären!

  5. Der Artikel schwankt in seiner Auffassung um was es eigentlich geht und enthält eine Fülle falscher Annahmen.
    Da wird die Nato Propaganda mit der Realität verwechselt und hierzu passende Ziele und Bedenken hineingedichtet.

    Nachdem Plan A nicht gelungen ist, Russland mit dem Krieg in der Ukraine und Sanktionen zu ruinieren. Ist die Nato längst zu Plan B übergegangen wonach es Ziel der Nato ist, den Krieg möglichst in die Länge zu ziehen um Russland dauerhaft von der EU isolieren zu können. Real gesehen stört Orban mit seiner Wirtschaftspolitik mit Russland und China die US Interessen einen Codon Sanitäre von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer errichten zu können. Das Brüssel keine Europäischen sondern ausschließlich nur noch US Interessen vertritt, das dürfte sich inzwischen auch herumgesprochen haben.

  6. Orbans Innenpolitik kann ich mangels Wissen nicht beurteilen, aber zurzeit wird ja viel Dreck geworfen wegen seiner Rede an einer rumänischen Universität, in welcher er die künftige politische Entwicklung Ungarns skizziert.

    Da diese Rede auf allen Kanälen als rassistisch skandalisiert wird, habe ich mir das Ding mal im Original auf der offiziellen ungarischen Regierungssite angeschaut. Die von Google übrigens gar nicht so leicht „gefunden“ wird :))

    Lest und macht Euch selbst ein Bild:
    https://kormany-hu.translate.goog/hirek/egy-vilagrendszervaltas-idejen-szukseg-van-egy-magyar-nagystrategiara-is?_x_tr_sl=auto&_x_tr_tl=de&_x_tr_hl=de&_x_tr_pto=wapp&_x_tr_hist=true

    1. Orban sagt:
      „Mit anderen Worten, die Gärung hat begonnen“, fügte er hinzu. Wir bewegen uns langsam von einer kriegsfreundlichen europäischen Politik zu einer friedensfreundlichen Politik – betonte der Premierminister.

      Wie kann das sein? Die kriegsfreundlichen europäischen Politiker von der Leyen und Kallas wurden gerade an die Spitze der EU gehievt.

  7. “ Mittlerweile müssen für die 155-Millimeter-Granaten, die Standardmunition der westlichen Artillerie, ein Mehrfaches der Vorkriegspreise gezahlt werden. Gerade eben hat die Bundesregierung “200.000 Stück Artilleriemunition im Wert von 1,31 Mrd Euro”(1) bestellt, also 6500 Euro pro Stück. Vor dem Krieg lag der Betrag um die 1000 Euro.“

    Tja, Freunde, so gewinnt das kapitalistische System doch locker jeden Krieg. Nicht!
    Wir sehen und bestaunen die Achillesferse des Kapitalismus im Endstadium…..

      1. Ich empfehle als ökonomischen Grundkurs das Bilderbuch: Der kleine Rabe – Alles meins!

        Hier wird man hinlänglich über die Quellen und Methoden es „arbeitslosen Einkommens“ informiert. Und nichts anderes ist es, wenn die Händler ihre Preise erhöhen, weil die Nachfrage steigt.

        Nur der Staat handelt anders. So berichtet MoA darüber, dass das Verteidigungsministerium der USA zum dritten Mal festgestellt hätte, dass sie der Ukraine ja doch noch Schießgerät liefern darf. Grund: Die Kosten der bereits gelieferten Munition und Geräte war zu hoch angesetzt. Das gelieferte Material war gefühlt viel billiger und darum geht es weiter.

        https://www.moonofalabama.org/2024/07/pentagon-again-applies-budget-lies-to-deliver-more-weapons-to-ukraine.html#comments

    1. Aber natürlich gewinnt so das Kapitalistische System jeden Krieg, es führt ja nicht das kapitalistische System selbst Krieg, sondern das Kapitalistische System läßt Staaten Krieg spielen (oder führen). Dem kapitalistischen System ist es egal, wer oder was den Krieg gewinnt oder verliert, wer oder was dabei drauf geht und welche Kollateralschäden es dabei gibt – das kapitalistische System macht (oder besser einige Kapitalisten machen) Profite und das ist der einzige Gewinn der zählt.

      Oder anders ausgedrückt: Das kapitalistische System führt nicht Krieg (bzw. läßt Krieg führen), um diesen Krieg im herkömmlichen Sinne zu gewinnen, sondern um möglichst viel Profit im (und mit dem) Krieg zu machen, der Ausgang des Krieges im herkömmlichen Sinne ist deshalb vollkommen egal.

      ps. Es fehlt eigentlich nur noch, dass über dunklen Kanälen eine Kriegsseite (oder Kapitalisten der einen Kriegsseite) an die andere Kriegsseite Munition und Waffen verkauft (um dadurch noch mehr Profite zu machen), so wie dieses durchaus auch schon in anderen früheren Kriegen passiert sein könnte.

      pps. Das Kapitalistische System hat erst ein kleines Problem, falls durch einen Krieg die Menschheit den kollektiven Darwin-Award verliehen bekommt.

      ppps. Wer Sarkasmus oder Zynismus in diesem Beitrag findet, darf diesen gerne behalten.

      1. Es macht schon einen Unterschied ob die Rüstungsindustrie sich in privaten Händen befindet oder (mehrheitlich) in staatlichem Besitz wie in Russland. Und Russland ist doch wohl auch ein kapitalistisches Land, jedoch kein liberales wo das private Kapital zum eigenen Vorteil walten kann.

  8. https://www.nachdenkseiten.de/?p=118736 hier mal eine Stimme aus Ungarn, es lohnt sich, den Artikel zu lesen.
    Dass die Ukraine mit Billigung Bruessels, die Druschba-Pipeline nach Ungarn und Slowakei
    blockiert, wird von den EU-Granden voll und ganz unterstuetzt, sozusagen als Bestrafung fuer die „nicht abgestimmte Reiseroute“ Orbans mit Bruessel.
    Werden sich zukuenftig die EU-Voelker darauf einstellen muessen, dass EU-Richtlinien und EU-Verordnungen nicht mehr aus Bruessel kommen sondern aus Kiew?

  9. Ungarn hatte von Anfang an gute Gründe, die Ukraine nicht zu unterstützen. Und die liegen keineswegs in einer Art Gefolgschaft Orbans zu Putin begründet, sondern schlicht darin, daß die ungarische Minderheit in der nationalistisch geführten Ukraine denselben „ethnisch begründeten“ Einschränkungen ihrer Freiheiten unterworfen ist, wie die Russen in der Ostukraine. Auch für sie gilt das Sprachengesetz und das „Gesetz über die einheimischen Völker“, zu denen Ungarn nicht gehören. Sie sind Bürger dritter Klasse.

    Aber weil das nicht in der Tagesschau kommt, weiß das kaum jemand….

  10. Orban ist der einzige Politiker in der korrupten Pest EU unter Terroristentochter von der Leyens Gnaden, der noch alle Tassen im Schrank hat.Der Rest gehört weggesperrt oder Böhmermännisch gekeult.

  11. “ Denn inzwischen hat die Kommission der Europäischen Union unter Ursula von der Leyen Strafmaßnahmen gegen Ungarn verkündet und der Außenbeauftragte Borell ruft dazu auf, das Außenministertreffen in Budapest zu boykottieren. Ob das die Lücken in der Wagenburg zu schließen hilft?“

    Mercouris berichtet, dass die Ukraine als Reaktion die Gaslieferungen nach Ungarn blockiert. Wenn im Winter der Strom in der Ukraine knapp wird, dürfte dies ein Problem werden, denn 60% der europäischen Stromexporte in die Ukraine laufen derzeit über die Slowakei und Ungarn.

  12. Da die Ungarische Regierung bei jeder sich bietenden Gelegenheit größtmöglichen Schaden an EU und NATO verursacht, sollte sie wieder zur russischen Föderation wechseln. Der Kreml würde keinen Moment zögern und ob es schade wäre um Ungarn, soll die ungarische Führung bitte mit sich selbst und Putin ausmachen. Zumindest wäre man dann unter sich. Ungarn eignet sich zudem besser als Schlachtfeld, weil es relativ flach ist und Bodentruppen daher effizienter operieren können als in Österreich oder Transnistrien.

    Außerdem kann Putin sämtliche dieser Ländereien einschließlich Ostdeutschland gerne zurück haben, wenn er dafür Frankreich und die schottischen Highlands in Ruhe lässt. Die Slowakei und Serbien kann er auch zurückhaben, nicht aber die Niederlande oder Norwegen. Belgien sollte in Russisch-Belgien und Amerikanisch-Belgien aufgeteilt werden, je nach dem, wo die Front zu stehen kommt.

    1. Was heißt eigentlich „wieder zur russischen Föderation wecheseln“? Ungarn war eigentlich zu keinem Zeitpunkt im Bestand der russischen Föderation gewesen und sicherlich hat weder Ungarn noch Russland ein Interesse an einer solchen Vereinigung.
      Außerdem, auf welche Weise denn bitteschön schadet es der NATO oder der EU, wenn der direkt gewählte Präsident Ungarns sich und seine Nation nicht unterwerfen und in einen Kreuzzug gegen Russland treiben lässt und stattdessen Wege für eine politische Beilegung des Konflikts sucht?

    2. Außerdem kann Putin sämtliche dieser Ländereien einschließlich Ostdeutschland gerne zurück haben

      Plädierst du hier etwa für die Zerschlagung Deutschlands?

          1. Aus „rote Gefahr“ haben die inzwischen „rechte Gefahr“ gemacht. Erfüllt aber den selben Zweck: Das „Böse“ zu bezeichnen auf das draufgehauen werden soll.

    3. Also da hat jemand sehr gute Geographie (Erdkunde) und Geschichtskenntnisse, wie von jemanden zu erwarten ist, der
      a) den (früheren) Warschauer Pakt mit dem russischen Zarenreich oder der russischen Föderation verwechselt;
      b) (der) Belgien anscheinend nicht westlich von der BRD (Bananenrepublik Deutschland) verortet, obwohl sich Belgien westlich von der BRD befindet;
      c) (der) nicht weiß, dass nicht ganz Österreich nun alpine (oder bergig) ist, sondern es da auch so etwas wie Niederösterreich gibt (was relativ flach ist).

  13. Also ich denke ja die langjährige Strategie der USA-Eliten wird weiterverfolgt!
    Die Ukraine (incl EU) wurde Vorgeschichte damit die Russen massiv Kriegsgeräte einsetzen müssen (und nebenbei die Hose runter lassen was sie so haben) und dann -so scheinbar das Kalkül- wenn die RU nicht mehr können dann kommt die #Koalition_der_Willigen und greift RU an!
    Und unsere doppelten deutschen Pisstoriusse finden es geil „endlich wieder Krieg“ schreien zu können (und nebenbei versuchen sie das was die USA schon lange macht: innere Konflikte mit Kriegen zu übertünchen! -ein Dt/EU-Problem: die Preisbindung an Dollar ermächtigt USAner immer Geld-drucken bis zum Abwinken … dat kann Dt.EU nicht… Von daher: total bekloppt diese Kriegsgeilheit!)

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