Ohne Witz: Nato erhält Friedenspreis

Als Pressefoto wird NATO-Generalsekretär Mark Rutte beim Anflug auf den Luftwaffenstützpunkt Volkel Air Base gezeigt. Dort werden im Rahmen der „nuklearen Teilhabe“ amerikanische Atomwaffen bereit gehalten. Bild: Nato

Ich muss gestehen, bislang habe ich den von der Wirtschaftlichen Gesellschaft für Lippe und Westfalen (WWL) seit 1998 anlässlich des 350. Jahrestages des Westfälischen Friedensschlusses alle zwei Jahre verliehenen „Internationalen Preis des Westfälischen Friedens“ nicht wahrgenommen. Ausgezeichnet wird damit „besonderes Engagement für nachhaltigen Frieden und internationale Verständigung“. Dotiert ist der Preis mit 100.000 Euro. Und dieses Jahr erhält ihn die Nato, vertreten durch ihren Generalsekretär Mark Rutte.

Warum sollte ein Militärbündnis, das sich zwar als Verteidigungsbündnis darstellt, das aber durchaus Angriffskriege geführt hat, dessen Mitglieder sich an Kriegen beteiligt haben, das aktuell eine Kriegspartei mit Waffen und anderem unterstützt und sich massiv aufrüstet, einen Friedenspreis erhalten? Mit der Nato wird auch gleich den Vereinigten Staaten der Friedenspreis gewidmet, die ihr Verteidigungsministerium angemessen in Kriegsministerium umgetauft haben, gerade eine Armada vor Venezuela und Kolumbien aufbieten oder den Iran bombardieren. Betont wird denn auch auch die „transatlantische Zusammenarbeit“. Von der Türkei brauchen wir gar nicht reden, die die Opposition unterdrückt und Teile Syriens okkupiert. Selbst wenn man der Meinung ist, dass ein Militärbündnis durch Abschreckung und Bedrohung das Ausbrechen eines Kriegs verhindert oder sich auch in der Ukraine, am Hindukusch oder vor China verteidigt, ist das kaum als aktiver Einsatz für die Herstellung und Bewahrung von Frieden zu sehen.

Die Entscheidung der Wirtschaftlichen Gesellschaft erinnert an die des Friedensnobelpreiskomitees, das mit Machado, die eine militärische Intervention der USA in Venezuela fordert und die auf Verdacht hin erfolgte Ermordung von Bootsbesatzungen billigt, weil damit angeblich Leben gerettet wird. Und sie erinnert auch daran, dass uns seit Jahren eingeredet wird, dass nur „Stärke“ zu Frieden führt oder dass Waffen Menschenleben retten. Neuer Dreh der Wirtschaftlichen Gesellschaft ist der Slogan: „Frieden durch Zusammenhalt oder Stabilität“, gemeint ist militärischer Zusammenhalt und Frieden durch Bedrohung/Abschreckung.

„Die NATO“, sagt WWL-Vorsitzender Reinhard Zinkann, „steht seit mehr als sieben Jahrzehnten als Bündnis für eine regelbasierte Sicherheitsarchitektur, die Konflikte eindämmt, Eskalation vorbeugt und Zusammenarbeit stärkt.“ Man würdige „eine Institution, die in einer Zeit globaler Unsicherheit Verlässlichkeit schafft, Partnerschaft fördert und Frieden durch Stabilität ermöglicht“.

Als Beispiel wird die „verantwortungsvolle Unterstützung“ der Ukraine genannt – „ohne selbst Konfliktpartei zu werden“, was aber bestenfalls juristisch so sein mag, aber nicht faktisch. Oder die Friedensmission KFOR im Kosovo, wobei man vergisst, dass der ein völkerrechtswidriger Angriffskrieg der Nato auf Serbien vorausging und der Kosovo unter Verletzung der serbischen Souveränität ohne Referendum der Bevölkerung als unabhängig erklärt wurde. Nicht einmal alle EU- und Nato-Mitgliedsstaaten erkennen den Kosovo als unabhängigen Staat an. Auch die Ukraine macht dies nicht. Und dann wird noch die Stabilität durch die Nato-Erweiterung um Finnland und Schweden genannt, selbstverständlich ohne zu erwähnen, dass die Osterweiterung der Nato mit einen Beitrag zum Krieg in der Ukraine geleistet hat. Schön ist auch die Formulierung: „Resilienz als Friedensbasis: Durch Mindeststandards zur Krisenfestigkeit stärkt die NATO die Stabilität der Mitgliedsstaaten und damit die Friedensfähigkeit Europas.“ Das heißt, Aufrüstungsvorschriften stärken den Frieden. Wenn das auch noch die Stabilität der Staaten stärken soll, kann man das auch so verstehen, dass ein starkes Militär Unruhen im Land verhindert.

Wenn man sich ansieht, wer in der Jury des „Friedenspreises“ sitzt, wundert sich über die Orwellschen Begründungen nicht mehr. Es geht um die Durchsetzung und Auszeichnung der Regierungs- und Nato-Politik. In der Jury u.a. mit Sigmar Gabriel, Alexander Graf Lambsdorff, Jean-Claude Juncker, Friedrich Merz, Cem Özdemir, Georg Friedrich Prinz von Preußen oder Frank-Walter Steinmeier findet sich niemand, den man irgendwie mit Friedenspolitik in Verbindung bringen könnte.

Bei der Farce spielen auch staatstreue Medienvertreter mit. Die Süddeutsche Zeitung veröffentlicht so einen Kommentar von Christoph Koopmann unter dem Titel „Paradox, aber richtig“.  Militärische Stärke und Friedenssicherung würden sich gegenseitig bedingen, heißt es da zur Bestätigung, was auch die Devise von Gangs, Milizen und autoritären Staaten wie Nordkorea sein könnte. Natürlich muss da Putin „mit seinem Hass auf alles Freiheitliche“ herhalten. Gegen dessen „Großmachtstreben“ wirke die Abschreckung der Nato, Letzteres könnte man genauso umgekehrt sehen. Bei der Friedensfeier stört auch Trump nicht. Der Preis soll daran erinnern, dass die Nato nicht nur eine „Waffenbruderschaft“ ist, sondern von Staaten gegründet wurde, „denen etwas an Freiheit und Demokratie“ liegt. Das liegt nicht nur in den USA oder in der Türkei im Argen. Man hätte auch einmal daran erinnern können, was die Einsätze der Nato oder einzelner Nato-Staaten im Iran, in Syrien, in Afghanistan, in Serbien, in Libyen etc. hinterlassen haben. Stabilität und Frieden eher nicht.

Florian Rötzer

Florian Rötzer, geboren 1953, hat nach dem Studium der Philosophie als freier Autor und Publizist mit dem Schwerpunkt Medientheorie und -ästhetik in München und als Organisator zahlreicher internationaler Symposien gearbeitet. Von 1996 bis 2020 war er Chefredakteur des Online-Magazins Telepolis. Von ihm erschienen sind u.a. „Denken, das an der Zeit ist“ (Suhrkamp 1988), „Die Telepolis“ (1995), „Vom Wildwerden der Städte“ (Birkhäuser 2006), „Smart Cities im Cyberwar“ (Westend 2015), „Sein und Wohnen“ (Westend 2020) oder „Lesen im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz“ (Bielefeld 2023)
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42 Kommentare

  1. Wer Krieg will erhält den „Friedenspreis“ was für eine Absurdität.
    Dann steht Trump ja nichts mehr im Weg für den „Friedensnobelpreis“

    Lasst sie sich mit ihren Orden und Preisen so lange vollhängen bis sie nicht mehr laufen können.
    Vielleicht sollte es noch eine Fantasieuniform, wie Göring sie sich hat schneidern lassen, dazu geben.

  2. What’s next? Bundeswehr erhält Umweltpreis? Begründung: Durch das Nichtbetreiben von kaputten Panzern, Hubschraubern und Kampfbombern wurden Unmengen CO2 eingespart?
    Wie sagte schon der große Philosoph Otto Walkes: Tumor ist, wenn man trotzdem lacht.

  3. Es ist immer aufs neue erstaunlich, was bei diesen Preisverleihungsgeschichten geboten wird!
    Aber die NATO (!), das ist mal ne Hausnummer!
    Orwell erweist sich immer mehr als Prophet, seine Dystopie wird in der Tat 1:1 umgesetzt, Neusprech betreffend!
    Jedenfalls trifft das meinen Hang zum Zynismus…..ich habe jedenfalls erst einmal gelacht, als ich das hörte.
    Der Friedenspreis des Buchhandels, der Friedensnobelpreis und jetzt DAS!
    Nicht schlecht, Herr Specht!
    Zumindest weiß man für die Zukunft, das alle diese Preisträger lupenreine Bellizisten sind; diese Preis outen sie als solche!
    100.000 Euro Dotation……was macht die NATO mit dieser Summe, die im Vergleich für einen Privatmann ganz ordentlich sein mag (nicht für alle, für Mittelständler Merz natürlich nicht), ist bei der Etatisierung der NATO wirklich nur ein Fliegenschiss ( hier passt das mal!).
    Da könnten vielleicht ein paar Jahresrechnungen Strom und Gas für Kasernen oder so bezahlt werden…..auch soll die Bundeswehr ein Sockenproblem haben…..
    Manchmal gebiert der aktuelle Zeitgeist doch tatsächlich eine Quelle des Amüsements!
    Das ist hier für mich der Fall!

  4. Es war in totalitären Systemen schon immer üblich das sich die Despoten gegenseitig mit Orden, Ehrenzeichen und sonstigen Würden bewerfen. Man siehe nur die riesige Menge an Orden und Ehrenzeichen im 3 Reich. Anscheinend gehört diese Auszeichneritis zu jeder Diktatur dazu.
    Und diese Orden und so weiter werden das Ende dieses totalitären Staates überstehen und eventuell sogar gesammelt werden, im Gegensatz zu den Kleptokraten und Verbrechern die sie verteilen.

  5. Was sich westlich der Oder-Neiße-Linie in den letzten Jahren so abspielt, ist schon kein Pfeifen im Walde mehr, das ist schon ein schrilles Kreischen im Walde 😉
    Je offensichtlicher die Realität zutage tritt, umso schriller die Töne der Lügen…..

  6. Sagen wir mal so: Als gläubige Katholikin möchte ich mit all diesen Menschen nicht tauschen, wenn irgendwann die große göttliche Abrechnung kommt und die wird kommen! Ich kann nichtmal ansatzweise nachvollziehen, warum man für das bisschen Macht und Geld offenbar seine Seele an den Teufel verkauft. Wie wenig Selbstwertgefühl muss man haben, wie sehr muss man seine unsterbliche Seele missachten? Warum spüren sich diese Menschen nicht mehr? Warum haben die kein Gefühl für die eigene Würde (geschweige denn für die von anderen)?

    Ich möchte so nicht leben müssen und ich verstehe nicht, wie man es schafft, so ignorant und irgendwie auch naiv zu sein, die großen Fragen des Lebens in Euro oder Dollar messen zu wollen. Oder in einer Macht, die im Grunde doch nur darin besteht, das zu tun, was andere von einem verlangen.

    Welcher Mensch würde am Ende seines irdischen Lebens bedauern, nicht noch mehr in Rüstungsaktien investiert zu haben? Oder den einen Krieg nicht angezettelt zu haben? Warum kapieren diese Leute nicht, dass das bedeutungslos sein wird, auch für sie selbst, wenn es mal soweit ist?

    Mir ist schon klar, dass es um Geschäftemacherei geht. Nur: Was für ein mieses Geschäft ist das eigentlich, wenn man im Grunde vergänglichen Tand (schönes Auto, grosses Haus, Bauchpinseleien von verdorbenen Menschen etc.) gegen die eigene eine unsterbliche unbezahlbare Seele eintauscht, den grössten unwiderbringlichen Besitz eines jeden Menschen?

    Ich begreife nicht, wie man so blind und taub sein kann, um zu glauben, dass die Welt rein materiell ist und nach dem Tod nichts mehr kommt. Diese Menschen sind rettungslos verloren, man kann nur noch beten, dass Gott ihnen gnädig ist.

    1. Wen es einen Gott gäbe, hätte er längst seine strafende Faust auf diese Verbrecher gegen die Menschheit niedersausen lassen.
      Dummerweise hat Gott die Erde längst abgeschrieben, das Experiment mit dem aufrecht gehenden Affen ging in die Hose.

      1. Warum äußern Sie sich überhaupt über religiöse Themen, wenn Sie doch offenbar gar kein Interesse daran haben, tiefer einzusteigen? Meinen Sie, Sie wären besser als die oben Genannten? Auch Sie sehen die Welt ja offenbar ausschließlich materiell, was übrigens der Grundfehler ist.

        1. Wenn es einen Gott gibt, warum lässt er Kinder vergewaltigen und abschlachten ?

          Das „Problem des Bösen“, wenn Gott doch gut ist, ist schon immer auch ein Problem gewesen, dass in der Kirche von Anfang ( ca. ab dem 4 Jhrh. , Augustinus von Hippo) an diskutiert wurde, bisher ohne zufriedenstellendes (sprich: logisches) Ergebnis.

          1. War das nicht schon immer ein diskutiertes Problem, sobald sich Menschen irgendeine Instanz erdacht hatten, die grundsätzlich „gut“ ist? (https://de.wikipedia.org/wiki/Theodizee)

            Deswegen mag ich den Buddhismus, nicht nur in philosophischer Hinsicht. Die gesamte Religion fußt auf der Grundannahme, dass das Leben grundsätzlich leidvoll ist.

            Vielleicht sollten wir die, äh, wahren Christen fragen, beispielhaft seien genannt Friedrich Merz, Roderich Kiesewetter, Johann Wadephul (alle Christlich Demokratischen Union Deutschland)…

    2. Lassen Sie sichs nicht verdrießen, Ihre Einstellung finde ich durchaus achtenswert und ehrenhaft.
      Ich selbst bin auch gläubig, gehöre aber der anderen Fraktion an.
      Als Protestant kann ich den Katholizismus nicht verstehen und lehne in ab; auch kann ich nicht nachvollziehen, wie man
      gerade als Frau diesem Glauben anhängen kann.
      Wie gesagt, das verstehe ich nicht, aber ich achte Ihren Glauben und Ihre Einstellung zur materiellen Welt.
      Ich hadere mit meiner Kirche auf Grund ihrer Einstellung zu Corona und der Unterstützung des bellizistischen Narrativs.
      Daher gab es für mich keine andere Möglichkeit, als da auszutreten.
      Die sind mir zu staatstragend, waren es ja immer und ließen sich mit meiner antikapitalistischen Einstellung nicht vereinbaren. Nun ja, ist mir dennoch nicht leicht gefallen…..
      Aber Glauben ist etwas, das ich achte bei anderen Menschen.
      Da wo der Arzt mit seiner Kunst am Ende ist, da hilft der Pfarrer noch ein Stückchen weiter, hat Peter Bamm mal in seinem Roman „Die unsichtbare Flagge“ geschrieben, in dem er seine Erlebnisse als Kriegschirurg aufarbeitete.
      Finde ich inhaltlich immer mal fragwürdig, habe aber während meiner Arbeit in der Palliativpflege eben diese Erfahrung
      gemacht.
      Machen Sie nur weiter so und lassen Sie sich hier bitte nicht abschrecken!

  7. Ob der Führer noch posthum den „Friedenspreis des Deutschen Buchhandels“ verliehen bekommt? (Frage für einen Freund.)

    Dass ausgerechnet die Leute, die den nächsten Dreißigjährigen Krieg angefangen haben, gerade *diesen* Preis bekommen – da bleibt einem das Lachen im Halse stecken.

      1. Er geht ja schon ne Weile…
        Aber ich gebe ihnen Recht; die naechst heissere Phase auf europaeischem Boden wird recht kurz sein.

    1. So dumm ist das gar nicht. In Macronien haben sie gerade ‚´Papillon‘ Dreyfus noch zum ‚Brigadegeneral‘ ernannt.

      Da scheinen sich noch reichlich Perspektiven aufzutun, kaum auszudenken. Mit dem Zugriff auf die Vergangenheit gehtes. erst so richtig los. Aus gegebenem Anlass, wie wär’s denn mit einem Friedenspreis für Kaiser Barbarossa? Mögliche Kandidaten aus der heutigen Zeit dürften – auch wenn mancher posthum – ja bekannt sein. Krawallny, Banderas Stepan, der Princip, Gavrilo – der hat sich doch auch um den Welt-Frieden mehr als verdient gemacht.

      Sollten nicht bald wenigstens zwei, drei Sondervermögen aufgelegt werden, mit der hierzulande die ganzen Preise ‚durchfinanziert‘ werden? Unsere Ruheständler verzichten doch bestimmt allzugerne auf die Bezüge in ihren 70ern.

    2. Ich wüsste keinen besseren Kandidaten!
      Er musste schließlich 1939 den „Reichsparteitag des Friedens“ absagen, weil die bösen Polen den Sender Gleiwitz über-fallen haben.
      Die schon geprägten Adler für diesen Parteitag mit der eingestanzten Jahreszahl 1939 hat man dann einfach als Orden verwendet, nannte man „Spange zum eisernen Kreuz“, für diejenigen als Neuverleihung des EK, die das Teil schon im ersten Weltkrieg erhalten haben. Kann man auf unzähligen Photos von Wehrmachtsoffizieren sehen.
      Das nenne ich mal eine Schrottverwertung!!

    1. Frage an den Moderator: Was genau verschafft den folgenden Zeilen die Ehre „Dein Kommentar wartet auf Moderation. Dies ist eine Vorschau; dein Kommentar wird sichtbar, nachdem er freigegeben wurde.“

      Klar, übermorgen ist der 9.11. – just zwei Tage vor dem 11.! Nineeleven – in der richtigen Reihenfolge – ist ja sowas wie der eigentliche deutsche Staatsfeiertag.. Der Jüngste, der Unverzügliche hatürlich von 1989, der Scheidemann mit seinem Fensterspruch 1918 – allemal preisverdächtig, da Schlimmstes verhütend gerade noch rechtzeitig dem Liebknecht Karl zuvorkommend. Die Reichsprogroms- alias Kristallnacht anno 1938. Nein, der ist heuer nicht mehr unbedingt so dem Volk zu vermitteln. Wie auch der aus den goldenen Zwanzigern – genau 1923. Da gab es ja den Karnevals-Zug durch die Innenstadt von z’Menga. Unter anderen gleichen vielen in der ersten Reihe dabei der Schickelgruber, direkt neben dem einstigen Reichsquartiermeister von ihm – dem Erich L., der Backfisch, Robert übrigens auch.

      Wäre – wenigstens für das Datum – nicht auch mal endlich ein Friedenspreis für fällig (gewesen)?

  8. Dann sollte aber auch Adolf H. noch nachträglich einen Friedenspreis bekommen, es wird immer doller mit der Verarschung. Der US-amerikanische Präsident Abraham Lincoln sagte einmal:

    „Man kann einige Menschen die ganze Zeit und alle Menschen eine Zeit lang zum Narren halten; aber man kann nicht alle Menschen allezeit zum Narren halten.“

  9. George Orwell würde vor Neid erblassen.
    Die größte Terror- und Verbrecherorganisation seit 1945, die dutzende Länder zerstört und Millionen Menschen abgeschlachtet, unzählige zur Flucht gezwungen hat….Ausgerechnet die werden mit einem „Friedenspreis“ bedacht. Offenbar werden die Risse in der wertewestlichen Propaganda- Matrix immer größer. Und damit die Verzweiflung der „Eliten“, ihren Machtbereich noch irgendwie zu retten und mit idiotischen Maßnahmen die Risse zuzukleistern…
    Gerade in solche Momenten, wie den Untergang der Reste des transatlantischen Imperiums, werden die „Rettungs“Bemühungen immer irrationaler und gefährlicher.
    Man kann die Angst und die Verzweiflung regelrecht riechen…

  10. Sie, die Nato/EU und alle, die mit der Verleihung der „Friedenspreise“ einhergeben, führen sich selbst ad absurdum, sie steigern sich bis zur absoluten Lächerlichkeit und das mit vollem Bewusstsein, das ist das absolute Böse und
    eine Gefährlichkeit, die irgendwann nicht mehr beherrschbar ist.

  11. Die nächste grotesk anmutende Zeremonie in der langen Liste der Preisverleihungen in Deutschland. Aber die dahinterstehende Begründung ist korrekt: nur die NATO sichert ihren Mitgliedsländern Frieden. Die Ära 1949-1990 hat es gezeigt: Frieden in Europa gibt es NUR mit NATO und im Kalten Krieg gegen Russland. Die ganze Reihe der nach 1990 produzierten (Rechts-) Verträge mit Russland haben sich später als völlig wertlose „Geschichts-Makulatur“ entpuppt.

    Slava Ukraini! Freiheit für Belarus!

    1. @ intze
      „Die ganze Reihe der nach 1990 produzierten (Rechts-) Verträge mit Russland haben sich später als völlig wertlose „Geschichts-Makulatur“ entpuppt.“

      von welchen Verträgen reden Sie?

  12. »Is it business?«
    »No, it’s the regression, stupid!«

    Der Link zur Jury verursacht..? Ja, was eigentlich? Lachen? Würgen? Er führt jedenfalls in eine ausgewrungene Lächerlichkeit. Hier hat der Homo das sapiens endgültig zurückgelegt, damit allen anderen das erectus abhanden kommt, weil sich vor so viel letalem Schwachsinn nur noch permanent weggeduckt werden kann.

    Die WWL verteilt also einen Friedenspreis, da kennt sie sich aus, denn in Westfalen ist es auch friedlich und ruhig, wie auf einem Friedhof, wo ein baldiger Liegeplatz schließlich auch eine finale Ehrung ist – bei Verständnisfragen wenden sie sich an die BewerberInnen an der Ostfront.
    Die WWL aus Herzebrock, vom Herz ein abgebrochenes Stück (mhd. brocke), hier muss auch der Hirntod kein Ende sein. Nebenan ist Gütersloh und dort die Bertelsmann-Stiftung.
    Noch Fragen? Zur lokalen Landschaftspflege vielleicht? Nein danke, wozu…

    Ein weiterer Indizienbeweis dafür, dass sich @Ronald und @Bettina-di-Monaco leider irren: Es gibt keine Gegenwart von »Eliten« oder »Gott«, wohin sie auch immer entschwunden sind, sie wandten sich ab in Grauen.

  13. Das hat schon was von Ancien Regime: der Adel veranstaltet mal wieder einen Ball und klopft sich gegenseitig auf die Schulter. Die NATO hätte auch einen Preis für besondere Wirtschaftsinnovation bekommen können, für Bürokratieabbau, für soziale Wohltaten, für besonderes Engagement in der Krebsvorsorge, oder einfach das Bundesverdienstkreuz. Die Redenschreiber kriegen den Auftrag, sich sich was aus den Fingern zu schwurbeln, damit es passt, aber der Anlass ist beliebig. Hauptsache, es gibt Champagner. Manchmal tun es auch „Zuchtwachtelbrüstchen auf Maispurée, Putensuppe mit Pistazienknödel und ein Filetensemble“:

    https://www.berliner-zeitung.de/b-history/erich-honecker-am-40-jahrestag-der-ddr-auf-zum-letzten-gericht-li.294797

  14. Sigmar Gabriel, Alexander Graf Lambsdorff, Jean-Claude Juncker, Friedrich Merz, Cem Özdemir, Georg Friedrich Prinz von Preußen oder Frank-Walter Steinmeier.

    Merken die das selbst nicht mehr oder halten die uns alle für so doof und degeneriert, dass wir es nicht schnallen was Sache ist?

  15. Derweil hat Pokrowsk die Tagesschau erreicht, die sich aber offenbar nicht ganz schlüssig ist, ob dessen Verlust für die Ukraine ein eher moralisches oder doch irgendwie strategisches Problem ist.🍿

    1. Schon die Corona Kampagne empfand ich als Beleidigung meiner Intelligenz. Ach was rede ich. Auch Afghanistan, Serbien, Lybien, Irak, Mali usw usw….

  16. Neue Geschichten aus Absurdistan!
    Aber passt! Wo doch unsere Ex Außen Leni
    auf den Schultern ihres Opas steht, der vor 80 Jahren an der Oder die Freiheit Europas verteidigt hat! Oder unser „Kanzler“ der Angst hat dass Russland uns „ wieder“ angreift….
    Im Geschichtsunterricht wahrscheinlich befreit oder die dümmsten Schüler der Klasse gewesen!

  17. Es gibt Meldungen, die lassen einen kurz zweifeln, ob man nicht versehentlich auf eine Satireseite geraten ist. „Die NATO erhält den Internationalen Preis des Westfälischen Friedens.“ Ohne Witz. Das westliche Militärbündnis, das in den letzten Jahrzehnten so ziemlich jeden Kontinent mit seinen Bomben beglückt hat, bekommt also eine Auszeichnung für Frieden. Fehlt eigentlich nur noch der Tierschutzpreis für die Fleischindustrie.

    Begründet wird die Preisvergabe mit „Stabilität, Partnerschaft und Sicherheit“. Schön gesagt. In dieser Logik ist ein Panzer also ein Friedensfahrzeug, ein Marschflugkörper ein Friedensbote und ein Rüstungsvertrag ein Friedensbekenntnis. Wer so argumentiert, verwechselt Frieden mit Kontrolle und Abschreckung – oder hält Gewalt für ein geeignetes Mittel zur Konfliktlösung, solange sie die eigenen Interessen wahrt.

    Spätestens seit dem völkerrechtswidrigen Angriff auf Jugoslawien 1999 sollte klar sein, dass die NATO nicht für Frieden, sondern für Geopolitik steht. Unter dem Banner der „humanitären Intervention“ wurden Bomben auf Belgrad geworfen, ohne UN-Mandat, dafür aber mit moralischer Selbstgewissheit. Der damalige Bundeskanzler Schröder gab später zu, es sei völkerrechtswidrig gewesen – aber was soll’s, Hauptsache, es fühlte sich nach dem Guten an.
    Seitdem reihen sich Interventionen, „Missionen“ und „Partnerschaften“ aneinander wie Perlen auf einer Kette des Wohlverhaltens: Afghanistan, Libyen, Syrien, Irak – jedes Mal im Namen des Friedens, jedes Mal mit noch mehr Leid, Chaos und Flüchtlingen als Ergebnis.

    Und nun also der Friedenspreis. Man könnte lachen, wenn es nicht so traurig wäre. Vielleicht bekommt das Verteidigungsministerium nächstes Jahr den Umweltpreis – wegen der grünen Tarnfarbe. Oder Rheinmetall den Menschenrechtspreis, weil ihre Panzer klimaneutral rollen.

    Was diese Preisvergabe offenbart, ist ein tiefer Werteverfall: Frieden bedeutet längst nicht mehr Verständigung, Abrüstung oder Empathie. Frieden ist heute die Ruhe nach dem Bombenregen, der Zustand militärischer Dominanz. Die NATO verkörpert diesen neuen Friedensbegriff perfekt – Frieden durch Überlegenheit.
    Dass ausgerechnet sie nun geehrt wird, ist kein Zufall, sondern Programm: Es geht nicht darum, Frieden zu schaffen, sondern darum, ihn zu definieren – im Sinne der Mächtigen.

    Vielleicht sollten wir den Preis ehrlicherweise umbenennen:
    „Der Westfälische Preis für erfolgreiche Narrativpflege.“
    Dann wäre wenigstens die Begründung ehrlich.

  18. Das hat was von „Witz des Jahres“! Mal zuitiert:

    „In ihrer Begründung hebt die Jury der WWL hervor:

    • Friedenssicherung durch Einbindung und Kooperation: Die Erweiterung um Finnland und Schweden stärkte die Stabilität Europas und folgte dem Prinzip freiwilliger Partnerschaft souveräner Staaten.

    • Verantwortungsvolle Unterstützung der Ukraine: Die NATO koordiniert Hilfe im Rahmen des Völkerrechts – solidarisch, aber ohne selbst Konfliktpartei zu werden.

    • Langjährige Friedensmissionen wie KFOR im Kosovo belegen das dauerhafte Engagement für Sicherheit vor Ort.

    • Inklusive Friedenspolitik: Mit der aktualisierten Women, Peace and Security-Agenda (2024) fördert die Allianz Gleichberechtigung und Nachhaltigkeit in Friedensprozessen.

    • Resilienz als Friedensbasis: Durch Mindeststandards zur Krisenfestigkeit stärkt die NATO die Stabilität der Mitgliedsstaaten und damit die Friedensfähigkeit Europas.“

    Der dritte Punkt ist zum Niederknien! Die „KFOR-Friedenstruppe“ ist nichts anderes als die Besatzungstruppe der NATO, die den allein nicht lebensfähigen Teilstaat Jugoslawiens (Serbiens), zu dem das Kosovo völkerrechtlich immer noch gehört, seit der Annexion zwangsverwaltet, und damit die Terrorherrschaft der UCK zementiert.

    Friedenspreis? Echt jetzt?

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