Markiert auf dem nach dem Angriff gemachten Satellitenbild das angeblich beschädigte Radarsystem.
Vermutet wird, dass von Israel neben Drohnen auch Raketen oder Marschflugkörper für einen Präzisionsschlag gegen einen Radar eingesetzt wurden. Raketenteile wurde im Irak gefunden.
Was war das eigentlich, als Israel, ohne sich dazu zu bekennen, nach dem voraus angekündigten iranischen Vergeltungsangriff mit Drohnen- und Raketenschwärmen, die fast alle abgeschossen wurden, mit nur ein paar Drohnen oder anderen Flugkörpern einen dazu gegensätzlichen Nadelstichangriff auf einen iranischen Stützpunkt bei Natanz ausführte. Israel bekennt sich nicht dazu, aber aus amerikanischen Regierungskreisen heißt es, der israelische Schlag sei vorher angekündigt worden und es habe sich um Raketen gehandelt.
Den Massen-Angriff feierte die Revolutionsgarde und die Führung als erfolgreich. Es war eine militärtechnische Demonstration des Möglichen und ein Spektakel, für die iranische Führung reichte dies als Vergeltung für die Zerstörung des Konsulats und die Tötung der dort anwesenden Kommandeuren. Es war eigentlich eine Win-win-Show, denn auch Israel konnte zeigen, dass es in der Abwehr waffentechnisch überlegen war und fast kein Flugkörper in sein Territorium eindringen konnte. Und die USA, die unter Kenntnis oder vielleicht gar nach Absprache des geplanten iranischen Angriffs eine Allianz schmiedete, konnte ihren Führungsanspruch bestätigen. Mit dem vorbereiteten Gürtel an Kampfflugzeugen sowie Flugabwehrsystemen auf Schiffen und auf Land konnte Iran seinen Angriff zelebrieren, ohne Israel zu schaden.
Trotzdem konnte die Netanjahu-Regierung offenbar nicht auf einen Gegenschlag im militärischen Tit-for-Tat-Spiel verzichten. Israel wurde gelobt, weil der Gegenschlag so schwach ausfiel, dass die iranische Führung so tun kann, als wäre praktisch nichts geschehen und als wüsste man nicht, wer hinter dem Angriff steht. Von iranischer Seite wurde gemeldet, es seien drei kleine Drohnen abgeschossen worden, es habe keinen Angriff mit einer Rakete gegeben, die Luftabwehr habe keinen Vorfall bemerkt. Das ist eine für alle Seiten durchsichtiges Spiel, auch für die iranische Bevölkerung natürlich.
Immerhin scheint der Iran einen direkten Krieg ebenso vermeiden zu wollen. Die große Frage ist, ob Israel es bei dem Nadelstich bewenden lässt oder doch einen größeren Angriff vorbereitet, so dass nur die iranische Flugabwehr und Angriffsmöglichkeiten getestet wurde. Das Spiel nach dem Angriff auf das iranische Konsulat war auch insofern erfolgreich, weil der Krieg im Gazastreifen und die dort leidende Bevölkerung ausgeblendet wurden.
Ebenso wie der Iran seine Angriffe auf israelische Stützpunkte in der Negev-Wüste in der Nähe der Atomwaffenanlage Dimona mit der Erklärung gerichtet hat, diese nicht zu treffen, hat Israel einen iranischen Stützpunkt in der Nähe der unterirdischen Uranaufbereitungsanlage Natanz, die zentral für das mögliche iranische Atomwaffenprogramm ist, angegriffen. Von beiden Seiten ist das eine deutliche Warnung, was geschehen könnte.
Vermutlich wurde der Radar einer S-300-Luftabwehrbatterie beschädigt
Angeblich wurde eine S-300-Luftabwehrbatterie auf dem Shikari-Stützpunkt in der Provinz Isfahan zerstört, wie die New York Times aufgrund von Gesprächen mit zwei iranischen und zwei amerikanischen „Offiziellen“ berichtet. Aus einem Satellitenbild vom 19. April, das das bestätigen soll, wird allerdings der Schaden nicht wirklich deutlich, vermutlich wurde das zentrale Radarsystem beschädigt (vorher-nachher), andere Komponenten wurden entfernt. Dass nur der Radar getroffen worden sein soll, wird von manchen als Hinweis auf einen besonders genauen Präzisionsschlag gewertet. Größere Schäden sollen laut CNN ansonsten nicht erkennbar sein.
Nach den Informanten der NYT habe Israel neben Drohnen eine von einem Kampfflugzeug abgefeuerte Hightech-Rakete eingesetzt, die die iranischen Radarsysteme austricksen kann. Nach den iranischen Informanten, wurde kein Eindringen von Drohnen, Raketen oder Flugzeugen in den iranischen Luftraum bemerkt, es seien kleine Drohnen abgeschossen worden, die vom Inland gestartet worden seien. Man muss natürlich damit rechnen, dass alle offiziellen Informanten nicht die Wahrheit erzählen müssen, sondern ein Narrativ verbreiten könnten.
Eine Möglichkeit wäre, dass die vielleicht innerhalb von Iran gestarteten Drohnen nur dazu dienten, den Radar kenntlich zu machen, der dann von der Rakete mit einem Antiradarsystem genau angegriffen werden könnte. Ob allerdings die Drohnen ausreichen, um eine Rakete unbemerkt durch die Flugabwehr zu lotsen, ist kaum denkbar, wenn nicht gleichzeitig ein Cyberangriff die Systeme in Flugrichtung lahmlegt.
Teile von israelischen (?) Raketen im Irak gefunden
Warzone bringt einen Fund im Ostirak mit dem israelischen Angriff zusammen. Einen Tag nach dem Angriff wurde der Antrieb eines Marschflugkörpers gefunden, in der Nähe von Bagdad ein Teil eines weiteren Marschflugkörpers. Die Vermutung ist, dass die Raketen von Israel von einem Flugzeug abgefeuert wurden. Wenn es sich um den Booster-Teil handelt, dann hätte sich dieser vom Flugkörper gelöst, der mit der Beschleunigung den Iran erreicht haben könnte. Wenn es Teile von zwei israelischen Marschflugkörpern sein sollen, dann wäre auch die Frage, wohin die zweite Rakete geflogen ist oder hätte fliegen sollen.
Warzone überlegte zunächst, es könne sich um eine israelische Rampage-Rakete handeln, die erstmals 2019 in Syrien eingesetzt wurde und wichtige Ziele (high-value targets) wie Radarsysteme, Kommunikationsanlagen oder Waffenlager mit einer Treffergenauigkeit von 10 Metern zerstören soll. Das britische Verteidigungsministerium hat überlegt, sie anstelle der an die Ukraine gelieferten Storm Shadow-Raketen zu kaufen, zumal sie auch deutlich billiger sein soll. Allerdings spricht die Reichweite von bis zu 250 oder 300 km dagegen. Der Hersteller IAI nennt allerdings die Reichweite nicht.
Da aber Eigenschaften der Funde nicht Rampage-Raketen entsprechen, gehen Warzone, Financial Times, die BBC und andere davon aus, es könne sich um einen israelischen Blue Sparrow Marschflugkörper handeln, die von Flugzeugen abgefeuert werden und eine Reichweite von 2000 km haben. Angeblich werden sie von Israel nur als Übungsraketen ohne Sprengkopf gebraucht. Das würde aber auch heißen, dass sie von Kampfflugzeugen im syrischen Luftraum abgefeuert wurden, wofür auch spreche, dass die syrische Nachrichtenagentur berichtete, dass Israel Stützpunkte im Süden des Landes angegriffen habe. Damit könnte die syrische Luftabwehr ausgeschaltet worden sein. Es könne sich aber auch um weitreichende israelische Rocks-Luft-Boden-Raketen handeln. Bislang ist nicht bekannt, welche womöglich weiter entwickelten Raketen eingesetzt hat. Noch könnte es auch sein, dass die im Irak abgestürzten Teile auch von iranischen Raketen stammen könnten.
Jedenfalls, so Amos Yadlin, Ex-General der israelischen Luftwaffe und Ex-Chef des militärischen Nachrichtendienstes, sagte, dass Israel eine starke Botschaft mit dem Angriff ausgeführt habe: “Was die Iraner und ihre Stellvertreter mit Hunderten von Geschossen geschafft haben, haben wir mit einer Handvoll Raketen geschafft.” Das zeige Teheran, dass “ihr verwundbar seid, wir haben viel größere Fähigkeiten als ihr denkt”. Das ist natürlich keineswegs gesagt, denn Iran hat andere Drohnen und Raketen und hat nur gezeigt, dass Schwärme losgeschickt werden können, die imstande sind, die Luftabwehr durch Massen zu überwältigen, zumal wenn sie unangekündigt abgefeuert werden. Israel könnte auf der anderen Seite auch nur einen Test im Vorlauf zu einem größeren Angriff durchgeführt haben.
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Leider sehr primitive vermeidbare, stark wertende Konnotierungen im Text:
Iran-Regime vgl. Netanyahu-Regierung
Im Iran wurde auch gewählt. Die Netanyahu-Regierung ist doch weit mehr “Regime” als die amtierende Regierung in Iran. Gegen die iranische Regierung laufen weder mehrere Korruptionsverfahren, noch sind sie gerade dabei einen Genozid zu begehen, noch verstoßen sie so oft gegen internationales Recht.
Auch war die iranische Vorgehensweise, falls so beabsichtigt, bei dem Gegenschlag (Was sagt das Völkerrecht dazu?) ziemlich zivil.
Es macht doch den Journalismus nur schlechter, wenn man einfach die Schlagworte und Kampfbegriffe der deutschen Regierung und Zionisten übernimmt. Übrigens sollen sich Netanyahu und Baerbock über hungernde Kinder in Gaza gestritten haben. Vielleicht merkt die deutsche Regierung ja doch, mit dem Druck aus Nicaragua und Südafrika, dass sie sich zu weit aus dem Fenster gelehnt haben mit ihrem heuchlerischen Philosemitismus.
Es gab neulich eine Abstimmung in der UN für die Zweistaatenlösung in Palästina. Die USA war dagegen mit einem Veto. Damit sind die Sprechblasen, dass z.B. Deutschland eine Zweistaatenlösung wolle, alle Makulatur. Das war schon immer leeres Gerede und Opferverhöhnung, so wie das früher auch Golda Meir gerne machte.
Hinhaltetaktik bis von dem Land nichts mehr übrig ist.
Hier wird besonders viel (Verständnis) geheuchelt
und hinterm Rücken dann Palästinakonferenzen verhindert.
Ach Israel. Es ist traurig was aus Dir wurde.
Hier kann man nur spekulieren, eines ist jedoch aus der weltwirtschaftlichen Situation erkennbar, ein Krieg würde die gesamte Welt in Mitleidenschaft ziehen und eine wohl nie dagewesene Weltwirtschaftskrise hervorrufen.
Denn die alten Hegemone könnten weder militärisch noch finanziell ihre alte Position verteidigen, in solch einer Krise. Ich denke auch, das gerade der Westen das selbst erkannt hat, da ihre jeweiligen innerpolitischen Schwäche mehr gefahren innerhalb birgen. Der Dollar und Euro hat sich durch die aktive Politik derart selbst geschwächt, das die folgenden Konsequenzen erst ‘morgen’ in Erscheinung treten. Je mehr die westliche goldene Milliarde von ihrer Politik verraten wird, steigt der Unmut.
Israel/Iran haben unterschiedliche strategische Partner, und nur eine Seite wird ihre Interessen durchsetzen, aber um den Schaden zu begrenzen, bedarf es Kompromisse.
Sollte Pepe Escobar und seine erste Quelle….
https://twitter.com/RealPepeEscobar/status/1781652011173253524
….. und seine zweite und möglicherweise dritte Quelle Recht haben….
https://twitter.com/RealPepeEscobar/status/1782015672639168882
…dann sind die Zionisten in der Regierung völlig durchgeknallte Psychopathen die aktiv daran arbeiten eine Apokypse auszulösen. Angeblich wollten die Zionisten eine Atombombe in hoher Atmosphäre über dem Iran zünden und so einen “EMP” auslösen der sämtliche Elektronische Anlagen über dem Iran zerstört hätte. Das Flugzeug das diese Atombombe befördert hat wurde von Russischen Raketen vom Himmel geholt so die Aussage mehrere Asiatischer Quellen.
Geil wa?
Ich hoffe ihr hab vor vier fünf Tagen eueren Liebsten alle nochmal tief in die Augen geguckt und habt ihnen gesagt: “Schatz, Kopf hoch. Wir sterben alle für einen guten Zweck, so stehts zumindest in einem zweitausend Jahre alten Buch, wo manche Menschen sogar zu dumm sind es richtig zu interpretieren”
Solltet ihr verständlicherweise nicht daran gedacht haben noch mal Abschied zu nehmen, dann wisst ihr ja jetzt das diese Verrückten uns jederzeit ins Jenseits befördern können, und wenn sie nicht gestoppt werden, auch werden.
Und wenn Pepe gute Quellen hat, hat die ‘Politik’ jedoch vorgesorgt und wenn das sehr wahrscheinlich, nur über die entsprechenden Geheimdienste von statten ging. Und es kann dann in den Diensten auch nur die Wortführer zur Geltung kommen, die auch das nötige im Hintergrund besitzen. Damit bestätigt Pepe, das der ‘Westen’ mit seiner Politik fertig hat. Die Zeitenwende ist nu da, die einen Freuds und die anderen sind dann Leidtragend.
Jede Aktion kostet dann auch Zugeständnisse!
Ganz ehrlich, auch wenn ich Pepe und auch seinen Quellen genauso wie er selber zu “einer Billion Prozent” vertraue.
Die abartige Niedertracht die solch eine Aktion voraussetzen würde, sprengt meine Vorstellungskraft komplett.
Ich will es einfach nicht wahrhaben.
Ich denke nicht, dass es da etwas Wahr zu haben gibt. Die Dinge sind wie sie sind, von Einzelnen nicht zu beeinflussen. Musst in eine Gruppe rein. Wähle weise! Gute Gruppen gegen böse Gruppen. Es laufen Wetten, welche der Gruppen gewinnt. Ich gehöre zur Gruppe der Idioten.
Ich glaub wir alle gehören allesamt zur selben Gruppe der armen Schweine die geglaubt haben einem Staatsoberhaupt die Schlüssel zum Atombombenarsenal zu geben sei eine geniale Idee.
Vielleicht hilft die Erkenntnis, das die Kontrahenten eine Politik betreiben, um den grösstmöglichen Schaden abzuwenden?
Die politische und militärische Strategie der Oppunenten liegt darin, so wenig wie möglich zivile Einrichtungen zu terrorisieren. Die Politik versucht Schritt für Schritt auf eine weiche Landung der jeweiligen Gesellschaften vorzubereiten.
Das bedeutet, der Westen soll ‘umerzogen’ werden,da die hiesige Politik auch noch Nachhilfe möchte inform ihrer aktiven Politik.
Die Politik kann sich nur ändern, wenn eine breite Mehrheit dahinter steht. Hat man das im Westen?
“Vielleicht hilft die Erkenntnis, das die Kontrahenten eine Politik betreiben, um den grösstmöglichen Schaden abzuwenden?”
Ja ich stehe für immer in Russlands Schuld indem Sie das Israelische Flugzeug vom Himmel geholt, und so größtmöglichen Schaden von uns allen abgewendet haben!
Wird das jetzt zum Running Gag das immer Russen die Welt vor dem Untergang retten müssen? Was ist wenn mal kein Russe zur Hand und in der Nähe ist?
https://de.wikipedia.org/wiki/Stanislaw_Jewgrafowitsch_Petrow
Alastair Crooke, sicherlich einer der kenntnisreichsten westlichen Beobachter der Region, mit einer Einordnung der aktuellen Geschehnisse:
https://strategic-culture.su/news/2024/04/22/will-zionism-self-destruct/
Er sieht weniger eine ‘abartige Niedertracht’ als vielmehr religiöse Eschatologie am Werk. In Israel, aber in gewisser Weise auch im Westen insgesamt, man denke da ebenfalls an die manichäische Zuspitzung des Konflikts mit Russland.
Ja Alastair Crooke höre ich sehr gerne zu (meistens als Gast bei unterschiedlichen You Tube Kanälen wie “The Duran” oder “Danny Haiphong”).
Ich denke Israel im besonderen, hat sich bei seiner Strategie die Hamas zu “entradikalisieren” indem es bei Gewalt der Hamas (ich nenne es einen normalen Gefängnisaufstand) mit
100-facher oder sogar 1000-facher Gegengewalt reagiert, ganz schön in die Ecke manövriert aus der es nicht mehr raus kommt. Das einzige was Israel garantiert mit seiner Politik geschafft hat ist dass sich die Welt abgewendet und die Hamas radikalisiert hat.
Aber es kann doch nicht angehen, das man zwar kleinen Kindern beibringen kann das Gewalt immer Gegengewalt produziert, aber erwachsenen Menschen und vor allem vor Waffen strotzende Staaten, das nicht in die Birne bekommen.
So kann es doch nicht weiter gehen, vor allem wenn es stimmt das vor ein paar tagen die erste Atombombe geflogen ist.
Kleine Korrektur, die dritte Atombombe.
Ich hatte mich schon gewundert, das die Israelis so zahm Antworten. Völlig unglaubwürdig.
Dass Russland jede Rakete und jedes Flugzeug in der Region vom Himmel holen kann und wird, wenn es notwendig ist, hat Präsident Putin persönlich vor einiger Zeit, als die amerikanischen Kriegsschiffe vor Palästina auftauchten , mitgeteilt.
Es scheint , als hätten die Amis und Israelis das nicht ernst genommen. Seit Putins Ansage fliegen russische Maschinen permanent über dem Schwarzen Meer, um genau das zu tun, was Escobar beschreibt.
Das Ganze ist schon deshalb glaubwürdig, weil es zum bisherigen Geschehen passt, wie “Arsch auf Eimer”
Die kommunizierte Antwort Israels, klingt dagegen, wie ein schlechtes Märchen.
Ich lese Florian Rötzer recht gerne.
Heute klingt er, als wolle er die verlorene Überlegenheit Israels, wie der westlichen Welt, gerne herbeischreiben.
Mag sein, das er richtig liegt.
Ich denke eher nicht. Aber wer bin ich schon.
Mir erschließt sich ein anderes Bild. Das zweier vorgeführten Atommächte, die merken, dass sie an die Grenzen ihrer Macht gestoßen sind und das ehemalige Unterlegene nun die Oberhand gewonnen haben.
Das ist schwer zu verdauen. Von privaten Personen im privaten Leben , ebenso wie von Regierungen in Machtpositionen.
Was vor allen Dingen dazu dringend notwendig ist, ist Selbstvertrauen. Das scheint bei den Israelis und US/EU Menschen/ Regierungen , Mangelware zu sein.
Jedenfalls schließe ich das aus ihren Handlungen.
Mal generell, es ist egal ob die Abfangwahrscheinlichkeit 25, 80, 90 oder 99,9 Prozent beträgt, sollten die Trägersysteme Massenvernichtungswaffen transportieren.
Eine die durchkommt reicht. Es ist ebenfalls egal ob es, je nach eigener politischer Orientierung, nun eine gute oder eine böse Massenmordwaffe ist. Es ist immer ein Verbrechen. Egal ob man nun Juden, Deutsche, Perser, Araber, Russen, Chinesen, Amerikaner oder sonst wen tötet. Von den Langzeitwirkungen will ich gar nicht erst anfangen. Man sollte den Mist einfach lassen.
Und das krasseste ist ja, das wird ihnen jeder Statistiker vorrechnen können, der Faktor Zeit. Wenn ich das richtig verstanden hab ist ein Atomkrieg so sicher wie das Amen in der Kirche wenn nur genug Zeit vergeht.
Also so lange diese existieren, wird garantiert früher oder später, ob durch einen kranken Psychopathen wie Bibi oder menschliches Versagen, oder technisches Versagen oder einfach nur durch einen dummen Zufall früher oder später die Hölle über diese Welt hereinbrechen.
Sogar Robert Strange Mc Namara hat viele Jahre später in der Doku “Fog of War” zugegeben das die Menschheit in der Kuba Krise pures Glück hatte. “we are lucked out, it was luck!”
“Dass nur der Radar getroffen worden sein soll, wird von manchen als Hinweis auf einen besonders genauen Präzisionsschlag gewertet.”
Ah! Die tolle israelische Armee mal wieder!
Das Gegenteil ist der Fall! Luftabwehrsysteme dieser Größe haben immer verschiedene Komponenten, die getrennt voneinander aufgebaut werden, damit sie im Falle eines Angriffes nicht zusammen zerstört werden können. Es gibt Radarfahrzeuge, Kommandofahrzeuge, Kommunikationsgeräte und schließlich die Startrampen und nachgelagert Transportfahrzeuge für die Ersatzraketen zum Aufmunitionieren. Von Tankfahrzeugen, Mannschaftswagen etc. ganz abgesehen.
Und von den genannten ist das Radar mit Abstand am leichtesten zu finden und zu treffen, da es im Einsatz ein aktives Signal ausstrahlt, das aus der Höhe teilweise noch in über 100km Entfernung zu orten ist. Weswegen es üblicherweise auch möglichst weit von den anderen Komponenten entfernt aufgestellt wird. Erst vor kurzem gab es daher auch eine ziemliche Aufregung um einen Vorfall in der Ukraine, bei dem mehrere Patriot-Komponenten bei einem russischen Angriff zerstört worden sein sollen, die auf einem Fleck standen.
Selten sind alle Komponenten auf einem Fahrzeug integriert, wie beim 9K330 Torus, mit dem im Januar 2020 eine ukrainische Passagiermaschine über Teheran abgeschossen worden sein soll.
Übrigens, kleiner Gag am Rande: Auch das BUK M1-System, mit dem MH17 abgeschossen worden sein soll, besteht aus mehreren Fahrzeugen (mindestens drei, standardmäßig 10), die nur zusammen sinnvoll eingesetzt werden können. In sämtlichen Veröffentlichungen dazu war aber immer nur von einer einzelnen Abschußrampe die Rede! OHNE Radar!
“In sämtlichen Veröffentlichungen dazu war aber immer nur von einer einzelnen Abschußrampe die Rede! OHNE Radar!”
Ist das tatsächlich so? Ich habe bisher gehört, es handle sich durchaus um eine inklusive Radar, jedoch mit geringerer Reichweite. Kann du deine Informationen bitte mit einer Quelle versehen? Würde mich sehr freuen!
Jein. Die Abschußrampe “Telar” verfügt über ein Feuerleitradar. Das ist aber kein Suchradar, sondern eine Art elektromagnetischer Flakscheinwerfer, der das Ziel angestrahlt, so daß die Rakete auf die Reflexion fliegen kann. Wohin die Rakete fliegen soll, das wird vorher vom Suchradar aufgeklärt und vom Kommandofahrzeug bestimmt. Ohne die beiden Komponenten ist so ein Telar relativ nutzlos. Man könnte zwar eine Rakete starten und auch das Feuerleitradar einschalten, aber was man dann trifft, ist sehr zufällig.
Hier Links:
https://de.wikipedia.org/wiki/9K37_Buk#Technik
“Das Buk-System besteht im Groben aus den folgenden Komponenten: Einem Feuerleitstand, einem Überwachungsradar, den Lenkwaffenstartern mit den Lenkwaffen und dem Feuerleitradar [das ist das bei MH17 gezeigte Fahrzeug!!], Nachladefahrzeuge mit Kran sowie weiteren Komponenten für den autonomen oder verbundenen Einsatz.”
https://de.wikipedia.org/wiki/Feuerleitradar
“Feuerleitradare unterscheiden sich in Aufbau und Funktionsweise wesentlich von Suchradaren. So können sie in der Regel nicht selbstständig Ziele aufklären, da ihre spezielle Konstruktion mit sehr hoher Impulsfolgefrequenz, schmaler Hauptkeule und kurzen Sendeimpulsen für eine großflächige Zielsuche ungeeignet ist. Daher muss als Ergänzung ebenfalls ein Suchradar vorhanden sein, welches für das Feuerleitradar die genaue Position des Zieles ermittelt. Erst dadurch wird es dem Feuerleitradar ermöglicht, sich auf das Ziel auszurichten, es zu erfassen und kontinuierlich zu verfolgen (engl. Tracking). Nun kann das Feuerleitradar, bedingt durch seine besonderen Konstruktionsmerkmale (siehe oben), ununterbrochen Zieldaten mit sehr hoher Präzision liefern, welche zur Steuerung von halb-aktiven, beam-riding oder kommandogelenkten Lenkflugkörpern notwendig sind und nicht von einem Suchradar geliefert werden können. “
Ps: Ja, es ist möglich, mit dem Telar (also dem Lenkwaffenstarter des Buk-Systemes) autonom zu arbeiten, sichtbare Ziele anzuvisieren und abzuschießen. Das Problem ist die Aufklärung des Zieles, die damit schlicht nicht möglich ist. Man kann weder ermitteln, ob ein Transpondersignal das Flugobjekt bspw. als Zivilflugzeug identifiziert, noch ist Freund-Feind-Kennung von militärischen Objekten möglich. Außerdem ist der Suchbereich sehr eingeschränkt. Man muß die Anlage erst ausrichten, wozu man allein auf Sicht operieren müßte.
Deshalb gibt es die Suchradare, die eine Rundumaufklärung ermöglichen, und die Kommandostände, die die Zielkoordinaten an die Lenkwaffenstarter übermitteln, womit diese dann präzise das ermittelte Ziel anvisieren können.
In meinen Augen ist es unvorstellbar, daß die Russen so ein Gerät allein in die Ukraine geschickt hätten. Das Risiko von verheerenden Fehlschüssen wegen des nicht geschlossenen Luftraumes wäre viel zu hoch. Man darf auch nicht vergessen, daß ein russisches Passagierflugzeug bei einer Übung der ukrainischen Marine im Jahr 2001 über dem Schwarzen Meer abgeschossen wurde, weil die Bedienmannschaften offenbar einen groben Fehler gemacht hatten.
Sie überzeugten sich wohl nicht davon, ob der Luftraum hinter dem Übungsziel frei war, feuerten zwei Raketen ab, von denen eine das Ziel traf, und die zweite weiterflog und 78 Menschen tötete. Dabei kam ein dem Buk-System ähnliches System zum Einsatz:
https://de.wikipedia.org/wiki/Sibir-Flug_1812
Vielen Dank für die ausführliche Antwort!
Dann sind die “Beweise” von Bellingcat also faktisch wertlos.
Was mich damals gewundert hatte war, wieso der Luftraum über einem Gebiet mit bürgerkriegsähnlichen Handlungen nicht von vorne herein gesperrt wird.
Gern!
Ja, der Fall MH17 ist sehr rätselhaft. Aber allein die Tatsache, daß die Ukraine sehr schnell mit gefakten “Beweisen” daherkam, sagt mir, daß Kiew offenbar etwas verschleiern wollte. Was das war, ist die Frage.
Denkbar ist, daß, wie schon 2001 über dem Schwarzen Meer, eine Übung schiefgegangen ist. Hätten sie das eingestehen müssen, hätte das den internationalen Druck auf Kiew, den Krieg in der Ostukraine sofort zu beenden, enorm erhöht. Mit der Beschuldigung “der Russen” konnte man dagegen ein Propagandafeuerwerk abbrennen.
Im Gegensatz zu den “Separatisten”; die nur laut Kiew nur einen
obendrein defekten Starter in ihrem Besitz hatten, hatte die Ukraine mehrere komplette Buk-Systeme in dem Gebiet stationiert. So strickte man die Story von dem “just in Time aus Russland gelieferten” Startapparat – ohne Radar und Kommandofahrzeug.
Ich frage mich in Sachen ausgebliebener Sperrung des Luftraums, ob da international geschlampt worden ist oder ob das billigend in Kauf genommen wurde.
Denn wenn ich mich richtig erinnere, war zuvor eine Transportmaschine abgeschossen worden.
Zudem wurden die als “Terroristen” titulierten Separatisten doch ebenfalls vorher von den ukrainischen Luftstreitkräften bombardiert.
Und niemand kommt auf die Idee, den zivilen Flugverkehr umzuleiten? Finde ich hochgradig merkwürdig.
Die Ukraine wollte wohl weiterhin die Gebühren für die Überflüge einnehmen. Man hat den Luftraum daher bis 9900 Meter Höhe gesperrt. Passagierflieger sind aber auf 10.000m unterwegs….
Stellen die Iraner ihre Flugabwehr im Format einer Zielscheibe auf?
Zu Bedenken ist das die Abwehr des iranischen Luftangriffs nur mit Hilfe von Verbündeten erfolgreich war.
Israel weiß nun auch in welchen Maß Alleingänge möglich sind.
Die Suchradare schon! Das ist technisch bedingt, da diese aktiv senden müssen, um arbeiten zu können.
“Es war eigentlich eine Win-win-Show, denn auch Israel konnte zeigen, dass es in der Abwehr waffentechnisch überlegen war und fast kein Flugkörper in sein Territorium eindringen konnte.”
Und was, wenn ein Angriff nicht angekündigt wird und eine Welle der anderen folgt? Wie lang dauerts, bis die Luftabwehr ihre Munition verschossen hat? Auch so gabs nachgewiesenermassen einige Treffer, die 99 Prozent sind Propaganda.
Generell kann man sagen, dass die Angreifer gegenüber den Verteidigern stets im Vorteil sind. Aber Israel ist klein, der Iran ist weitläufig. Jeder ist verrückt, der empirisch ermitteln will, wessen Systeme sich als wirkungsvoller erweisen. Andererseits erhöht es die Tendenz zu Verrücktheiten, wenn man politisch an der Wand steht, wie Netanyahu.
Der zionistische Staat und seine aristokratischen Beschützer müssen gehen, damit die Welt ein besserer Ort wird. Ich persönlich würde dazu eine geheime Organisation der Art “schwarze Hand” vorschlagen, um einen Nuklearkrieg zu umgehen. Wir oder Sie?