“Nur uns gehört das Land”

Jüdische Pioniere am 1. Juni 1910
Jüdische Pioniere am 1. Juni 1910. Bild: GPO/public domain

Anmerkungen zum historisch-politisch-kulturellen Zusammenhang von Zionismus und Kolonialismus.

 

Im Krieg Israels gegen die Hamas, der vorerst durch ein Waffenstillstandsabkommen (wenn man ihn so nennen darf) beendet worden ist, manifestierte sich nicht nur eine monströs eskalierende Rache-, Vergeltungs- und Vernichtungspraxis der israelischen Politik und Armee, sondern es tauchten in ihm, zumindest zeitweilig, auch enthusiasmierte Parolen dessen auf, was man den israelischen Kolonialismus zu nennen pflegt.

Es seien hier einige historische und ideologische Zusammenhänge erörtert, die diesen problematischen Begriff beleuchten und einordnen. Man hat sich in Israel während des Gazakriegs über die palästinensische Parole “From the River to the Sea Palestine will be Free” echauffiert. Auch im Hinblick darauf bietet sich der folgende Text an, der bereits im Jahr 2022, also noch vor dem 7. Oktober und dem dann folgenden Gazakrieg, publiziert wurde.

* * *

Als Theodor Herzl nach dem ersten Zionistischen Kongress (1897) in sein Tagebuch schrieb, in Basel habe er den Judenstaat gegründet, enthielt sein Diktum bereits, wohl ohne dass er sich dessen bewusst gewesen wäre, die Verschwisterung von Zionismus und Kolonialismus. Denn seine Worte besagten nichts anderes, als dass er in Europa die künftige Gründung eines Judenstaates auf einem Territorium im Nahen Osten initiiert habe, welches noch gar nicht im Besitz seiner künftigen Bürger war, und dass das Kollektiv, das dieses anvisierte Staatsterritorium als Bürger bevölkern sollte, noch gar nicht als eine homogene, zionistisch gesinnte soziale Gemeinschaft bestand, geschweige denn, zu Herzls visionärem Vorhaben befragt worden wäre. Entsprechend fügte Herzl hinzu: „Wenn ich das heute laut sagte, würde mir ein universelles Gelächter antworten“, aber in fünfzig Jahren werde es jeder einsehen.

Nun, nach fünfzig Jahren ist der Staat Israel in der Tat errichtet worden, aber wahrhaft nicht jeder hat dies eingesehen bzw. goutiert. Denn was die zionistischen Juden in den Jahrzehnten der sogenannten „prästaatlichen Ära“ (Jischuv) betrieben, basierte auf einem der zentralen Ideologeme des Zionismus, demzufolge ein Volk ohne Land in ein Land ohne Volk einziehe – was eine grandiose Lüge war. Die Zionisten mochten sich noch so sehr auf das Postulat berufen, sie kehrten nach langem Exil in das Land der Urväter, das des biblischen Judentums, zurück, aber in diesem Land lebte damals schon seit Jahrhunderten eine arabische Bevölkerung, die sich zwar noch nicht als palästinensisches Volk mit nationalen Interessen konsolidiert hatte, aber realiter das Territorium bevölkerte und zum Teil auch besaß. Entsprechend musste das Land, das man sich als das des Judenstaates erkoren hatte, kolonisiert werden.

Das bedeutete zunächst: Juden aus den (fast ausschließlich europäischen) Exilgemeinschaften in Palästina zu versammeln, um – so wörtlich – „das Land zu erobern“ (kibusch ha’aretz). Gemeint war damit damals nicht die militärische Eroberung – Palästina wurde vom britischen Mandat beherrscht –, sondern die expansive Landnahme, die teilweise legal über Landkauf abgewickelt wurde, aber wenn nötig, auch durch Errichtung von Siedlungen, die den künftigen Herrschaftsbereich der Zionisten markieren sollten. So geschehen zwischen 1936-39 im Rahmen der kolonisierenden Ausbreitungsaktivität von choma u’migdal (Mauer und Turm), als innerhalb von knapp vier Jahren mehr als 50 Siedlungen heimlich, im Wortsinne „über Nacht“ errichtet wurden.

Das will wohlverstanden sein: Die zionistische Territorial- und Besiedlungsexpansion war kein Kolonialismus im klassischen Sinne. Es gab kein „Mutterland“, das Gebiete in Übersee militärisch erobert hätte, um das eigene Imperium zu erweitern und seine wirtschaftlichen Kapazitäten zu vergrößern. Entsprechend gab es in dieser frühen Phase auch keinen Kolonialherrn, der eine autochthone Bevölkerung im eroberten Kolonialbereich beherrscht hätte. Das Kolonisierende am Zionismus basierte auf dem aus sich selbst generierten Postulat, durch Emigranten aus Europa ein Territorium zu besiedeln, das völkerrechtlich mitnichten den Eindringlingen gehörte, obgleich sie meinten, einen der Bibel und der Bibelzeit entstammenden Anspruch darauf erheben zu dürfen. Das Paradoxe war, dass die Zionisten dabei die britischen Kolonialherren bekämpften und sich in diesem Kampf teilweise mit den Palästinensern eins wussten.

So sang man in der exponiertesten Kolonialmacht Großbritannien bereits im 18. und mit noch größerer Emphase im sogenannten imperialen 19. Jahrhundert das vor patriotischer Euphorie nur so strotzende „Rule, Britannia“, welches vielen Briten als ihre inoffizielle Nationalhymne gilt: „When Britain first, at heaven’s command, / Arose from out the azure main, / This was the charter of the land, / And Guardian Angels sang this strain: // The nations not so blest as thee / Must, in their turn, to tyrants fall, / While thou shalt flourish great and free: / The dread and envy of them all. // Rule, Britannia! Britannia, rule the waves! / Britons never, never, never shall be slaves. […]“

Der Aufstieg Britanniens zur Kolonialmacht wird einem „himmlischen Gebot“ affiliiert und von „Engelsgesang“ begleitet; und da das Imperium „mächtig und frei blüht“, wird es zum Gegenstand von „Furcht und Neid“ anderer Nationen. Daher auch der nachgerade jingoistische, also ultranationalistische Aufruf: „Herrsche Britannien! Beherrsche die Meere“.

Der koloniale Zionismus lässt sich besonders deutlich anhand des Liedes „Nivne artzenu, eretz moledet“, das Ende der 1920er Jahren von Moshe Bik auf Jiddisch geschrieben und vertont und etwa ein Jahrzehnt später von Avraham Levinson ins Hebräische übersetzt wurde. Es errang sowohl wegen seines patriotischen Texts und seiner marschartigen Vertonung eine Sonderstellung im hebräischen Gesang der Jischuv-Zeit, das als eines der herausragenden nationalen Hymnen stets bei festlichen Anlässen ertönte: „Lasst uns unser Land, unser Heimatland erbauen, / Denn uns, nur uns gehört dies Land. / Lasst uns unser Land, unser Heimatland erbauen, / Es ist das Gebot unseres Blutes, Gebot der Generationen. / Lasst uns unser Land erbauen trotz unserer Zerstörer / Lasst uns unser Land erbauen kraft unseres Willens […]“.

In dieser zionistischen Kolonialhymne muss das Land erste erbaut werden, aber der Anspruch darauf ist bereits klar artikuliert, und zwar so exklusiv, wie es nur geht. Im Gegensatz zum britischen Lied und trotz der langen Exilzeit wird hier eine uralte über Generationen und kraft der biologischen Zugehörigkeit zum jüdischen Volk gefestigte historische Kontinuität suggeriert. Das kolonisierende Projekt, zu dem aufgerufen wird, kann allen Feinden trotzen, wenn nur der Wille dazu da ist. Die Kategorie des Willens ist bekanntlich schon bei Herzl zur Parole geronnen: „Wenn ihr wollt, ist es kein Märchen.“

Aber nicht nur der britische Kolonialismus durfte sich besagten himmlischen Segens gewiss sein. Der zionistische Kolonialismus sparte zwar anfangs die dezidiert religiöse Selbstvergewisserung aus, aber es war kein Zufall, dass Palästina (= Eretz Israel) zum Territorium der Errichtung des Judenstaates und Hebräisch zur Nationalsprache erkoren wurden. Die religiöse Dimension gelangte erst nach dem Sieg der israelischen Armee im 1967er Krieg und der Eroberung der palästinensisch bevölkerten Gebiete, allen voran des Westjordanlands, zur vollen Blüte. Nun durfte das nationalreligiöse Judentum, welches die „Versöhnung“ von Zionismus und Messianismus vollzogen hatte, sich in seiner Doktrin bestätigt sehen: Man war in das „Land der Urväter“ zurückgekehrt, welches nicht mehr zur politisch verhandelbaren Disposition stand, sondern im Gegenteil als gottverheißenes Land jüdisch besiedelt werden musste. In welche katastrophale Sackgasse das damals einsetzende Kolonisierungswerk den Nahostkonflikt jahrzehntelang führte, mithin die den Palästinensern zugefügte Barbarei intensivierte und verfestigte, dürfte allseits bekannt sein.

Die religiös getönte Kolonialideologie des zionistischen Staates zeitigte viele Lieder, literarische und andere kulturelle Erzeugnisse. Als besonders beredt sei hier das 1967 – vor dem Krieg! – von Naomi Schemer geschriebene Lied „Jeruschalajim schel sahav“ (Jerusalem aus Gold) angeführt. Jerusalem war bis zum Krieg eine geteilte Stadt, deren Altstadt Juden unzugänglich war. Und so heißt es in einer Strophe des Liedes: „Die Brunnen sind leer von Wasser, / Der Marktplatz wie ausgestorben, / Der Tempelberg dunkel und verlassen / Dort in der Altstadt.“ Der pathoserfüllte Refrain lautet: „Jerusalem aus Gold, aus Bronze und aus Licht, siehe, ich bin eine Laute für all Deine Lieder.“

Erwähnt sei, dass nach der blutigen Eroberung der Altstadt israelische Soldaten den Refrain umdichteten: „Jerusalem von Stahl, Eisen und Finsternis, / Durch Deine Mauern haben wir dich befreit, / Die Soldaten rannten hinein in Blut und Rauch, / Und nach dem Tod kam die Trauer“. Das hielt sich allerdings nur kurz in jenem dramatischen Moment des Krieges; der von Schemer gedichtete Refraintext wurde beibehalten. Aber Schemer selbst trug dem israelischen Sieg euphorisch Rechnung. Sie fügte im Nachhinein eine Strophe hinzu: „Die Brunnen sind wieder mit Wasser gefüllt, / Der Platz mit einer freudigen Menge, / Vom Tempelberg ertönt über die Stadt / Laut der Schofar„.

Kann man verlogener sein? Kann man die Realität perfider entstellen? Die Brunnen waren nicht leer vor dem 1967er Krieg, der Marktplatz war nicht wie ausgestorben, sondern damals schon mit einer freudigen Menge, nur eben einer palästinensischen Menge gefüllt. Und dass vom Tempelberg der Schofer laut ertönt, ist kein Anlass zur jüdischen Hegemonialerregung, sondern Grund zur Befürchtung, dass gewalttätige Empörungen ausbrechen könnten – von Juden bewusst provoziert und von israelischen Sicherheitskräften (zumeist mit palästinensischen Verletzten) rigoros gedrosselt. Der Zionismus kannte zwar keinen Kolonialismus im klassischen Sinne, aber Dünkel und Sitten kolonialer Herrschaft haben seine israelischen Sachwalter eifrig erlernt.

Moshe Zuckermann

Moshe Zuckermann wuchs als Sohn polnisch-jüdischer Holocaust-Überlebender in Tel Aviv auf. Seine Eltern emigrierten 1960 nach Frankfurt am Main. Nach seiner Rückkehr nach Israel im Jahr 1970 studierte er an der Universität Tel Aviv, wo er am Institute for the History and Philosophy of Science and Ideas lehrte und das Institut für deutsche Geschichte leitete. 2018 wurde er emeritiert.
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10 Kommentare

  1. Der Zionismus ist ein Kind seiner Zeit und entsprechend suprematistisch. die Juden hatten nie einen eigenen Staat sondern waren Teil der abrahamitischen Kulturen. – dieser Luxus ist vorbei und nun müssen sie mit den Realitäten klarkommen, ihre Identität souverän zu gestalten. das das mit Konsequenzen und Verantwortung verbunden ist, die man nicht wie gewohnt auf ewig auf andere abwälzen kann gehört zum Lernprozess dazu. –

    https://i.postimg.cc/hGk7TN3K/MEGA.jpg

    1. ps: der große Denkfehler liegt in der Interpretation der Bibel. dort heißt es, dass das verstreute Volk dann zusammenfindet, wenn der Messiah erneut erscheint. DANN wird das Reich Zion kommen – als Volk ohne Staat sind die Juden Nomaden innerhalb sesshafter Gesellschaften. wenn die Menschheit den Übergang zu einer wahrhaft planetar kooperierenden Zivilisation schafft, dann hört der Jude auf ein ewiger Nomade zu sein. – klarer, was ich sagen will ??

      1. Es gehört schon noch etwas mehr dazu. Wie das Aufgeben rassistischer Ideologien wie den Suprematismus, der einige Menschen oder Gruppen als höherwertig ansieht oder den US-amerikanischen Exzeptionalismus, der meint damit die Welt beherrschen zu können. Ganz ähnliches gilt für das westliche Demokratie-Verständnis, welches den Anspruch auf Universalität hat (am westlichen Wesen soll die Welt genesen).

  2. „Im Krieg Israels gegen die Hamas, …..“
    NEIN! Das war und ist kein Krieg gegen die Hamas, das ist ein Genozid am Volk der Palästinenser!
    Die Hamas tat und tut nur was per UN Resolution 45/130 den Palästinensern zugebilligt wurde, nämlich sich mit ALLEN Mitteln, inclusive bewaffnetem Kampf wehren zu dürfen!
    Das Ereignis des 3/10 ist absolut nicht offen genug aufgeklärt um das ausschließlich der Hamas zuzuschreiben!
    Hannibal-Doktrin!

  3. … und schließlich schwangen sich die USA, und mit ihr der sog. Westen, allen voran Deutschland, zum Patron des zionistischen Kolonialismus auf! Dem klassischen Kolonialismus und seinen Variationen wie auch dem zionistischen Kolonialismus ist gemeinsam dass sie per definitionem keine Legitimation geschweige denn demokratische Legitimation erfahren können! Quasi im Gegenteil: jede Form des Kolonialismus legitimiert den Aufstand gegen koloniale Unterdrückung, legitimiert Unabhängigkeitsbewegungen und Befreiungskämpfe und Befreiungskriege!
    Zu ergänzen ist das Kapitel zionistischer Kolonialismus um das Kapitel zionistischer Terror und terroristische Verbrechen bis hin zum Genozid in Gaza und anderen Kriegsverbrechen in der Westbank und anderweitig! Streng, formalistisch betrachtet, führt die zionistische Kolonie Israel in Palästina keinen Krieg im Sinne eines Kriegführenden Staats sondern einen Kolonialkrieg mittels Terror, Apartheid, etc. gegen internationales Recht!
    Schließlich , wie heißt es historisch in der Balfour Deklaration von 1917:
    “His Majesty’s Government view with favour the establishment in Palestine of a national home for the Jewish people, and will use their best endeavours to facilitate the achievement of this object, it being clearly understood that nothing shall be done which may prejudice the civil and religious rights of existing non -Jewish communities in Palestine, or the rights and political status enjoyed by Jews in any other country!”
    Wiederum historisch betrachtet: die Synthese kann nur eine Einstaatenlösung sein!

  4. Was hat der Zionismus mit der Ukraine zu tun?
    Beides ist pure Lüge!

    „Wahrheit.
    Von Alexander Rogers ( Quelle: https://alexandr-rogers.livejournal.com/1914828.html)

    Die Ukraine ist ein Land der Lügen, wie aus einem schrecklichen Märchen.

    Alles begann mit der Erfindung der Lüge, dass ein separates Land namens „Ukraine“ existiere. Ein solches Land hat nie existiert; das ist eine Lüge.
    Und dass es separate „Ukrainer“ gäbe, ist ebenfalls eine Lüge. Die ersten „Ukrainer“ waren unbedeutende polnische Adlige, die Mitte des 19. Jahrhunderts in Kleinrussland lebten und sich fiktive Namen wie „Panteleimon Kulish“ oder „Lesya Ukrainka“ gaben. Sie wurden dafür vom österreichischen Generalstab bezahlt; sie waren die ersten Sozialhilfeempfänger (das Wort war noch nicht einmal geprägt, aber Sozialhilfeempfänger gab es bereits).
    Diejenigen, die sich weigerten, sich als „Ukrainer“ zu betrachten, wurden in österreichischen Konzentrationslagern in Wolhynien und Galizien ermordet.
    Diejenigen, die sich bereit erklärten, ihre russische Identität aufzugeben, wurden am Leben gelassen und als „Svidomye“ bezeichnet, was „bewusst“ bedeutet (was ebenfalls eine Lüge ist). Genauso wie heute diejenigen als „woke“ bezeichnet werden, die bereit sind, sich die Genitalien abzuschneiden oder in unangemessene Körperöffnungen einzudringen. Die Gehirnwäschetechnik ist dieselbe.

    Was mit einer Lüge beginnt, kann nicht gut enden.

    1991 erlangte die „Ukraine“ ihre „Unabhängigkeit“, ebenfalls basierend auf einer Lüge.
    Dem Volk wurde vorgelogen, dass „jeder Ukrainer Anspruch auf 50 Kilogramm Polubotkos Gold“ habe. Das hat nie existiert.
    Die Unabhängigkeitserklärung und die Verfassung der Ukraine behaupteten, das Land sei
    blockfrei – falsch
    ; neutral – falsch
    ; ein Sozialstaat – falsch
    ; mit gleichen Rechten für verschiedene Völker und Sprachen – falsch
    ; mit Religionsfreiheit – falsch.

    Doch die größte Lüge war, dass die „Ukraine“ unabhängig sein würde.
    Fast unmittelbar nach ihrer Trennung von Russland übernahmen westliche Länder die Kontrolle über das Land und machten es aktiv zu einer Kolonie. Sie bestachen Beamte, privatisierten das Land für einen Spottpreis, zerstörten die Industrie und trieben es in den Ruin.
    Und diejenigen, die Widerstand leisteten, wie Wjatscheslaw Tschornowol oder Mychajlo Sirota, wurden getötet.
    Anstelle des prinzipientreuen Wjatscheslaw (der, obwohl mein ideologischer Gegner, dennoch willensstark und prinzipientreu war) blieb der ständig weinerliche Tarasik zurück, bereit, sich für jeden, der zahlte, billig zu verkaufen.

    1991 verfügte die Ukraine über ein mit Frankreich vergleichbares industrielles Potenzial. Frankreich konnte sich zudem viele der auf seinem Territorium ansässigen Industrien nicht leisten – von der Lampenfabrik und der Fabrik für hochpräzise Instrumente in meiner Heimatstadt Winnyzja (von den „Unabhängigen“ zerstört) bis hin zu Juschmasch und der Mykolajiw-Werft (ebenfalls von den „Unabhängigen“ zerstört).
    Die Ukraine, ein Erbe der UdSSR, war ein entwickeltes Industrieland mit großem wissenschaftlichem Potenzial, das in der Lage war, Flugzeuge, Hubschrauber, Raketen, Autos und Schiffe (sogar Flugzeugträger) zu produzieren.
    All das wurde während der „Unabhängigkeitszeit“ zerstört.
    Haben es wirklich die „Moskowiter“ zerstört? Nein, es waren die Einheimischen selbst …

    Leute wie Poroschenko, der persönlich die Verschrottung aller Zuckerfabriken anordnete und Hunderttausende arbeitslos machte. Bis 1991 war die Ukraine der weltweit führende Zuckerproduzent, aber daran erinnert sich heute niemand mehr.
    Es ist eine Lüge, dass er Ukrainer ist, eine Lüge, dass er orthodox ist, eine Lüge, dass er ein Patriot ist.

    Während der Jahre der „Unabhängigkeit“ wurden Hunderte von Milliarden Dollar aus dem Land exportiert. In Form von Metallen, Mineralien, Getreide, Raps und Sonnenblumenkernen.
    Niemand brauchte die Produkte ukrainischer Fabriken. Niemand brauchte Fabriken in der Ukraine. Was benötigt wurde, war eine Rohstoffkolonie und ein Markt für minderwertige Konsumgüter. Oder noch besser – gebrauchte Kleidung, die im Müll landete, anstatt recycelt zu werden.

    Es gab auch den Spruch: „Denk dran, Fremder, hier hat der Ukrainer das Sagen!“ Auch das ist eine Lüge.
    Während der gesamten Unabhängigkeitsgeschichte wurde die Ukraine von dem Juden Kolomoisky und dem Tataren Akhmetov regiert. Und von einigen anderen Juden – Firtasch, Fridman, Awen, Pintschuk und so weiter.
    Der Hauptförderer der „nationalistischen“ Swoboda-Partei war viele Jahre lang ein gewisser Furman.
    Und der Anführer des Weißen Hammers, des Asow-Regiments und der Nationalen Druschina, ein gewisser „Weißer Häuptling“ Bilezkyj, besitzt ebenfalls die israelische Staatsbürgerschaft (und lebt die meiste Zeit dort, besucht die Ukraine aber gelegentlich auf Tournee).
    Selenskyj und Jermak, Mindytsch und Schefir, Tscherwonenko und Dubinski, Kolomoisky und Korban, Kernes und Tabatschnyk, Portnikow und Arestowitsch, Gordon und Feldman, Bereza-Bljacher und Jarosch, Scheitelman, Woloch und Roitbud – das wiedergeborene Chasarenkhanat.

    Und wo sind die „Ukrainer“ bei dieser Feier des Lebens? Ich erinnere mich! Sie sterben an der Front und verrotten in den Wäldern.

    Lügen über „Seearbeiter“ und Jesus Khristenko aus Galizien (er kommt aus Galiläa, ihr Idioten!). Lügen
    über den „Holodomor“.
    Lügen über Unterdrückung im Russischen Reich und in der UdSSR.
    Lügen über „Hitler den Befreier“.
    Lügen über Nazi-Kollaborateure.
    Lügen über „Diese Hände haben nichts gestohlen“ vom Sohn eines KZ-Wachmanns.

    Lügen, Europäer hielten „Ukrainer“ für gleichwertig.
    Lügen, jemand plane Investitionen in den Bau von Fabriken in der Ukraine („Investoren mit Koffern voller Geld stehen an der Grenze“ (c) Warthog-Karasev).
    Lügen über „europäische Gehälter und Renten“.
    Lügen über „der Westen wünscht uns alles Gute“.
    Lügen über westliche Überlegenheit und Wohlstand.
    Die Lüge über „Wiener Kaffee“.
    Die Lüge: „Wenn diese Leute stehlen, reißen wir sie auch nieder“ (klingt heute besonders komisch und traurig).
    Die Lüge, dass „niemand die russische Sprache unterdrückt
    “. Die Lüge, dass „sie sich selbst verbrannt haben
    “. Die Lüge, dass „sie auf sich selbst schießen“. Die
    Lüge, dass „Klimaanlagen explodieren“.
    Die Lüge, dass „Cyborgs die Apostolische Verwaltung von Donezk überrennen
    “. Die Lüge, dass „ihr uns vor diesem Abschaum beschützt“.
    Die Lüge, dass „alles uns gehört“ (und dann, zack, liefert China Russland alles, was es braucht, und Indien kauft Öl – das ist fast die Hälfte des Planeten).
    Die Lüge, dass „es keine Verluste gibt“ (selbst ein Dreckskerl wie Tymchuk konnte es nicht ertragen, so lange belogen zu werden, und erschoss sich).
    Die Lüge, dass „Russland nur noch genug Raketen für zwei oder drei Wochen hat“.
    Die Lüge, dass „Russland größere Verluste hat“ und „die russische Wirtschaft am Boden liegt“.
    Lügen über „Orks“ und „Untermenschen“.
    Lügen über Bucha und „alle wurden vergewaltigt“, über Toiletten und Waschmaschinen.
    Lügen über „Selenskyj ist ein demokratischer Führer“.
    Lügen über „Meinungsfreiheit in der Ukraine
    “. Lügen über „Religionsfreiheit“.
    Lügen über „es gibt keine Nazis in der Ukraine“ (und wenn Sie daran zweifeln, werden die Nazis kommen und Ihnen erklären, dass es keine gibt).
    Lügen über „Ich werde auf die Knie fallen“ und „alles für den Frieden tun“.
    Lügen über „Ich bin kein Versager“ und „Ich bin kein Drogenabhängiger“. Lügen über
    „erfolgreiche Operationen in Krynki und Kursk
    “. Lügen über eine „Gegenoffensive
    “. Lügen über „Spionage“ und „mehr abgeschossen als freigesetzt“ (doch aus irgendeinem Grund ist der Energiesektor zusammengebrochen und wird nicht wiederbelebt) . Lügen über „es gibt keine Kessel“. Lügen, Lügen … Wo Menschen massenhaft auf der Straße zusammengetrieben und in den Tod geschickt werden (und sie lügen und sagen: „So etwas ist nicht passiert, das wurde alles bei Mosfilm gefilmt“). Wo ein führendes Industrieland zu einem verarmten, sterbenden Ort geworden ist, wo selbst die Landwirtschaft stirbt (und der Schwarzerdeboden hat nicht geholfen). Ärmer noch als Kosovo und Moldawien – zwei andere „europäische Demokratien“. Wo von 52 Millionen kaum noch 20 übrig sind. Wo es weder Gegenwart noch Zukunft gibt. Das Ergebnis sind Millionen widerlicher gelb-blauer Lumpen auf allen Friedhöfen. In endlosen Reihen. „Die Ukraine wird wie Bandera sein oder verlassen.“ … Ja, Totalitarismus und Konzentrationslager wurden unter den wachsamen Augen der besten westlichen Experten für Totalitarismus und Konzentrationslager errichtet (sie verfügen über immense Erfahrung). Aber sie haben sie selbst errichtet. „Wir haben es allen beigebracht, aber aus irgendeinem Grund wart ihr die ersten Schüler.“ Und ihr habt euch selbst belogen … Die Wahrheit macht euch frei.“

    Der Zionismus war und ist ein Werkzeug der Angelsachsen, um die Region mit dem Öl zu dominieren. Und die Ukraine ist das Werkzeug der „EUropäer“ und ihrer angelsächsischen Herren, um Russland „eine strategische Niederlage“ zuzufügen, es „ zu dekolonisieren“.
    Und beide werden im Blut von Millionen Menschen ertrinken!

  5. Waren Staaten zuvor lediglich durch Herrschaftshäuser definiert und von ihrer Bevölkerung her keineswegs einheitlich, so gibt es nach der französischen Revolution die Idee der Nation mit einem einheitlichen Staatsvolk. In der Folge werden auf dem Balkan bei der Zerschlagung des Osmanischen Reiches Hunderttausende massakriert und Millionen Menschen vertrieben. Menschen lassen sich gerne gegeneinander treiben, man muss ihnen nur ein Fähnchen in die Hand drücken. Der Fachbegriff dazu heißt Balkanisierung und wird immer wieder gerne angewendet.
    Diese Entwicklung zu Nationalstaaten ist es, der Juden in vielen Ländern zum Fremdkörper werden ließ. Insofern war das Bestreben der Zionisten einen Staat nur für Juden zu errichten auch durchaus verständlich.

    Man sollte nicht allein den Begriff Kolonialismus heranziehen. Auch der Begriff Nation bzw. Nationalismus bedarf der näheren Betrachtung. Nationen entstehen weder von alleine noch auf friedliche Weise.
    Da wird fleißig massakriert und am Mythos gedichtet. Das soll jetzt aber keine Entschuldigung für Völkermord sein. Ganz im Gegenteil.

  6. Muss man erst mal fertigbringen, in so scharfem Ton ein Ereignis zu kritisieren, das einem vermutlich die Existenz gesichert hat. Moshes Eltern flohen nach dem Krieg aus Polen, wo es ihnen kaum besser ging als unter der deutschen Besatzung.

    Um nun „Kolonialismus“ zu konstruieren, müsste bewiesen werden, dass die Ausbeutung der Palstinenser das Ziel war. Eins der dämlichsten Konstrukte angeblich linker Kritik. Gaza und Westjordan kosten Israel Unsummen. Sind ja alles Flüchtlinge, die versorgt werden müssen. Und wenn ihnen etwas fehlt, dann jammern sie wie mittelalterliche Klageweiber.

    Dann natürlich die Lüge, die Zionisten hätten diesen Platz „erkoren“. Falsch. Sie wären auch mit einer anderen Gegend zufrieden gewesen, etwa in Südamerika. Aber der Völkerbund sagte: hier in Palästina. Ein Stückchen Land, das zu drei Vierteln aus Wüste bestand. Riesenskandal bis heute.

    Ach wie das so idyllisch war in Jerusalem vor 1967! Tatsächlich hatten die Jordanier 1948 alle Juden aus dem Westjordan und Ostjerusalem vertrieben und die dortige Synagoge dem Erdboden gleich gemacht. Sie durften auch nicht an die Klagemauer. Alles perfekt judenfrei, im Sinnen von Heinrich Himmler. So, wie es sich die Leserschaft Zuckermanns auch heute wieder wünscht.

  7. Nicht nur daß das „Land ohne Volk“ war, war eine riesige Lüge, das ganze „Jüdische Exil“ war es auch! Denn niemand hatte einst die Juden gegen ihren Willen aus dem Land ihrer Vorväter vertrieben! Die Römer hatten nach diversen Aufständen – heute würde man von „Terror“ sprechen – die Juden aus Jerusalem verbannt. Also nur aus der Stadt! Im LAND durften sie aber weiterhin leben und taten das auch! In Judäa/Galiläa gab es noch in den folgenden Jahrhunderten eine wahre jüdische Blütezeit, wie Ausgrabungen des antiken Zepphoris (heute „Zippori“ genannt) belegen!

    Tatsächlich hatten sich die meisten Juden aber schon damals außerhalb Israels angesiedelt, die meisten sogar in den Grenzen des Römischen Reiches. Man könnte von einer Völkerwanderung sprechen. Viele tausende blieben aber auch einfach im Land. Vertrieben wurden sie, bzw. ihre Nachfahren dann erst im 20. Jahrhundert. Und zwar von den Juden, die „aus dem Exil zurückkehrten“! Sie hielten sie für Araber, da sie auch den islamischen Glauben angenommen hatten.

    Leider gibt es den Film von arte heute nicht mehr, obwohl öffentlich finanziert, und somit Eigentum der Beitragszahler:

    https://www.moviepilot.de/movies/das-exil-der-juden-mythos-und-geschichte

    Er würde wohl auch nicht in die inzwischen bei arte etablierte Hetze passen….

  8. Das christlich zinoistische Israel in Kontext des Holocaust zu stellen, den Völkermord an den Palästinensern so zu rechtfertigen, ist einerseits eine propagandistische Meisterleistung (aus Sicht der einstig federführenden Antisemiten, den westlichen Eliten), andererseits ein unglaublicher Glücksfall für den westlichen Faschismus. Das Motto: endlich morden, genozidieren zu können ohne schlechtes Gewissen. Die Antisemiten von einst erklären einem dann es sei Antisemitismus, wenn man diese urwestliche Gewalt ablehnt und kritisiert. Völkermordkritik mit Hinweis auf den Holocaust zu verurteilen…..das Böse auf Erden hat einen Namen: westliche Eliten.

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