„Nur eine kleine Minderheit im Donbass will befreit werden“

Ulrich Heyden vor dem Krankenhaus in Wolnowacha am 26. März 2022. Foto privat

Ulrich Heyden über die fehlende Berichterstattung von beiden Seiten, das Leben im Donbass und Gewalt gegen Zivilisten.

Ulrich Heyden lebt in Moskau und berichtet seit 1992 aus Russland. Er hat mehrmals die „Volksrepubliken“ Donezk und Lugansk besucht, zuletzt im März 2022 (Zu Besuch in den „Volksrepubliken“ Donezk und Lugansk im Krieg). Zu dieser Zeit erschien sein Buch „Der längste Krieg in Europa seit 1945“ über den Krieg im Donbass seit 2014.  Die Einleitung haben wir auf Overton veröffentlicht. 2016 erhielt Heyden nach der Landung in Odessa ein Einreiseverbot für die Ukraine. Er vermutet, dass das eine Reaktion auf seinen Film über das Odessa-Massaker und die kritische Berichterstattung über die Regierung gewesen sein könnte, das Auswärtige Amt holte die Begründung ein: „Die Rückweisung wird damit begründet, dass Sie nach ukrainischen Angaben im Juni 2015 über die nicht von der UKR kontrollierte russisch-ukrainische Grenze in die besetzten Gebiete des Donezker Oblast eingereist seien. Dies stelle einen Verstoß gegen die ukrainischen Gesetze dar.“

Wir wollten heute über die Berichterstattung aus der Ukraine sprechen. Es gibt ja ein geteiltes Bild. Die einen hören nur das, was aus der von Kiew kontrollierten Ukraine kommt, und die anderen eigentlich nur das, was aus der russisch kontrollierten Ukraine kommt. Warum gibt es eigentlich keine Berichterstattung aus beiden Teilen? Warum lässt beispielsweise kein deutscher Sender einen Korrespondenten aus Donezk und einen aus Kiew berichten?

Ulrich Heyden: Das geht nicht. Ich habe gerade erst wieder erfahren, dass die Moskauer Korrespondenten, die 2014 noch nach Donezk fahren konnten, laut ukrainischer Anweisung über ukrainisches kontrolliertes Gebiet nach Donezk müssten, also praktisch durch die Front. Das ist natürlich jetzt, seitdem die Spezialoperation läuft, noch gefährlicher als vorher. Vorher war es aber auch schon gefährlich, weswegen ich es zum Beispiel nicht gemacht habe. Allerdings waren das ZDF und die ARD mit Korrespondenten noch 2018 zu den Wahlen in Lugansk und Donezk. Das hat mich schon sehr gewundert. Ich dachte, das ist doch irgendwie ein positives Zeichen. Aber das war leider nur eine Ausnahme. Das ZDF berichtete relativ fair. Aber danach herrschte wieder totales Schweigen.

Ich habe noch nie einen deutschen Journalisten aus dem Mainstream gehört, der das einmal problematisiert hat. Es ist doch ein ethisches Problem für einen Journalisten, wenn man über einen Krieg nur von der einen Seite berichtet, während alle anderen, die von dort auf eigene Faust und finanziert durch Spenden berichten, lächerlich gemacht werden.

Könnte man von den „Volksrepubliken“ im Donbass aus in die Ukraine zu fahren. Wäre es dir möglich?

Ulrich Heyden: Ich glaube, dass es heute nicht möglich ist. Es gibt zwischen Russland und der Ukraine – so weit ich weiß – keine Verkehrsverbindungen mehr. Letztes Jahr traf ich auf einer Tankstelle im Moskauer Umland eine Gruppen von Flüchtlingen aus dem jetzt von Russland eroberten Gebiet Cherson. Die hatte der Krieg nach Russland verschlagen. Sie mussten, um ihre Verwandten in der Ukraine zu besuchen, nach Polen und von dort in die Ukraine fahren. Um in die Ukraine zu kommen, müsste ich über ein drittes Land fliegen.

Wenn ich von den „Volksrepubliken“ in die Ukraine fahre, wäre das für mich genauso ein Sicherheitsproblem, weil ich durch die Front kommen müsste und zufälligem oder gezieltem Beschuss ausgesetzt wäre. Und ich müsste damit rechnen, sofort auf der ukrainischen Seite von den Sicherheitskräften der Ukraine zur Rede gestellt werden, wieso ich nicht direkt über Russland in die Ukraine gekommen bin, sondern über die Volksrepubliken, also über die Gebiete, die aus ukrainischer Sicht illegal annektiert wurden. Ich müsste mit Strafmaßnahmen der ukrainischen Seite rechnen. Da ich schon ein fünfjähriges Einreiseverbot hatte und kritisch über die ukrainische Regierung berichte, würde man mich sicher besonders streng behandeln.

Das ZDF oder die ARD könnten aber auch, wenn sie niemand in die „Volksrepubliken“ schicken wollen, zum Beispiel Vertreter dieser Republiken interviewen und alle möglichen kritische Fragen stellen, wenn diese in Moskau sind. In Rostow am Don könnten sie Menschen interviewen, die aus den Republiken kommen, weil sie sich Pässe oder medizinische Versorgung holen. Tausende Ukrainer leben noch in Flüchtlingslagern in Russland. Hier könnte man auch recherchieren und mit den Leuten sprechen. Dann müsste man sich mit den Autoritäten absprechen, weil die Lager bewacht sind.

Das gesamte Thema Ukraine ist ja ein Sicherheitsproblem. Es gab Anschläge von in Russland operierenden „Freunden der Ukraine“ auf Personen, die publizistisch als Anhänger der „russischen Welt“ auftreten und die Volksrepubliken medial unterstützen.  Darja Dugina, die Tochter des Eurasiers Aleksandr Dugin, wurde im August 2022 nicht weit von Moskau mit einer Autobombe getötet. Anfang März 2023 wurde unter dem Auto von Konstantin Malofejew dem Chef von Zargrad – einem russisch-patriotischen Internetportal – eine Bombe gefunden. Russische Sicherheitskreise meinten, es sei ein Anschlagsversuch ukrainischer Terroristen.

Sind denn jetzt noch russische Journalisten in der Ukraine?

Ulrich Heyden: Bis zur Spezialoperationen gab es ab und zu Berichte aus der Ukraine, aber seitdem die russischen Truppen einmarschiert sind, habe ich keine Berichte russischer Journalisten mehr aus der Ukraine gesehen oder gelesen. Das ist auch für mich völlig nachvollziehbar, weil natürlich die Emotionen und Vorwürfe gegenseitig so hoch sind, dass ich mir nicht vorstellen kann, wie ein russischer Journalist sicheren Fußes durch die Ukraine gehen könnte. Wenn man auf die harten Nationalisten stößt und du dich nicht auf ihre Seite stellst, dann bist du Putins Freund und wirst für die Invasion verantwortlich gemacht. Da muss man um sein Leben fürchten.

Im Westen wird über den Beschuss von zivilen Zielen in der von Kiew kontrollierten Ukraine berichtet, aber fast nie über den Beschuss des separatistischen  Donbass von ukrainischen Truppen, wo auch fast täglich Zivilisten getötet oder verletzt werden. Das wird in den russischen Medien natürlich berichtet, aber nicht, dass zivile Ziele in der Ukraine von russischen Raketen getroffen werden und Zivilisten getötet werden. Wie erklärt sich das eigentlich?

Ulrich Heyden: Es wird praktisch immer gesagt, dass bestimmte Infrastrukturziele getroffen werden. Zum Beispiel gab es heute in der Nacht vom achten auf den neunten März einen massiven Beschuss mit Raketen. Da heißt es immer, dass stromerzeugende Anlagen, militärische Sammelpunkte, militärische Hauptquartiere, Rüstungsproduktion, Nachschubwege aus Europa oder andere militärischen Ziele bombardiert werden. Ich glaube, dass die Russen tatsächlich auf militärische Ziele zielen, aber dass dabei auch immer wieder etwas daneben gehen kann.

Die Russen  haben in den letzten Monaten, wenn ein großes Wohnhaus getroffen wurde, häufig darauf verwiesen, dass die Rakete von der ukrainischen Luftabwehr abgeschossen wurde und Teile der abgeschossenen Rakete die Häuser zerstört haben. Das habe ich auch selber erlebt. Kurz bevor ich im März 2022 in Donezk war, hatte es in der Innenstadt auch einen so tragischen Fall gegeben, als die Luftabwehr von Donezk eine ukrainische Rakete abgeschossen hatte. 16 Zivilisten sind von herunterfallenden Teilen auf der Straße getötet worden.

Wenn über einen Beschuss von russischer Seite berichtet wird, sieht man oft Bilder von ganz harmlos aussehenden Gehöften, wo man sich nicht vorstellen kann, dass sie militärisch genutzt werden. Aber ich bin nicht vor Ort. Ich habe auch nicht die Kapazitäten, jeden einzelnen Beschuss zu überprüfen. Das ist auch nicht möglich, das könnten nur Journalisten, die das Vertrauen einer der beiden Armeen haben, um zu recherchieren. Selbst wenn man das Vertrauen hat, ist es noch nicht gesagt, dass sie erlauben, das auch zu berichten. Keine Armee möchte natürlich, dass ein Fehler an die große Glocke gehängt wird. Also man soll nicht so tun, als ob man aus dieser Situation neutral berichten kann. Was man aber von einem Journalisten erwarten kann, dass er öffentlich sagt, wenn er zum Beispiel mit Militärs zu einem Ort fährt. Es ist dann für den Leser klar, dass es da bestimmte Beschränkungen gibt.

Du warst schon vor dem Krieg ab Februar 2022 öfter einmal im Donbass und hast dort recherchiert. Der Krieg findet ja eigentlich seit 2014 statt. Das sagt jede Seite. Getötet wurden auf beiden Seiten 14.000 Ukrainer. Wurden denn von beiden Seiten gezielt zivile Ziele beschossen?

Ulrich Heyden: In den letzten neun Jahren war ich immer nur auf der Seite der „Volksrepubliken“. Und da haben die Leute sich immer beschwert, dass sie wegen des Minsker Abkommens nicht zurückschießen dürfen. Das müssten sie einhalten. Aber sie haben dann wohl doch manchmal zurückgeschossen Es ergibt für mich auch keinen Sinn, zivile Objekte zu beschießen. Für die ukrainische Seite allerdings schon. Selenskij hat beispielsweise 2021 in einer Fernsehansprache gesagt, wer sich Russland zugehörig fühlt oder mit Russland sympathisiert, der soll doch bitte nach Russland gehen. Nach meinem Eindruck wurden in den letzten Jahren von der ukrainischen Armee und den rechtsradikalen Bataillonen, insbesondere im letzten Jahr, vermehrt gezielt Krankenhäuser, Kindergärten und Schulen beschossen. Die zerstörten Gebäude habe ich auch teilweise selber besucht. Das ist natürlich eine Zermürbungstaktik, die dazu führen soll, dass die Leute es einfach nicht mehr aushalten, da zu leben. Von den eine Million Einwohnern von Donezk hat bestimmt die Hälfte die Stadt verlassen. Vielleicht sind jetzt wieder welche zurückgekehrt.

Es war bzw. ist  auch ein explizites Ziel der russischen „Spezialoperation“, diesen Beschuss zu beenden.

Ulrich Heyden: Für Lugansk ist das gelungen, für Donezk nicht. Die ukrainischen Truppen haben sich zehn Kilometer von der Stadtgrenze entfernt gut eingebunkert. Es ist einfach schrecklich, in Donezk zu sein, auch als Journalist. Man muss wirklich harte Nerven haben, weil man praktisch wie auf dem Präsentierteller ist. Es gibt keine Regel, wann der Beschuss erfolgt. Manchmal schießen sie mehrere Mal am Tag, manchmal  einen halben Tag gar nicht. Oder sogar zwei Tage nicht. Und dann geht es auf einmal wieder los, auch in verschiedensten Gebieten der Stadt, vor allen Dingen im Nordwesten, wo es ganz schlimm ist. Außerdem gibt es auch diese kleinen Minen, die von Kassetten ausgeworfen werden und teilweise von den  Dächern herunterfallen. Ein mir bekannter russischer Journalist hat einige Zehen durch eine solche kleine Mine verloren, die man kaum erkennen kann. Also diese ganze Atmosphäre ist einfach furchtbar.

Als ich letztes Jahr da war, und so ist es bis heute, waren die Kindergärten und Schulen geschlossen. Die Eltern müssen das Kinderprogramm zu Hause machen, für die Schüler gibt es Homeschooling. Das ist schon hart und für mich war es auch eine harte Tour. Neben unserem Hotel wurde zum Beispiel der Amtssitz von Puschilin bombardiert. Alle im Hotel rannten in den Keller. Als wir wieder auf die Straße traten, stand das Gebäude im Rauch und der obere Teil war zerstört.

Eigentlich müsste man ja korrekterweise sagen, dass auch Ukrainer gegen Ukrainer kämpfen?

Ulrich Heyden: Der Donbass ist eine multinationale Region. Durch die Industrialisierung wurden viele verschiedene Menschen aus der gesamten Sowjetunion angezogen: Tataren, Griechen, Moldawier, Russen, Ukrainer … Russisch wurde da vielleicht zur Lingua franca, also zu der Sprache, in der sich alle verständigen konnten. Als ich 2020  in Lugansk war, hat mir ein Vertreter des Außenministeriums gesagt: Wir sind eigentlich die richtige Ukraine. Ich habe in den Volksrepubliken Lugansk und Donezk keinen Hass auf die Ukraine gespürt. Später schon gegen Poroschenko und die rechten Bataillone. Als es das Referendum gab, waren die Leute froh, weil sie praktisch das Gefühl hatten, dass sie darauf lange gewartet haben. Sie haben sich soziale Sicherheit, die Einbindung in das russische Sozialsystem und überhaupt mehr Lebensqualität erhofft. Aber was wolltest du mit deiner Frage ansprechen?

Es heißt ja immer, dass die Russen gegen die Ukrainer kämpfen, die versuchen, die besetzten Gebiete wieder von den Russen zu befreien. Allerdings kämpfen doch unter russischer Führung vermutlich auch viele Milizen mit Menschen aus dem Donbass, die ja Ukrainer sind.

Ulrich Heyden: Ja, alle haben den ukrainischen Pass gehabt und haben ihn vielleicht immer noch. Schon 2022 hatten mehr als 600.000 Menschen in den Volksrepubliken russische Pässe. Wenn man nach der nationalen, also nach der ethnischen Zugehörigkeit fragt, dann sind unter den Leuten, die jetzt dort leben, viele Ukrainer, die immer noch in den Volksrepubliken leben. Jetzt von einem Krieg der Ukraine gegen Russland zu sprechen, ist einfach verkürzt. Auch die von Kiew kontrollierte Ukraine besteht ja auch aus verschiedenen Nationalitäten. Da gibt es Ungarn, Rumänen, Moldauer, Bulgaren, Polen oder Belarussen. Die Ukraine ist fast so ein großer Vielvölkerstaat wie Russland selbst mit seinen 150 Nationalitäten. Aber in der so zugespitzten Kriegsdebatte werden solche wichtigen Details überhaupt nicht mehr erwähnt. Leider Gottes.

Jetzt sagt man in Kiew, man müsse die Menschen in den russisch besetzten Gebieten befreien. Die Menschen dort würden getötet, vergewaltigt und gefoltert. Das sagen etwa auch immer die deutschen Regierungsvertreter, die deswegen auch die Waffenlieferungen und den Krieg bis zum Sieg unterstützen. Wie sieht man denn das auf der anderen Seite? Wünscht sich die Mehrheit eine Befreiung durch die ukrainischen Truppen?

Ulrich Heyden: Also ich habe im letzten Jahr, als ich dreimal dort war, natürlich einige Leute getroffen, die einfach unzufrieden waren mit den Volksrepubliken und auch mit Russland. Aber die große Mehrheit war froh, dass man sich jetzt mit Russland zusammenschließt. Und dies aus verschiedensten Gründen, vor allem aus der Kriegserfahrung, dass die Ukraine die Menschen dort nicht schätzt, weil sie diese beschießt oder  ihnen keine sozialen Leistungen zahlt bzw. sie diese nur unter großen Mühen erhalten. Die Sozialleistungen für Rentner zum Beispiel mussten sich diese im von Kiew kontrollierten Gebiet abholen. Da hat sich einfach viel Hass auch angestaut.

Ich würde sagen, dass es nur eine kleine Minderheit ist, die befreit werden will. Es gibt natürlich Jugendliche, die aus einem Kriegsgebiet weg wollen, in dem sie sich nicht entwickeln können, weil das zu angespannt ist. Oder Menschen, die Verwandte oder Freunde in Kiew haben. Aber das sollte man nicht zu stark politisch bewerten. Allgemein gab es eine große Sehnsucht nach Russland. Russland wurde gelobt, weil die Straßen neu gebaut werden, man erhoffte sich bessere medizinische und soziale Versorgung von Russland. Das ist vor allem bei der älteren Generation so, aber auch in der Jugend. Die jungen Leute können natürlich jetzt auch russische Universitäten besuchen, sie sind ja jetzt in den Gebieten, die sich mit Russland vereint haben, russische Staatsbürger.

Aber die Übergangsphase ist kompliziert. Zum Beispiel hat die Lugansker Volksrepublik ein Strafrecht, das sich sehr stark an das russische angelehnt hat, während die Donezker Volksrepublik, als sie sich von der Ukraine abgespalten hat, das Strafrecht der Russischen Sozialistischen Republik aus den 1960er Jahren übernommen hat. Da ist die Todesstrafe noch vorgesehen und die humanitäre Erneuerung, die es schon längst in Russland gegeben hat, noch nicht vollzogen, beispielsweise dass man von der Unschuld ausgeht und der Staat beweisen muss, dass eine Person schuldig ist. Die russischen Medien haben auch darüber berichtet, dass es im Strafrecht sehr große Unterschiede gibt.

Was ist beispielsweise mit den Vorwürfen der Vergewaltigung?

Ulrich Heyden: Der Vorwurf der Vergewaltigung ist ein schwieriges Thema. Ich habe mich ein bisschen damit beschäftigt, weil das ein Hauptvorwurf der westlichen Medien ist. Russische Soldaten sollen angeblich auf Kommando ihrer Vorgesetzten Frauen vergewaltigen, um die Bevölkerung einzuschüchtern. Das ist freundlich ausgedrückt nicht belegt. Man kann meiner Meinung nach nicht ausschließen, dass russische Soldaten Vergewaltigungen begangen haben, die Vereinten Nationen haben von einigen Fällen gesprochen. So etwas gibt es in allen Kriegen. Aber es wird auch viel übertrieben. So gab es neulich diesen Skandal mit Pramila Patton, der UN-Sonderbeauftragten für sexualisierte Gewalt in Konflikten. Sie hatte im Oktober letzten Jahres gesagt, die russische Armee würde gezielt vergewaltigen. Im Februar 2023 wurde sie von den zwei russischen Prankstern Vovan and Lexus hereingelegt und interviewt. Hier sagte sie, sie hätte für die Behauptung, dass die russische Armee Soldaten zur Vergewaltigung aufruft, keine Beweise. Sie könne das auch nicht untersuchen, sie habe nur Berichte gehört.

Jetzt hat die ukrainische Staatsanwaltschaft 150 Fälle gelistet und die Europäische Kommission zum Internationalen Frauentag Sanktionen gegen eine Reihe von Menschen verhängt, die sich der Gewalt gegen Frauen schuldig gemacht haben, darunter vier Russen, zwei Polizeioffiziere aus Moskau, die angeblich oppositionelle Frauen im Gefängnis bedroht oder sogar geschlagen haben sollen, und zwei russische Kommandeure, in deren Einheiten Soldaten waren, die angeblich vergewaltigt haben. Aber in den seltensten Fällen kommen die Opfer zu Wort. Man sieht ab und zu ein Vergewaltigungsopfer aus der Ukraine im deutschen Fernsehen, aber meistens sind es Funktionäre und Politiker, die darüber sprechen. Es fehlen die Listen mit Namen, Orten und konkreten Fakten, die nicht vorgelegt werden.

Es gibt allerdings schon Berichte, in denen Frauen zu Wort kommen, denn Gewalt angetan wurde. Man will natürlich auch vermeiden, dass die Frauen noch einmal vorgeführt werden, viele wollen darüber in der Öffentlichkeit nicht sprechen …

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51 Kommentare

  1. Irreführender Titel. Die Menschen in den „annektierten“ und „separatischen“ Gebieten wollen nicht von der Ukraine und vom Westen „befreit“ werden. Dagegen haben besonders französische Journalisten wiederholt aus den von Kiew besetzten Gebieten gemeldet, dass viele Menschen auf die Russen warteten.

  2. Irgendwie werde ich den Eindruck nicht los, daß Herr Heyden kein unabhängiger Journalist ist. Ist er überhaupt Journalist?

    Wer im Krieg verlangt, daß Beweise („Es fehlen Listen mit Namen, Orten und konkreten Fakten“) vorgelegt werden, übernimmt die abstreitende Argumentation der Propaganda der Kriegsteilnehmer und verhöhnt auf brutalste Art und Weise die Opfer.

    1. Das kann doch nicht Ihr Ernst sein. Die ukrainische Regierung sah sich im letzten Jahr gezwungen ihre Menschenrechtsbeauftragte Lymilla Denissova zu entlassen, nachdem deren regelmäßige pervers-phantastischen Geschichten (Vergewaltigung von Säuglingen durch russ. Soldaten mittels Löffeln) selbst bei den Kiew gegenüber wohlgesonnenen Journalisten auf Unglauben gestoßen waren und diese nach „Beweisen“ gefragt hatten.

      Zitat: „Vorausgegangen war ein öffentlicher Brief von Journalisten und Medienunternehmen, in dem um erhöhte Sorgfalt gebeten wurde und Denissowas detaillierte Berichte der Vergewaltigung von Kindern als unverifiziert bezeichnet wurden.[14] Denissowas Darstellungen wurden weltweit von Medien als Tatsachenberichte aufgenommen.“
      > https://de.wikipedia.org/wiki/Ljudmyla_Denissowa

      Denissova hatte anschließend erklärt, sie habe es nur gut gemeint.

      Es tobt nicht nur ein Schießkrieg, sondern auch ein Infomations- und Diffamierungskrieg. Sie wissen schon: „Niemals wird soviel gelogen wie nach der Jagd, während des Krieges und vor der Wahl.“

    2. Und was ist mit rechtstaatlichen Prinzipien wie der Unschuldsvermutung?

      verhöhnt auf brutalste Art und Weise die Opfer.

      Welche Opfer denn überhaupt? Wie heißen sie denn? Auf welche Weise schließen wir denn aus, dass es sich bei den Opfern um ein Produkt der Kriegspropaganda handelt?

      Wenn ich jetzt sagen würde du seist ein Vergewaltiger.
      Dann fragst du doch auch zurecht, wo sind die Fakten? Wer wurde angeblich vergewaltigt, wann und wo, wären doch berechtigte Fragen? Und dann mache ich es mir doch einfach wenn ich sage: Wer verlangt Fakten auf den Tisch zu legen verhöhne die Opfer… Das ist doch lächerlich findest du nicht auch?

    3. Wie sind Sie denn drauf?
      Es ist ja schon so, das in einem Krieg nicht Haarklein recherchiert oder ermittelt werden kann, aber ein paar harte Fakten müssen einfach mal sein.
      Da kann ja jeder kommen und behaupten „Der und Der haben X und Y ein Leid angetan“
      Und auch gerade für systematische Vergewaltigungen auf Befehl sollte man schon ein paar Fakten vorlegen können.
      Frau Denisova ist ein hervorragendes Beispiel für unbeweisbare Behauptungen die —wie sie selbst in min. einem Interview zugegeben hat— von ihr (erstmalig bei einer Rede vor dem italienischen Parlament, da die Abgeordneten keine Waffen schicken wollten) erfunden wurden um Unterstützung für die Ukraine zu generieren.

      Das ist es doch, wovon die dortige Regierung überhaupt lebt. Die westliche Unterstützung.
      Und falls es Ihnen noch nicht aufgefallen ist, vor fast jeder „Geber- oder Helferkonferenz“ wird stets ausgiebig über irgendwelche russische Untaten berichtet. Seltenst mit Beweisen, dafür oft mit verdrehenden Behauptungen.
      Finde ich schon etwas seltsam

  3. Die Westler sagen immer, sie seinen für Menschlichkeit und Menschenrechte! Aber die Menschen im Donbass sind ihnen völlig egal? Was würde denn passieren, wenn die Ukraine diese Gebiete wieder zurückerobern würde.? Was würde die ukrainische Soldateska mit diesen Menschen machen? Wäre nicht ein Blutbad zu befürchten?
    Aber das ist den Westlern völlig egal!
    Die Westler sind Lügner und Heuchler, ihre Doppelmoral widert mich an!

    1. Was würde denn passieren, wenn die Ukraine diese Gebiete wieder zurückerobern würde.?

      Februar letzten Jahres.
      Nazis vom ASOW Bataillone verwandeln Mariupol in eine Festung.
      Den Bewohnern haben sie verboten die Stadt zu verlassen um sie als lebendes Schutzschild zu benutzen.
      Jene die versuchen nachts über Waldwege zu entkommen geraten in ASOW Hinterhalte und werden hingerichtet.
      Vorsicht, nichts für schwache Nerven.
      Videobeweis 1
      Videobeweis 2

      Hinrichtung von Zivilisten durch einen ukrainischen Soldaten in Bachmut
      Videobeweis 3

  4. Er kann es nicht lassen, den ukrainischen „Berichten“, gewiß aus dem Kochtopf der Propaganda, doch immer eine außerordentliche Glaubwürdigkeit zu zu ordnen. Als ob es nicht schon seit 2014 das ukrainische Pilotprojekt der Statcomfor gäbe.
    Ist es wirklich so gefährlich hierzulande diese Berichte anzuzweifeln, kommt man dann unter Beschuß? Gibt es inzwischen nicht genügend aufgedeckte Beispiele der Manipulation?
    Die Ukraine zum Beispiel verweigert permanent selbst von Russland angeforderte Namenslisten der Toten von Butscha. Sie haben einen guten Grund. Es würde die Glaubhaftigkeit der These vom russischen Massaker zusammenbrechen lassen, wenn die Toten aus anderen Regionen stammen würden, zusammen gebundene Hände und weiße Armbinden weisen auf andere Abläufe. Das ist nur 1 Beispiel, es gibt dutzende.
    Das hatten wir schon einmal mit den „serbischen Verbrechen“ in Sebrenica, das als Produkt der NATO-Propaganda bis heute durch die Medien geistert.

    1. In Sebrenica gibt es Namenslisten, Massengräber, etc. Und die Niederländischen UN-Soldaten, die dem Abtransport tatenlos zusahen, als Zeugen.

      1. Als die Verbrechen in Sebrenica stattfanden, war Jugoslawien schon nicht mehr existent. OberstMeyer spricht von die medialen Kriegsvorbeitungen für die Beteiligung der Nato und der Zerstörung von Jugoslawien.
        Das die Bosnier sich von Jugoslawien getrennt haben, ist auch der Embargopolitik des Westens „zu verdanken“ Dem Präsidenten blieb nichts anderes möglich als eine Löslosung aus dem Restjugoslawien um dem Embargo und den von Tudman forcierten kroatischen Ansprüchen zu entgehen.
        Im übrigen:
        In Jugoslawien wurde die Rechte der Bosnier soweit wie möglich geachtet. Bosnien bekam von Belgrad bevorzug Finanzhilfe duch eine Art „Länderfinanzausgleich“, Was allerdings die Kroatischen Parteien wiederum erzürnte. Diese monierten, dass es ihr Geld war, das die Serben verteilten.
        Wer denkt da gleich an Bayern? 🙂

        Die Deutschen, besonders Genscher und der Minster für Abrüstung, Pfarrer Eppelmann, waren übrigends am Ausbruch der Feindseligkeiten im damaligen Jugoslawien, nicht unschuldig.
        Das Massaker in Sebrenica soll dadurch nicht entschuldigt oder beschönigt werden.

        Trotz allem, bitte die Chronologie der Ereignisse beachten, bevor die Tränendrüse eingeschaltet wird.

        1. „Diese monierten, dass es ihr Geld war, das die Serben verteilten.“

          Entschuldigung, aber „die Serben“ haben in der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien streng genommen überhaupt nichts verteilt.
          Nicht nur weil Tito ein Kroate war, nein, sämtliche zentralen staatlichen Insitutionen (Bundesparlament, Föderationsrat, Minsiterrat, Präsidium = kollektiver Staatspräsident, Bundesgerichte) wurden per Verfassung paritätisch mit Vertretern aller Teilrepubliken besetzt.
          > https://de.wikipedia.org/wiki/Pr%C3%A4sidium_der_Sozialistischen_F%C3%B6derativen_Republik_Jugoslawien

          Der Vorsitzende des Präsidiums, also quasi des kollektiven Staatsoberhauptes, war zum Zeitpunkt der Sezession von Slowenien und Kroatien im Jahre 1991 übrigens der Kroate Mesic, der in seiner Antrittsrede erklärt haben soll: „Ich werde der letzte Präsident Jugoslawiens sein. Nach dem Ende meiner Regierungszeit wird es dieses Land in dieser Form nicht mehr geben.“
          > https://de.wikipedia.org/wiki/Pr%C3%A4sidium_der_Sozialistischen_F%C3%B6derativen_Republik_Jugoslawien

          „Die Serben“ hatten etwas mehr Stimmanteile, weil die zu Serbien gehörenden atonomen Provinzen Vojvodina und Kosovo zusätzlich zur Teilrepublik Serbien Vertreter in die zentralen Behörden entsenden durften.

          1. gut hast recht, ersetze die Serben durch Belgrad.

            Ein Teil der kroatischen Bevölkerung setzte, nach Titos Tod, die Begriffe gleich.
            Obwohl die das ja nicht waren und nicht sind. Das war eine Vereinfachung um den aufkommenden Nationalismus zu forcieren und Stimmung gegen Jugoslawien zu machen.
            Das wollte ich damit zum Ausdruck bringen.

      2. Dazu empfehle ich von Alexander Sorin „Sebrenica“.
        Dort wird der tatsächliche Ablauf der Ereignisse rekonstruiert. Es waren ca 300 Tote am Anfang der „Untersuchungen“ von Nato-Seite, die allgemein bei Kämpfen ums Leben kamen. Die Massaker fanden gegen die serbische Bevölkerung in dem Gebiet statt, nachgewiesen, Todesschwadrone unter CIA- und besonders türkischer und katharischer Befehlsgewalt. Die anschließenden 8.000 Toten entstammen einer nachträglichen Milchmädchenrechnung, die eine Differenz zwischen gezählter Bevölkerung vor und nach den Kämpfen von 8.000 feststellte. Nicht berücksichtigt wurden die große Fluchtmenge und die Teilnehmer an den Kampfhandlungen aus dem Gebiet.
        Der eigens wegen seiner bisherigen zwielichtigen Rolle als „Ermittler“ eingesetzte Staatsanwalt machte seine Sache so gut, dass sie heute in der Öffentlichkeit akzeptiert ist.
        Obwohl alle Toten schon von jugoslawischen Spezialisten obduziert waren, wurden deren Unterlagen abgelehnt. Die Akten dienten dann den genannten Spezis als Lebensversicherung, einige kamen unter seltsamen Umständen ums Leben, wie auch Personen, die sich nachträglich für die Akten zur Aufklärung der Vorgänge interessierten.
        Sorin wurde bis heute sachlich nie widerlegt, einfach ignoriert. Er muss mit deutlichen Todesdrohungen leben. Es gibt nur diffamierende Angriffe zum Beispiel von „Gesellschaft für bedrohte Völker“, inzwischen auch unter Soros‘ Fittichen, zur Leipziger Buchmesse und andere Schäbigkeiten.

      3. Der kommandierende niederländische General hat sich strikt bis zum Schluss geweigert, an der Inszenierung teilzunehmen und die 8.000er These zu bestätigen . Darauf hin wurde er in die Wüste geschickt.

  5. Die Journalisten sind nur die eine Seite der problematischen Berichterstattung. Die Menschen vor Ort haben selbst (zurecht) Angst vor den Konsequenzen ihre Meinung zu äußern oder offen zu berichten. Wenn es vorkommt, wird ihnen vom MSM kein Gehör verschafft oder nicht geglaubt. Wie es kritischen Stimmen / Oppositionellen in der Ukraine ergeht und erging, sagt genug aus …

  6. In Deutschland ist es mittlerweile verboten und wird strafrechtlich verfolg, wenn man Russland unterstützt. Man muß hierzulande, wenn man über die Ukraine spricht, immer erst sagen. „Ich verurteile den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Russlands“. Journalisten haben nun Angst, nicht veröffentlicht zu werden, also nichts zu verdienen, wenn sie dieses westliche Narrativ nicht befolgen. Darf man deshalb sagen, die Meinungsfreiheit in diesen Land geht immer mehr zurück? Oder wird man dann in die rechte Ecke gestellt, wie durch Corona eingeübt?
    Ich bin schon lange, vielleicht zu lange, hier und kann mich noch an die Demos gegen den Vietnamkrieg erinnern. In Westberlin skandierten damals die Studenten „Oma spring von dem Balkon und kämpf für den Vietcong“
    Wäre sowas heute noch möglich, sich offen auf die russische Seite zu stellen?

    1. „Oma spring von dem Balkon und kämpf für den Vietcong“ – Das kann man nicht gut rufen. Gerufen wurde „Bürger runter vom Balkon, unterstützt den Vietcong!“ – Da stimmt das Versmaß. Heute rufen Joschka Fischer, Kretschmann, Cohn-Bendit usw. auf, ukrainische Oligarchen, die in London leben, zu unterstützen.

    2. „Wäre sowas heute noch möglich, sich offen auf die russische Seite zu stellen“?
      Nun, ich bin keine Journalistin, bekleide auch kein oeffentliches Amt, ich habe mir aber fest vorgenommen, dass ich, sofern ich ueber Ukraine/Russland/China gefragt werde, meine Meinung sage, und die deckt sich nicht mit der von ARD, ZDF und den uebrigen Medien, Punkt.

    3. „In Deutschland ist es mittlerweile verboten und wird strafrechtlich verfolg, wenn man Russland unterstützt.“

      Nun, da ich alter Lästergreis, mir NIE ein Blatt vor den Mund genommen habe, ajch nicht in jungen Jahren, habe ich also damals schon gelernt, dass es auf präzis hinterfotzige Rhetorik ankommt . gegen die jene meist dummem Idiotologen, eben NICHT „ankommen“. Folglich verurteile ich JEDEN „völkerrechtswidrigen Angriffskrieg“, nicht nur den „pöhsen russischen.

      Und hängt man mir den sortentypischen „Putinversteher“ um, so sage ich: „Jemanden zu VERSTEHEN, ist die empathische Grundlage, um eine Verständigung zu suchen.

      Ach ja: der „brutale Angriffskrieg des Krem-Monsters“, läuft ja jetzt ein Jahr lang. Nun gut, dann muss man eben jene Mrs Nuland zitiern, deren „fuck th eu“, sogar in den MSM durchgesickert ist. Oder „Getreide als Waffe“, klar, die UN, ist sicher Putingesteuert, sonst würde sie ja nicht exakt angeben, wie viele Tonnen Weizen, vorwiegend in die EU gingen, um in Spanien eine lukrative Metamorphose zu – ökologisch bedenklichen – Serrano-Schinken zu vollziehen.

      Man muss heute leider aber in seiner Argumentation vorsichtig und unangreifbar bleiben. Allerdings wenn man geschickt ist, passierte mir, außer vertrottelte Anfeindungen, bis jetzt, noch nichts. Erfahrungsgemäß, versteht nämlich das durchhysterisierte „Volk“ geschliffenen Zynismus, heute überhaupt nicht mehr. Und das verunsichert sie, sofern man mit belegbaren Quellen aus unverdächtigen Tiefen freundlich lächelnd, auf den Tisch haut.

      Und ja, ich stehe felsenfest zu meiner Meinung, auch wenn wir in der besten Diktatur, seit Adolf leben.

  7. Die meisten Journalisten verstehen sich als Kriegspartei. Auch so manche Kommentatoren hier im Forum. Manche sind für die eine, andere für die andere Kriegspartei. Die meisten westlichen Journalisten sind der Meinung, dass es in Ordnung ist, sich für das eine (Ukraine) gegen das andere (Russland) Oligarchensystem zu opfern. Auch viele linke Wehrdienstverweigerer sehen das genauso, warum nicht auch die Journalisten? – Da kann man sehen, wie wenig ein Menschenleben zählt.

    1. „Da kann man sehen, wie wenig ein Menschenleben zählt.“

      Sicher, sofern man den Abend bei ARD und ZDF verbringt – und nicht selbst an der Front steht. Dann noch ne Runde „egoshooter“, paar Orks abknallen – und alles Palletti mit Soletti.

      Wie war das doch? „Stell dir vor es ist Krieg,…..“. Nö, ich würde ja nicht – aber ich bin solidarisch und stehe „unverbrüchlich, so lange wie nötig,….“.

      Und niemand stellt sich die Frage: „Was schulden wir der Ukraine“, was haben WIR davon????

  8. Wir kommen wohl nicht darum herum, dass jeder Artikel hier auch etwas Schlimmes über Russland berichten muss. Die deutsche geistige Hygiene braucht das einfach.

  9. @Max

    – Da kann man sehen, wie wenig ein Menschenleben zählt.

    Ganz schlecht, Max!
    Da kann man sehen, wie viel, und noch besser, was ein Menschenleben zählt.
    Es ist erkennbar die Währung von und in Staatenhändeln!
    Wenn man sich anschaut, was und wie Arbeiten im Kapitalismus zählen, kann man sogar gleich weiter schließen und sagen: Menschenleben, Blut, Schweiß, Tränen, Tod, sind die Substanz aller Staatswährungen!

    Und für diese Währung, das sollte auch mal gesagt sein, trommeln die russischen Staatsmedien auf eine Art und Weise (wenngleich nicht in dem entsprechenden Umfang), daß der Führer seine helle Freude ‚dran hätte.

  10. Infolge der russischen Annexion und Invasion verzählen die ehemaligen Volksrepubliken offiziell zwischen 5 und 6 Tausend tote Zivilisten, und die UN folgt ihnen darin im Wesentlichen.

    Wieviele zwangsrekrutierte Kämpfer sind Matsch? 10 Tausend? 20 Tausend?
    Wie viele verstümmelt und / oder für’s Leben traumatisiert? 50 Tausend? 100 Tausend?

    Aber Rötzer und Heyden tun unverdrossen so, als habe Krieg doch recht eigentlich und von Rechts wegen iwie „mit den Menschen zu tun“ zu haben, irgend einem „Wohl und Wehe“, und sei es negativ, in Gestalt gewähnter Abweichungen von einem Maß oder Maßstab von „Wohl und Wehe“.

    Rad ab!
    Komplett! Das ist mehr, als einen „Platten“.

    1. Vor dem 16.02. gab es rund 15.000 Tote Ukraine, gestorben durch acht Jahre Bruch der Minsker Abkommen.

      Am 16. bzw. 17.02.2022 hat die Ukraine mit dem Beschuss der Volksrepubliken begonnen. Das war der (im Westen verschwiegene) Anfang des „Angriffkrieges“. In der Folge des Beschusses sind hunderttausende von ukrainischen Russen nach Russland geflohen.

      Im März/April gab es Friedensverhandlungen zwischen der Ukraine und Russland. Die ukrainischen Forderungen waren: Rückzug der Russen auf ihre Position vor dem 22.02.2022, Neutralität der Ukraine. Russland hat zugestimmt. Danach(!) hat die Ukraine die Verhandlungen beendet.

      Die Ukraine hatte eine Wahl und hat sich fortwährend für Krieg entschieden. Sie hätte es anders haben können.

      1. > Vor dem 16.02. gab es rund 15.000 Tote Ukraine, gestorben durch acht Jahre Bruch der Minsker Abkommen.

        Durch Wiederholen russischer Lügen werden daraus keine Fakten.

        phz

  11. Dazu empfehle ich von Alexander Sorin „Sebrenica“.
    Dort wird der tatsächliche Ablauf der Ereignisse rekonstruiert. Es waren ca 300 Tote am Anfang der „Untersuchungen“ von Nato-Seite, die allgemein bei Kämpfen ums Leben kamen. Die Massaker fanden gegen die serbische Bevölkerung in dem Gebiet statt, nachgewiesen, Todesschwadrone unter CIA- und besonders türkischer und katharischer Befehlsgewalt. Die anschließenden 8.000 Toten entstammen einer nachträglichen Milchmädchenrechnung, die eine Differenz zwischen gezählter Bevölkerung vor und nach den Kämpfen von 8.000 feststellte. Nicht berücksichtigt wurden die große Fluchtmenge und die Teilnehmer an den Kampfhandlungen aus dem Gebiet.
    Der eigens wegen seiner bisherigen zwielichtigen Rolle als „Ermittler“ eingesetzte Staatsanwalt machte seine Sache so gut, dass sie heute in der Öffentlichkeit akzeptiert ist.
    Obwohl alle Toten schon von jugoslawischen Spezialisten obduziert waren, wurden deren Unterlagen abgelehnt. Die Akten dienten dann den genannten Spezis als Lebensversicherung, einige kamen unter seltsamen Umständen ums Leben, wie auch Personen, die sich nachträglich für die Akten zur Aufklärung der Vorgänge interessierten.
    Sorin wurde bis heute sachlich nie widerlegt, einfach ignoriert. Er muss mit deutlichen Todesdrohungen leben. Es gibt nur diffamierende Angriffe zum Beispiel von „Gesellschaft für bedrohte Völker“, inzwischen auch unter Soros‘ Fittichen, zur Leipziger Buchmesse und andere Schäbigkeiten.

      1. Leider nicht, mein Exemplar kostete auch 30 €, hat mein Sohn verschüttet. Danke für die Erinnerung, werde ihn erinnern können.

      2. Bezugsquelle jenseits von Ebay:
        https://www.kai-homilius-verlag.de/produkt/alexander-dorin-srebrenica-die-geschichte-eines-salonfaehigen-rassismus/

        Es ist ein „offenes Geheimnis“, dass die westlichen Massenmedien während der Kriege im ehemaligen Jugoslawien jahrelang Fakten verdreht und zurückgehalten und massive Informationsmanipulationen betrieben haben. Davon kann sich der interessierte Leser anhand zahlreicher Bücher und Analysen diverser Medienschaffender und Politikinsider rund um den Globus selbst überzeugen. Wenn es jedoch um das Thema „Srebrenica“ geht, sind sich sogar kritische Geister des Ausmaßes der Manipulation nicht immer bewusst.

        256 Seiten, Softcover 19,90 €

  12. Noch ein Aspekt, der immer wieder aufstößt, auch hier. Beiden Herren ist die russische Vorgehensweise zweifelsfrei ein Verstoß gegen das VR. Damit stellen sie sich auf die Stufe der Verteidigung der westlich deklarierten „wertebasierten internationalen Ordnung“, die an sich schon im Widerspruch zum VR steht und es verfälscht und sogar abschaffen will. Dabei spielt für sie keine Rolle, dass die Bedingungen, die zur Situation führten, vom Westen bewusst unter Bruch des VR geschaffen wurden. Demnach soll sich allein Rußland an eine einzige Bestimmung, die Unverletzlichkeit der Grenzen, halten, woran sich die Deklarateure bisher selbst nicht gehalten haben. Diese künstlich geschaffene einseitige Betonung einer VR-Bestimmung gegenüber dem gesamten VR allein ist schon ein Bruch dessen. Es gibt keine vorrangige VR-Bestimmung.
    Hier wird scheinheilig etwas konstruiert, was in den Kram passt. V R ist das nicht.

  13. Leider nicht, mein Exemplar kostete auch 30 €, hat mein Sohn verschüttet. Danke für die Erinnerung, werde ihn erinnern können.

  14. In einigen Blättern steht: Aufgrund eines ukrainischen Angriffs auf russisches Territorium, haben diese eine Antwort erhalten in Form einer Kinshal. Diese Rakete hatte angeblich ein ukrainischen Führungsbunker in 150m tiefe zerlegt, und zig NATO Beratern begraben. Das erwähne ich, falls es stimmt, wir sind „keine Kriegspartei“.

    Danke an Herr Rötzer und Herr Heyden!

    1. Ebenso danke an Herrn Heyden für den Bericht aus dem Inneren des Tumors.
      Es gibt keinen Grund, ihn wegen der (nur scheinbar!) mißverständlichen Behauptung eingangs verbal anzumachen. Er bestätigt weitgehend das, was Thomas Röper (der auch vor Ort war) in seinem Blog beschreibt. Unter anderem eben, dass die allermeisten Bewohner des Donbass keinen großen Wert darauf legen, sich von Kiew „befreien“ zu lassen.

      Die Tage wurde bekannt gegeben, dass deutschen Schülern das verstehende Lesen immer schwerer fällt. Das bestätigt sich öfter, als einem lieb sein kann. Es passiert aber nicht nur, weil verstehendes Lesen eine Kunst an sich ist, sondern auch, weil Manche gar nicht gewillt sind, sich ernsthaft mit dem Texten Anderer auseinanderzusetzen. Lieber wird gleich mal drauflos gemobbt.

  15. Es hat schon eine gewissen Dreistigkeit, wenn sich dieser Herr Heydrich vor einem beschädigten Krankenhaus ablichten lässt, wohl wissend, dass 90% aller Gebäude von Wolnowacha bei der Einnahme der Stadt durch die Russen schwer beschädigt oder ganz zerstört wurden. Er will natürlich assoziieren, dass Ukrainer, nicht Russen dafür verantwortlich sind.

    phz 2000

    1. Wenn Russland dafuer verantwortlich sein soll, dass Staedte in der Ost-Ukraine in Schutt und Asche gelegt werden, warum bettelt Selenski dann per Video permanent um neue Lieferungen von Munition, Panzer, Raketen etc etc.
      Was macht die ukrainische Armee mit all dem Zeug und WOHIN schiesst die ueberhaupt und das seit 2014 ?

    2. Es ist schon eine gewisse Dreistigkeit, wenn man den Namen vom Autoren nicht wiedergeben kann!
      Ihr Teenager solltet besser die Worte verstehen und auch entsprechend wiedergegeben.

      Da das der Fall nicht ist, f r o!!!

      1. Das war nicht die Rechtschreibkorrektur, das war die Absicht eines dreckigen Nazis Herrn Heyden mit einem der übelsten Verbrecher des 2. Reiches in Verbindung zu bringen.

    3. @pzh: Woher wollen sie wissen, was Herr Heyden assoziieren will! Wieso hat es eine Dreistigkeit, sich vor einem beschädigten Krankenhaus ablichten zu lassen – kann man jeden Tag beobachten.
      Entweder sind sie oben drin ziemlich krank, oder sie haben grundsätzliche Chrakterprobleme.
      Auf diese Weise werden sie jedenfalls auf niemanden Eindruck machen.

  16. Nazihaubitze, warum bist Du feiges Arschloch nicht an der Front?

    Das Personal des Krankenhauses von Wolnowacha hat geschildert, wie Deine ukrainischen Nazifreunde während ihrer Flucht noch das Krankenhaus mit Panzern zusammengeschossen haben, obwohl auch noch ukrainische Verwundete drin waren. Das sind Typen wie Du, zu jedem Verbrechen bereit, und immer dreckig lügen.

  17. Ich möchte die Werbetrommel für zwei Artikel von Kai Kleinwächter rühren.

    Der erste ist heute unter einem völlig irreführenden Titel erschienen, „Wie Russlands Krieg die Ukraine in Abhängigkeit und Armut gestürzt hat“. Korrekt wäre der Titel, „Wie die NATO die Ukraine mit Umwandlung zum Frontstaat … usw“, der Text löst das ein.
    Dito „Ukraine – Implosion der Bevölkerung“ auf dem Blog, für den Kleinwächter schreibt.

    Das Zeug ist das Beste, was akademische Bilanzierung der Kriegsgeschichte leisten kann.
    Resultat: Sie zerkrümelt die Rechtfertigungsideologien der Kriegsbeteiligten.

    1. Vielen Dank für´s Neugierig machen. Herr Kleinwächter schreibt ja viel. Leider weiß ich nicht, für welche Blog´s er gerade so schreibt.
      Ein Link wäre sehr hilfreich.
      Danke.

  18. Zuerst fand ich den Titel schwer missverständlich.
    Bei der Überschrift hatte ich zuerst assoziiert: Nur eine kleine Minderheit will >von den Russen << befreit werden.

    Jetzt finde ich ihn sogar richtig gut, da er das Interesse "beider Seiten" zum lesen weckt.

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