Nowitschok: Wird die britische Untersuchung neue Erkenntnisse bringen?

Das Parfümfläschchen mit Nowitschok

Auf Betreiben der Angehörigen der dem Nervengift verstorbenen Dawn Sturgess geht eine “public inquiry” dem Zusammenhang mit dem Anschlag auf die Skripal nach. Vieles ist auch nach 6 Jahren offen.

 

Als eines der Ereignisse, die im Zulauf zum russischen Krieg gegen die Ukraine und der massiven Unterstützung des Westens, große antirussische Wellen geschlagen hat, kann der Nowitschok-Anschlag im März 2018 auf den russischen Ex-Spion Sergei Skripal und seine Tochter Julia in Salisbury gelten. Gleich nach dem Vorfall und ohne weitere Ermittlungsergebnisse wurde von London Russland als „höchstwahrscheinlicher“ Täter beschuldigt: „We are without doubt that Russia is responsible. No country bar Russia has combined capability, intent and motive. There is no plausible alternative explanation.“ „Es gibt keine plausible alternative Erklärung“, nach der auch gar nicht gesucht wurde. Der Angriff auf Skripal wurde auch als Angriff auf Großbritannien bezeichnet. 37 Länder, im wesentlichen die Ukraine-Unterstützer, inklusive Ukraine selbst, stellten sich hinter London und gegen Russland und verwiesen insgesamt 180 russische Diplomaten des Landes.

Dass es keine alternativen Erklärungen gibt, war nicht richtig. In den 1990er Jahren erhielt der BND bekanntlich eine Probe aus dem Spektrum der Nowitschok-Verbindungen und gab sie Nato-Militärlabors weiter, u.a. nach Großbritannien.  Das britische Militärlabor in Porton Down (DSTL), das zunächst im Skripal-Fall das Gift untersucht und als Nowitschok bezeichnet hatte, stritt damals nicht ab, Nowitschok zu haben, der Direktor betonte nur, solche Substanzen würden nicht nach außen gelangen. Um schnell feststellen zu können, dass es sich im Skripal-Fall um Nowitschok handelt, müsste Porton Down über “Vergleichsmuster” verfügt haben. Überdies wurde zur Enttäuschung der britischen Erklärung gesagt, man wisse nicht, woher das Nervengift stammt. Die Nowitschok-Formeln waren überdies im Westen seit den 1990er Jahren bekannt, heißt es auch bei der OPCW. In Tschechien wurde in einem Militärlabor eine Nowitschok-Verbindung 2017 hergestellt.

Die beiden Skripals überlebten, wurden aber von den Briten schnell unter Verschluss genommen. Das letzte öffentliche Lebenszeichen war ein Telefongespräch im November 2020 von Julia Skripal.  Trotz vieler offener Fragen wurde der Fall erwartungsgemäß mit der Beschuldigung von zwei Mitarbeitern des russischen Geheimdienstes – Alexander Mishkin bzw. Alexander Petrov und Anatoliy Chepiga bzw Ruslan Boshirov – und einem dritten in London,  Denis Sergeev, abgeschlossen, die das Nervengift an die Türklinke des Hauses von Skripal angebracht haben sollen.

Aufgrund von Aufnahmen von Überwachungskameras konnte zwar nachgewiesen werden, dass sich Petrov und Boshirov am Tag vor dem Anschlag und am Tag des Anschlags in Salisbury aufgehalten haben, aber nicht, dass sie in der Nähe des Hauses gewesen waren. Das sind nur Vermutungen. Bellingcat und The Insider Russia wirkten wesentlich bei der Informationsbeschaffung mit. Die beiden Russen behaupten, sie seien als Touristen unterwegs gewesen und hätten die Kathedrale von Salisbury Cathedral und Old Sarum besuchen wollen.

Seltsam auch, dass die beiden Täter am helllichten Tag, gegen Mittag, das Nowitschok an der Türklinke angebracht haben sollen, die dann wenig später von den Skripals berührt wurde. Haben die angeblichen Täter gewusst, dass die Skripals erst so spät das Haus verlassen würden? Und wäre das Nervengift noch wirksam gewesen, wenn die Klinke erst viele Stunden später berührt worden wäre? Um solche Fragen drückte sich die Ermittlung.

Allerdings kam es nicht zu einer formellen Anklage und einem Prozess, weil dies angeblich die Inhaftierung der Beschuldigten voraussetzen würde. Das war auf jeden Fall auch eine gute Möglichkeit, dass die Beweise nicht einem Gericht vorgelegt werden mussten. Sicher ist nicht einmal, dass die Vergiftung über die Türklinke erfolgte, es ist nur eine Vermutung. Zudem bleibt erstaunlich, warum die Skripals, die das Haus kurz nacheinander um 13:30 verlassen haben und dabei beide die Klinke berührt haben sollen, erst und gleichzeitig nach dem Besuch eines Pubs und eines Restaurants um 15:35 auf einer Bank sitzend durch die Wirkung von Nowitschok ohnmächtig geworden sind, wo sie von Passanten eine halbe Stunde später entdeckt wurden. Erstaunlich und nicht geklärt ist, warum die Ersthelfer nicht kontaminiert wurden. Der Polizist Nick Bailey, der die Türklinke berührt hatte, zeigte auch Vergiftungserscheinungen.

Kaum mehr Beachtung fand hierzulande, dass doch seit 14. Oktober eine öffentliche Untersuchung (statutory public inquiry) unter dem pensionierten Richter Lord Hughes of Ombersley stattfindet, in der es nicht primär um die Skripals geht, sondern um den Tod von Dawn Sturgess, die vier Monate nach den Skripals in Amesbury an Nowitschok gestorben ist, das in einem Parfümfläschchen in einer verschlossenen Schachtel war.  Nach einem OPCW-Bericht soll es sich um das identische Nervengift handeln.

Putin vorladen?

Dawns Freund Rowley kann sich nicht genau erinnern, ob er das Fläschchen in Salisbury oder Amesbury – vielleicht in einem Papierkorb, möglicherweise in Salisbury in einem Park oder bei einem Pub – gefunden hat.  Er suchte nach einem Geschenk für Dawn, das Parfümfläschchen kam da ganz recht. Dabei entsteht natürlich die Frage, ob dieser Papierkorb vier Monate nicht geleert wurde, wenn denn die Verdächtigen diese vor ihrem Abflug entsorgt haben sollten. Oder warum so lange nicht passiert war, wenn es nicht weitere Personen geben sollte. Der Inhalt des Parfümfläschchens  hätte angeblich theoretisch Tausende töten können. Ob eine solche Massenvergiftung angezielt war, weiß man nicht, Sturgess dürfte jedenfalls ein Zufallsopfer gewesen sein.

Fundort des Parfümfläschchens in der Küche von Rowley. Warum etwa an der Flasche unkenntlich gemacht wurde, habe ich nicht herausgefunden.

Warum soll das Nervengift aus Russland kommen? „Auch die Geschichte und die Herkunft des Nowitschok lassen den Schluss zu“, erklärte Rechtsanwalt Straw, der die Sturgess-Familie, aber auch die Regierungslinie vertritt, allerdings um den Behörden Nachlässigkeiten nachzuweisen, „dass der russische Staat dafür verantwortlich ist. Erstens befand sich in der Nina-Ricci-Flasche genug Nowitschok, um viele Tausende von Menschen zu töten. Außerdem war es hochrein. Aus dem Schreiben von Sir Mark Sedwill geht beispielsweise hervor, dass Nowitschok in dieser Menge und Reinheit nur von einem staatlichen Akteur hergestellt und eingesetzt werden konnte.“ Nach Ansicht der britischen Regierung hat Putin höchstselbst den Auftrag zum Anschlag gegeben. Der Richter überlegt, wie er tatsächlich sagte, ob er Putin vorladen soll.

Interessant ist, dass es nicht zwei Stunden, sondern höchstens eine halbe Stunde dauerte, bis Dawn Sturgess nach dem Kontakt mit dem Nervengift zusammenbrach, der zwischen 9:30 und 10:00 erfolgt sein soll. Nach Aussage von Rowley verstrichen nur 10-15 Minuten, bis Sturges sich schwer krank fühlte und sich ihr Zustand dann schnell verschlechterte. Rowley selbst, so der Polizeibericht, hatte Flüssigkeit aus der Parfümflasche beim Öffnen auf Hände und Hose abbekommen, Sturgess angefasst und Mund-zu-Mund-Beatmung versucht. Erst um 15 Uhr zeigte er Vergiftungssymptome, was dadurch teilweise erklärt wird, dass er die bestritzten Hände schnell mit Seife gewaschen hatte. 20 Tage lang wurde er im Krankenhaus behandelt, er fühle sich immer noch geschwächt und habe Gedächtnisprobleme, sagte er im August 2024.

Wie kam das Parfümfläschchen mit Nowitschok vier Monate nach dem Anschlag auf Skripals in einen Papierkorb?

Fraglich ist, wie das Parfümfläschchen dorthin gekommen ist, wo immer auch Rowley es gefunden hat, und von wem es stammt. Da es sich aber um chemisch dasselbe Nervengift handeln soll, muss nach den Verwandten der Verstorbenen auch die Vorgeschichte zum Thema der Untersuchung werden, bei der es auch um Schadensersatzansprüche geht. Der zunächst eingesetzte Gerichtsmediziner wollte die Untersuchung des Todesfalls begrenzen und die Verbindungen mit dem Skripal-Fall und die Rolle Russlands außen vor lassen.

Dawns Familie ließ diese Entscheidung anfechten und hatte Erfolg. Die Eltern von Dawn Sturgess sagten, es gebe noch viele offene Fragen, die geklärt werden müssten. Der Vater erklärte: “Ich will Gerechtigkeit von unserer Regierung. Was verbergen sie. Ich denke nicht, dass sie uns alle Fakten gegeben haben. Wenn überhaupt, gebe ich der Regierung die Schuld dafür, dass Skripal in Salisbury war.“ Untersucht werden sollen nun die Umstände des Todes von Dawn Sturges und die Verbindungen mit dem Anschlag auf Skripals.

Richter untersagt Anhörung von Julia und Sergei Skripal

Gefordert wurde von Dawns Familie und ihren Rechtsanwälten, dass auch die beiden Skripals als Zeugen aussagen sollten. Das wurde vor Beginn der Untersuchung im September vom Richter nicht zugelassen. Es gebe genügend Aussagen, die sie gegenüber der Polizei gemacht haben, zudem hätten sie schriftlich noch Fragen beantwortet. Ansonsten sei es zu gefährlich, wenn sie während der Untersuchung im Raum oder über einen Video-Link befragt würden, auch Audio- und Video-Aufnahmen dürften in der öffentlichen Anhörung nicht vorgeführt werden, obgleich es Fotos und eine Video-Interview von Julia gibt. Es bestehe die Gefahr, dass sie erkannt und körperlich angegriffen würden. Wer sollte sie aber jetzt noch töten wollen?

Der Richter schloss zwar die Möglichkeit nicht aus, dass ihnen weitere Fragen gestellt werden könnten, die sie schriftlich beantworten würden, aber das soll möglichst auch nicht geschehen: „Dieser Prozess ist schwierig und zeitaufwendig“, schrieb er, „und es müssten schon gewichtige Gründe vorliegen, bevor ich mich dazu entschließen würde, dies zu verlangen.“ Die schriftlich angeblich im Oktober beantworteten Fragen von Julia und Sergei Skripal scheinen zu belegen, dass sie noch in Großbritannien oder anderswo leben, ein Beweis ist das allerdings nicht. Sergej sieht weiterhin, sofern er die Fragen beantwortet hat, Putin selbst als Letztverantwortlichen, womit er mit der Position der britischen Regierung übereinstimmt, die Jonathan Allen vom Außenministerium vortrug.

Warum von der unabhängigen Untersuchung wenig Aufklärung zu erwarten ist

Die Beweisführung der Sicherheitsbehörden ist auch nach sechs Jahren nicht über Vermutungen hinausgekommen und Alternativen gar nicht in Frage kommen dürfen, macht die öffentliche Untersuchung deutlich. Kritisch hinterfragt wird vieles nicht, weil auch die Familie von Sturgess festklopfen will, dass der Anschlag auf den Ex-Spion – und vielleicht noch immer für den britischen Geheimdienst tätigen – Skripal von russischer Seite ausgeführt wurde, um festzustellen, dass die britischen Behörden sich nicht ausreichend um dessen Sicherheit und die der britischen Bürger gekümmert haben:

„Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Beweise insgesamt nur in eine Richtung weisen. Mischkin und Tschepiga waren direkt für den versuchten Mord an Sergej Skripal verantwortlich, indem sie kurz nach Mittag am Sonntag, dem 4. März 2018, Nowitschok auf die Türklinke der Christie Miller Road 47 aufbrachten. Der Anschlag wurde vom russischen Staat orchestriert und von Herrn Putin genehmigt. Sir, wenn Sie zu dem Schluss kommen, dass Mischkin und Tschepiga am 4. März 2018 um die Mittagszeit in Salisbury im Besitz von Nowitschok waren und dass Charlie anschließend eben dieses Nowitschok gefunden hat, dann ergibt sich daraus zwangsläufig, dass die beiden Männer für den Tod von Dawn strafrechtlich verantwortlich sind. Mischkin und Tschepiga müssen das Nowitschok an einem Ort zurückgelassen haben, an dem es in der kurzen Zeit vor ihrer Abreise vorhersehbar Schaden anrichten würde.“

Die Logik ist stets dieselbe. Sie entspricht nicht einer neutralen Ermittlung, sondern einem Versuch, den erwünschten/vermuteten Täter zu belasten (bis hinauf zu Putin): „Es gibt keine andere glaubwürdige Erklärung dafür, wie genau dasselbe Nowitschok aus derselben Charge, die zur selben Zeit hergestellt wurde, später von Charlie in der Gegend von Salisbury aufgegriffen wurde.“

Die Untersuchung wird noch bis Anfang Dezember andauern. Die drei verdächtigen Russen werden durch eine britische Juristin, Emilie Pottle, vertreten, die dafür vom britischen Innenministerium bezahlt wird und auch für andere Ministerien wie das Verteidigungsministerium arbeitet. Ein Bericht über die Ergebnisse wird Monate später folgen, sieben Jahre nach dem Anschlag. Es darf bezweifelt werden, ob hier neue Erkenntnisse oder auch nur die Beantwortung von wichtigen offenen Fragen zu erwarten sind.

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34 Kommentare

      1. Auch dafür! Und für die Inzucht in den Adelshäusern. Und für die Kinderficker…Und für den Abfall, den die in ihrem Land als essbar definieren…

        1. Mit,
          Fish and Chips
          Full English Breakfast
          Cucumber Sandwich
          Sunday Roast
          Tea Time
          Und dazu George Orwell* so haben die Norddeutschland von den Nazis befreit.

          *Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann das Recht, anderen Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen

            1. Auf jeden Fall war mit Rule Britannia Schluss. Mit ihrer letzten Kolonial-Expedition konnten die noch, gerade eben die Argentinische Militärdiktatur verjagen

  1. Ich empfehle als Ergänzung diesen Artikel von Craig Murray über 10 große Löcher in der offiziellen britischen Version.

    https://www.craigmurray.org.uk/archives/2021/04/pure-ten-points-i-just-cant-believe-about-the-official-skripal-narrative/

    und diesen anlässlich des Prozessbeginns.

    “In the Dawn Sturgess case, we are supposed to believe that two top Russian agents sent to kill Sergei Skripal chose a “novichok” nerve agent as the manner of death. In broad daylight they painted this on the front door of his house, in full view of the neighbours and passers-by on the packed housing estate and without any protective equipment, despite the fact that a tiny droplet on your skin could kill you.

    The agents then went for a walk in Salisbury town centre, looked in the window of an antique shop, and put the perfume bottle containing the novichok back in its packet including somehow resealing the cellophane wrapping. They then placed the “perfume” in a charity bin.

    They then made their getaway on the notoriously unreliable Sunday train service.

    The Skripals came back home, and both touched the door handle. Despite the novichok being instant-acting and extremely deadly, they then went out for lunch and ate a full meal and drank wine and had a high old time for three hours, being joined and photographed by their MI6 handler Pablo Miller (whose existence is D-noticed).

    After their meal, the novichok finally took effect and they both collapsed on a park bench. Despite the fact that they were different ages, sexes and weights and presumably contacted differing amounts of novichok, they both collapsed at just the same moment, about three hours after contact, so neither of them was able to call for help.

    But luckily the very first person to come across them on the park bench was, completely by coincidence, the Chief Nurse of the British Army, who just happened to be passing. They went to hospital and were saved and did not die after all.

    A policeman sent to their house touched the door handle and also got novichok poisoning, and he later got ill and was hospitalised, but did not die either. He had returned to his own home and later it was found that he had got novichok all over the light switches and door handles there, but by great fortune his family, who continued to live in this house, did not get ill from it.

    The official explanation of this is that it was “a miracle”.

    Meanwhile, the “perfume” sat in the charity bin. It sat there for months and months, despite the fact that it was emptied regularly and despite the fact that Charlie Rowley was one of a number of people who also regularly stole from that bin.

    Somehow both the bin’s official and unofficial emptiers continually missed the perfume bottle, again and again and again. Finally, several months later, the perfume bottle’s mysterious invisibility cloak failed and Charlie Rowley saw it.

    He gave it to his girlfriend Dawn Sturgess, who put some perfume on and died. Charlie Rowley got ill but did not die. He was later able to tell the press inconvenient facts, like the cellophane on the perfume was fully sealed and that he took stuff from that bin fairly often.

    When Rowley and Sturgess were taken to hospital, the police descended and sealed off the house and made a massive terrorism theatre of searching it, that went on for days. They were searching for a small container of liquid.

    Finally, after days and days of 24/7 painstaking combing through the house by England’s finest, somebody spotted a perfume bottle sitting in plain sight on the kitchen counter, and the novichok was found!

    Presumably the perfume’s invisibility cloak had spluttered into life again for a few days before fizzling out.

    That really is the official story. Yes, it really is. ”

    https://www.craigmurray.org.uk/archives/2024/10/the-salisbury-festival-of-russophobia-opens-today/

    Der ausgezeichnete Blog blogmire eines protestantischen Pfarrers aus Salesbury scheint gehackt zu sein.

    1. Wow, danke !

      ich fand die ganze Geschichte schon immer komisch, insbesondere wegen der Zeitverschiebungen und dem Mangel an Beweisen.

    2. Und ich empfehle von John Helmer “Skripal in Prison”, sowie seinen Blog, in dem er die ganze Geschichte von Anfang bis heute akribisch verfolgt.

      “Blogmire” wurde geschlossen; ich meine, er wollte zu Substack umziehen.

  2. Vielleicht ist Putin sogar der Drahtzieher bei den NSU-Morden gewesen, schliesslich ist die britische Rechtsprechung genauso erfinderisch, wie die deutsche, amerikanische oder gar ukrainische, man weiß ja nie? Bitte nicht ernst nehmen!

      1. mit nackter Brust und ohne Kettenhemd, reitend auf einem sibririschen Tiger(Wenn Mischka der Bär mal Pause braucht). Er wirkt dann fast so wie so wie George W. Bush mit Nackter Brust und Maschinengewehr auf seiner kleinen Farm.

    1. Putin ist DER menschengemachte Klimawandel höchst persönlich und am Untergang des Römischen Imperiums war er auch beteiligt. Und was glaubt Ihr, wer Napoleon in Moskau geschlagen hatte?

  3. Was soll schon bei den Untersuchungen herauskommen? Das die ganze Skripals-Affäre eine False Flag Aktion war? Geplant und ausgeführt von der britischen Regierung bzw. deren Geheimdienst MI-6. Genehmigt von der Premierministerin Theresa May und deren Außenminister Boris Johnson. Wer das glaubt, der glaubt auch, das Weihnachtsmann und Osterhase Geschwister sind.
    Ich bin mir sicher, das das britische Gericht so unabhängig ist, das es weder Sergej noch dessen Tochter Julia Skripal als Zeugen laden wird. Sonst müsste ihrer Majestät Regierung erklären, wo denn die beiden Skripals, die lebend aus dem Krankenhaus in die Obhut britischer Behörden entlassen wurden, eigentlich sind. Und in dieses Bedrängnis wird eine britische Behörde ihre Regierung keinesfalls bringen !
    Den Ehrentitel „Perfides Albion“ hat sich das Inselreich wahrlich verdient!

  4. Irgendwie sind englische Kriminalgeschichten auch nicht mehr das was sie mal waren.
    Aber es ist gut zu lesen, dass die abartige Bosheit des Russen keine Entsprechung in seiner Fähigkeit, Böses zu tun, hat. Ihre Mordversuche scheitern und die von ihm entwickelten Chemiewaffen taugen auch nichts. Man überlebt den Einsatz offensichtlich. Was für eine unprofessionelle Stümperei!

    Vielleicht darf ich den Artikel noch um einen Gedanken ergänzen. Der Russe hat ja Verträge unterschrieben, dass er keine Chemiewaffen entwickelt, lagert und einsetzt. Wussten wir es nicht schon immer, dass er lügt? Er hat sie also, verbringt sie nach England und setzt sie ein, der Dummkopf. Hat er es nicht zuvor schon mit sauteurem Polonium mal vergeblich versucht? Aber wie schon geschrieben, bekommt er nie was auf die Reihe.

    Aber mal ganz im ernst – manchmal wünschte ich mir, dass man sich, wenn man sich schon entschließt, mich zu verarschen, etwas mehr Mühe aufwendet.

  5. Es ist ja noch viel schlimmer. Das britische Narrativ strotzt vor Widersprüchen. Für Interessierte ist bei ‘off-guardian.org’ viel zu finden. Es bleibt schleierhaft, wer genau was gemacht hat, das einzig Sichere – so wie es die Briten darstellen wars ganz gewiss nicht.

  6. Der oben verlinkte Craig Murray hat ers ausreichend erklärt: das Ganze ist eine dilettantische Inszenierung. Hinzu kommt, dass GB nun seit sechs Jahren die Skripals nicht in Freiheit entlässt. Der Gund ist klar: sie würden der offiziellen Erklärung massiv widersprechen.
    Aber waum wird so etwas gemacht? Die Absicht war die Dämonisierung Russlands. Im Vorwissen, dass es einen Krieg geben würde und man schon mal vorglühen wollte? Beweisen lässt es sich nicht. Aber es ist ein starker Verdacht.
    Das steht in gleicher Reihe mit Litwinenko und Beressowski. Todesfälle, hinter denen stets “Putin” steckt. Warum gerade in London? Dorthin ist Chodorkowski geflohen, ein rechtmäßig verurteilter und dann begnadigter Betrüger. Er bildet die Spitze der antirussischen Opposition, mit dem Schwindler Bill Browder als rechte Hand. Plus einem Rudel von russischen Oligarchen, die inzwischen in London ein ganzes Viertel besitzen. Deren Abwanderung war natürlich für Russland eine massive Kapitalflucht, die wahrscheinlich schon damals “Russland ruinieren” sollte. War aber nix.
    Diese Oligarchen werden, wenn Putin gestürzt wird, die politische und wirtschaftliche Führung des Landes übernehmen. Was sich allerdings länger zieht als gedacht. Die in Russland verbliebenen Oligarchen wissen, dass sie dann weg vom Fenster wären. Putin hat aus diesem Grund ein regierungstreues Unternehmertum. Weltweit einzigartig. Und vielleicht die Erklärung für diese unglaubliche Resilienz der russischen Wirtschaft.

    Sollte der Westen da ein Eigentor geschossen haben? Wenn, dann bleibt es unerwähnt.

  7. Diese Polonium- und Nowitschok-Seifenopern der Briten sind zum Fremdschämen, offenbar ist die Bezahlung bei Bellingcat nicht so gut wie in der Filmindustrie. Der deutsche Medienkonsument soll das natürlich trotzdem glauben, doch das ist auch nichts Neues.
    Auf die Gefahr hin langweilige Selbstverständlichkeiten zu wiederholen, möchte ich – da selbst solche rudimentäre Gedankengänge von den Medien unterdrückt werden – dennoch auf die Absurdität der Vergiftungstheorien hinweisen. Warum zum Kuckuck soll Russland ausgerechnet so exotische Mittel einsetzen, die Dreckspuren ohne Ende hinterlassen und auch dem eigenen Personal gefährlich werden können? Und warum sind dann diese Mittel so wirkungslos? Wieso schafft es Russland zwar den “Tiergartenmord” effektiv und auf traditionelle Weise durchzuführen, muss jedoch in Großbritannien immer auf James Bond-ähnliche Mittel zurückgreifen?
    Fragen über Fragen, die den deutschen Medienkonsumenten (zumindest wenn es nach den deutschen Medien geht) so sehr überfordern dürften, dass er das Denken nicht nur einstellt, sondern für eine Verschwörungstheorie hält.

    1. Nein, das sind keine Absurdität, das liegt an der Bosheit und Dummheit des Russen. Der macht so absurde Dinge, weil er so primitiv ist und es nicht besser kann. Deshalb werden wir ihn auch ganz sicher besiegen. Diesmal bestimmt, kein Zweifel.
      Und klar, der ist so blöde, Polonium im Wert von fast 10 Millionen Dollar einzusetzen, weil er es nicht schaffte, einen Abtrünnigen in Haft, wo man ihn schon hatte, zu ermorden.
      Und ist es nicht so sehr gut, dass wir in dem Teil der Welt leben dürfen, wo uns offiziell lizenzierte Wahrheitsmedien helfen, idiotische Verschwörungstheorien – also das was die anderen verbreiten- von klaren und geradlinigen Wahrheiten – also das was man in der Sun lesen und der Tagesschau sehen kann – zu unterscheiden?

  8. Von Beginn an eine der Schmutzkampagnen,
    mit denen der Westen – wie üblich –
    die Narrative für seine vermeintliche
    moralische Überlegenheit untermauern möchte.
    Ich finde diese Art verständlich,
    verwerflich, aber normal.

    Erschreckend nur, wie schlicht die meisten
    Gemüter sein müssen,
    um solche Geschichten glauben…

  9. Schon daß man damals nicht auch den Oberschurken Iran verdächtigte, der wenige Jahre zuvor ganz offiziell unter Aufsicht der OPCW mehrere Nowitschok-Derivate zu Nachweiszwecken synthetisiert hatte, sagte mir, daß da was nicht stimmte. Die “Argumentation” beschränkte sich allein auf Russland, nicht weil das Opfer Russe war, sondern weil es “ein russisches Gift war, das nur Russen können”.

    Auch daß an diesen “tödlichsten aller Gifte” außer dem “Nachzügler” Sturgess, dessen Story noch mehr Fragen aufwirft, niemand starb, kein Skripal, kein Nawalny, paßte so gar nicht zu der Geschichte, die man uns damals erzählte.

    Und in dem Artikel hätte man ruhig auch mal erwähnen können, daß das für solche Gifte zuständige Militärlabor der Briten in Porton Down keine 6 Kilometer vom Tatort entfernt ist. Also wenn da etwas passiert, das mit einem solchen Gift zu tun hat, würde ich ja zuerst mal nachschauen, ob da noch alles im Schrank steht. Aber unsere “investigativen Journalisten” hielten das nie für erwähnenswert.

    Und war es nicht auch so, daß die Ersthelferinnen am Ort, wo die Skripals, angeblich Stunden nach ihrer Vergiftung so synchron (!!) umkippten, daß keiner mehr einen Notruf absetzen konnte, die (militärische!) medizinische Leiterin von Porton Down und deren Tochter waren?
    Daß anschließend auch noch die OPCW sich an der antirussischen Kampagne beteiligte, indem sie Giftproben an unterschiedliche Partnerlabors verschickte unter denen (angeblich “zu Testzwecken”) auch ein anderes Gift war das viel besser zu den Symptomen der Skripals paßte, aber eben kein Nowitschok war, was natürlich die Russen auf den Plan rief, die hier eine Chance zur Diskreditierung der OPCW sahen, war dann nur das Tüpfelchen auf dem i, einer offenkundig von langer Hand vorbereiteten und abgestimmten Geheimdienstaktion der Briten.

  10. warum solle die Untersuchung *neue* Erkenntnisse bringen, wenn es bisher schon nicht um *Erkenntnisse* ging?

    Die Stellung der britischen Regierung zu Russland ist ja offensichtlich und garantiert unabhängig von jedem möglichen Ergebnis der Untersuchung.

  11. Ganz sicher ein Agententhriller. Allerdings mit zuviel Klamauk.

    Doch ich gehe davon aus, dass die Skripals nicht mehr unter den Lebenden weilen.

  12. Solange der Westen noch die Zeit hat, solche Räuberpistolen so vielfach über Schlickboden mäandrieren zu lassen, solange geht es ihm ja noch ganz passabel – oder nicht?

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