
Die US-Regierung hat sekundäre Zölle gegen indische Produkte in Höhe von 50 Prozent erhoben, weil das Land trotz der Sanktionen russisches Öl kauft, raffiniert und mit Gewinn weiter verkauft. Die indische Regierung weigerte sich, klein beizugeben. Vinay Kumar, der indische Botschafter in Moskau, sagte: „Indien kauft dort Öl, wo es vorteilhaft ist.“ Es gehe um die Energiesicherheit Indiens. Überdies würden die USA und die EU auch Öl von Russland kaufen. Neben der Energiesicherheit geht es natürlich auch um die Profite durch Weiterverkauf des billig eingekauften Öls.
Die von Washington verhängten Sanktionen verlieren also ihre Wirkung, zumal wieder einmal eine doppelte Moral praktiziert wird. Das ukrainische Publikation NaftoRynok Daily Fuels&LPG berichtet, dass Indien der größte Dieselimporteur ausgerechnet für die Ukraine wurde. Seit Beginn des Jahres habe sich der Anteil des indischen Diesels verfünffacht. Kiew fordert immer wieder schärfere Sanktionen gegen Russland. Der Treibstoff aus Indien, das eben viel russisches Öl kauft, wird mit Tankern über die Donau von Rumänien aus ins Land gebracht. Zudem sei auch die teilweise sanktionierte Lieferung der türkischen OPET aus dem Hafen Marmara Ereğlisi weiterhin möglich.
Täglich wurden im Juli 2700 Tonnen Diesel aus Indien in die Ukraine importiert. Das entspricht 15,5 % des gesamten monatlichen Imports. Womit Indien der größte Importeur ist. Der zweitgrößte Lieferant von Diesel ist die Slowakei. Der Großteil des dort verarbeiteten Öls stammt ebenfalls aus Russland und kommt über die Druschba-Pipeline in die Slowakei und Ungarn, die von der Ukraine immer wieder angegriffen wird. Auch die Türkei liefert Diesel, der vorwiegend aus russischem Öl stammt. Die Ukraine finanziert damit den russischen Krieg mit, während Kiew von anderen Ländern strikte Sanktionen verlangt.
Nachdem die Ukraine am 18. August erneut die Druschba-Pipeline angegriffen hat, indem die 400 km von der Grenze entfernte Nikolskoye Ölpumpstation in der russischen Region Tambov durch eine Drohne beschädigt wurde, floss kurzzeitig kein russisches Öl mehr nach Ungarn und in die Slowakei. Der ungarische Außenminister Péter Szijjártó bezeichnete den Angriff als inakzeptabel: „Wer unsere Energieinfrastruktur angreift, greift unsere Souveränität an.“ Er drohte mit der Einstellung von Stromlieferung in die Ukraine. Ungarn liefert um die 40 Prozent des von der Ukraine benötigten Stroms. Am 21. August erfolgte der nächste Angriff auf die Ölpumpstation Unecha, was wiederum die Ölzufuhr unterbrach.
Der Angriff verstärkt den Konflikt zwischen den Nachbarländern, zumal Selenskij weitere Angriffe ankündigte und der ukrainische Außenminister Ungarn harsch abwies: „Sie brauchen dem ukrainischen Präsidenten nicht zu sagen, was er wann zu tun oder zu sagen hat. Er ist der Präsident der Ukraine, nicht Ungarns. Die Energiesicherheit Ungarns liegt in Ihren eigenen Händen. Diversifizieren Sie und werden Sie unabhängig von Russland, wie der Rest Europas.“ Der ungarische Ministerpräsident Orban hatte sich bei Trump beschwert, der soll in einem von der Fidesz-Partei veröffentlichten Brief geantwortet haben, er sei über die Angriffe „sehr verärgert“: „Viktor — I do not like hearing this. I am very angry about it. Tell Slovakia. You are my great friend.“
Szijjartó erklärte: „Dies ist ein weiterer Angriff auf die Energiesicherheit unseres Landes. Ein weiterer Versuch, uns in einen Krieg zu ziehen.“ Erzürnt schrieb er: „Im Januar dieses Jahres hat sich die Europäische Kommission schriftlich bereit erklärt, gegen Angriffe auf die Leitungen vorzugehen, die für die Energieversorgung der EU-Mitgliedstaaten verantwortlich sind. Die Europäische Kommission hat jedoch nach all den drei Angriffen geschwiegen und nicht in unserem Interesse gehandelt. … Es wäre schön, wenn Brüssel endlich begreift, dass sie die Europäische Kommission sind und nicht die Ukrainische Kommission!“ Mit seinem slowakischen Kollegen schrieb er einen Brief an die EU-Außenbeauftragte Kallas, in dem gefordert wird, dass die EU gegen die ukrainischen Angriffe vorgeht.
Die Ukraine ist aber auch abhängig vom russischen Gas, das über Ungarn ins Land kommt. Mit 1,65 Milliarden Kubikmetern kommt mehr als die Hälfte des importierten Gases aus Ungarn. Der ungarische Vize-Energieminister Mark Alföldy-Boruss sagte kürzlich, russisches Gas komme über die Pipeline Turkish Stream, Ungarn sei auch Transitland für Gaslieferungen in die Slowakei und Ukraine: „Wir versorgen auch die Ukraine mit russischem Gas.“ Der slowakische Außenminister Juraj Blanar bestonte, dass die Raffinerie Slovnaft etwa zehn Prozent des monatlichen Verbrauchs der Ukraine mit Diesel aus russischem Öl deckt. „Wir verstehen, dass dies für die Ukraine schwierig ist, aber diese Infrastruktur ist für uns sehr wichtig. Insbesondere, wenn wir sehen, dass die Ukraine selbst ihren eigenen Interessen schadet und Gefahr läuft, ohne ausreichend Treibstoff auf ihrem Territorium dazustehen.“
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🤦🏻♂️
LoL – Mensch Orban stell die Diesel-Lieferungen ein, mach sie unabhängig von Russland.
Apropos Diesel: darauf ein Merz-Spezialdragee
Lesen Sie auch Wirtschaftsnachrichten?😉
Derzeit sieht es so aus, als wenn die neue Mauer mit Todesstreifen irgendwo in der Nähe des Dnepr entsteht. Es ist aber nicht auszuschließen, dass der Wertewesten sein Geld mal dringend selbst benötigt und daß dies dazu führt, dass sämtliche banderanahe Protagonisten in der Ukraine weggejagd werden und wieder sowas wie Janukowitsch an die Macht kommt. Dann könnte es passieren, das der gesamte ehemalige Ostblock sich dann eher BRICS zuwendet und die Mauer rutscht wieder in Richtung Deutschland. Egal, wo die Trennlinie sein wird, Europa ist zerstört, zerstückelt, und wird keine Rolle in der Zukunft spielen. Man möchte es so,
Wenn es begünstigt das Ungarn und weitere Länder wegbrechen und sich den BRICS zuwenden nu zu Ukraine, macht weiter mit solchen Angriffen auf zivile Infrastruktur.
Vielleicht lernen wir anderen „Europäer“ euch noch richtig zum knuddeln gern.
Klingbeil:
“Wir werden die Ukraine jährlich mit neun Milliarden unterstützen”, sagte er bei einem unangekündigten Besuch in Kiew. “Das ist ein großer Beitrag.”
https://lostineu.eu/update-ukraine-klingbeil-verspricht-neun-milliarden-euro-im-jahr/
Und ein mega Liebesbeweis aus Deutschland!
da bleibt einem jedes Wort im Halse stecken…..
Wenn Russland „zivile Energieinfrastruktur“ angreift ergötzen sich die Putindildos des Forums an seiner Genialität.
Ach die Ukrainer machen das auch. Blasphemie, Kriegsverbrecher, Gotteslästerung!!!
Ein bisschen blöd ist ja niedlich. Aber so Spezialisten wie du sind besonders niedlich.
Indien führte 2024 Waren für 90 Milliarden Dollar in die USA aus und importierte von den USA Waren für 50 Milliarden.
Verzichtet Indien auf günstige Öllieferungen, dann bekommt es noch ganz andere Probleme.
Indien liefert insbesondere Arzneimittel, Schmuck, Edelsteine, Elektronik, Textilien, petrochemische Erzeugnisse, Lebensmittel und Kfz-Teile in die USA. Fraglich ob in den USA für 50% Preiserhöhung diese Produkte auch selbst produziert werden könnten. Trumps Erpressungsversuch ist ein Schuss in den Ofen.
Ich denke wenn es allein ums Öl ginge hätte Modi nachgegeben. Aber Trumpelstilzchen wollte ja Biomüll getarnt als Lebensmittel nach Indien exportieren…. NoGo-Zone
und weitere lustige Details, wie Waffenkäufe…
@Trux
Sollte sich in den letzten Jahren nicht dramatisch was geändert haben, ist Indien noch immer einer der wichtigsten Produktionsstaaten der Pharmaindustrie weltweit.
Erdöl spielt in der modernen Pharmaindustrie eine zentrale Schlüsselrolle und ist Ausgangsstoff für viele Arzneimittel sowie medizinische Kunststoffe und medizinische Bedarfsartikel
Das mit der Pharma kommt auf jedenfall dazu, im Softwaresektor ist Indien übrigens auch sehr stark und Serverfarmen brauchen auch Energie, und davon nicht wenig.
„dass Indien der größte Dieselimporteur ausgerechnet für die Ukraine wurde.“
„Womit Indien der größte Importeur ist“
Mir und mich verwechsle ich nicht, das kommt bei mich nicht vor?
Die Druschba Pipeline ist ein wirtschafts-historisches Projekt gemeinsamer Ost-West Anstrengungen zum beidseitigen wirtschaftlichen Nutzen.
Ein Monument wirtschaftlicher Friedenspolitik während des kalten Kriegs.
Erbaut u.a. von Tausenden Arbeitern aus der DDR, die Röhren kamen aus dem Westen.
Das zu zerstören ist nicht nur ein terroristischer Anschlag auf die Energieversorgung europäischer Länder, sondern ein terroristischer Anschlag auf die gesamte historische Ostpolitik, welche den europäischen Staaten, besonders Deutschland, günstige Energie lieferte und dadurch den wirtschaftlichen Aufstieg überhaupt erst ermöglichte.
Darauf muss es eine europäische Antwort geben, besonders aus Deutschland.
Oder wollen sich unsere Regierungspolitiker nach der Demütigung durch den Anschlag auf Nord Stream jetzt auch noch von ihrem ukrainischen Zögling vor aller Welt erniedrigen lassen?
Hoffentlich wird Orban seine Ankündigung wahr machen, der Ukraine die Stromversorgung abzudrehen.
Trump schimpft zwar, wenn er aber konsequent wäre, sollte er den Fluß von militärischen US Afklärungsdaten für die ukrainischen Angriffe in Russland stoppen. Er könnte auch die Wartung der britischen Trident Raketen stoppen, um damit die britischen Geheimdienste in der Ukraine zu bremsen.
Ich fürchte nur, er will, dass die „Europäer“ den Krieg gegen Russland weiter führen und die Waffen dafür bei ihm kaufen.
Diese ganze EU wäre zum totlachen, wenns nicht so traurig wär.
Die Ukraine führt Yurop am Nasenring spazieren und speziell die deutsche sogenannte Regierung …. ach, ich laß es, sie ist es nicht wert sich auch noch aufzuregen. Deutschland hat fertig. FIX UND FERTIG!
Was las ich heute? Einer der Totengräber verläßt die Politik? Wann kommt er wieder, als Retter?