
Raketenangriff auf israelische Atomwaffenanlage Dimona? Offenbar will Israel nicht über Freilassung der Geiseln verhandeln. Elon Musk will mit Starlink den Kommunikationsblackout durchbrechen.
Nach dem bislang schwersten Bombardement des Gazastreifens – der „schlimmsten Nacht“ bzw. der „neuen Stufe des Konflikts“ (IDF-Sprcher Daniel Hagari) -, haben heute die al-Qassam-Brigaden der Hamas heute begonnen, mit ihren primitiven Raketen Richtung Dimona in der Negev-Wüste zu zielen. Das ist ein wunder Punkt Israels, denn hier befindet sich Israels Atomanlage zur Herstellung und Lagerung seiner Atomwaffen, die es offiziell nicht gibt, aber von denen jeder weiß, dass Israel sie als Faustpfand und einzige Nation der Region besitzt.
Eine Hamas-Rakete soll in der Nähe des Atomreaktors eingeschlagen sein, was bedeuten würde, dass der Iron Dome sie nicht abfangen konnte. Die Raketen der Hamas werden der Atomwaffenanlage nicht wirklich gefährlich werden können. Aber der Angriff zeigt, wie gefährlich sich der Krieg entwickeln könnte, wenn beispielsweise die Hisbollah mit vielen ihrer weitaus besseren gelenkten Raketen mit größerer Reichweite oder mit Drohnenschwärmen die israelischen Luftabwehrsysteme überwältigen und die Anlage angreifen würden. IDF und Hisbollah beschießen sich gegenseitig, noch scheint die Hisbollah nicht in einen Krieg eintreten zu wollen, aber schnell könnte eine provokative Aktion die Zündschnur dazu legen. Von Israel kam offiziell keine Bestätigung des Angriffs auf Diotoma, aber es wurde gemeldet, dass es in der Umgebung Sirenen Raketenalarm gegeben habe und Detonationen von abgefangenen oder eingeschlagenen Raketen zu hören gewesen seien.
Erbarmungslos haben die Hamas-Kämpfer und andere Palästinenser, die mit ihnen durch die Breschen im ausgeschalteten Hightech-Zaun aus dem Gazastreifen in Israel eingedrungen sind, wahllos Menschen am 7. Oktober niedergemetzelt, auch Alte, Kranke, Frauen und Kinder. Israel schlägt erbarmungslos zurück. Wenn wehrlose Alte, Kranke, Frauen und Kinder durch das Bombardement aus der Ferne durch Raketen, Artillerie- oder Panzergeschosse getötet, verstümmelt oder verletzt werden sieht das weniger brutal aus, als wenn Bewaffnete andere jagen und niedermetzeln, aber für die wehrlosen Angegriffenen ist es egal, ob sie Messern, Schüssen oder Granaten zum Opfer fallen.
In dem asymmetrischen Krieg, in dem die Bevölkerung des Gazastreifens einerseits Geisel der Hamas und andererseits Gefangener Israels und Ägyptens ist, nutzt es den Menschen auch nichts, der israelischen Weisung zu folgen und in den Süden zu flüchten. Nirgendwo im Gazastreifen gibt es Schutz, ihn verlassen können sie nicht. Sie sitzen in der Falle.
Zwar wird Israel von den USA und der EU gebeten, bei den Angriffen das Kriegsrecht einzuhalten und die Zivilbevölkerung zu schonen, aber das hat keine Konsequenzen. Die IDF erklärt, nur militärische Ziele anzugreifen, aber ob das stimmt, lässt sich nicht nachprüfen, jedenfalls wird offensichtlich keine Rücksicht auf Zivilisten genommen. Der israelische Ministerpräsident Netanjahu hat heute erstmals Familienangehörige von Entführten getroffen und ihnen versichert, das Möglichste zu machen, um diese zu retten. Die Bombardierung von Gebäuden und Tunnels straft dem Lügen, primär ist der Notstandsregierung, die Hamas zu vernichten und auch große Kollateralschäden in Kauf zu nehmen ( siehe auch: Haben israelische Soldaten bei der Rückeroberung der Ortschaften auch israelische Zivilisten getötet?).
Die Angehörigen trauen der Netanjahu-Regierung zurecht nicht und fordern den Austausch der Geiseln gegen palästinensische Gefangene, was ebenfalls Hamas erneut vorschlug: Alle Geiseln gegen alle palästinensische Gefangenen (wobei Hamas nicht alle Verschleppten in ihrer Gefangenschaft haben will: Hamas weiß nicht, wo viele Geiseln im Gazastreifen sind). Überdies wird die Bodenoffensive abgelehnt, die möglicherweise just zu der Zeit begonnen wurde, als Netanjahu die Angehörigen der Geiseln traf. Unterstützt werden die Forderungen der Angehörigen von Protesten in vielen Städten Israels.
Die IDF haben noch nicht den Start der Bodenoffensive erklärt und sprechen weiter von Aktivitäten am Boden. Aber das kann auch Vorsicht sein, weil man nicht weiß, was die Truppen weiter im Inneren erwartet, da sich Hamas und die anderen militanten Gruppen sicherlich seit Monaten darauf vorbereitet haben.

Netanjahu versicherte, die verstärkten Angriffe würden das Leben der Geiseln nicht gefährden. Man führe jetzt den zweiten Unabhängigkeitskrieg, Israel kämpfe für die Menschlichkeit gegen Barbaren:
“Unser Ziel ist eindeutig: Wir wollen den mörderischen Feind besiegen. Wir haben erklärt ‘nie wieder’, und wir wiederholen: ‘nie wieder, jetzt’. Mein Herz schmerzt, als ich mich mit den Familien der Geiseln traf. Ich habe ihnen versichert, dass wir alle Möglichkeiten ausschöpfen werden, um ihre Angehörigen nach Hause zu bringen. Ihre Gefangenschaft ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit. …Diejenigen, die die IDF der Kriegsverbrechen beschuldigen, sind Heuchler. Ich rufe die Zivilisten in Gaza auf, in den südlichen Gazastreifen zu evakuieren… Der Feind benutzt zynischerweise Krankenhäuser als Schutzräume… Israel kämpft einen Kampf für die Menschlichkeit gegen Barbaren. … Seit Beginn dieses Krieges haben wir breite Partnerschaften aufgebaut, einschließlich der USA, Großbritanniens, Deutschlands, Frankreichs und vieler anderer europäischer Nationen. Sie haben nicht nur ihre Unterstützung, sondern auch ihren starken Wunsch nach unserem Sieg zum Ausdruck gebracht. … In den ersten Wochen des Krieges haben wir massive Luftangriffe geflogen, die dem Feind einen schweren Schlag versetzt haben. Wir haben viele Terroristen ausgeschaltet. Doch wir stehen erst am Anfang. Der Kampf innerhalb des Gazastreifens wird schwierig und langwierig sein; dies ist unser zweiter Unabhängigkeitskrieg. Dies ist die Aufgabe meines Lebens.“
Verboten wurde eine Demonstration vor Netanjahus Haus in Caesarea. In Kriegszeiten, so die Polizei, dürften keine Demonstrationen zu politischen oder Sicherheitsthemen stattfinden. Im Unterschied zu hohen Militärs und Geheimdienstchefs hat Netanjahu keine Verantwortung für die Fehler eingeräumt, die den 7. Oktober möglich machten. Es heißt, er will versuchen, die Schuld dem Militär zuzuschieben. Jetzt müsse er das Land schützen, sagte er, wenn der Krieg zu Ende ist, würden alle Fragen beantwortet werden.
Die Forderung der EU, humanitäre Pausen und sichere Korridore für die Lieferung humanitärer Hilfe einzurichten, wird von Israel nicht übernommen, aber ist sowieso eine zynische Initiative, zumal wenn dies im Rahmen einer wertebasierten Außenpolitik geschieht. Denn dies hieße, die israelische Armee kann im Zuge des Israel attestierten Rechts auf Selbstverteidigung vorgehen, wie sie will, man kümmert sich halt dann ein wenig um die Opfer. Wie wäre es denn wenigsten damit, Ägypten zu bitten, die Grenze für die Gaza-Bewohner zu öffnen und ebenso wie im Ukraine-Krieg Flüchtlinge in großer Zahl in den USA und in der EU vorübergehend aufzunehmen. Man könnte auch einen gewissen Druck auf Israel ausüben, Kriegs- und humanitäre Rechte einzuhalten, indem wie im Falle Russlands einseitig geschehen mögliche Kriegsverbrechen beider Seiten dokumentiert werden.
Am Samstag wurden vom Gaza-Gesundheitsministerium 7650 Tote und 19.450 Verletzte gemeldet. Ob die Zahl der Getöteten und Verletzten, die das von der Hamas-Regierung geleitete Gesundheitsministerium bekannt gibt, stimmt, ist nicht nachzuprüfen, ebenso wenig, ob Zweidrittel der Opfer Frauen und Kinder sind. Erstaunlich ist eher, dass es nicht sehr viel mehr Opfer bislang gegeben hat, während bislang nur wenige Hamas-Kommandeure getötet werden konnten.
Erschwerend kommt hinzu, dass vermutlich durch die Bombardierung, ob gezielt oder nicht, seit Freitag praktisch keine Telefon- und Internetverbindungen im Gazastreifen mehr funktionieren. Damit können die Menschen und Journalisten aus dem Gazastreifen nicht mehr berichten, was geschieht. Auch die Mitarbeiter von UN-Organisationen sind nicht mehr erreichbar. Der Kommunikationsblackout scheint dem Vorgehen des israelischen Militärs zugutezukommen, das damit begonnen zu haben scheint, erste Angriffe auf dem Boden auszuführen, wahrscheinlich in Vorbereitung der lange angekündigten Bodenoffensive, vor der Israel von vielen Seiten gewarnt wurde.
Elon Musk will einspringen und „international anerkannten Hilfsorganisationen“ im Gazastreifen Starlink-Verbindungen eröffnen. Das versprach er aufgrund eines Tweets der Kongressabgeordneten Alexandria Ocasio-Cortez, dass das Abschneiden jeder Kommunikation nicht akzeptabel sei: „Journalisten, medizinische Fachkräfte, humanitäre Bemühungen und Unschuldige sind alle in Gefahr. Ich weiß nicht, wie man eine solche Tat verteidigen kann. Die Vereinigten Staaten haben diese Praxis seit jeher angeprangert.“ Das wäre, wenn Musk das schnell schafft, eine wichtige Aktion.
Ähnliche Beiträge:
- Moshe Zuckermann: “Dass viele Zivilisten im Gazastreifen umkommen, hat Israel nie bekümmert”
- Die Interessen von Israel und Hamas beim Austausch von Geiseln und Gefangenen
- Haben israelische Soldaten bei der Rückeroberung auch israelische Zivilisten getötet?
- “Netanjahu ist nicht sehr daran interessiert, das Problem der Geiseln zu lösen”
- Dilemma von Israel: Geiselbefreiung oder Bodenoffensive?
Bei dieser Überschrift erwartet man, dass sich der Autor mit der Behauptung Netanjahus auseinandersetzt. Fehlanzeige. Stattdessen betätigt er sich als Blinder im Nebel des Krieges. Was soll dann diese Überschrift? Oder war die Überschrift schon als Framing gedacht?
Deshalb erlaube ich mir, nachzuliefern. Was ist Israel? Es ist ein Staat der Zionisten. Zionismus aber ist von Anbeginn an der Versuch, dem Rassismus gegen Juden entgegenzuwirken – mit einem Rassismus gegen Palästinenser. Ist so ein Staat dann überhaupt fähig und willens, in der konkreten Situation gegen Barbarei und für Menschlichkeit einzutreten?
Rassismus gegen die Juden? Antisemitismus etwa? Von dem nichtjüdischen Bevölkerungsteil in Palästina, der, wenn die absurde Unterscheidung zwischen jüdischen und nichtjüdischen Bevölkerungsteil in ethnischen Kategorien angewendet wird? Fast alle Bewohner der Region müßten als Semiten bezeichnet werden, denn sie kommen alle “aus einem Topf”, unterscheiden sich ausschließlich durch ihre Religion.
So unter “Antisemitismus” angewandt ist diese Einteilung selbst rassistisch und antisemitisch, die unzulässige primitive Übertragung dieser Kategorien aus der europäischen Realität auf die Situation in Nahost. Das verschleiert den Tatbestand, dass die zionistische Ideologie selbst rassistisch von Beginn an ist.
Der Rentner Rötzer hat einfach Angst durch zu propalästinensische Artikel gegen die deutsche Staatsräson zu verstoßen. Er hat Angst, das Overton vom deutschen Staat negativ sanktioniert werden könnte. Deshalb wiederholt auch er ständig das deutsche Staatsnarrativ. Das zeigt nur, wie sehr die deutsche Staatspropaganda wirkt, Angst auch bei kritischen Geistern erzeugt.
Wie soll das weitergehen?
Gibt es hier niemand mehr, der auch nur einwenig Mut hat?
Er spricht doch aber von “Hamas-Kämpfern”, was nach ÖR-Vorgaben (Nachdenkseite) unzulässig ist. Also, Mut hat er doch, er bellt trotz Verbot, wenn auch leise.
tja, wir nähern uns an eine Diktatur… erstaunlich dabei, in den USA-der deutsche Vorbild? gibt es viel mehr investigativen Journalismus der ganz schön hart mit der Regierung umgeht.. einschl Klagen
https://consortiumnews.com/2023/10/23/us-government-newsguard-sued-by-consortium-news/
in Deutschland unmöglich…
https://www.mintpressnews.com/pro-israel-trolls-mobbing-twitter-community-notes/286099/
Ihre Kritik an Rötzers Artikel bzw. den dort vertretenen Ansichten in allen Ehren (ich teile Ihre Meinung grundsätzlich). Aber warum müssen Sie ausdrücklich das Alter Rötzers ins Spiel bringen? Denn nichts Anderes tut der Ausdruck „Rentner“. Ad Hominem-Argumentation (die eigentlich nie eine ist) ist doch normalerweise der Lieblingssport der Mainstream-Journalisten und -Leser. Diese Art der Argumentation beinhaltet mehr als alles Andere die Abwertung des Kritisierten. Ist ein älterer/alter Mensch weniger wert als ein jüngerer/junger? Mich macht die Haltung, die ich bei Ihnen vermute, sehr traurig, obwohl ich noch ein ganzes Stück von Rötzers Alter entfernt bin.
Ich darf das, denn ich bin in seinen Alter und arbeite wie er auch noch gelegentlich!
Hier steht man inzwischen mit jeder Äußerung zu dem Konflikt mit einem Bein im Knast.
https://www.nachdenkseiten.de/upload/pdf/231027-Glossar_Berichterstattun-gNahostkonflikt.pdf
Gestern habe ich einen Kommentar nicht gepostet. Hätte ich’s getan hätte ich schon Nancy Faeser im Nacken.
https://www.tichyseinblick.de/meinungen/verfassungsschutz-faeser/
Eine “freie Welt” gibt es nicht mehr.
Immerhin lässt die Redaktion Bella freien Lauf, vielleicht haben sie ja auch Angst vor dir?
Kritik ist sicherlich angebracht, aber Kritik sollte kritisch sein und nicht persönlich defamierend.
Überlege mal einen Moment, ob nicht zumindest eine kleine Entschuldigung für Herr Rötzer angebracht ist.
Bundeskanzler Adolf Scholz einigte sich mit seinen Kollegen darauf, die Bombenangriffe und den Beschuss von Menschen aus humanitären Gründen zu unterbrechen, etwa für die Verrichtung von “Pi n Shi” auf ihrer Flucht in die ägyptische Wüste. Allerdings betont er nachdrücklich, dass es für Kinder nicht zählt, solange sie Windeln tragen können, in die sie beim weiteren Laufen hineinmachen können. Elternteile sollten keine Probleme haben, sie einzuholen, indem sie nach ihrem „Notdurft“ etwas schneller rennen, sagte Scholz, „wir sind alles nur Menschen“, das spare Zeit und Geld…
* Die IDF haben noch nicht den Start der Bodenoffensive erklärt und sprechen weiter von Aktivitäten am Boden. Aber das kann auch Vorsicht sein, weil man nicht weiß, was die Truppen weiter im Inneren erwartet…… *
Allerdings gibt es auch Berichte, nach denen die israelischen Truppen bereits heftige Verluste erlitten haben. (Nachprüfen lässt sich auch das natürlich nicht).
https://freede.tech/der-nahe-osten/185153-bericht-schwere-israelische-verluste-bei/
Es ist überhaupt schwer sich ein Bild zu machen, die westlichen Kräfte haben die Propaganda ebenso perfektioniert wie ihre Kriegsmaschinerien . Auf Nachdenkseiten wurde von durchgestochenen Informationen berichtet, dass die ARD bis hinein in Wortwahl und Satzbau Regie betreibt, gut ist auch nichts neues.
@bella: Im Rahmen des Möglichen finde ich den Artikel hier schon gut. Wenn alle kritischen Seiten mundtot gemacht werden ist auch niemanden geholfen.
“aber für die wehrlosen Angegriffenen ist es egal, ob sie Messern, Schüssen oder Granaten zum Opfer fallen.” Und gut, dass das mal klargestellt wird.
Ein weiterer Punkt ist auch angesprochen: Die Kritik der USA und Vasallen an Israel ist zu keinem Zeitpunkt ernst gemeint, reine Show, das wissen die Israelis auch.
Man sollte ohnehin nie darauf achten was diese Menschen sagen, es sind ohnehin notorische Lügner, sondern nur was sie tun.
Hätte Hitler wohl ähnlich sagen können!
Netanjahu schützt das Land nicht, sondern bringt es im Gegenteil in grösste Gefahr. Und Rötzer kann man nur raten, sich das de Villepain-Interview anzuschauen, in dem der ehemalige französische Ministerpräsident eine Position entwickelt und vertritt, die zwar nicht meine ist, mit der ich aber leben kann. Immerhin, da und dort regt sich noch Rationalität, allerdings sind die Kriegsgurgeln weit voraus.
@Zack15
“Netanjahu schützt das Land nicht, sondern bringt es im Gegenteil in grösste Gefahr.”
Das sehe ich auch so und würde es sehr schade finden wenn er damit durchkommt.
Netanjahu hat immer Schutz versprochen. Darin hat er offenbar versagt, wenn so ein großer Ausfall aus den Gazastreifen möglich war. Egal wie der derzeitige Krieg ausgeht, zusamnen mit den großen Protesten und Opposition gegen Netanjahu sollte ihn und seine Bande den Posten kosten. Ich bezweifele daß seine Propaganda das wird richten können für ihn.
Aus dem Artikel:
Israel kämpfe für die Menschlichkeit gegen Barbaren. <- das schon sehr dreist.
—
7650 Tote und 19.450 Verletzte auf Gegenseite,
ab wie vielen weiteren hingemetzelten BarbarenKinder.-, deren Mütter, evtl. auch Vätern ist dann mal Schluss auf der sog. "Westlichen Werte" Skala, die ja scheinbar der Tacho des Tötens ist ( Die Nadel, der Zeiger hat ja schwupps die Richtung gewechselt ).
im Irak waren es nach Madeleine Albright: 500.000 tote Kinder Wert…
Wer so redet, ist schlicht ein braunes Stück 💩. Auch noch ein verschlagenes und heuchlerisches dazu. Man wendet sich mit Ekel ab.
vorübergehend, der war gut! Diese „vorübergehende Aufnahme“ im Westen – oder sollte man nicht lieber anständig pejorativ von „Endlagerung“ sprechen? – stellt ja das Traumziel für so manche in Tel Aviv und Kairo da. Interessant ist auf jeden Fall, was inzwischen so alles an Neusprech-Ausdrücken für „Vertreibung“ und „ethnische Säuberung“ erfunden wird. „Vorübergehende Aufnahme“ – passt bloß auf, dass das nicht im ARD-Kompendium Eingang findet!
Und an was erinnern mich die aktuellen Planungen oder der allgemeine Sprech von Netanjahu und Konsorten bloß immer? Ach ja, an so was hier:
Stabil. Also zumindest das Prinzip dahinter. Ob sich jetzt „Neger“, russische „Orks“, arabische „Kameltreiber“ oder morgen wieder die „schlitzäugige gelbe Gefahr“ aus Fernost regen – Schwäche zeigen kommt für uns im Wertewesten nicht in Frage! Genauso wenig wie für anständige Deutsche der Verzicht auf Moralin, Judenhass und Rassismus – wo kämen wir denn da auch hin! Ergo: nix da mit Verhandlungen! Damals wie heute. Das Zitat stammt übrigens Eduard von Liebert, seines Zeichens zeitweiliger Gouverneur von Deutsch-Ostafrika. Kurz: Das Musterbeispiel eines anständigen, aufrechten Deutschen. Heute würde er vermutlich mit Tennissocken, Birkenstock, One-Love-Armbinde und FFP2-Maske bewehrt durch den Urwald stapfen und bei Grünen oder der Union Mitglied sein.
Und während sich die israelischen Elitenlager inklusive ihrer jeweiligen Unterstützer immer noch nicht ganz einig zu sein scheinen, wie sie jetzt (gegeneinander) vorgehen sollen (oder auch nicht) und ebenfalls nicht feststeht, ob Netanjahu seine Rache für den gegen ihn geschmiedeten Komplott von 10/07 bekommen kann / darf – einfach mal eine formale Rückfrage: Gefühlt drehen sich hier momentan drei Viertel aller Beiträge um Israel, Palästina, Gaza und die Hamas. Genauso dreht sich auch die Debatte – obgleich nur im Kreis. Mag alles schön und gut sein – bloß wie wäre es mit etwas mehr Abwechslung? Es gibt ja noch zig andere Themen, die man kritisch diskutieren und zu denen man den Mainstream sogar mal hinterfragen könnte, oder? Der verdrängte wie verleugnete Völkermord in Deutsch-Ostafrika wäre mal was für historisch interessierte Zeitgenossen (und solche die aus der Geschichte noch Lehren mitnehmen wollen statt bloß ECTS-Punkte). Natürlich könnte man auch aktuellere Geschehnisse wie beispielsweise hiesige Kinderarmut, Kindergewalt, Werteverfall, Wirtschaftsverfall, oder allgemein den „Verfall“ (Georg Trakl) analysieren… Nur so als Anregung, ist nicht böse gemeint. Peace ich bin raus.
Das dieses “vorübergehend” eine Fantasie ist, wissen auch die Ägypter.
Und sie wissen auch, dass weder USA noch die EU bereit sind, die Opfer dieses Desasters, das sie mitverursacht haben, aufzunehmen. Und da es höchstwahrscheinlich Jahre und Jahrzehnte brauchen wird bis die zusammengebombte Infrastruktur wiederaufgebaut ist und Bewohner versorgen kann, wird allein dies eine Rückkehr verhindern.
Danke, Du hast es wieder mal auf den Punkt gebracht !
@ Altlandrebell
Hallo!
Schön, hier mal wieder etwas von Ihnen zu lesen!
Dass Sie ausgerechnet mit Trakl enden, macht mich aber etwas besorgt.
—
Sie schreiben:
“Gefühlt drehen sich hier momentan drei Viertel aller Beiträge um Israel, Palästina, Gaza und die Hamas. Genauso dreht sich auch die Debatte – obgleich nur im Kreis. Mag alles schön und gut sein – bloß wie wäre es mit etwas mehr Abwechslung? Es gibt ja noch zig andere Themen, …”
Exakt so ist es!!
(Ich glaube, Herr Rötzer hat inzwischen seit dem 7. 10. den 17. Artikel dazu verfasst; habe mal gezählt.)
Grüße
Guten Abend werter @ Wolfgang Wirth,
schön von Ihnen zu hören!
Ach, der Trakl ist einfach einer meiner Lieblingsdichter, vielleicht Teil meines österreichischen Erbes. Seinen „Verfall“ habe ich noch zu Schulzeiten analysieren dürfen – genauso wie etwa die „Die Brück’ am Tay“, die ich heute noch auswendig kann, obgleich ich kein großer Fontane-Leser bin (Wann treffen wir drei wieder zusammen? / Um die siebente Stund am Brückendamm / …). Aber ob Dichter und Werk heute noch so bekannt sind, ist eine andere Frage. Wer liest das noch? Hat das „Mehrwert“? Gar „Nutzen“? Bringt es mich im Abi “weiter”? (Ungestellte Gegenfragen: wohin, wozu und warum). Davon abgesehen, dass Gedichtinterpretationen heute sicher unter Noten- und ECTS-Vorbehalt laufen. Echte Beschäftigung mit Werk, Zeit und Autor? Ne – schön das vorgekaute Wissen abspulen und immer brav im Meinungskorridor bleiben. Bloß keine exaltierten Analysen und schon gar nichts Werk-, Inhalt- oder gar Systemhinterfragendes!
In der Tat habe ich mich hier ein wenig rar gemacht. Hat unterschiedliche Gründe. Zum einen kommentiere ich ja nur als Hobby – und so viel Neues oder Debattierwürdiges sah ich die letzten Wochen einfach nicht. Sie verwiesen ja zurecht auf die siebzehn Palästina-Artikel. Da will ich mich nicht einklinken, bloß um mich wie ein Papagei zu wiederholen oder die neuesten Gerüchte zu zelebrieren. Ich jedenfalls maße mir nicht an, aus irgendwelchen verpixelten Bildern, Propagandafilmchen oder sonstigem Rauschen etwas destillieren zu können – zumal es überdies in der Regel nur Nebelkerzen sind, die ablenken sollen.
Und zudem finde ich es schade, dass Overton weniger Narrativhinterfragung als Narrativbegleitung zu betreiben scheint. Der Gaza-Krieg ist sicher ein aktuelles und wichtiges Thema und da kann man gerne zwei, drei Artikel pro Woche zu bringen – aber praktisch jeden Tag wie andere Medien den Konflikt- und Debattenverlauf nachzuspulen? Was hat das für einen Sinn und Zweck als „Debattenmagazin“? Da gehen mir einfach so viele Themen vergessen, die ebenfalls wichtig sind. Nur ein Beispiel: der nicht gerade geringe Anstieg der Kindergewalt (Stichwort: Mord an einem Obdachlosen im Lippischen). Letztes Jahr gab es laut “Der Standard” in NRW 21 000 unter 14jährige Tatverdächtige – ein Plus von 41 % gegenüber dem Vorjahr. Da sollte man doch wirklich mal die Hintergründe ausleuchten, oder nicht? Juckt das wirklich keinen? Wissen alle bereits Bescheid, ist alles geklärt? Vielleicht ist es „nur“ ein statischer Effekt (in den Vorjahren gab es ja die „Lockdowns“). Vielleicht auch nicht, sondern beispielsweise eine Folge jener „Lockdowns“. Potential für eine Analyse des gesellschaftlichen / systemischen Klimas und der zeitgenössischen Regression, welche solche Taten begünstigt, gäbe es m.E. genug. (Nur als Vorschlag an die Redaktion.) Und letztlich ist Gaza irgendwo nur die aktuelle Ukraine, zu der es hier über Monate Dauermeldungen gab und die jetzt komplett rausgenommen worden ist (das Schlachten und Sterben um Awdejewka verläuft absolut weggeblendet). Morgen dreht sich der Zirkus vielleicht um Taiwan. Und übermorgen treibt man eine andere Sau durchs Dorf. Mich interessieren aber eher Analysen über die Sautreiber und das Dorfleben…
Dazu kommt der Debattenton. Hier gibt es inzwischen so viele Dogmatiker und Trolle, dass man keine rechte Lust mehr zu antworten und zu schreiben hat, weil man sonst von irgendwelchen Seiten angeblafft oder des Abweichens von der wahren Linie bezichtigt wird. Das muss ich mir nicht geben, davon hatte ich im echten Leben genug. Wenn ich einen verengten Diskurskorridor und Maßregeln Andersdenkender benötige, schalte ich den ÖRR ein. Der Austausch mit Ihnen und ein paar anderen ist da leider eine seltene Ausnahme, werter Herr Wirth. Wir ticken wohl was Israel / Palästina, das wilhelminische Deutschland oder die Hintergründe der Nord Stream-Sprengungen betrifft unterschiedlich. Aber wir sind wohl noch von der alten Schule geprägt und können uns sachlich unterhalten und nach einer Diskussion die Hand geben. Heute muss man dagegen den anderen gleich duzen, bepöbeln, hat übergriffig zu sein und am wichtigsten: gleich persönlich zu werden. Statt einfach mal eine Meinung stehen zu lassen, „analysiert“ man lieber die „Motive“ des Gegenübers und dichtet ihm alle möglichen Charakterzüge und politischen Weltanschauungen an. Zuzüglich ein paar herzhafter Unterstellungen und einer Extraportion (linkem, rechtem, sonstigem) Moralin. Brauche ich alles nicht.
Und dann habe ich eben eine Alternative: mein analoges Leben. Zwar bin ich schwerbehindert und arbeitslos, muss – und vor allem: kann und will – aber trotzdem nicht 24/7 wie die Forentrolle und -fanatiker hier abhängen, um zwanghaft innere Leere zu füllen (Sie meine ich damit explizit nicht!). Ich habe meine Spaziergänge und Termine; Freunde und Bekannte mit denen ich Film-, Koch- oder schlicht Gesprächsabende verbringe, oder die einen anrufen oder -schreiben und obendrein wieder einen frischen Stapel echter Bücher (und keine „E-Books“), die gelesen und durchdacht sein wollen. Aktuell liegen z. B. „Generation Corona“ von Heinzlmaier, „Katharina die Große“ von Cronin und „Moral über alles?“ von Lüders auf meinem Nachttisch. Da surfe ich dann abends allenfalls kurz durch die Internetseiten – aber hundertfünfzig Newsartikel lesen oder zwanzig Kommentare schreiben? Da müsste schon öfters die Zeit zurückgestellt werden für.
Ich frage mich wirklich, woher manche Leute die ganzen Kapazitäten für ihre Blog- und Foristentätigkeit nehmen. Lassen die Mutti oder die Göttergattin den Haushalt und die Einkäufe erledigen? Kocht Lieferando? Übernimmt das Bügeln Butler Johann? Oder lässt man sich für den Wohnungs- und Hausputz einfach alle paar Monate den Kammerjäger oder eine neue Iwana aus Bulgarien kommen? Schreiben die im Zehnfingersystem? Oder sind sie doch nicht so real, wie sie erscheinen, sondern ein Team, das sich einfach hinter Pseudonym XY verbirgt und im Wechselschritt postet? Bei manchen hier habe ich den Eindruck, dass sie zwar keine Trolle sind, aber auch nicht ohne Absicht, sondern eher im Auftrag unterwegs zu sein scheinen. Oder unterforderte Parteigranden verkörpern, deren Chefs gerade sitzungsfreie Woche haben, sodass sie nach Muße im Forum ihre (innerparteilichen) Streits weiterzelebrieren können.
Ja, heute fiel meine Antwort wohl wieder etwas nachdenklicher aus. Aber letztlich ist der Diskurs und Umgangston in Online-Foren doch wohl nur ein allgemeines Signum der gesellschaftlichen Zustände, finden Sie nicht? Und da begebe ich mich dann lieber in meinen „safe space“ des offenen Austauschs und echten Gesprächs im Analogen. Also: posten will ich auch weiterhin – aber eher am Wochenende oder wenn es mal wieder was wirklich Neues gibt.
Ihnen wünsche ich auf jeden Fall einen guten Abend und einen angenehmen Start in die neue Woche,
viele Grüße
Ihr Altlandrebell
@Altlandrebell
Ich lese Ihre Texte immer mit Interesse und freue mich, dass Sie wieder aufgetaucht sind.
Sie beschreiben, warum Sie sich Overton und das Forum nur sporadisch antun wollen. Viele Ihrer Vorbehalte kann ich nachvollziehen. Offenbar haben Sie auch schlechte Erfahrungen mit anderen Kommentatoren gemacht. Sie bleiben aber vage und belassen es bei Anspielungen und Vermutungen.
Darf ich fragen, was Sie motiviert, diese sehr persönlichen Gedanken mit dem Publikum zu teilen? Ist das eine Art Appell an die Redaktion, das Themenspektrum zu erweitern und die Kommunikationsregeln im Forum zu optimieren? Irgendeine Absicht dürfte schon damit verbunden sein, oder nicht?
Ich schätze das Overton Magazin allein wegen seiner nonkonformen Berichterstattung sehr und finde, dass sich auch im Forum immer wieder sehr interessante Beiträge finden. Es gibt leider auch ein paar manische Klugscheisser, Pöbler und Randalierer, die sich hier nur herumtreiben, um ihren Lebensfrust an anderen abzureagieren. Diese Spaßbremsen sollte man konsequent zwingen, unter dem Klarnamen zu publizieren!
Vielleicht haben Sie Lust, noch ein paar Gedanken zu meiner obigen Frage zu äussern?
Lieber Guido Biland,
danke für Ihre Replik. Auch ich lese Ihre Texte immer wieder gerne und mit Genuss (mitunter auch mit Reibung). Ihre adaptierten zehn Gebote vom Wochenende waren eine wohltuende Abwechslung zur thematischen Verdichtung hier in den letzten Wochen, die freilich beileibe nicht nur Overton betrifft. (Wobei ich die Gebote nicht so US-zentriert aufstellen würde und Sie ruhig noch das große elfte Gebot – „Überschütte alles mit Moralin und westlichen Werten“ – hätten dazu packen können – aber das wäre eine Diskussion für und unter einem anderen Artikel.)
Overton lese ich gerne und hier will ich auch weiterhin kommentieren – habe ich vorhin sogar zu dem heutigen Interview Herrn De Lapuentes (den ich im Übrigen sehr schätze, Grüße an dieser Stelle. Seine Kolumnen sind immer lesenswert und sicher nicht umsonst. Vielleicht mag er sie mal wie ein Thomas Fischer in einem Sammelband herausgeben). Also: Aufhören zu kommentieren will ich nicht. Ich bin aber momentan sehr gut im Analogen ausgelastet und wenn mir dann noch zu viel Wiederholung und zu viel Pöbelei herrscht, dann gehe ich durchaus mal auf Abstand. Ist natürlich auch ein rein subjektives Empfinden.
Warum teile ich nun meine Gedanken? Einerseits Absicht, andererseits nicht. In der Tat fand ich, dass eine gewisse thematische Einengung stattgefunden hat (Herr Wirth und ein paar andere Mitschreiber sahen es wohl ähnlich). Deswegen habe ich mich über Ihren Beitrag wie auch beispielsweise den heutigen von Thomas Moser sehr gefreut. Allgemein fände ich es schön, noch weitere (gerne auch vergessene) Themenfelder aufzugreifen:
– Das könnte die von mir gestern erwähnte Kindergewalt sein oder weitere Signaturen des Zeitgeschehens unter den herrschenden Bedingungen.
– Das könnten Länderberichte aus anderen Weltregionen sein – wie steht es beispielsweise um Griechenland, zu dem man nur noch äußerst sporadisch etwas hört, nachdem es zur Mitte des letzten Jahrzehnts die mediale Funktion und Rolle Gazas und der Ukraine innehatte? Wie ist die Lage dort, wie wirkt sich die Austerität aus?
– Das könnten historische Themen mit Aktualitätsbezug sein. Beispielsweise der Maji-Maji-Aufstand im damaligen „Deutsch-Ostafrika“ und der Neokolonialismus im heutigen Tansania durch westliche Bergbaukonzerne.
– Kritische Diskussionen wie der Westend-Verlag sie ja in seiner Edition „Streitfrage“ bietet. Also beispielsweise ein Seenotretter vs. einen Kritiker von Zwangsmigrationsprozessen.
– Kritische Diskussionen zwischen Foristen. Ein Interview mit „X“ und „Y“ zum Thema „Ä“. Gerne mit „viel scharf“, aber vorzugsweise noch mit „ohne Beleidigungen“.
– Oder schlicht mal Interviews mit „Nonames“ – keinen Promis, Politikern, „Experten“, sondern Leuten aus der Bevölkerung, von der Straße oder aus der Bahn. Was sie umtreibt, wie sie bestimmte Entwicklungen sehen, was ihnen wichtig ist, was sie von der Zukunft erhoffen, erwarten, befürchten. Von mir aus anonymisiert.
Ach, es gibt sicher Dutzende Ideen und Themenfelder. Das ist nur ein halbes Dutzend an bescheidenen Vorschlägen. Wie viel davon ein kleines Magazin aufzugreifen vermag, ist natürlich eine andere Frage. Manches lässt sich vielleicht gar nicht umsetzen, manches interessiert keinen – aber anderes ist vielleicht brauchbar.
Zum anderen schreibe ich einfach mit anderen Usern über diese und jene Themen und mit Herrn Wirth kann man sich wie ich finde sehr gut austauschen und ich wollte ihm die Beweggründe meiner Abwesenheit darlegen – größere Absicht war da gar nicht dahinter. Vieles betrifft ja Phänomene und Erfahrungen, die er auch und andere ebenso (nicht unbedingt hier) gemacht haben. So persönlich fand ich das zudem gar nicht mal (oder wir haben vielleicht unterschiedliche Vorstellungen was „persönlich“ ist – ich gehe mit meinem Umfeld und meiner Behinderung beispielsweise recht offen um. Hier in meinem Milieu gib es weitaus „persönlichere“ Themen und Geschichten, die ich aus dem Grund auch nicht weiter ausführe). Ich würde eher sagen, dass ich gerne meine Gedanken zu Phänomenen und Prozessen alltagsempirisch zu veranschaulichen versuche. Ich teile ja hier nicht meine Blutwerte, Fotos meines Müslis oder begehe non-stop größere selbstentblößende Tätigkeiten wie die (erwachsenen) Kinder, die tagtäglich auf Instagram, Tinder und Co. herumhängen.
Was eine Optimierung der Kommentarregeln betrifft, bin ich jedoch zurückhaltend. Von Klarnamenpflichten halte ich nicht viel. Was ich schön fände, wäre ein genaueres Hinschauen bei Beleidigungen. Ich bin dafür kein juristischer Fachmann, es war nur mein Eindruck, dass das zugenommen hat. Gar nicht mal unbedingt mich betreffend, sondern Mitforisten mit abweichender Meinung. Sicherlich eine weiterer Signatur der Zeit, aber das muss nicht sein und in den hiesigen Kommentarregeln steht schließlich auch:
Also ich beispielsweise empfinde das Küchenpsychologisieren, das hier mitunter betrieben wird, als übergriffig. Da könnte man vielleicht öfters darauf hinweisen das zu unterlassen. Dass die betroffenen User selbst (zurück)psychologisieren, ist ja kein Argument, sondern eherein Anreiz allgemein anzumahnen von solcherlei Tun Abstand zu nehmen.
Das wären soweit meine Gedanken. Wenn Sie Rückfragen haben, geben Sie ruhig Bescheid.
Grüße
Ihr Altlandrebell
PS: Und öfters hängt hier die Bearbeitungsfunktion, meinem anderen (Lang-)Kommentar konnte ich nicht mehr bearbeiten und dem hat’s die Formatierung verhauen.
Lieber Altlandrebell
Herzlichen Dank für Ihre Gedanken und Anregungen. Besonders auch für das Kompliment, das ich gerne wie folgt erwidere:
Wenn ich mich nicht arg täusche, verfügen Sie über die drei wichtigsten Voraussetzungen für die Mitwirkung als Magazin-Autor:
1. Hohe Sprachkompetenz
2. Hohe spezifische Sachkompetenz
3. Redaktionelle Kreativität
Ich würde Sie gerne als Autor sehen, nicht nur im Forum. Es ist immer ein Genuss, Ihren Gedanken und Ihrem rhetorischen Witz zu folgen. Setzen Sie sich doch mit Roberto de Lapuente in Verbindung und schlagen Sie ihm einen Beitrag vor. Ich habe es auch so gemacht. Er wird ihn sicher schätzen.
Ihre Texte werden sich hier groẞer Beliebtheit erfreuen, da bin ich mir ganz sicher.
Würde mich sehr freuen, von Ihnen bald mehr zu lesen – vorzugsweise an prominenter Stelle.
Grüßen Sie Herr de Lapuente von mir!
Beste Grüße aus der Schweiz
Lieber Guido Biland,
danke für Ihre lieben Worte und die Anregung. Ich werde sie mir mal durch den Kopf gehen lassen.
Schöne Grüße in die Schweiz – einige meiner Ahnen stammten wohl aus dem Küssnachter Raum, vielleicht stammt dorther meine freisinnige Ader…
Ihr Altlandrebell
Hallo, Altlandrebell,
ich antworte Ihnen hier morgen.
Grüße
Guten Abend! @ Wolfgang Wirth
Keine Umstände wegen mir, ich werde morgen ohnehin viel unterwegs sein und wenn erst abends ins Forum blicken.
Ihnen einen guten Dienstag + Grüße
Guten Morgen, guter Altlandrebell,
haben Sie Dank für Ihre – wie immer – interessante und gute Antwort. Dass Sie hier nur noch ab und zu aktiv sein wollen, kann ich gut verstehen und Ihre Kritik an der zuletzt recht einseitigen inhaltlichen Ausrichtung vieler Artikel („weniger Narrativhinterfragung als Narrativbegleitung“) trifft es bei einigen Autoren recht gut. Das trennt dann diejenigen, die sich unbedingt engagieren wollen, die etwas bewegen wollen, von jenen, denen es eher „nur“ um Erkenntnisgewinn geht. Ich bevorzuge letztere.
Trotzdem ist Overton mit seiner vergleichsweise großen Bandbreite und den manchmal eben doch lohnenden Debatten im Netz insgesamt ein eher seltener Lichtblick und ich freue mich, diese Seite (zufällig) entdeckt zu haben.
Ihre Kritik am Umgangston so einiger Kommentatoren teile ich vollkommen! Ja, der Diskurs und Umgangston in Online-Foren verweist allgemein auf die gesellschaftlichen Zustände – also auf Merkmale wie Oberflächlichkeit, Ungeduld, Empathieschwäche, gedankliche Einseitigkeit sowie ganz allgemein den Rückgang der Rationalität und die Zunahme von irrationalen oder zu emotionalen Vorstellungen.
Daraus folgen dann oft Unhöflichkeit bis hin zur Aggression, ständige Moralisierung, Intoleranz, Missionierungswillen – und teils auch schlichte Kenntnisarmut. (Wobei Unwissenheit ja noch kein Vergehen ist und man sich eigentlich eher freuen sollte, wenn man was dazulernen kann.)
Ich persönlich lese ohnehin nur noch die Kommentare bestimmter Leute, die ich inzwischen als lesenswerte Autoren einzuschätzen gelernt habe. Den Rest überfliege ich nur und das auch lediglich bei neuen Namen und interessanten Themen.
Ich denke mal, dass insbesondere die jüngeren Leser hier nur an ihrem kleinen Smartphone lesen und schreiben – was einerseits die Bevorzugung kurzer und schneller Antworten erklären dürfte und andererseits das oft nur oberflächliche Lesen anderer Kommentare (für Längeres ist der Bildschirm ja einfach viel zu klein!). Die beteiligen sich hier also ebenso unüberlegt und spontan, wie sie es auch bei ihren Whatsapp-Gruppen tun.
Früher gab es mal die kluge Regel, dass man einen Brief nicht aus der momentanen Stimmung heraus schreiben sollte, sondern ihn überdenken und gliedern sollte, dass man ihn mehrfach korrekturliest und vielleicht sogar ein oder zwei Nächte darüber schläft. Schließlich merkt man auf diese Weise eher, wo man sich selber missverständlich ausgedrückt hat, wo ein Füllwort zu streichen ist usw. Na ja, das passt nicht mehr zu der schnelllebigen (seltsam, diese drei l) „Kultur“ von heute … passt vielleicht auch nicht zu einem Online-Forum. Andererseits muss man ja nicht zeitgeistige Unsitten übernehmen. Welchen Sinn haben aber schon ein paar schnell hingerotzte „Kommentare“?? Bepinseln des Egos. Da kann man sich die Zeit gleich sparen!
Außerdem drängt sich der Eindruck auf, dass es immer mehr Menschen gar nicht mehr gewöhnt sind, überhaupt mit Andersdenkenden in zivilisierten Kontakt zu treten. Vermutlich ist das eine Folge der immer häufigeren digitalen sozialen Netzwerke, in denen sie überwiegend Gleichgesinnten begegnen und wo daher ein hoher Anpassungsdruck besteht. Dadurch machen diese Menschen zunehmend weniger analoge Kontakterfahrungen, die über oberflächlichen Smalltalk beim Bäcker hinausgehen und Andersdenkende miteinbeziehen. Schon die Nachbarn kennen sie nicht mehr. Man könnte auch von einer übersteigerten Harmoniesehnsucht in einer zunehmend unüberschaubaren und hochkomplexen Welt sprechen, sodass Dissens nicht mehr ertragen wird. Aber ich bin kein Psychologe.
Im Grunde läuft das alles auf Gesellschaftszerfall hinaus, da Gemeinsames und Verbindendes nicht mehr gepflegt wird.
Nebenbei: die Wörter „Verfall“ und „Zerfall“ werden oft synonym gebraucht, scheinen mir aber nicht deckungsgleich. Was ZERfällt, war vorher eine komplexe Struktur, die nun verloren geht, sodass bloß ihre früheren Einzelteile übrig bleiben. Wenn etwas VERfällt, dann geht das noch darüber hinaus, dann gehen sogar die Einzelteile kaputt. Wie wäre es daher mit Gesellschaftszerfall und Kulturverfall?! Vielleicht hätte da auch Trakl zugestimmt.
Das Bewahren der analogen echten Welt ist daher eine wichtige und lohnende Aufgabe. Übrigens gab es dazu letztens bei „Manova“ (= Ex-Rubikon) ein interessantes Gespräch mit Walter van Rossum:
https://www.manova.news/artikel/die-digitalen-ketten-sprengen
Klar, echte Gespräche mit Verwandten, Freunden oder Nachbarn sind durch nichts zu ersetzen! Allerdings findet man da nicht unbedingt die gleichen Interessen. Ist zumindest bei mir so.
Dann gibt’s bei den Kommentatoren noch die rührigen Rentner beiderlei Geschlechts, die mit viel Zeit gesegnet sind, aber – so ist zumindest mein Eindruck – in ihrem Denken und ihren Erklärungsversuchen teilweise in vergangenen Jahrzehnten und bei Steckenpferden von früher stehen geblieben sind. Vielleicht gehöre ich auch dazu?
Ja, ich sehe es ebenfalls so, dass manche Kommentatoren sich hier nur als Vertreter ihrer eigenen Organisation verstehen, egal ob das nun eine Partei, eine Gewerkschaft, irgendeine Antifa-Zelle oder sonstige Gruppe ist – und nicht als eigenständige Denker. Also Leute, die sozusagen „im Auftrag“ unterwegs sind.
Allerdings sollte man die Zahl derjenigen nicht unterschätzen, die zwar nicht selber schreiben, aber trotzdem vieles lesen.
—
Gewiss haben wir beide teilweise recht unterschiedliche Blickwinkel oder Meinungen, aber das ist ja kein Hindernis für einen anregenden Austausch – ganz im Gegenteil. Daher ist es schön, dass Sie hier ab und an noch mal reinschauen wollen.
Mir persönlich ist der intelligente Austausch mit klugen Leuten schon wichtig, zumal ich bereits im Ruhestand bin und nicht mehr so sehr zum Austausch mit den früheren Kollegen komme. Mein liebe Frau teilt meine Interessen in diesem Falle nicht so sehr.
—
Ja, es gibt noch viele andere Themen, die mehr Beachtung finden könnten, da sie uns der räumlichen Nähe und Bedrohlichkeit wegen eigentlich mehr beschäftigen müssten – etwa der von Ihnen genannte Anstieg der Kindergewalt bzw. der Jugendkriminalität.
Interessant finde ich den Gedanken, den Sie Guido Biland übermittelt haben, nämlich Interviews mit normalen Leuten zu führen. Wenn das gut gelingen sollte, wäre es ein Gewinn, aber wenn es so abliefe, wie in den TV-Sendungen der öffentlich-rechtlichen Medien, dann wär´s ein übler Rohrkrepierer. Ich kann diese eben NIE repräsentativen, sondern absichtlich subjektiv ausgewählten Straßeninterviews, die nur das ohnehin publizierte Narrativ stützen sollen, nämlich überhaupt nicht ausstehen.
Als sinnvoll und lohnend betrachte ich auch eine stärkere Beschäftigung mit der zunehmenden Einengung der Meinungsfreiheit. Das ist ja etwas, wogegen sich Overtone schon von seinem Namen und Credo her engagiert. Wir haben es hier mit einem besorgniserregenden und gefährlichen allgemeinen Trend zu tun. Von daher wäre etwa auch ein Artikel über die aktuelle „Westminster Declaration“ lohnend.
https://westminsterdeclaration.org/deutsch
Bemerkenswert und gut fand ich auch die Artikel über die chinesische Alltagskultur und die Mönche auf dem Berg Athos.
—
Zu Trakl. Seine Stimmungsbilder sind wirklich gut, doch mag ich mich in seinen eher düsteren und teils ausweglosen Welten nicht lange aufhalten.
Tja, wer kennt auch bloß noch seinen Namen? Und ähnlich ist´s doch mit vielen anderen, die uns noch geläufig oder zumindest bekannt sind. Wohl sehr treffend, wie Sie das mutmaßliche Interesse heutiger Schüler an Gedichtinterpretationen beschrieben haben. Vielleicht gehören unsere Jahrgänge zu den letzten, die tatsächlich sogar noch selber Gedichte geschrieben haben … ?!?
Fontane gewichte ich übrigens höher als Sie, insbesondere sein Alterswerk „Der Stechlin“ ist für mich Große Literatur; seine Gedichte kenne ich weniger.
Habe übrigens zuletzt tatsächlich noch mal Jüngers „Über die Linie“ gelesen. Einen Essay von 1950, in dem er sich mit dem Nihilismus beschäftigt. Aber auch der Begriff „Nihilismus“ ist ja etwas, was heute nicht mehr gängig ist – vermutlich deshalb, weil er mittlerweile so sehr unseren postmodernen Normalzustand beschreibt, dass das überhaupt nur noch wenigen auffällt. Nur noch wenige Leute kennen überhaupt ein Anderes …
Im Moment lese ich Travens berühmtes Buch von 1930 „Das Totenschiff“. Seit 50 Jahren schon steht das Buch ungelesen in meinem Bücherschrank, denn ich hatte bereits nach wenigen Seiten eine intuitive Abwehr gespürt, es weiterzulesen. Die Hoffnungslosigkeit, die Traven so gekonnt lakonisch schildert, hatte mich als jungen Menschen abgestoßen. Heute empfinde ich es anders.
„Moral über alles?“ von Lüders hört sich auch interessant an, allerdings scheint mir Lüders nicht nur unbeteiligter Beobachter, sondern auch Partei zu sein. Dieses ständige Moralisieren sehe ich ohnehin als Problem, aber es mag sein, dass ich mich – von Arnold Gehlen („Moral und Hypermoral“) oder Alexander Grau („Hypermoral: Die neue Lust an der Empörung“) kommend – dem Thema hier von einer anderen Seite nähere als Sie.
—
Übrigens habe ich zufällig Ihren Disput mit jenem @ Tom Gard mitbekommen, weil ich einfach nur nach einem möglichst aktuellen Beitrag von Ihnen suchte, um einen älteren Antwortbrief zu platzieren … Da ich dann den bewussten Brief an Sie hinter jenem Disput veröffentlichte, ist er Ihnen vielleicht sogar entgangen. Kann ja sein, dass Sie aus Ärger über jenen unerfreulichen Zeitgenossen dort gar nicht mehr reingeschaut haben. Sie finden ihn hier: https://overton-magazin.de/top-story/moshe-zuckermann-die-menschen-haben-das-vertrauen-in-regierung-und-die-armee-verloren/#comments
und dort unter Tom Gard sagt: 11. Oktober 2023 um 10:20 Uhr
als 21. bzw. vorletzten Kommentar.
Hoffentlich leiden Sie nicht sehr unter gesundheitlichen Beeinträchtigungen. In diesem Sinne: Kommen Sie gut durch die Woche!
Gruß, Ihr Wolfgang Wirth
Lieber Wolfgang Wirth,
danke für Ihre lange und interessante Antwort. Ich will Ihnen in den nächsten Tagen antworten. Ihre andere Replik habe ich in der Tat nicht erhalten; ich werde sie nun aber lesen und mit aufnehmen.
Ihnen ebenfalls eine gute und angenehme Woche und einen schönen Nachmittag
Ihr Altlandrebell
@ Altlandrebell
Danke für den Beitrag. Besonders Georg Trakl hat bei meiner Kurzrecherche noch eine nette Assoziationskette in Gang gesetzt. Er veröffentlichte ja im Der Brenner. Und der Brenner wurde vom Satiriker Wolf Haas mit seinem Nicht-Helden Brenner aufgegriffen. 😆😆
Meine Empfehlung für Sie: zur Entspannung und Erbauung etwas Wolf Haas lesen.
Raffinierte Gschichtl.
Ersatzweise EAV Café Passe…
@Veit Tanzt
Lieben Dank für Ihren Buchtipp!
Und als Halb-Österreicher sind EAV, Falco und Co. natürlich Standard bei mir (im Gegensatz zu “Dem Standard” und seinem Forum)…
Schon die Überschrift finde ich mehr als unmöglich! Der zu verurteilende Angriff der Hamas auf auf Zivilisten in Israel rechtfertigt das jetzige Handeln Israels gegen die Zivilbevölkerung in Gaza nicht und ist genau so scharf zu verurteilen!
Die Propaganda soll die die niedrigsten Instinkte in den Menschen wecken!
Nicht in meinem Namen!
Seht her, was hier geschieht
https://www.aljazeera.com/news/2023/10/28/so-world-knows-gaza-parents-mark-childrens-names-on-bodies-amid-bombing
+++Netanjahus Sprache und die ganze Konstellation dieses Konflikts erinnert an die asymmetrischen Kriege des Kolonialzeitalters+++
Deshalb ist das beständige Betonen des hiesigen Mainstream, Israel sei ja eine Demokratie in einem Umfeld von Autokratien und Diktaturen, wenig überzeugend. Die schlimmsten Kolonialverbrechen verübten Grossbritannien, Frankreich, die Niederlande und die USA als sie schon längst parlamentarische Demokratien waren.
Und die (z.T.) jahrhundertelang in den Genuß von Nachhilfeunterricht i.S. “demokratische Umgangsformen” gekommenen Länder und Kulturen könnten sich angesichts der am Gazastreifen im Besonderen und an den Palästinensern im Allgemeinen in Praxis übersetzte Prinzipien der “rules-based-order” fragen, wie es z.B. Vietnamesen oder Afghanen geschafft haben…….
Möglicherweise kommen sie sogar auf gänzlich unblutige, gleichwohl aber wirkungsvolle, Methoden der Gegenwehr. Sie könnten so demonstrieren, was die vom Westen beschworene “Menschlichkeit” aus ihrer Sicht bedeutet.
Ja das könnte wirklich geschehen, so nach Gandhi’s denke, um sich aus der Umklammerung zu befreien.
Dieser Krieg in dieser Form bringt Schande über Israel, Schande über die USA, Schande über die EU.
Was ist die jüdisch-christliche Wertegemeinschaft wert, wenn sie so etwas zulässt? Welchen Wert haben die Predigten ihrer religiösen Führer? Wie glaubwürdig sind die Reden der westlichen Politiker? Warum sollte man die Berichte westlicher Medien noch ernst nehmen, warum ihre Schriftsteller, ihre Theateraufführungen? Was sagt dieser Krieg über unsere Philosophen, Politikwissenschaftler und andere Sozialwissenschaftler aus?
Warum sollte man noch Bücher oder Zeitungen lesen, Nachrichten sehen und sich informieren, wenn alles im Bedarfsfall Makulatur ist?
Unsere klammheimliche Zustimmung zu diesen Kriegsverbrechen wird für unsere (Un)Kultur noch dramatische Folgen haben. Für uns selbst.
@ Simon
Vorab: Es liegt mir fern Ihnen ein kleines Maß an Naivität zu unterstellen.
Und jetzt das ABER. Die Gesellschaft hat sich gewandelt. (Zumindest die letzten vier Jahrzehnte.) Und mit dem Wandel hat eine massivste Bewertungsverschiebung stattgefunden. Was vor vierzig Jahren noch als soziopathisches Randgruppenphaenomen galt, ist, so scheint es mir, mittlerweile medial verordnete Staatsräson. Bedauerlich mit allen damit verbundenen vermeintlichen Konsequenzen.
Die Soziopathen sitzen doch heute an den Schalthebeln der Macht. Man hat sie gezielt dorthin befördert. Wer dieses “man” ist, das kann ich nicht genau fassen. Aber das es so war, ist heute deutlich erkennbar. Mit den Auswirkungen hatte und habe ich auch im privaten Umfeld zu tun. Das, was wir im Großen (Autoritarismus, Canceln, Schere im Kopf usw.) sehen, fand und findet auch im Kleinen statt bzw. wurde dort vorbereitet. Und es geht weiter so. Die Folie, auf der das ganze läuft, ist der immer faschistoider werdende Neoliberalismus. Mittlerweile glaube ich auch, dass ein großer Crash nicht mehr vermeidbar ist. Denn Soziopathen sind krank, geisteskrank, und gehören in Behandlung und nicht ans Steuer…
@ AeaP
So ist es. Ich las mal in einem Buch von Jan Willem van de Wetering vom Tao-Rad des Lebens. Sinngemäß von der Schlange der Falschheit, dem Hahn des Stolzes, dem Schwein der Habgier, etc., die das Rad blindwuetig antreiben bis das Lager festgefressen ist und das Rad zerbricht.
Das ist keine Frage individueller, sondern kollektiver, systemischer Psycho- oder Soziopathie.
Es hilft nichts, das Personal auszuwechseln.
Wie war der Soruch gleich? Gute Mädchen kommen in den Himmel. Böse Mädchen kommen überall hin. Sprich: die Soziopathen sind den guten Menschen gegenüber im Vorteil, weil sie nicht durch Moral und Gewissen begrenzt werden. Deswegen gibt es immer mehr von ihnen je höher man schaut. Es ist ein Wettbewerbsvorteil auf der Karriereleiter soziopath zu sein.
Das gepeinigte Kind wird selbst zum Peiniger. Israels Rechte wird dunkelbraun. Menschen mit jüdischer Religion werden zum Übermenschen, während das Leben der Anderen, selbst von Kindern, entmenschlicht wird.
Diese ferngesteuerten, kriegsbesoffenen, parasitaeren und vorgelagerten Scheindemokratien, ziehen uns in Kriege hinein, welche von neutral informierten Menschen, niemal auch nur ansatzweise in Betracht gezogen werden wuerde.
100% auch meine Ansicht 👍 Jeder Krieg ist ein Krieg der US Hochfinanz und ihrer Waffenlobby.
“Netanjahu: „Israel kämpft einen Kampf für die Menschlichkeit gegen Barbaren“
Das sehen manche Menschen aber ganz anders! Besonders Menschen jüdischen Glaubens, siehe hier:
“NOT IN OUR NAME”
https://twitter.com/MMFlint/status/1718183279986106482
Und diese Menschen sind Teil der Hoffnung und damit das Salz der Erde.
Man sollte bei der Bewertung beachten, das Netanjahu innenpolitisch mit dem Rücken zur Wand steht.
Man kann nicht oft genug betonen, ein relevanter Anteil der israelischen Bevölkerung ist gegen den Krieg und auch gegen eine weitere Landnahme. Viele würden sogar Gebiete zurückgeben. Die religiös faschistische Siedlerbewegung ist das Problem.
Es ist bezeichnend, das alle die gegen den Krieg sind in der Berichterstattung nicht vorkommen oder als Idioten wahlweise als Antisemiten bezeichnet werden.
Das ist besonders perfide, weil die Palästinenser mehrheitlich auch Semiten sind. Die haben nur eine andere Religion.
Auch vertritt der der Zentralrat der Juden in Deutschland nur einen Teil der Gemeinden. Ein nicht unbeträchtlicher Teil hat eine abweichende Meinung. Das bedeutet nicht, das die kein Israel wollen (bis auf eine Gruppe Juden mit sehr speziellen religiösen Ansichten), die wollen einen Kompromiss mit dem alle leben können, unter Berücksichtigung, das sie keine Lust haben Selbstmord zu begehen. Das Leid der Palästinenser (quasi die Gründungsschuld Israels) sehen sie und verurteilen dies auch und sind aktiv an konstruktiven Lösungen interessiert.
Deren Problem ist, die sitzen inzwischen zwischen allen Stühlen.
Lösungssucher sitzen grundsätzlich zwischen allen Stühlen, weil es auf beiden Seiten im er Hardliner gibt, welche Lösungen nur zu ihren Gunsten akzeptieren und denen das Wohl Aller am Allerwertesten vorbei geht.
Erst die Angst vor dem eigenen Untergang macht diesen Personenkreis etwas diplomatischer.
Weil dieser Umstand in nächster Zeit durchaus eintreten könnte, sind wirkliche Lösungen nach 30 Jahren Stillstand und Scheingefechten wieder wahrscheinlicher.
“Man kann nicht oft genug betonen, ein relevanter Anteil der israelischen Bevölkerung ist gegen den Krieg und auch gegen eine weitere Landnahme. Viele würden sogar Gebiete zurückgeben. Die religiös faschistische Siedlerbewegung ist das Problem.”
Das ist einfach nicht wahr. Haben Sie denn sämtliche Artikel, die Moshe Zuckermann bei Overton veröffentlicht hat, verpasst?
Das politische Bewußtsein der Israelis hat sich seit der Entstehung des Staates kontinuierlich nach rechts verschoben. Ende der 1940-er Jahre bezeichneten prominente Juden wie Einstein und Hannah Arendt die von Menachim Begin geführte Irgun und die Lechi/Stern-Gang als faschistisch. Mitte der 1970-er Jahre wurde Begin als Chef des Likud Ministerpräsident und wenig später folgte ihm Jitzchak Schamir, ehemals Mitglied von Lechi, auf diesem Posten. Und anschließend ging die Reise weiter nach rechts.
Der heutige israelische “Sicherheitsminister” Itamar Ben-Gvir beispielsweise war Chef der Jugendorganisation der offen faschistischen Kach-Partei, die von den Zionisten selbst 1994 als “terroristische Organisation” eingestuft und verboten wurde.
Die linke antizionistische Hadash-Partei, die überwiegend von arabischen Israelis gewählt wird, erhielt bei den letzten Wahlen etwa 3,5%, also genau soviel wie die “linken” Zionisten der Arbeitspartei, die jahrzehntelang die israelische Politik dominiert hatte.
Erstens, ist die politische Landschaft in Israel traditionell extrem zersplittert.
Zweitens, es gehen in Israel auch nicht alle zur Wahl weil sie desillusioniert sind oder einfach keine Lust haben. Nicht nur wegen des Nahostkonflikts. Die haben dort noch ganz andere Probleme.
Ein Großteil der israelischen Bevölkerung ist sehr sehr arm. Es werden eigentlich nur die orthodoxen Juden und die zionistischen Siedler gehätschelt. Schon das alleine gibt eine Bruchlinie in der dortigen Gesellschaft.
Drittens, meinst du das Bündnis Chadasch/Ta’al? Die sind nicht anschlussfähig und werden nicht mal von den Arabern gewählt. Die sind genauso massentauglich wie die Linke in DE. Die israelischen Araber sind generell große Wahlverweigerer. Aus meiner Sicht ein Fehler, selbst wenn man andauernd verascht wird.
Den Rest würde ich nicht widersprechen. Sehe ich im Großen und Ganzen genauso.
Ich bleibe dabei, ein Großteil (ich schreibe bewußt Großteil und nicht der größte Teil auch schon in meinem Ausgangsbeitrag) der Israelis will eine friedliche Lösung, die die Bedürfnisse beider Seiten unter der Berücksichtigung der aktuellen Realitäten beinhaltet. Die zionistischen Siedler und Co wollen das nicht, die wollen ein Großisrael welches noch Teile der Nachbarländer beinhaltet.
“Erstens, ist die politische Landschaft in Israel traditionell extrem zersplittert.”
Ja und? Was genau soll das erklären? Es gibt halt viele nicht allzu große rechte Parteien in der Knesset und nur 1 bis 2 linke Parteien. Die Hürde um ins Parlament zu kommen beträgt eben nur 3,25%.
“Zweitens, es gehen in Israel auch nicht alle zur Wahl weil sie desillusioniert sind oder einfach keine Lust haben.”
Schlagen Sie doch einfach die Wahlbeteiligung bei Google nach.
Israel 2022: 70,3%, BRD 2021: 76%.
Wo ist da der Unterschied?
“Es werden eigentlich nur die orthodoxen Juden und die zionistischen Siedler gehätschelt.”
Zionistische Siedler soll’s etwa 700.000 geben bei einer Bevölkerung von 9,5 Mio (7,1 Mio Juden). Würden also nur die Siedler rechts wählen würde man das kaum merken.
Die Zahl der orthodoxen Juden wird gegenwärtig auf 1,3 Mio geschätzt; ihr Anteil an der Wählerschaft ist aber niedriger, weil sie vergleichsweise viele Kinder haben.
“Drittens, meinst du das Bündnis Chadasch/Ta’al? Die sind nicht anschlussfähig und werden nicht mal von den Arabern gewählt. Die sind genauso massentauglich wie die Linke in DE.”
Wovon redeten wir denn gerade? Erinnern Sie sich nicht an Ihre Eingangsbehauptung?
SIE hatten doch behauptet, ein “relevanter Anteil der israelischen Bevölkerung” sei “gegen den Krieg und auch gegen eine weitere Landnahme”.
Nun nenne ich Ihnen die Wahlergebnisse der linken israelischen Parteien und Sie antworten mir: “Na die sind aber nicht anschlussfähig”, was immer das heißen mag.
Wollen Sie etwa behaupten, die Likud-Wähler seien “gegen Krieg und weitere Landnahme”?
(Im übrigen hält Hadash ihre Wählerschaft im Unterschied zur Linkspartei seit Jahrzehnten bei der Stange. Hadash sitzt seit 1977 ununterbrochen mit drei bis vier Abgeordneten in der Knesset.)
P.S.
Hier können Sie ein Antikriegsmeeting in Tel Aviv gestern abend sehen. NIcht mehr als 200 Demonstranten. Das war bisher die GRÖßTE Demonstration!
https://nitter.net/mekomit/status/1718308006293561552#m
Nicht anschlussfähig heißt, das die anderen Themen dieser Parteien sie unattraktiv für den Wähler machen. Das man gegen die Unterdrückung und Vertreibung der Palästinenser ist bedeutet noch lange nicht, das man beispielsweise Sozialist ist.
Man kann auch nur allgemein was gegen Ungerechtigkeit haben oder erkannt haben das so was, wie man ja aktuell sehen kann, böse endet.
Aktuell ist demonstrieren in Israel so eine Sache, in der selbsternannten einzigen Demokratie in Nahost wird ernsthaft darüber diskutiert ob man scharf auf Demonstranten schießen soll.
Knapp um die 30 Prozent Nichtwähler sind viel. Auch bei uns.
Generell geht ja auch hier kaum einer gegen die deutsche Regierung auf die Straße, obwohl bis zu 80 Prozent unzufrieden mit der aktuellen Politik sind. Das bei erheblich geringeren Risiken.
Die Ansicht, das es keine Israelis gibt, die für Frieden sind finde ich etwas merkwürdig. Ich kenne welche (leben seit Jahren in Deutschland, sind deshalb von dort weggezogen und gelten in einschlägigen Kreisen dort nur dadurch als Verräter) und habe die gefragt wie die die Situation sehen.
Die haben Angst (zumindest die die ich kenne). Angst vor der eigenen Regierung, Angst vor einer verheerenden Niederlage der IDF und was das für Konsequenzen für ihre Familien dort hat (es ist unwahrscheinlich, das eventuell erfolgreiche Hamaskämpfer fragen ob man nun ein Gegner der Besatzung war oder nicht, dazu haben die selber zu viel erduldet), Angst für Verbrechen verantwortlich gemacht zu werden, die sie nicht billigen oder unterstützen.
Gleichzeitig sind sie wütend. Wütend auf den unverbesserlichen Teil der israelischen Gesellschaft, wütend auch auf die, die die Überfälle durchgeführt haben. Sie sind auch traurig, weil sie recht hatten mit ihren Befürchtungen und weil sie die palästinensischen Opfer genauso betrachten wie die auf israelischer Seite.
Wie ich bei einem anderen Beitrag schon schrieb, es ist zu erwarten das Israel Kriegsverbrechen begehen wird und das ist eingetroffen. Genauso ist zu erwarten, das es im umgekehrten Fall zu ähnlichen Exzessen kommen wird, die das Fass aktuell zum überlaufen gebracht haben.
Generell bin ich der Ansicht, das Israel sich zu Tode siegen wird.
Die Vernichtung der Hamas und die Besetzung von Gaza, vermutlich mit dem Ziel die aktuelle Bevölkerung nach Ägypten zu treiben, wird für Israel katastrophal enden. Mischen sich noch Andere ein, ist nicht mal sichergestellt, das die das hinbekommen.
Ich finde die Gewaltexzesse von beiden Seiten inakzeptabel.
Es ist leider, wie immer inzwischen so, das die israelischen Einsätze schon wieder alles getoppt haben was die Gegenseite zustandegebracht hat. Diesmal wird es (hoffentlich) kaum möglich sein, das sie (damit meine ich die politisch und militärisch Verantwortlichen) damit ungeschoren davonkommen.
Ansonsten, du hast deine Meinung, ich habe meine. Ich respektiere deine Sicht der Dinge und hoffe, das dir dies auch bei mir möglich ist.
Mehr als 3500 tote Kinder, zerbombte Spitäler, gezielt ermordete Journalisten und Blockade zur Außenwelt.
Die Fahne der Kriegsverbrecher hängt neben der neutralen österreichischen Staatsfahne, weil die österreichische Regierung zwischen Vergangenheitsbewältigung und aktueller Realität nicht unterscheiden kann
Ich mache keine großen Worte … Der Propaganda-Krieg ist, wie in der Ukraine vollends entbrannt!
https://www.mintpressnews.com/pro-israel-trolls-mobbing-twitter-community-notes/286099/
Ja das ist mal eindeutig.
Barbarisch ist das vor-alttestamentarische “für Einen von uns, Hunderte von Euch”, das Alte Testament (sowie der jüdische Tanach) wies den Weg zu dem friedfertigeren 1:1-Regel “Auge um Auge, Zahn um Zahn” (Talionsgebot), das Neue Testament übertrumpfte das mit mit dem “liebe Deine Feinde” und “die andere Wange hinhalten”, also Gewalt durch Gewaltlosigkeit begegnen.
Der Staat Israel (das Judentum?) ist immer noch in einem vorkulturellen Barbaren-Modus befangen – obwohl deren eigene Religion genau das verbietet. Oder gilt der Tanach nur zwischen Juden und Juden, und “Ungläubige” sind von der Anwendung dieser Regeln ausgeschlossen?
Der Bibelspruch “Auge um Auge…” wurde schon mal hier im Forum angeschnitten, ein Forist meinte dazu:
Wenn es Auge um Auge geht, sind am Schluss alle blind…
DAS sollte sich mal jeder hinter die Ohren schreiben.
Das Alte Testament ist jetzt wie viele Jahrtausende alt? Vielleicht sollten wir besser mal damit aufhören, bronzezeitlichen Ratschlägen zu folgen, und was besseres vorschlagen. Und vor allem praktizieren.
Schluss mit Gewalt!
Der Westen verliert gerade die Ukraine und mit Palästina/Israel wird kollektiv die goldene Milliarde durch eine unbeschreiblichen Politik auch noch in Haft genommen.
Die NATO versagt komplett und die geschriebene Geschichte widerfährt eine mögliche Revision.
Wenn man diesem Beitrag
https://www.globalresearch.ca/israel-gas-oil-and-trouble-in-the-levant/5362955
bei globalresearch folgen mag, dann ist das aktuelle Problem lediglich, daß “wir” dummerweise die Palis auf Land konzentriert haben, unter dem der liebe Gott unser Erdgas vergraben hat. Sowas muss natürlich rückgängig gemacht werden um Gewinnerwartungen zu erfüllen.
Es ist jedenfalls weit plausibler als die Annahme, daß die Gut gegen Böse Rhetorik Netanjahus irgendwelchen Wahrheitsgehalt hat.
Es handelt sich um einen Nachbarschaftskrieg, der nach Schema F abläuft. A zerkratzt das Auto von B, und B zündet dafür das Haus von A an. Übrigens sind auch Araber Semiten. Egal auf wessen Seite man sich schlägt, man ist Antisemit. Deshalb bin ich neutral. Fanatiker schlagen sich gegenseitig die Köpfe ein. Das ist normal.
Gleich wie die Geschichte ausgeht, diese ganzen Lügen und der verbale Haß der sich gegen Israel und indirekt ja auch immer gegen den ominösen “Wertewesten” richtet wird den Amerikanern und Europäern die sich daran beteiligen früher oder später um die Ohren fliegen.
Etwas tun: Es gibt doch genug Kreuzfahrtschiffe weltweit. Und Milliardäre zur Finanzierung ebenso. Wenigstens sollte man die Kinder herausholen. Die Mütter auch. Sogar in WKII war man fähig Kinder aus den bombengefährdeten Städten zu evakuieren, und jetzt, 80 Jahre später und technisch weitaus besser aufgestellt, soll das nicht klappen? Die meisten Kreuzfahrer heutzutage finden die Touren eh langweilig und machen das nur mit, um vor den Nachbarn prahlen zu können, oder weil die Gattin das so will. Bestimmt würden die liebend gern Reisepläne auch verschieben.
Und wo sollten diehin? Die Kinderlandverdchickung war innerhslb des Drutschen Reiches. Dafür ist im Gaza-streifen kein Platz und außrrhalb mag die niemand haben. Die Bevölkrrung ist in den etwa 40 km ×10 km eingeschlossen.
Hat nicht die UNO eben einen Waffenstillstand gefordert? Den müsste ja erstmal die Hamas erfüllen, denn sie beschießt israelisches Gebiet. Soll Israel einfach da sitzen und den Raketenhagel hinnehmen? Könnte man ja mal fragen.
Irgendwelche Apelle an die Hamas gibt es nicht. Das sind Nazis, alle wissen das, trauen es sich aber nicht zu sagen. Die Hamas reagiert wie erwartbar: noch mehr Raketen, auch auf das Atomkraftwerk. Sei Nazi und verhalte Dich so, das bringt Erfolg. Denn natürlich wird wieder Israel verurteilt.
Klappt seit Jahrzehnten: nach über 1000 Toten durch die Intifada, hat Israel einen Zaun und Checkpoints gebaut. Hamas sagt Apartheid. Sie beschießen Israel mit Raketen, worauf Gegenfeuer kommt. Hamas sagt Genozid. Hamas baut Terrortunnel und Israel sperrt ab. Hamas sagt Freiluftgefängnis.
Eine moralisch extrem hoch stehende Nakba-Industrie in Europa wartet auf diese Lügen und macht damit Umsatz.
Einh unglaublich effizientes Erfolgsrezept.
Nun, um Deinen ganzen Sermon abzurunden, wäre noch der Satz zu ergänzen, wo gegen die Besetzung Israels durch die Palästinenser protestiert wird, und daß der zionistische Befreiungskampf unbedingt unterstützt werden muss.
Auch die UNO- Resolutionen, in denen von den Palästinensern das Verlassen Israels verlangt wird, sollte man erwähnen. Gültiges Völkerrecht und so…
Danke für Dein Verständnis.
Keine Frage, sie haben den Meinungskampf gewonnen, auch in der UNO. Man sollte sich diesen Sieger aber ein wenig genauer ansehen, meint mein Beitrag.
Jedem der gegen Israel und für Hamas und Co ist wünsche ich radikalislamische Nachbarn und ein Restleben unter der Scharia.
Also heute hast du DEFINITIV einen Lauf.
@ Bill Hackinbush:
Einfache Frage. Sie besitzen ein Haus. Auf dem Grundstück neben Ihrem soll gebaut werden. Wahlweise könnte den Zuschlag ein stinknormaler Israeli erhalten oder jemand von der Hamas. Wen wünschen Sie sich als Nachbarn?
Der Vergleich ist leicht schief: Denn das ganze Planquadrat sollte 50:50 aufgeteilt werden. Und zwar zwischen den Nachbarn der dort schon seit Generationen wohnte und eine Eigentumsurkunde für das ganze Planquadrat vorweisen kann und ihnen der altes Märchenbuch vorweisen kann in dem in einer Sage behauptet hat das irgendwelche Vorfahren von ihnen irgendwann vor tausenden von Jahren in dem Planquadrat gelebt haben. Sie hatten jedoch Glück – das Katasteramt hat das Märchenbuch als Grundstücksnachweis akzeptiert und zur Güte einen Teilungsbeschluß ausgearbeitet.
Zur Teilung kam es jedoch nie da es schon bei der Teilung Streit gab. Inzwischenbesitzen Sie 99% des Planquadrats und die Nachbarn nur noch 1% des Planquadrats. Trotzdem halten sie gerne Karten z.B. vor der UN-Vollversammlung in die Kameras,
https://www.zeit.de/politik/ausland/2023-09/nahostkonflikt-benjamin-netanjahu-israel-palaestinenser-un-vollversammlung-kritik
sie hätten nämlich gerne die Planquadrate 2, 3, und 4 – in ihrem Märchenbuch steht so was ähnliches sagen Sie.
Gegen die noch immer nicht ruhegebenden Nachbarn haben sie sich mit allerlei Militärischen Spielzeug wie Zäune, Mauer. Überwachungseinrichtungen und elektronischen Spielkram geschützt. Also alles was am 7.Oktober 2023 beim Großangriff versagt hat. Natürlich sind sie wieder mal das Opfer schließlich haben sie ja eine “Bestandsgarantie”.
Staaten das weiß man inzwischen haben alle eine “Bestandsgarantie”. Das Römische Reich, Preußen, die Sowjetunion, Bergkarabach und das Pharaonenreich existieren schließlich ja auch noch.
2018 gab es unter den Palästinensern 31 558 und auf der Israelischen Seite 130 Verletzte.
Das entspricht einem Verhältnis von 242 zu 1.
https://www.statista.com/chart/16516/israeli-palestinian-casualties-by-in-gaza-and-the-west-bank/
Wer lebt eigentlich sicherer, wenn man fragen darf ?
@ Wolfgang Koethe:
2016 gab es in Deutschland mehr als 3000 Verkehrstote, in Irland weniger als 200. Pro Kopf gemessen liegen Irland und Deutschland gleichauf, rechnet man nach zugelassenen Fahrzeugen, dann steht Deutschland deutlich besser da.
Merke. Eine Statistik muß man auch interpretieren können und man sollte nie einer Statistik vertrauen, die man nicht selbst erstellt oder manipuliert hat, erst recht vertraut man keiner Statsistik aus dem Hause Ströer.
Es existiert ein Sachverhalt, das unter dem osmanischen Reich, die Levante eine ‘blühende Landschaft’ war. Bis kurz danach das ‘Imperium’ eintraf und alles zunichte machte.
Diese Levante zeichnete sich dadurch aus, das jeder mit jedem gut auskam.
Soweit ich weiss, war der Libanon ein blühendes Land und Beirut brummte vor Reichtum und internationalem Publikum, es war “Das Paris des Orients”.
Schade,
Der Schlusstrich war 1982.
Hallo, habt ihr meinen Kommentar gefunden? Muss irgendwie durch die Gitter gerutscht sein.
Was Menschlichkeit in diesem Kampf sein kann lernt man – wie alles andere auch – am besten bei den zertifizierten Obermenschen: Ihre Köpfe auf Pfähle stecken, findet z.B. ein Präsidentschaftskandidat angemessen.
“Ramaswamy has urged Israel to crush Hamas with full might. He added that he wants the “heads of Hamas leaders on sticks”.”
https://www.hindustantimes.com/videos/vivek-ramaswamy-tells-idf-to-crush-hamas-with-full-might-takes-pro-israel-stance-amid-war-101698580328328.html
im vollem Bewusstsein, des Holocaust Verbrechens an den Juden, bin ich entsetzt, über das Verbrechen und die Menschenverachtung gegenüber den Palästinensern incl. der Tolerierung durch die Staatengemeinschaft des sogenannten Wertewestens! Alleine die begriffliche Degradierung von Menschen zu Tieren, lässt auf eine menschenverachtende Position der Absender schließen! Zur Hölle mit widerwärtigen Kriegsverbrechern, Heuchlern und Volksverhetzern! Mein Herz schlägt für die Opfer auf beiden Seiten!
Menschen wird das Land weggenommen und sie sind die Barbaren?
Ja, genau. Fremde Eurpide, die um 1200 zum jüdischen Glauben konvertierte und deren Heimat nie Israel war. Sie stehlen ihnen ihr Land, töten ihre Familien, zerstören ihre Häuser und halten sie als Untermenschen im Konzentrationslager Gaza. Und als dann noch ihr Spott und ihre Einzelmorde an Unschuldigen Jugendlichen, den Topf überlaufen lässt und die Ohnmächtigen Rache üben… Da bezeichnet man sie als Bestien und rotttet sie aus.
Landraub? Nix da. Niemand raubte den “Palästinensern” einen Staat, niemand raubt ihnen ihren privaten Grund und Boden. Wen das Thema wirklich interessiert und wer mehr denken kann als “treibt die Juden ins Meer” der lese mal hier: https://reitschuster.de/post/opfer-der-siedlungspolitik-israels-nein/
“Und als das Volk den Schall der Posaunen hörte, erhob es ein großes Kriegsgeschrei. Da fiel die Mauer um, und das Volk stieg zur Stadt hinauf, ein jeder, wo er gerade stand. So nahmen sie die Stadt ein und vollstreckten den Bann an allem, was in der Stadt war, mit der Schärfe des Schwerts, an Mann und Weib, Jung und Alt, Rindern, Schafen und Eseln.” (Josua 6, 20-21) Mmmh … klingt seltsam aktuell
hat jemand jemals die Prinzipien Detschlands bezüglich Israel auf Legitimität hinterfragt?
https://www.cafetelaviv.de/bertrand-russell-tragoedie-der-palaestinenser/