Die Wiederbewaffnung der Bundesrepublik: Für Adenauer waren Atomwaffen lediglich „eine Weiterentwicklung der Artillerie“, weshalb er seine Bundeswehr unbedingt mit diesen „beinahe normalen Waffen“ ausrüsten wollte.
Die Tinte auf der Kapitulation war noch nicht trocken, da setzte die US-Administration bereits auf den Kalten Krieg. 1949 wurde der Nordatlantikpakt gegründet. Laut seiner Präambel bekennen sich seine Mitglieder zu Frieden, Demokratie, Freiheit und Rechtsstaatlichkeit. Allerdings sahen sie vornehm darüber hinweg, dass die blutige Diktatur in Portugal nichts mit diesen hehren Prinzipien gemein hatte. „Die Vereinigten Staaten sind der festen Überzeugung, dass aus militärischer Sicht die frühe Wiederbewaffnung Westdeutschlands von grundlegender Bedeutung für die Verteidigung Westeuropas gegen die UdSSR ist“, so die US-Vereinigten Stabschefs (Joint Chiefs of Staff).
Konrad Adenauer war zu Diensten. Das Problem war nur: Die Bürger hatten genug vom Krieg. Sogar die SPD war gegen die Errichtung von Streitkräften, demonstrierte für den Pazifismus und schloss sich der weltweiten Bewegung gegen Atomwaffen an. Die Fotos von den Abwürfen der US-Bomben auf Nagasaki und Hiroshima waren nicht länger zu unterdrücken und machten die Runde. Die Menschen waren entsetzt; so etwas sollte nie mehr geschehen! Wissenschaftler reihten sich in diese globale Friedensbewegung ein, in den USA sogar die Demokratische Partei.
Die Sowjetunion hatte 1957 ihren ersten künstlichen Erdsatelliten ins Weltall geschickt und den sog. Sputnikschock ausgelöst. Er bewies, dass der angeblich rückständige Arbeiter- und Bauernstaat die Weltmacht USA in den Schatten stellen konnte. Stalin war 1953 gestorben, und sein Nachfolger Nikita Chruschtschow wusste, dass das Wettrüsten zwischen Ost und West Milliarden verschlang – Geld das er für die Modernisierung seiner Wirtschaft dringend brauchte.
Der Deutsche Bundestag hatte in seiner ersten außenpolitischen Debatte Ende November 1949 eine Wiederbewaffnung abgelehnt. Erst der Koreakrieg (1952) führte zum Eintritt der Bundesrepublik in die Europäische Verteidigungsgemeinschaft EVG und, ausgerechnet am 9. Mai 1955, in die NATO. Nur fünf Tage nach dem westdeutschen NATO-Beitritt unterzeichnete die DDR mit der Sowjetunion, Albanien, Polen, Rumänien, Bulgarien, Ungarn und der Tschechoslowakei in Warschau den „Vertrag über Freundschaft, Zusammenarbeit und gegenseitigen Beistand“.
Bei dem Text handelt es sich um ein stark verkürztes Kapitel aus dem neuen Buch von Gaby Weber: Drei Kreise des Abgrunds. Wie der Bonner Staat kriegstüchtig wurde – Adolf Eichmann und der Zionismus – Die Machtergreifung des Militärisch-Industriellen Komplexes. Erschienen Oktober 2024. Verlag Die Buchmacherei, 16 Euro. ISBN 978-3-9826199-3-4
Die USA hatten bei der Gründung einer Bundeswehr keinen Anstoß daran genommen, dass sich diese aus „alten Kameraden“, darunter Mitglieder der Waffen-SS, zusammensetzte. Am 19. Oktober 1955 beschloss das Kabinett in seiner 99. Sitzung die Gründung eines Kabinettsausschusses mit dem Titel „Bundesverteidigungsrat“ (BVR), dem Vorgänger des „Bundessicherheitsrates“. Von Anfang an wurde er als „besonders geheimhaltungsbedürftig“ eingestuft, und Atomminister Franz-Josef Strauß (CSU) bestand darauf, nur „von Fall zu Fall“ zu protokollieren und alles Weitere mündlich zu paktieren. Federführend war das Verteidigungsministerium, Bundesnachrichtendienst und Verfassungsschutz sollten nur in Einzelfällen hinzugezogen werden.
Der Zeitpunkt für die rasche Aufstellung einer Wehrmacht „erfolge in einem psychologisch ungünstigen Augenblick“. Allenthalben herrsche die Auffassung, „die rasche Aufstellung einer Wehrmacht sei nicht notwendig. Es gelte, dieser Einstellung zu begegnen. Deshalb müsse den Fragen der psychologischen Verteidigung besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden.“ Der Rat rechnete vor: um den Verpflichtungen der NATO gerecht zu werden, brauche man in Westdeutschland eine Million Menschen. Diese müssen dem Arbeitsprozess entzogen werden, wo sie dringend für den Wiederaufbau benötigt wurden. Von den 480.000 Arbeitslosen sei die Hälfte „nicht mehr einsatzfähig“. Es bestehe ein Defizit bis zu 800.000 Menschen. Er zog einen Vergleich zum Jahr 1935, als der Nazi-Staat die Wehrmacht im Handumdrehen „kriegstauglich“ machen konnte.
Doch vor zwanzig Jahren, so bedauerte das Protokoll, habe es einen „ausgebildeten Truppenkern“ gegeben, beste Voraussetzungen also. Der sei heute nicht vorhanden, denn es habe zwischen 1945 und 1955 keine Streitkräfte gegeben. Außerdem lebten 1935 70 Millionen Menschen in Deutschland, 14 Jahre später sei das Land in BRD und SBZ (Sowjetische Besatzungszone, wie die DDR genannt wurde) geteilt worden. 1955 gab es nur noch 50 Millionen BRD-Bürger. Die Zuwanderung aus dem Osten reiche bei Weitem nicht aus, um diese Lücke zu füllen. Die peu à peu zurückkehrenden Kriegsgefangenen seien wenig hilfreich, die Wenigsten seien arbeitsfähig, viele opiumabhängig, ihre Seelen nicht verheilt. Unbrauchbar also.
Ausgerechnet Staatssekretär Hans Globke leitete den Bundesverteidigungsrat. Aber nicht einmal an ihm störten sich die NATO-Partner. Dabei war der Kommentator der Nürnberger Rassengesetze kein Militär, sondern hatte seine Erfahrungen in Hitlers Reichsinnenministerium mit der Entrechtung und Enteignung der europäischen Juden gesammelt. Adenauer vertraute ihm, er war seine rechte Hand.
Seine Aufgabe war, wie aus den Protokollen des BVR hervorgeht, die Skizzierung und Planung eines neuen Krieges: Wie sollte sich die Bevölkerung auf einen Krisen- oder Kriegsmodus vorbereiten? Wie sollten Lebensmittel und Arzneien bevorratet, die Versorgung der Industrie mit Öl, Kohle und Rohstoffen versorgt werden, wie sollte man das Informations-, Kommunikations- und Verkehrswesen auf den Ausnahmezustand vorbereiten? Bunker und Krankenhäuser müssten vorbereitet und die Zensur, auch die Vorzensur, eingeführt werden. Die Evakuierung von (deutschen) Flüchtlingen wurde geplant, man ging von zwei Millionen Binnenflüchtlingen aus. Der Notstand wurde durchgespielt. Die Elektrizitätswerke müssten vorbereitet, eine strahlensichere Lebensmittelbevorratung sichergestellt werden. Wasser und Luft sollten vor radioaktiver Verseuchung geschützt, Blutsammelstellen eingerichtet, Schutzräume gebaut werden.
Für Adenauer waren Atomwaffen lediglich „eine Weiterentwicklung der Artillerie“, weshalb er seine Bundeswehr unbedingt mit diesen „beinahe normalen Waffen“ ausrüsten wollte. Laut BVR-Protokoll waren eigene taktische Atomwaffen Voraussetzung für die Verteidigungsbereitschaft der BRD. Dies sei auch der NATO gegenüber zu vertreten. Eine ausschließlich konventionell ausgerüstete Armee hielt er für „völlig sinnlos“.
Das Pentagon befahl Adenauer, seine Haltung zur MC 70 zu klären. Diese Plandirektive bezog sich auf die NATO-Strategie einer Vorwärtsverteidigung samt eines nuklearen Erstschlages, wie man sich bei einem konventionellen Angriff aus dem Osten verteidigen würde, nämlich mit Atomwaffen. Ein Atomkrieg könne nur mit „sehr elastischen Verbänden“ geführt werden, daher müsse die Bundeswehr bei einer nuklearen Auseinandersetzung „in aufgelockerter Form kämpfen“.
Die MC 70 wollte der Sowjetunion die Möglichkeit verbauen, einen lokal begrenzten konventionellen Krieg zu gewinnen. Daher: Jeder Angriff, auch wenn dieser nur mit Panzern geschehe, werde atomar beantwortet, so die Direktive. Materielles Planungsziel müsse sein, die erste Phase eines Atomkrieges – 30 Tage – zu überleben.
General Lauris Norstad von SACEUR, dem Supreme Allied Commander Europe der NATO, behauptete, es gebe auch „begrenzte Kriege mit taktischen Atomwaffen“, die er sich allerdings nur auf europäischem Gebiet vorstellen wollte. Bonn müsse 12 Divisionen bereitstellen, um die Bundesrepublik „zur stärksten Raketenmacht des europäischen Kontinents“ auszubauen. Das Dokument trägt die höchste Geheimhaltungsstufe, „cosmic“.
Bedenken kamen aus dem Auswärtigen Amt. Es wollte „gewisse Untersuchungen zur Frage der Abwehrstrategie der Nato anstellen“ und den Einsatz von Atomwaffen durch die NATO „grundsätzlich überprüfen“. Das AA wollte wissen: „Wird sich der Gegner mit der Anwendung taktischer Atomwaffen begnügen oder strategische Nuklearwaffen einsetzen, wenn die NATO-Mächte einem konventionell vorgetragenen Angriff mit taktischen Atomwaffen begegnen? Wie hoch würde der Bevölkerungsverlust sein?“
Was bliebe von der Bundesrepublik übrig, wenn die Direktive MC 70 zur Anwendung käme, wie es das Pentagon wollte und Adenauer abnickte? Hätte dies damals eine Zeitung gefragt, wäre wahrscheinlich die Auflage einkassiert und die Redakteure wegen „Landesverrats“ verfolgt worden. Die Antworten fehlen in den Akten, aber ein Blick auf die NATO-Manöver jener Tage lässt keine Zweifel, dass die Direktive die vollständige Vernichtung bedeutet hätte.
Die erste große gemeinsame Übung „Carte Blanche“ fand sechs Wochen nach dem Beitritt Bonns in das Atlantische Militärbündnis statt. Ergebnis: Binnen sechs Tagen könnten 268 Atombomben auf die Bundesrepublik abgeworfen werden, die Folge: 1,7 Millionen Tote und 3,7 Mio. Verletzte. Zwei Jahre später bestätigte die NATO-Übung Lion Noir die Vermutung, dass die Mehrzahl der mindestens hundert auf die BRD niedergehenden Atombomben nicht von den Sowjets, sondern von den eigenen Verbündeten abgefeuert worden waren. Lion Noir ging von der Hypothese aus, dass der Osten zunächst zwanzig deutsche Häfen und 50 Brücken zerstören würde. Zehn deutsche Großstädte würden „nachhaltig zerstört“.
Realistisch wäre eine Verteidigungslinie westlich vom Rhein. Bonn würde also verteidigt, Bonn-Beuel am rechten Rheinufer den Russen überlassen werden. Rest-Deutschland wäre ein einziges Schlachtfeld.
Im November 1960 bekräftigte der Bundesverteidigungsrat unter dem Vorsitz des Bundeskanzlers, dass die Ausrüstung der Bundeswehr mit taktischen Atomwaffen eine unabdingbare Voraussetzung für die Verteidigungsbereitschaft der BRD sei. Adenauer beauftragte das Verteidigungsministerium und das Auswärtige Amt, „diesen Stand in den Verhandlungen mit den NATO-Partnern vertreten“.
Die Wiederaufrüstung hatte sich so schnell und fernab der Öffentlichkeit vollzogen, dass die zivile Gesellschaft kaum reagieren konnte. Die Kommunistische Partei war verboten, und die SPD sollte langsam von den parlamentarischen Wohltaten profitieren. Die Presse war in den Händen Weniger, die das „deutsche Wirtschaftswunder“ priesen. Die Gewerkschaften hielten still, die Löhne stiegen.
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Globke im Amt, das war dem Westen (USA) egal, denn der Feind meines Feindes ist mein Freund, so die Sicht und da waren Massenmörder uns Nazis sehr willkommen.
Atomminister Strauß: Strauß war für die direkte Aufrüstung der BW mit Atomwaffen aber es ist ein Irrglaube das die SPD-Führung dagegen war. Sie wollte die atomare Aufrüstung über den Umweg der “friedlichen” Nutzung der Kernenergie erreichen.
1956, also 11 Jahre nach der
bedingungslosen Kapitulation
Deutschlands und dem absoluten Ruin steht die deutsche Armee schon wieder stramm ? Als der Mensch aus seinem bombardierten Haus
herausgezogen wurde, sagte er: Nie wieder ! Jedenfalls nicht
gleich, aber 11 Jahre später, das
geht schon …
Na ja, den Deutschen wurde ihr Nationalismus ausgetrieben. Stattdessen mussten sie die US-amerikanische Freiheit verteidigen. Und das ist heute immer noch so.
Frau Webers Artikel sind an sich immer lesenswert, hier noch ein paar Groschen / Anmerkungen zu ein paar Stellen, die mir ins Auge sprangen.
Warum verwundert das einen nicht? Ach so, deswegen. Jaja, der gute alte Konni, der Verfolgte des NS-Regimes, das KZ-Opfer und Kämpfer für ein „freies Deutschland“.
Ach und weil Frau Weber Globke erwähnte – wir wollen doch Hallstein nicht vergessen (ein Opfer der NS-Diktatur, seine Personalpolitik war deren Granden nicht genehm!). Und die Herren Kiesinger und Filbinger, die bekanntlich keine Nazis waren. Und Schleyer. Und Gerhard Schröder (den Innen- und Außenminister, nicht den Arbeiterverräter). Und ein paar andere mehr. Von A wie Achenbach, Ernst (ein fähiger Diplomat und Europaparlamentarier, arbeitete auch mit Juden) bis Z wie Zimmermann, Friedrich (Innenminister und Spezi von Strauß) waren alle dabei. Die „Verteidigungs-“ wie und Außenpolitik der BRD wie ihre Konzeption ruhten auf vielen Schultern. Und die meisten davon waren ein Beispiel für „50 Shades of Brown“.
Was man nicht alles tut, um der pösen Konkurrenz aus der SBZ Stimmen und Leute abzuwerben. Heute würde man titeln: „SPD läutet traditionelles friedenspolitisches Halbjahr vor wichtigen Wahlen ein“.
Wie friedensbewegt war eigentlich Schumacher wirklich? Und wie waren seine „ostpolitischen“ Positionen? Wie mal jemand nachschlagen? Selbst bei bürgerlichen Autoren wie Merseburger sollte sich da doch nachdenklich stimmendes finden.
Sonderlich nachhaltig war der Schock aber nicht. Für Helmut Schmidt war die UdSSR ein „Obervolta mit Raketen“ und bis heute beömmeln sich Journalist_Innen wie _Außen (und solche die sich dafür halten) darüber, was die UdSSR so alles importieren musste (Schuhe! Feuerzeuge!). Und dass der Russe nix kann und ihm Waffen, Truppen, Kleidung, schöne Frauen, ITler, Essen und weiß der Geier sonst was ausgeht, wird seit zweieinhalb Jahren wieder im Akkord herunter gebetet. Daran haben Lancet- und andere Schocks auch nichts geändert. Weil eben gutgemachte – und vor allem: gut wiederholte – Propaganda noch den besten Schock auszubügeln vermag. Bis zum unvermeidlichen Endsieg.
Modernisierung? Modernisierung?! Warum musste in den UdSSR eigentlich so viel „modernisiert“ werden, wenn unter Stalin gleich mehrere „Modernisierungs-“ und „Industrialisierungsprogramme“ aufgelegt worden waren? Typischer russischer Pfusch, nach fünf Jahren schon kaputt, ne? Oder gleich nicht angefangen, waren wieder alle besoffen die Russen? Oder gab es da eine klitzekleine Entmodernisierungphase zwischen 1941 und 1945, die die Sowjet-Wirtschaft beschädigte? In gewissen Teilen? Ich glaube, es lag am Klimawandel, aber ich kann mich irren…
Ach – wer stoppte eigentlich nach Ende der Klimakrise 1945 im Mai des Folgejahres die Lieferung von Reparationsgütern aus der Westzone an die Sowjetunion? Wegen der Klimafolgeschäden war ja festgelegt worden, die deutsche Industrie auf 70-75 % des Niveaus von 1936 zu demontieren („Degrowth Strategy“), wovon auch die Sowjets etwas abbekommen sollten. Ich weiß nicht mehr, wer das stoppte – ich glaube das Land fing mit „V“ an und hörte mit „ereinigte Staaten“ auf, aber mir fällt sein Name partout nicht ein – aber Moskau befriedigte seinen Bedarf dann umso mehr aus der SBZ. Mit der logischen Folge, dass diese gegenüber den Westzonen erheblich zurückfiel. Was von Wessi-Seite im Diskurs mysteriöserweise unterschlagen wird. Für die ist ja „der Kommunismus“ die Wurzel allen Übels in der DDR gewesen.
Äh und warum hätten sie daran Anstoß nehmen sollen?
Mal so ein paar Fragen – wo kommt denn zum Beispiel der Begriff „Untermensch“ her? Gab es da nicht ein Buch The Menace of the Under Man? Ever heard of? War dessen Übersetzung ein Ladenhüter im Deutschland der 1920er? Wurde das Werk nicht von einem gewissen Lothrop Stoddard geschrieben? Und war der etwa ein Russe?
Feierte nicht ein gewisser Herr Rosenberg 1937 die USA dafür ein „herrliches Land der Zukunft“ zu sein, weil es die politischen Rechte ausschließlich auf die Weißen beschränke und auf allen Ebenen die „White Supremacy“ durchzusetzen versuche? Beklagte vierzehn Jahre zuvor nicht ein gewisser Fritz Lenz, „dass Deutschland in Bezug auf die „Rassenhygiene“ weit hinter den Vereinigten Staaten zurückgeblieben sei“?
Beklagte nicht zudem ein gewisser Henry Ford anno 1917, dass die große Revolution in Russland ein Resultat der „jüdischen Verschwörung“ sei? Verlegte er nicht auch ein Buch zum Thema, das sich insbesondere auf die „Protokolle der Weisen von Zion“ (ein Werk voll gefundener Fakten!) stützte und ebenfalls in Deutschland zum Hit wurde? Vice versa seine Zeitung “The Dearborn Independent”? Inspirierte Ford nicht Granden wie Himmler und von Schirach? Was wurde eigentlich aus seiner Fabrik in Köln? Die wurde platt gebombt, nicht wahr? Naja fast, aber ich will nicht zu viel verraten…
Prägte nicht ein gewisser Edward A. Ross 1901 den Begriff des „race suicides“ und jammerte über den Geburtenrückgang bei den „wertvolleren Rassen“? Sein Begriff hatte sicher nichts mit dem Begriff des „Rassetodes“ bzw. „Volkstodes“ zu tun, der in den 1930ern in Deutschland aufkam, oder? Führende US-amerikanische Eugeniker wurden von den Nationalsozialisten auch nicht als Vorbilder betrachtet, oder Digga?
Zirkulierten um die Jahrhundertwende auf der anderen Seite des großen Teichs nicht ein paar Schriften zur „ultimate soluton“ der Negerfrage oder dem Umgang mit gewissen „niedrigeren Völkern“? Nein?
Ich könnte stundenlang so weiter machen, aber das hat Losurdo ja bereits in „Die Sprache des Imperialismus“ getan, also lesen Sie doch einfach die Quellen und Beispiele da genauer nach.
Ideologisch waren Partei, SA und SS auf jeden Fall nicht sonderlich weit von jeder Menge US-Strömungen und -Denker entfernt. In vielen Fällen waren es ideologische Ziehkinder oder lagen wechselseitige „Befruchtungen“ vor. Warum sollte man an denen Anstoß also nehmen? Da suchte man allenfalls Anschluss.
Ich schreib’s mal hart: Das Hauptproblem, das die Westmächte mit dem NS-Staat hatten, war doch nicht, dass er aufrüstete, Krieg führte, Juden vergaste, Kommunisten einsperrte, „Rassenhygiene“ betrieb. Das Problem war, gegen dass er auch in westliche Interessengebiete vordrang oder ohne Absprachen handelte. Ergo: die Machtfrage. Wenn Hitler und Co. nur immer schön gegen die UdSSR vorgegangen wären, hätten die Deutschen so viele Juden vergasen können, wie sie wollten. Dann hätte man höchstens gerufen: „Hey, Krauts! Psst, nicht so laut! Denkt doch mal an die PR!“ Wie man es bei jedem anderen Juden-, Schwarzen-, Kommunisten-mordenden Verbrecher(regime) sonst eben auch tat. Oder nahm der Westen jemals Anstoß an Suharto, an den lateinamerikanischen Diktaturen oder den saudischen Kopfabhackern?
Mit Betonung auf rechte! *gacker*
Ja, das war damals schon ein Problem. In Deutschland gibt es immer Fachkräftemangel. Immer. Und die einzige Lösung dafür besteht in – genau – Massenmigration! Und wenn die verdammten Ossis sich ihre gut ausgebildeten Fachkräfte nicht mehr wegnehmen und abwerben ließen, dann musste man eben auf Gastarbeiter zurückgreifen. Und wer hat die erfunden? Na, Adik hat’s erfunden! Sachdienliche Hinweise aus der Wikipedia:
Wobei freiwillig ein sehr dehnbarer Begriff ist. Ich glaube es war Rolf-Dieter Müllers „An der Seite der Wehrmacht“ das das Thema genauer aufgriff. Oder Mazower. Auf jeden Fall herrschte ja bereits im Klimawandel (nur ein Präventivkrieg gegen Stalin!1!!) 1941-45 aus Gründen massiver Fachkräftemangel.
Klingt für mich irgendwie nach „Hauptsache was gemacht“. Wie will man bitteschön eine „strahlensichere Lebensmittelbevorratung“ sicherstellen? Das ist ja wohl so wahrscheinlich wie vor Erfindung der In-vitro-Fertilisation die unbefleckte Empfängnis. Demgemäß auch folgerichtig:
Überleben ist alles! Und Einstein wusste schon, warum er schrieb, im Vierten Weltkrieg werde wieder mit Stöcken und Steinen gekämpft….
Ein klarer Fall von: „Killed by friendly fire!“
Bloß: Wer solche Verbündete hat – und vor allem: solche eine Regierung, die das auch nolens volens mitträgt -, der braucht wirklich keine Feinde mehr. Das zeigt doch mal wieder nur, dass das Geschwätz von „Nation“, „eigenem Volk“ und „Volkstod“ genau das ist – Geschwätz. Zuckerli, mit denen sich die Angehörigen der Nationalismus-Sekte umwerben und umschmeicheln lassen. Merke: Es gibt keine Nationen, keine Kulturen, keine Gender, kein sonstiges identitäres Blabla – es gibt nur Menschen, die sich mit der ein oder anderen Heilslehre verführen und blenden kann. Die nach dem Motto leben: Erst die Essenz, dann die Existenz.
Doch ist das ominöse „eigene Volk“ und die so wertvolle christlich-römisch-jüdisch-griechische „Kultur“ des „Abendlands“ für die herrschenden Eliten und Machtfraktionen lediglich ein Bauer, den sie auf dem geostrategischen Schachbrett jederzeit opfern können. Sie sind jederzeit bereit „ihr Volk“ in den Orkus zu schicken und ihre „Kultur“ gleich hinter her, während sie im Bunker die Füße hochlegen und Erdnussflips futtern. Über ihnen kann das ach so gepriesene „Abendland“ zum Totenacker werden, da machste nix draus. Genauso wie irgendwelche Gotteskrieger jederzeit bereit sind ihre Kämpfer für Jesus, Allah oder den Wolf und die sieben Geißlein in den Tod schicken, wenn es nur dem „größeren Wohl“ (= den Pfründen der Herrschenden und Sektengurrus) dient.
Man sah es auch letztes Jahr bei der LIHOP vom 07. Oktober. Wie viele der „1500 von der Hamas Geköpften“ wurden eigentlich nochmals genau von Zahal mit Panzern, Kampfhubschraubern und sonstigem Gerät niedergewalzt? Naja, es diente dem größerem Wohl und Not kennt eben kein Gebot, nicht wahr…? Wo gehobelt wird, fallen Späne und was aus den Geiseln wird…? Ach, so lange genug Araber Geiseln bleiben, ist für den Westen alles im Lot.
Gut, dass die Flaggenschwenker (egal welcher Couleur) in dieser Hinsicht willentlich dumm wie 50 Meter Feldweg bei Kassel bleiben und solche Realitäten geflissentlich wegblenden. Die Regierung kümmert sich um ihre Bürger! Wir sind ein Volk! Der Staat ist ein guter Hirte!
Meine Fresse. Man sage diesen Leuten bitte nur eines: Please stop out talking now, you lower the IQ of the whole street!
Wer oder was ist „die zivile Gesellschaft“? Gerade in der BRD?! Wo gab es die bitte in einem Land, das mit „oberflächlich entnazifiziert und entmilitarisiert“ noch sehr wohlwollend umschrieben ist? Was für eine „Zivilgesellschaft“ (Neusprechvokabel) war das? Mal alltagsempirisch: Mein Großvater, Jahrgang ’14, hat den Klimawandel von der Westerplatte bis zum Endsieg mitgemacht. Der war davon so geheilt und „zivilisiert“, dass er gleich 1955 wieder in die neugegründete Wehrmacht eingetreten ist (Fachkräftemangel und so). Von den gottgläubigen Teilen meiner Verwandtschaft möchte ich gar nicht anfangen…
Vielleicht sollten diejenigen, die an eine „Zivilgesellschaft in der BRD“ glauben, oder – hier im Forum zu erwarten – aus sozialdemokratischen Hause stammen nicht so viel von ihrer Blase auf den Rest des Landes projizieren. Und nochmals bei Böll nachschlagen, was das für eine feine Gesellschaft war? Ansichten eines Clowns als Einstieg? Oder Le Carrés Eine kleine Stadt in Deutschland>/I>? Fängt die Stimmung auch hübsch ein. Und das ist ja auch ein Thriller-Thema gewesen, das Frau Weber hier aufgriff…
Danke, lange Kommentare langweilen mich sonst schnell. Dieser hingegen war erfrischend.
Einen erfrischenden Sarkasmus legen Sie da an den Tag.
So lange Ihre eigene Laune besser bleibt als die allgemeine Lage, würde ich sagen, ist alles für Sie in Ordnung.
Leider bekomme ich weder beim Lesen des Buchauszugs noch der Kommentare eine Idee, wieso es die Leute so kräftig in die Feindschafts- und Kriegsbegeisterung zieht.
Sind das geborene Gewinner in erwartungsvoller Vorfreude?
Verzeihen Sie, ich habe hier schon mehrfach unter ähnlichen Artikeln Autoren verlinkt, die das Phänomen von ihrer jeweiligen Warte tiefergehend ausleuchteten – in diversen Dimensionen (psychosozial, marxistisch, bürgerlich-soziologisch, alles drei zusammen). Ich packe das nicht jedes Mal drunter. 🙂
Gestern verwies ich u.a. auf die gesellschaftliche Normopathie wie sie Maaz in seinem Buch Friedensfähigkeit und Kriegslust hier erörtert. Vielleicht interessiert Sie das Werk und Sie können ihm etwas abgewinnen?
@ all: Vielleicht stelle ich irgendwann auch mal eine Linkliste zusammen, dann können Interessierte das durchblättern und finden vielleicht einen Ansatz, der ihnen Neues oder Überzeugendes liefert. Nur zum Gedankenaustausch, niemand ist gezwungen…
Nein, oftmals sind es bloß verrohte, entseelte Heerdenmitglieder.
Man könnte den letzten Absatz mit ein paar kleinen Änderungen auch auf die heutige Situation anwenden
Die Wiederaufrüstung vollzieht sich so schnell und fernab der Öffentlichkeit, dass die zivile Gesellschaft kaum reagieren mag & kann, zumal kritische Stimmen konsequent zum schweigen gebracht werden.
Unliebsame Parteien werden verboten, und die SPD soll langsam von den parlamentarischen Wohltaten profitieren. Die Presse ist in den Händen einiger Weniger, die das „deutsche Wirtschaftswunder“ preisen. Die Gewerkschaften halten (wie immer) still
Fernab der Öffentlichkeit? Ich finde, dass ganz im Gegenteil die Öffentlichkeit mit vielerlei Mitteln auf genau diese Entwicklung „eingenordet“ wird. Es machen die sogenannten Verantwortlichen doch keinen Hehl daraus, dass Deutschland kriegstauglich zu werden hat, dass immer noch mehr Milliarden ins Militär gesteckt werden müssen und dass auch unsere Partnerländer da mitzutun haben. Hört man da irgendwoher relevanten Widerspruch?
Die Kriegstauglichmacherei findet nicht nur sehr öffentlich statt, nein, sondern der zuständige Obermotz, ein gewisser Herr Boris Pistorius, ist dann auch noch gleich mal der „Kanzler der Herzen“ in diesem unserem Volke!
Man gebe sich da keinen Illusionen hin: Die Behauptung, dieses Volk sei friedlich und nicht an Krieg interessiert, stimmt nicht für die Mehrheit. Vielmehr bewundert dieses Volk seinen obersten Kriegshetzer Pistorius und wünscht ihn sich als Kanzler. „Deutschland muss bis 2029 in der Lage sein, gegen Russland standzuhalten“, so wird das formuliert, und in Wahrheit weiß doch jeder, dass damit eigentlich die Angriffsfähigkeit gemeint ist – selbstnatürlich nur präventiv und zur Wahrung der westlichen Werte, die bekanntlich so viel wichtiger sind als ein Frieden oder so ein Quatsch wie diese Menschenrechte.
Zustimmung für umbhakis Replik unter dem Kommentar darüber, insbesondere hierzu:
Umfragen sind natürlich immer eine Geschichte à la „garbage in, garbage out“, suggestiv und sonst wie manipuliert. Trotzdem bieten manche zumindest näherungsweise einen Hinweis dafür wie „die“ Leute ticken. Und da erinnere ich immer wieder gerne an das folgende:
Das Gros der Befragten in Deutschland glaubt, die Bundeswehr sei kaputtgespart und unterfinanziert. Pars pro toto ein Markus P. aus Anhalt-Bitterfeld:
Quelle: MDRfragt vom 08. März 2022
Konsequenterweise waren auch im Deutschlandtrend vom selben Monat 65 Prozent der Befragten für das „Sondervermögen“ von 100 Milliarden Reichsmark, äh Euro. Falsch fanden es 27 %.
Quelle: hier (S.11)
Und im Politbarometer vom Februar dieses Jahres wiederum finden wir dann:
Mehr Ausgaben für Bundeswehr und Verteidigung befürworten 72 Prozent der Befragten, auch wenn dadurch in anderen Bereichen eingespart werden muss (dagegen: 23 Prozent).
Quelle: hier
„In anderen Bereichen“ heißt auf Deutsch übrigens bei Bildung, Gesundheit, Obdachlosen, Kanacken und Leuten wie dem Verfasser dieser Zeilen – den Hartzern. Und da geht der Mehrheitsdeutsche stramm mit. Die Hartzer sind zu faul, die Neger und Kanacken lümmeln sowieso nur in der sozialen Hängematte und Bildung – wer braucht schon Bildung? Lieber: Treu bis in den Tod!
Im verlinkten Deutschlandtrend-PDF finden Interessierte übrigens noch folgende Schmankerl:
– 68 % waren für die Verlegung zusätzlicher Bundeswehr-Einheiten in osteuropäische NATO-Staaten (by the way – wie war das nochmals mit dem Verbot der dauerhaften Stationierung von NATO-Truppen auf ehemaligem Warschauer Pakt-Gebiet? Ach, drauf geschissen).
– 67 % waren für den Stopp des Genehmigungsverfahrens für die russische Erdgaspipeline NordStream 2. (Falls sich noch jemand wundert, warum nach der Sprengung durch vier Juris mit der Segeljacht (<= mehr oder weniger Fakt für die Leidmedien von taz bis FAZ) keine Leute mit Mistgabeln vor dem Kanzleramt standen).
– 68 % wollten die „Maßnahmen“ auch dann unterstützten, wenn es „dadurch bei uns zu Engpässen in der Energieversorgung kommt“. (Falls sich noch jemand wundert, warum der viel beschworene „heiße Herbst“ damals ein laues Lüftchen blieb).
– 61 % waren für mehr Waffenlieferungen von Deutschland in die Ukraine. Der Wert alternierte in der Folgezeit ein bisschen, Stand im Februar dieses Jahres aber wieder bei – Trommelwirbel – 62 Prozent (siehe verlinkte ZDF-Umfrage oben).
Diese Zahlen findet man in Umfragen immer wieder, kann ich hier nicht alle verlinken, sonst kommt der Kommentar wieder nicht rein.
Ach – und noch was, die Wiedereinführung der Wehrpflicht. Wie stehts um die? Nun, die verlangen schon seit Jahren zwei Drittel der Befragten und aufwärts. Im oben erwähnten MDR-Bericht waren es 69 %. Für was nochmals? Ach so, dafür:
Fuck yeah, ein gerechter Zwangsdienst an der Heimatfront! Was Geileres gibt’s nicht. Oder doch: täglichen Subbotnik, aber nur für Hartzer und Kanacken! In Deutschland-Warnweste und mit Wackeldackel auf dem Hut! Und vorher singen wir alle gemeinsam die Nationalhymne zum Einstimmen beim Gesslerhutgrüßen, äh Flaggenappell. Aber mit allen drei Strophen, ihr Pussies! Von der Maas bis an die Memel… (an letzterer steht die Bundeswehr ja jetzt endlich auch wieder!1!!)
Irgendwie aus dem Netz genommen haben sie dagegen die legendäre Umfrage, in der – nageln Sie mich nicht fest – um die 60 % für eine „Flugverbotszone“ über der Ukraine waren. Ja, wie wird so eine Flugverbotszone nochmals bewerkstelligt? Ach so. Ja. Vielleicht hat man die Umfrage deshalb wieder rausgenommen. Oder ich war zu blöd sie zu finden.
Und dann gibt es noch jede Menge anderen Kram wie diese nicht weniger legendären „Verteidigungspolitischen Meinungsbilder“, die sich auch mit drei Klicks im Netz finden. Ich zitiere mal aus dem von anno 2021:
Ja und was „äußerstes Mittel“ ist, ist dehnbar wie Kaugummi. Merkel hat sich ja auch immer bis zum Äußersten für Minsk I und II verkämpft. Zumindest medienwirksam in der Öffentlichkeit. Di Lorenzo gegenüber hat sie dann – wie Poroschenko und Hollande anderen Interviewern – zugegeben, um was es wirklich ging.
Zu schlechter letzt sollte man sich dann als Umfrageskeptiker einfach nochmals die werten Pandemiemaßnahmen, den teutschen Umgang mit Griechenland und anderen als „GIPSIs“ verunglimpften Euroländer während der (bis heute nicht beendeten) „Schuldenkrise“ (die mit Schilden nix zu tun hatte), oder die Reaktionen auf die K21-Proteste vor Augen führen. Und den Hinweis Adornos (hier kann man ihm mal zustimmen) vergegenwärtigen, dass in Deutschland die systemischen Ursachen, die 1933 f. ermöglichten nie beseitigt wurden. Der Militarismus lebt, die Aggression lebt und die Mehrheit der Befragten findet das gut. Die Berliner Republik ist eben eine zutiefst normopathische, belliphile Gesellschaft. Autoritär bis ins Mark, ablehnend gegen Andersdenkenden und Andersgearteten, mit einem Meinungskorridor, der auf Schießschartengröße verengt ist. Und wer etwas anderes glaubt, der möge sich mal mit einem „Free Palestine“-, „Frieden mit Russland“- oder sonstwie umstrittenen oder gar „Querdenker“-Schild auf den Marktplatz seines Heimatkaffs stellen und die Reaktionen darauf tief einsaugen…
Und trotzdem sind unisono nahezu alle Weicheier, wenn es wirkluch ums Verrecken, ums Verrecken wohlgemerkt und nicht ums Sterben, geht.
Wie war eine Rattenlinie überhaupt bei einem angeblich so tapferen Volk möglich?
Glaubt jemand wirklich, dass in der Ukraine die Rechtsextremisten ganz vorne mit fraglicher Bewaffnung stehen?
Wenn mam mit sich aber selbst derart im unreinen ist, und sich selbst nicht gestehrn kann, dass man nicht verrecken will, auch wenn man irgendwann sterben wird, dann ist das ein klares Zeichen von intellektueller und charakterlicher Unmündigkeit, was heißt, dass man nicht einmal das Mindestniveau erreicht, was einen Erwachsenen, zumindest nach einer Zeit der Reifung, eigentlich auszeichnen sollte.
Wenn man sich vergegenwärtigt, was für menschlich unreife, infantile Narzissten an den bundesdeutschen Schalthebeln sitzen, und das hat sich nie wirklich geändert, vielleicht kurzzeitig und nur sehr bedingt in der Ära von Brandt, der deswegen von den Schwarz-, Gelb- und Rotbraunen (heute müsste man Grün- und Blaubraun ergänzen) bis aufs Messer bekämpft wurde, wundert man sich nicht mehr, warum “wir” wieder marschieren sollen. Ich werde mir Gabi Webers Buch jedenfalls zulegen. Die bundesdeutsche Nachkriegs-/wir-sind-wieder-wer-Zeit birgt noch so manche Überraschung mit Aha-Effekt.
Danke für Ihre herzerfrischend direkten Beiträge,denen ich,leider, selbst als ehemaliger Zeit(2 Jahre)soldat nichts entgegen halten kann. Stimmt alles. Lediglich kleine Einschränkung insofern,als ich die 6x,x% Zustimmungsraten für ebenso gefälscht halte wie praktisch alle von unserer Regierung gestreute Information. Für die Prozente der eingetretenen Verblödung unserer Menschen hier stimmts aber.
An der Stelle möchte ich meinen Dank an die unermüdliche Frau Weber nicht vergessen. Die Dame zeigt,als eine der wenigen heute,was Journalismus ist.
Wie geschrieben – Umfragen sind oft getürkt oder zumindest voreingenommen und bestenfalls eine partielle Annäherung. Hatte selber Wahlforschung im Studium, war eher Qualforschung. Bismarck soll ja mal gesagt haben: „Gesetze sind wie Würste, man sollte besser nicht dabei sein, wenn sie gemacht werden“. Das gilt für Wahlumfragen nicht weniger.
Aber man kann ja alternativ auf die Leute um einen herum blicken oder denen mal zuhören. Am Arbeitsplatz, im Amt, in der Arztpraxis. Gespräche, die man aufschnappt auf dem Supermarktparkplatz oder in der Bahn. Oder man schaut wie viele brav Maske trugen – oder jetzt wieder tragen. Da finde ich zumindest immer jene Umfragen sehr gut gespiegelt. Könnte mir vorstellen, dass es bei Ihnen in einem vielleicht soldatisch geprägten Freundeskreis sogar mehr als die zitierten 60 Prozent plus x sind?
Manche behaupten, dass die Plandemie ein Testlauf war, um zu sehen, wie viele der Bundeswehrsoldaten bereit wären, gegen die eigene Bevölkerung vorzugehen. Der eine findet das einen perfiden Schachzug und glaubt zu wissen, von der geringen Gegenwehr innerhalb der Bundeswehr ableiten zu können, dass die höheren Mächte nun dazu Gewissheit hätten.
Ein anderer sagt, dass der tiefe Staat gleichsam an einer Art geistigen Senilität leidet, weil einige Entscheidungen und politischen Figuren seltsam gegen sich selbst gerichtet scheinen. Da aber der tiefe Staat als Entität so nicht existiert – man kann ihm schließlich keinen Brief schreiben – bleibt es Kristallkugel-Leserei. Einzelne, die einem solchen Staat zuarbeiten, packt zuweilen ein Gewissen und sie whistle blowen in unverschämter Art, was niemand sagen darf. Die Geschichte hat mit so mancher Wild Card aufgewartet und etwa Figuren wie einen Trump als “schwer einzuordnend” bezeichnet. Den närrischen Verstand freut es, dem nihilistischen ist es egal.
In jedem Fall aber produzieren die Republikaner das bessere Entertainment mittels männlicher Marvel-Helden. Die Russen können das nicht oder noch nicht. Scheinen aber auf dem Weg dahin zu sein. Aus einer Meta-Sicht könnte man fast glauben, dass da ein Rollenwechsel stattfindet. Die USA bekommt vielleicht den verhassten Kommunismus, wo sie ihres Kapitalismus verlustig zu gehen droht und die Sowjetunion hat gerade beides, wie es scheint (aber was weiß ich). Europa scheint den schwarzen Peter in der Hand zu halten und will ihn auf keinen Fall loslassen; oder darf es nicht.
Nur, weil man ihm keinen Brief schreiben kann, heißt es nicht, dass er so nicht existiert. Man kann auch den Vertretern der diversen Macht- und Kapitalfraktionen im Land keinen Brief schreiben – und trotzdem existieren sie. Graue Eminenzen und heimliche Strippenzieher heißen graue Eminenzen und heimliche Strippenzieher, weil sie nun mal im Verborgenen sitzen. Das, was als „tiefer Staat“ bezeichnet wird, sind nur die militär- und sicherheitspolitischen Vertreter und Angehörigen des militärisch-industriellen Teile des Komplexes innerhalb der jeweiligen Fraktionen der Herrscherkaste. Es gibt auch nicht „den“ tiefen Staat oder „den“ militärisch-industriellen Komplex. Es sind heterogene Gruppen, die sich – wie alle anderen Angehörigen der herrschenden Klasse (administrative, politische, ökonomische, kulturelle, mediale und sonstige Gruppen…) – belauern, beharken, fluide Koalitionen schmieden und dann wieder übereinander herfallen. Ich versuchte es unter jenem Artikel hier mal ein wenig zu umreißen. Erst wenn man sich mit diesen Dynamiken vertraut macht und dass es keine „nationalen“ Interessen gibt, erhellen sich manche Prozesse mehr.
“Ja und was „äußerstes Mittel“ ist, ist dehnbar wie Kaugummi. Merkel hat sich ja auch immer bis zum Äußersten für Minsk I und II verkämpft. Zumindest medienwirksam in der Öffentlichkeit. Di Lorenzo gegenüber hat sie dann – wie Poroschenko und Hollande anderen Interviewern – zugegeben, um was es wirklich ging.”
Was Merkel wirklich wollte, hätte man sie besser vor dem Kriegseintritt Russlands gefragt.
Ich glaube auch, dass Steinmeier bis zum Vorabend der Putschs 2014 mit echtem Willen für vorgezogene Neuwahlen verhandelt und unterschrieben hat.
Die USA setzen ihren Willen recht häufig durch und Merkel ist es nicht gegeben, in offener Opposition zu den USA aufzutreten.
Es hilft einem letztlich selber nichts, wenn man sich dem Zynismus hingibt. Merkel hat auch bei Nord Stream 2 Widerstand geleistet und auch da hat letztlich die USA ihren Willen durchgesetzt.
Die eigentliche Tragik sehe ich ehe darin, dass jeder konstruktiv Denkende sich in der Pax Americana hinter Phrasen verstecken muss. Selbst bei Steinmeier, dem Phrasen-Jongleur-Meister, hat es lange gedauert, bis er sich, getrieben von der heimischen Presse, weil die Ukrainer ihn nicht staatsbesuchen lassen wollten, für seine Steinmeier-Formel öffentlich entschuldigte.
Ich denke, wer will, dass Widerstand sichtbar wird, sollte Zeichen gebe, dass er das anerkennt.
Und wann erfolgte dieser Eintritt? Die Mehrheitsströmungen im Kreml entschieden sich doch bereits im Frühsommer 2014 in den Krieg einzutreten – in kalibrierter Form. Da waren andere Türme des Kreml – Minderheitenströmungen – bereits involviert, da waren Girkin und andere Nationalisten gegen den Willen der Kreml-Mehrheit bereits in den Donbass gegangen. Und der Westen (hier durchaus als Kollektiv zu lesen) war natürlich auch längst mit diversen Söldnern, Einflussgruppen und Offizieren vor Ort. Man kann auch die alten SPIEGEL-Artikel ausbuddeln, die von der „russischen Invasion“ im Sommer 2014 schwätzten.
2022 wurde die russländische Beteiligung lediglich räumlich und qualitativ erweitert. Nicht aus intrinsischer Motivation übrigens oder aus „imperialistischen Gelüsten“, sondern aufgrund der von außen (Westen + Post-Maidan-Regime) gesetzten Bedingungen. Und immer noch war der Einmarsch kalibriert oder wie Emmanuel Todd es formulierte „defensiv“. Er ist es bis heute. Der Kreml könnte auch holzen wie die Netanjahu-Fraktion in Israel oder seinerseits den Westen mit echten Sanktionen angehen – warum kriegen bspw. westliche Autobauer denn immer noch Aluminium aus Russland?
Ich glaube, dass Frankensteinmeier (Grüße an Kurnaz gehen raus) als Vertreter einer bestimmten westlichen Kapital- und Machtfraktion vor allem im Interesse jener Macht- und Kapitalfraktion agiert und versucht hat die Ukraine für jene urbar zu machen. Dabei geriet er zwangsläufig in Konflikt mit Vertretern anderer westlicher Machtfraktionen, die in der Ukraine ihrerseits ihre Interessen durchzusetzen versuchten.
Es gibt „die“ USA aber genauso wenig wie es „den“ Kreml oder „die“ Bundesregierung gibt. Die herrschenden Klassen in den westlichen Staaten sind nicht monolithisch, sondern bestehen aus einer Vielzahl von Akteuren, Interessen und Dynamiken. Dies führt zu einem ständigen Wettbewerb um Macht und Einfluss, der die Vorstellung von einem einheitlichen Staat / einer einheitlichen Klasse oder gar einer sog. „Nation“ per definitionem in Frage stellt. Die mächtigsten Akteure (lies: Konzerne, Bürokraten, Sicherheitsvertreter, Medienmogule, Trusts…) sind zuvorderst ihren jeweiligen Eigeninteressen verpflichtet – mit anderen Akteuren, ob national oder international, stehen sie deshalb wahlweise in Konkurrenz, Kohabitation oder Kooperation. Zugleich sind diese Beziehungen niemals determiniert, sondern stets veränderlich, somit fluide. Wer heute mit mir in Bezug auf Interesse A1 kooperiert und mein bester Verbündeter ist, kann morgen schon mein Todfeind in Bezug auf Interesse A2 sein.
Man muss sich nur „die“ Bundesregierung anschauen – es wäre wahnwitzig zu glauben, dass Mützenich und Baerbock Vertreter ein und derselben Herrschaftsfraktion wären. Da muss man sich nur anschauen, wie beide sich jeweils gegenüber der VR China positionieren und mit wem sie dort interagieren.
Die Bundesregierung ist vielmehr ein Interessenkompromiss zwischen bestimmten Machtgruppen und in der Tat ein Bündnis auf Zeit, mit Scholz als Formateur, der deren jeweilige Interessen temporär und absichtsbezogen zu verbinden hat. Wenn man das versteht, versteht man auch, warum es sehr wohl auch im Interesse bestimmter Gruppen in Deutschland war, dass die Nord Stream-Leitungen in die Luft gingen – während andere Gruppen in Deutschland darüber verständlicherweise Zeter und Mordio schrien.
Merkel war ergo auch keine Vasallin „der“ USA wie manche behaupten – sondern eine Vertreterin einer bestimmten Macht- und Kapitalfraktion innerhalb des Westens. Sie hat ja auch wie Frankensteinmeier zutiefst die Werte des Westens verinnerlicht.
Nein, da hat sich allenfalls eine Macht- und Kapitalfraktion im Westen gegen eine andere durchgesetzt. Es war ja nicht so, dass es damals innerhalb der CDU oder innerhalb des ominösen Deutschlands keine Kritiker der Rohrleitungen gegeben hätte. Oder dass alle in den USA en bloc gegen die Rohrleitungen waren.
Der letzte Absatz (“Was passiert denn groß” ff.) ist falsch kopiert und ging eigentlich an den / die Mitforisten “Erika”. Ich bitte das Versehen zu entschuldigen. 🙂
Leider ist es momentan auch mal wieder nicht möglich eigene Beiträge zu editieren. Hat ohnehin gedauert bis die Maske heute Kommentare annahm. -,-
Macht euch nen schönen Nachmittag. Ich versuche auch wie immer zu antworten – so die Maske meine Kommentare annimmt.
Kriegseintritt (genannt militärische Sonderoperation) für Russland war der 24.2.2022. Russische Soldaten überschritten gegen den Willen der ukrainischen Regierung die Grenze und schossen.
Bis dahin bemühten sich Frankreich und Deutschland um Minsk I und II und Steinmeier noch länger eben mit der Steinmeier-Formel. https://de.wikipedia.org/wiki/Steinmeier-Formel
Girkin war weder Mitglied noch Beauftragter einer Regierung und handelte auch nicht als russischer Soldat.
Weder Deutschland noch die Nato sind in den Ukrainekrieg eingetreten, obwohl sie parteiisch sind und Unterstützung leisten. Sie verweigern öffentlich Diplomatie.
Die Sanktionen kommen von US- und EU-Seite. Sie haben etliche Ausnahmen, weil sie vor allem Russland schaden sollten.
Darüber könnte man sicher Bücher füllen.
Ich nehme das so wahr, dass Mützenich das Denken der friedfertigen SPD-Teile nach außen trägt, von Herrschaftsfraktion würde ich da nicht sprechen wollen, während der Regierungsteil und andere SPDler sich direkt der Macht der USA beugen (müssen) oder sogar wie Gabriel ihre Karriere an die transatlantische Beziehungspflege gebunden haben.
Auch die SPD ist kein monolithisch Block.
Eben Koalition.
Nunja, als Nato-Mitglied ist Deutschland ein Vasall der USA, wobei vertraglich im Kriegsfall keine unbedingte Kriegsteilnahmepflicht besteht. Zur Zeit der Nato-Gründung wollte sich die USA eine Machtprojektionsfläche in Europa schaffen und konnte die Europäer so am leichtesten Überzeugen.
Merkel wollte schon 2003 beim Irakkrieg mitmachen. Sie hat sich als Kanzlerin trotzdem lange und ausdauernd für die Interessen der deutschen Wirtschaft eingesetzt. Es wäre kindlich anzunehmen, dass die Interessen einer Bundesregierung aus einem Guss sind. Das kann sich ein Machthaber in der Führung eines Imperiums leisten. Als solche führte sich Deutschland beispielsweise in der EU bei der Finanzkrise gegenüber Griechenland auf. Sowas funktioniert aber gegenüber den USA nicht. Zum Vasall wird Deutschland immer dann, wenn die Regierung dem kriegerischen Drängen der USA nachgibt oder folgt.
Wie das System praktiziert wird, zeigte G.W. Bush 2001 anlässlich des Kriegs gegen Afghanistan öffentlich mit dem Spruch: Wer nicht für uns ist, ist gegen uns.
Man tut sich selber (und in meinem Fall meiner Wunschvorstellung einer besseren Politik) keinen Gefallen, wenn man ehrliches Bemühen einer Regierung nicht anerkennt, weil eine größere Macht sich letztlich durchgesetzt hat und Regierungsmitglieder gegenüber radikalen Medien dadurch ihr Gesicht zu wahren versuchen, dass sie nicht mehr auf ihren gescheiterten Versuch beharren.
Das machen nur Politiker, die es sich sowieso leisten können, in Opposition zu den Hauptmedien zu stehen. Dazu gehört weder Merkel noch Steinmeier noch Scholz.
Steinmeier leistete erst Abbitte, als das ÖR-TV jeden Abend breit trat, dass alle bedeutenden EU-Politiker schon in Kiew waren, um den dortigen Helden ihre Aufwarten zu machen, nur er wegen der Steinmeier-Formel nicht kommen durfte.
Okay, bei dem Thema haben wir in einigen Punkten einfach sehr unterschiedliche Ansichten. Ich will betonen, dass ich Sie nicht zu meinen Positionen bekehren möchte – meine folgenden Antworten dienen nur der Kontrastierung und weil vielleicht Mitleser meine Sichtweise noch lesen wollen. Wenn wir beide da nicht zusammenkommen – dann ist das eben so. No hard feelings there.
Nein, war es nicht. Das war vielleicht der offizielle, medial verkündete Eintritt. Aber am Donnerstag, den 24. Februar 2022 begann nicht die erste russländische Ukraineintervention. Schon 2014 / 2015 hat Russland zwei Mal zugunsten der Volkswehren interveniert. Man hat die Entsendung offizieller Truppen zwar nach außen hin geleugnet, aber sowohl in den Schlachten von Ilowaisk als auch Debalzewe kamen russländische Soldaten auf Seiten der Aufständischen zum Einsatz, hat die russländische Armee ukrainische Stellungen mit Artillerie bekämpft etc.
Zudem wäre natürlich zu definieren, was man unter „Kriegseintritt“ überhaupt versteht. Sie verstehen darunter wohl nur die offiziell bekannt gegebene Entsendung von Truppen in ein Gebiet? Als Angriffshandlung gelten jedoch völkerrechtlich (VN-Resolution 3314, Art 3) auch:
Gerade letzteres, die „Entsendung / Unterstützung bewaffneter Banden aus dem Ausland“ ist ein Vorwurf, der Russland im Falle des Donbass immer wieder zur Last gelegt worden ist (gerade von westlicher Seite). Ein Staat kommt da im Grunde nur raus, wenn er aktiv etwas dagegen unternimmt (unternehmen kann!) diese Kräfte zu stoppen. Und das tat Russland seit dem späten Frühjahr 2014 nicht mehr. Danach kamen ja dann auch westlicherseits die ganzen Artikel über „Russlands hybriden Krieg“, die „russische verdeckte Invasion“, „Stoppt Putin jetzt!“ etc.
Man kann den Passus im Völkerrecht Gurke finden, zumal er nur selektiv angewandt wird – wer hat schon von Ruandas Invasionen in den Kongo gehört? – aber so ist er nun mal festgehalten.
Ich bleibe dabei, dass Russland sein bestehendes Engagement 2022 nur in räumlicher, qualitativer und quantitativer Dimension ausgeweitet hat, dies aber nicht sein erstes Einwirken in den Konfliktraum war.
Tja, und das haben sie in Delbalzewe und Ilowaisk eben auch schon vorher. Zudem haben auch die Ukrainer wiederholt nach Russland geschossen, beispielsweise im Juli 2014 nach Donezk (Oblast Rostow, nicht Donzek, Gebietshauptstadt der Oblast Donezk).
Nein, taten sie nicht. Teile der westlichen Eliten schicken gerne und immer wieder Signale der Verhandlungsbereitschaft – aber das ist Good-Cop-Bad-Cop-Verhalten. Merkel im Interview mit Di Lorenzo, wie auch Hollande und Poroschenko in anderen Interviews, haben deutlich gemacht, dass es bei den Minsker-Verträgen nur um das Kaufen von Zeit zwecks Hochrüsten der Ukraine ging. Da ging es nicht um „Gesichtwahren“, das ist schlicht dasselbe wie bei Schröder, der feixend 2014 (?) auf einem Podium nonchalant meinte „Naja, wir haben damals ja auch Völkerrecht in Jugoslawien gebrochen – so what?“. Die sind nicht mehr im Amt und können jetzt schwätzen, mehr nicht.
Es gab schlicht kein ernsthaftes Interesse an einer Umsetze dieser Verträge. Am ehesten vielleicht noch von Russland (das den Donbass in die Ukraine zurückschieben wollte), aber weder von westlicher Seite und auch nicht von Seiten der Donbasser Aufständischen.
Spätestens im November 2021 sind die Normandie-Formate dann auch von Berlin und Paris offiziell ad acta gelegt worden (realiter bereits deutlich früher). Röper schrieb darüber seinerzeit und verlinkte entsprechende Dokumente:
Quelle: hier
So viel zum Gesichtwahren. Oder sollen jetzt Baerbock und Scholz fürs endgültige Auslaufen verantwortlich sein? Die kamen aber erst im Dezember ins Amt…
Habe ich das irgendwo behauptet?! Ich habe geschrieben, dass er gegen Interessen der Mehrheitsströmungen des Kremls und ergo gegen den Regierungswillen handelte. Natürlich war er kein Soldat der russländischen Armee zum Zeitpunkt seines Zuges. Es war eher eine Art Reanactment von Charles Taylors Zug nach Liberia oder meinetwegen ein Freelancer-Che-Guevara, der mit 50 Mann in den Donbass ging. Die Geschichte ist voll vergleichbarer Episoden. Unterstützt wurde er zu jenem Zeitpunkt freilich nur von Minderheitenströmungen im Kreml.
Sein Zug war aber vital, da er die Ereignisse dort akzelerierte, in manchen Städten sogar katalysierte und anderswo der stillen Sezession Luft zum Atmen gab. Und er sorgte auch dafür, dass dann Russland stärker in die Lage vor Ort hineingezogen wurde.
Da ist wiederum zu definieren, ab wann Kriegsbeteiligung beginnt. Da finden sich bei NDS (Warweg), wie hier (Baud, Hübschen) oder Röper zig Artikel zu, die das gegenteilig lesen. Zudem sind westliche Staaten seit spätestens dem Frühjahr 2014 mit Eliteeinheiten, Ausbildern und Söldnern vor Ort, es gab geheime CIA-Anlagen und Planungen zu weiteren an der russischen Grenze wie am Schwarzen Meer. Nur weil sie offiziell ihren Eintritt nicht verkündet haben (Vollintervention) heißt das nicht, dass sie nicht in den Krieg eingetreten sind. Das sind allenfalls politische oder juristische Chimären und Winkelzüge.
Und die Russen – wie ein paar andere auch – lesen das westliche Verhalten ohnehin bereits als Eintritt.
Es ging mir aber um die Sanktionen von russischer Seite. Russland hat bekanntlich bereits im Jahr 2014 mit Gegensanktionen auf die westlichen Sanktionen der damaligen Zeit geantwortet (insbesondere im Lebensmittelbereich).
Und mein Punkt war, dass Russland auch heuer weitaus entschiedener auf die sehr umfänglichen westlichen Sanktionsrunden hätte antworten können, etwa indem es den Export bestimmter Metalle an westliche Staaten untersagt. Warum tut es das nicht? Kalibrieren? Angst vor westlicher Überreaktion? Warten auf den passenden Moment? Es gibt verschiedene Theorien.
Ne, natürlich nicht. Habe ich das behauptet? War selber Juso-Ortsgruppenvorsitzender in meiner Jugend, ich erlaube mir gewisse Einblicke in die Arbeitsweise jenes Ladens gewonnen zu haben.
Und ich finde eben, dass Mützenich, Scholz und Gabriel nicht nur unterschiedliche Strömungen oder Flügel repräsentieren, sondern vor allem bestimmte Kapital- und Machtfraktionen die mittels Parteien in die Öffentlichkeit wirken. Da unterscheiden wir beide uns eben.
Ja, aber in einem anderen Sinne. Ihrer ist parteipolitisch hergeleitet. Ich denke eben an Elitenkoalition, die ihre Interessen temporär für bestimmte Vorhaben und Ziele abstimmen und bündeln.
Also – entweder man ist Vasall oder man ist es nicht. Die These einer Vasallenschaft à la carte (zum… immer dann, wenn) erscheint mir sehr zweifelhaft. Vasallenschaften sind durch klare, dauerhafte Beziehungen gekennzeichnet, die auf Loyalität, Schutz und / oder Abhängigkeit basieren. Eine halbe Geschichte wäre wie „ein bisschen schwanger“ – ein Ding der Unmöglichkeit. Das würde Unsicherheit schaffen sowohl für den Vasallen als auch für den Herrscher. Deswegen sind Vasallenschaften ja auch oftmals rechtlich in irgendeiner Form untermauert. Nein – entweder man ist Vasall oder man ist es nicht. Eine Vasallenschaft à la carte gibt es nicht.
Ihr Verweis auf Griechenland zeigt doch vielmehr, wie es wirklich bestellt ist – Deutschland ist kein Vasall, sondern im Gefüge des westlichen Systems ein Bundesgenosse. Jene Beziehung ist auch vertraglich geregelt, basiert aber auf einem ausgeprägteren gegenseitigen Nutzen, insbesondere in ökonomischen und militärischen Angelegenheiten. Bundesgenossen haben zudem eine weitaus größere Autonomie als Vasallen, haben eigene Institutionen, Bräuche bzw. Gesetze und können auch sonst viele ihrer internen Angelegenheiten selbst regeln (Wurde S21 in „Washington“ geschrieben? Oder Scheuers PKW-Maut?) – sie müssen jedoch das Imperium (Rom / Westen) militärisch unterstützten, bestimmten anderen Verpflichtungen nachkommen und zu den Werten des Imperiums loyal stehen. Kurzum: Bundesgenossen sind Teil eines größeren politischen Systems, das auf einem Netzwerk von Allianzen und Verträgen basiert. Ein Beispiel für einen Vasall dagegen ist die Ukraine.
Merkel hat sich für die Interessen bestimmter Kreise der deutschen Wirtschaft eingesetzt – eben für die Interesse bestimmter Flügel der herrschenden Klasse. Das ist ein Unterschied. Für die deutsche Wirtschaft in toto stand sie ganz sicher nicht ein. Fragen Sie bspw. bei den Solarpanel-Herstellern nach, die pleitegegangen wurden.
Was für ehrliches Bemühen? Ehrlichkeit gibt es in der Politik nicht, genauso wenig wie Freundschaften.
Sympathisch.
Ich lese das als “offizielle Entsendung”.
Es sind auch Nato-Soldaten in der Ukraine, um die komplizierteren Nato-Waffen zu bedienen. Trotzdem ist die Nato nicht in den Krieg eingetreten.
Bei Poroschenko würde ich auch annehmen, dass er schon während der Verhandlungen wusste, dass er die Maßnahmen ab Minsk-II-Schritt-4 im Parlament nicht wird durchsetzen können. Bei Frankreich und Deutschland überwog das Prinzip Hoffnung. So wie Merkel das gesagt hat, lässt sich das auch rein auf Poroschenko beziehen. Sie hat nicht gesagt: “Aller außer Russland wussten…” oder “Selbst Russland wusste 2015, aber wollte für den Kriegseintritt 2022 noch mehr moralische und völkerrechtliche Rechtfertigung anhäufen.”
Totaler Nihilismus ist an der Stelle möglich, aber dann könnte man auch immer Krieg führen, weil so wenig Menschen auf der Welt echten Frieden im Herzen tragen.
Wer will das?
Als Indiz für das Wollen Merkels dient für mich die Ablehnung des Nato-Beitritts von Georgien und der Ukraine, den die USA schon 2008 forciert hatten. Mit dem Putsch 2014 – gegen den Willen Deutschland – und die Anti-Terroroperation, wenige Tage nach dem Besuch des damaligen CIA-Chefs in Kiew, trieb die USA die inoffizielle Natoisierung der Ukraine unaufhaltsam voran.
Ich mach’ hier jetzt Schluss, weil so lange keine neuen Merkel-Interviews vorliegen, es sich nur noch um Meinung und Interpretation dreht.
Was passiert denn groß, Sie harzender Rebell?
Eine “Free palestine” Demo ist doch von den Antifas und den verpeilten jungen Leuten Dauerbeschäftigung – oder wer nicht so gerne auf die Straße geht, schreibt als Informationskrieger irgendwo seinen Sermon. Den Linken und Antifas passiert gar nichts, außer sie legen es drauf an und provozieren ihre körperlichen Auseinandersetzungen mit der Polizei, weil ihnen die Rechtsradikalen fehlen, die sich ihnen in den Weg stellen.
Oder haben Sie irgendwelche “Glatzen” und so weit man sie noch erkennen kann, “Braunen” oder “Springerstiefel” gegen “langhaarige Bombenleger” kämpfen sehen?
Meinetwegen können sich die gerne die Köpfe gegenseitig einhauen, hätte nichts dagegen, aber leider lassen diese Horden auch das Umfeld nicht in Ruhe, was man an den eingeschlagenen Scheiben oder abgefackelten Autos sehen kann. Man sollte ihnen eine Arena geben, sozusagen eine Ordnung, die ihnen das disziplinierte Kämpfen beibringt. Mit Martial Arts Philosophie angereichert.
Ein schweißtreibendes und die Muskeln bildendes Bundeswehr-Training -warum eigentlich nicht? Täte denen ganz gut, vielleicht der einzige Ort, wo das Mannsvolk die Hierarchie akzeptieren würde. Wären da nur nicht so viele andere Interessen, bei denen die Soldaten nicht wissen, wer sie hat und wem sie dienen.
Aber so lang es keinen Zwang gibt, lässt sich immer noch Zivildienst machen, nicht wahr. Wo aber schon gezwungen wird, da ist es eine gänzlich andere Sache.
O Gott Erika, ich glaube du erkennst Faschisten nicht, wenn sie sich anders kleiden und anders nennen
Ihr Bild von “Linken” ist ja auch irgendwo in den 80ern stehen geblieben. Dagegen ist ihr Faschismus-Radar frisch aus den 90ern. Nehme an mit letzteren ist der Kontakt später abgerissen.
Oh, von Verbalinjurien, Bespucken, Entzug von „Privilegien“ (vulgo: Grundrechten) bis hin zu „Sprühregen“ (Schlossparkdemo in Stuttgart) und Polizeiknüppelmassage (Querdenker, Hörsaalbesetzer) kann alles dabei sein. Probieren Sie es aus mit einem kritischen Thema Ihrer Wahl – deswegen habe ich ja mehrere zur Auswahl gegeben. Wenn Palästina nicht das Ihre ist, nehmen Sie eben ein anderes. Ich selbst habe mich u.a. bei den pösen Spaziergängern vom aufgehetzten teutschen Schandvolk bespucken und bepöbeln lassen.
Sie scheinen „die“ jungen Leute ja sehr gut zu kennen. Ich weiß dagegen, dass es „die“ jungen Leute nicht gibt – genauso wenig wie „die“ alten oder „die“ Frauen und „die“ Muslie. Und dass nur eine handvoll Junge tatsächlich fähig ist den westlichen Kolonialkrieg gegen die arabischen Völker in der Levante sowie den Iran als solchen zu erkennen. Die meisten Aktivisten betreiben die Free-Palestine-Demos ohnehin nur als „happening“ – Dampfablassen wie bei den Gewerkschaften.
Nicht von der Hand zu weisen ist aber, dass Leute, egal welchen Alters, die sich wirklich für die Rechte der Palästinenser und anderen Versklavten einsetzen, die volle systemische Härte zu spüren bekommen. Einreiseverbote (Varoufakis), Raum-, Konten- und Arbeitsplatzkündigungen (gerne auch für Juden, der Teutsche ja so viel gelernt aus seiner Geschichte) und eben den Schlagstock, wenn ersteres nichts nützt.
Erstens: es gibt in Deutschland keine Linken mehr, höchstens Leute, die linken. Die klassische Linke ist tot oder allenfalls noch in irgendwelchen Reservaten wie diesem Spartenforum hier zu finden.
Was Sie meinen sind irgendwelche Woken und sonstigen selbstgerechten Kaviarlinken, die man aber bitteschön nicht mit der Linken verwechseln sollte. Ich schrieb hier eine Kolumne drüber. Dass den Antifas „nichts“ passiert, ist zwingend, da sie ohnehin überwiegend aus verwöhnten Bürgerkindern (die von Papi rausgeholt werden) oder Polizeispitzeln (die vom Chef belohnt werden) bestehen. Mit echten Antifaschisten haben die so viel zu tun wie Zitronenfalter mit dem Falten von Zitronen.
Die „körperlichen Auseinandersetzungen“ wiederum sind ein so gewolltes wie ersehntes Happening von agent provocateurs mit dem erwünschten Resultat, dass das Dummvolk sich hinter seiner Pegizei und seinem Staat schart, weil es vor der großen Angst („die radikale Linke“) schlottert. (Andere große Ängste für andere Gruppen des Dummvolks sind übrigens: Schulden, Ausländer, Russe, Kinäs, Terror, Virus, Klimawandel, Untergang der EU…)
Ne, natürlich lassen die das Umfeld nicht in Ruhe. Das ist ja Sinn und Zweck des Ganzen. Strategie der Spannung. Und die abgefackelten Polizeiautos zeigen auch, dass diese Leute mit echter Kapitalismuskritik nichts am Hut haben, sondern eben nur Provokation aus den oben genannten Gründen betreiben bzw. Dampfablassen (für das bei den Antifas mitlaufende pseudo-linke Fußvolk).
Warum eigentlich nicht? Na darum ganz einfach nicht: Weil weder der Staat noch sonst irgendeine selbsternannte Institution (Markt, Tempel, Konzern, Eltern…) irgendein Recht hat, Menschen zu zwingen, Dienstleistungen für sie zu erbringen oder ihnen ihren Körper auszuliefern. Egal ob an der militärischen Front, der Pflegefront oder einer anderen – das ist nur wieder die hierzulande gelebte und gepriesene Verletzung der persönlichen Autonomie. Und was dabei rauskommt ist die physische wie psychische Konditionierung und Abrichtung des Menschen zum systemtreuen Bürger, der eben mit seinem Leib, Leben und Vermögen für die Interessen der Herrscherkaste zu bürgen hat.
Nur sind solche Eingriffe in die persönliche Freiheit weder hinzunehmen noch rechtfertigbar, außer man glaubt an irgendwelche autoritären Kollektivfantasien und dass jeder sich in Reih und Glied „auf seinem Platz“ in der gott- bzw. führergewollten Gesellschaft einzureihen habe.
Zwangsdienste sind schlichtweg anmaßend, repressiv und nichts als die Ausweitung autoritärer Macht und Kontrolle. Sie sind daher generell abzulehnen. Sie tun nichts als die Militarisierung der Gesellschaft voranzutreiben – und die ist aber wahrlich schon belliphil und militaristisch genug.
Und Hierarchien sind ohnehin abzulehnen.
Ihnen ist schon bewusst, dass der Zivildienst nicht weniger ein Zwangsdienst ist als der Kriegsdienst?
Nochmals: Auch der Zivildienst ist eine Form staatlicher Kontrolle und Zwang, die die individuelle Freiheit einschränkt und den Menschen vorschreibt, wie sie ihr Leben zu gestalten haben. Ich dagegen glaube an alternative Formen des vielzitierten „sozialen Engagements“. Solche, die auf Freiwilligkeit und gegenseitiger Hilfe basieren. Menschen sind sehr wohl in der Lage ohne staatliche und sonstige Interventionen und Zwang zusammenzuarbeiten und sich um ihre Gemeinschaften zu kümmern.
Ich möchte auf den … Inhalt? der “Erika” gar nicht groß eingehen, nur ein paar Beobachtungen teilen:
Es sind heutzutage immer Frauen, die ganz genau wissen, was Männer so bräuchten – oder was einen “echten Mann” ausmacht. Bonuspunkte gibt es für Frauen ohne positive Vaterfigur und Frauen, die nicht in der Lage sind langfristige, nicht toxische Beziehungen zu führen. Trifft beides zu entspricht das praktisch einem Ehrendoktor in Real Man Studies.
Es sind heutzutage auch immer Menschen, die noch nie eine Kaserne von innen gesehen haben, die absurde Fantasien über die charakterbildenden Vorzüge einer militärischen Grundausbildung zum Besten geben. Dabei gab es ja wirklich welche: Als noch der Großteil eines männlichen Jahrgangs eingezogen wurde war denen zumindest klar, dass ein Krieg sie höchst persönlich betrifft. Heute glaubt jeder, ihn würde es nicht treffen.
Gott sei Dank gibt es aber auch Dinge, die sich nicht ändern. Zum Beispiel waren es schon immer Menschen, die noch nie auf einer Demonstration waren, die ganz genau wissen, was da so passiert. Und weil das so tolle Hechte sind und waren, lassen die uns nicht nur an ihren Visionen teilhaben, sondern liefern die Lösung gleich mit.
Zum Glück gibt es diese Menschengruppen. Ohne sie müsste man Menschen fragen, die Ahnung haben.
Ein Blick in unsere Zukunft. Wenig erfreulich.
Mir kommt immer wieder mal der Satz eines polnischen Journalisten in den Kopf, der noch zu sozialistischen Zeiten vor dem Kriegsrecht in seiner Heimat in die USA floh. Sein Fazit: die USA sind genau so, wie die Kommunistische Propaganda sie beschreibt. Und bei dem hier vorliegenden Buchauszug zur Geschichte der (west)deutschen Wiederaufrüstung kommt mir genau diese Gedanke – so hat die DDR es beschrieben, genau so.
Gaby Weber ist eine großartige Journalistin und Autorin, eine wirklich außergewöhnliche und ich habe auch schon einige der hier beworbenen Bücher angeschafft. Das aber ist für mich zu beklemmend. Kann ich nicht mehr. Letztendlich kann man nicht umhin, die “antideutsche” Vision vom vollkommen unbelehrbaren deutschen Militarismus bestätigt zu sehen. Zehn Jahre nachdem sie sich durch die SU metzelten, in der deutschen Trümmerwüste, phantasieren sie sich den nächsten Waffengang.
Wenigstens ist nach dem nächsten Mal endgültig schluss.
Jetzt weiß ich nicht, ob unter diesem uralten Artikel (schon vier Tage alt) noch jemand einen Kommentar liest. Aber ich möchte gerne etwas mitteilen:
Ich habe heute versucht, das Buch von Frau Weber zu bestellen, bei der örtlichen Thalia-Filiale. Kann ja kein Problem sein, ich hatte u.a. die ISBN-Nr. auf meinem Notizzettel stehen. Die Dame im Laden hat das Buch auch gleich in ihrem Computer gefunden – und mir dann erklärt, sie könne das nicht bestellen. Auf dem Monitor des PC war hinter dem Eintrag für das Buch irgend ein rotes Zeichen zu sehen, mehr war auf die Schnelle von meinen alten Augen nicht zu erkennen. Mehr erklären wollte die Dame auch nicht, nur: „Ich kann das nicht bestellen, geht nicht“. Sie hat nach dem Auftauchen dieses roten Zeichens den Bestellvorgang abgebrochen.
Jetzt habe ich es beim Verlag bestellt, das ist ja weiter kein Problem. Aber steht Gaby Weber hierzulande auf irgend einem Index?