Moshe Zuckermann: “Wenn Israel die Bodenoffensive beginnt, wird das eine Katastrophe werden”

Ministerpräsident Netanjahu am Donnerstag vor der anstehenden Bodenoffensive bei Soldaten am Gazastreifen. Bild: twitter.com/IsraeliPM

Gespräch über die vorherrschenden Rachegefühle, die Besuche von Scholz und Biden, die dysfubktionale Regierung, die anstehende Bodenoffensive und fehlende Kriegsperspektiven.

Schön, dass du Zeit hast, wieder ein Gespräch mit mir zu führen. Soweit ich sehe, gibt es noch immer gelegentlich Raketenalarm in Tel Aviv auf.

Moshe Zuckermann: Ja, wir hatten vorhin wieder einen und ich möchte dir auch gleich sagen, sollte es jetzt einen Raketenalarm geben, dann verziehe ich mich in den Luftschutzraum und komme dann nach fünf Minuten zurück. Dann können wir weitermachen.

Nur fünf Minuten?

Moshe Zuckermann: Eigentlich offiziell zehn Minuten, aber nach fünf Minuten haben wir alle dort keinen Bock mehr und dann gehen wir, also in dem Moment, in dem man den Krach hört, wenn eine Iron Dome-Abwehrrakete zugeschlagen oder es einen Treffer seitens der Hamas gegeben hat, ist man mehr oder weniger durch.

Wenn nur wenige Raketen kommen, werden die doch abgeschossen? Oder kommen da doch auch einzelne durch?

Moshe Zuckermann: Ja, es kommt auch hier und da vor, dass man die nicht trifft, aber ich glaube, es gibt im Moment eine Erfolgsquote von 80 Prozent bis 90 Prozent. Daher sind wir relativ geschützt. Das muss man schon sagen.

Jetzt ist der 11. Tag Krieg in Israel, der natürlich jetzt auch andere Kriege überschattet. Ukraine ist ganz im Hintergrund verschwunden. Wie ist denn die Stimmung in Israel? Ist da noch immer stark Rache-Gedanke vorhanden?

Moshe Zuckermann: Der wird immer stärker. Ich rede jetzt nicht von denjenigen, die ein Familienopfer haben. Die hört man zwar auch, aber sie sind weniger präsent als vor einer Woche. Man hat den ersten Moment des Schocks hinter sich, weil es jetzt den Krieg gibt und das Militär in Gang gesetzt worden ist. Der Rache- oder der Vergeltungsgedanke blüht und gedeiht. Im Moment ist es wirklich schlimm, weil die Bombardierungen der israelischen Luftwaffe im Gazastreifen mittlerweile schon tausende Opfer verursacht haben und vor allem, weil kein Ende abzusehen ist. Es wird versucht, Gaza dem Erdboden gleich zu machen, damit die Bodentruppen reingehen können und auf keinen großen Widerstand treffen. Und das schafft natürlich eine humanitäre Krise.

Als gestern US-Präsident Biden in Israel war und gesagt hat, dass die humanitäre Krise abgefangen werden müsse, indem Israel Hilfe zulässt, gab es einen Aufschrei sowohl in der Regierung als auch unter der Bevölkerung. Nein, auf keinen Fall soll es Hilfe für die wirklich Geschundenen dort geben. Es sind ja nicht nur Hamas-Leute betroffen, sondern die gesamte Zivilbevölkerung. Aber die israelische Bevölkerung ist im Moment überhaupt nicht auf Mitleid oder Mitgefühl eingestellt.

Das heißt, die uneingeschränkte Solidarität, die jetzt vom westlichen Ausland gleichzeitig mit der Forderung nach humanitärer Hilfe für die Gaza-Bevölkerung kommt, geht für die meisten Israelis nicht zusammen?

Moshe Zuckermann: Das geht nicht zusammen und das bildet in der Tat auch ein Dilemma für die Regierung von Netanjahu. Auf der einen Seite hat Biden eindeutig gesagt, ihr bekommt unsere Unterstützung und unsere Solidarität. Er hat wirklich den zionistischsten Besuch hier absolviert, den man sich überhaupt denken kann. Übrigens hat er auch viel mehr Mitgefühl mit den Menschen als Netanjahu gezeigt, der im Vergleich zu Biden ein kalter Fisch ist. Biden war wirklich fähig, auch Empathie zu bezeugen, aber er hat politisch zugesagt, dass Israel Unterstützung erhält, aber dafür sorgen muss, dass es auch den Versuch unterstützt, die humanitäre Krise zu bewältigen. Und das bedeutet vor allem, dass aus dem Süden, also von Ägypten aus, Hilfe in den Gazastreifen gebracht wird.

Offenbar wurde ausgemacht, dass gerade einmal 20 Lastwagen aus Ägypten hereingelassen werden sollen. Man liest allerdings, dass dies noch nicht geschehen ist. Es gab einen großen Aufschrei von den Familienangehörigen der Entführten, dass überhaupt Hilfe geleistet werden soll. Und wie würdest du denn dazu Stellung nehmen?

Moshe Zuckermann: Natürlich muss man humanitäre Hilfe leisten. Die Tatsache, dass Israel diese Katastrophe erlebt hat, sollte Israel jetzt nicht dazu führen, dass die Verrohung, die es auf der anderen Seite gegeben hat, jetzt auf Israel übergeht und dass dann Israel anfängt, nicht nur selber neue Opfer zu schaffen, sondern auch Hilfe, die der zivilen Bevölkerung auch völkerrechtlich zukommen muss, zu verhindern. Das ist doch das Minimum, das man einfordern kann. Die Leute, die so reagieren, sowohl in der Regierung, aber vor allem auch in der Bevölkerung, wie das in den sozialen Medien geschieht, denken nicht rational, sondern empfinden aus dem Bauch heraus dieses Rachegefühl oder diesen Rachedurst, wie man sagen muss, und sind von daher auf Vergeltung aus. Man hört beispielsweise, wenn jemand sagt, dass aber eine ganze Menge Kinder umgekommen ist, die Antwort, es sei schade, dass nicht alle Kinder umgekommen sind, oder es sei gut, dass sie jetzt umgekommen sind, dann wird in der Zukunft weniger Terroristen geben.

Die Rhetorik, die es in der Öffentlichkeit gibt, ist teilweise schrecklich. Man kann es allerdings auf der einen Seite verstehen, weil Israel im Krieg ist und weil das, was am 7. Oktober passiert ist, die Menschen schockiert hat. Aber man kann, wenn man solche Fragen wie du stellt, auch erwarten, dass die Leute aus einem liberalen, aufgeklärten Zugang heraus, das zumindest zulassen müssten. Die Hauptparole ist jetzt im Moment, Hamas muss vernichtet werden, deshalb darf auf keinen Fall humanitäre Hilfe gegeben werden, denn das könnte ja bedeuten, dass man damit auch Hamas hilft. Das ist mehr oder weniger der Tenor der Reaktion.

Es war jetzt großer Aufregung über das Krankenhaus in Gaza-Stadt. Man weiß nicht, woher die Rakete kam. Israel sagt, es sei eine Rakete des Islamischen Dschihad gewesen, Hamas sagt, es sei eine israelische Rakete gewesen. Aus den Materialien, die die israelische Armee vorgelegt hat, könnte es wohl eher eine heruntergefallene Rakete des Islamischen Dschihad gewesen sein. Aber es scheint auch ganz egal zu sein, wer es wirklich war. Die Erregung in der arabischen Welt geht davon aus, dass es eine israelische Rakete war. Damit hat die Hamas erreicht hat, dass die Solidarität der arabischen Welt hinter ihr oder den Palästinensern im Gazastreifen steht. Siehst du das auch so?

Moshe Zuckermann: Die Solidarität war von vornherein gegeben. Schon an dem Tag, als diese Katastrophe stattgefunden hat, haben sich viele in der arabischen Welt mit Hamas solidarisiert und auf den Bildern, die man gesehen hat, diese zum großen Teil auch bejubelt. Auch das Pentagon, wie man von Biden gestern gehört hat, hat eine Untersuchung gemacht und gesagt, dass es vermutlich ein Fehlschuss des Dschihad gewesen ist. Aber du hast vollkommen recht. Es ist insofern egal, das es auf jeden Fall eine Katastrophe ist. Hunderte von Kinder und Kranken sind umgekommen. Wenn man anfängt zu sagen, wer schuld und wer nicht schuld ist, könnte man die gesamte Geschichte der Waffengänge von Israel und den Hamas oder den Palästinensern verweisen. Es ist nicht das erste Mal, dass Israel auch Gebäude oder Orte getroffen hat, wo Dutzende, wenn nicht Hunderte von Menschen umgekommen sind. Man kann nicht ganz ausschließen, dass es die Israelis waren, obwohl es, was die Realität anbelangt, vermutlich eine Dschihad-Rakete gewesen ist.

Aber das Problem besteht eben darin, dass die Israelis sagen, dass jetzt die Handschuhe ausgezogen sind. Wir machen keine chirurgische Eingriffe mehr, sondern wir wollen wirklich flächenmäßig Gaza bombardieren. Das bedeutet auch, dass es dabei, wie man es in Israel nennt, Kollateralschaden gibt, wenn die Menschen es nicht schaffen zu fliehen. Die Frage nach dem Schuldigen bei dem Krankenhaus ist eine spezielle Frage, aber dass man jetzt die Schuldzuweisung zum Hauptthema gemacht hat, ohne zu sagen, dass die gesamte Situation pervers ist, scheint mir das Hauptproblem bei der ganzen Angelegenheit zu sein. Vermutlich war es ein Fehlschuss des Dschihad, aber mir tun diese Babys und Kinder in meiner Seele leid, die in dem Krankenhaus ihr Leben verloren haben.

Eigenartig ist, dass die eigentlich für letztes Wochenende angesagte Bodenoffensive noch nicht begonnen wurde. Es wurde mal gesagt wegen Wetterbedingungen, aber das ist sicher Unsinn. Es waren sicher andere Gründe. Gibt es da Vermutungen?

Moshe Zuckermann: Du weißt ja, ich bin nicht vom Geheimdienst und habe die Informationen nicht. Aber was ich sagen kann, dass wir das auch so in den Medien vermittelt bekommen haben. Dann war Biden hier zu Besuch, weswegen man gesagt hat, dass während seines Besuchs nichts passiert. Interessanterweise haben auch die Hamas an diesem Tag kaum geschossen. Kaum war er jedoch abgeflogen, gab es einen Beschuss von Tel Aviv. Heute ist Rishi Sunak da. Vorher war Scholz hier. Bei solchen Staatsbesuchen überlegt man zweimal, ob man anfangen soll, weil die Regierungschefs dann in Verlegenheit kommen. Wenn Israel die Bodenoffensive beginnt, wird das eine Katastrophe werden, das kann ich dir jetzt schon sagen. Du kannst schon unser nächstes Gespräch in dem Moment planen, an dem die Bodenoffensive beginnt. Aber solange die Vorbereitung durch die Luftwaffe noch nicht ganz erledigt ist und die Menschen aus dem Nordteil des Gazastreifens weg sind, wird es keine Bodenoffensive geben.

Seltsam war, dass nach der Aufforderung, dass alle Bewohner in den Südteil fliehen sollen, um sicher zu sein, der Süden weiterhin bombardiert wurde.

Moshe Zuckermann: Man hat den Menschen gesagt, sie sollten vom Nordteil in den Süden gehen, weil man die Bodenoffensive von dort beginnen und freie Hand haben will. Wenn aber aus dem Süden jetzt auch Angriffe kommen, reagiert natürlich die Luftwaffe und bombardiert zurück. Wir sollten aber jetzt nicht mit der Stoppuhr warten, wann es anfängt. Die Bodenoffensive wird kommen. Ich hoffe zwar noch immer, dass sie nicht kommen wird, aber sie wird kommen, weil man sich vorgenommen hat, die Hamas so zu schlagen, dass sie nicht wieder aufstehen kann. Das maximale Ziel, das man sich gesetzt hat, dass die Hamas ganz vernichtet wird, wird man nicht erreichen, aber man will eben Hamas in die Knie zwingen. Allerdings hat man es nicht allzu eilig, weil man noch immer die Rückendeckung der für Israel wichtigen Länder hat. Von daher hält noch an, was der 7. Oktober bewirkt hat.

Wenn die Bodenoffensive beginnt, dann könnte die Solidarität der westlichen Staaten bröckeln.

Moshe Zuckermann: Das ist garantiert. Denn das wird ein Blutbad werden. Wenn die reingehen, wird es natürlich Widerstand am Boden geben. Und besonders wenn die Soldaten in die Tunnels gehen, wird es zu Begegnungen kommen, wie man das nur von regionalen Kriegen etwa bei der Eroberung von Ostjerusalem seinerzeit gekannt hat. Das wird ein Blutbad auf beiden Seiten geben.

Jetzt sind an die 300.000 Reservisten mobilisiert worden. Steht denn das Militär hinter der Notstandsregierung oder hinter Netanjahu? Oder ist da immer noch ein Vertrauensverlust vorhanden?

Moshe Zuckermann: Das Problem besteht darin, dass im Moment das Militär total schweigt. Auch eine ganze Menge von den Piloten, die gesagt haben, dass sie nicht mehr zu den Reserveübungen kommen, sind natürlich jetzt da. Man muss überhaupt sagen, dass viele aus der Protestbewegung mittlerweile fast die Funktion der Regierung übernommen haben, indem sie zivilgesellschaftliche Dienstleistungen und Organisation übernommen haben, während die Regierung total dysfunktional ist. Im Moment gibt es zwischen Gallant und Netanjahu, wie man hört, Spannungen, aber vom Militär selbst kann man im Moment nichts hören. Das darf man ja auch nicht. In Kriegszeiten kann das Militär nicht anfangen, gegen die Regierung zu stänkern. Das ist global so. Aber es wird noch ein Riesenproblem geben. Jetzt zeichnet sich ab, dass Netanjau und seine Regierung, die sehr wohl wissen, dass es auf ihr Ende zugeht und sie zur Verantwortung gezogen werden, anfangen, die Schuld auf das Militär abzuwälzen.

Die Militärs, der Generalstabschef, auch die Geheimdienstchefs und andere haben gesagt, dass sie die Verantwortung übernehmen. Von Netanjahu hat man das noch nicht gehört. Er übernimmt überhaupt keine Verantwortung. Auch nicht die Leute um ihn herum. Als Netanjahu gefragt wurde, ob er die Verantwortung für das übernimmt, was am 7. Oktober passiert ist, antwortete er, was mittlerweile schon ikonisch und legendär geworden ist: „Ich habe von dieser Sache erst am 7. Oktober um 6 Uhr 29 erfahren.“ Um 6 Uhr 30 war die erste Rakete geflogen, also eine Minute vorher. Das ist natürlich  der totale Scheiß. Das kann er versuchen, seinen Anhängern zu sagen, aber auch die stehen nicht mehr ganz hinter ihm. Das ist ein Mann, der verkommen ist. Es gab heute ein Bild. Als Biden am Flughafen von Netanjahu und dem Staatspräsidenten empfangen worden ist, sieht man, wie Netanjahu seinen Arm auf Isaac Herzog legt, im Sinne von: Wage es nicht vor mir, ich bin der Erste. Zu Recht hat heute jemand geschrieben, das sei Grunde das Bild des gesamten Netanjahu und seiner Amtsperiode: Er und er und er. Da weiß man, mit wem man es zu tun hat.

Es gab heute in der Süddeutschen Zeitung einen Kommentar von dem israelischen Historiker Amir Teicher, der schrieb, dass im Grunde genommen der ganze Staatsapparat in Israel zusammengebrochen sei. Du hast auch vorher gesagt, dass viel selbstorganisiert wird. Kann man denn das sagen, dass der Staatsapparat praktisch zusammengebrochen ist?

Moshe Zuckermann: Er ist nicht so zusammengebrochen, dass es die Behörden nicht mehr gibt, aber sie funktionieren nicht. Beispielsweise ist eine große Frage: Was passiert mit den Leuten, die aus den Ortschaften und Kibuzzim an der Grenze zu Gaza geflüchtet sind bzw. evakuiert wurden? Wie kommen sie zu ihren Geldern, damit sie sich organisieren können? Was macht der Staat, um das zu finanzieren und so weiter? Da spricht man gegen eine Wand. Die Bürokratie ist schon da wie eh und je, aber es gibt einen extremen Notstand, in dem sich diese Leute befinden. Und das betrifft nicht nur sie, es sind eine ganze Menge Sachen, die im Moment einfach nicht funktionieren. Es ist wirklich eine dysfunktionale Regierung, das muss man so sagen. Das hängt auch damit zusammen, dass Netanjahu im letzten Jahr die meiste Zeit darauf verwendet hat, sich selber zu positionieren, vor allem in seinem Prozess, und dass er um sich wirklich einen Haufen von Armleuchtern versammelt hat, die wirklich unfähig sind. Deshalb funktionieren auch die Behörden nicht.

Gibt es Vertrauen in die Notstandsregierung mit Gantz und den anderen?

Moshe Zuckermann: Weil (die ehemaligen Generalstabschefs) Gantz und Eisenkrot der Regierung angehören, sind die Menschen beruhigter, als wenn es nur Netanjahu und seine Gruppe wären, weil die erstens wirklich Interessen geleitet sind und zweitens die ganze Zeit so unverantwortlich waren, dass man sich fragt, ob die einen Krieg überhaupt bewältigen könnten? Also mit Gantz und Eisenkrot zusammen mit dem Verteidigungsminister Gallant ist er jetzt umgeben von Leuten, die fähig sind, mit so einem Krieg umgehen zu können. Das hat die Bevölkerung beruhigt. Es hat aber lange gedauert, bis er das zugelassen hat. Man sagt sogar, dass seine Netanjaus Frau Sarah dagegen war, dass diese Leute reinkommen, weil das dazu führen könnte, dass seine Regierung früher oder später gestürzt wird oder diese Leute ihm  in den Rücken fallen. Wir reden hier in Kategorien aus der dritten oder vierten Welt. Das ist wirklich teilweise eine Bananenrepublik. Und dann muss man wirklich auch herausstellen, was du von Teicher erzählst, dass gerade die Zivilgesellschaft eine ganze Menge leistet und sich auch aufopfert.

Bundeskanzler Scholz war als einer der ersten in Israel, er hat es nicht ganz geschafft ganz vorne zu sein, weil der rumänische Regierungschef kurz vor ihm in Israel war. Es fängt jetzt diese Pilgerschaft an, wie wir es schon aus der Ukraine kennen, dass jeder in Israel gewesen sein muss. Ist es wirklich Solidarität? Ist es eher Eigeninteresse, dass man mutig war, da hinzugehen? Aber jetzt auf Deutschland beschränkt. Gibt es denn innerhalb der israelischen Gesellschaft bestimmte Erwartungen an Deutschland?

Moshe Zuckermann: Der Haupt-Protagonist hier ist natürlich Biden mit seinem Besuch und der Militärunterstützung mitsamt der Drohung mit den Flugzeugträgern als Botschaft an die Hisbollah und an Iran gewesen. Ich muss sagen, dass der Besuch von Scholz hier mehr oder weniger unbeachtet vorbeigegangen ist. Ich habe vielleicht irgendwo ein Foto gesehen, aber kann ich keine Berichterstattung darüber, was da gesagt worden ist.

Scholz hatte ja auch Pech, weil der Krankenhausvorfall in Gaza-Stadt an dem selben Abend stattgefunden hat. Das hat natürlich alles andere überdeckt.

Moshe Zuckermann: Scholz musste sich auch gleich sagen lassen, dass die Hamas die neuen Nazis sind. Netanjahu hat sofort diese Schwachstelle der Deutschen benutzt. Das musste Scholz über sich ergehen lassen. Ich bin froh, dass es diesmal keine Besuche in Yad Vashem gegeben hat, das hätte noch gefehlt. Heute ist der englische Premierminister angekommen. Da gab es auch ein paar Bilder. Aber ich glaube, man kann im großen Ganzen sagen, die Erwartungen an diese Leute sind diplomatisch im Sinne, ihr müsst uns unterstützen. Die materielle Unterstützung und auch die gewichtige diplomatische Unterstützung wird von den USA gar nicht irgendwie erwartet, sondern die USA leistet sie selber. Biden ist für heute der begeistertste Zionist, den ich kenne. Das hätte wirklich in den Hochzeiten des Zionismus geschrieben werden können.

Vielleicht ist er vielleicht auch gar nicht so unfroh darüber, weil nun die Ukraine ein bisschen in den Hintergrund rückt und er ja in den Wahlkampf geht.

Moshe Zuckermann: Er braucht das für seinen Wahlkampf. Aber ich möchte nicht ganz so zynisch sein. Ich glaube, er war wirklich bewegt. Als er beispielsweise die Familienangehörigen der Entführten getroffen hat, sagten diese, sie hätten gespürt, dass von ihm eine menschliche Wärme ausgegangen ist. Er hat sie auch alle umarmt. Es ist nicht selbstverständlich, dass ein amerikanischer Präsident mitten im Krieg hierher kommt, sich Militärdebatten anhört und dann zu Menschen zu geht und sie tröstet. Übrigens ist das besonders deswegen auffällig, weil Netanjahu nichts von dem selber gemacht hat. Der Präsident von diesem Land ist bis zum heutigen Tag nicht fähig, zu diesen Menschen zu gehen. Der amerikanische Präsident hat es gemacht und er wirklich seine Menschlichkeit ausgestrahlt. Er ist schon ein alter Mann und vernuschelt, aber er hat eine Menschlichkeit ausgestrahlt, zu der keiner der israelischen Politiker heute fähig ist.

Es heißt ja auch, dass die israelischen Minister nicht mal zu den Begräbnissen gehen, was offenbar auch die Kritik an der Bevölkerung hervorwirft.

Moshe Zuckermann: Sie wissen auch, warum sie nicht gehen. Sie wissen, dass sie dann mit Vorfällen zu rechnen haben, die für diese Minister sehr peinlich sind. Das sind Leute, die wirklich versagt haben. Und die israelische Bevölkerung sieht das heute. Man redet noch nicht von Abwahl. Die wissen alle, dass ihre Zeit gezählt ist.

Noch mal zurück zur Deutschland. Du weißt ja, oder vielleicht hast du es auch mitgekriegt, es wird hier natürlich darüber geredet, wie Deutschland Israel helfen müsste und im Ernstfall möglicherweise auch militärisch zur Hilfe kommen sollte.

Moshe Zuckermann: Deutschland kann nur helfen, indem es Waffen liefert. So wie damals im Golfkrieg den Fuchs, ein Militärfahrzeug für Giftstoffe (ABC-Waffen) .Die Israelis würden auch nicht gerne haben, dass deutsche Soldaten an der Seite von israelischen Soldaten kämpfen. Das ist doch immer tabuisiert. Es gibt eine ganze Menge Verbindungen in normalen Zeiten zwischen dem israelischen und dem deutschen Militär. Aber dass deutsche Soldaten hierher kommen und kämpfen, davon kann nicht die Rede sein.

Die Bundeswehr wäre wohl auch gar nicht fähig dazu. Aber es fanden ja auch jetzt in Deutschland Proteste gegen Israel und für die Palästinenser statt. Wie wird denn das wahrgenommen? In Deutschland versucht man ja, das zu verbieten. Ist das auch die Erwartung, die man in Israel hat?

Moshe Zuckermann: Nein, das wird nicht erwartet. Ich habe Berichte in Haaretz gelesen, nach denen die zentralen Proteste an den amerikanischen Universitäten und natürlich in den arabischen Ländern stattfinden. Es wurde auch von den Linken, also der extremen Linken überall auf der Welt, gesprochen, die sich mittlerweile mit Hamas identifiziert und Israel verurteilt, mit Ausnahme von Deutschland hieß es da. Deutschland wird nicht als Land herausgestellt, das sich besonders durch antiisraelische Demonstrationen profiliert. Gab es so viele in Deutschland?

Es gab einige. Es gab auch Verletzte. Die Polizei ging auch hart vor, soweit ich das aus der Ferne sehen kann.

Moshe Zuckermann: Ich kann mir kaum vorstellen, dass das in Israel wahrgenommen worden ist.

Allerletzte Frage: Gibt es denn unter den Intellektuellen in Israel eine Diskussion darüber, wo das enden soll? Der Krieg ist ja eigentlich völlig unsinnig, es findet ein blutiger Austausch statt, aber es wird ewig so weitergehen, weil die Kinder, die überleben, dann auch wieder radikalisiert werden. Gibt es eine Diskussion darüber, wie Israel in die die Zukunft schauen kann?

Moshe Zuckermann: Von der Regierung gibt es keine Zukunftsperspektive, weil das Ziel des Kriegs beispielsweise nur ist, Hamas zu eliminieren. Na ja, gut, und was weiter? Wer soll anstatt der Hamas kommen? Und so weiter. Das wird von Israel noch gar nicht proklamiert. Es gibt allerdings wirklich randständige Diskussionen unter Linken hier, die unter anderem auch die humanitäre Hilfe an Gaza geleistet wissen wollen. Das wird diskutiert, aber es herrscht im Moment in Israel wirklich eine Stimmung, wo man das nicht wirklich zur Sprache bringen kann.

Was man im Augenblick machen kann und was vor allem die Journalisten und Kommentatoren von Haaretz leisten, ist natürlich, das Versagen der Regierung und von Netanjahu anzuprangern. Aber Konzepte, was danach sein soll, sind im Moment ganz und gar nicht erwünscht. Und die wenigen Palästinenser, die sich etwa an der Haifa-Universität artikuliert haben, sind von ihren Lehrgängen suspendiert worden, weil sie sich hamaskonform geäußert haben. Also ich glaube, das wird alles erst dann wirklich an die Oberfläche gespült werden, wenn die Kampfhandlungen allmählich abebben und zu Ende gekommen sind. Dann wird es eine Riesendiskussion geben

Aber es ist nicht so, dass wenn jemand humanitäre Hilfe fordert, es dann gleich heißt, er sei pro Hamas?

Moshe Zuckermann: Doch, weil die Leute, wie wir es vorhin gesagt haben, im Moment wollen, dass die ganze Hamas einschließlich der Frauen und Kinder von der Erdoberfläche verschwindet. Deswegen ist eine Solidarität auch nur mit einer humanitären Hilfe schon sehr prekär hier. Es herrscht im Moment in Israel eine große Zensur, die noch nicht so durchgeführt wird wie in einem totalitären Staat, aber es geht in diese Richtung im Moment. Wenn die Netanjahu-Diktatur sich endgültig etabliert haben wird, dann haben auch Intellektuelle einiges zu erwarten.

Aber jetzt ist die Zensur noch erst im Kopf von den Leuten?

Moshe Zuckermann: Die Zensur ist eine Selbstzensur, genau wie du das sagst. Es gibt Leute, die sich artikulieren. Du siehst ja auch, dass ich mich äußere. Allerdings wird in Israel gar nicht wahrgenommen, was ich diese Woche an sehr kritischen Interviews und Texten geleistet habe. Aber ich glaube, das wird gar nicht wahrgenommen, weil ich das auf Deutsch mache. Und von daher glaube ich, dass das im Moment noch keine große Gefahr für die Intellektuellen darstellt.

Hier klicken, um den Inhalt von YouTube anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von YouTube.

Das Gespräch mit Moshe Zuckermann wurde am 19. Oktober um 16 Uhr geführt.

Ähnliche Beiträge:

44 Kommentare

        1. Wenn Du es sagst…
          Aber stattdessen schickt die Armeeführung der RF Brigade um Brigade in das sichere Verderben. Wenn es doch wenigstens noch Unterstützung durch Kampfhubschrauber gäbe 🤣🤣🤣. So ein Clusterfuck, was?!

          phz

          1. Na man muss schon sehr verbohrt sein um nicht zu begreifen, dass die Offensive formal beendet ist und dass sie im Betracht des gesetzten Ziels die Grenzen von 1991 wiederherzustellen mit einem Fiasko gescheitert ist. Man muss sich nur umschauen, das wird selbst in USA und selbst in der Ukraine bereits eingeräumt.

            https://www.newsweek.com/ukraine-russia-counteroffensive-muddy-season-1835091

            Eine weitere größere Offensive der Ukraine wird es kaum mehr geben können. Man hat bereits bei dieser Alles mobilisiert was nur möglich war. Mehr ist nicht drin.

            Aber stattdessen schickt die Armeeführung der RF Brigade um Brigade in das sichere Verderben.

            Das ist nicht wahr, du solltest besser aufhören dich selbst zu belügen.

            Wenn es doch wenigstens noch Unterstützung durch Kampfhubschrauber gäbe

            Russischen Kampfhubschrauber machen da was sie wollen ohne nennenswerten Widerstand. Der Angriff auf den Flughafen in Berdjansk hat darauf überhaupt keinen Einfluss. Das ist ein Tropfen auf den heißen Stein und ändert grundsätzlich gar nichts. Hast du eine Ahnung wie viele Kampfhubschrauber Russland dort einsetzt? Die Paar die da zerstört wurden steht da in überhaupt keinem Verhältnis.

            Aber… zurück zum Thema

            1. Du unterschätzt die Wirksamkeit der Ka-52 an der Front. Die haben den Ukrainern in den letzten Monaten eine Menge Verdruss bereitet. 1/3 ihrer Ka-52 hat die RF mittlerweile verloren, was in etwa auch dem Verhältnis aller verlorenen Drehflügler entspricht.
              Helikopter und Piloten sind nicht in annehmbarer Zeit zu ersetzen.

              Man hat bereits bei dieser Alles mobilisiert was nur möglich war. Mehr ist nicht drin.

              Und ewig grüßt das Murmeltier 🤡.

              phz 2000

              1. 1/3 ihrer Ka-52 hat die RF mittlerweile verloren

                Lass dich doch nicht so verarschen Mensch.
                Wenn die Ukrainischen Erfolge auch nur 1/10 dem entsprechen würde das sie claimen stünden sie schon vor Moskau.

        2. Das macht ihr doch gerade in Avdiivka.
          Läuft alles nach Plan meint Gerasimov.. Putin ist inzwischen auch schon mit wenig zufrieden. Z.B. Angriff, Zerstörung der Angreifer, Schulterklopfen da sich alle stets bemüht haben, neuer Plan.
          Das Aussitzen einer militärischen Spezialoperation ist militärisches Neuland. Mal schauen was es bringt, außer Leichensäcke die nächsten Monate/Jahre.

    1. Welchen Sinn sollte es machen, darüber nachzudenken?
      Die 40.000 Hamaskämpfer sind kein Gegner, der zu fürchten ist. Selbst wenn sie Schaden anrichten können.
      Die Israelis wissen das genau und die Hamas ist nicht das Ziel. Es geht um die Vertreibung der Bevölkerung. Deshalb haben sie trotzt der ägyptischen Warnung die Hamas drei Tage lang wüten lassen. Das ist alles.

      Alle anderen, seien es Staaten oder Organisationen, mögen sie noch so sehr protestieren, wissen, dass sie es mit der einzigen Atommacht der Region zu tun haben. Die sind vollkommen hilflos und außerdem untereinander nicht einig. Da passiert gar nichts. Viele von denen fürchten die eigene Bevölkerung mehr als die Zionisten.

      In Europa müssen wir uns fürchten, weil es mit Sicherheit zu schweren Terroranschlägen kommen wird und unsere Innenministerin erst den Kampf gegen Rechts gewinnen muss, ehe die sich um den Schutz der Bevölkerung kümmern kann..
      Vielleicht ganz gescheit, dass Russland sich weitgehend raushält. Helfen können sie niemandem und Opfer islamischer Mordanschläge hatte es dort nun schon mehr als genug.

      Deutsche Leser des Magazins hingegen sollten sich schon mal ernsthaft über ihre Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel Gedanken machen, über ihren Aufenthalt auf öffentlichen Plätzen. Gibt auch bald wieder Weihnachtsmärkte.
      Das ist es, was passieren wird. Ganz ohne “was, wenn”. Nicht aber, das Israel seinen Plan nicht erfolgreich abschließen wird.

      Gaza wird entarabert, wird araberfrei und die tapferen deutschen Kämpfer gegen den Antisemitismus können weiter an ihren heimischen Tastaturen jubeln. Mit Stand von heute 1.524 Kinderantisemiten “entnommen” . Ich durfte vorhin lesen, das man dass Paligejammer nicht hören mag. Wer wird den wegen ein paar Kindern jammern. Nein aber auch.

      Mach dir keine Gedanken über eine Niederlage der Zionisten. Schau dir das reale Kräfteverhältnis an, mit ganz kühlem Kopf, und dann kannst du sehr sicher prognostizieren, was geschehen wird. Es werden noch sehr viel mehr Paiis wegen ihrer Kinder “jammern” und ihrer Eltern.

      Vielleicht habe ich heute, als ich diesen Post las, auf den ich mich beziehe, zum ersten Mal diesen fast schon tot gekauten Spruch von der Wiederkehr des Faschismus als selbsternannter Antifaschismus verstanden.

      1. @Tigermücke
        Auch ich denke, dass du im ersten Absatz schon das Ziel erklärt hast. Es geht um die Vertreibung und es geht um die Ausrottung von mindestens zwei Generationen der heutigen Gaza Einwohner.
        Danach bliebe es eventuell für die nächsten 10-15 Jahre etwas ruhiger und die Gasvorkommen vor Gaza können erschlossen werden.

  1. Eventuell ein regionaler Atomkrieg.
    Israel ist mickrig und extrem dicht besiedelt.
    Sollte es zu Territorialverlusten kommen werden die Entscheider dort überreagieren.
    Zumal die aktuelle Regierung dort (auch aus Sicht der Israelis) eine massive Mitschuld an der Misere trägt.
    Da werden die sich nicht zum verhandeln hinsetzen sollte es nicht zu Erfolgen (Räumung des Gazastreifens) durch die IDF kommen.
    Netanjahu steht endgültig mit dem Rücken zur Wand und hat nun wirklich die Chance im Knast zu landen.
    Da kann man kein rationales Handeln mehr erwarten.

  2. @ Russischer Hacker:

    “Was wäre wenn Israel dabei scheitert und eine militärische Katastrophe erlebt?”

    Was wäre wenn Rußland scheitert und gegen die Ukraine eine militärische Katastrophe erlebt?

    Antwort: Game Over

    Israel scheitert aber nicht und sollten die Mullahs die Hisbollah von der Kette lassen, spielen die Amerikaner zusammen mit den Israelis im Iran Top Gun und sagen doswidanja Mullahs.

      1. @ Russischer Hacker:

        Wird nicht passieren, auch wenn Sie sich in froher Erwartung die Hände reiben.

        Ich sage ja auch nicht, daß man den Iran angreifen wird, aber man hat dem Iran signalisiert “Junge paß auf, halt dich zurück”. Das war die Botschaft und man kann nur für den Iran hoffen, daß er diese begriffen hat und indirekt geht die Botschaft natürlich auch nach Moskau, das ja faktisch mit dem Iran verbündet ist, was auch immer man von so einem Bündnis halten mag.

        Mich würde ganz am Ende des Tages nicht mal wundern, wenn man das Westjordanland mit der Ostukraine verrechnet. Nicht, daß es so kommt, aber alles hat seinen Preis und am Ende ist Geopolitik auch nicht viel anders als Schach und Israel ist mehr als nur ein Bauer. Weder die USA, noch Rußland oder China hat ein Interesse an einem Flächenbrand. Man füttert die radikalen Gruppen zwar an, aber keiner will offen was mt denen zu tun haben.

        1. Wird nicht passieren, auch wenn Sie sich in froher Erwartung die Hände reiben.

          Das tue ich gar nicht. Russland hat gute Beziehungen mit dem Israel.
          Ich mache mir nur sorgen. Und ich glaube die sind durchaus berechtigt, selbst wenn man die Bedrohung seitens der Hisbollah ausklammert.

          Ich sehe das so, die Hamas wusste genau wie Israel reagieren würde. Man könnte doch meinen, dass sie genau das auch provozieren wollten, dass Israel mit Bodentruppen in Gaza einmarschieren würde. Es würde mich nicht wundern, wenn dort eine böse Überraschung wartet. Das zum einen.

          Zum anderen kann diese Reaktion nicht hinreichend durchdacht sein. Eine militärische Operation überstürzt aus emotionalen Gründen anzufangen, ist grundsätzlich keine gute Idee. Wut ist in einem Kampf gefährlich für den Wütenden.

          Und zuletzt, Bomben aus der Stratosphäre auf eine Stadt werfen ist leicht. Besonders bei einem Gegner, der weder über eine Luftwaffe noch über Luftverteidigungssysteme verfügt. Aber in eine Großstadt mit Technik und Soldaten reinzugehen, das ist etwas ganz anderes und wie so etwas ausgeht weiß man nie im voraus.

          Es sieht nach einer Falle aus, das wollte ich damit sagen. Israel wäre gut beraten es gut durchzudenken, ich bin mir nicht sicher ob sie dazu in ihrer Wut im Stande sind.

        2. Wird nicht passieren

          Was macht dich so sicher? Ein Krieg mit dem Iran von heute wäre für USA von heute kein Spaziergang. Der Iran ist Weltmeister bei der Drohnentechnologie. Der Iran hat im Juni dieses Jahres ihre erste Hyperschallrakete Fattah erfolgreich getestet und der Weltöffentlichkeit präsentiert. Etwas woran die Amerikaner sich übrigens bis heute die Zähne ausbeißen.
          Die Fattah entwickelt eine Geschwindigkeit von bis zu 15 Mach und hat eine Reichweite von 1400km. Das ist eine ernste Bedrohung für einen Flugzeugträger.

          Darüber hinaus muss man davon ausgehen, dass bei einer Auseinandersetzung der USA mit dem Iran, Russland und China dem Iran Alles geben würden was es benötigt und zwar “so lange wie nötig”. Eine solche Gelegenheit den Spieß umzudrehen wird man sich in Moskau und Peking nicht entgehen lassen.

          1. @ Russischer Hacker:

            Im Kreml sitzt vielleicht ein Ewiggestriger, in Peking läßt man sich die Arbeit von Jahren und die Pespektiven die sich auch durch BRICS eröffnen nicht von ein paar radikalen Brandstiftern und Menschenschlächtern kaputt machen. China will vielleicht das Wettrennen gegen die USA gewinnen und logischerweise seine Position verbessern, aber China will keinen großen Krieg. Im Übrigen brauchen China, Indien, Brasilien auch Märkte. Die wollen Gleichberechtigung mit dem Westen, sicher auch mehr Marktanteile, von denen will keiner einen kompletten Bruch.

        3. “Wird nicht passieren”

          Sobald Libanon, Syrien und Iran involviert sind, die USA das Gefühl haben, dass sie Stärke zeigen müssen und auch mitmischen, wird der Iran vermutlich die US-Militärbasen in Syrien angreifen. Egal wie viele Patriots dort installiert sind, die Iraner haben mehr Raketen und das wird dann schmerzhaft für die USA.

          Sollte die USA dann auch noch die Russen in Syrien reinziehen, könnten die US-Flugzeugträger schon getroffen werden.

          Ich halte es für nicht unwahrscheinlich, dass wenn das israelische Militär entgegen des Wunsch der US-Regierung in Gaza reingeht daraufhin Hisbolla und Iran ihre Warnung wahr machen, die US-Flugzeugträger sich sehr zurückhalten.

          Wie sich die Türkei positionieren wird, ist auch offen.

    1. >…..spielen die Amerikaner zusammen mit den Israelis im Iran Top Gun und sagen doswidanja Mullahs. <

      Sie ticken ja nicht richtig….finden Sie das lustig?
      Reichen Ihnen die Opferzahlen in Israel und Gaza nicht, wollen Sie ein noch groesseres Blutbad anrichten und den Iran mit (Atom-) Bomben dem Erdboden gleichmachen? Der Iran hat eine Bevoelkerung von ca. 85 Millionen.

      1. @ Rubis:

        Ich besitze keinen Flugzeugträger, dafür kann ich logisch denken. Und jetzt erkläre ich Ihnen schon die Welt und trotzdem pupsen Sie mich an. Wenn Sie nicht argumentieren können und Sachverhalte nicht nachvollziehen, dann schauen Sie doch lieber die Sendung mit der Maus.

      2. Sehen sie das doch einfach mal so. Piel sitzt am Samstag Abend, also am Wochenende, ganz alleine zuhause. Keine Hobbies, keine Freunde, keine Partnerin. Frustriert, weil die Woche wieder Scheiße war. Die senilen Eltern haben genervt, bei Tinder muss er, wenn er wirklich ran will, seine Fresse offenbaren, funzt dann natürlich nicht. Also, was machst du, wenn dein Chat mit deinen nationalsozialistischen Alkoholikerfreunden nichts hergibt? Du gehst ins Overton-Forum, schreibst ein bisschen infantile Scheiße und wartest auf die, die über das Stöckchen springen. Piels “Leben” in a nutshell. Haben sie doch ein bisschen Mitleid.

  3. … irre – dachte bisher, ich wäre hier gut aufgehoben: aber mit “pro”-Russland und gefühlt noch etwas mehr “pro”-Israel bin ich nun doch etwas konsterniert. Die Internetwelt ist eben doch sehr bunt und verwirrend…
    Die Einlassungen hier zum o.g. Thema stoßen nicht auf meine Zustimmung. Die Intention “der Redaktion” wird in jedem Artikel zum Thema, mal mehr, mal weniger, sichtbar.

  4. lesen Sie Ihren Post noch mal durch…
    der letzte Absatz reicht, vielleicht faellt ihnen da was auf…
    und nein, Sie brauchen mir die Welt nicht zu erklaeren…..!

  5. Wichtig, Moshe Zuckerman zählt nicht zu den Zionisten um Nethanjahu, und so manche betroffene vom Hamas-Terror auch nicht……ich wies bereits auf diese Tragik hin.

    Hier also noch einmal mein Hinweis, damit nicht untergeht, dass es auch andere Stimmen aus Israels weltlichen Kreisen gibt, die trotz persönlicher Betroffenheit zum Verzicht auf Rache aufrufen:

    „[…]No Vengeance in my name – the call of Michal Halev

    Here is a message of peace from my friend Michal Halev, the mother of Laor Avramov who was murdered last week. I share this with you and stand behind her:
    My name is Michal Halev. My son La’or was murdered last week by Hamas terrorists. I made this appeal for love and healing instead of vengeance because I don’t want other mothers to experience the unbearable pain I’m going through. Please help people the world over hear my anguish, and maybe seeds of peace can be planted in the fields of battle and hatred.[…]“

    Link:

    https://www.youtube.com/watch?v=ERjkto7g4U4

    ….bitte ansehen, und weiterverbreiten…..auch diese Stimmen aus Israel sind wichtig, nicht nur die der Racheengel um Nethanjahu und seine Zionisten…..es gibt eben auch ein anderes Israel, und das meldet sich hier zu Wort….

    Gruß
    Bernie

  6. Oben auf dem Bild sehe ich noch nicht das die Kameraden überzeugt sind nach Gaza rein zu gehen. Dort lauern Leute die kein Problem haben schnellst möglich in den Himmel aufzusteigen. Je mehr man umlegt desto schneller ist man oben.
    Stalingrad lässt grüßen, nur schlimmer.
    Dann noch die Geiseln. Vielleicht müßte sich Netanjahu als Austausch anbieten. Danach kann er sich befreien lassen.

  7. ” Eigenartig ist, dass die eigentlich für letztes Wochenende angesagte Bodenoffensive noch nicht begonnen wurde. Es wurde mal gesagt wegen Wetterbedingungen, aber das ist sicher Unsinn. Es waren sicher andere Gründe. Gibt es da Vermutungen?”

    Die Amerikaner haben erst Mitte dieser Woche eine hohe Anzahl von Bunker Bustern an Israel geliefert, die ab nächsten Sonntag/Montag
    über den Tunnelsystemen der Hamas abgeworfen werden sollen um auch Bunkeranlagen in bis zu 60 m Tiefe zu zerstören.
    Zuvor soll die Bebaung darüber zerstört werden um verlustreiche Häuserkämpfe möglichst auszuschließen.
    Zum genauen zeitlichen Ablauf können wegen unberechenbaren Faktoren derzeit keine genauen Angaben gemacht werden.
    Voraussichtlich aber behinnt die Bodenoffensive gegen Ende diesen Monats.

    1. @Asrael
      “Zuvor soll die Bebaung darüber zerstört werden um verlustreiche Häuserkämpfe möglichst auszuschließen.”

      Ich bin zwar kein Militärexperte aber es könnte genauso schlimm enden wie damals in Stalingrad.

      Wenn sie alles platt bomben, was passiert dann mit den armen Geiseln, die sind ja wohl irgendwo in Tunneln oder Gebäuden versteckt?

      Geht man über deren Leichen?

      Alles nur noch grausam und aus diesem Grund habe ich hier unterschrieben, auch wenn ich nicht glaube die Gewalt damit aufhalten zu können. Vielleicht aber werden die Kriegshetzer und Befürworter (zwar nicht aller Länder) aber zumindest hier im Land etwas gebremst und gezeigt dass es auch andere Meinungen gibt.

      https://www.friedenskooperative.de/petition/israel-palaestina-gewalt-stoppen

      Warum können die Menschen nicht einfach mal in Frieden leben?

    2. @Bernie
      Danke für den Link

      FDP Politiker Dirk Niebel setzt noch einen drauf
      Der ehemalige Entwicklungsminister der Bundesrepublik Dirk Niebel (FDP) hat mit seiner “Einschätzung” der Lage im Nahen Osten für heftige Kritik gesorgt. Am 9. Oktober schrieb Niebel auf Facebook:

      “Ich finde ja, der Gaza-Streifen gäbe einen suuuper Parkplatz am Mittelmeer.”

      Garniert ist der Facebook-Beitrag mit einem Smiley. Diese Äußerung war doch selbst den Hardlinern in seiner Partei, wie der Rüstungslobbyistin Marie-Agnes Strack-Zimmermann, zu viel. Diese bezeichnete den Post gegenüber dem Magazin Spiegel als “widerlich”.

      Niebel teilte später mit, er habe nicht vor, seinen Post zu löschen und habe angeblich auch nicht zum Ausdruck bringen wollen, dass die Palästinenser das Gebiet verlassen sollen. Als Grund gab er an:

      “Ich habe einen 40 Jahre alten ‘Overlander’, mit dem ich immer gerne an landschaftlich reizvollen Plätzen stehe. Der Gaza-Streifen hatte beim bedingungslosen Abzug Israels 2005 alle Voraussetzungen, ein solcher privilegierter Stellplatz (Parkplatz) zu werden.”

      Niebel war von 2009 bis 2013 Bundesminister. Als die FDP bei den Wahlen 2013 aus dem Bundestag flog, zog sich Niebel aus der Politik zurück und lobbyierte für den Rüstungskonzern Rheinmetall. Bei Facebook tritt Niebel unter dem Pseudonym “Krid Lebein” auf (“Dirk Niebel” in umgekehrter Reihenfolge buchstabiert).

    3. Was sie bewegt, noch zu warten, weiß ich nicht. Ich vermute, dass sie erwarten, dass Ägypten dem Druck der Amis nachgibt und die Grenze öffnet. Das wird mehr oder weniger das Hauptziel sein und ich vermute, das Ägypten nachgeben wird, was für die Israelis in jeder Hinsicht von Vorteil wäre.

      1. ” Ich vermute, dass sie erwarten, dass Ägypten dem Druck der Amis nachgibt und die Grenze öffnet. ”

        Das denke ich nicht. Aus Ägypten war schon sinngemäß zu hören, man möge doch sein europäisches Menschenrechtsgerede durch entsprechende Praxis bezeugen und gfls. die fliehenden Palistinenser selbst aufnehmen.
        Daß Israel mit deren Vertreibung aus dem Gazastreifen (wohin auch immer) ein wichtiges Zwischenziel in seiner seit 75 Jahren anhaltenden ethnischen Säuberung erreichen würde, ist sicher. Mit den winzigen Reservaten in der Westbank würde man dann auch noch fertig; lief doch bisher ungehindert weiter.
        Ich hoffe nur, daß da endlich jemand ein paar Stopschilder aufstellen kann und will.

  8. Israel bleibt nur noch die Vertreibung oder ein Genozit, der Hass wird die Juden aufressen, ihre innere Zerstittenheit wird weiter zunehmen. Da wären die israelischen Araber, die Orthodoxen Juden, die Siedler und viele mehr. Allein die Geburtenrate bestimmt das Land noch. Ein Bodenkrieg ist ruinös, der Wegzug von Juden wird dradtisch steigen, wer Hirn hat geht nicht in das Gemetzel!

  9. Man merkt wie die Lage Zuckermann zusetzt. Dennoch wundere ich mich über seine Biden-Einschätzung. Die Leute in Hawaii, die er geschlagene drei Wochen nach den grossen Bränden dort besuchte, haben z. B. nichts gemerkt von Menschlichkeit und Empathie. Bei seinem Besuch dort, nickte er mehrmals kurz ein. Abgesehen davon ist das komplett irrelevant. Es zählen Taten, nicht Worte. Nach wie vor ist kein Gramm Hilfe im Streifen eingetroffen. Die meisten Spitäler haben entweder gar keinen Strom mehr, oder es reicht nur noch fur die allerwichtigsten Sektionen.

    Noch bedenklicher ist, dass Zuckermann von der Einschätzung des Pentagons bezüglich der Spitalbombe spricht, wie wenn es sich dabei um eine neutrale Stelle handelte. Ist es vorstellbar, dass das Pentagon die Israelis in dieser Sache beschuldigen würde? Das u.s.-Militär sind in etwa die letzten, die man dazu befragen sollte.

    Die Indizien für den israelischen Ursprung der Explosion, die eine sehr massive war, sind durchaus zahlreich. Erstens eben diese Massivität selbst. Die Palästinenser besitzen keine solch potenten Waffen. Dann gibt es diverse Videos (siehe Al Jazeera), die zeigen, wie kurz vor dem Treffer diverse palästinensische Geschosse in den Himmel steigen und kurz darauf von Iron Dome abgefangen werden. Im Gegensatz zur israelischen Behauptung wird dieser sehr wohl auch über dem Gaza-Streifen eingesetzt. Warum sollte man auch zuwarten? Und gegen auf den Gaza-Streifen herabfallende Trümmer haben die Israelis gewiss nichts. Johnatan Cook bringt andere Argumente (www.jonathan-cook.net/blog/2023-10-18/ahli-hospital-gaza-gaslit/ ).

    Ich bin einverstanden, dass die Frage nicht entscheidend ist, die komplette Abschnürung des Streifens und seine massive Bombardierung konstituieren auch ohne diesen Vorfall eine grobe Verletzung des Kriegsrechts. Besonders hässlich ist die Infragestellung der von der Hamas angegebenen Opferzahlen. Kann schon sein, dass sie nicht so genau stimmen, aber sie erinnern verzweifelt an Debatten darüber, ob es nun 6 Millionen waren oder nicht. Ab welcher Opferzahl hört Quantität auf die Schwere eines Verbrechens zu beeinflussen?

    Die Hamas ist nun ein erstes winziges Schrittchen gegangen. Zwei Geiseln sollen befreit worden sein. Das wäre der Punkt, an dem man sich Richtung Absprungbrett bewegen könnte.

  10. “Was wäre, wenn Israel (militärisch) scheitert?”

    Das ist eine realistische Fragestellung vom RH, auf die ich ungern eingehe, aber da es niemand sonst tut …
    Ausnahmsweise ein Link zu einem Podcast, Gäste:
    Elias Hanna – Retired Lebanese military General. Elijah Magnier – Military analyst who has covered conflicts in the Middle East. Lawrence Korb – Former Assistant Secretary of Defense.
    https://omny.fm/shows/the-inside-story-podcast/what-are-the-military-risks-of-an-israeli-ground-o
    Das ist bereits 4 Tage alt, und Elijah Magnier zeigt da auch die Grenzen seiner Kompetenz auf, zuerst, aber nicht zuletzt, weil ihm zufolge die Hezbollah spätestens gestern in den Krieg eingetreten wäre …
    Aber vieles, was er vorbringt, hat Hand und Fuß und Lawrence Korb stützt es von einem unzweideutig amerikanisch-ideologischen Standort aus.

    Nun gebe ich selbst auch meinen Senf dazu:

    Israel hat diesen Krieg bereits verloren, schlicht deshalb, weil das militärische Ziel, das die politische Führung vorgegeben hat, unerreichbar, aber zugleich nicht revidierbar ist. Hinter das Verlangen, die Hamas “vollständig zu eliminieren”, kann sie schwerlich zurück, umsetzbar ist es nicht.
    Ja, ich weiß, das ist die Rationale hinter dem ideologischen Dünnpfiff, den Jürgen Hübschen verbrochen hat. Militärisch ist sie korrekt!

    Ein nicht unbeträchtlicher Faktor ist, daß die Opferzahlen, die aktuell, wenn neben Schwerverwundeten, Verschütteten und an der Blockade Verreckende mitgezählt werden, nicht weit unter 20.000 liegen dürften, bis Montag locker auf 30.000 anwachsen müssen, wenn die Kampagne im bisherigen Stil weitergeht – noch bevor begonnen wurde, die Bodenoffensive mit Flächenbombardements vorzubereiten.
    Das kann das Imperium nicht dulden! Nicht so sichtbar!
    Das ist seine Domäne – und selbst das nicht in dieser konzentrierten Form – nicht die der Zionisten!

    Auf die Lage nach imperialen Einsprüchen bereiten sich erkennbar die Türkei, Ägypten, das KSA und Katar vor.
    Was wird die Folge sein?
    (Auch das habe ich vor einer Woche schon hingeschrieben)
    Netanyahu und seine Entourage, und das heißt ein Großteil der Likud-Seilschaften und Hierarchien, werden einem stillen Militärputsch weichen.
    Danach wird unter fortlaufender Blockade eine Waffenruhe verkündet und die Demilitarisierung des Gaza zur internationalen Aufgabe erklärt werden.
    Wie deren Umsetzung aussehen wird?
    Ich habe keine Ahnung! Und ich schätze, die Zuständigen haben noch gar nicht so viel mehr Ahnung, als ich, wie sie es anstellen wollen, sollen und können …

    1. RIA Novosti. The United States and Israel are discussing the possibility of creating an interim government in the Gaza Strip with the support of the UN and the participation of Arab countries, Bloomberg reports, citing informed sources.
      According to the agency, we are talking about the prospect after the ousting of the Palestinian Hamas movement from these territories .

      “American and Israeli officials … began discussing possibilities, including the potential establishment of an interim government with UN support and the participation of Arab governments,” the report said.
      It is noted that the discussions are still at an early stage, their success depends on further developments, including the results of the ground operation in Gaza.

      (Erkenne den Gipshaxn!)

  11. FTR.
    Die Dopplereffekt-Analyse des audiotracks einer Kamera, die den Einschlag des Projektils auf dem Parkplatz des Al ahli- Hospitals aufnahm, widerlegt lt einem Account namens “earshot_ngo” unzweideutig die Behauptungen der IDF.
    Da diese Angabe mit geringem technischen Aufwand einfach nachzuvollziehen ist, nehme ich sie als Fakt.

    Dies nur an die “Ottonos” und andere Männer, die auf Ziegen starren, für mich ist der Punkt belanglos.
    Doch auch der Gegenseite sollte das eine Lehre sein und sie z.B. motivieren, die Rede von den “500 Opfern” stecken zu lassen – anders als Al Jazeera, woher ich obenstehendes habe.
    Nicht wg irgendwelcher ebenso abstrakter Forderungen nach “Ausgewogenheit” und “Skepsis”, sondern weil der Vorgang jetzt eine durchaus wichtige Auskunft über die Moral der IDF gibt.
    Gemäß dem aktuellen Stand der “Ermittlungen” war es ein rattiger Angriff der IDF! Eine Armee, die sich ihrer Sache taktisch und strategisch wenigstens einigermaßen sicher ist, geht nicht rattig vor.
    Der Vorgang untermauert unter dem Vorbehalt unabgeschlossener Analyse die Überlegungen von Elijah Magnier, die ich weiter oben verlinkt habe.

  12. Erich Fried, Höre Israel

    Als wir verfolgt wurden,
    war ich einer von euch.
    Wie kann ich das bleiben,
    wenn ihr Verfolger werdet?

    Eure Sehnsucht war,
    wie die anderen Völker zu werden
    die euch mordeten.
    Nun seid ihr geworden wie sie.

    Ihr habt überlebt
    die zu euch grausam waren.
    Lebt ihre Grausamkeit
    in euch jetzt weiter?

    Den Geschlagenen habt ihr befohlen:
    “Zieht eure Schuhe aus”.
    Wie den Sündenbock habt ihr sie
    in die Wüste getrieben

    in die große Moschee des Todes
    deren Sandalen Sand sind
    doch sie nahmen die Sünde nicht an
    die ihr ihnen auflegen wolltet.

    Der Eindruck der nackten Füße
    im Wüstensand
    überdauert die Spuren
    eurer Bomben und Panzer.

  13. Fakt ist das die Israel bis heute besetztes Land ist. Land das von Palästina brutal geraubt wurde, damit sich fremde Menschen, die historisch nie dort waren ansiedeln können. Ja, fragen sie den berühmten Historiker Shlomo Sand aus Tel Aviv. Das ursprüngliche Land Israel war eine Region im heurigen Syrien und das EnGros der heute lebenden Juden sind europide Khasaren. Trotzdem haben die heute lebenden Israeliten sehr wohl ein Recht auf ihr Geburtsland. Aber sie sollten respektvoller mit den Palästinensern umgehen und auch ihnen eine neue Heimat gönnen. Im Grunde genommen, auch um ihres eigen Überlebens Willen. Denn es ist nicht gesagt, dass die USA auf ewig genug Stärke und Willen hat Israel zu beschützen.

  14. Jemand kommt in ihr Land und sagt, ab jetzt ist es mein Land, weil es vor 2000 Jahren das Land seiner Vorfahren war, dass Land musste aber vorher anderen weggenommen werden.
    Wie würden sie darauf reagieren?

  15. Danke Moshe Zuckermann für die Einschätzung der Situation! Ungeachtet dessen bin ich schockiert über den emotionalen Zustandsbericht.Was für ein Drama und was für eine Menschenverachtung, basierend auf religiösen Wahnvorstellungen, benutzt von armseligen Polit- Psychopathen! Man kann wirklich nur noch beten, aber zu einem anderen Gott!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert