Mordversuch mit Ansage an ukrainischem Exil-Journalisten in Spanien

Die Polizei kam, untersuchte aber nach Scharij nicht den Ort des Mordanschlags.

Es ist kein Geheimnis, dass ukrainische Faschisten den Exil-Journalisten Anatoli Scharij ermorden wollen, dessen Auslieferung von Spanien auch die Ukraine fordert. Nach einem Brandanschlag versuchte man nun heute, ihn und seine Frau heute im katalanischen Exil zu erschießen.

Seit langem haben ukrainische Faschisten den Journalisten Anatoli Scharij im Visier. Am frühen Mittwoch wurde nun nach Angaben des Journalisten und seiner Frau Olga Bondarenko versucht, das Paar im katalanischen Küstenort Roda de Berà  (Tarragona) zu erschießen. Auf ihrem Telegram-Kanal teilte Bondarenko mit: „Um 09:20 Uhr wurde versucht, meinen Mann und mich in der Einfahrt unseres Hauses mit einem schallgedämpften automatischen Gewehr zu ermorden.“

Neu sind die Versuche nicht, den auch für die ukrainische Regierung unbequemen Journalisten einzuschüchtern oder anzugreifen. Vor fast drei Jahren berichteten Scharij und Bondarenko dem Autor in einem Interview von den Vorgängen und den Hintergründen, die Scharij auch eine Anklage wegen Hochverrat und seiner Partei ein Verbotsverfahren einbrachten. Er berichtete ausführlich, wie er auf die Todesliste ukrainischer Faschisten gewandert ist.

Doch nicht nur Faschisten machen Jagd auf den investigativen Videoblogger und Betreiber von sharij.net, der mehrere Millionen Follower hat. Auch die ukrainische Regierung und die ukrainische Justiz versucht, seine Auslieferung aus Spanien zu erreichen, worüber Overton schon berichtet hatte. So war der Journalist kurzzeitig auch hier vor zwei Jahren festgenommen worden. Er wurde aber nicht an die Ukraine ausgeliefert (Der lange Arm ukrainischer Rechtsradikaler). Im Fall einer Auslieferung würde er „in der Ukraine nicht länger als einen Tag leben“ und seinen Tod würde man als „Selbstmord ausgeben“, hatte er im Interview erklärt.

Nachdem seine Auslieferung gescheitert war, begannen 2023 die Anschläge auf das Paar. Sein Haus in Tarragona wurde im vergangenen Oktober mit Molotow-Cocktails massiv angegriffen. Dass es sich um einen gut vorbereiteten Anschlag handelte, ist auf Bildern von Überwachungskameras deutlich zu sehen, die auch auf Youtube veröffentlicht wurden.

Ein neuer Höhepunkt wurde nun am heutigen Mittwoch mit dem Mordanschlag erreicht. Überrascht war Scharij davon nicht. Auf X teilte er mit, dass man schon vor einer Woche die spanischen Sicherheitsbehörden von Anschlagsplänen unterrichtet habe, ohne dass die etwas unternommen hätten. Er veröffentlichte nun sogar einen Audio-Mitschnitt, der auch den Sicherheitskräften vor einer Woche übergeben worden sei, in dem für seine Ermordung die „große Summe von 100.000 Euro“ geboten worden sei. In dem Mitschnitt wird von einem „ukrainischen Politiker“ gesprochen. Scharij war auch Anführer der gleichnamigen,  inzwischen verbotenen Partei. Der Journalist benennt auf X auch Ross und Reiter. Es handele sich bei der Vermittlerin um Svitlana Suchkova Iliushchenko, einer ukrainischen Staatsbürgerin, die in Spanien lebt. Sogar ein Foto von der Auftraggeberin hat Scharij veröffentlicht.

Entsetzt ist er davon, dass die spanischen Sicherheitsbehörden schon im Vorfeld nichts zu seinem Schutz getan hätten, aber auch den Mordanschlag nicht untersuchen würden. Die Polizei habe weder den Tatort untersucht, um das Gewehr und Patronenhülsen zu finden, noch seien Nachbarn und Zeugen des Vorfalls befragt worden. Auch mehr als fünf Stunden nach dem Anschlag sei nichts geschehen. „Wir haben es mit einem sehr merkwürdigen Vorgang zu tun“, erklärt er.

Erst um 16 Uhr seien Untersuchungen aufgenommen worden. „Nach der Siesta?“, fragt der Journalist sarkastisch. Doch weiter seien weder die Nachbarn befragt, noch die Aufnahmen von Überwachungskameras ausgewertet worden. Zeugen hätten dem privaten Personenschutz von ihm erklärt, den Schützen gesehen zu haben, denn einige hätten ihn beobachtet und konnten beschreiben, wie er gekleidet war. Seine Sicherheitsleute haben das Umfeld abgesucht, da der Täter das Gewehr weggeworfen haben könnte. Die Polizisten stünden derweil nur untätig rauchend beisammen. Ihm erscheine es, dass man nichts dagegen habe, dass er erschossen wird.

Erreichbar war weder der Journalist noch seine Frau, die einigermaßen verzweifelt am Nachmittag versuchten, den Vorgang zur Anzeige zu bringen. Man habe den „Eindruck, dass die Polizei, DIE ANZEIGE NICHT ANNEHMEN WILL“, teilte er per X zuletzt mit.

Für den Journalisten ist angesichts der gesamten merkwürdigen Vorgänge klar, auch da man „vergessen” habe, die Straßen abzusperren, um den Täter zu fassen, dass die ukrainischen Behörden hinter dem Mordversuch stehen müssen. „Andere Optionen, außer Selenskij, scheiden aus”, erklärte der Blogger auf seinem Telegram-Kanal.

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26 Kommentare

  1. Zur Zeit ist sie noch die „Matratze“von Ch. Grosev von Bellingcat.Erst wenn der MI-6 es für nützlich erachtet,sie versterben zu lassen,dann …

    1. Ich lese keine Boulevard Nachrichten, aber sonst sind doch solche Verhältnisse immer sehr schnell bei einem diese Medien, oder?!?
      Die Affären von Julia “Yolanda” Nawalnaja waren doch bekannt und, das sie ihren Ehemann nie besucht hat, obwohl meines Wissens nach Anträge dazu öffentlich möglich sind auch?

  2. Seit wann lebt das Paar in Spanien und welche Kontakte hat es zu seinem Aufnahmestaat?
    Wenn es schon vorher Schwierigkeiten gab, hat das Paar einen Anwalt? Gibt es Kontakte zu Flüchtlingsgruppen oder zur Friedensbewegung?

    Warum sind die beiden ausgerechnet nach Spanien ins Exil gegangen, wo doch bekannt ist, dass Justiz und Polizei dort nie entnazifiziert worden sind?

    1. wer so viele fragen stellt, sollte such auch die Mühe machen den Artikel und verlinkte weitere zu lesen, ansonsten wirkt es eher wie stzmpfes krakeelen als interessiertes nachfragen

  3. Ein sehr guter, wichtiger Artikel und auch das verlinkte Interview auf Telepolis von Juni 2021 (!) ist hervorragend!

    Und ein Vorgeschmack auf das, was uns von den Nazis aus der Ukraine in Europa noch droht.

    Hoffen wir das Beste für Scharij, González und Assange und all die anderen mutigen Journalisten, die inhaftiert sind, ihr Leben riskieren oder bedroht werden, weil sie kritisch berichten.

  4. Danke für den Artikel, aber sorry, wenn ich ukrainischer Journalist auf der Flucht vor Selenskij, und den ukrainischen Faschisten, wäre, dann würde ich mir doch wohl als allerletztes Spanien als “sicheres Exilland” aussuchen.

    Das Land, dass sich bis heute nur sehr wenig bis halbherzig von der Franco-Dikatur distanziert hat 😉

    Und seine Verwunderung über die Spanische Polizei verstehe ich auch nicht – die sind doch die Nachfolger der berühmt berüchtigten “Guardia Civil” aus der Franco-Dikatur – ich wundere mich eher über das wundern des ukrainischen Attentatsopfers…..*kopfschüttel*

    Gruß
    Bernie

  5. Hr. Streck und die Redaktion von Overton scheinen die spanische Kultur des Unterlassungsdeliktes nicht ernst genug zu nehmen.
    Aus irgendeinem Grund wurde ja sowas wie das Unterlassungsdelikt als unerwünschtes nicht-europäisches definiert.

    Oder wird zugeschaut bis keiner mehr bei Twitter was postet?

    Wenn irgendjemand meint es würde in Spanien langen zu erwarten, dass Dienst nach Vorschift heisst, das die Arbeit gemacht wird, wird sich derjenige zu denen gesellen die schimpfen und ihre Probleme nicht gelöst bekommen.

  6. Mal ‘ne Frage an jene hier, die der Ansicht sind, es liege an den spanischen Verhältnissen, dass nichts zur Aufklärung von Brand- und Mordanschlag getan wird:

    Wie stellt man sich denn die Tätigkeit der einschlägigen Behörden vor, wäre denselben Leuten dasselbe hier in Deutschland passiert? „Brutalstmögliche Aufklärung“, oder wie?

    Die „Maßnahmen“ werden von der heiligen, unfehlbaren Ukraine vorgenommen, in ihrem gerechten Kampf gegen das Böse. Da gibt es nichts zu ermitteln und erst recht gibt es keinen Grund, die bedrohten Personen zu schützen. Das gilt für den gesamten Wertewesten.

    Na gut: In deutschen Landen wurden die Behörden vermutlich ein bisschen mit den Ärmchen wedeln, damit man etwas sieht. Herauskommen würde auch hier nichts.

    Die Feinde der Ukraine sind auch „unsere“ Feinde. Denen wird nicht geholfen. Höchstens zum Übergang in ein besseres Leben ohne irdische Lasten.

    PS: Immerhin gucken ja auch alle, die wirklich Einfluss nehmen könnten, interessiert zu, wie ein Julian Assange gaaanz langsam vom Leben über den Zustand des Wahnsinns in den Tod getrieben wird. Verglichen mit dem, was man diesem Menschen antut, wäre eine saubere Erschießung ja geradezu eine Gnade.

    1. Ich denke da an die NSU….
      Deutschland hätte ihn wohl längst ausgeliefert. Belgien sicher sicherer aber Fritten statt Paella und Regen und Kälte statt Sonne und Meer in Tarragona….

    2. Deine Einschätzung ist durchaus richtig.

      Wer untersucht in den USA oder in Europa den Tod von Gonzalo Lira? Immerhin nicht eines natürlichen Todes gestorben, sondern aufgrund unterlassener Hilfeleistung nach einer Infektion mit Lungenentzündung in Haft.

      Wer untersucht in Deutschland den Anschlag auf eine unserer wichtigsten infrastrukturellen Versorgungsleitungen?

      Immer sieht man die drei Affen, die nichts hören, nichts sehen und nichts sagen.

  7. Wenn man das Gewehr gefunden haette und es kaeme aus einer dt. Spende an die Ukraine … nicht auszudenken.Der Schaden fuer die Waffenmafia.

    Danke Herr Streck.

  8. Hab gerade im Radio die deutsche Empörung vernommen, da ein arabischstämmiger Jugendlicher in Zürich einen Juden mit dem Messer attackierte und verletzte. Offensichtlich wegen den Gräueltaten der Israelis in Palästina/Gaza.

    Nun bin ich in diesem Fall hier auf die Empörung der deutschen Medien gespannt. Ebenfalls ein Mordversuch, wird er in den Medien heute wohl nicht genannt werden. Aber in Deutschland wird wohl direkt symbolisch der Schutz für alles jüdische hochgefahren werden.

    Das Selensky Regime verteilt schön die Mordaufträge, und wir stecken den Kopf, wie immer bei unseren Freunden, in den Sand.

  9. Ich habe mich auch gewundert warum ausgerechnet Spanien als Asylland? Scharij ist wohl schon unter Janukowitch in 2012 geflohen, nachdem er in sehr, sehr dunklen Kanälen gegraben hatte. Wikipedia gibt da einige Einsichten und es tauchen Namen auf, die auch unter dem jetzigen Selensky-Regime noch gut im Geschäft zu sein scheinen. Wenn auch nicht in mehr in exponierter Stellung. Leider scheint Wiki – wie immer – in den Teilen die sich auf das Selensky Regime beziehen politisch stark geschönt worden zu sein. Aber zu den glaubwürdigen Teilen Zitat Wiki:

    “Ende 2006 schrieb er einen letzten Artikel für die russische Frauenzeitschrift MyJane, in dem er den Einsatz von Kindern als „professionelle Bettler“ in Kiew thematisierte:[8] Seit 2009 arbeitete Scharij nur noch mit Internet-Zeitungen zusammen.

    Im Oktober desselben Jahres veröffentlichte er einen Artikel im ukrainischen Internetmagazin From-UA. In diesem verdächtigte er das Odessaer Kinderheim „Schemtschuschinka“ (Жемчужинка, dt. „Perlchen“), Waisen als Kinderprostituierte anzubieten. Seinen Verdacht begründete er unter anderem damit, dass sich in dem unverhältnismäßig großen Gebäude nur 23 Kinder befänden, die von einer doppelt so großen Anzahl von Heim-Mitarbeitern betreut würden. Zudem tauchten vor dem mit Videokameras und Wachmännern ausgestatteten Haus Nachts regelmäßig teure Autos auf, die erst am Morgen wieder wegführen. Ein zuvor gesunder 4-jähriger Junge sei nach einwöchigem Aufenthalt im Heim in die psychiatrische Abteilung des örtlichen Krankenhauses eingewiesen worden. In einem anderen Fall habe eine Frau ein 5-jähriges Mädchen aus dem Kinderheim adoptieren wollen. Beim Spielen mit dem Kind habe dieses versucht, der Frau Zungenküsse zu geben. Noch im Jahr 2007 hätten daraufhin die Vorsitzende der „Gesellschaft für Chancengleichheit“, Swetlana Djatschenko, sowie der Abgeordnete der „Starken Ukraine“ in der Werchowna Rada, Michail Sirota, eine medizinisch-psychologische Untersuchung der Kinder im „Schemtschuschinka“ gefordert. Dies habe das Kinderheim mit der Begründung abgelehnt, dass eine solche Untersuchung ein Trauma bei den Kindern verursachen würde. Sofort nachdem sich der Inlandsgeheimdienst SBU des Falls angenommen habe, sei die Besucherliste des Kinderheims verschwunden. Die SBU-Mitarbeiter hätten daraufhin Anatolij Scharij mitgeteilt, dass die Geschichte sehr „dunkel und unangenehm“ sei, man aber „nichts tun“ könne.[9] 2008 kam der Politiker Michail Sirota, der ausgesagt hatte, dass in der „Schemtschuschinka“ begangene Vergewaltigungen von den Strafverfolgungsbehörden gedeckt würden, bei einem Autounfall ums Leben.[10]

    Im Sommer 2010 zeigte die Geschäftsführerin des Wohltätigkeitsfonds „K“, Oksana Dogan, die das Kinderheim hatte bauen lassen, Scharij wegen Verleumdung an. Am 4. August 2010 veröffentlichte der Journalist einen Artikel, in dem er bestritt, Falschaussagen getätigt zu haben.[11] Am 15. April 2010 erhielt er einen Anruf von einem Festnetz-Telefon in Odessa. In diesem „riet“ ihm ein unbekannter Mann, für seine Behauptungen zu bezahlen, ansonsten würde man ihm „den Kopf abschneiden“. Noch am selben Tag wandte sich Scharij diesbezüglich an den SBU, dort reagierte man allerdings nicht auf die Androhung.[12][13] Am 19. September 2010 wurde Anatolij Scharij von einem Gericht für schuldig befunden und dazu verpflichtet, eine Entschädigung in Höhe von 1.000 Griwna an das Waisenhaus „Schemtschuschinka“ zu zahlen.”
    https://de.wikipedia.org/wiki/Anatolij_Scharij

    Die im Text genannte Dame ist falsch geschrieben , der Nachname lautet “Drogan”, und das googlenetz ist sozusagen gereinigt – man findet so gut wie nix. Falls jemand suchen will, benutzt Yandex, da gibt es auch noch alte Artikel zu finden.
    Scharij hat sich dann – aus dem Ausland – wohl auch mit dem Selensky Regime angelegt, wegen Korruption und (illegalen?) Casinos ( Geldwäsche?) aber irgendwie will keine der wahrhaftigen Medien allzuviel darüber reden…..

    Ich gehe jetzt wieder Yandexen, scheint eine hochspannende Story zu sein. Dankeschön Herr Streck, hamse jut jemacht :))

  10. Was glaubt Ihr importieren wir gerade aus der Ukraine? Nur redet (noch) niemand drüber!
    MfG
    KB

    Hier findet Ihr einige Informationen zu “ukrainischen Nationalisten” und deren Umtriebe bspw in Kanada!
    MfG

    Wer sind die ukrainischen integralen Nationalisten?
    von Thierry Meyssan
    Wer kennt die Geschichte der ukrainischen “integralen Nationalisten”, der “Nazis” in der Terminologie des Kreml? Sie beginnt im Ersten Weltkrieg, setzt sich im Zweiten Weltkrieg und im Kalten Krieg fort und dauert bis heute in der modernen Ukraine an. Viele Dokumente wurden vernichtet und die moderne Ukraine verbietet unter Androhung von Gefängnisstrafen, über ihre Verbrechen zu sprechen. Nichtsdestotrotz haben diese Leute mindestens vier Millionen ihrer Landsleute ermordet und die Architektur der Endlösung entworfen, d. h. die Ermordung von Millionen von Menschen aufgrund ihrer tatsächlichen oder vermeintlichen Zugehörigkeit zu den jüdischen oder zigeunerischen Gemeinschaften in Europa.
    https://www.voltairenet.org/article219740.html

    Kanadisches Parlament ehrt ehemaligen SS
    https://www.voltairenet.org/article218397.html

    Kanada und die Bandera-Anhänger
    von Thierry Meyssan
    In früheren Artikeln hat Thierry Meyssan gezeigt, wie die „Banderisten“ in Kiew, in der jungen unabhängigen Ukraine, an die Macht kamen, jene Leute also, die Kollaborateure der schlimmsten Nazi-Verbrechen in der Ukraine und in Polen waren.
    Hier zeigt er, dass sich banderistische Einwanderer seit achtzig Jahren in der kanadischen Liberalen Partei derart eingenistet haben, dass sie die Position der Nummer 2 in der derzeitigen Regierung von Justin Trudeau einnehmen.
    https://www.voltairenet.org/article216795.html

  11. Tja, das ist das persönliche Pech von Herrn Scharij. Hätte er einen Synagogenschlüssel in der Fresse, hätte die spanische Polizei aus dem Stand einen Salto rückwärts gemacht.

  12. Was schreibt er denn, der Sharij? Hier seine Webseite:

    https://sharij.net/

    In einem Land, in dem es auch nur Überreste von Pressefreiheit gibt, muss so etwas erlaubt sein. Keine Fakenews, alles aus nachprüfbaren Quellen und keinerlei Gewaltaufrufe. Aber wie kommt er da auf 2,5 Millionen Follower? Das ist wirklich viel und es sagt eben, dass das der letzte Rest einer unabhängigen Berichterstattung in der Ukraine ist. Das Land, das eben unsere Freiheit verteidigt.
    Die Neonazis arbeiten Hand in Hand mit der ukrainischen Regierung. Keinerlei Versuch, sie irgendwie einzubremsen. Das stützt dir russische These von der Junta, die da in Kiew seit 2014 regiert. Würde Sharij nun ausgeliefert, wäre das vielleicht das Fanal für diejenigen, die die Junta stürzen wollen. Eben deswegen keine Auslieferung.
    Das sind nicht nur Molotow-Cocktails, die da geworfen werden. Diese Wurfweiten schaffen die Nazis nicht. Es ist eine Art Granatwerferr für Mollies, mit dem sie in der Ukraine schon den letzten freien Sender beschossen haben. Das machen die jetzt mitten in Spanien. Schaut mal her, was wir uns alles erlauben können, soll das heißen. Eindrucksvoll, in der Tat.
    War das unklug, nach Spanien zu ziehen? Der Gedanke war eben, dass das weit weg ist von der Ukraine und da weniger Flüchtlinge zugegen sind. Bei uns sind es mehr und natürlich haben wir damit das Azow-Regiment importiert. Und dass die deutsche Polizei mehr zu seinem Schutz unternähme als die spanische, ich glaube das darf man unbesehen ins Reich der Fabel verweisen.

      1. Du solltest den Yandex-Browser nutzen, der hat eine ziemlich gute Autotranslate-Option, die Übersetzungen aus dem Russischen und Ukrainischen ins Englische (immer zu empfehlen, die deutschen sind schlechter, es kann sein, dass wie bei google quellsprache – englisch – zielsprache vorgegangen wird).

      2. Öh, Microsoft war nicht so kleinlich.

        Bei Google kommt halt die Politik und will dies und jenes. Aber Microsoft lassen sie in Ruhe.

  13. Der Westen hiess sehr viele Flüchtlinge aus der Ukraine herzlich willkommen und zahlte obendrein üppiges an Geld für deren Aufenthalt.
    Da las ich von Drohungen seitens Ukrainer, falls der Westen diese im Stich lässt, dann werden die willkommen geheißten für Stimmung sorgen werden.
    Das was man den EU’ler immer versicherte, ‘wir stehen hinter der Ukraine’, könnte sich lt Medien als Risiko für die Zivilgesellschaft herausstellen und eventuell ein paar Politiker.
    Der Bürger zahlt für etwas, ohne jemals das klar zu formulieren, dann zahlt er für die nicht klar formulierten Ziele, um am Ende mit der Angst zu leben, das willkommene zu einer Gefahr werden.
    Ich frage mich manchmal, wie ist es ein irrer zu sein im Irrenhaus?

  14. Ich mag Herrn Streck und habe seine Beiträge schon zu Zeiten von Telepolis mehr oder weniger aufmerksam zu Gemüt geführt. Er scheint sich immerhin einigermaßen mit der Materie auszukennen und hat auch schon, so weit noch nachvollziehbar, so manches spanische Naturschutzgebiet vor der unwiederbringlichen Zerstörung gerettet hat, indem er darüber berichtete.

    Nun ist es aber auch so, dass die jede noch so umfängliche Lebensleistung im Lauf der Zeit an Intensität verliert und man daher besonders verschleißintensive Recherchen besser an freiwillige, ehrenamtliche Helfer deligiert, die die spanischen Geheimdienste noch nicht so auf dem Schirm haben, wie Herrn Streck. Mich kennt in Spanien niemand und es würde auch niemand in Spanien etwas ausmachen, mich nicht zu kennen – im Gegenteil: Ein Großteil aller Spanier würde sich glücklich schätzen, mich niemals kennengekernt zu haben.

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