“Mit ihrer Macht zerstören die Unmenschen – die Linken – die Zivilisation selbst”

 

Jack Posobiec. Bild: Gage Skidmore/CC BY-2.0

Der rechtsextreme Trump-Anhänger Jack Posobiec hat ein gefährlich-verrücktes Bestseller-Buch über die “Unmenschen” und den angeblichen Entscheidungskampf gegen sie geschrieben. Helden sind etwa Franco oder Pinochet.

Wie weit die Hasskultur in den USA fortgeschritten ist, kann man an dem rechtsextremen Jack Posobiec sehen. Der 40-Jährige Alt-right-Aktivist und Trump-Unterstützer kommt aus dem Swing State Pennsylvania, war einst Aufklärungsoffizier bei der Navy, auch tätig in Guantanamo, hat u.a. die abstruse Pizzagate-Verschwörungstheorie verbreitet und war 2016 für Citizen for Trump tätig, worüber er auch ein Buch geschrieben hat, ebenso wie über die „Antifa“. Er war Kommentator und Moderator beim rechten Sender One America News Network (OANN), ist verbunden mit den Proud Boys und Anhängern des weißen Suprematismus und hat jetzt zusammen mit dem Ghostwriter Joshua Lisec ein Buch geschrieben mit dem reißerischen, aggressiven und faschistoiden Titel „Unhumans: The Secret History of Communist Revolutions (and How to Crush Them)“ geschrieben. Es lässt Schlimmes befürchten, wenn der politische Gegner als Unmensch deklariert wird, was die Assoziation an den eliminatorischen Nazi-Begriff vom „lebensunwerten Leben“, das vernichtet werden muss, nahelegt.

Kindern den Sozialismus austreiben

Posobiec hatte bereits das Buch “4D Warfare: A Doctrine for a New Generation of Politics” 2018 veröffentlicht, in dem er Erfahrungen aus seiner Militärzeit für den politischen Aktionismus nutzbar machen wollte. Es geht um Informationsmanagement, Täuschung und Beeinflussung. Wie das geht, indem man mit Gut-Böse-Klischees und einem extrem simplen Weltbild handelt, hat er in dem Kinderbuch „The Island of Free Ice Cream“ (2021) dargestellt. Hier soll den Kindern der Sozialismus, inkorporiert von den bösen Wölfen und ihren leeren Versprechungen, ausgetrieben werden.

Die Geschichte handelt von den Tieren der Stadt Rushington, die zufrieden lebten, bis  die Wölfe aus Utopia die Stadt einnahmen und kostenlose Eiskreme anboten, also eine Version der Bibelgeschichte vom Teufel, der die Eva mit einem Apfel köderte. Die Wölfe verspeisten dann die gute Eiskreme selbst und gaben den Bewohnern „matschige und schimmlige Makkaroni“. Ein Fuchs schaffte es dann nach Utopia zu gelangen und deckte ihren bösen Plan auf. Gefeiert werden die Vorteile des freien Marktes gegenüber dem teuflischen Plan. Schließlich kommt es zu einem Kampf zwischen den Wölfen und den Inselbewohnern, der natürlich „gut“ ausgeht, weil das Böse mitsamt jeder Utopie vertrieben wird.

Auslöschen des Bösen ist die Devise

Das ist die Welt von Posobiec, der gut in das rechtsextreme Lager eingebettet ist. Das Vorwort ist von Steve Bannon, der die apokalyptische Endzeitstimmung, die als höchste Dringlichkeit angestimmt werden soll, damit die Auserwählten im Kampf gegen die Bösen gewinnen und ins wirtschaftsliberale und rassistische Paradies der Guten einziehen zu können. Säuberung, Eliminierung, Auslöschen des Bösen ist die Devise. Es geht um nichts Geringeres als den Untergang der Zivilisation, denn die politischen Gegner sind Nihilisten, sie wollen nur zerstören, das Gute, Wahre und Schöne. Im Kampf gegen die Barbaren kann jeder ein Held werden, der Donald Trump oder seinen Vize  J.D. Vance wählt.

Vance stellte sich hinter Posobiec und sein Buch und schrieb: „In der Vergangenheit marschierten Kommunisten mit roten Fahnen durch die Straßen. Heute marschieren sie durch HR [Personalabteilungen], Universitätsgelände und Gerichtssäle, um gegen gute, ehrliche Menschen zu Felde zu ziehen. In Unhumans enthüllen Jack Posobiec und Joshua Lisec ihre Pläne und zeigen uns, was wir tun können, um uns zu wehren.“

Zu den Unmenschen gehören alle Anhänger der Demokraten, die kurioserweise als Linke bezeichnet werden. Man steckt noch im Kampf gegen den Bolschewismus und Kommunismus fest bzw. versucht die Angst vor der Revolution und dem Stalinismus zu schüren. Selbst die mordenden Faschisten im Spanischen Bürgerkrieg, die von Nazi-Deutschland unterstützt wurden, werden gefeiert, während man die Opfer des Kommunismus anführt, aber die des Faschismus unterschlägt.

So genau will man es aber auch nicht haben, da es ums Ganze geht, um den Kampf der Zivilisation gegen die Barbarei, der Ordnung gegen das Chaos, der Kultur gegen das Wilde: „Mit ihrer Macht untergraben die Unmenschen die Zivilisation selbst. Sie zerstören die Ordnung. Sie zerstören die grundlegenden Bindungen der Gesellschaft, die Gemeinschaften und Nationen möglich machen. Sie zerstören die Menschenrechte auf Leben, Freiheit und Eigentum – und zerstören dabei ihre eigene Menschlichkeit, indem sie sich ganz dem Nihilismus, dem Zynismus und dem Neid hingeben.“ Und sie  werden eben zu Untermenschen oder Nichtmenschen, die entsprechend behandelt, gejagt oder vernichtet werden können: „Da sie sich gegen die Menschheit an sich wenden, stellen sie sich selbst außerhalb der Kategorie, in einer völlig neuen, vom Elend bestimmten Unterabteilung, dem Unmenschlichen.“ In Deutschland wurden von den Rechtsextremen nach dieser Logik die Gegner zu Zecken degradiert.

Bannon als der Mann fürs Grobe stellt in seinem Vorwort heraus: „‘Unmenschen‘ bezieht sich einfach auf jene Homo sapiens, die nichts anderes als die Zerstörung der menschlichen Gesellschaft anstreben, geboren aus Missgunst, Elend und Nihilismus. Zweifelsohne befinden wir uns in einer Phase dieses unmenschlichen Aufstiegs.“ Für Posobiec sind die Unmenschen alle Kommunisten, Sozialisten, Linken, Radikalen, Revolutionäre, Kulturelle Marxisten, Progressive. Nicht umsonst stellen sich die Autoren auch auf die Seite von Franco und den Faschisten im spanischen Bürgerkrieg, in dem es um „das Christentum gegen das Antichristentum, die Zivilisation gegen die Antizivilisation, das Menschliche gegen das Unmenschliche“ gegangen sei.

Auffällig ist, dass Hitler und der Nationalsozialismus gar nicht erwähnt werden. Dafür wird die Wiederherstellung der Ordnung und die Einführung der neoliberalen Wirtschaft in Chile durch Pinochet ebenso gefeiert wie das brutale Vorgehen des Militärregimes: „Pinochet bestrafte im Gegenzug die kommunistischen Revolutionäre, demoralisierte ihre Sache und schwächte ihre Reihen. Alle Verbündeten der Antizivilisation wurden rücksichtslos aus der chilenischen Gesellschaft entfernt. Die Geschichte vom Abwerfen der Kommunisten aus Hubschraubern stammt aus Pinochets Ausrottung des Kommunismus Mitte bis Ende der 1970er Jahre. Wo immer Pinochet war, gab es keinen Kommunismus. Und das gefiel der globalistischen Intelligenzia nicht. Nicht im Geringsten.“ Aber offenbar den beiden Autoren, die damit ihre Vorliebe für ein autoritäres Regime, den Neoliberalismus und die Ausrottung der Opposition zeigen.

Da auch die Französische Revolution kommunistisch war, läuft das auf starke Männer wie Franco und jetzt Trump hinaus, die Ordnung schaffen. Vorbilder sind die amerikanische Revolution und die britische Monarchie, die Aufklärung – „Freiheit und Technik“ – ohne Terrorherrschaft umsetzten.

Kolakowski wird zitiert, der sagte, die kommunistische Weltsicht würde für die Gleichheit aller Menschen sein, in Wirklichkeit sei sie nur Ausdruck der Verbitterung, unterlegen zu sein: „Die Französische Revolution passt in dieses Schema, ebenso wie die moderne amerikanische Linke: Hässliche, gewalttätige Menschen verkleiden ihren Blutrausch und ihre Eifersucht als heldenhaften Kampf für die Gleichheit und reißen dann alles nieder. Ob es sich nun um die Jakobiner, die Marxisten oder die rassistischen Mobs handelt, die unsere Städte niederbrennen, es sind immer die gleichen Ideen, und sie werden immer die gleichen Ergebnisse haben. Sie wollen kein Arbeiterparadies, sie wollen die Städte niederbrennen. Das ist es, was sie tun.“

Die Idee, dass der einzige Antrieb der Linken die Zerstörung sei, taucht immer wieder auf und suggeriert, dass die Bewahrer der alten Ordnung die eigentlichen Wohltäter und Volksfreunde sind. „Dies ist ein Buch über Unmenschen“, schreibt er, „und das ist es, was sie tun: Mit ihrer Macht zerstören die Unmenschen die Zivilisation selbst. Sie zerstören die Ordnung. Sie zerstören die grundlegenden Bindungen der Gesellschaft, die Gemeinschaften und Nationen möglich machen. Sie zerstören die Menschenrechte auf Leben, Freiheit und Eigentum – und zerstören dabei ihre eigene Menschlichkeit, indem sie sich ganz dem Nihilismus, dem Zynismus und dem Neid hingeben.“

Die Unmenschen werden auch als „Normies“ oder „NPR-Amerikaner“ bezeichnet. National Public Radio ist ein staatsfinanziertes Medium, vergleichbar den Öffentlich-Rechtlichen, die auch hier von den Rechten gehasst werden. Normies glauben, so die Autoren, den „offiziellen“ Quellen, nicht den rechten Medien. Sie sind verblödet, gehirngewaschen: „Sie haben zwei bis drei Generationen sozialer Konditionierung durch das Bildungssystem, die Massenmedien und Hollywood über sich ergehen lassen müssen, um sich ein verzerrtes Bild von der Welt zu machen, so dass die Fälschung zur Realität und die Realität zur rassistischen Verschwörungstheorie wird.“

Das sind natürlich Phantasmagorien, aber sie kommen offenbar in den USA in den Gehirnen der Menschen an. Propaganda und Fakes machen eben nur die anderen, was freilich auf beide Seiten zutrifft. Für die Rechten scheint der Erfolg und der auch wirtschaftlich Starke zu zählen, die Verluste und die Schwachen zählen nicht. Die Linken sind die, die eine gerechtere Gesellschaft wollen, aber die Erfolgreichen beneiden und bekämpfen. Sie wollen nicht den Armen helfen. Sondern nur die Macht.

„Die kommunistische Revolution ist das dunkelste Kapitel der Menschheitsgeschichte”

Wie die Linken, also auch die amerikanischen Demokraten, zu den Bösen werden, wird freilich nicht erklärt. Sie sind irgendwie codiert oder programmiert „durch Hollywood-Inhalte, progressive Erziehung und die Massenmedien“, Fakten können sie nicht sehen. Und das geht schon früh los, letztlich war auch Platon ein früher Kommunist und das antike Rom sozialistisch verseucht.

Die Autoren behaupten ebenfalls, dass Biden durch Wahlbetrug an die Macht gekommen und dass am 6. Januar keine gewalttätige Menge in den Kongress eingedrungen sei. Die friedlichen Patrioten seien vielmehr in eine Falle gelockt worden: „Am 6. Januar 2021 liefen Tausende von Konservativen in eine juristische Falle, die dazu diente, sie zu vernichten und ein Exempel für alle anderen Republikaner zu statuieren, die in Zukunft aufmüpfig werden wollen. Die Falle war schon seit Mao und der Hundert-Blumen-Kampagne ein Mittel der Subversion. Die linke Presse nannte den Protest offiziell einen ‚Aufstand‘. Was die Gewalt auf den Stufen angeht, und die gab es zweifellos, so ist es klar, dass die Wachen mit nicht-tödlicher Munition und Blendgranaten auf eine friedliche Menge schossen.“

Man muss gegen das Böse und Unmenschliche kämpfen, sagen die Autoren. Kurz vor der US-Präsidentschaftswahl machen sie klar, dass es ums Ganze geht und jeder Wähler das Schicksal in seiner Hand hält: „Die kommunistische Revolution ist das dunkelste Kapitel der Menschheitsgeschichte. Aus welchem Grund auch immer, vielleicht durch göttliche Vorsehung, kommt es uns zu, dieses Kapitel ein für alle Mal zu beenden. Wir werden es tun. Wir werden siegen.“ Kein Wunder, dass Trump unentwegt Biden und jetzt Harris und Walz als Kommunisten bezeichnet, beide seien „linksradikal“, Walz sei ein „Far Left Lunatic“, ein linksextremer Spinner. Sie gehören also zu den Unmenschen.

Der von Kamala Harris erkürte Vizepräsidentschaftskandidat hat den politischen Gegner um Trump und Vance als “weird” bezeichnet, also als neben der Spur, verrückt oder seltsam, abseitig. Das scheint ja zuzutreffen, wenn man das Buch der Trump-Fans liest, und das machen offenbar viele. Aber diese gegenüber „Inhumane“ noch relativ harmlose Verunglimpfung suggeriert doch, den politischen Gegner nicht ernstnehmen zu können und vom vernünftigen Diskurs auszuschließen. Dass dies die Rechten überbieten und den politischen Gegner zum Unmenschen erklären, macht dies nicht besser.

Trump hat jetzt Walz “freakish” genannt: “Wenn Genosse Walz und Genossin Harris diesen November gewinnen, werden die Menschen jubeln, die rosahaarigen Marxisten, die Plünderer, die Perversen, die Fahnenverbrenner, die Hamas-Anhänger, die Drogenhändler, die Waffenschieber und die Menschenhändler.” Das ist ganz Posobiec-Stil, Trump wird auch von der Umsetzung nicht zurückscheuen.

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62 Kommentare

  1. Das liest sich, als sei er ein Anwärter auf den Friedenspreis des deutschen Buchhandels?

    Nach dem Rassisten Serhij Schadan und der Kriegshetzerin Anne Appelbaum wäre das doch logisch?

    Ok… er müßte Biden/Harris unterstützen und nicht Trump, wie man an der Behandlung von J.D. Vance durch seinen deutschen Verleger sieht, aber sonst?

  2. Ob ein 40 jähriger in der Lage ist ein Buch zu schreiben in der heurigen Zeit, möchte ich persönlich stark anzweifeln!
    Pennsylvania war in den Gründungsjahren eine deutsche Hochburg für deren Expatriaten.
    War der Anschlag auf Trump nicht auch dort in Pennsylvania?
    Aber was auch immer geschieht, die Parteien in der USA können noch so viel über ihre Kackmedien verbreiten was diese wollen, aber sie werden eines nicht erreichen, das die USA von heute auf morgen wieder darsteht, wie man sich präsentiert.
    Also ist die sachliche Analyse : die Reps und Des lügen ihre Schafe an, für die Interessen von ihren Sponsoren.
    Besserungen zu erwarten ist eine Illusion, da jeder öffentliche “Lügner” nicht sagt wer Amerika wieder aufbauen wird. Ich persönlich bin der Auffassung, das die Investoren aus dem Ausland kommen werden, da ihre Fiatwährung in den nächsten Tagen /Monaten eine brachiale Korrektur erfahren wird durch Entwertung ihrer Währung.
    Ein Gericht in der USA hat das Monopol von Google bestätigt, also eine Kursberichtigung, das geschieht auch mit anderen ihrer ursprünglichen Monopole.
    Das wiederum hat Auswirkungen auf die ‘EU’ und ihre “just in time” Philosophie.
    Der US Wahlkampf hat begonnen, vergesst aber nicht die Realitäten die dahinter stehen, denn diese Entscheidung für diesen oder jenen, ändert nichts am Tatbestand zur Richtung ins Tal….

  3. Nachdem ich diesen Artikel gelesen habe komme ich zu dem ganz eindeutigen Ergebnis:

    Dieser Mann ist es gar nicht Wert in irgendeinem Artikel erwähnt zu werden.

    1. und davon gibt es leider viel zu viele… und diese Personen mit ihren geistlosen Ergüssen entscheiden über die Zukunft der Menschheit… grausam

  4. Ja, genau so habe ich mir den rechten Backslash vorgestellt. Einfach grauenvoll und schon auf tp und auch hier habe gelegentlich geschrieben, dass ich ihn erwarte.
    Vorhersagen sind schwer, besonders wenn sie die Zukunft betreffen. Und ich vermag weder die Verlaufsformen noch den Zeitpunkt dessen, was da kommen könnte, präzise zu bestimmen. Aber meine Vermutung ist seit langem, dass der wokeschistische Irrsinn, der die westlichen Gesellschaften fest im Griff hat und tyrannisiert, und der sich selbst als links begreift, obwohl es ihm am allem fehlt, was ich darunter verstehe, den Boden für Irre bereitet, wie den hier vorgestellten Autoren und eine politische Bewegung, von der nichts Gutes zu erwarten ist.
    Wenn das Erfolg hat, was zu fürchten ist, dann nicht, weil die Gesellschaft sich in Massen hinter den Rechten versammelt, sondern weil viele die an der Macht befindlichen Wokeschisten als fremd, als feindlich begreifen. Als etwas, das nichts mit ihnen selbst zu tun hat. Klar, ich spekuliere. Was sollte ich auch anders können. Ich aber ich denke, niemand wird sich hinter die Wokeschisten, die Genderasten, die Spachverschweiner stellen. Man sollte sich nicht wundern, wenn man selbst den alten weißen Mann zum Feind erklärt, dass man den dann tatsächlich als Feind haben wird. Und und und.

    1. Danke!

      Das Gleiche gilt ja für die Demokratie. Der Begriff wird seit Jahren sinnentleert und von Leuten für ihre Selbstinszenierung benutzt, die mit dem Volk rein gar nichts am Hut haben. Die Herrschenden erklären sich entweder direkt zur “Demokratie” oder indirekt, indem, sie jeden politischen Gegner zum “Feind der Demokratie” erklären, den es zu bekämpfen gelte. Auch mit dem Mittel des Verbotes von Parteien, Meinungen und kritischen Medien.

      Das Ergebnis dieser Propaganda könnten schon bald Erfolge von politischen Parteien und Akteuren sein, die ganz offen die Demokratie ablehnen und abzuschaffen ankündigen. Denn wenn DAS “Demokratie” ist, wer sollte sich dann noch für deren Erhaltung einsetzen?

      Und sowas gab es ja bereits in den 30er Jahren in Deutschland! Es war ja mitnichten so, daß eine große Mehrheit der Deutschen Hitler und die Nazis wollten. Sie wollten aber offenbar auch keine Fortsetzung der Weimarer Republik mit ihren Akteuren. Und so jubelte wenig später eine begeisterte Menge Hitler zu, als er davon sprach, daß “er sich entschlossen hätte, die Parteien aus Deutschland hinauszufegen”.

      Wenn die Demokratie versagt oder sich als Diktatur entpuppt, haben echte Autokraten leichtes Spiel.

    2. Aber meine Vermutung ist seit langem, dass der wokeschistische Irrsinn, der die westlichen Gesellschaften fest im Griff hat und tyrannisiert, und der sich selbst als links begreift, obwohl es ihm am allem fehlt, was ich darunter verstehe, den Boden für Irre bereitet, wie den hier vorgestellten Autoren und eine politische Bewegung, von der nichts Gutes zu erwarten ist.

      Genau, die Leute werden massenhaft Nazi wählen, weil sie das Binnen-I nicht mehr aushalten, ein algerischer Intersexueller einer italienischen Halbweltergewichtlerin eins auf die Nase gegeben hat und im Fernsehen nur noch post colonial studies läuft.. Ansonsten haben sie keine Probleme, denn mit Mietsteigerungen, Inflation, Deindustrialisierung, Migration *) kommen alle bestens zurecht.

      Man weiß ja auch bis heute nicht, ob es einfach nur Zufall war, dass die Nazis ausgerechnet nach Beginn der Weltwirtschaftskrise bei den Reichstagswahlen von 2,6% (1928) über 18,5% (1930) auf 37,5% (1932) zulegten.

      Dabei ist es doch offenkundig, warum die Rechten (vor allem in den USA, aber auch hier) ausgerechnet zum “Kulturkampf” blasen: Weil sie an den realen Problemen, die der Kapitalismus erzeugt, nichts ändern können bzw. wollen. Das gilt natürlich auch für die liberale “Gegenseite”.
      Und Lapuente bestreitet sein komplettes Programm damit.

      P.S.
      Apropos Migration:
      – Die Bandera-Ukraine beginnt damit, wegen des Arbeitskräftemangels Arbeitsmigranten aus Bangladesh, Indien und Pakistan anzuwerben. 300.000 pro Jahr sollen’s werden.
      https://www.obozrevatel.com/ekonomika-glavnaya/economy/ukrainskie-rabotodateli-nachinayut-privlekat-migrantov-skolko-im-platyat.htm

      Zur Not frisst der Teufel Fliegen.

      – Helmut Schmidt im Jahre 2009 zur westdeutschen Anwerbung der Gastarbeiter (ist mir vor kurzem durch Zufall über den Weg gelaufen):
      „Im Grunde genommen ging es ihm [dem damaligen Wirtschaftsminister Ludwig Erhard] darum, durch Anwerbung ausländischer Arbeitskräfte das Lohnniveau niedrig zu halten. Mir wäre stattdessen lieber gewesen, die deutschen Löhne wären gestiegen.“

      1. @ Besdomny

        Könnten Sie passend an der Stelle nochmals Ihre beiden Links einstellen, wie die BRD gezielt der DDR Arbeitskräfte abwarb? Das war ja einer der Gründe, warum Ost-Berlin zum Mauerbau faktisch gezwungen war. (Ich glaube zumindest, dass Sie es waren, der hier unter einem Artikel im letzten Herbst auf diesen Umstand hinwies, aber ich fand den Text nicht wieder und bin mir jetzt nicht mehr sicher. Vielleicht bringe ich den Punkt auch durcheinander.)

        Ansonsten:

        Die Ursachen des Faschismus wurzeln ja wohl im kapitalistisch-imperialistischen System und der (nicht nur in der Not) gern Faschismus-affinen Herrscherklasse. Das war 1933 nicht anders als 2024.

        Und selbst einem Kolonialismusverteidiger und Realsozialistenfresser wie Adorno deuchte, dass die gesellschaftlichen Verhältnisse, die Faschismus und Nationalradikalismus ermöglichten, in der Bundesrepublik schlichtweg nicht beseitigt waren. Er listete zum einen die dem kapitalistischen System inhärente Konzentrationstendenz des Kapitals auf sowie die daraus resultierende Unsicherheit und Ungleichheit, mit bis heute anhaltenden Entwicklungen, etwa „daß (…) trotz all dieser Prosperitätssymptome das Gespenst der technologischen Arbeitslosigkeit nach wie vorumgeht“. Ferner, dass „die Identifikation mit dem [nationalsozialistischen] Regime und der Disziplin (…) nie wirklich radikal zerstört worden [ist], und darin liegt natürlich auch eine der Möglichkeiten, daß gerade von den Gruppen, von denen ich eben spreche, daran angeknüpft wird“. Zudem sei auch das nach 1945 etablierte demokratische System mehr ein dünner Firnis geblieben denn wirklich verankert worden: „die Demokratie [hat sich] eben bis heute nirgends wirklich und ganz (…) konkretisiert (…), sondern [ist] formal geblieben“. Als sozialpsychologisches Elemente kämen laut ihm noch Konformitätsdruck sowie der Todesdrang der Rechten, die virulente Lust am Amoklauf auf gesellschaftlicher Ebene hinzu, der „bewußte[] Wunsch nach Unheil, nach Katastrophe“, der jene kennzeichne und viele ihrer Wähler bis heute anspräche.

        @ Besdomny und Mitforisten werden wohl nicht bei allen Punkten mitgehen (ich tu’s auch nicht), aber ich wollte nochmals an diese Passagen erinnern. Die Zitate sind entlehnt aus: Adorno, Theodor W. (2019): Aspekte des neuen Rechtsradikalismus, Berlin: Suhrkamp

      2. “Ansonsten haben sie keine Probleme, denn mit Mietsteigerungen, Inflation, Deindustrialisierung, Migration *) kommen alle bestens zurecht.”
        Dafür stehen die westlichen Linken aber nicht. Sie stehen wie selbst erwähnt für das hier:
        “Genau, die Leute werden massenhaft Nazi wählen, weil sie das Binnen-I nicht mehr aushalten, ein algerischer Intersexueller einer italienischen Halbweltergewichtlerin eins auf die Nase gegeben hat und im Fernsehen nur noch post colonial studies läuft.”
        Und anstatt mal endlich die Fresse zu halten, Demut zu zeigen und Besserung zu geloben, macht die Linke einfach weiter. Ganz nebenbei unterstützt sie Banderisten und Zionisten, was sie zu Befürwortern der Faschisten macht. Und da sind fast alle Linken in Deutschland mit dabei, selbst Zeitungen wie die Junge Welt schaffen es nicht, ihre Abneigung gegen die Russen und die Palästinenser zu verbergen. Auch für die radikale Linke in Deutschland muss der Ausländer gefälligst die richtige Gesinnung haben, bevor man ihn auch nur rhetorisch unterstützt.
        Am Ende sind die meisten Deutschen bei weitem nicht so unterschiedlich, wie sie es gerne hätten. Die Unterschiede zwischen Rechts und Links sind hierzulande eher kosmetischer Natur.

        1. Sie schrieben doch, dass auch die staatlich organisierte Linke des Realsozialismus paternalistische Verhaltensweisen an den Tag legen konnte.
          Hätte sich Linke konsequent zur menschlichen Emanzipation bekannt, was im Kapitalismus vor allem zuerst eine soziale sein muss, hätte es diese dreckige Arroganz der Befindlichkeiten Pseudolinker nie gegeben.
          Aber durch irgendeine Form der Katharsis löst sich dieses Problem in ansehbarer Zeit von selbst.

          1. Natürlich muss es eine Soziale sein. Ich war vor einigen Jahren mal in Bolivien auf einer Veranstaltung der MAS, da waren Leute, die nichts zu beißen hatten und deswegen links waren. Links ist ein Ausdruck der ungleichen Wohlstandsverteilung, bei der die eine Seite alles hat und die andere fast nichts. Die Funktion der Linken ist es dieses Wohlstandsgefälle zu reduzieren oder zu beenden, nichts anderes. LGBT, Umweltschutz, usw. sind nur Nebenschauplätze, die ein Linker überhaupt nicht angehen muss. Diese Themen sind bei den Liberalen viel besser aufgehoben, viele der Probleme lösen sich eh mit dem Ende des Wohlstandsgefälles automatisch auf.

  5. gefährlich-verrücktes Bestseller-Buch

    Und jetzt? Verbannen? Verbieten? Verbrennen?

    Und dann? Was bringt das ganze? Hat man damit etwas bewirkt? Oder sich bloß wieder nur inszeniert?

    Mündige Menschen sollten die Freiheit haben, selbst zu entscheiden, was sie lesen möchten – inklusive „böser“, kontroverser und sonst wie unkonventioneller und „unsittlicher“ Werke. Ich verweise dazu nur auf meine ausführlicheren freiheitsbezogenen Anmerkungen unter dem Abtreibungs-Artikel von vorhin.

    Wie weit die Hasskultur in den USA fortgeschritten ist

    Wer oder was ist „Hasskultur“?

    Ansonsten: Ich verstehe die Aufregung nicht. Dass die USA eine rechtsautoritäre, belliphile Gesellschaft mit ausgeprägter Neigung zu Perversion, Nihilismus, Egoismus, Manichäismus, Todestrieb etc. sind, ist jetzt alles andere als neu. Wie auch, ist das Land schließlich der Mittelpunkt des kapitalistisch-imperialistischen Systems. Übrigens: Schon unser geliebter Adik ist wohl vom Konzept des „undermen“ inspiriert worden, das in den damaligen USA zirkulierte – und für viele auch praktische Realität war. „Unhumans“ scheint mir da nur die logische Fortsetzung zu sein, zumal die Wurzeln von Faschismus und Regression ja nie angegangen worden sind. Weder hier noch auf der anderen Seite des großen Teichs. Dieselben antikommunistischen Eliten wie damals herrschen ohnehin weiter.

    Insofern sind dieses Buch und sein Autor schlicht nichts qualitativ neues, sondern bloßes pars pro toto. Alter Wein in ganz alten Schläuchen. Wenn man etwas ändern will – nun, Sie kennen mich und meine Rede…

    1. “Und jetzt? Verbannen? Verbieten? Verbrennen?”

      Nein… Selbst der größte Schwachsinn sollte publiziert werden dürfen. Aber dieser muss halt als dieses mit guten Argumenten kommentiert werden. So geht Demokratie…

      1. Exakt. Dem Gegenüber ist zunächst nicht mit Hexenjagd, sondern mit Argumenten gegenüberzutreten.

        Wenn das Gegenüber einen jedoch verfolgt oder angreift, sind auch andere Abwehrmaßnahmen denkbar, wobei ich Lumpenpazifist immer erst Störaktion, Sabotage und Aikido den Vorzug vor Feuerwaffen und Beilen gäbe.

      2. tja, es geht nur darum wer und wo es kommentiert, dann wird es kompliziert…
        langsam wird die (parlamentarische) Demokratie überstrapaziert…
        wenn ich mir die Schweizer bei allen Problemen so anschaue… tja seit 700 Jahren durch clevere Diplomatie keinen Krieg gehabt und alle Gewinne in die Infrastruktur investiert…
        und was macht der “Wertewesten”? alles in den Tod und Zerstörung zu investieren… wahrscheinlich hofft unserer Kriegsminister auf einen Bronze Denkmal à la Napoleon Bonaparte, trotz Pleite gegen Russland..

        1. @ Gottfried

          tja seit 700 Jahren durch clevere Diplomatie keinen Krieg gehabt und alle Gewinne in die Infrastruktur investiert

          Wie definieren Sie „Krieg“? Und wie „700 Jahre“? Die Schlachten im Muotatal und an der Beresina waren ganz ohne Schweizer Beteiligung bzw. nicht auf Schweizer Boden? Die Mailänder- und Bauernkriege waren nur gewaltfreies Hauen?

          Davon abgesehen: ist die Schweiz nicht elementarer Bestandteil des Wertewestens? In Moskau gibt man inzwischen auch recht wenig auf Berns Sermon von „guten Diensten“ und „Neutralität“…

    2. “Insofern sind dieses Buch und sein Autor schlicht nichts qualitativ neues,”

      und unterscheidet sich nur graduell von den Meldungen unserer ÖR, wenn es um die Feindcharakterisierungen geht.

  6. Das Denken im Gut-Böse-Schema ist doch substanzieller Bestandteil der westlichen Werte-Ideologie: Wir sind die Guten, die anderen sind die Bösen, die Russen, die Iraner und inzwischen wohl auch die Chinesen. Dann muss man sich nicht wundern wenn dann so etwas wie das oben Beschriebene herauskommt. Vernunft ist nicht gefragt, sondern Haltung. Die Problematik, die sich daraus ergibt, die erkannte schon Cervantes mit seinem Don Quijote.

    1. Vor allgemeinen Begriffen muss man sich in Acht nehmen, weil sie allgemein sind, und sich Beliebiges darunter subsumieren lässt. Deshalb verwenden Politiker eben solche Begriffe exzessiv, und definieren sie so, wie es ihnen passt. Das gilt sogar für die Vernunft. Während der französischen Revolution wurde Notre-Dame in einen „Tempel der Vernunft und der Freiheit“ umgewidmet und der Nationalkonvent verabschiedete ein Gesetz, das alle Gotteshäuser von Paris zu weiteren Tempeln der Vernunft machte. Aber es geschah trotzdem viel Unvernünftiges im Namen der Vernunft, wozu diese Tempel ja selbst gehörten. Auch Menschenrecht und Völkerrecht sind nur was zum Verdrehen. Vielleicht sollte man sich eher an Institutionen und konkreten Plänen orientieren. Was Freiheit bedeutet, weiß ich nicht genau, was direkte Demokratie ist, ist mir aber klar.

      1. …deshalb finde ich es richtig das gleiche Vokabular wie die Politiker zu verwenden… es geht leider nicht mehr um Vernunft, sondern ums Überleben

      2. Das sehe ich anders. Natürlich können Begriffe (je nach Ideologie des Benutzers) unterschiedliche Bedeutungen haben. Aber über Begrifflichkeiten kann man streiten, womit man dann vielleicht der Realität etwas näher kommt..

  7. Wie Trump und die Republikaner drauf sind dürfte den Meisten schon klar sein. Man hatte ja mit den Demokraten auf eine Alternative gehofft. Aber in den USA ist es wie in DE, die “linken” Alternativen haben die bekennenden Blackrockhumanisten rechts überholt, so auch Biden in den USA, und ganz besonders auch außerhalb der USA. Es ist für uns relativ egal, ob Trump oder Harris das Theater anführen werden, beide interessieren sich nicht für Europa bzw. wird das Absacken Europas gerne in Kauf genommen, das entlastet die eigene Staatsverschuldung, zumindest auf kurze Sicht, denn ob es Amerika ohne funktionierendes Europa besser gehen wird, darf angezweifelt werden. Die einzige Alternative, die die gefährliche Spaltung der USA und der Welt etwas dämpfen könnte (ohne den Einfluss z.B. in Nahost aufzugeben) wäre Kennedy, den keiner will, weil er als Verschwörungstheoretiker gilt und dieses Bild auch weltweit aktiv aufrecht erhalten wird. Die Menschheit braucht einen Neuanfang, die Gräben sind zu tief geworden und werden weiter ausgebaggert.

    1. “Die Menschheit braucht einen Neuanfang”

      Zeit muss enden
      “O Harry, du hast mich meiner Jugend beraubt!
      Ich ertrage lieber den Verlust des spröden Lebens
      Als dein an mir ersiegter Ruhm;
      Der verwundet meine Gedanken schlimmer als dein Schwert mein Fleisch:

      Doch die Gedanken sind Sklaven des Lebens, und das Leben ist der Narr der Zeit,
      Und die Zeit, die messend schaut die ganze Welt,
      muss ein Ende haben.

      Oh, ich könnte prophezeien,
      Doch die erdige, kalte Hand des Todes
      Liegt auf meiner Zunge: Nein, Percy, du bist Staub,
      Und Nahrung für… ”
      http://www.literaturepage.com/read/shakespeare-henry-iv-part1-85.html

  8. Ach ja. Nur ein weiterer Vertreter der westlich feministischen Wertegesellschaft
    Zumindest macht dieses Subjekt keinen Hehl aus seiner Einstellung
    Anders als die Pseudolinken hier in Deutschland.

    Da sollte auch jedem klar werden, wie die Zukunft der EU aussieht.

  9. “Es lässt Schlimmes befürchten, wenn der politische Gegner als Unmensch deklariert wird, was die Assoziation an den eliminatorischen Nazi-Begriff vom „lebensunwerten Leben“, das vernichtet werden muss, nahelegt.”

    Ganz genau. “Unmensch”: seit Jahren der “eliminatorische” Lieblingsanwurf in Deutschland gegen Linksradikale wie mich, allerdings herausgerotzt von den Anhängern der gleichen Leute und politischen Organisationen (nur halt die deutschen Versionen, “Omas gegen Rechts”, “Die Linke”, “SPD”, “Antifa”, “Grüne”…), welche die US-Faschisten oben in bizarrer (aber propagandistisch nicht unkluger) Weise mal eben zu “Kommunisten” und “Nihilisten” befördert haben wollen.
    Nach ein zwei unbequemen Argumenten schon das vernichtende Urteil, inklusive der offen ausgesprochene (analog und digital) Wunsch sofortiger Vernichtung: Unmensch.

    Faschisten sind halt alle gleich, lebendig und als…

  10. Das Grundproblem ist doch, dass die Linke, wie auch immer man die definiert, ihre ursprüngliche Wähler- und Anhängerschaft der Unterprivilegierten verprellt und im Stich gelassen hat, sich am abgehobenen Wokeismus ergeht und sich dem Neoliberalismus anbiedert. Da fällt es dem faschistischen Abschaum leicht, sich als “Retter der Enterbten” aufzuspielen.

    1. Das Grundproblem ist doch, dass die Linke, wie auch immer man die definiert, ihre ursprüngliche Wähler- und Anhängerschaft der Unterprivilegierten verprellt und im Stich gelassen hat

      “Wie auch immer man die Linke definiert”? Nein, Kollege/Kollegin, indem Sie diese Aussage treffen definieren Sie eben sehr wohl, wer in Ihren Augen “die Linke” ist, denn die Agenda 2010 haben in der BRD nicht die DKP, MLPD, FAU etc., ja nicht einmal die damalige PDS durchgesetzt. Und ein gewisser Lafontaine hat damals als amtierender Parteivorsitzender sogar seine Partei verlassen.

      1. Eigentlich habe ich das offen gelassen, um nicht missverstanden zu werden. Aber Sie haben Recht: Die sPD, die den Kosovo-Krieg mitgetragen und die Agenda 2010 verbrochen hatte, war und ist bis heute nicht mehr links. Ideologisch würde ich sie ähnlich positionieren wie die US-Demokraten, die ganz gewiss auch nicht links im klassischen Sinne sind.

      1. Das habe ich auch nicht behauptet. Ich würde den Wokeismus nicht unbedingt als rechtsextrem einstufen, eher als sektenhaft fanatisch und fehlgeleitet totalitär. M.E. ist der Wokeismus als Ablenkungsmittel des neoliberalen Establishments von echten linken Ideen aber bereits gescheitert. Wobei dieses Establishment ganz gut mit dem stärker werdenden Rechtsblock leben kann – so lange der sie in Ruhe lässt und kapitalistische Politik in ihrem Sinne macht, falls er an die Macht kommt. Dann werden die armen LGBTQ-Schweine ganz schnell im Regen stehen, weil nicht mehr gebraucht und gleichzeitig verachtet. Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan (oder auch nicht), der Mohr kann gehen…Interessant zu beobachten ist, dass die Angst vor BSW Establishment und AfD-Nahe eint. Es könnte wieder halbwegs echte linke Politik “drohen”.

  11. “Säuberung, Eliminierung, Auslöschen des Bösen ist die Devise. Es geht um nichts Geringeres als den Untergang der Zivilisation, denn die politischen Gegner sind Nihilisten, sie wollen nur zerstören, das Gute, Wahre und Schöne. Im Kampf gegen die Barbaren kann jeder ein Held werden, der Donald Trump oder seinen Vize J.D. Vance wählt.”

    Und das Programm der Gegenseite darf man aktuell in Israel und der Ukraine und wahrscheinlich auch bald auf den Philippinen bewundern. Ist nicht genau diese Strategie, im Gegensatz zu jedem Propagandageschwätz der Guten, genau das, worauf es bei Christen, Juden und Muslimen immer hinausläuft?

    1. Wie kommen Sie eigentlich auf die kühne Behauptung, dass es sich bei Biden/Harris um die “Gegenseite” zu Trump/Vance/Posobiec handelt?

      George Vidal, kein Kommunist, sondern ein liberaler Schriftsteller und Enkel eines US-Senators, hat die Lage doch schon vor Jahrzehnten trefflich formliert: In den USA herrscht eine “property party” mit zwei rechten Flügeln. Die “Gegenseite” hat überhaupt keinen Zugang zu den us-amerikanischen politischen Institutionen.

      1. Muss ich extra sagen, dass die teuflische Gegenseite entsteht, weil sie als solche von den Medien dargestellt wird? Wäre ich Amerikaner würde ich keinen der Genannten wählen.

        Gleiches gilt in Deutschland für die AfD, die ist auch keine Gegenseite, sondern nur Ergänzung, wird aber als Gegenseite dargestellt.

  12. Gewiss ein Faschist, der solch ein Buch ausschwitzt, kein Zweifel. Dennoch kommt die Gefahr in den usa nicht primär von den Faschisten, sondern von der weit zahlreicheren radikalen Mitte, die seit ’89 einen Krieg nach dem anderen anzettelt und gegenwärtig drauf und dran ist, einen weiteren globalen Krieg auszulösen. Das Paar Harris – Walz wird nahtlos da weitermachen, wo Biden aufhört. Das bedroht die gesamte Menschheit, dafür brauchen wir nicht auf die Neuausgabe eines Hitlers zu warten.

    Es zählt nicht, was Tronald sagt, sondern was er macht. Im Gegensatz zu Hitler sieht er nicht ein Volk ohne Raum, sondern eins, das sinnlose teure Kriege führt. Sinnlos natürlich nicht, weil an sich abzulehnen, sondern weil sie nichts Materielles einbringen. Nach allem, was er sagt, ist von ihm eher ein Kompromiss mit Moskau zu erwarten. Und Netanyahu mehr unterstützen als Biden geht gar nicht. Es ist anzunehmen, dass er sich schwerer von diesem in den Krieg ziehen lässt, als bei der Biden-Administration der Fall. Bleibt China, in jenem Konflikt würde er die Handelskonfrontation verschärfen, was naturgemäss in einen handfesten Krieg münden kann. Diese Gefahr besteht aber auch beim Demokraten-Gespann.

    Ökologisch ist er voll retro – was ihn nicht allzu fest von sehr vielen westlichen Politikern unterscheidet -, aber da die Marktkräfte mittlerweile für Fotovoltaik und Wind sprechen, wird auch er sich anpassen. Der Frackerei wird er gewiss keinen Riegel schieben, ebensowenig, wie es Biden getan hat.

    Für alle Nicht-u.s.-Amerikaner auf diesem Planeten ist es daher alles andere als ausgemacht, dass sie mit Harris – Walz besser fahren, auch wenn es geradezu häretisch anmutet, so etwas zu sagen. Das innenpolitische Verhalten kann ihnen egal sein. Man kann es noch zynischer sehen – wenn die u.s.-Amerikaner sich in einem Bürgerkrieg zerfleischen, haben sie weniger Ressourcen für die Kujonierung des Restes der Welt.

    1. “Dennoch kommt die Gefahr in den usa nicht primär von den Faschisten, sondern von der weit zahlreicheren radikalen Mitte,”

      Nö… beides sind Faschos und möchten das “böse” aus quasireligiösen Motiven ausmerzen. Halt nur verfeindete Flügel. Das sind halt Sozio- bzw. Psychopathen par excellence.
      Und beide Flügel sind dermaßen weit von der Mitte weg…
      Btw: Ich verordne die Grünen auch weit weit rechts von der AfD…

    2. “ausschwitzt”

      interessantes Wortspiel… Bei einem Faschoparmphlet worauf A.H. drauf stolz wäre, passt das Wort PERFEKT!

      Wollen wir hoffen das Donald sein Steckenpferd, Deals machen, beibehält… Mit Krieg sind Deals zwingend schwieriger einzufädeln und vor allem wenn man von vornherein im Nachteil ist, wie in der Ukraine!

    3. “Man kann es noch zynischer sehen – wenn die u.s.-Amerikaner sich in einem Bürgerkrieg zerfleischen, haben sie weniger Ressourcen für die Kujonierung des Restes der Welt.”

      Ist leider die einzige Chance für die restliche Welt, damit vielleicht mal ein bißchen Ruhe einkehrt.
      Und für die Amis wäre es lehrreich, einen bewaffneten Konflikt live zu erleben.

      Anderseits wünsche ich auch keinem Amerikaner den Tod, genauso wenig wie den Opfern der us-amerikanischen Außenpolitik.

    4. Es existiert keine Mitte, sondern nur links oder rechts. Wer den Kapitalismus befürwortet (wie alle rechte Parteien) der steht autom. schon mit einem Bein im Faschismus.

  13. Die ultimative ‘Gegenlektüre’ u. a. hierzu:

    Rainer Mausfeld, “Hybris und Nemesis” und “Warum schweigen die Lämmer” und “Angst und Macht”.

    Mich interessiert, ob Alfred Rosenberg, der Chefideologe Hitlers, in diesem Buch löblich apostrophiert wird!

  14. Langsam finde ich Overton langweilig hier wird immer nur über andre gesprochen warum nicht endlich mal darüber was bei uns alles schief läuft.Wie kann es sein das Ausländische Fachkräfte Steuererleichterungen über drei Jahre bekommen sollen und unsre Leute nicht? Das nenne ich Diskriminierung unserer Arbeiter und Fachkräfte.Geht doch dafür endlich mal auf die Straße.

  15. Wie’s ausschaut ein sehr wirres Buch.
    Aber über sowas sollte man nicht vergessen, dass es die liberal-progressiven Globalisten sind, die für Krieg, Verfolgung von Meinungsdelikten, Stärkung der Bespitzelung, Zensur etc. stehen.
    Wenn Wirrköpfe die Globalisten (vorsätzlich?) mit Linken verwechseln, muss man dem entgegentreten; aber nie vergessen: der Feind steht in der “Mitte”.

    1. “aber nie vergessen: der Feind steht in der “Mitte”.”

      der sich in der Mitte bzw. “links-liberal” wähnt, aber in Wirklichkeit genauso rechtsextrem im Quadrat ist, wie dieser komische Typ der ein Haufen verwirrtes Faschogesülz von sich gibt und nur in zwei verschiedenen Untergruppen sind… Die einen woke-faschistisch, die anderen halt anders… Sie sehen sich beide als die Erlöser…

      Vollkommen irre… Aber was willst du machen: Das System, vor allem im Westen, ist so gestrickt, das die extremsten Psychos an der Macht sich halten können.

    2. Ich finde die größten Feinde sind Fanatismus und Hass, danach folgen das Ego, die Arroganz, Eitelkeit, Gier, Maßlosigkeit, Skrupellosigkeit und Dummheit.

  16. Trumpisten oder eben ein Posobiec brauchen so etwas wie einen permanenten persönlichen Ausnahmezustand für ihr Ego. Irgendwann dürfte das aber selbst nicht abgeneigtem Publikum zu anstrengend werden. Mann muss sich wohl selbst in eine Art Rauschzustand hineinsteigern, um zu glauben sich in so geballtem Unfug zurechtfinden zu können. Das ist auf die Dauer eher erschöpfend. Blödsinn zu verzapfen ist weitaus weniger mühselig als damit bombardiert zu werden, und wird mitunter auch belohnt. Ich gehe daher nicht davon aus, dass die Protagonisten mit ihren Ausfälligkeiten nachlassen werden, aber solange es andere Orientierungsmöglichkeiten für die Rezipienten gibt, könnte es passieren, dass der Bedarf an wirrem Zeug gesättigt ist. Ab und zu will man ja auch mal nüchtern sein. In den Umfragen und bei den Buchmachern hat Trump in der letzten Zeit zumindest ziemlich abgebaut. Gruselig ist es trotzdem, wie niedrig die Hemmschwellen liegen inkl. latenter Drohungen eines Bürgerkriegs.

  17. So ein Buch hätte in den letzten 100 Jahren nicht die Spur einer Chance gehabt. Das ist nun wirklich ein politischer Totalignorant und dass sein Buch nun zum Bestseller wird, ist Ausdruck der um sich greifenden Vertrottelung in den Staaten des Westens.
    Also einer Pizzagate-Demagogen. Das wmüsste eigentlich Warnung genug sein, denn Pizzagate war nichts als eine frei erfundene Nazilüge. Da war rein gar nichts dran.
    Tatsächlich sieht er nun kommunistische Umverteiler am Werk. Falls es diese gibt, dann werden die ja in den letzten 100 Jahren mit krassem Misserfolg bestraft. Jahr für Jahr nimmt die Ungleichheit der Einkommen und Vermögen zu. Völlig durchgeknallt.
    Wenn er nun auch schon die Französische Revolution als Verbrechen kennzeichnet, dann will er zurück zum Zustand davor, nämlich dem Absolutismus. Nun stand die französische Revolution in direkter Nachfolge der amerikanischen sechs Jahre zuvor. Weshalb die Franzosen des Amerikanern die Freiheitsstatue geschenkt haben, aus Dankbarkeit. Recht eigentlich müsste er also die amerikanische Revolution aufs Korn nehmen. Genau das will er, lässt das aber unerwähnt.
    Nur ein Spinner? Eben nicht. Das deckt sich exakt mit den Vorschlägen der Heritage-Foundation, die neulich ihre Thesen veröffentlicht hat.
    https://overton-magazin.de/top-story/der-architekt-des-projekts-2025-kuendigt-blutvergiessen-an-falls-sich-die-linke-der-von-trump-angefuehrten-revolution-widersetzt/

    Heritage ist durchaus klar, dass diese Vorschläge von der Mehrheit der Amerikaner abgelehnt werden. Aber, so Heritage, dies sei notwendig, um die angebliche Diktatur der Linken zu brechen. Dort etwas schwach formuliert. In diese Lücke springt nun Posobiec.

    Das alles hat nun ein Ausmaß, das Donald Trump um eine Stellungnahme nicht herum kommt. Wenn er das ablehnt, muss er sich eindeutig distanzieren. Er distanziert sich nicht.

    Da blüht uns etwas, wenn der die Wahlen gewinnt.

  18. Die Propaganda von heute verwirrt gerne. In den Usa gibts keine linke Partei, sondern nur rechte Parteien.
    Umdeutungen von das was linke Politik ist, sollen nur die Menschen verdummen.
    Doch es ist einfach zu merken:
    Links ist Sozialismus, also VOLKSEIGENE Betriebe und KEIN Privatbesitz von Produktionsmittel (ausgenommen Kleinunternehmen in denen nur Familienmitglieder arbeiten, wenige Mietwohnungen, etwas Acker/Land..).
    ALLE Parteien die das nicht fordern sind rechts und ganz sicher nicht links.

  19. „Mit ihrer Macht untergraben die woken Radikalinskis, zum Beispiel die “Young Leader” des WEF, die Zivilisation selbst. Sie zerstören die Ordnung. Sie zerstören die grundlegenden Bindungen der Gesellschaft, die Gemeinschaften und Nationen möglich machen. Sie zerstören die Menschenrechte auf Leben, Freiheit und Eigentum – und zerstören dabei ihre eigene Menschlichkeit, indem sie sich ganz dem Nihilismus, dem Zynismus und dem Neid hingeben.“ 

    Hab es mal verbessert, jetzt stimmt die Aussage.
    Denn der neue Faschismus wird nicht sagen ‘hallöchen ich bins, der neue Faschismus”…usw.

  20. Das Buch hat vermutlich der Koautor geschrieben ein Mann namens Joshua Lisec der von sich behauptet der führende Ghostwriter zu sein. Und praktisch für alle Themen und für alle Führungskräfte das passende Buch zu hand zu haben. Da er zerifitzierter Ghostwriter (California State University, Long Beach) und Mitglied der Gilde der Hypnotiseure (National Guild of Hyptnosis) ist ist seine Methode ein Buch zu schreiben seine Clienten vorher zu hypnotisieren – zumindest behauptet er das und auch das er angeblich schon 2700 Studenten in der Methode unterrichtet habe …
    https://lisecghostwriting.com/about/
    Wenn dieser Joshua Lisec Deutscher wäre würde ich ihn als Nachfolger von Karl Lauterbach empfehlen, die Vitas ergänzen sich irgendwie …

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