Mit Algerien stellt das erste arabische Land einen Antrag auf Aufnahme in die BRICS

Ölfeld El Merk. Bild: aka4ajax/CC BY-3.0

 

Die aus Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika bestehende Vereinigung BRICS ist eines der wichtigsten Kooperationsformate auf der internationalen Bühne, weshalb inzwischen mehrere Staaten der Gruppe beitreten wollen. Nach Argentinien und dem Iran hat nun auch Algerien einen offiziellen Antrag auf Mitgliedschaft in dieser Gemeinschaft gestellt. Damit ist es das erste Land der „arabischen Welt“, dessen Aufnahme zu BRICS zur Debatte steht.

Wie die türkische Nachrichtenagentur Anadolu unter Verweis auf die Sprecherin des algerischen Außenministeriums, Leyla Zarruki, schreibt, habe Algerien einen Mitgliedsantrag zur Staatengruppe eingereicht und alle dafür erforderlichen Maßnahmen umgesetzt. Weitere Details sind in dieser Angelegenheit allerdings nicht bekannt gegeben worden.

Bereits auf dem diesjährigen BRICS-Gipfel, der am 23. Juni online stattfand, hatte der algerische Präsident Abdelmadjid Tebboun die Bereitschaft signalisiert, BRICS beizutreten. Tebboune sagte damals, dass sein Land als „Pionier des Blockfreiheitsprinzips“ an einem Beitritt zu BRICS interessiert sei und sich schon bald für die Mitgliedschaft qualifizieren werde.

Wenige Wochen nach der Online-Konferenz erklärte Tebboun: „Unsere Erfahrungen aus der Vergangenheit haben uns gezeigt, dass das Ungleichgewicht auf der internationalen Bühne und die Marginalisierung der Schwellenländer in den internationalen Gremien Quellen der Instabilität, des Mangels an Gleichheit und der fehlenden Entwicklung sind.“

Algeriens politisches und wirtschaftliches Potenzial

Algerien ist mit zirka 43 Millionen Einwohnern flächenmäßig der größte Staat Afrikas und der zehntgrößte Staat der Welt. Darüber hinaus verfügt das Land über enorme Ressourcen und zählt dank seiner Erdöl- und Erdgasvorkommen zu den wichtigsten Exporteuren im Mittelmeerraum. Als größter Erdgaslieferant aus Afrika kann es knapp 12 Prozent des gesamteuropäischen Gasbedarfs gewährleisten und ist für die Europäische Union auch als Öllieferant wieder gefragt.

Zudem pflegt die Führung in Algier sehr enge Beziehungen zu den BRICS-Gründungsmitgliedern China und Russland. Die bilaterale Kooperation zwischen Algerien und Russland umfasst unter anderem eine strategische Zusammenarbeit im Sicherheitsbereich, wo Algerien zu den größten Importeuren von russischem Kriegsgerät zählt. Auch die Landwirtschaft gilt als ein Bereich, in dem die beiden Länder langjährige Handels- und Wirtschaftspartner sind. Darüber hinaus kooperiert Algier mit Moskau intensiv im Rahmen der OPEC+.

Mit China hat Algerien laut Anadolu Anfang November einen fünfjährigen strategischen Kooperationspakt unterzeichnet. Darüber hinaus beteiligt sich das afrikanische Land bereits seit 2018 an Chinas „Belt and Road Initiative“ und kooperiert mit Peking auch im Energiebereich. Politisch bekräftigen beide Seiten, unter anderem die Ziele und Grundsätze der Charta der Vereinten Nationen zu schützen und das Prinzip der Nichteinmischung in innere Angelegenheiten zu befolgen.

Nicht zu vergessen ist, dass Algerien als eines der einflussreichsten arabischen Länder gilt, dessen Stimme sowohl in der arabischen Welt als auch in anderen Bereichen der Weltpolitik immer mehr Gewicht bekommt. So hat in Algier kürzlich das Gipfeltreffen der Arabischen Liga stattgefunden, wo Algerien seinen Einfluss Beobachtern zufolge vergrößern konnte und nun mit Saudi-Arabien um die Führungsposition in der Vereinigung konkurriert. Insofern würde eine Aufnahme Algeriens in die BRICS-Gruppe zweifellos seine Position  als auch die Stellung der BRICS selbst international enorm verbessern.

Saudi-Arabien gilt als möglicher Beitrittskandidat

Diesbezüglich ist zu betonen, dass das Königreich Saudi-Arabien im Oktober ein weiteres Mal das Interesse an einer Mitgliedschaft in der BRICS-Vereinigung bekundet haben soll. Laut dem Präsidenten Südafrikas, Cyril Ramaphosa, hat der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman nach einem bilateralen Treffen in Riad erklärt, dass Saudi-Arabien bereit sei, den BRICS-Staaten beizutreten. Ramaphosa sprach in diesem Zusammenhang davon, dass ein möglicher Beitritt Saudi-Arabiens zur BRICS-Gruppe eine „wichtige Veränderung in den Ländern, die den Block bilden“, bedeuten würde.

Ramaphosa erklärte: „Die BRICS-Staaten werden sich im nächsten Jahr zu einem Gipfel unter dem Vorsitz Südafrikas treffen. Und die Angelegenheit wird geprüft werden.“

Interessant ist auch, dass das Treffen zwischen den beiden Politikern inmitten des Erdöl-Streits zwischen Saudi-Arabien und den USA stattfand. In diesem ging es um die OPEC-Entscheidung, die Förderquoten um zwei Millionen Barrel pro Tag zu senken. Washington kritisierte die saudische Politik in dieser Frage immer wieder, doch Riad lässt sich von seinem Kurs offensichtlich nicht abbringen.

Außerdem distanzieren sich die Saudis auch außenpolitisch weiter von ihren bisherigen Verbündeten. So hat sich Riad etwa in Bezug auf Russland gegenüber Washington sehr unkooperativ gezeigt und sowohl die antirussischen Sanktionen als auch die Beteiligung am “Erdölkrieg“ gegen Moskau abgelehnt.

Angesichts dessen weisen Experten darauf hin, dass sich ein Beitritt von Saudi-Arabien zu BRICS erheblich auf das geopolitische Gleichgewicht der Welt auswirken dürfte. Das Königreich, das als eine regionale Großmacht des Nahen Ostens gilt, ist der weltgrößte Erdölexporteur und übt in dieser Rolle bereits einen erheblichen Einfluss auf die globalen Energiemärkte aus. Gemeinsam mit Russland, dem weltgrößten Gasexporteur, mit dem Riad seine Ölproduktion koordiniert, könnten die Saudis das weltweite Angebot dieser beiden wichtigsten Rohstoffe zusätzlich noch stärker beeinflussen.

So gesehen wären diese beiden arabischen Länder für die BRICS-Gruppe eine enorme Bereicherung. Denn sowohl der Beitritt Algeriens als auch die Aufnahme Saudi-Arabiens könnten die Stellung der BRICS innerhalb der arabischen Welt und damit auch in der Weltpolitik deutlich verbessern.

Der Artikel ist zuerst auf EuroBRICS.de erschienen.

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28 Kommentare

  1. „Es muss nichts besser werden – nur weil etwas anders wird.“
    Doch Eines ist jedoch schon mal beachtenswert – Konkurrenz belebt auf alle Fälle das bislang einseitige Geschäft.

    1. @Eckart: Alles, was von der unipolaren Welt mit dem arroganten und aggressiven Auftreten der „einzigartigen“ Weltmacht wegführt, ist ein Fortschritt. Man kann die betreffenden Länder nur beglückwünschen.

      1. @ Nordlandreisender , ich bin grundsätzlich bei dir, aber man sollte schon die Augen offen behalten.
        Schau dir mal die Strippenzieher in den BRIGS Staaten an.
        In Russland bestimmen ca 80 Oligarchen . Sie haben ihr Vermögen einst auf kriminelle Art ergaunert.
        In China beherrschen 20 eiskalte Familienklans den Lauf der Dinge.
        In Indien beutet eine mächtige Kaste der Hinduisten rücksichtlos das zahlreichste Volk der Welt aus.
        In Südafrika herrscht unvorstellbare Korruption – schlimmer als die Mafia und Cosa Nostra zusammen.
        In Brasilien findet man die höchste Kriminalität bis in die obersten Gesellschaftsschichten.

        Mich beschleicht das Gefühl vom Regen in die Traufe zu kommen, wenn ich die Zukunft sehe 🙁

        1. Der Raubtierkapitalismus der City of London und von DC/NY ist allerdings einzigartig – „exceptional“. Die Traufe dürfte somit angenehmer werden, meiner Vermutung nach. Zudem hat der kalte Krieg gezeigt, dass eine mehrpolige Welt die Menschen weniger auspresst.

          Insofern würde ich zumindest gemässigt widersprechen.

  2. Bin auf die Antwort der einzigartigen Weltmacht gespannt. Es stehen noch Farben zur Verfügung, auch Jahreszeiten 🙂 welche man mit dem Wort „Revolution“ kombinieren kann. 🙂

  3. Yasmina Khadra* und Frantz Fanon** sind Algerier, und Autoren die mir eine Ausereuropäische Sicht auf die Welt vermittelt haben. Ich hoffe für das Nordafrikanische Land daß die Bürgerkriege nicht von Vorne Anfangen, um den BRICS Beitritt zu verhindern!

    *Wovon die Wölfe träumen
    **Die Verdammten dieser Erde

    Gruß Prepperoni

  4. Die BRICS vertreten immerhin schon 40% der Weltbevölkerung.

    Die Saudis haben das mit der Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten anderer Staaten noch nicht verstanden. Im Jemen sind sie für 233000 Kriegstote mitverantwortlich, und auch dort in Unterstützer-Abhängigkeit der Amerikaner im Jemen.
    Sie könnten sich als Trojanische Pferde der Amis in den BRICS entpuppen.
    Das dort niemand Hurra wegen ihres Beitrittsersuchens schreit, lässt sich nachvollziehen.

  5. Die BRICS Staaten also bald mit Iran und Argentinien.
    Türkei, Ägypten, Saudi Arabien und nun Algerien sind weitere Kandidaten.
    Das ist schon mal ein Pfund.

    Eine echte und starke Alternative zum westlichen und kriegerischen Neokolonialismus ist längst überfällig.
    Die sog. dritte Welt Länder dürften mittlerweile begriffen haben, dass es für sie nie wirklich was zu feiern gab.
    Bleibt zu hoffen, dass der Planet diese Übergangsphase übersteht.

    1. Guter Chefkoch01, es gibt noch eine ganze Reihe weitere Staaten, die ernsthaft über den Beitritt zu BRICS nachdenken. Ich erlaube mir mal deine Liste zu verlängern:
      Kasachstan, Indonesien, Nigeria, Senegal, die Vereinigten Arabischen Emirate, Thailand vielleicht auch Mexiko, Vietnam, Pakistan, Bolivien und von Quartal zu Quartal wird das Interesse größer.

      BRICS ist eine politische und wirtschaftliche Kooperationsvereinigung auf Augenhöhe. Auch wird das Konfliktmangement der Gruppe als sehr kompetent eingeschätzt, was bei der Staatenzusammensetzung eine gute Komponente ist und den Weltfrieden stärken würde. Das Prinzip der Nichteinmischung in innere Angelegenheiten wird ebenfalls sehr priorisiert.

      https://www.diefreiemeinung.de/2022/06/14-brics-gipfel-staatengruppe-lehnt-prinzip-von-sanktionen-ab-und-fordert-gegenseitigen-respekt/

  6. Man beachte bitte dabei auch, welche Kompetenzen die Beitrittsländer mitbringen. Argentinien (mit Chile und Bolivien zusammen) 60% der weltweiten Lithiumvorkommen, Iran und Algerien (Erdöl & -gas) dies gilt auch für deen möglichen Kandidaten Saudi-Arabien. Und wenn man jetzt im Hinterkopf hat, dass die BRICS-Staaten über einen Währungspool abgesichert mir einem Rohstoffmix nachdenken, dann weiß man, welches Gewicht diese Beitritte mitbringen.
    Sollte sich dieser Währungspool bilden und als gesichert in der Welt angesehen werden und man kann dadurch diesen Währungspool als Ausgabewährung für die Förderbanken von BRICS und SOZ nutzen, würde sich eine sehr ernste Konkurenz für die IWF und den Dollar etablieren. Dann könnte sich stark auswirken, dass die USA den Dollar als politisches Druckmittel eingesetzt haben und andere Staaten ihrer Dollarreserven beraubt haben.

    Soweit sind wir noch nicht. Aber die Außenministerien in Peking und Moskau arbeiten genau daran. Deshalb ist die Eskalation von Seiten der USA gegen Russland und China nicht verwunderlich.

    Übrigens wurde mit den Russlandsanktionen, dem stehlen der russischen Euroreserven, Ausschluss aus SWIFT von RF und dem wirtschaftlichen Niedergang eine Schwächung des Euros durch die USA mit erreicht, was gleichzeitig ihren Dollar festigt und Verluste im internationalen Bereich ausgleichen soll.

    Die USA führen in der Ukraine nicht nur einen Krieg gegen Russland sondern auch gegen die Euro-Staaten.

    Siehe: https://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/520960/China-und-Russland-wollen-den-US-Dollar-durch-BRICS-Waehrungen-ersetzen

  7. Saudis und BRICS
    Anteil der Weltbevölkerung… Die Einzigartigkeit der betreffenden Weltmacht besteht in deren Militär und in der totalen Missachtung jeglicher Konversionen. Die hätten die Ukraine nach 4 Wochen plattgemacht und zwar restlos. Da wäre kein Umspannwerk, kein Bahnhof, kein Wasserwerk heil geblieben (Erinnerung an den Irakkrieg)

    Ich sehe die Sache so, die Saudis können nur mit Zustimmung der einzigartigen Weltmacht bei BRICS mitmachen. Wird diese Zustimmung erteilt, dann ist ein Trojaner in der Organisation.
    Sollten die ohne Zustimmung auf dieser Ebene etwas probieren? Nun die einzigartige Weltmacht ist dort gut vertreten. Das gleiche gilt auch für einen Verkauf der Bodenschätze in einer anderer Währung als dem Dollar.
    Sollte die Saudis eine Umstellung wirklich vollziehen, dann wird Königshaus nicht viel Zeit zum Fliehen haben bevor die einzigartige Weltmacht und deren Pudel die Sachlage geklärt hat 🙂

    1. Hi Wölfchen,

      so wie du über SA heute denkst, habe ich 2014 und in den ersten Folgejahren auch über die Türkei gedacht. Doch die Türkei hat sich unter Erdogan zu einen sehr selbstbewußten, eigenständigen Player im Focus die türkischen Interessen auf dem internationalen Parkett erwiesen.

      Der größte Handelspartner von SA ist China. Die beiden Staaten beginnen Öl abseits des Dollars zu handeln.

      Es fangen im Moment sehr viele Staaten an, sich der USA, NATO und der EU zu widersetzen. Der Hegemon kann nicht überall einmarschieren.

      Ich schätze übrigens beide Herrscher für ihr Volk als sehr problematisch ein.

      1. > Ich schätze übrigens beide Herrscher für ihr Volk als sehr problematisch ein.

        Naja, sie könnten problematischer für ihre jeweiligen Völker sein Z.B., indem sie weiterhin unter der Amifuchtel verblieben.

        1. Richtig , carmol. Ich bin für eine biopolare Welt. Aber man soll nicht denken, dass dann Friede, Freude, Eierkuchen nur herscht. All diese BRICZ und SOZ-Länder haben alle Problem – wie eben die westliche Welt auch.

  8. Drei wichtige aktuelle Ereignisse sind in diesem Zusammenhang zu betrachten:
    – Rede von W. Putin beim Valdai-Forum
    – G20-Tagung in Bali mit Abschlusserklärung
    – Treffen der Delegationen von Xi JinPing und Joe Biden
    in ‚Chinese delegation’s residence in Bali, and not at the G20 venue‘
    Wenn ich die multipolare Weltordnung richtig verstehe, dann ist diese nicht bipolar.
    Der BK berichtete nach seiner Rückkehr aus Bali haarscharf an der Wahrheit vorbei, denn die Haltung der G20 zum Krieg in der Ukraine war genau 50 : 50.
    Links:
    https://unser-mitteleuropa.com/sensationelle-rede-putins-am-valdai-treffen-die-abrechnung-mit-unipolarer-weltherrschaft/
    https://www.unz.com/pescobar/the-g20s-balinese-dance-and-bidens-calming-words/

    1. Hi wrmfr,

      unsere MSM verdrehen so oft die Tatsachen, da fällt das mit 50:50 kaum noch ins Gewicht.

      Aber ob wir in Deutschland noch lange Lachen können ist fraglich. Der Prof. Christian Kreiß von der Hochschule Aalen für Volkswirtschaftslehre hat heute einen vernichtenden Artikel über die wirtschaftspolitik der OlivGrünen und unserer Ampel veröffentlicht. Am Schluss kann er nur als Lösung den Rücktritt dieser Regierung anbieten und Neuwahlen.

      https://www.nachdenkseiten.de/?p=90484

      „Wer profitiert?
      So stellt sich die Frage: Weshalb machen unsere Grünen-Spitzenpolitiker eine solch wirtschaftsfeindliche Politik zu Lasten der Bürgerinnen und Bürger? Des einen Leid, des andern Freud. Nicht alle sind unglücklich über diese mittelstandsschädigende Grünen-Politik. Die USA wollen Deutschland seit Jahren von der günstigen russischen Erdgasversorgung abschneiden.

      Bereits 2018 besaßen die großen US-amerikanischen Investmentgesellschaften wie BlackRock oder Vanguard 34,6 Prozent der Anteile aller DAX-Unternehmen. Weitere 20 Prozent gehörten britischen und irischen Vermögensverwaltern.[14] Das Problem: Bei Mittelständlern funktioniert dieses Geschäftsmodell nicht, weil sie nicht börsennotiert, sondern in Familienhand sind und die Familien bei normalem Geschäftsverlauf nicht verkaufen wollen. Durch die Billiggeldpolitik der USA in den letzten 15 Jahren ist sehr viel Anlage suchendes Geld entstanden, das jetzt dringend nach lukrativer Verwertung strebt.[15]
      Falls es tatsächlich zu einer Schwächung und einem Ausbluten des deutschen Mittelstandes kommen sollte, bietet das eine „tremendous opportunity“, eine großartige Gelegenheit, viele davon preiswert aufzukaufen. Durch die Nord-Stream-Sprengungen wurde diese günstige Gelegenheit zementiert.“

      Eigentlich müsste dies ein ganz wichtiges Thema unserer Zeit sein, welches Prof. Kreiß in der Mediennische NachDenkSeiten ansprechen darf. Aber unsere MSM verweigern ihren Lesern Information. Nur so lässt sich ei Krieg ausweiten, weil „eine russische Rakete auf polnischen Gebiet explodiert ist“, wie Selenskyj bis heute behauptet und den Artikel 5 der NATO fordert.

      1. Hi oskarwagenrecht,

        Prof. Kreiß liegt vollkommen richtig. Auf Strategic Culture Foundation, in deutscher Übersetzung bei uncutnews.ch. versucht Alastair Crooke zu erklären, wie es zu dieser „irgendwie aussichtslosen“ Entwicklung gekommen ist. Ich finde den Artikel gut, auch wenn teilweise sehr holzschnittartig in „Bildern“ gesprochen wird.

        ‘Culture Block’ Is Leading to Ukraine Escalation (and risking WWIII) — Strategic Culture (strategic-culture.org)
        „Kulturblock“ führt zur Eskalation in der Ukraine (und riskiert den Dritten Weltkrieg) – uncut-news.ch (uncutnews.ch)

        1. Hi wrmfr,

          Danke für den Link.
          Ich bin in einem Staat geboren, wo die Ideologie die Realität bestimmte und zur Dysfunktionalität führte. Die olivgrünekhakibraune – moralgetränkte – feministische – alle Bereiche bestimmende – Außenpolitik ist der gleiche Mist mit dem selben Ergebnis!

          Hier noch eine Wortmeldung aus meiner eigentlichen Heimat.
          Prof.Dr.Knut Löschke, Mitglied des Hochschulrates in der Universität Leipzig,
          Kuratoriumsmitglied des Max-Planck-Institutes für Mathematik in den Naturwissenschaften, Aufsichtsratsvorsitzender des Universitätsklinikums Leipzig und des IT-Beratungsunternehmens Softline AG:

          “Ich habe es satt, oder, um es noch klarer auszudrücken: ich habe die Schnauze voll vom permanenten und immer religiöser werdenden Klima-Geschwafel, von Energie-Wende-Phantasien, von Elektroauto-Anbetungen, von Gruselgeschichten über Weltuntergangs-Szenarien von Corona über Feuersbrünste bis Wetterkatastrophen. Ich kann die Leute nicht mehr ertragen, die das täglich in Mikrofone und Kameras schreien oder in Zeitungen drucken. Ich leide darunter miterleben zu müssen, wie aus der Naturwissenschaft eine Hure der Politik gemacht wird.

          Ich habe es satt, mir von missbrauchten, pubertierenden Kindern vorschreiben zu lassen, wofür ich mich zu schämen habe. Ich habe es satt, mir von irgendwelchen Gestörten erklären zu lassen, dass ich Schuld habe an Allem und an Jedem – vor allem aber als Deutscher für das frühere, heutige und zukünftige Elend der ganzen Welt.

          Ich habe es satt, dass mir religiöse und sexuelle Minderheiten, die ihre wohl verbrieften Minderheitenrechte mit pausenloser medialer Unterstützung schamlos ausnutzen, vorschreiben wollen, was ich tun und sagen darf und was nicht.

          Ich habe es satt, wenn völlig Übergeschnappte meine deutsche Muttersprache verhunzen und mir glauben beibringen zu müssen, wie ich mainstream-gerecht zu schreiben und zu sprechen habe.

          Ich habe es satt mitzuerleben, wie völlig Ungebildete, die in ihrem Leben nichts weiter geleistet haben als das Tragen einer fremden Aktentasche, glauben, Deutschland regieren zu können.

          Ich kann es nicht mehr ertragen, wenn unter dem Vorwand einer „bunten Gesellschaft“ Recht und Sicherheit dahinschwinden und man abends aus dem Hauptbahnhof kommend über Dreck, Schmutz, Obdachlose, Drogensüchtige und Beschaffungskriminelle steigen muss, vorbei an vollgekrakelten Wänden.

          Ich möchte, dass in meinem Land die Menschen, gleich welchen Geschlechts, welcher Hautfarbe und gleich welcher Herkunft wertgeschätzt und unterstützt werden, die täglich mit ihrer fleißigen, produktiven und wertschöpfenden Arbeit den Reichtum der ganzen Gesellschaft hervorbringen: die Mitarbeiter in den Unternehmen, die Handwerker, die Freiberufler, die vielen engagierten und sozial handelnden Unternehmer der kleinen und mittelständischen Wirtschaft. Ich möchte, dass die Lehrer unserer Kinder, die Ärzte und Pfleger unserer Kranken und Hilfebedürftigen die Anerkennung, die Wertschätzung und die Unterstützung erhalten, die sie täglich verdienen. Ich möchte, dass sich die Jungen und Ungestümen in den wohl gesetzten Grenzen unseres Rechtsraumes austoben aber sich auch vor ihren Eltern und Großeltern, vor den Alten und Erfahrenen verneigen, weil sie die Erschaffer ihres Wohlstandes und ihrer Freiheit sind.
          https://www.bundestag.de/webarchiv/Ausschuesse/ausschuesse19/weitere_gremien/enquete_ki/loeschke_knut-648324

          Der Satz zu denen die „glauben, Deutschland regieren zu können“, empfinde ich als besonders gelungen.

          1. Hi oskarwagenrecht,
            recht hat er. Aber dann lese ich den nachfolgenden Kommentar von Mengel – und mir „bleibt die Spucke weg“! Was wir jetzt haben, das sind „GRALAZ ze“, d.h. „Größte ArmLeuchter Aller Zeiten“!

      2. Wie berichtet wird, wollen viele in die BRICS+. Diese hat bis jetzt nicht eine stehende Organisation und ist deshalb zunächst „ziemlich überfordert.
        BRICS+ mit 3 offiziellen Aufnahmekandidaten:

        Argentinien:
        Fläche 2.780.400 (8.)[1] km²
        Einwohnerzahl 47.327.407 (Volkszählung 2022, vorläufiges Ergebnis)[2]
        BIP nominal 389 Milliarden USD

        Iran
        Fläche 1.648.195 km²
        Einwohnerzahl 84,0 Millionen (18.) (2020; Schätzung)[2]
        BIP nominal 499 Mrd. USD

        Algerien
        Fläche 2.381.741 (10.) km²
        Einwohnerzahl 42,973 Mio. (Hochrechnung Juli 2020)[1]
        BIP nominal 169,3 Mrd. USD

        Jeder der drei Staaten hat mehr oder weniger gravierende Probleme mit der „Goldenen Milliarde“.
        Das so genannte „Decoupling“ beschränkt sich nicht auf Russland und möglicherweise China. Wie Escobar in einem zitierten Artikel meint, könnte Deutschland, könnte die Europäische Union schneller als die (un)qualifizierten Außenpolitiker zu „Zaungästen“ werden.

        1. Ja, dass wir bald Zaungäste sind, befürchte ich auch.

          Vor allem was haben wir noch eine Generation weiter zu bieten, wenn ich mir anschaue, wie wir mit unserer Bildung nun schon in der zweiten Generatin hinterher hinken. Bildung, Innowationn, Wissenschaft, Forschung, Patente waren maldeutsche Grundtugenden. Seit wir Amerika immer mehr kopieren, verlassen wir die Erfolgsspur.

  9. Das Auswärtige Amt unter Ministerin Annalena Baerbock bereitet mitten im erbitterten Machtkampf gegen Russland eine weitere Eskalation im Machtkampf gegen China vor. Das belegen Auszüge aus dem Entwurf für eine neue deutsche Chinastrategie, die in aktuellen Medienberichten kursieren. Demnach dringt das Außenministerium auf Schritte, die offiziell bloß eine Abhängigkeit von der Volksrepublik verhindern sollen, faktisch jedoch darauf ausgerichtet sind, das Chinageschäft der deutschen Industrie zu reduzieren. Vorgesehen ist auch die Option, auf Wunsch Importstopps gegen ganze Regionen zu verhängen, etwa gegen Xinjiang oder gegen Hongkong. Zugleich fordert das Entwurfspapier Schritte gegenüber Taiwan, die geeignet sind, Beijings rote Linien zu tangieren. Nicht zuletzt macht das Auswärtige Amt eine Zusammenarbeit mit China davon abhängig, dass Beijing sich der deutschen Außenpolitik unterwirft und jede Kooperation mit Russland einstellt – ein Hinweis etwa auch an Indien oder Südafrika, was ihnen bei einer Zusammenarbeit mit Berlin bevorsteht. Die Folgen einer Eskalation des Konflikts mit China überträfen die Folgen des Wirtschaftskriegs gegen Russland erheblich.
    Mehr dazu unter:
    https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/9087

    Wenn die Olivgrünen so weiter machen, wünscht man sich den Lebensstandart aus der DDR zurück…

    1. Da gibt es folgenden Artikel von Peter Koenig:
      „When Green Turns Brown – And Nobody Notices“
      Kann auf Global Research auch in Deutsch gelesen werden:
      https://www.globalresearch.ca/when-green-turns-brown-nobody-notices/5794474
      Das Grundgesetz trat am 23. Mai 1949 in Kraft. Mir ist seitdem nichts Zeitgeschichtliches bekannt, das mich an den Niedergang Deutschlands seit Vereidigung der gegenwärtigen Regierung erinnern würde. Eigentlich kann das nicht gut gehen.

      1. Hi wrmfr & Mengel,

        was german-foreign-policy da schreibt, über die Pläne der Frau Baerbock würde doch Deutschland und damit auch der EU die wirtschaftliche Kraft berauben. Wir wären doch dann wirtschaftlich am Ende.

        Ich hatte heute ein Interview eines Chemikers mir angeschaut, der sagte, dass die chemische Industrie jetzt schon ihre Produktion zurück fährt. Mit den neuen Energiepreisregelungen wird die internationale Wettbewerbfähigkeit immer geringer. So dass die Anlagen immer weiter runtergefahren werden, um Energiekosten zu sparen, bis sich die Anlagen nicht mehr lohnen, diese zu betreiben. Das hat aber Folgen, wenn kein PVC, PE oder Gummi, keine Tenside oder Ammoniak nur noch zu 60 50 oder noch weniger Prozent nur noch hergestellt wird. Dann fehlen die Joghurtbecher und die Getränkeflaschen, was bedeutet, dass es diese Produkte nur noch eingeschränkt im Handel gibt. Es entstehen unüberschaubare Kaskadeneffekte.

        Ich wusste, dass es mit den Olivgrünen in der Regierung schlimm wird. Das es aber das Ende unseres kleinen Wohlstandes wird, hätte ich nicht für möglich gehalten.

    2. Die tagesschau berichtet, dass es auf den Entwurf aus dem Außenministerium aus China bereits eine Reaktion gibt:
      „Eine Reaktion aus Peking gibt es auch schon: Dort übte man scharfe Kritik an dem Entwurf.“
      https://www.tagesschau.de/inland/deutschland-china-115.html

      Auf der Asien-Pazifik Konferenz am 13./14. November 2022 schien es so, als seien Scholz einerseits und Habeck andererseits von zwei Regierungen (verschiedenen Quellen entnommen).

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