
Zu Besuch in Deutschland.
Jemand, der die meiste Zeit im Ausland lebt, hat bei einem Besuch in Deutschland, konkret in Berlin, eine besonders empfindliche Wahrnehmung für Veränderungen. Was seit dem letzten Aufenthalt vor vier Monaten als erstes auffällt, ja den Besucher fast schockartig trifft, ist auf den ersten Blick etwas Banales: Die Benutzung des ÖPNV war in Berlin und Umgebung schon seit Jahren eine Quälerei, aber dieses Mal sind es fast traumatisierende Erlebnisse: zwei Stunden vom Flughafen BER zum Zielpunkt, nach einer Flugzeit Madrid-Berlin von zweieinhalb Stunden. Und so geht es täglich weiter: kein Tag ohne massive Verspätungen oder Zugausfälle.
Das Wort „Schienenersatzverkehr“ dröhnt alle Tage in den Ohren. Immerhin machen einige unter den in Lethargie am Bahnsteig wartenden Fahrgästen ihrem Ärger Luft: Einer ruft: „Das ist schlimmer als in Bangladesch“. Ein anderer spricht vom Für und Wider des Auswanderns. Der Rest schweigt: ein Programm der Abhärtung zur Steigerung der „Kriegstüchtigkeit“? In Madrid oder Barcelona würde es zu einem Aufstand kommen.
Nicht traumatisierend aber verstörend sind die Begegnungen mit dem Fernsehen, für die in den Pausen zwischen dem Warten auf den ÖPNV immerhin noch Zeit bleibt, vor allem aus Neugier auf deutsche Nachrichten und Debatten. Eine positive wenn auch überraschende Veränderung seit April: Das Wort „Kriegsverbrechen“, ja bisweilen sogar „Genozid“, darf jetzt im Zusammenhang mit Israel in den Mund genommen werden, wenn auch ohne konkrete Konsequenzen wie etwa Stopp der Waffenlieferungen (später während des Aufenthalts wenn auch schwammig angekündigt: „Einschränkung der Waffenlieferungen“) oder Aussetzen des Assoziierungsabkommens EU-Israel, und weiterhin gespickt mit dem Mantra der deutschen „Staatsräson“. In den wöchentlichen Solidaritätsdemos für Palästina in Spanien wird Deutschland seit langem als Komplize des Genozids in Gaza gesehen.
Immerhin schlägt neuerdings Wadephul einen kritischeren Ton gegenüber der israelischen Regierung an, und die deutschen „Qualitätsmedien“ ziehen nach. Noch im Mai kostete es mehrere Anfragen bei deutschen Zeitungen, bis ein „alternatives“ Medium sich bereit erklärte, einen verzweifelten Aufruf von Olga Rodríguez, eine bekannte spanische Menschenrechtsaktivistin, zu den Gräueln in Gaza abzudrucken. Es ging dabei wohlgemerkt nicht um eine Identifizierung mit ihrer Sicht, sondern einfach, als Beispiel, um einen Kontrast zu dem in deutschen Medien Möglichen.
Und dann wieder: Angesichts der jüngsten Verabschiedung des E1-Bauvorhabens im Westjordanland durch die israelische Regierung, das aus einer massiven Ausweitung völkerrechtswidriger israelischer Siedlungen nach Vertreibung der dort ansässigen Palästinenser bestehen wird, ist in den Nachrichten der ARD von einer „umstrittenen“ Entscheidung die Rede. Ähnlich „windelweich“ ist die Berichterstattung zur beginnenden israelischen Offensive in Gaza-Stadt. Glücklicherweise gibt es immer noch andere Nachrichtenquellen in Gaza wie Aljazeera, von noch nicht totgebombten Reportern „vor Ort“.
Dann die Ukraine: Die unverwüstlichen „Militärexperten“, die seit drei Jahren im öffentlich-rechtlichen Fernsehen die bevorstehende Niederlage Putins voraussagen, sind zwar etwas in den Hintergrund getreten. Dafür darf sich der Zuschauer an den Berichten des ARD-Korrespondenten Vassili Golods erfreuen, der mühelos die Funktion eines Regierungssprechers von Wolodymyr Selenskyj übernehmen könnte. Diese Tage schwärmte er zu jeder vollen Stunde in „Tagesschau 24“ von den Heldentaten der Soldaten auf einem Boot im Schwarzen Meer, die dank einer deutschen Unterwasserdrohne mit dem Namen „Fisch“ russische Sprengkörper lokalisieren. Nach der möglichen Verwicklung der ukrainischen Regierung in den Terrorakt gegen die Nord-Stream-Pipelines gefragt, geht er einer Antwort aus dem Wege.
Kopfzerbrechen bereiten die „Öffentlich-Rechtlichen“, wo sich die Themen Ukraine und Israel kreuzen: Anlässlich des Treffens von Trump und Putin in Alaska eine tagelange „Nichtnachricht“: wieso denn trotz Haftbefehls des IStGH gegen Putin dieser in den USA nicht festgenommen wird. Der informierte Zuschauer kennt die dann folgende Antwort schon: weil die USA den IStGH nicht anerkennen. Andererseits Augenreiben anlässlich der öffentlich-rechtlichen Nachrichten über angeblich fast tägliche Gespräche von Herrn Merz und Herrn Wadephul mit Herrn Netanjahu: Gab es da nicht auch einen Haftbefehl des IStGH gegen Netanjahu, und Deutschland erkennt im Unterschied zu den USA den IStGH ja an? Und ist Netanyahu nicht wegen Verbrechen angeklagt, die weit über die Verschleppung von Kindern hinausgehen? Ja mehr noch: zum Thema seiner Verhaftung auf deutschem Boden hat sich die Regierung bis heute verdeckt gehalten. Zu all dem in den Nachrichten kein Wort. Womöglich zweierlei Maß der „Öffentlich-Rechtlichen“? Aber die sind doch „ausgewogen“, oder? Der Zuschauer wird mit diesem Widerspruch allein gelassen.
Dann der anscheinend kurz bevorstehende Angriff Russlands auf die Nato: In der Doku „Die Kampfschwimmer: Immer einsatzbereit“ im ZDF erfährt der Bürger, dass er vorerst weiterhin ruhig schlafen kann, dank des heldenhaften Einsatzes dieser Elite-Soldaten – bei jedem Wetter. Das ist nur eine Front im gnadenlosen „hybriden“ Krieg, den Putin gegen uns führt.
Trotz dieses heldenhaften Einsatzes unserer Soldaten müssen die Deutschen auf das Schlimmste vorbereitet sein, und dann helfen nur noch Luftschutzbunker. Wie das öffentlich-rechtliche Fernsehen diese Tage aufzeigte, hat da Deutschland Nachholbedarf. Der Rat: Die „Häuslebauer“ sollten nicht an der falschen Stelle sparen: Schon ab 40.000 Euro gibt es für die Familie einen Bunker, der ABC-Waffen standhält. Das schmucke Interieur eines familiengerechten Bunkers wird gezeigt: Er scheint im IKEA-Stil möbliert zu sein. Das Thema eines solchen Familienbunkers wurde vor geraumer Zeit schon einmal behandelt, damals in einer gelungenen Parodie von Gerhard Polt. Der Unterschied: jetzt alles todernst.
Diese „mentale Aufrüstung“ macht auch vor anspruchsvolleren Fernsehkanälen wie Phoenix nicht halt: Thema kürzlich in der „phoenix runde“: „Aufrüstung in Kriegszeiten, Wie stark muss die Bundeswehr sein?“. In der Runde, im Glanz seiner Uniform: André Wüstner (Vorsitzender Bundeswehrverband). Diskutiert wird über die Bundeswehr als attraktive Berufsperspektive für junge Leute in wirtschaftlichen Krisenzeiten. Eine andere Reportage handelt vom Besuch einer Offizierin in einer Schule, wo sie die Schüler über die Karrieremöglichkeiten in den Streitkräften informiert. Usw. usf.
Mit diesen Veränderungen seit dem letzten Besuch vor vier Monaten sei es erst einmal genug. Zumindest ein Phänomen bleibt bis zum nächsten Besuch mit Sicherheit unverändert: das Elend des ÖPNV in Berlin.
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„Ja mehr noch: zum Thema seiner Verhaftung auf deutschem Boden hat sich die Regierung bis heute verdeckt gehalten.“
Das ist so nicht ganz richtigt. Herr Merz hat ausdrücklich gesagt, dass er den Haftbefehl gegen den Kriegsverbrecher Netanjahu nicht beachten will. Das war eine klare öffentliche Aussage unseres obersten Regierungsvertreters.
https://www.tagesschau.de/inland/merz-einladung-netanjahu-100.html
👍
Den Örr boykottieren wir schon seit Jahren, notwendig ist er ohnehin nicht. Für was? Nachrichten – gibt es woanders besser und schneller. Dokumentationen – dito. Filme – dito. Shows – Volksverblödung. Trotzdem müssen wir GEZ zahlen.
Ich gönne mir Tagesschlau online jeden Tag, einfach um über den Grad der Verwahlosung informiert zu sein. Mehr als die Schlagzeilen lese ich allerdings sehr selten. GEZ jibbet hier wo ich lebe nicht.
Dito! Es gibt nichts besseres, als Tagesschau und Spiegel, um das Maß an Bullshit zu erfassen, der in die Menge gekippt wird. Super Beispiel erst gestern wieder „In Berlin demonstrieren die falschen!“. Tja, was will man machen, wenn die „richtigen“ auf dem Sofa hocken, nach Krieg schreien, zu Massen- wenn nicht gar Völkermord freundlich nicken und bestenfalls fürs Gendern demonstrieren würden?
„Diese „mentale Aufrüstung“ macht auch vor anspruchsvolleren Fernsehkanälen wie Phoenix nicht halt:“
Wie ist das wohl gemeint? Wird hier der Konsument durch anspruchsvollere Propaganda verwöhnt? Oder richtet sich die gängige Propaganda bei Phoenix an die distinguierten Schafe? Bitte um Aufklärung!😇
Möglicherweise gibt es Unterschiede je nach Zielpublikum, ob eher die mehr oder weniger verblödeten Volksmassen , die das Kanonenfutter liefern sollen oder vermeintliche Bildungsbürger, die altkluges Rumschwadronieren schon für den Beweis eigener Intelligenz halten und die Biomassenreserve für Kollateralschäden bilden werden, angesprochen werden. Aber dazu kann ich nicht viel sagen, da ich das nicht ansehe. Nicht als Boykott wie ein Vorredner ausführte sondern aus Selbstschutz, da ich beim Ansehen schnell an meine mentalen und körperlichen (allergische Reaktionen) Grenzen komme.
Der Reiz sich das aus analytischen Gründen anzusehen verfliegt schnell. Jeder normal intelligente hat die primitiven Manipulationstechniken nach nach dem Studium von einer handvoll Beiträgen erkannt. Alles weiter Ansehen ist nur noch nervend, ermüdend, ärgerlich.
Mein Eindruck ist aber, dass sich immer größere Teile der Untertanen abwenden. Man hört immer öfters die Aussage, das ÖR und auch Konzernmedien grundsätzlich nicht mehr angesehen werden.
Gut beschrieben! Aus dem selben Grund habe ich vor 10 Jahren den Fernseher aus der Wohnung geschafft und entsorgt, nachdem ich schon vorher jahrelang von dem Dreck nur noch angewidert war und dem TV kaum noch Beachtung geschenkt habe. Und nein, ich habe noch nie Rundfunkbeitrag gezahlt. Es gab mal eine kleinere Kontopfändung, seitdem ist wieder Ruhe. Figuren wie Hajali oder Reschke haben damals schon Brechreiz bei mir ausgelöst und heute ist es noch schlimmer. Dieser Schmutz ist wirklich die Garantie dafür, daß sich vernünftige, normal denkende Leute, vom TV abwenden. Am Anfang ist es etwas ungewohnt, keinen Fernseher mehr in der Wohnung zu haben, aber dann kommen einem kristallklare Gedanken, ich kann´s nur jedem empfehlen.
„Diese „mentale Aufrüstung“ macht auch vor anspruchsvolleren Fernsehkanälen wie Phoenix nicht halt:“
Auch nicht vor ARTE
Man muss diese Sender auch nicht gucken, die meisten Leute gucken sich den Mist mit Wiederholungen in Dauerschleife und Propaganda für den Krieg eh nicht mehr an.
Zum Glück kann man Programme aus der Liste löschen. ARTE und Phönix
sowie N24 e.c. sind bei mit längst rausgeflogen. Ebenso ZDF. 3Sat ist kurz
davor.
Danke für die Polt-Parodie.👍 Kannte ich bisher nicht.
Mal sehen wie die Kommunalwahl heute in NRW ausgeht und ob die SPD die 5% Hürde schafft.
Statt einer Politik die an den Bedürfnissen der Bevölkerung ausgerichtet ist fallen der SPD nur VERBOTE und ein „WEITER SO“ ein.
Frieden und Wohl der Bevölkerung opfert sie für die USA und Rüstungskonzerne.
Die merkt eh die Einschläge nicht mehr, selbst wenn neben ihr eine Bombe wie die AFD einschlägt.
P.S. Selenskij soll wegen der Drohnen jetzt einen massiven Schlag der Nato gegen Ruslland fordern.
Mein Gott, der gute Herr Professor hat ja beim Warten auf die nächste Bahn mehr Fernsehen geschaut als ich in einem ganzen Jahr.
Zwei Anekdoten dazu aus meinem bemerkenswertem Leben: jüngst habe ich am Flughafen Newark eine Stunde auf ein verschissenes Uber warten müssen. Und vor zwei Jahren saß ich wegen eines „Aufstandes“ 3h in einem Bus von Barcelona nach Gava.
Aber schön zu hören, dass sich der edle Expat sich mal wieder ein Stelldichein beim hässlich Deutschen gibt und ebendiese Rolle trotz Abwesenheit nicht verlernt hat.
Wo solltest du in deiner Jugend auch Erfahrungen mit funktionierender Infrastruktur gemacht haben? Bestimmt nicht hier?
Oder nenne er doch mal gute Beispiele aus der jüngsten Zeit.
Vieles ist eine Frage des Geldes. Die Schweiz buttert 6 Mrd. EUR in ihre öffentlichen Verkehrsmittel. Deutschland das Doppelte. Sollen wir die Mittel pro Kopf auf schweizerisches Niveau heben?
Infrastruktur hat zwei unangenehme Eigenschaften – sie wird auf Schulden gebaut und altert. Die Schulden bleiben
Ich wüsste nicht, wie man das Dilemma bei uns nachhaltig lösen soll? Das Argument „früher war alles besser“ hilft dabei null.
Na ja, Reaganomics und Thatcherismus und die unzähligen Marktradikalen wie der beknackte Milei, die buttern das Geld noch Zweckloser weg. Nur die Schulden bleiben die Gleichen ganz und gar ohne Benefits für die Schuldknechtschaft.
PS. Die Schweizer haben (CHF) und hatten auch bis 2007 Taschenmunition für die Stgw 90 bevorratet.
„das Dilemma bei uns nachhaltig lösen“
ganz einfach:
1. Das Geld wirklich in die Infrastruktur stecken.
2. Den Schweizer Bahnvorstand nach Deutschland holen und aus der Bahn wieder Bahn machen.
Im Detail hat das Winfried Wolf aufgeschrieben, zum Beispiel hier:
https://www.lunapark21.net/die-bahn-misere-als-teil-des-klimanotstands-und-die-notwendigkeit-einer-klimabahn/
Amazon hat diese ganzen Sender nun auch im Angebot, Schon alleine der Anblick nervt mich total ab.
Deswegen kündige ich nun auch da. Gehe wohl zu Apple TV ..
Deutscher Mainstream , schon immer Leben im Eigenlob, Selbstkritik Fehlanzeige. Moral auf ein Alibi dekradiert. Ich kann solche Dinge einfach nicht mehr sehen ..
Der Trend geht eher zum zweitbuch.
In Deutschland gibt es schon seit dem Millennium Probleme mit der Berichterstattung und spätestens seit der Finanzkrise hat sich das Thema Journalismus in Deutschland erledigt.
Deutschland hat Boulevardmedien und Regenbogenpresse. Völlig andere Baustelle.
Aber aktuell gibts einen recht interessanten Fall.
https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/judith-scheytt-deutsche-medien-entschuldigen-israels-vorgehen-proaktiv-li.2355583
Vom Shootingstar Deutsche Medien und Preisanwärterin zur Antisemitin.
Interessant daran ist, das der Adolf-Grimme-Preis damit jeglichen Wert verliert. Zukünftige „Preisträger“ sollten sich überlegen, ob sie eine Auszeichnung dieser Institution annehmen.
Vielleicht sollte irgendwer den Anti-Adolf-Grimme-Preis stiften.
Aber eigentlich ist es ja vollkommen beliebig. Man denke nur an den „Friedenspreis des Deutschen Buchhandels“ oder an den Friedensnobelpreis für die EU, die jahrelang Syrien half auszuhungern. Propaganda goes culture. Am Ende ist alles für den Arsch.
Ich bin ziemlich viel unterwegs und mir fällt, wenn ich zurück nach Berlin komme, vor allem auf, wie verdreckt meine Heimatstadt ist. Und wirklich überall, im Osten wie im Westen, von Dublin bis Minsk, ist es besser.
Die Erfahrungen des Autoren im Nahverkehr gehören zu den täglichen Torturen, die man ertragen muss.
Hier ließe sich noch viel ergänzen, aber darum geht es nicht. Der sichtbare Verfall meiner Stadt, der längst kein schleichender mehr ist, ist ein Menetekel. Schmutz, erodierende Infrastruktur, hasengroße Ratten am Tage auf der Karl-Marx-Allee, obdachlose Elendsgestalten in den Bahnhöfen der Innenstadt, sind die brennende Zeichen an Wand, die man nicht mehr übersehen kann, wenn man sie nicht übersehen will.
Man könnte verstehen, warum große Teile unserer politischen Klasse, die sich außerstande zeigt, den Verfall zu stoppen, in den Krieg ziehen will. Sie sehen keinen anderen Ausweg mehr.
Wie sich ein Land im Krieg bewährt, das nicht mal in der Lage ist, seine Züge pünktlich zum Ziel zu bringen, ist dann die nächste Frage, wobei ich hoffe, dass ich die Beantwortung dieser Frage nicht mehr erlebe. Das können die Überlebenden dann mit den Fernsehgenerälen diskutieren.
Dinge altern. Und in Deutschland gibt es keinen Arbeitnehmermarkt für einfache Ausbesserungs- und Instandhaltungsarbeiten. Ein Gebäude hat auch keinen Hausmeister mehr, der den Zustand seines Zuständigkeitsbereichs verantwortet. Das übernehmen Property-Service-Firmen mit der entsprechenden Profitorientierung.
Wie auch immer – es ist weder Wille, Geld noch Personal da, die Dinge mit mehr als dem minimalen Aufwand zu erhalten, solange darauf kein unmittelbarer Nutzen entsteht.
Sach Mal, gehst du auch mit deinem eigenen Körper auch so um?
Da kenne ich mich nicht so aus, als dass ich es beurteilen könnte. Es ist eben nur auffällig, wenn man feststellen muss, dass es in anderen Ländern besser läuft. Und Deutschland ist nun schon lange kein Hochlohnland mehr.
Neoliberale Irre regieren nahezu überall und ich habe die Befürchtung, dass die Unseren noch unfähiger sind. Was dann die städtische Administration in Berlin betrifft, die im Prinzip gar nichts mehr gebacken bekommt, wirklich nichts außer das Verfassen von Beschönigungen und Ausreden, ist das dann noch mal heftiger. Vollkommen unabhängig von der politischen Ausrichtung der Landesregierung.
Ich ignoriere die Beleidigung meiner Intelligenz – die Nachrichten in den Mainstream-Medien – seit vielen Jahren. Und seit der schnappatmenden Kriegshysterie unserer MM-Presstituds, angefangen vor ca. 3 Jahren, könnte ich mich klammheimlicher Freude nicht mehr erwehren, würde man das ganze überflüssige, völlig nutzlose Pack einfach von der Bildfläche verschwinden lassen 😉
Zitat: „Diskutiert wird über die Bundeswehr als attraktive Berufsperspektive für junge Leute in wirtschaftlichen Krisenzeiten.“
Da haben wir dann auch den tieferen Sinn der aktuellen Pläne zum Schleifen des Sozialstaats durch die BlackRott-
Regierung: Mach sie arm, dann melden sie sich freiwillig als Kanonenfutter, damit der „Aufwuchs“ (was für ein Unwort) der Bundeswehr gesichert ist.
Israel ist ein Terrorstaat. No less, no more!
„Mein Gott, der gute Herr Professor hat beim Warten auf die nächste Bahn mehr Fernsehen geschaut als ich in einem ganzen Jahr.“ – So ist es!
ich kam die Tage gerade aus Hongkong. ÖPNV alle Viertelstunde von/nach der entlegensten Ecke der Stadt; ein Rentner zahlt pro Fahrt nur umgerechnet knapp 25 Cent.
In Frankfurt aufgefallen sind mir sofort die schmutzigen Toiletten am Flughafen. Nahverkehr reden wir lieber nicht.
Was bei der Rückkehr mental auffällt: man merkt, dass viele Dinge nicht so wichtig sind, wie in den Medien überall dargestellt. Die Welt ist größer als man denkt.
Bez. Nachrichten: ich lese die ORF App, da stehen die wichtigsten Nachrichten für Deutschland auch drin, und alles nicht so aufgeregt wie hier.