
Nach einer angeblich repräsentativen Erhebung glauben 54% der Ukrainer an günstige Auswirkungen für ihr Land durch die erneute Präsidentschaft Donald Trumps.
Die Umfrage wurde im Rahmen des auch von britischen, US-amerikanischen und deutschen Sozialwissenschaftlern gestalteten Projekts „Identität und Grenze im Wandel: Der Fall der Ukraine“ (IBiF) im Dezember 2024 vom „Kiewer Internationalen Institut für Soziologie“ (KIIS) durchgeführt. Ihre Ergebnisse wurden am 27.12.24 und am 23.1.25 veröffentlicht. Befragt wurden 1600 repräsentativ ausgewählte Personen über 18 Jahre, die in dem von der Kiewer Regierung kontrollierten Gebiet wohnen. Von den 54,1%, die sich von Trumps Politik positive Konsequenzen für die Ukraine versprechen, stufen allerdings nur 16,8% seine Amtsübernahme als „sehr gut und gut“ ein, 37,3% als „eher gut“. Andererseits meinen auch nur 6,1%, dass Trumps zweite Präsidentschaft für die Ukraine „schlecht oder sehr schlecht“ sei,
Die Umfrageergebnisse wurden im Hinblick auf das Alter, die Ansässigkeit in den Großregionen und die Zugehörigkeit zu den Sprachgruppen spezifiziert. Dabei ergab sich, dass bei jungen Menschen unter 29 Jahren die positiven Einstellungen zu Trump mit einem Anteil von 64,4% deutlicher überwiegen als bei den Älteren. Auffallend ist, dass mit dem Alter der Befragten auch die Zahl derjenigen steigt, die sich kein eigenes Urteil erlauben können oder wollen. Die Umfrageergebnisse gemäß der Zugehörigkeit zu den Sprachgruppen bzw. der alltäglich genutzten Umgangssprache (ukrainisch, russisch, ukrainisch u. russisch, sonstige) erbrachte keine signifikanten Unterschiede. 65,7 % der Befragten wurden dabei der Gruppe derjenigen zugeordnet, die privat ausschließlich ukrainisch sprechen.
Überraschend erscheint auf den ersten Blick, dass 60% der Bewohner der West-Ukraine Trumps Amtsübernahme positiv sehen, während es in der Zentral-Ukraine nur 48% sind. Das korrespondiert mit bereits Ende Dezember 2024 veröffentlichten Umfrageergebnissen, nach denen im Westen der Ukraine, der eigentlich als Hort des radikalen ukrainischen Nationalismus gilt, 51% die Vorstellung haben, dass die Wahl Trumps zu einem Ende der militärischen Feindseligkeiten führen wird. In der Zentral-Ukraine waren es nur 40%. Der Wunsch ist hier offensichtlich der Vater des Gedankens, denn gerade im Westen erhofft man sich von einem Waffenstillstand bzw. Friedensschluss eine schnelle Rückkehr ins normale Alltagsleben. Donbass und Krim sind in der Vorstellung der meisten West-Ukrainer weit weg, die EU ist nah.
Im Rahmen der Erhebung wurde auch nach den Chancen eines Friedensabkommens bei gleichzeitigem Verzicht auf die „Wiederherstellung der territorialen Integrität der Ukraine“ in den Grenzen von 1991 gefragt. 56,7% der Befragten gehen davon aus, dass ein solches von Trump herbeigeführtes Abkommen scheitern wird. Wahrscheinlich steht hinter dieser Auffassung vor allem die Vorstellung, dass die ukrainischen Nationalisten – nach dem Rückzug der USA evtl. weiterhin von der EU unterstützt – auch zukünftig maßgeblichen Einfluss auf die Kiewer Politik haben werden und sich einem solchen Abkommen gewaltsam widersetzen. Immerhin zeigen andere Umfragen von Ende 2024, dass inzwischen ein mit territorialen Zugeständnissen an Russland zustande gekommenes Friedensabkommen in der Ukraine mehrheitsfähig ist.
RICHARD KALLOK, Sie sind hier nicht nur nicht richtig, sondern völlig falsch!
Warum?
Der Osten der Ukraine geht an Russland. Russland wird viel Geld in die Hand nehmen um das zu einer Modellregion zu machen(z.T. passiert das ja schon, siehe Mariupol).
Ein Teil der westlichen Ukraine geht an Polen und Ungarn, das wäre für die Leute gut, weil sie dann direkt Zugang zum EU-Arbeitsmarkt hätten – und wir haben wieder genug Atomstrom.
Die Zentralukraine hat die Arschkarte gezogen. Irgendwo mittendrin, Korruption hoch 10, keine Leute, Schulden ohne Ende und der Rest der Welt hat andere Sorgen. Dieser arme Rest wird nicht mehr lebensfähig sein, nach langen Unruhen geht ein Teil nach Osten ein anderer nach Westen… Und wir haben bis an die Zähne bewaffnete Nazis an der Backe, die dazu noch Dollars ohne Ende haben. Glückwunsch.
Hätte man sich im April 2022 geeinigt, hätte die Ukraine Teil der EU sein können – und zwar in der Größe und Bedeutung ähnlich wie Frankreich. Die Chance ist vertan. Die Menschen tun mir leid.
„Dieser arme Rest wird nicht mehr lebensfähig sein,…..“
Diese kleinen Schurkenstaaten im Baltikum sind auch nicht lebensfähig, werden nur durch deutsche Steuergelder über die EU am Leben erhalten.
Warum soll das bei einer Restukraine nicht auch so sein. Der Michel hat noch Billionen auf der hohen Kante, die nur darauf warten investiert zu werden und sei es in ein zukünftiges Aufmarschgebiet.
Den letzten Absatz halte ich doch für arg übertrieben…lächel
April 2022 war nur der bislang ‚last exit‘ – der vertanen Chancen und falschen Weichenstellungen sind weit mehr – 2008 (NATO-Einladung), 2014 (Maidan-Putsch), 2015ff (Minsk Accords) sowie die Weigerung des ‚kollektiven Westens‘, die russischen Vertragsentwürfe von Ende 2021 auch nur zu diskutieren – um nur die wichtigsten zu nennen. Ja, die Ukraine hätte das Zeug gehabt, als Mittler zwischen West und Ost, ausgestattet zudem mit reichlich Bodenschätzen und einer anfangs auch noch leistungsfähigen Industrie ein prosperierendes Land zu werden. Ein krankhafter Nationalismus, der partout alles ‚Russische‘ auskehren wollte, hat sie von innen zerfressen, ein sie brutal instrumentalisierender Westen besorgte ein übriges. Der Rest ist Geschichte…
Sie hätte vielleicht noch eine Chance, wenn sie jetzt klug verhandeln würde, aber dafür gibt es keine Anzeichen.
So wie die Amis den Nationalismus instrumentalisierten, hatten sie nie eine Chance.
Ich mein, bei der letzten Wahl haben sie den Komiker wegen seiner Versprechen (Frieden, „Diener des Volkes“) gewählt. Aber dann haben die „Gladios“ gezeigt wer über die wahre Macht im Staat verfügt und der Gewählte entpuppte sich als ferngesteuerter koksender Horror-Clown der das Land für eine fremde Macht komplett ausblutete.
Was will man da als Bevölkerung gross machen (ausser mit den Füssen abzustimmen)? Man kann nur hoffen dass die Armee/Regierung kollabiert oder die Amis das Interesse verlieren (vielleicht wird Trump deshalb positiv gesehen?).
Wenn ich die Angabe von 65,7% rein ukrainischsprachige Einwohner lese, kommen mir Zweifel, ob die Aussagen korrekt sind. In einem Land, in dem die russische Sprache verboten und sein Gebrauch mit Strafen belegt ist, ist kaum anzunehmen, das die diesbezüglichen Fragen korrekt beantwortet werden. Auch die Aussagen zu Trumps Einfluss auf den Konflikt sind mit Vorsicht zu genießen. In einem Land, in dem nur die Regierungsmeinung von den Medien verbreitet und abweichende Meinungen hart bestraft werden, ist wohl keine korrekte Meinung zu erwarten.
Diese „Studie“ ist zwar interessant, aber von begrenztem Wert.
Übrigens geht es in der Ukraine genau wie in De gar nicht darum, was die Bevölkerung denkt und will!
Und die Rolle von Trump würde ich mal zum Ende seiner Amtszeit bewerten….
Ja, sehe ich ganz ähnlich, da ich nun schließlich weiß, wie ich, ganz allgemein derartige Umfragen bewerten muss.
“ In einem Land, in dem die russische Sprache verboten und sein Gebrauch mit Strafen belegt ist,“
Plumpe Kreml-Propaganda.
Vielleicht auf den Ämtern, wie z.B. in Usbekistan auch.
Man kann in Google maps Rezensionen über (z.B.) Restaurants in der Ukraine lesen, in russisch und in ukrainisch, einträchtig nebeneinander., wie auch die Antworten der Inhaber.
Nur mal dazu hier bei Overton verfügbar: https://overton-magazin.de/krass-konkret/ukraine-kampf-gegen-die-russische-sprache/
„Google“ ist Teil der herrschende Klasse und deren Wasserträger.
Wer Google nutzt, ein Smartphone hat, ist sowieso raus!
Wer das immer noch nicht kapiert hat, hat hier auch nichts zu suchen.
Genau so verhält es sich bspw. wer bei Amazon bestellt oder gar ein E- Fahrzeug benutzt.
Google Maps ist ihr Maßstab… Versuchen sie es doch mal mit den realen Gesetzen der Ukraine seit 2014!
Und nicht so viel Tagesschau, Spiegel und taz konsumieren.
Wenn Sie russisch und ukrainisch unterscheiden können, sprechen Sie dann auch diese Sprachen? Haben Sie Landeskenntnisse, die über das kuckeln hinausgehen?
Diese Beobachtung habe ich auch gemacht. Anscheinend passt aber einigen Leuten die Realität nicht. Bei einigen hat man gar den Eindruck jemand hätte ihnen ins Gehirn geschissen.
„Beobachtungen“, lmao.
In einigen Regionen wird man mittlerweile sogar fürs russisch sprechen gebüsst, aber die NATO-Bots mit ihren unhygienischen Hohlräumen im Kopf predigen trotzdem unverwegt ihr Paralleluniversum.
Null.
Ja natürlich hoffen die Ukrainer auf Trump, denn die US-Demokraten haben die Ukrainer ja auf die russische Schlachtbank geführt.
Man soll nicht viel von dem glauben, was einem Journalisten über Meinungsumfragen erzählen, zumal wenn es sich um Kriegsgebiete, um fremde Länder und um unbekannte Umfrage-Institute mit der hohen Wahrscheinlichkeit einer Kriegs-parteilichen Finanzierung handelt…
Zunächst gilt für alle Umfragen in der Ukraine: Wenn ukrainische Bürger den Westen („Trump“) gut finden, dann weil sie ihrer Regierung noch viel weniger trauen!
Vom Beitritt zum Westen versprechen sie sich wirtschaftliche Besserung und die Eindämmung der endemischen Korruption.
Vor diesem naheliegenden Hintergrund beantworten sie die Umfragen.
Was von politisch interessierter Seite sonst noch in diese Antworten hineingedeutet wird, wäre sehr genau zu prüfen. Dazu müsste die genauen Wortlaute der Fragen offen gelegt werden.
Zweitens sind die Besonderheiten des Kriegsgebiets und des mehrfach gespaltenen Landes zu beachten:
– Westukraine (Galizien) und die Kiewer Hauptstadtregion (Zentralukraine) wurden genannt.
– „65,7 % der Befragten wurden dabei der Gruppe derjenigen zugeordnet, die PRIVAT ausschließlich ukrainisch sprechen.“ => Das ist Kern-Galizien plus der Westen der Zentralukraine. (In allen anderen Gebieten können auch solche, die in der FAMILIE „ausschließlich ukrainisch“ sprechen, ihren privaten Tätigkeiten nicht ausschließlich in dieser Sprache nachgehen.)
– Das heißt: Der „Rest“ – der größere Teil der Ukraine – wurde in dieser Umfrage ausgeklammert?!?
Was ist mit den zahlreichen anderen Gebieten der Ukraine? Dass der Donbass und die Krim nicht dabei sind, versteht sich. Wurden Regionen wie Odessa, Saporischschja oder Charkiw überhaupt berücksichtigt? Was ist mit den nicht-ukrainisch-sprachigen Regionen nah an Rumänien und Moldawien? Was ist mit den russisch-sprachigen Teilen der Zentralukraine?
– Wurden die Interviews live geführt oder per Telefon? Wie wurden die Interviewten ausgewählt? Wenn per Telefon, wurden dann auch russische und internationale Telefongesellschaften berücksichtigt usw.
– Wie kann eine Repräsentativität dieser Umfrage behauptet werden, wenn so viel unklar ist (oder jedenfalls nicht offen gelegt wird)??
Drittens: Wie geht die Umfrage mit Menschen um, die sich auf keine Seite schlagen wollen? Das sind in einem Bürgerkrieg, wie er durch den Maidan entfesselt wurde, viele. Wurden sie von der Umfrage berücksichtigt? Oder zählen nur Menschen mit starken Meinungen und Emotionen?
Ein mit solchen Umfragen in der Ukraine erfahrener Professor für „politische Geografie“ (Gerard Toal) gibt kritische Antworten: ehrlich und lesenswert!
– Wie glaubwürdig ist eine Meinungsumfrage im Krieg?
– Welche Umstände sind bei einer Meinungsumfrage im Krieg zu beachten?
https://laender-analysen.de/ukraine-analysen/278/meinungsumfragen-in-der-ukraine-zu-kriegszeiten-zeigen-sie-uns-das-ganze-bild/
Ich glaube bei dieser Art Umfragen ist das Interessante weniger die zweifelhafte Repräsentativität oder Aussagekraft, sondern mehr die Frage, zu welchem Zweck solche Umfrageergebnisse produziert und in die Welt gesetzt werden.
Sorry! Was aus dem Link („23.1.“) hervorgeht, hätte ich schon im Artikel ausführlicher darstellen sollen. Zu den e in der Umfrage angesprochenen, von der Kiewer Regierung noch kontrollierten ukrainischen Grossregionen gehören neben der West-Ukraine und der Zentral-Ukraine auch die Ost-Ukraine und die Süd-Ukraine. In der Süd-Ukraine sehen 57% die Wahl Trumps als positiv („sehr gut“, „gut“, „eher gut“) für ihr Land an, in der Ost-Ukraine 54%. Es bleibt also dabei, dass gerade das Ergebnis im Westen überraschend ist.
Natürlich sind solche Umfragen, gerade in einem kriegs-betroffenen Land im Detail mit Vorsicht zu geniessen.
Aber die Tendenz ist doch sehr bemerkenswert: Ein wichtiger westlicher Politiker, zu dessen Wahlprogramm u. a. die Kürzung bzw. Einstellung von militärischen und sonstigen Hilfsleistungen an die Ukraine gehörte, wird in der Ukraine selbst mehrheitlich als „positiv“ eingeschätzt. Erzählt uns der Mainstream hierzulande nicht beständig, dass man die Ukrainer nicht im Stich lassen und enttäuschen dürfe und daher weitere Waffenlieferungen wichtig seien.? Offensichtich hat eine Mehrheit der Ukrainer andere Vorstellungen.
Besten Dank für Ihre Ergänzungen!
@ Richard Kallok: Was reden Sie?
– Umfragen in der Ost-Ukraine gibt es seit Kriegsbeginn gar nicht mehr, jedenfalls keine, die im Westen veröffentlicht werden. Wollen Sie uns wirklich glauben lassen, dass eine West-Agentur im Donbass Umfragen ausführt?
– Was meinen Sie mit „Link (‚23.1.‘)“? Wo ist dieser Link?
– Und zu Ihren weiteren Äußerungen . . .
Auf was sollen die Ukrainer denn hoffen? Auf Russland, das die Ukraine überfallen hat? Selbst die Ostukrainer werden mehrheitlich kaum Verständnis dafür aufbringen, dass ihre Städte nun kaputt sind, ihre Felder vermint usw., die Westukrainer waren schon vorher eher Gegner Russlands.
Trump ist wahrscheinlich nicht der ideale Held für die Ukrainer, aber vielleicht erreicht ja wenigstens er ein Ende des Krieges. Von einem Frieden gar nicht zu reden.
Du solltest mal hinfahren und nachfragen. Bei der Krim habe ich es die letzten Jahre gemacht. Da findest du kaum jemanden, der wieder in die Ukraine möchte. Ähnlich ist es in Mariupol.
Also mein Tipp: bevor du hier irgendwelche Behauptungen aufstellst, hinfahren und nachfragen. Du wirst merken, die Unterschiede wie die Situation hier in den Medien dargestellt wird und dort von den Menschen erfahren wird ist mehr als himmelweit.
Gibt es überhaupt etwas was die Ukrainer am Westen für nicht positiv erachten, allem voran die Doppelmoral und doppelte Standards!?