Macht Kiffen dumm?

Cannabis-Blüte. Bild: DSC_0147/CC BY-2.0

Hanf, Gehirn, Intelligenz und steht jetzt die Verkehrssicherheit auf dem Spiel? Eine wichtige Hürde auf dem Weg zur Entkriminalisierung von Cannabis ist genommen. Die Diskussion geht weiter.

Die Zweifel an der Entkriminalisierung von Cannabis in Deutschland scheinen nun auch bei der Ampelkoalition überwunden. Das Gesetz, das die psychoaktive Substanz aus der Verbotsliste streicht und einige Wege für die straffreie Produktion ermöglicht, wird zum 1. April 2024 erwartet. Wie ich im ersten Teil berichtete, hatten zuletzt einige Sozialdemokraten hartnäckig Bedenken angemeldet. Trotz langwieriger interner Gespräche wollen einzelne Abgeordnete im Parlament dagegen stimmen.

Am nachdrücklichsten äußert sich dazu der SPD-Politiker und Kriminalhauptkommissar Sebastian Fiedler: Das Gesetz dürfe “so auf keinen Fall kommen”, kritisierte er die Pläne der eigenen Koalition noch im Januar in den Medien. Es bleibt abzuwarten, ob die Partei die Fraktionsdisziplin durchsetzen kann – und wie sie mit Abweichlern in den eigenen Reihen umgehen wird. Spätestens im Herbst 2025 werden die Abgeordneten neu gewählt.

Fiedlers Kritik

Doch setzen wir uns mit der Kritik des kriminalpolitischen Sprechers der SPD im Bundestag auseinander: Fiedler pocht auf die Abmachung im Koalitionsvertrag, Cannabis in lizenzierten Fachgeschäften zu verkaufen. In den USA, die die internationale Verbotspolitik im 20. Jahrhundert maßgeblich vorantrieben, verstoßen inzwischen mehrere Staaten dagegen. Für EU-Länder gilt jedoch eine zusätzliche Hürde: Wichtige Verträge, wie das Schengenabkommen für offene Grenzen, verpflichtet die Mitglieder nämlich zur Durchsetzung der Substanzverbote im Innern.

Dann sollte man von Fiedler, der in Rechtsfragen kein Laie ist, immerhin eine praktikable Alternative erwarten. Stattdessen warnt er vor “paradiesischen Zuständen für Dealer”, wenn demnächst Menschen “auf der Straße Stoff für 75 Joints mit sich herumtragen” dürften. Er meint den straffreien Besitz von 25 Gramm Cannabis. Dabei sollte mit der (beschränkten) Erlaubnis für den Eigenanbau und Cannabis-Vereine die Nachfrage nach Straßen-Cannabis doch abnehmen.

Besonders weit hergeholt erscheint mir aber seine Warnung, durch die Entkriminalisierung den Rechtsextremen Aufwind zu verleihen. Er spricht hier sogar von “durchschlagender Munition”, insbesondere mit Blick auf die Landtagswahlen in Ostdeutschland. Wenn, wie er fürchtet, “buchstäblich an jeder Ecke, zum Beispiel in Straßencafés, gekifft” wird, sollen Wähler*innen bei der AfD Zuflucht nehmen? Man wird es sehen.

Außerdem hält er den Kontrollaufwand für seine früheren Kollegen von der Polizei für unzumutbar. In einem liberalen Rechtsstaat stehen die Bürger*innen aber unter keinem Generalverdacht! Polizeibeamte sollten bei begründetem Verdacht einschreiten – und die Menschen sonst in Freiheit leben lassen. Das ist das Grundgesetz, dem auch Fiedler verpflichtet ist.

Gesundheitsschutz

Da ich mich nun seit rund 15 Jahren wissenschaftlich mit dem Thema Substanzkonsum beschäftige, sind mir die häufigsten Einwände natürlich bekannt. Darum haben wir im zweiten Teil gesehen, dass führende Sucht- und Substanzforscher das Gefahrenpotenzial von Cannabis mit dem von Nikotin vergleichen; und dass das Schizophrenierisiko der psychoaktiven Substanz oft übertrieben dargestellt wird.

In den einschlägigen Studien findet man überall den Hinweis, dass sich aus den erhobenen Daten keine eindeutigen Schlüsse über Ursache-Wirkungs-Beziehungen ziehen lassen. Das sind wichtige Nuancen, die in einer ideologischen Schlacht schnell verloren gehen. Ein Leser brachte noch den Hinweis auf Gerhard Gründer ein, einem der wohl führenden Psychiatrieprofessoren Deutschlands. Dieser berichtete in einer Vorlesung zum Thema Schizophrenie: “Wenn Sie die Niedrigrisikovariante [des Gens] haben […], dann passiert nichts, wenn Sie Cannabis konsumieren.”

Bestimmte Personen reagieren aufgrund einer genetischen Variante besonders sensibel auf Koffein. Und so verhält es sich auch mit dem erhöhten Risiko für Psychosen oder Schizophrenie bei (starkem) Cannabiskonsum. Im zweiten Teil sahen wir anhand der Gesundheitsdaten von immerhin rund sieben Millionen Däninnen und Dänen im Zeitraum von 1972 bis 2021, dass es um eine relativ kleine Anzahl geht.

Soll das alles ein strafbewährtes Verbot – bis zu fünf Jahre Gefängnis, bloß für den Besitz, die Werbung oder Aufforderung zum Konsum (§ 29 Abs. 1 BtMG) – von psychoaktiven Hanfprodukten rechtfertigen?

Zum Vergleich: Dasselbe Strafmaß gilt für Körperverletzung (§ 223 StGB). Wer “eine andere Person körperlich mißhandelt oder an der Gesundheit schädigt” kann zurzeit also genauso bestraft werden wie jemand, der ein paar Gramm Gras oder Haschisch bei sich hat. (Für Körperverletzungen in Gruppen, mit Hinterlist, gefährlichen Gegenständen oder schweren Verletzungen gelten allerdings höhere Strafrahmen.)

Gehirn und Intelligenz

Wenn einem die Argumente ausgehen, kann man entweder seinen Standpunkt ändern – oder sich immer neue Einwände suchen. Ein gutes Beispiel hierfür ist das Argument vom “verletzlichen Gehirn” Jugendlicher und junger Erwachsener. Der Umgang mit dieser komplexen Materie erfordert natürlich auch eine differenziertere Betrachtung. Die lieferte ich bereits hier. Doch auch ohne Kenntnisse aus der Hirnforschung könnte einem auffallen, dass Fachleute unterschiedliche Altersgrenzen durcheinander rufen: 18, 20, 24, 25, 30 Jahre und so weiter.

Die Studienlage hierzu ist uneindeutig. Das gilt ebenso für die angeblichen Hirnschäden durch Cannabiskonsum. Manche Studien finden zwar Unterschiede im Gehirn, können diese aber nicht mit psychischen Problemen oder Verhaltensauffälligkeiten in Verbindung bringen. Dann ist es reine Spekulation, eine “Veränderung” als “Gehirnschaden” zu bezeichnen. Trotzdem wird das oft gemacht. Auch Forscher*innen haben Vorurteile.

Eine langfristige Studie auf Grundlage von 1037 in den Jahren 1972 und 1973 in der neuseeländischen Stadt Dunedin (heute zählt sie rund 135.000 Einwohner) geborenen Personen ist vergleichsweise aussagekräftig: Im Alter von 7, 9, 11 und jetzt auch 45 Jahren wurden die Intelligenzquotienten gemessen. Dazu wurden über die Jahre der Substanzkonsum sowie wichtige psychosoziale und Gesundheitsdaten erhoben. Schließlich maßen die Forscher sogar die Gehirnstruktur.

86 der 1037 Personen fielen in die Gruppe der “langfristigen Cannabiskonsumenten”, weil sie im Alter von 45 Jahren einen “mindestens wöchentlichen” Gebrauch der Substanz angaben oder als abhängig galten. Im Schnitt hatten sie im Vorjahr an rund 260 Tagen Cannabis konsumiert.

In dieser Gruppe – 64 Prozent waren Männer – fanden die Forscher um Madeline Meier zwei Unterschiede: Erstens waren die Hippocampi im Gehirn, das sind Strukturen, die wichtig fürs Gedächtnis sind, etwas kleiner; zweitens hatten die Personen einen im Schnitt 5,5 Punkte niedrigeren IQ, als es die Daten aus der Kindheit erwarten ließen.

Komplexe Zusammenhänge

Diese Studie erschien erst 2022 im angesehenen American Journal of Psychiatry. Allerdings werfen die Ergebnisse auch Fragen auf: So passten die Gehirnunterschiede nämlich nicht zu den IQ-Unterschieden. Für die Gruppe waren diese Ergebnisse zwar statistisch signifikant, im Einzelfall aber nicht stimmig. Allerdings hatten Bekannte, die die Forscher um eine Einschätzung baten, diesen 86 Personen häufigere Gedächtnis- und Aufmerksamkeitsprobleme attestiert. Strengen wissenschaftlichen Kriterien genügen solche Einschätzungen aber nicht.

Dunedin repräsentiert freilich nicht die ganze Welt. Und aus den Daten von 86 starken Cannabiskonsumenten sollte man nicht schlussfolgern, dass die Substanz dumm macht. Auf solche Einwände gehen die heute zahlreich vorhandenen “Gesundheitsexperten” in sozialen Medien freilich nicht ein. Dabei erwähnen die Forscher die genannten Einschränkungen und schreiben selbst: “Beobachtungsstudien können einen Kausalzusammenhang nicht schlüssig nachweisen.” Was man im Statistik-Grundkurs lernt, wird in drogenpolitischen Debatten schnell vergessen.

Die Probleme solcher Studien hängen damit zusammen, dass man immer nur beschränktes Wissen über die Einflussfaktoren hat. Diese Forscher berücksichtigten zwar – unter anderem – den Wohlstand und die familiäre Vorgeschichte mit Drogenabhängigkeit. Traumatische Erfahrungen, die nachweislich einen starken Einfluss auf den Substanzkonsum ebenso wie auf den gesamten Lebensweg haben, wurden allerdings nicht erhoben.

In dieser Art von Forschung wird zudem der mögliche Nutzen durch die psychoaktiven Mittel meist unterschlagen; wahrscheinlich, weil er schwer zu messen ist – und auch nicht ins Schema “Drogen = schlecht” passt. Substanzkonsum ist oft aber Selbstmedikation. Die Menschen wollen damit ihr Leben besser bewältigen. Gerade aus wissenschaftlicher Sicht sollte man Vor- und Nachteile ehrlich gegeneinander abwägen.

Selbstwiderspruch

Zu guter Letzt gibt es noch ein überraschendes Problem, das Laien selbst kaum auffallen dürfte: Dieselbe Forschungsgruppe veröffentlichte nämlich im selben Jahr in einer anderen angesehenen Zeitschrift – Biological Psychiatry – einen widersprüchlichen Befund: Wenn man die gesamten Gehirne der Personen aus der Dunedin-Studie auf Auffälligkeiten untersuchte, fielen die Hippocampi nicht mehr auf; und die Unterschiede, die man jetzt fand, hingen mit anderem Substanzkonsum zusammen. In den Worten der Forscher:

Wir beobachteten klare Zusammenhänge zwischen langfristigem Cannabiskonsum und sowohl einer dünneren Hirnrinde als auch einem höheren Gehirnalter; diese wurden jedoch vollständig durch den Konsum anderer Substanzen erklärt.” (Knodt et al., 2022, S. 867)

Sprich: Bei starken Cannabiskonsumenten fand man zwar Gehirnunterschiede – diese erklärten sich aber hauptsächlich durch den Alkohol- und Tabakkonsum der Personen. Und es ist schon komisch, den Befund mit den Hippocampi getrennt zu publizieren, obwohl dieser nicht den stärkeren statistischen Anforderungen genügt. Dem Anschein nach optimieren diese Forscher lieber ihre Publikationsliste als den Stand der Forschung.

Verkehrssicherheit

Nach dem doch schon wieder recht lang gewordenen Artikel, gehe ich nur noch kurz aufs Thema Verkehrssicherheit ein. 2001 veröffentlichte die Bundesanstalt für Straßenwesen einen 172-seitigen, doch leider vergriffenen Bericht “Fahrten unter Drogeneinfluss” Dafür wurden von Forschern der Universität Würzburg immerhin 2.555 Autofahrer*innen kurz befragt und nahmen 503 an einer Intensivuntersuchung im Fahrsimulator teil. In der online verfügbaren Zusammenfassung heißt es:

“Bei [Konsum einer einzelnen Substanz] lässt sich nur für Amphetamin/Ecstasy in hoher Konzentration und für Alkohol eine deutliche Gefährdung nachweisen. Der akute Konsum von Cannabis allein verändert das Fahrverhalten nicht, ebenso der Konsum von Amphetamin/Ecstasy in niedriger Konzentration. Besondere Gefährdung geht von der Kombination einer Droge mit Alkohol und von der Kombination zweier Drogen miteinander und zusätzlich mit Alkohol aus.” (Vollrath et al., 2001)

Auch wenn man damit Cannabis noch keine Unbedenklichkeitserklärung ausstellen kann, scheint es für den Straßenverkehr jedenfalls nicht das größte Risiko darzustellen. Wegen der eingangs erwähnten Gesetzeslockerungen in mehreren US-Bundesstaaten gibt es inzwischen neuere Untersuchungen aus Übersee. Die Ökonomen Mark Anderson und Daniel Rees haben sich in einer aktuellen Übersichtsarbeit die Mühe gemacht, die bisherigen Befunde zusammenzufassen:

Insgesamt geht demnach die Verfügbarkeit von Cannabis auf Rezept – nicht in allen Staaten eine Selbstverständlichkeit – mit einer Abnahme der Verkehrstoten einher. Bei einer umfangreicheren Legalisierung ist das Bild allerdings uneindeutig. Wenn damit hauptsächlich illegales Cannabis ersetzt wird, wären keine Unterschiede zu erwarten; wenn mehr Personen kiffen, doch weniger Alkohol trinken, bevor sie am Verkehr teilnehmen, könnte man von einer höheren Sicherheit ausgehen.

Einige Studien fanden keine Unterschiede. Bei einer größeren Untersuchung über den Zeitraum von 2010 bis 2017 gab es nach Gesetzeslockerungen zwar erst mehr tödliche Unfälle mit jungen männlichen Fahrern im Alter von 15 bis 24 Jahren. Diese nahmen allerdings schon nach einem Jahr wieder ab und die Unterschiede waren dann nicht mehr statistisch signifikant.

Wie so oft sind auch hier Folgeuntersuchungen notwendig. Dem Anschein nach sollte man mit passenden Grenzwerten und klaren Informationen das Schlimmste verhindern können. Nachdem wir uns nun so intensiv mit den wissenschaftlichen Fragen beschäftigt haben, wird es im letzten Teil um gesellschaftspolitische Aspekte gehen.

Der Artikel wurde dem Blog „Menschen-Bilder“ des Autors entnommen. Stephan Schleim ist studierter Philosoph und promovierter Kognitionswissenschaftler. Seit 2009 ist er an der Universität Groningen in den Niederlanden tätig, zurzeit als Assoziierter Professor für Theorie und Geschichte der Psychologie.

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46 Kommentare

  1. Wie bei jedem bisher von Herrn Schleim überflogenen Artikel geht es auch hier darum, seine Meinung durch eine wissenschaftlich anmutende Untersuchung zu bestätigen und mit einer polemischen Frage zu bewerben.

    Ich kenne niemanden, der behauptet Cannabis mache dumme. In der psychologischen Community kenne ich aber viele Kollegen, die mit Patienten die Erfahrung gemacht haben, dass nach langjährigem Kiffen Emotionen kaum noch zugänglich sind. Eine Selbstmedikation mit Cannabis bei starker Unruhe oder Ängsten ist also nicht anzuraten und hat negative Nebenwirkungen wie jeder Substanzkonsum.

    1. “In der psychologischen Community kenne ich aber viele Kollegen, die mit Patienten die Erfahrung gemacht haben, dass nach langjährigem Kiffen Emotionen kaum noch zugänglich sind.”

      Auch wieder anekdotisch.

      Da müsste es doch Studien geben, wenn so viele Kollegen schon fündig geworden sind.

    2. “Erfahrung gemacht” – diese Aussage ist aber auch nicht grad substanziell.
      Alle Leute die ich kenne haben keine merkbaren Änderungen durchlaufen. Sind aber auch keine Hardcore Konsumenten. Wobei man sich die Frage bei Hardcore stellen muss wie der Artikel schon sagte wie siehts mit Alkohol aus. An einer Untersuchung unter Ausschluss von anderen Drogen wie auch Alkohol kommt man nicht vorbei wenn mans definitiv wissen möchte.

      “Ich kenne niemanden, der behauptet Cannabis mache dumme.”
      Das Argument wird in der Öffentlichkeit (Politik,..) schon gern benutzt. Mangels anderen Argumenten, weil die bereits widerlegt wurden. 😉

      1. Ihre Antwort zeigt ihre Überheblichkeit, Herr Schleim. Wer die Welt anders sieht als Sie, hat die Welt noch nicht verstanden. Viel Spaß weiterhin mit ihrer Gewissheit, definitiv an den Quellen der Wahrheit zu sitzen.

        1. Helmchen, dass es dir nur darum geht zu dissen, fällt nicht nicht auf, ehrlich nicht. Da reicht meine ausbildung zum Hobbypsychologen völlig aus.

          Vermutlich trägst du ein Schild auf der Stirn: “Schleim ist doof!”

          Hat er dir mal die Frau ausgespannt?

  2. Wie will man Kinder vor dem Rauch schützen? Im Auto oder in der Wohnung wird auch (normal) geraucht, ohne Rücksicht auf die Kinder. Habe auch selbst erlebt, dass im Auto mein Kind von anderen Mitfahrenden vollgequalmt wurde – wahrscheinlich mit Cannabis dem Duft nach! Protest half zwar, aber die Leute waren völlig uneinsichtig.

    1. Wer in meinen Auto rauchen würde, kann zu Fuß gehen. Vollkommen unabhängig von der Substanz die geraucht wird. Egal ob vor Kindern oder nicht.

      Als Kompromiss würde ich für die Mitfahrer eine kurze Pause einlegen, wo diese dann an der frischen Luft ihre Zigaretten oder meinetwegen auch THC rauchen können…

    2. Für das Kindeswohl sind die Eltern oder Erziehungsberechtigten verantwortlich. Dazu gehört, Kinder nicht dem Rauch von Rauschmitteln auszusetzen. Ob diese Rauschmittel dabei legal oder illegal konsumiert wurden, spielt für das Kindeswohl so gar keine Rolle. Wenn Eltern darin versagen, ein passendes soziales Umfeld für ihre Kinder zu wählen und das Kidneswohl tatsächlich gefährdet ist, ist das Jugendamt verantwortlich – nicht die Drogenfahndung.

  3. “Macht Kiffen dumm?” Sieht man sich Herrn Lauterbach und weitere Regierungsmitglieder
    an, ist diese Frage eindeutig mit “ja ” zu beantworten! Auch Selenski ist ein weiteres Beispiel
    dafür.

  4. wenn ich mir die diskussionsrunden, radiofeatures, kommentarspalten der letzten jahre über das thema cannabisfreigabe ja/nein so rückwirkend betrachte, genauergesagt die argumentationsketten und -eimer der vertreter der entsprechenden seite, habe ich eher den eindruck, daß nichtkiffen verblödet.

  5. Ich kenne genügend Leute, die durch kiffen dumm geworden sind; und die hochgradig süchtig sind, die ihr Leben mit Kiffen als hauptbeschäftigung verschwendet haben. Unabhängig davon, dass das auch mit Alkoholsucht hätte passieren können.

    Kiffer, wenn sie frisch bekifft sind, sind auch eine Gefahr für den restlichen Strassenverkehr.

    1. “Kiffer, wenn sie frisch bekifft sind, sind auch eine Gefahr für den restlichen Strassenverkehr.”
      Nur wenn diese an dem aktiv mit einem Kraftfahrzeug und zu gewissen Grenzen auch mit einem Fahrrad teilnehmen.

      “Ich kenne genügend Leute, die durch kiffen dumm geworden sind; und die hochgradig süchtig sind, die ihr Leben mit Kiffen als hauptbeschäftigung verschwendet haben. ”
      Stimmt. Es gibt Menschen die nichts weiter als ihren THC-Rausch im Kopf haben!
      Aber macht Kiffen dumm, oder nur gewaltig träge?
      Süchtig? Ja. Es gibt einige Menschen die leider einer behandlungsbedürftigen Sucht diesbezüglich aufgebaut haben. Diese ist aber nichts im Vergleich zu anderen Substanzen. Wer eine Alkoholsucht mit einer Cannabissucht vergleicht, ist leider auf einen gewaltigen Irrweg. Alkohol macht im Gegensatz zu THC auch stark körperlich abhängig.

    2. Aus den Erfahrungen die ich Ende der 70er sammeln durfte, machte das Kiffen auf
      jeden Fall so dumm, dass viele dadurch auf härtere Drogen umgestiegen sind. Ich
      habe damals die Hälfte meines Jahresurlaubs verbraucht um in einem halben Jahr
      ein Großteil meiner Freunde zu beerdigen. Beim Saufen hatten diejenigen wenistens
      ein paar Jahre mehr.

      1. “Aus den Erfahrungen die ich Ende der 70er sammeln durfte, machte das Kiffen auf
        jeden Fall so dumm, dass viele dadurch auf härtere Drogen umgestiegen sind. Ich
        habe damals die Hälfte meines Jahresurlaubs verbraucht um in einem halben Jahr
        ein Großteil meiner Freunde zu beerdigen. Beim Saufen hatten diejenigen wenistens
        ein paar Jahre mehr.”
        Wer auf härtere Drogen umsteigt und schwer süchtig wird, hat tiefgehende soziale und psychische Probleme. Die Substanz ist dann fast egal.
        Und Ihre Relativierung der Alkoholsucht (ist ja schließlich legal und nur die illegalen Drogen sind böse, oder was?) ist wirklich eine Verhöhnung von mehreren tausend Akoholtoten allein in Deutschland jedes Jahr!
        Und selbst die mit Sicherheit alles andere als objektive und seriöse WHO hat vor einiger Zeit zugeben müssen, dass es weltweit bis heute nicht einen einzigen nachweisbaren Todesfall durch Kiffen gibt.

    3. Schiffer, wenn sie frisch geschifft haben, sind auch eine Gefahr für den restlichen Schiffsverkehr.
      Oder den rechtlichen Schriftverkehr.

      Regierer, wenn sie frisch gewählt sind, sind auch eine Gefahr für den restlichen Straßenverkehr.
      In welchem Schlagloch befindet sich der Straßenverkehrsrest eigentlich?

      Bürger sind eine Gefahr für die Demokratie.

      Venus bringt verbrauchte Energie sofort zurück.
      Grantler heißt jetzt Twist.

      Tschuldigung, probiere gerade etwas aus.

  6. Vielleicht sind Menschen ja auch ganz verschieden gestrickt (im substanziell biomechanischen/bioelektrischen Sinne). Und deshalb haben wir verschiedene messbare Ausprägungen der Lebensäußerungen bei verschiednen Menschen? Vielleicht gibt uns die reich und oft gemessen Neuroplastizität, die – so glaube ich gelesen zu haben – bei jeder Verhaltensänderung, bei Änderung des Nahrungsspektrums, der sozialen Umstände, … sogar sehr kurzfristig eintritt, einen Hinweis, das die ca. wirksamen 75 Terpene in potenten Hanfprodukten nicht unbedingt für jede in einem Zeitraum gemessene Hirnstrukturveränderung verantwortlich sind. Die Studien kranken ALLE (auch die Zustimmenden), an einer eher armseeligen Abbildung der Lebensumstände der ProbantInnen. Also alles für die Katz.
    In 100 Jahren Prohibition (Welche Prohibition hat eigentlich bisher überhaupt funktioniert?) sind reichlich wenig Menschen an Hanf gestorben. Gut, am Rauchen schon, da es scheißegal ist, welche organische Substanz verbrannt wird – die Verbrennungsrückstände töten, nicht die Cannabioide oder das Nikotin. Die Friedhöfe sagen aber auch, dass es Boogie ist, wie gesund jemand lebt. Am Ende kommt das Ende. Warum also Menschen für’s Kiffen auf den Sack gehen?
    Alles Scheindiskussionen welche vernebeln, dass das Verbot nicht gesundheitspolitisch fundiert eingeleitet wurde. Südafrika wollte mit dem Antrag auf ein Verbot, seine Apartheitspolitik mit weiterer Munition gegen den nicht hellhäutigen Teil der Bevölkerung auszustatten. Da finden sich dann auch Sätze wie: “Herrenmenschen sind alkoholisch.”
    Und diesem Zweck dient die Gesetzgebung noch immer. Diesem und keinem anderen. Drumherum hat sich bloß eine Schutzhülle aus Gedöns gebildet. Man sollte auch nicht vergessen, wie wenig Interesse vielfältige Interessengruppen an der Abschaffung eines solchen ideellen Besitzstandes haben. So mancher Richter und Polizist hatte das richtige Näschen für Pot und konnte mit den zerstörten Lebensentwürfen der gekaschten KifferInnen gut seine/ihre Karriere voran treiben. Alles totsichere und abschließbare Verhaftungen und Verfahren.
    Helft den Hilfebedürftigen und lasst den Rest in Ruhe alt werden! Ist das so schwierig?
    Strunzel

  7. Wie so oft gilt auch hier . Von täglichen
    Konsum ist abzuraten.
    Auch Schokolade hat bei täglichen Konsum erhebliche Kollateralschäden und kann zu Schizophrenie führen.
    Täglicher Konsum von Koffein führt zu einer Steigerung der Konsummenge und zu eventuell gefährlichen Coffecrashs.
    Die sogennanten Cannabissüchtigen sind meist Nikotinsüchtige Die sich zusätzlich gern Cannabis dazutun Weil’s Dann mer spass macht.
    Wenns denn welches gibt und noch genügend Geld da ist.Hinzu kommt das Cannabis die Lungenbläschen erweitert so das Nikotin noch stärker aufgenommen wird. Dieser Effekt wird weiter verstärkt durch das Wasserpfeife oder Bonrauchen.
    Cannabis macht fast gar nicht süchtig.
    Ca. nach den dritten Tag stellt sich bei reinen Cannabis Konsum eine leichte Depression ein und man hört in der Regel von selber auf. Dopamintrigger machen um Potenzen süchtiger als Serotintrigger mal als Faustformel.
    Den Begriff Cannabissucht gibt es dank einer Lobby die man von der organisierten Kriminalität über das sogenannte Gesundheitswesen bis zum Staat ( Anwälte nicht vergessen) ziehen kann und daran prächtig verdient.
    Na ja vielleicht liegt auch darin das Geheimnis warum auf den Perso Staatsangehörigkeit und nicht Staatsbürgerschaft steht.
    Mit den Cannabisverbot lässt sich herrlich Klientelpolitik betreiben.
    Die Schäden psychische als auch kognitive machen zwar keinen Sinn aber Geld.
    Oder man könnte es auch so sehen ohne den sogennanten Ist-Zustand hätte auch Hr. Schleim ein Thema weniger zu schreiben.
    Ich find aber dieses Thema (seit ca. 1937) ziemlich langweilig mittlerweile.
    Ein Artikel über den Kokainkonsum von Journalistinnen und Polizistinnen wäre viel geiler.

    PS: Deutschland eventuell ganz Europa ist lupenreine Realsatire.

    PSS: Nur Semiofftopic und semi auf einen anderen Artikel bezogen.
    Der Begriff Schuldenbremse im Grundgesetz ist ontologisch auf höchster Ebene reine Farce.

  8. “Macht kiffen dumm? ”
    So lange das kiffen oder andere Substanzen politisiert werden, ist die Dummheit in Aktion.
    Die politisierung in allen Bereichen des Menschleins, geht über die demokratische Schiene in die private Sphäre in eines jeden Menschen hinein. Aber die ‘koksenden, besoffenen und andere Drogen bzw Medikamente verseuchten Politiker entscheiden über etwas, das ihren Geldbeutel füllt, damit sie weiterhin das tun was sie wollen und verfügen über ihre Gestetze über Millionen.
    Mal ein Beispiel, ein guter Boss erkennt ob sein Mitarbeiter pflichterfüllt ist, egal ob in ‘Trance’ oder nüchtern, solange die auferlegten Tätigkeiten seinen Ansprüchen erledigt werden. Werden diese nicht erfüllt, wird der Mitarbeiter eben gekündigt. Wird ein Herr Musk gekündigt, NEIN, er ist der Boss.

  9. Im Gegensatz zu den meisten anderen Drogen (Alkohol, Nikotin, Amphetamin, Kokain, Heroin, etc.) ist THC kein RauschGIFT, sondern lediglich ein RauschMITTEL. Trotz zahlreicher Versuche hat es bis dato noch niemand geschafft, sich totzukiffen.

    Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Untauglichkeit von Cannabis als “Kriegsdroge”.
    Es ist sicher kein Zufall, dass Cannabis die Droge der Wahl war für die 68er Peace&Love-Generation, während die enthemmende Wirkung von Alkohol nicht nur bei diversen Kneipenschlägereien, sondern auch auf diversen Schlachtfeldern dazu beigetragen hat, der Gewalttätigkeit freien Lauf zu lassen.
    Eine besonders unrühmliche Rolle spielt(e) in dem Zusammenhang Amphetamin, siehe:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Methamphetamin

    “In Deutschland wurde ab 1934 in den Berliner Temmler-Werken an einem weiteren Verfahren zur Herstellung von Methamphetamin geforscht, das im Oktober 1937 patentiert wurde.[15] Anschließend wurde Methamphetamin 1938 unter der Marke Pervitin von den Temmler-Werken in den Handel gebracht, die auch bis 2015 noch die Markenrechte hielten.[16] Auch mit Pervitin versetzte Pralinen (sogenannte „Hausfrauenschokolade“) waren erhältlich.[17]

    Verwendung im Zweiten Weltkrieg

    Insbesondere während der erfolgreichen Blitzkriege gegen Polen (1939) und gegen Frankreich 1940 wurde Methamphetamin millionenfach verwendet. General Heinz Guderian bestellte für die I. Panzer-Division 20.000 Tabletten Pervitin für die ersten Tage des Westfeldzuges, insbesondere für den Durchbruch bei Sedan.[18]

    Unter den Spitznamen Panzerschokolade, Stuka-Tabletten, Hermann-Göring-Pillen und Fliegermarzipan (nicht jedoch Fliegerschokolade) diente das somit meist oral verabreichte Mittel zur Dämpfung des Angstgefühls, zur Steigerung der Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit und des Selbstwertgefühls der Soldaten, Fahrzeugführer und Piloten.[19] Ähnliches galt für den Russlandfeldzug, die Schlacht um Stalingrad und die Ardennenoffensive: Auch hier wurde vielen Soldaten der deutschen Wehrmacht Pervitin appliziert, um das Durchhaltevermögen zu steigern und das Kältegefühl sowie Hunger und Erschöpfung zu dämpfen. […]

    In der Zeit von April bis Juni 1940 bezog die Wehrmacht mehr als 35 Millionen Tabletten Pervitin. […]

    Mehreren Veröffentlichungen zufolge soll Hitler Methamphetamin zunächst in Form von Pervitin-Tabletten und ab 1942 bis zu mehrmals täglich per Injektion verabreicht bekommen haben.[25][26][27]

    Die Substanz fand auch im amerikanischen, britischen und japanischen Militär während des Zweiten Weltkriegs breite Verwendung.[28][29]

    Verwendung nach 1945
    Sowohl Bundeswehr als auch Nationale Volksarmee (NVA) lagerten Pervitin „für den Ernstfall“ bis in die 1970er Jahre ein. […] Auch vom US-Militär wurde der Wirkstoff nach 1945 zur Leistungssteigerung eingesetzt, beispielsweise während des Vietnamkrieges.”

    In den Zeiten der von oben verordneten Kriegstüchtigkeit ist die (teilweise) Legalisierung von Cannabis somit die einzige mir bekannte “friedenssichernde Maßnahme” unserer Regierung.

    Und zum Schluss (und weil man den ganzen Sche… ohne Humor und Drogen eh kaum noch ertragen kann) möchte ich doch noch an den einzigen echten Cannabis-Drogentoten erinnern: https://www.youtube.com/watch?v=pdukSYLClDQ

  10. Wir haben schon genug Probleme mit Alkohol, wollen wir die Probleme mit Cannabis jetzt noch dazu packen ?
    Die Quasi- Cannabisfreigabe in den Niederlanden hat sich inzwischen als Rohrkrepierer erwiesen. Nicht mal der gr0ßmundig versprochene Rückgang des Dealer- Unwesens ist eingetreten, im Gegenteil. Die marokkanische Drogenmafia hat umgeschaltet auf andere Drogen und ist zu einer Gefahr der nationalen Sicherheit angewachsen.
    Ob Cannabis dumm macht weiß ich nicht, ein größeres Problem scheint mir die grenzenlose Dummheit von Politikern zu sein, die meinen ,sie könnten mit ihrem Geplärre neue Wähler aus der Problemgruppe gewinnen.

    1. Der Säufer und der Kiffer lassen sich nicht von den Politiker einlullen, aber der besorgte Bürger tut das! Drogen jeglicher Art hatten immer etwas befreiende für den Konsumenten, aber der Konsum wurde auch politisch gefördert, entweder legal oder illegal!

    2. Welche Probleme werden “dazu gepackt”?

      Die Illegalität ist das Hauptproblem. Und komisch, wenn die Niederlande so krachend gescheitert wären, warum sind dann nicht alle Coffeeshops längst dicht gemacht worden?

      Pardon, aber Ihre Aussagen sind purer Unfug!

    3. 1. Ihre Annahmen: Haben wir wirklich so große Probleme mit Alkohol, wenn die Leute heute so viel weniger trinken als noch in den 1960ern/1970ern – oder bilden Sie sich das vielleicht nur ein?

      2. Wenn ein paar Leute mehr Cannabisprodukte konsumieren, dafür weniger Alkohol trinken, wäre das vielleicht eine gute Sache?

      3. Ihr Wahrnehmung der Situation in den Niederlanden zeugt v.a. von Unverständnis. Cannabis ist hier immer noch verboten (opiumwet, lijst 2). Darum bleibt den Coffeeshops gar nichts Anderes übrig, als Kriminelle zu finanzieren. In den letzten 10 Jahren haben v.a. Konservative eine Verbesserung der Lage behindert. Ich schrieb erst vor Kurzem über das erste 100% legale Gras hier in den Niederlanden. Haben Sie das übersehen?

  11. Es gibt eine Aussage von Hans Christian Ströbele, die ich ihm zugute halte: „Gebt das Hanf frei!“
    Diese Aussage möchte ich verallgemeinern: „Gebt die Menschen frei!“

    Was, verdammt noch eins, geht irgendwen etwas an, was jemand mit sich selbst veranstaltet (und kommt jetzt bloß nicht mit „depressiven Suizidgefährdeten“ um die Ecke). Man kann auch anderer Auffassung sein, als diese (Pseudo-Moral – und damit Anti-)Apostel, die bis zum Erbrechen anderen Menschen eine Lebensführung diktieren wollen und ihre Hohlgespinste zur Erhöhung der eigenen Eingebildetheit gerne in Gesetzesform gegossen sehen wollen, möglichst noch verbunden mit Strafandrohung, klammheimlich natürlich mit standardmäßigem Rädern als Konsequenz. Als wäre es nicht schon Strafe/Folter genug, sich deren Sermon anhören zu müssen.

    Wer über die Wirkung von Cannabis reden möchte, sollte selbst Experimente dazu durchgeführt haben, vorzugsweise natürlich kontrolliert und protokolliert, geht aber auch ohne das. Das nennt man dann Lebenserfahrung.
    Stumpfsinnige Wiedergabe dämlicher Reden selbsternannter Pharmaprediger „von der Kanzel“ ihrer Obrigkeitsgehorsamskirche aus, ist das Hinterletzte, das eine von Dauerpropaganda beschallte Menschheit benötigt.

    Seit Jahrhunderten stets derselbe Quark, der von verängstigten, spießigen Untertanen vorgetragen wird, um ihrem Herrscher zu gefallen.

    Diesen Quark muss man auch nicht bis ins letzte Detail widerlegen, wie es der werte Herr Schleim stets auf ein Neues und schier unverdrossen unternimmt – Gott segne ihn dafür und beschere ihm ein langes tatkräftiges Leben!

    Denn, wie Egon Bahr an anderer Stelle und in einem anderen Zusammenhang äußerte: Es geht um Interessen, um Machtpolitik, nicht um Menschenfreundlichkeit.

    Und wer gegen die „Freigabe“ (was ein Hohn, was eine Demonstranz von Eingebildetheit, aus einer scheinbar höheren Position etwas gnädigerweise „freizugeben“) von Hanf ist, der ist Natur- und Menschenfeind. Hanf ist eine Kulturpflanze, die Menschen über Jahrtausende hinweg nützlich war.

    Zwei Anmerkungen noch:
    Die erbärmliche „Gesundheits-“politik in Deutschland gestattet das Verschreiben von Cannabisprodukten an Krebspatienten. Diese „Medikamente“ in Tropfenform, denen jedes Rauschmittel entzogen wurde, sollen den – meist durch Chemotherapie und Bestrahlung vergangenen – Appetit wieder anregen. Häufig landen diese „Medikamente“, für die eine Zuzahlung erforderlich ist, kaum gebraucht im Müll. Nicht nur der Regierung, sondern anscheinend auch dem „Mainstream“ der Gesellschaft, sind Linderungen sterbenskranker Menschen egal. Je elendiglicher Weise verreckt wird, desto höher ist die Meinung dieser Eingebildeten von sich selbst.
    (Bernt Engelmann stellte mal die Frage: Wann endete das Mittelalter? Bis heute anscheinend noch nicht.)

    Das Großkapital „schläft“ natürlich auch nicht: Geschäftskonzepte, Produktionsanlagen, landwirtschaftliche Flächen – alles schon vorbereitet. Insbesondere jedoch auch die „gesetzlichen Regelungen“, die sicherstellen sollen, das überwiegend die Konzerne am kommenden Hanfmarkt verdienen. Und die Verteilung der Produkte ist natürlich an eine Datenerfassung geknüpft. Zwei Fliegen mit einer Klappe: konzernvermurkste Produkte zur Steigerung der Profite und Totalüberwachung. Wer einen Eindruck von diesem kommenden Markt haben will, sollte mal auf niederländische Webseiten mit Hanfsamenangeboten gehen: Schlimmer als in einer „Barista-ria“, in der man bekanntermaßen nicht einfach eine „Tasse Kaffee“ bestellen kann, sondern mindestens einen dreiseitigen Fragebogen ausfüllen muss.

    Kapitalismus macht jeden fertig, kriegt noch jeden klein.

    PS: Pro1 hat recht.

  12. Die Diskussion geht weiter.

    Ne, Sportskameraden, die dreht sich im Kreis. Weiter gehen bloß die Zitations- und Studienschlachten sowie der Kampf gegen Windmühlen (= Puritanerlobby). Herr Schleim nimmt dabei ja bereits seit Jahren die Rolle von Sancho Panza ein und so verdienstvoll seine breitenverständliche Aufarbeitung aktueller Studien oder die Bereitstellung von Argumenten und Belegen auch sein mögen, blenden sie doch den entscheidenden Punkt aus:

    Es geht den Staat – gerade den so medikalistischen, autoritären und zutiefst übergriffigen deutschen – nichts an, was mündige Menschen mit ihrem Körper anstellen und / oder in diesen hineinschütten. Die Grenze, auch dies wurde bereits tausend Mal betont, liegt natürlich dort, wo sie die Freiheit und Rechte anderer verletzten. Aber das gilt genauso für tausende andere Tätigkeiten vom Autofahren übers Nacktgolfen und „Killerspiele“-Zocken bis zum Wachstum von Nachbars Nussbaum neben Oma ihr klein Häuschen. Meine Freiheit / Deine Freiheit.

    Deswegen spielt es letztlich auch überhaupt keine Rolle, ob Cannabis Geschenk oder Geißel Gottes ist. Ebenso wenig ob die Gehirn- und IQ-Abweichungen der 86 Dunedinites auf Hardcorekiffen oder den Haggis-Konsum ihrer schottischen Urahnen zurückgehen. Das mag vielleicht eine akademische Frage sein – in einer freien und aufgeklärten Gesellschaft wäre sie aber keineswegs eine politische.

    Dass sie es ist, zeigt zum einen natürlich nur, dass die moderne Gesellschaft weder frei noch aufgeklärt ist, auch wenn sie sich gerne so geriert. Und gibt ansonsten gibt sie bloß Auskunft über die gegenwärtigen Regressions- und Puritanismusgrade.

    Abgesehen davon besteht das Problem nicht darin, dass Drogen, Abtreibung, Prostitution, Sterbehilfe, oder was auch immer „liberalisiert“ werden – sondern, dass diese „Liberalisierung“ unter den Vorzeichen des herrschenden Systems erfolgt. In diesem wird jedoch jedes Gut und jeder Körper zwangsläufig zur Ware wie zum Objekt staatlicher und sonstiger Damen und Herren Interessen (Daten, Disziplin, Dominanz…). Es erfolgt somit nachgerade keine Liberalisierung im ursprünglichen Befreiungssinne, sondern lediglich Kommodifizierung, Medikalisierung und Fetischisierung zwecks Befreiung der Marktkräfte und Befreiung des Staates von bürgerlichen Schutzrechten und Interventionsverboten. Von der Ablenkung und Ruhigstellung der Zirkuszuschauer (vulgo Bevölkerung) ganz zu schweigen…

    PS: @ Stephan Schleim: Apropos „Killerspiele“… Wie steht es da – und bezüglich sonstiger Daddelangebote (Candy Crush, FIFA, AoE…) – eigentlich um die aktuelle Studienlage? Verändern die Games nicht auch die Gehirne Heranwachsender? Sollte man die nicht dringend regulieren, weil sie verdummen und ablenken? Falls Sie sich des Themas annehmen möchten…

    1. “Zwei Mann, zwei Ecken” – eine Redewendung.
      Ich würde ja gerne die Unsägliche zitieren (“Wir schaffen das!”),
      allein mir fehlt der Glaube daran (um einen “Unsterblichen” zu zitieren),

      Einen solidarischen Gruß an den guten Altlandrebell!

    2. Moin Altlandrebell

      Katzen.
      Sie haben in Ihrer Aufzählung neben den Killerspielen die Katzen vergessen!
      Von denen kann sich Mensch nachweislich etwas einfangen, was das Gehirn verändert.
      Gegenwärtig übernehmen die das Internet, schauen Sie nach.

      Feixende Grüße

      1. Mark Twain sagte ja auch,
        daß Katzen einfach besser als Politiker sind und auch günstiger in der Unterhaltung. Und wenn die Katzen ein Händel haben machen die daß auch unter Sich aus.

      2. @ Element x

        Völlig richtig! Die habe ich vergessen. Und sie sind in der Tat ein gewaltiges Problem. Denn Katzen, Hunde und Co. übertragen bekanntlich im Speichel Wurmeier, die die Bluthirnschranke überwinden können. Parasiten im Hirn – adios freier Wille!

        Deswegen ist die Haustierhaltung strengstens zu untersagen. Gerade bei den vorgeblich so süßen und anhänglichen Katzen empfehle ich die rücksichtslose und entschiedene Anwendung der Methode Alf. Am besten dabei in feiner Buttercreme anschmoren und mit Weißkohl, Möhrchen und Yorkshire Pie als Sunday Roost heiß servieren. Guten Appetit!

        Satirische Grüße von der black humour front

        1. @Element X
          @Altlandrebell
          Ich möchte darauf hinweisen, dass Sie einen weiteren Aspekt unberücksichtigt ließen.😯
          Shame on you.

          Doch zuvor: Buttercreme befindet sich in Torten und ist zur Zubereitung schmackhafthafter Fleischgerichte ungeeignet. Anstelle von Weißkohl empfehle ich den verträglicheren Spitzkohl – wegen der strikt zu vermeidenden Methanflatulenzen!☝️

          Außerdem liegt eine Verwechslung vor: Hunde sind anhänglich; Katzen zählen eher zu den nicht korrumpierbaren (daher gelegentlich unbeliebten) Freigeistern.🤫

          Aber nun zum Wesentlichen: schlimmer noch als die “oooooh, wie-süß-Verblödung” ist doch wohl deren CO2-Bilanz!
          Wie und mit was auch immer berechnet, entblödeten..äh – verdammt Autokorrektur – entdeckten “Experten”, wer tatsächlich für den Klimawandel verantwortlich ist (sogar der Hausfisch wurde quantifiziert). Haustiere!!!, die nicht etwa mit Schlachtabfällen leben müssen, sondern ihre eigenen (Bio)Farmen betreiben! Gab ja sogar schon ein Buch darüber, da waren es aber noch die Schweine; also die mit der Farm und Personal.

          Beispiel Katze siehe hier!
          https://taz.de/CO2-Emissionen-bei-Haustieren/!5118625/
          Nieder mit den Haustieren – ach was, allen Tieren. Fressen uns ohnehin alles weg, sogar den Veganern und Pflanzenteilliebhabern.🤣🥕

  13. hmm, waren es nicht die sogenannten 68er, mithin Linke und Grüne, die auf Teufel komm raus gekifft haben? Und ist die geistige Verfasstheit dieser Leute, die heute bedauerlicherweise die politische Landschaft dominieren, nicht der beste Beweis dafür, dass Kiffen dumm macht? Oder halten Sie es für Zufall dass sich gerade bei dieser Klientel die Zivilversager und Ausbildungsabbrecher häufen?

    1. Nein, du irrst dich. Die 68er sind schon lange nicht mehr an der Regierung!
      Eine einfache Rechnung hätte dir das klar machen müssen: Selbst ein 68er, der damals nur 18 war, wäre heute 73.
      Die meisten 68er waren damals aber älter.
      Fast alle Politiker dieser Generation sind schon lange raus aus der Politik. Einer der Lezten war W. Schäuble.
      Schröder und Fischer und deren Regierung, das waren 68er. Und in der Tat waren die nicht so toll, aber immer noch nicht so schlimm wie die heutigen.
      Die Generation, die heute größtenteils an den Schalthebeln sitzt ist Generation X.

      1. Es ist diese Altersgruppe, die mit solchem Blödsinn wie antiautoritäre “Erziehung”, die dann eben gar keine war, und mit ihrem Drogenkonsum der nachfolgenden Generation die Verwahrlosung als Vorbild vorgespielt hat. Abgesehen davon: Leute wie Joschka Fischer passen noch genau in das von ihnen angegebene Altersschema, und der nimmt sehr wohl noch Einfluß. Vielleicht hätte ich jedoch mehr darauf abstellen sollen, dass es der 68er Ungeist, geboren aus hemmungslosem Drogenkonsum und Nullbock auf gar nichts geboren war, der sich bei den heutigen Linken und Grünen fortgepflanzt hat,

        1. Nun, sicher ist nicht alles, was die 68er in die Welt gebracht haben schön und gut geworden. Hier und da haben sie ganz schön das Kind mit dem Bad ausgeschüttet.
          ABER: Der Muff und die geistige Enge der 50er und frühen 60er (nebst vielen anderen Dingen), der erst die 68er-Bewegung provoziert hat, war doch auch richtig übel. Da musste etwas Neues kommen, unbedingt. Dass die 68er dabei, mit teils ziemlich arroganter Intellektuelität übers Ziel hinaus geschossen sind, ist nun mal leider meistens Teil von revolutionären Umwälzungen in den letzten Jahrhunderten.

          Ansonsten schließe ich mich den Ausführungen von Altlandrebel an, dass es nicht viel Sinn macht sich auf Altersgruppen und Ähnliches zu kaprizieren.

    2. Die entscheidende Größe für das vorgebliche „Regierungsversagen“ sind weder Alter noch Bildungsstand (das Gros der Leute im Bundestag sind übrigens keinen Studien- oder Schulabbrecher, sondern verbildete Studierte und Promovierte aus den Bereichen Jus, BWL und Co. KG) oder der Genuss- und Rauschmittelkonsum sondern die KLASSENZUGEHÖRIGKEIT.

      Ich halte dieses Geschwätz von Generation X, Y, Z ja für vollkommen überbewertet und lediglich der Ablenkung der Massen dienend. Damit soll bloß die Bevölkerung weiter aufgespalten und ein weiterer Dualismus nach dem Motto „Boomer“ vs. „Generation Z“ etabliert werden, mit dem interessierte Kreise vom Elefanten im Raum ablenken. Zwar werden sich natürlich für jede sogenannte „Alterskohorte“ irgendwelche Merkmale finden lassen anhand derer man ihre vorgebliche Ur- und Eigentümlichkeit aufzeigen kann. Nur ist das in der Regel völlig verzerrend und willkürlich. Obendrein gab es – zumindest früher – in jeder Altersgruppe diverse Gegen- und Subkulturen, sodass man von der „einen Generation“ gar nicht sprechen konnte. Some of my friends are Gothic, some of my friends are New Age, some of my friends are Straigth Edge…

      Nein, entscheidend ist vielmehr die Klassen- und Interessenzugehörigkeit. Die Leute, die die politische Landschaft dominieren sind weder dumm noch bekifft, sondern ihres Tuns sehr wohl bewusst und gehen gezielt vor. Sie agieren im Interesse ihrer Klasse und der sie aushaltenden Eliten und für die machen sie eine verdammt gute Politik.

      Kaprizieren wir uns darum statt auf Alter, Bildung und Kiffen lieber mal auf die Agenden der Eliten und ihren fortwährenden Klassenkampf.

      1. Moin Altlandrebell
        Das Schubladen immer wieder gern genommen werden mag auch damit zusammen hängen, das dieses Gehirn das Organ mit dem höchsten Energieverbrauch ist.
        Wenn dann Beispielhaft die Schublade ‘Hasch’ mit ‘Bah weil Einstiegsdroge’ gefüllt ist wird da auch nichts mehr Umsortiert weil das ebenfalls Energie erfordert.

        Diesen Umstand weiß der Elephant geschickt zu nutzen. Mit seinem Rüssel schlängelt er sich sehr geschickt in den Karteikartenkastenschrank und kreiert neue Schubladen, die je nach Bedarf mit ‘absolut pro’ oder ‘absolut contra’ befüllt werden. Um Leerlauf im Sortierorgan, nicht das selbständig umsortiert wird, zu vermeiden werden auch mal Schubladen eingebaut und mit ‘pro&contra’ zugleich befüllt.
        Der Elefant hat auch die Energie, in die Schubladen des Karteikartenkastenschrankes neue bzw andere Kärtchen einzupusten und nicht mehr Zeitgemäße abzusaugen.
        Manchmal ist dem Elephant auch langweilig, dann macht ein Späßli und feixt sich eins, indem Beispielhaft in das Kästchen ‘Auto’ ein Kärtchen ‘BMW oder Mercedes?’ eingepustet wird. Was ein Spaß, selbstverständlich lautet die Antwort -weder noch- sondern Bentley Continental Gran Turismo Speed W12. Alles andere sind Nutzfahrzeuge oder Spielzeug(die Zweisitzer).

        Wer jetzt entgegnet, BMW und Mercedes führen gleichwertige Modelle, den möchte ich fragen: Gehört bei denen Rosa zu einer wählbaren Standardlackierung? Nein, nur gegen Aufpreis? – Also Nutzfahrzeuge für spaßbefreite Wasserträger, mit denen man seine Zugehörigkeit zu einer Interessengruppe zum Ausdruck bringen kann. Mehr nicht.

        Politiker kann man eventuell unter den Stichworten Gesundheitsschutz und Steuern für eine Legalisierung begeistern; bei der Interessengruppe ‘Rendite’ wird das schon schwieriger. Die einen sorgen sich um die Leistungsbereitschaft. Andere wissen, das nur Extrakte richtig Profit bringen gegenüber der pflanzlichen Substanz oder sorgen sich um ihre Umsätze. Dagegen nützen die besten Argumente pro Legalisierung nichts.

        So viel pro – so viel contra. Man könnte tatsächlich den Eindruck gewinnen, das sich der Elephant am Karteikartenkastenschrank zu schaffen gemacht hat, um Kapazitäten zu binden und was am Ende bei raus kommt ist völlig egal.

        Danke für den Schlußsatz, Altlandrebell.

        Gruß

  14. Cannabis immer noch verboten, während die Verherrlichung von Terror, Krieg und Mord völlig legitimiert ist.

    KAFFEEVERBOT: Während des 18. Jahrhundert wurden Menschen durch das Erschnüffeln von Kaffeegerüchen auf erbärmliche Art & Weise erniedrigt und verfolgt. Dieses geschieht seit Beginn des Drogenkrieges mit Cannabis-Konsumenten auf ähnliche Weise.

    ALKOHOLVERBOT in den USA: Auch dieses war ein Krieg der von Al-Capone etc. für ihre Machenschaften geführt wurde und denen es egal war, dass Menschen an mit Methanol vergifteten Alkohol verstorben sind. Ähnliche Vergiftungen gibt es mittlerweile auch bei Cannabis mit synthetischen Mitteln im Schwarzmarkt.

    Seltsamerweise lässt man es zu, dass durch “Killerspiele” Terror, Krieg und Mord verherrlicht werden darf, dessen Nutzer zu Psychopathen erzogen werden dürfen und diese mit dem Erwerb der Killerspiele und ihrem Verhalten sogar Terrororganisationen wie Hamas, Hisbollah etc. fördern, die diese barbarischen Mörderspiele für ihre Angriffsplanung nutzen.

    Anscheinend liebt die Menschheit Gewalt mehr als den Frieden!

  15. Ein Spaziergang durch die Drogenviertel deutscher Städte, z. B. rund um den Hamburger Hauptbahnhof oder dem Bahnhofsviertel in Frankfurt, dürfte schnell für Ernüchterung sorgen. Bei den meisten Leuten waren Marihuana oder Haschisch der Einstieg in den Abgrund.

    Gegen eine medizinische Nutzung habe ich nichts einzuwenden, ich bin aber strikt gegen die Freigabe für den Konsum.

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