LKW-Verkehr soll weiter deutlich zunehmen

Bild: Karl432/CC BY-SA-4.0
Der LKW-Verkehr in Deutschland soll bis 2051 um rund 50% zunehmen. Demgegenüber kündigte die Güterverkehrs-Sparte der Deutschen Bahn letzte Woche den Abbau von 2000 Stellen an.

Nach Schätzungen des Bundesamtes für Logistik und Mobilität werden im Jahr 2051 vom Straßengüterverkehr in Deutschland 767 Mrd. Tonnenkilometer Transportleistung erbracht. Im Jahr 2022 waren es 503 Milliarden. Die Transportleistung der Bahn soll bis 2051 von 144 Mrd. Tonnenkilometern 2022 auf 172 Mrd. steigen. Der Anteil des LKW-Verkehrs am sog. Modal Split wird sich also nochmals von 73% auf 77% erhöhen. Die Transportanteile von Bahn und Binnenschiff werden zurückgehen.

Bundesverkehrsminister Wissing sieht die 2023 vorgestellte Prognose der Güterverkehrsentwicklung als an “Zahlen, Daten und Fakten…und nicht an politischem Wunschdenken” orientiert. Er plädiert für ein “Deutschlandtempo beim Ausbau der Verkehrsträger – auch der Straße”. Wissing und seine politischen und medialen Unterstützer bringen den wachsenden Anteil des Straßengüterverkehrs gern mit dem Rückgang von Bahn kompatiblen Massengut-Transporten, insbesondere der Kohle, in Zusammenhang. Dass die zunehmend langen Transport-Strecken in EU-Europa und die Container-Verladung eher die Systemvorteile der Bahn zum Tragen bringen müssten, wird ebenso gern unterschlagen wie das massenhafte Verschwinden privater Gleisanschlüsse.

In dieses Bild passt, dass nach wochenlangen Spekulationen die Deutsche-Bahn-Tochter DB Cargo in der letzten Woche die Streichung von 2000 Stellen angekündigt hat. Der Stellenabbau erfolgt im Rahmen einer umfassenden Neustrukturierung, mit der Teile des Geschäfts in neue Tochtergesellschaften ausgelagert werden sollen. Vor allem die “Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft” EVG hatte bereits im Vorfeld solche Pläne scharf kritisiert. Die EVG bezeichnete es angesichts der von der Ampelkoaltion festgelegten Klimaziele als “Wahnsinn … DB-Cargo zu schrumpfen und den LKW-Verkehr zu stärken”. Die Gewerkschafter können auch deshalb so formulieren, weil eine markt-umfassende Umstellung des LKW-Verkehrs auf “ökologische” Antriebsarten nicht absehbar ist, obwohl in die Entwicklung von Wasserstoff- und Batterie-LKW wie auch Autobahnen mit Oberleitung in den letzten Jahren umfangreiche Steuergelder geflossen sind.

Aber hinter der fortgesetzten Verlagerung des Güterverkehrs auf die Straße stehen mächtige Interessen. Mit Daimler Truck hat der größte LKW-Hersteller der Welt in Deutschland seinen Sitz. Mit ihren Töchtern MAN und Scania ist auch die Volkswagen-Holding im LKW-Geschäft tätig. Die Straßenbau-Lobby gilt in Deutschland nicht nur als besonders politiknah, sie scheut sich auch nicht, Bürgerinitiativen lärmgeplagter Menschen, die sich durch neue Straßen und Autobahnen Entlastung versprechen, finanziell zu unterstützen. In den Nullerjahren bereits hatte Lobbycontrol am Beispiel einer Lobbyorganisation mit dem schönen Namen “Gesellschaft zur Förderung umweltgerechter Straßen- und Verkehrsplanung” (GSV) dies wie auch die enge Verflechtung von Politik, Verbänden und Bauindustrie aufgedeckt.

Die Politik in Deutschland korrespondiert mit den Entwicklungen in EU-Europa. 2022 wurden im “gemeinsamen Markt” außerhalb der Seeschifffahrt bereits 77,3% der Frachtleistungen durch LKW erbracht, 2012 waren es erst 73%. Der Anteil der Bahn sank in diesem Zeitraum von 18,9% auf 17,1%. Doch speziell in Deutschland wird der Mangel an Kraftfahrern zunehmend zum Unsicherheitsfaktor. Die hohen Belastungen, die der Terminstress und die oft tagelange Abwesenheit von Familie und Heimatort mit sich bringen, wollen junge Leute nicht mehr auf sich nehmen. Von den deutschen Kraftfahrern sind gut 30% über 54 Jahre alt. Zunehmend werden deshalb Transportunternehmen und Kraftfahrer aus den Ländern der östlichen EU-Peripherie eingesetzt. 2023 entfielen in Deutschland von allen mautpflichtigen Fahrleistungen 43,2% auf Fahrzeuge mit ausländischen Kennzeichen.

Suche nach LKW-Fahrern aus der Ukraine und Weißrussland, aber auch aus Süd- und Mittelasien

Nach einer Erhebung des Bundesamtes für Güterverkehr bestand das Fahrpersonal deutscher Transportunternehmen bereits 2019 zu 20,7% aus Ausländern, 4,8% waren Polen, 4,1% Rumänen, es folgen Bulgaren, Kroaten, Tschechen und Litauer. Ein Großteil dieser Kraftfahrer waren Arbeitnehmer gemäß der EU-Entsenderichtlinie, also ohne Sozialversicherungsansprüche in Deutschland.

Doch auch in den östlichen EU-Ländern wird es zunehmend schwieriger, Kraftfahrer zu rekrutieren. “LKW-Fahrer: Die Quelle in Osteuropa versiegt” titelte die Deutsche Verkehrszeitung im Januar 2023. In den Ländern der inneren EU-Peripherie, wie Polen oder Tschechien, hat sich die allgemeine Arbeitsmarktsituation verbessert, die Löhne sind deutlich gestiegen. Wer will da noch den “Knochenjob” eines LKW-Fahrers auf sich nehmen und bei mieser Bezahlung wochenlang irgendwo auf westeuropäischen Autobahnen unterwegs sein bzw. im Führerhaus campieren?

Polnische Transportunternehmen haben seit ca. 2015 zunehmend Ukrainer “auf den Bock gesetzt”. Doch die Mobilisierung erwerbsfähiger ukrainischer Männer für den Kriegseinsatz macht das schwieriger. Gab es Ende 2022 noch 138.600 von polnischen Behörden ausgestellte Fahrberechtigungen nach EU-Recht für Ukrainer, waren es Ende 2023 nur noch 88.900. Nur ca. ein Drittel dieser Personalverluste konnte man durch den verstärkten Einsatz von Weißrussen ausgleichen. Polnische Spediteure richten folglich bei der Suche nach Arbeitskräften ihren Blick nach Süd- und Mittelasien. Rumänien wiederum versucht, dem Fahrermangel durch Absenkung der Altersgrenze für den Erwerb einesLKW-Führerscheins von 21 auf 18 Jahre entgegen zu wirken.

Litauen, für dessen Volkswirtschaft der Export von Arbeitskräften eine der wichtigsten Stützen ist, das selbst aber einen rasanten demografischen Niedergang durchlebt, wirbt inzwischen systematisch Kraftfahrer aus Mittelasien an. Mit GIRTEKA sitzt in Litauen eines der größten Transportunternehmen der EU, das über 9000 Fahrzeuge und 18.000 Beschäftigte verfügt. Der Verband der litauischen Transportunternehmen LINAVA hat 2022 mit der Regierung Usbekistans einen Vertrag über die Errichtung eines Ausbildungszentrums für Berufskraftfahrer in der usbekischen Hauptstadt Taschkent abgeschlossen. Die Mittelasiaten müssen nun nicht mehr eine Nachschulung in Litauen durchlaufen, wenn sie in der EU als Berufskraftfahrer tätig sein wollen. Es genügt die im Heimatland erworbene Qualifikation.

Die großen Industrie- und Handelskonzerne der EU haben systematisch transnationale Produktions- und Handelsketten aufgebaut, nicht zuletzt, um die z. T. gewaltigen Kostenvorteile, die einzelne Länder bei Löhnen, Steuern und Sozialabgaben bieten, auszunutzen. Logistik ist zum Schlüsselbegriff für das Funktionieren dieses Systems geworden. Die Entlohnung und die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten des Transportgewerbes sind für die Konzerne ebenso nachrangig wie Klimaschutz oder Verkehrssicherheit.

Die Politik in Berlin und Brüssel erlässt zwar vielerlei Vorschriften zum Schutz von Beschäftigten und Verkehrsteilnehmern, sorgt aber nicht für deren Durchsetzung. Partikularinteressen werden bedient, zukunftsfähige Konzepte werden vernachlässigt. Die Medien machen die äußerst kritikwürdigen Verhältnisse im Straßengüterverkehr nur sporadisch zum Thema, wenn, wie letztes Jahr an der Raststätte Gräfenhausen, ausländische LKW-Fahrer in den Streik treten oder es eine Serie von schweren Unfällen mit Beteiligung zumeist übermüdeter LKW-Fahrer gibt.

Ähnliche Beiträge:

44 Kommentare

  1. Einfach mehr Trucker*Innen auf den Bock/Massagesitz dann klappt’s auch wieder mit dem Verkehr 😎 Wickeltische und Nagelstudios auf dem Rastplatz!

    1. Die Fahrerkabinen einen Kubikmeter größer, dann passt eine Kleinfamilie rein und der Lastzug kann mit fliegenden Wechseln beim Tanken nonstop durchfahren.

      1. Genial !!!
        Die Regierungs Berater*Innen auf Achse empfiehlt, so wird auch das Problem mit den fehlenden Sozialwohnungen gelöst leben und arbeiten ohne langes Pendeln.

  2. Deutschlandtempo? Das ist doch mittlerweile die internationale Umschreibung von “Schnecke auf Valium” (geliefert von mir, gratis natürlich ;). Bei Basta Berlin wurde jüngst darüber gespottet, daß bei S21 die Abkopplung der Gäubahn vom Stuttgarter Hauptbahnhof statt “einiger Monate” jetzt 7 Jahre dauern soll (die Umwelthilfe schätzt 15-20 Jahre). In Hamburg mutmaßt man schon, daß der Neubau der Köhlbrandbrücke bereits bei Fertigstellung sanierungsbedürftig sein wird und daß das mit der derzeitig – so man denn überhaupt mal mit Bau oder auch nur Planung beginnen würde – anvisierter Fertigstellung von Mitte der 2040er sowieso in diesem Jahrhundert nichts mehr wird. Heißt also, wenn hier jemand von “Deutschlandtempo” redet, dann meint er damit, daß er ein neues Loch aufmachen will, daß die nächsten Jahrzehnte mit Steuergeldern befüllt werden soll.

    Und passend zum Thema die Meldung von gestern: “Verkehrsministerium will Investitionen in Verkehrswege kürzen”. Muß man zu diesem Irrsinn noch irgendwas sagen?

    1. Die müssen bei uns doch alles kürzen sonst reicht es ja für die arme Ukraine nicht obwohl die schon Milliarden schluckt und noch schlucken wird.

    2. das verstehe ich jetzt aber nicht. Man hört doch immer vom militärischen Schengen und, dass das miltärische Equipment schneller durch Deutschland zur Front befördert werden soll. Braucht man da nicht gute Straßen, tragfähige Brücken und funktionierende Güterzüge?

  3. Neuerdings werden ja Lkwfahrerinnen aus Indien eingestellt.

    Da in Europa rund 230.000 LKW-Fahrer fehlen, rekrutiert ein dänisches Logistikunternehmen Frauen aus Indien, um sie in Ungarn zu Truckerinnen auszubilden. “Trucking for Equality” nennt sich das Programm.
    Claus Hansen, Chef der dänischen Spedition Baton hat das Projekt ins Leben gerufen. Sein Unternehmen reagiert damit auf den europaweiten Fachkräftemangel, will aber auch Vorbild sein, noch nicht mal drei Prozent aller LKW-Fahrer in Europa sind weiblich.
    Vier bis sieben Bewerberinnen wählt er pro Jahr aus, dann beginnt für sie eine dreimonatige Ausbildung zur LKW-Fahrerin in der ungarischen Kleinstadt Kecskemét. Der Unterricht in der ungarischen Fahrschule findet auf Englisch statt. Über 100 Inder und rund ein Dutzend Inderinnen machen hier pro Jahr ihren LKW-Führerschein.
    Die 32-jährige Deepa steht kurz vor ihrer Abschlussprüfung, schriftliche und mündliche Tests sowie eine Fahrstunde im LKW muss sie bestehen. Vor allem der Rechtsverkehr – die Inder fahren wie die Briten auf der linken Seite – und die vielen Straßenverkehrsregeln machen ihr zu schaffen. Nach bestandener Prüfung bekäme sie knapp 2000 Euro, ein Vielfaches eines indischen Gehalts. Dafür verpflichten sich die Frauen, mindestens zwei Jahre für das Unternehmen zu fahren – fernab ihrer Heimat und ihrer Familien.
    https://www.arte.tv/de/videos/118267-003-A/re-indische-truckerinnen-auf-europas-strassen/
    Verfügbar bis zum 13/06/2029

    Im Film wird dann eine Grundschullehrerin aus Indien gezeigt die jetzt als Truckerin hier in Europa malocht. Neoliberalismus von seiner konsequentesten Seite ….

    1. Ich hoffe, dass sich das für die Frauen lohnt und es werden auch nicht Tausende sein, die in Europa LKW fahren. Wenn aber lese, dass die für 2.000 Euro malochen und lese, dass die Blutsauger dass als Aktion für die Gleichberechtigung verkaufen, befällt mich auch Übelkeit. Welcher Trost, wenn sie dir, oder hier den indischen Frauen, das Blut aussaugen, dir aber versichern, dass du allen anderen Opfern absolut gleichgestellt bist .

        1. Ja, genau das ist es und ich schreibe es nicht zum ersten Mal: Es ist beeindruckend, dass es gelang, in der Gesellschaft zu verbreiten, dass der Kollege, mit dem gemeinsam Frauen ausgebeutet werden, der eigene Vater oder Bruder, der Partner mit dem sie sich durchs Leben schlägt und die gemeinsamen Kindern betreut, ihre geboren Feinde sind. Hingegen verbindet sie alles mit der Millionärsgattin, der in den Vorstand eines Unternehmens beförderten Frau, mit der Genderprofessorin usw.
          Diesen auf den ersten Blick erkennbaren Schwachsinn überall verkünden zu können, ohne dass umgehend die dringende gebotene psychiatrische Behandlung eingeleitet wird, ist ein Meisterwerk der Propaganda. Respekt!

    2. “die Inder fahren wie die Briten auf der linken Seite”

      Da gibt es noch so “1-2” kleine Länder, in denen das Usus ist.
      Muss wohl Trend gewesen sein, dass dies mangels nationaler Kreativität plagiiert wurde, ohne die Briten nach Erlaubnis zu fragen. 🙄

    3. “Kulifang” nennt man so etwas, Dänemark ist Mitglied der Europäischen Union und beim Menschenhandel verstehen die eigentlich keinen Spaß!

  4. Ich halte das für ein Märchen, dass in Deutschland der Lkw-Verkehr stark zunehmen wird.

    Die Dichte des Lkw-Verkehrs ist stets der Spiegel einer florierenden oder schwächelnden Wirtschaft und Industrie.
    Der Niedergang der Wirtschaft und die Zerstörung der Industrie werden jedoch in Deutschland weiter rapide fortschreiten, so wie es politisch gewollt ist.

    Damit wird auch der Lkw-Verkehr zurück gehen.
    Wenn nichts mehr produziert wird, gibt es auch nichts mehr zu transportieren und es werden auch keine Waren mehr gebraucht, weil Arbeitslose kein Geld haben, um Waren zu kaufen.

    1. Ich glaube, dass es den großen Playern egal ist, ob der LKW Verkehr für Deutschland oder nur durch Deutschland läuft. Auch wenn Deutschland eine entvölkerte Wüste wäre, könnte man die vielen Straßen nutzen, um den Verkehr aufrecht zu erhalten. Der Einzelne oder die einzelne Industrie ist nebensächlich.

      1. Eben. Der Durchgangsverkehr von Belgien nach Polen oder Holland nach Italien wird zunehmen. Aus Deutschland flüchtet mittlerweile jedes Unternehmen, daß kann, und siedelt sich woanders an mit weniger Bürokratiemoloch, sicherer preiswerter Energie, stabileres Umfeld.

        Na dann geht den grünen doch das Herz auf, wenn Deutschland keine Industrie mehr hat. Alles zuwuchert auf den Industriebrachen und -ruinen. Dann ist das Klima gerettet!

    2. Wenn die Schiene schneller wegbricht als die Wirtschaft einbricht, bedeutet das eine Zunahme des LKW-Verkehrs. Dazu sind wir noch Transitland….

  5. Nur ein Beleg dafür, dass man klimabegünstigende Produktions- und Verteilungsstrukturen nicht mit einer Partei, auch keiner “grünen”, soweit überhaupt ein messbarer Einfluss auf das Klima möglich ist, erreichen kann.
    Das ist nur möglich, wenn nach nachhaltiger Produktionsweise, nach Bedürfnissen und nicht nach Profit/Gewinnen produziert wird. Alle etablierten Parteien machen darum einen großen Bogen und sind somit unbrauchbar. Wer auf Warenproduktion setzt, setzt auf die objektive Nachträglichkeit der Wirtschaft, des Marktes, die sich mit Nachhaltigkeit antagonistisch nicht verträgt, wenn rhetorisch auch ständig von der gefaselt wird. Reine Illusion, die “grüne” Politik, weil sie auf Erhalt der herkömmlichen Produktionsweise baut .

  6. Wer erwartet ernsthaft etwas anderes von einer von der Autolobby durchseuchten Politik, Wirtschaft und Bahn? Auch hier sind die “Grünen” TotalversagerInnen. Allerdings wundert mich deren Niedergang nicht: die Grünen haben ihre Schuldigkeit getan, die Grünen können gehen…

  7. “Der LKW-Verkehr in Deutschland soll bis 2051 um rund 50% zunehmen.”

    Nicht nur Deutschland, sondern auch der EU-Raum wird 2051 in der Welt wirtschaftlich nur noch eine unbedeutende Rolle spielen, nicht zuletzt auch deshalb, weil die Bedeutung der Wirtschaftsmacht USA durch Indien und China (und die BRICS-Gruppe) abgelöst wird. Das werden die USA auch nicht mit militärischen/kriegerischen Aktionen stoppen können. In diesem Sog geht die wirtschaftliche Bedeutung Europas den Bach hinunter.

    Das wird selbst selbstverständlich auch negativen Einfluss auf die Dichte des Transit-Lkw-Verkehrs in Deutschland haben. Von daher sind die oben publizierten Vorhersagen vollkommen unrealistisch.

    1. @Alemann
      “Ich halte das für ein Märchen, dass in Deutschland der Lkw-Verkehr stark zunehmen wird.”

      Da irren Sie sich aber gewaltig, denn wenn ab 2029 die Panzertransporter, und nicht nur die, in Richtung Ostfront rollen wird es auf den Straßen noch enger!

      Nach dem Atomkrieg wird es keinen LKW-Verkehr mehr geben aber auch keine Menschen!

      Wir werden es also nicht mehr überprüfen können, denn die meisten hier dürften bis 2051 auch schon aus natürlichen Gründen das Zeitliche gesegnet haben

    2. Wir (EU) hätten uns aber anders benehmen können und weg von den USA mehr mit anderen Weltregionen Handel treiben, als dieser durchgeknallten Europa Kolonie USA.
      Die uns nebenbei reichlich Schaden zufügen. BEWUSST!
      Wir sind wie Huren, die sich vom Zuhälter USA verdreschen lassen.

  8. Sicher ist es nicht gut fürs Klima, oder sagen wir für die Umwelt, wenn noch mehr LKW irgendwelches Zeug durch die Welt karren. Der Minister hat auch vollkommen Recht, wenn er betont, dass es um Fakten und nicht um politische Wunschvorstellungen geht. Da meine Regierung und die meisten anderen in der EU nun mal angetreten sind, ein kosmisches Problem, den Klimawandel, in den Griff zu bekommen, müssen also an anderer Stelle an den Schrauben drehen. Dann geht das schon gut. Und man ist ja nicht untätig und hat bestimmt, dass die Kunstoffdeckel für Schraubverschlüsse an Getränken fest mit der Verpackung verbunden sein müssen. Man sieht, dass sie in der Lage sind, politische Wunschvorstellungen auch umzusetzen. stellt euch jetzt einen LKW mit Wasserflaschen vor. Da sind viele hundert solcher Deckel, die nicht mehr einfach im Hausmüll landen. Ist es nicht großartig in einer Welt zu leben, die von so fähigem Personal gestaltet wird?

    1. Bitte keine Häme! Die neuen festverbundenen Kunststoffdeckelschraubverschlüsse® sind die originellste Erfindung seit Entdeckung des Feuers! Sie lösen (nahezu) alle Umweltprobleme.

      1. Kunststoffdeckelschraubverschlüsse® – das Wort ist gut. Sowas hatte ich vorhin gesucht.
        Und nie, absolut niemals würde ich hämisch sein. Schon gar nicht, wenn es um die Umwelt geht und um die Weisheit der uns Regierenden. Ist außerdem bestimmt verbotenen.

  9. Nun geht der Warentransport in der Regel von einer Firma zur anderen. Das ist zeitsparend, wenn beide Firmen einen Gleisanschluss haben. Was nun unwiederbringlich verloren ist. Dann eben mit LKW, da geht das ohne Umladen und den damit verbundenen Fehlern. Diesen Trend umzukehren wird nun schon seit den 50-ern versucht, erfolglos. Im Sinne von Papst Franziskus: wenn ein Ziel absolut unerreichbar ist, dann sollte man die weiße Fahne hissen.
    Wobei ich eine Befangenheit zur Kenntnis geben muss. Die Daimler AG war im Jahr 1980 gerade mal auf Platz 11 der deutschen LKW-Bauer, jetzt ist er auf Platz 1 in der Welt. Wie der Daimler das gemacht hat? Blut, Schweiß und Tränen, um es kurz zu sagen. Muss ich wissen, denn ich war die meiste Zeit meines Berufslebens dabei.

    Indes ist damit eben noch nicht alles gesagt. Hätte man mit den Chinesen bei Belt and Road kooperiert, dann wäre da eine Möglichkeit, den gesamten Güterverkehr nach Osteuropa und Asien auf umweltfreundlichen Bahnen zu bewältigen. Natürlich nicht in dem Sinne, dass die Chinesen jetzt unsere Züge betreiben. Sinnvoll wäre eine Kooperation, von der beide Seiten profitieren, indem sie die Warenströme der umweltschädlichen Schiffahrt übernehmen. Und: die Waren sind dann schon einmal auf der Eisenbahn und es ist wirtschaftlich, sie so lange wie möglich dort zu belassen. Das könnte die Bahn beleben.
    Aber es hat nicht sollen sein. Das zarte Pflänzchen in Duisburg, wo ein Belt and Road-Knoten existierte, wurde wieder geschlossen. Eine Entscheidung, die ganz klar gegen unsere Interessen verstößt. Eine Anweisung von Uncle Sam und der Vasall hat zu gehorchen. An dieser Stelle nicht anders interpretierbar.
    Wie stellen die sich das eigentlich vor? Deutsche Exporteure sagen ihren Kunden dann, ihr müsst halt vier Wochen warten, bis das Schiff um Afrika herum ist. War doch immer so. Nur merken diese Kunden eben auch, dass es mit Belt and Road schneller geht. Aber anderswo, nicht bei uns.

    Solche Fehler macht man nur einmal. Wenn man erst mal draußen ist, ist es zu spät.

  10. Ich glaube weniger, dass der LKW Verkehr bis 2050 zunehmen wird.
    Auf der Agenda der herrschenden Klasse (Bill Gates, WEF, WHO, respektive UN) steht etwas ganz anderes…

      1. Schätze, das stimmt. Und wenn es weiter so läuft wie im Moment, und nichts deutet darauf hin, dass wir eine Umkehr erwarten dürfen, dann müssen die nicht das schlechtere Los gezogen haben.

  11. Jetzt weiß ich auch, weshalb der Lkw-Verkehr zunimmt:

    Während die einen (wie Deutschland) mit Sanktionen einen Wirtschaftskrieg gegen die russische Bevölkerung führt (und damit der eigenen Wirtschaft und eigenen Bevölkerung schadet), sind die andere nicht so doof und machen super Geschäfte mit Russland, zum eigenen Nutzen, wie soeben die Fachzeitschrift WEINWIRTSCHAFT mit einem Bericht über die aktuellen italienische Weinexporte nach Russland berichtet:

    “Plus für Italiens Export
    Ein Phänomen ist der explosionsartige Zuwachs auf dem russischen Markt (+142,6%)”

    ——–

    Die einen transportieren Panzer in Richtung Osten, die anderen leckeren Wein.

  12. Die beschriebenen aktuellen Entwicklungen zeigen, dass auch in diesem Bereich Grüne an der Macht nichts ändern, was angesichts ihrer neoliberalen und nun primär bellizistischen Ausrichtung nicht weiter wundert.

    An der eingangs angekündigten weiteren Zunahme des LKW-Verkehrs zweifle ich allerdings. Nicht weil ich an einen Sinneswandel bei den Verantworlichen glaube, sondern schlicht wegen des in dieser Voraussage implizit angenommenen gesamtökonomischen Wachstums, den ich für ziemlich unwahrscheinlich halte. Die Europäer können froh sein, wenn ihr Kontinent nicht in sehr absehbarer Zeit zum Schauplatz eines maximal verheerenden Krieges wird. Und auch, wenn das vermieden wird, rutscht laufend genügend Sand ins Getriebe, um eine weitere wirtschaftliche Aufplusterung nachhaltig zu verhindern.

  13. Ich frage mich, ob man die ganzen LKW nicht zu Zügen verbinden könnte. Sie verfügen ja über Abschlepp- und Zugösen. Dann müssten nur immer die vorderen Zugmaschinen für Vortrieb sorgen und die angehängten könnten sich bezogen auf ihren CO-Ausstoß in der Zwischenzeit kleinere Verschnaufpausen genehmigen. Wie bei einem Linearkugellager nimmt dann in festgelegten Intervallen das letzte Zugfahrzeug die Position des ersten ein. Störend wäre hierbei nicht die Ladung, sondern das immense Gewicht der Antriebskomponenten der einzelnen, an solchen Geleitzügen beteiligten Zugmaschinen.

    1. 27 Jahre? Kurzsichtige Kinkerlitzchen.
      In jenem Gremium, das voller Weit- und Voraussicht ein deutsches Endlager für hoch-radioaktiven Atommüll plant, haben sie vor kurzem Streichhölzer gezogen, wer voller Stolz verkünden darf, dass der erste Spatenstich¹ erst im Jahre 2105² erfolgen soll; Vermutlich wird einfach der größte Bombenkrater ausgewählt, an dessen Rand man mehr als eine Minute stehen kann, ohne bewusstlos umzukippen.

      ¹Im übertragenen Sinne. Mehrere Skibob -Mannschaften werden einen Castor-Behälter auf Kanonenrohren (mangels Baumstämmen) in den Krater rollen und dann schleunigst zusehen, dass sie (weniger verstrahltes) Land gewinnen
      ²Einer geht noch? Ach was! Ein Jahrzehnt geht noch! Doch auf einem Jahrzehnt kann man nicht stehen…

  14. Das Bild wurde übrigens wenige Sekunden geknipst, bevor Rudi S¹., mehrfacher Deutscher Meister im Fingerschnipsen, seine leider noch brennende Zigarette erstaunliche 20m weit in die Zunder-Krone eines Baumes trockenschleuderte, auf dass ein Waldbrand entflammte, der sich gewaschen hatte.
    Doch Rudi S. blieb cool wie immer: Schuld war nur der Schlimma Klima. Was kann ich dafür…

    ¹Meiner ist länger als der vom Wissing

  15. Diese Prognose ist einfach nur wahnsinnig.

    Schon heute haben wir so viele Stauzonen. Seien es verkehrsberuhigte Städte, wo man nicht einmal auf großen Zufahrts- oder Transitstraßen durchkommt, seien es die Autobahnen, wo an Werktagen die LKW auf der rechten Spur allen Platz wegnehmen oder auch viele Bundesstraßen, die schon längst an vielen Verkehrsknotenpunkten überlastet sind. Wenn mal eine Hauptroute oder Autobahn total gesperrt ist, dann merkt man so richtig wie alles auf Kante geflickt ist. Dann staut es in großem Umkreis, egal wohin man fährt. Absolute Katastrophe ist auch die Rush Hour in vielen Städten, wo die Landbewohner, alle 1 Person pro PKW, in die Stadt rollen, morgens schlimmer als abends, weil es sich dann eher verteilt.

    Viele Autobahnen und Straßen können auch nicht ohne weiteres ausgebaut werden, wegen Umweltrecht und Anwohnern etc.

    Besonders krass finde ich, wenn ich auf der Beschleunigungsspur auf eine Autobahn auffahren will und auf der rechten Spur kommt eine LKW-Lawine, alle aus Osteuropa, all viel zu dicht aufeinander. Dann fahre ich über das Ende des Streifens drüber, wenn ich vorne eine größere Lücke sehe. Viele versuchen sich noch reinzuquetschen in solche Minilücken, sobald der Beschleunigungsstreifen zu Ende ist und riskieren bei einem Unfall von zwei LKW zerquetscht zu werden oder hoffen gar ein übermüdeter Fahrer bremst für sie.

    An der Ampel, wenn ich neben LKW stehe, schaue ich mir oft den Rost und die kaputten Teile an an Zugmaschinen und Hängern. Das ganze System ist Wahnsinn.

    Eigentlich müssten sie die Bahn für ein gigantisches Milliardenprogramm ausbauen, bzw. müsste der Verkehr endlich überprüft werden, was man braucht an Transporten und was nicht oder Leerfahrten reduzieren.

    Die fehlenden Fahrer wurden schon angesprochen – kein Wunder, die Branche wird von der Mafia über Subunternehmen dominiert, bzw. machen Großspeditionen absichtlich mit denen Geschäfte. In USA fahren schon ziemlich viele Inder als LKW-Fahrer rum. Bei uns, wenn LT auf dem Nummernschild steht, das Land hat den geringsten Mindestlohn in Europa und ihre Abgeordneten im EU-Parlament und Regierung haben absichtlich eine Erhöhung verhindert.

    Es ist ja nicht so, dass es nicht viele Möglichkeiten gäbe Verkehr intelligent zu steuern, sondern es ist der Wildwuchs. Der geschieht absichtlich, damit die Automobilindustrie mehr Fahrzeuge verkaufen kann und damit die Straßenbauer mehr Straßen bauen können usw. für das heilige Wirtschaftswachstum.

    Einer hat auch mal ausgerechnet, wenn wir so weiter machen mit dem Flächenverbrauch, dann ist Deutschland ungefähr 2100 komplett zu betoniert.

    Grüne Politik, eine Verkehrswende, wäre mehr als nötig, aber man müsste sie eben richtig umsetzen. Die wird auch kommen und da es so viele Widerstände gibt, wird sie als diktatorische Maßnahmen kommen, natürlich nicht für die Reichen.

    Ich verstehe übrigens auch immer mehr, warum Reiche Kleinflugzeuge haben.

    1. Wer sich kein normales Flugzeug leisten kann, beschränkt sich eben auf ein kleines.
      Administrativ als “versiegelt” geltende Flächen sind keineswegs zubetoniert.
      Aber wie viel würde es kosten, die ganze BRD zuzubetonieren?
      So kann man sich selbst ausrechnen, wieweit der ganze in den nächsten 76 Jahren hergestellte Beton reicht

  16. Sollte das passieren, sind jedes Jahr 400 bis 800 Brücken komplett zu sanieren. Wobei wir eh schon einen Sanierungsstau von 4000 bis 7000 Brücken in Deutschland haben. Nach dem Erfahrungen von Lüdenscheid kann ich nur sagen, der Kollaps ist dann vorprogrammiert.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert