Lily Phillips schaffte Sex mit 100 Männern am Tag

Beispielfoto einer blonden 23-jährigen Frau, die vor einer Kamera auf dem Sofa liegt.Bild: Adobe Firefly (safe for commercial use)

Die Only Fans-Unternehmerin will im Februar die 1000 knacken.

Schon im Studium sei sie eine “Schlampe” (engl. “slut”) gewesen und mit vielen ins Bett gegangen. Warum dann nicht auch Geld mit sexuellen Dienstleistungen verdienen? Das dachte sich die heute erst 23 Jahre alte britische Only Fans-Unternehmerin Lily Phillips.

Für den Oktober 2024 kam sie auf den Gedanken, an einem Tag mit 100 Männern zu schlafen. Auf YouTube gibt es dazu jetzt eine Doku. Der Film vom 7. Dezember  wurde schon über 6,5-Millionen Mal aufgerufen. Der Filmemacher Josh Pieters verkauft eine unzensierte Version auf der Spendenseite Patreon für 4 Euro.

Dafür gibt es dann klare Sprache ohne die vielen “Beeps” über den sexuellen Ausdrücken. Für die explizite Action hinter der Schlafzimmertür muss man Lilys Kanal auf Only Fans abonnieren. Dort warten fast 400 Filme und rund 3500 Fotos. Zugang für den ersten Monat gibt’s jetzt mit Rabatt für nur 5 US-Dollar.

Doch wehe dem, der die Inhalte illegal verbreitet: Dem droht die Content Creatorin mit bis zu 150.000 Dollar beziehungsweise einem Jahr Gefängnis Strafe.

Großes Geld

In der Doku gewährt die Sexarbeiterin Einblick in ihr Einkommen. Schon im ersten Monat habe sie auf Only Fans rund 13.000 Euro eingenommen. Was sie heute verdient, bleibt aber ihr Geheimnis. Der Regisseur darf die Zahl sehen – und antwortet nur, es sei wahrscheinlich viel mehr, als die meisten sich vorstellen. Das macht es natürlich noch mysteriöser.

Ihr Monatseinkommen dürfte also ein Vielfaches des Jahresverdiensts normaler Arbeitnehmer betragen. In diesen Sphären muss man sich um die Details nicht mehr kümmern: Auf die Frage, wie viele Mitarbeiter sie beschäftige, antwortet sie lapidar “acht oder neun”. Ihre persönliche Assistentin aus dem Off weiß es besser: Es seien neun. Der Regisseur staunt.

Um die Kundschaft bei Laune zu halten, dürfen ihre Follower Bitten an sie richten. Für ein paar Minuten Film ist schon ein dreistelliger Betrag fällig. Genau weiß das auch wieder nur die Assistentin. Die Drehtermine verwaltet sie professionell in einem Business-Kalender.

Als aktuelles Beispiel nennt Lily den Fan, der etwas Spucke von ihr haben will. Diese werde in Kürze von den Assistenten auf den Postweg gebracht. Was der Kunde damit macht, weiß sie nicht. Ob sie an die Möglichkeit eines DNA-Tests mit Informationen über Abstammung und Krankheiten dachte?

Die bestellten Filme werden wahrscheinlich auch auf Only Fans geteilt. So verdient die Performerin mehrmals daran. Die Möglichkeit einer Namensnennung verschafft dem zahlenden Kunden vielleicht Anerkennung in der Community. Only Fans listet zurzeit 2,1 Millionen Likes.

Zum Angebot gehört auch ein “Cock Rating”. Dann bekommt man – auch das wahrscheinlich nicht gratis – ein paar individuelle Worte zu seinem Geschlechtsteil. Am Arbeitsplatz gäbe es für das Teilen eines “Dick Pics” wohl nur die fristlose Kündigung.

Auf Instagram kommt Lily Phillips auf zurzeit 683.000 Follower. Auf X sind es gar 848.000. (Schon dort findet sich explizites Material.) Seit fünf Monaten ist sie auch mit Hardcore-Filmen auf Pornhub vertreten. Wohl in Reaktion auf ihr jüngstes Event schnellte sie dort im Dezember unter die Top 5. Seit 12. Dezember sollen ihre Fans sie zur beliebtesten weiblichen Content Creatorin wählen.

Das Event

Die Doku mit dem lasziven Foto der Performerin, dem Titel “I Slept With 100 Men in One Day” (Ich schlief mit 100 Männern an einem Tag) und dem Statement “I Loved It” hat in der Hälfte ein reflektierendes Moment. Da spricht der Regisseur mit einem anderen Only Fans-Model.

Diese Frau warnt vor einem bizarren Überbietungswettbewerb, der zurzeit auf der Plattform stattfinde. Der Gedanke, dass jemand an nur einem Tag mit 100 Männern schlafen wolle, überrasche sie darum nicht einmal. Was noch bizarrer sein soll, verrät sie aber nicht. Dennoch hoffe sie, dass es sich bei dem Plan um einen Scherz handle.

Lily und ihr Team meinen es aber ernst. Das eigens für das Event angemietete Airbnb möge man aber bitte nicht zu genau filmen. Vielleicht ist ein Porno-Dreh mit 100 Gästen dann doch nicht von denn allgemeinen Geschäftsbedingungen abgedeckt.

An dem großen Tag ist die Tür um 8 Uhr morgens dann erst einmal verschlossen. Erst nach 9 Uhr dürfen Regisseur und Kamerateam herein. Man hat Verspätung. Doch Lily zeigt sich cool. Sie habe immerhin schon einmal mit 37 Männern geübt.

Die Verspätung gab allerdings die Gelegenheit für ein Vorgespräch mit Kandidat Nummer 1. Dieser – Bild und Ton sind verzerrt – meint, er handle eigentlich immer erst, und denke hinterher darüber nach. Später erzählt ein Schweizer, wie großartig die Erfahrung gewesen sei. Für den Gesundheitscheck und Flug habe er 800 Pfund (knapp 1000 Euro) springen lassen. Ein anderer Mann zittert nach seiner Performance vor Nervosität so sehr, dass er kaum trinken kann.

Sicherheit

Als die Aktion online angekündigt wurde, trafen schnell Tausende Bewerbungen ein. Für die Auswahl sollte man Foto, Kopie eines Ausweises – und auch eines Tests auf Geschlechtskrankheiten einreichen. Dass das keine 100-prozentige Sicherheit bedeutet, ist den Leuten klar. Lily sieht es pragmatisch. Trotzdem hat sie mit den Männern zumindest Oralverkehr ohne Kondom.

Die Aktion wird auch von Security-Mitarbeitern begleitet, die die Kamera nicht auf sich gerichtet haben wollen. Lilys Assistentin lobt deren Professionalität.

Im Eifer des Gefechts nimmt man es dann nicht so genau. Von den 100 ausgewählten Männern bekommen viele kalte Füße. Absagen hagelt es dann fast genauso schnell wie die Zusagen. Das große Medienevent droht zu scheitern.

Mit Hochdruck sucht man nach weiteren Männern, die die Ausfälle ersetzen. Manche der willigen Kandidaten sollen einfach einen Freund mitnehmen. So entpuppt sich der Gesundheitstest als Makulatur. Es gilt die Devise, mit allen Mitteln die 100 zu erreichen, zumal die Kameras laufen und alles dokumentiert wird.

Am Ende wird Lily Phillips sogar von Sex mit 101 Männern berichten. Einige der Kandidaten nahmen in der Not und Eile zweimal teil. Ins Guinnessbuch der Rekorde wäre man so wohl nicht gekommen. Ins Zentrum der Internet-Aufmerksamkeit aber schon.

Männer

14 Stunden sollte das Event dauern. Praktisch rechnete man aber mit fünf Minuten pro Mann. Dann hätten eigentlich 8,5 Stunden gereicht. Doch man kalkulierte auch Pausen etwa für eine Dusche zwischendurch oder etwas Essen mit ein.

Nach erledigter Arbeit erklärt sie dem Regisseur in aller Professionalität das Vorgehen. Jeder Teilnehmer wurde von ihr auf die gleiche Weise begrüßt: Wie heißt du? Woher kommst du? Wie schön, dass du hier bist. Da kannst du deine Kleider aufhängen. An was für eine Stellung hast du gedacht?

Ganz reibungslos verlief die Aktion aber nicht. Einige Männer beschwerten sich wohl, dass sie nur zwei oder drei Minuten Geschlechtsverkehr haben durften – und das nicht zur Ejakulation reichte. Lily kommen die Tränen. Dem Anschein nach nicht, weil sie – entgegen der Vereinbarung – auch Sperma in die Augen bekam. (“War wohl ein Versehen.”) Sondern weil sie ihre Fans nicht enttäuschen will.

Die Assistentin ist schnell zur Stelle und umarmt ihre leicht bekleidete, schluchzende Chefin.

Rückschau

Dieser emotionale Moment am Ende der Doku beschäftigt dann auch die Kommentatoren im Internet: Hat sich die junge Frau vielleicht doch übernommen? War sie zu naiv? Ist das wieder der Beweis dafür, dass Sexarbeit Frauen kaputtmacht?

Lily Phillips will von alledem nichts wissen. Ganz im Gegenteil setzt sie noch eine Zehnerpotenz obendrauf: Im Februar 2024 will sie innerhalb von 24 Stunden mit ganzen 1000 Männern Sex haben. Rund 1,5 Minuten pro Kandidat. Oder rechnet sie jetzt damit, mehrere gleichzeitig zu bedienen?

Auch an Kritiker aus dem Gesundheitsbereich wurde gedacht: Am 12. Dezember veröffentlichte sie die negativen Resultate ihres Tests auf Geschlechtskrankheiten auf X.

Sie könnte mit ihrem Plan, an einem Tag eine vierstellige Zahl von Sexpartnern zu haben, in die Geschichte eingehen. Das Internet macht’s möglich. Und vielleicht katapultiert die Aktion sie dann auf Platz 1 der heutigen Pornostars.

An solche Superlative haben scheinbar selbst die großen Pornofirmen noch nicht gedacht. Eine 23-jährige Unternehmerin mit dem perfekten Businessplan für die Plattformen wie Only Fans führt sie vor. Mit der richtigen Logistik könnte es gelingen.

Objektivierung

Es heißt, Pornografie objektiviere die Frau beziehungsweise ihren Körper. Dabei sind von den Männerkörpern in Sexfilmen oft nur Ausschnitte zu sehen.

Nach dem vierzehnstündigen “Stunt” (Kunststück) mit den 100 Männern, wie sie es selbst nennt, erinnere sie sich an ungefähr zehn der Teilnehmer, erklärt sie in der Doku. Um die Individualität der Männer ging es also nicht. Wie beschrieben, hat das Ereignis bei einigen von ihnen emotionale Spuren hinterlassen.

In einem Interview für die Daily Mail blickt die Performerin auf den Tag zurück. Sie sei erschöpft gewesen, “überwältigt und gestresst.” Das Kamerateam, das nach getaner Arbeit zu ihr kam und eine Stunde lang mit Fragen löcherte, habe sie gestört – also die Anfertigung der Doku. Über die 100 Sexpartner äußert sie sich positiv. Den Journalisten hätte sie eine deutlichere Grenze setzen müssen.

Mit Blick auf das nächste “Kunststück” mit den 1000 spricht sie von einem “Fließband von Männern”. Die Objektivierung geht also in beide Richtungen: Ihre Follower und Kunden ziehen aus den Abbildungen und Videos sexuelle Lust. Umgekehrt verdient Lily damit nun viel Geld und Medienaufmerksamkeit. Bei den Stunts sind ihre Sexpartner Statisten zum Erreichen der sensationellen Zahl.

Und das ist eben eine altbackene Medienlogik: Etwas muss neu sein, größer als je zuvor! Und Sex sells sowieso.

100 Männer, sogar 1000 an einem Tag! 10.000 dürften wohl Jenseits des Möglichen sein. Der Daily Mail-Journalist spricht sie auf ihren Wunsch an, einmal mit einem 100-Jährigen Sex zu haben. Da krümmt sich die Performerin vor Lachen: Ja, wenn jemand im dreistelligen Altersbereich das hier sehe, möge er bitte Kontakt aufnehmen.

Auch das wäre garantiert wieder ein sensationelles Medienereignis, wenn die dann vielleicht schon bekannteste britische Pornodarstellerin mit dem alten Mann ins Bett geht. Und der Videobeweis landet dann wieder auf ihrem Only Fans-Account?

Feministin

Lily bezeichnet sich selbst als Feministin. Immerhin mache sie als Frau genau das, was sie wolle. Sie beansprucht die Freiheit, viele Sexpartnerinnen und Sexpartner zu haben, für sich. Begriffe wie “cunt” (Fotze) oder “slut” (Schlampe) besetzt sie positiv.

Auf die Frage des Regisseurs, warum sie sich so nenne, antwortet sie spontan: Das sei doch das, was sie mache, unverbindlichen Sex mit vielen Partnern zu haben. (Das entspricht ziemlich genau der Wörterbuchdefinition von “slut”.)

Schon am 7. Dezember widmete die Daily Mail der Performerin ein großes Porträt in ihrer Printausgabe. Sie sei die Tochter aus wohlhabender Familie. Eigentlich habe sie einen Hochzeitsladen aufbauen wollen.

Damit eignet sie sich nicht als Projektionsfläche für die übliche Erzählung: Mädchen aus schwierigen Umständen wird von der Gesellschaft ausgegrenzt, gleitet ins Drogenmilieu und die Sexarbeit ab.

Und während man an anderer Stelle von älteren Machtmännern liest, die jüngere Frauen ausbeuten, sieht Lily es gelassen: Ja, einige ihrer Sexpartner könnten ihr Großvater sein. Die einzige Schattenseite: “Of course, a relationship will be tricky.” Eine Liebesbeziehung lasse sich schwer mit ihrem heutigen Lebensstil vereinbaren.

Beziehungen

Stichwort Beziehungen: Die Performerin (oder ihre Angestellten) versieht viele ihrer Posts mit Du-Botschaften: Gefalle ich dir? Wie möchtest du mich? Hilf mir beim Orgasmus! Das hier könntest du sein. (Neben einem Foto von einem Blowjob.) Komm zu mir ins Bett! Benutze mich!

Anders als früher der Gang ins Pornokino, in die “Schmuddelecke” der Videothek oder das Streamen eines Videos auf einer Pornosite machen Plattformen wie Only Fans – gewissermaßen Social Media für bezahlten Videotausch – diese Interaktion möglich. Anders als früher behalten die Content Creators jetzt den Großteil der Einnahmen für sich selbst.

Man darf als Zuschauer nicht dem Irrtum erliegen, sich persönlich angesprochen zu fühlen. Man(n) ist Mittel zum Zweck, hier in der großen Lily Phillips-Show. Die Frau hat verstanden, was viele Männer wollen und wofür sie das Portemonnaie öffnen: eine junge, attraktive, willige Frau, die ihre Sexpartner auf jede erdenkliche Art befriedigen will – und der sogar die Tränen kommen, wenn ihr das nicht bei allen gelingt.

Jetzt wo die 100 geknackt sind und die 1000 in Reichweite sind, stellt sich die Frage, wie das Spiel weitergeht. Vielleicht wird Tech-Milliardär Elon Musk auf sie aufmerksam und bietet ihr einen Flug mit SpaceX an – für den ersten live aus dem Weltall übertragenen Sex.

Man wird wahrscheinlich wieder von ihr hören – bis ihr eines Tages die Ideen ausgehen oder sie zusammenbricht. In diesem Fall dürften sich schnell Kommentatoren finden, die sich einig sind, dass Sexarbeit eben doch Frauen ausbeutet und fertigmacht. Bis dahin hätte Lily aber vielleicht schon finanziell ausgesorgt.

Und so wirkt ihr großer finanzieller und medialer Erfolg vielleicht auch auf andere (junge) Frauen: Warum verdiene ich mit einem Knochenjob so wenig, wenn als Internet-Performerin das große Geld lockt? Aber wer sich auf dieses Spiel einlässt, wird auch neue Ideen brauchen.

Die 23-jährige Britin hat die Latte für Nachahmer nun sehr hoch gelegt. So schnell, wie man die Aufmerksamkeit bekommt, kann man sie auch wieder verlieren. Dann findet man “das nächste große Ding” bei der Konkurrenz.

Stephan Schleim betreibt den Blog „Menschen-Bilder“.

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189 Kommentare

  1. Endlich mal ein Beitrag im Overton, dem ich wirklich etwas abgewinnen kann…?!?!?!
    Jetzt weiß ich endlich, welche Werte hier im Westen verteidigt werden. 💋👄 ♫
    Meine Fresse ist das peinlich.. seufz…. ▬|██████|▬ 🙁

    1. Nun seien Sie doch nicht derart entrüstet.

      Wenn der Mann keine anderen als seine sonst üblichen Obsessionen hat, dann lassen Sie Ihm doch bitte wenigstens seine Hobbies.

      Und wenn man hier der Meinung ist, dass es an anderen wirklichen (berichtenswerten) Problemen mangelt, wird das redaktionell schon begründet sein.

      Eine erstmalige Abhandlung über Furunkel und Karbunkel fände sicher auch Interessenten in den sonst so langweiligen Zeiten. 😳🤣

  2. Sex als Aktionsspiel von Feministinnen. Die Frauen, die sich für Gleichberechtigung ihr Leben lang eingesetzt haben, nun ja… Das mit dem Grab halt.
    Mehr ist zu solchem Feminismus nicht zu sagen.

    1. eine der Forderungen der Feministen war: Frauen dürfen genauso blöd, gemein, Sch.. wie Männer sein, nur: sie müssen es nicht!

      lustig wie wenig Männerbewegte da über ihre eigenen Geschlechtsgenossen reden …
      was sagt das also wenn Männer “sowas” angeilt?

      und auch bzgl Frankreich müssten sich ja Männerbewegte fragen: was passiert da wenn sie nicht bemerken dass Frau komatös ist ..

      und von Kindervergewaltigung (für mich bedeutend schlimmer als AfDler oder AfD Wähler oder AfD-Kontaktschuldner) wird Nähe gar nicht von Männernewegten geredet! (warum eigentlich nicht? was ist mit Männern los?)

      und
      PS; lt dem obigen Bericht ist diese Art der Prostition bedeutend besser als am Straßenstrich oder im Bordell oder als begrabschte EscortLady zu arbeiten..

      1. Man sollte aus feministischer Sicht auch einmal mitbedenken, was mit all den Sexarbeiter*innen passiert, wenn man ihr Geschäft, wie jetzt wieder gefordert, verbietet: Die im exklusiven Bereich, wie Lily Phillips, werden es schon schaffen, dann z.B. mit ihrem Hochzeitsladen, die im mittleren Segment werden dann einen “normalen Job” machen müssen, wie viele von uns – und, ja, was wird mit denen passieren, die aus armen Ländern kommen oder für die auf dem normalen Arbeitsmarkt kein Platz ist?

        1. So etwas ist ein strukturelles und gesellschaftliches Problem, das auf dem kapitalistischen Verwertungsprozess beruht.
          Und die, die aus armen Ländern kommen sollten dann gefälligst weiter anschaffen gehen…oder was?
          Wir, die sogenannte westliche Zivilisation, ist doch daran Schuld das die “armen Länder” so arm sind.

            1. Welche Alternativen hat der Durchschnittsmensch denn?

              Subsistenz? Dazu braucht es Landbesitz und viel Arbeitskraft, darüber verfügen die wenigsten.

              Aussteigen und verarmen? Keine Option.

              Weg ziehen? Wohin? Kapitalismus ist inzwischen nahezu global.

              Ich sehe nur eine Möglichkeit: Möglichst wenig konsumieren (sprich: verbrauchen) und nachhaltiger leben. Aber das geht nur sehr begrenzt, und man schottet sich damit bereitwillig von vielen Lebensbereichen ab, die auf reinen Verbrauch ausgerichtet sind. Einsamkeit ist nicht jedermanns Ding.

              Spätestens wenn man Kinder hat, die nicht entsozialisiert aufwachsen sollen, ist der Käse sowieso gegessen.

              1. Na ja – zu jeder Bewegung gibt es auch eine Gegenbewegung. Zur Konsumgesellschaft wären das vielleicht die Ökos. Die pflegen dann mitunter aber eine andere Doppelmoral, etwa im Sinne des Green Washing. Elektrische Lastenräder für alle!

                Ich hatte tatsächlich schon im Schlusskapitel meines Buchs für Willensfreiheit (2023) darauf hingedeutet, dass wir das Nötige zur BEDÜRFNISBEFRIEDIGUNG größtenteils in unseren Körpern haben – und dafür nicht unendlich viele neue Produkte brauchen.

    2. Natürlich geht es immer um Geld und Macht. Sowohl beim “Feminismus” und auch anders wo.
      Man muss nicht die Art und Weise die die Frau Phillips wählt gut finden.
      Jedoch ist das ganze weit ehrlicher, als so manche Frau die einen Mann von vorne bis hinten ausnimmt nur in der Aussicht dass diese mal für ihn die Beine breit macht.
      Im Feminismus ging es wohl anfangs um Gleichberechtigung. De jure ist diese weitestgehend hergestellt. Teilweise werden gar manchmal Frauen übervorteilt. Insbesondere eine Frauenquote halte ich für eine eklatante Missachtung der Wertschätzung von fähigen Frauen.
      Jetzt wird der Begriff Feminismus eigentlich nur noch missbraucht.

    1. Tja, schön wär’s…

      Aber viel zu viele sind Regelrecht süchtig nach der Blödzeitung!
      Auf Nachfrage nach dem „Warum?“
      kommt immer die gleiche Antwort „Sport, die haben die besten Sportberichte“.
      😂🎅😂

  3. Ehrlich gesagt, verstehe ich nicht wirklich, warum Herr Schleim diesen Artikel überhaupt geschrieben hat bzw. warum der Artikel von der Redaktion für veröffentlichungswürdig gehalten wurde?

    Erfährt der zumeist politisch und soziokulturell interessierte Overton-Leser etwas, was über platt Oberflächliches (z.B. Zeitdauer, Vermarktung) hinausgeht??

    Und obwohl ich sonst eher jemand bin, dem eine nüchterne Darstellung der Dinge wichtiger ist als eine subjektive Wertung, so missfällt mir in diesem speziellen Fall doch der teilweise Verzicht auf Wertung und Einordnung. Alles hat eben auch seine Grenze.
    Und wenn etwas geradezu prinzipiell falsch und schlecht ist, dann ist es Grenzenlosigkeit und Maßlosigkeit … egal ob bei dieser abstoßenden Frau Phillips oder sonstwo im Leben und auf der Welt.

    Ansonsten ist @ Panicman zuzustimmen!

    1. Wenn man den Begriff abstoßend wirklich verwenden möchte, da man auf einem hochmoralischen, puritanischen, …, Ross sitzt, würde dieser Begriff doch wohl eher auf diejenigen zutreffen die zahlen.
      Wobei, ich kann mir auch vorstellen, dass diejenigen, welche die Dienste von Frau Phillips oder ähnliche Serviceleistungen nutzen eher den Anbieter als sich selbst als abstoßend bezeichnen würden.

      Ich muss Ihnen allerdings insofern Recht geben, dass dieser Artikel neben einem gewissen Unterhaltungswert und den Kommentaren nicht viel zu bieten hat.

      1. @Bienchen
        30. Dezember 2024 um 11:40 Uhr

        Verstehe ich Sie recht und Sie bestreiten – unausgesprochen, aber doch zwischen den Zeilen erkennbar – die Berechtigung und Notwendigkeit einer höheren sittlichen Ordnung und Moral … ?!
        Und mokieren sich über jemanden, der eine Gleich-gültigkeit aller kulturellen Phänomene ablehnt?!
        Zumindest wirkt es auf mich so.
        Oh, oh!

        Warum soll derjenige, der zu zahlen bereit ist, in Ihren Augen minderwertiger sein als diejenige, die sich freiwillig(!) und ohne Not(!) anbietet??

        Das Problem ist weniger die Prostitution als solche – sie ist ein altes Phänomen – als vielmehr die Maßlosigkeit, in der jene Person sie betreibt.

        Auch die sexistische Bedenkenlosigkeit, mit der sie Männer zu Zahlen und Nummern degradiert.
        Und da ich Ihre Replik schon kenne: Ja, auch jeder Mann, der Frauen und Sexualkontakte zu “Nummern” degradiert, verdient Abscheu.
        Dass es Männer gibt, die sich an ihrem Spiel beteiligen, ist natürlich ebenso abstoßend und unwürdig.

        Man meint zu ahnen – wissen tun wir es nicht – , dass es für die Frau P. anscheinend keine anderen Werte gibt als ihren persönlichen “Erfolg”.
        Das ist sehr arm, das ist armselig, ja erbärmlich.
        Und das muss man auch sagen!

        Damit passt P. natürlich gut in unsere neoliberal-nihilistische Gegenwart. Übrigens komisch, dass Herr Schleim DIESEN Aspekt nicht vertieft hat.

        Nur kurz am Rande eine persönliche Bemerkung:
        P. sieht in meinen männlichen Augen noch nicht mal gut aus. So ein dünnes Persönchen, so ein künstliches Gesicht.
        Fast schon erstaunlich, dass sie es anscheinend tatsächlich geschafft hat, 100 Männer zu finden. Was mögen das für erbärmlich Typen sein?
        Egal – das Thema ist zu unbedeutend als dass hier längeres Nachdenken lohnen würde.

        1. @Wirth
          Ich lehne Doppelmoral ab, ebenso finde ich es unangemessen allen anderen seine persönlichen Moralvorstellungen, die wahrscheinlich sehr christlich oder antiquiert sind, aufzuzwingen bzw. andere Menschen aufgrund anderer Vorstellung in puncto Sexualität zu verurteilen.

          Ich habe nicht geschrieben, dass der Zahler minderwertig ist. Lediglich, dass wenn man moralisieren möchte der Zahler eher abstoßend ist. Stellen Sie sich mal auf den Strassenstrich und schauen, wen Sie abstossender finden, die Damen oder die Herren.

          Die Prostitution ist zumeist ein Problem. In diesem Fall eher nicht, da die Frau gut verdient.

          Meinen Sie das ernst, dass Sie sich um die Armen Männer sorgen, die auf eine Nummer reduziert werden?

          Die Dame über die berichtet wird, verdient Geld und schadet herzlich wenig. Wohingegen Jeder gutbezahlte Mitarbeiter einer großen Firma willentlich Schaden anrichtet bzw. dabei mithilft.

          Wenn Sie sich über das aussehen der Dame aufregen, was schon ein wenig arm ist, gehören Sie wohl zu den Zahlern. Das Bild auf dieser Seite zeigt nämlich jemand anderen.

          Im übrigen stellen Sie sich über Menschen von denen Sie nichts wissen, ausser dass sie andere sexuelle Interessen haben als Sie.

  4. Sie ist eine moderne Leistungsträgerin ..

    Verstehe nicht was der Artikel mir sagen soll. Das Sie enorm viel verdient..?
    Im diesen Kontext waren Frauen noch nie das Problem, Männer dafür um so mehr ..
    Es gehören immer mindestens 2 dazu .
    Besser wäre es , man wäre einmal auf die Technischen Aspekte eingegangen, dann erkennt man, das nicht nur Sie an dieser Art Entwicklung enorm viel verdient ..
    Seiten wo es wirklich um Erotik geht, findet man kaum noch. Sex im Netz, virtuelle Schlachthöfe, die Startseiten alleine schon eklig , erinnert mich an Schlachthöfe ..

    1. Soweit ich aus Dokumentationen weiß, bekamen die Darsteller auf den klassischen Portalen für Internetsex (Stripper, Videoshows & so) nur 10 bis 20 Prozent der Einnahmen. Auf Seiten wie Only Fans sind es 80 bis 90 Prozent – und man bleibt i.d.R. selbst Inhaber des Videomaterials.

      Das macht es eben möglich, das manche der Darsteller bis zu 300.000 Dollar im Monat(!) verdienen, wie ich gerade las. Only Fans selbst hat inzwischen einen Umsatz im Milliardenbereich. Diese Branche zählt zu den Pandemiegewinnern.

      1. @Stephan Schleim:
        Prostitution und Pornographie haben sich schon immer verkauft.
        OnlyFans Pandemiegewinner? Na sicher. Aber ob das in so weit unbedingt negativ zu beurteilen ist?
        Vielleicht ist die Schwelle durch den potenziell wesentlich höheren Verdienst gesunken. Aber ist das wirklich negativ?

        Triebabfuhr ist halt mehr oder weniger im menschlichen Genom verankert.
        Beim Mann etwas anders als bei einer Frau. Aber im Grunde genommen ähnlich, nur dass eine Frau damit wesentlich eher Geld verdienen kann, als ein Mann! Eine Verteufelung wäre meines Erachtens gefährlich, weil es zu fatalen Ersatzhandlungen führen kann, die nicht gerade sehr für das menschliche Zusammenleben geeignet sind.

        1. Ja – ich habe ja versucht, neutral darüber zu schreiben und verschiedene Perspektiven darauf zu berücksichtigen. Das liefert einem hier dann den Vorwurf ein, es sei nicht klar, was man rüberbringen wolle.

          Leute sind es vielleicht nicht mehr gewohnt, Artikel zu solchen Themen zu veröffentlichen, die kein klares Freund-Feind- oder Gut-Böse-Schema beinhalten? Tja, selber denken kostet Energie. Aber zum Glück gibt es auch noch Ausnahmen unter den Leser*innen.

          1. Ja, vielleicht ist es tatsächlich so, dass die nun schon vielen Jahre nicht folgenlos blieben, in denen sich Journalismus darum mühte, uns das Richtige zu vermitteln, uns vor dem Bösen zu warnen, uns deutlich zu machen, was die richtige Haltung ist. Die Option, selbst zu entscheiden, was wir von einer Sache zu halten haben, tut uns nicht mehr gut.
            Insofern sollten wir für den sich breitmachenden Zensurismus dankbar sein, erspart er uns doch die Konfrontation mit unklaren und uns beunruhigenden Dingen.
            Ist irgendwie doch die beste aller denkbaren Welten.

          2. Neutrale Darstellung und Verzicht auf Einordnung und Theoretisierung sind aber zwei verschiedene Aspekte, Herr Schleim. Ersteres ist gerade bei diesem Thema wichtig, zweiteres wärs gewesen.

            Ich nehme mal an, dass Sie, wie bei den sogenannten Drogen auch hier gegen Prohibition sind, auch gegen die skandinavische Variante, die von gewissen politischen Exponenten immer wieder positiv gewürdigt wird. Das darf man aber auch ruhig explizit machen.

            1. Gut. Aber die Regulierung von Sexarbeit wäre ein anderes Thema. Meines Wissens gibt es sowohl europäische als auch internationale Berichte von Menschenrechtsorganisationen, die auch mit den Betroffenen selbst zusammenarbeiten – und die für eine entsprechende Regulierung von Sexarbeit plädieren, nicht für ein Verbot.

              Ein Verbot steht bei Lily Phillips oder Only Fans zurzeit gar nicht zur Debatte – wieso sollte ich dann darüber schreiben?

              Der allgemeinere Kontext, in den ich das einordnete, war im Artikel z.B. die typische Einordnung von Sexarbeiterinnen, die bei Lily Phillips wohl nicht so ganz aufgeht.

      2. Das nenne Ich Fakten, warum nicht im Artikel zu finden ?
        Jeder weiß das hier eine sehr kritische Leserschaft verkehrt …. o)
        Das Thema an sich, schon interessant, eigentlich unter allen Aspekten des Lebens o))
        Das geht viel tiefer, gerade Facebook, wie oft werden da junge Mädels angezeigt wo ich oft Zweifel habe das diese 18 Jahre alt sind. Hier wird legal zielbewußt unterschwelliges offeriert, um die Hirne der FB Nutzer zu manipulieren.
        Facebook generiert darüber auch Klicks was Sie uns als Ihren Erfolg verkaufen , gut für Aktionäre, und verlinken meist auch noch auf anderen Angebote Ihres Konzerns. Die Mädels selber, verlinken oft auf private Angebote, wo aber meist Organisationen dahinterstehen wenn man sich Ihre FB Accounts näher ansieht. Aktuell Latinos meist da zu finden. Freiheit die Sie meinen ..
        Als Erfolgreiches Geschäftsmodell Junger Frauen, ich habe da bis heute 1 nur finden können, wo ich mir sicher war das keine anderen Organisationen dahinter stand , was eigentlich eher für das Gegenteil steht von Emanzipation.
        Mein Eindruck, überwiegend eher organisierter Kriminalität, eben aufgrund der hohen Gewinnmargen.

      3. Es gab mal eine Doku zu klassischen Pornos, soweit sie damals in Deutschland gedreht wurden. Frauen verdienten super, Männer nichts, nur ein einziger konnte davon leben.
        Das wird heute nicht anders sein, daher bitte stets zwischen den Geschlechtern unterscheiden, auch die Kommentatoren hier.
        Für die Nicht-Alle-Polizei: Ja, es gibt auch Hunde mit 3 Beinen.
        Sollte sich der Verdienst hingegen angeglichen haben, nehme ich alles zurück und behaupte das Gegenteil.

  5. Da ich diesbezüglich absolut liberal bin: Interessiert mich nicht die Bohne.
    Meine persönliche Analyse:
    Sex sells!
    Und mit entsprechender Sensationsgier dahinter sind solch Extreme noch besser zu vermarkten, wenn man es “geschickt” anstellt.
    Man erinnere sich an 50 Shades Of Grey!
    Kann richtig scheiße sein, aber bringt halt Kohle. Im Prinzip macht sie es nicht wegen dem Sex selbst, sondern nur wegen der Vermarktung. Die würde wahrscheinlich auch ihre eigene Oma verkaufen, wenn es ihr einen ähnlichen Ruhm bringen täte…

    1. “50 Shades of Grey” ist ein so banaler, langweiliger Mist, dass man sich wünscht, am Set hätte mal einer die Peitsche zur Hand genommen. Billige Massenware, die nicht anecken darf, Kommerzschund. 😀

      Einfach mal mit “Basic Instinct” von Paul Verhoeven vergleichen, der wischt mir diesem BDSM-Barbie-Märchen den Boden auf, und zwar in allen Ebenen!

      Solch intensive Filme gibt es heute nicht mehr. Die neunziger Jahre sind vorbei.

      1. Hab ich ja geschrieben: Kann richtig scheiße sein…

        Wobei mich auch Hochglanz-“Erotik” aus den 90er mich schlicht nicht interessiert.
        Da schaue ich mir lieber, auch zusammen mit meiner Frau, Homemade-Pornos an.
        So richtig Amateur. Ist für uns deutlich anregender.

        Aber für jedem das seine.

        1. Geht mir auch so, aber wie schon weiter unten angemerkt, der Kommerz hat der Authentizität bereits den Kampf angesagt. Kostenlose Konkurrenz ist nicht akzeptabel. Wer noch etwas “echtes” sucht, kann heutzutage lange suchen.

          1. Wer noch etwas “echtes” sucht, kann heutzutage lange suchen.
            Findest du? Weiß nicht. Natürlich gibt es einen Haufen Profis die auf Amateur machen die das dann verkaufen.
            Und seit OnlyFans verdient man dann anscheinend tatsächlich auch etwas daran, das manche sich überlegen mit ihren Partnern die die selbe promiskuitive und gleichzeitig exhibitionistische Neigung haben, ein paar Eurolein dazuzuverdienen. Was nicht das schlechteste ist, solange es keine “Mainstreamware” ist.
            Vorschauen dazu gibt es auf den üblichen Adult-Tube-Plattformen.

  6. @Panicman, @Wirth: Ich sehe schon, das ist wie beim Thema Prostitution: Millionen Männer nehmen solche “sexuellen Dienstleistungen” jährlich in Anspruch, allein in Deutschland; doch wenn jemand einmal darüber schreibt, wie das Business organisiert ist, dann ist das “abstoßend”. Na ja.

    1. Ich finde es nicht abstoßend, sondern einfach nur völlig pervers, wie sich manche Zeitgenossen aufführen.
      Das ist der falsche Begriff, da ich normalerweise auch nichts anbrennen lasse, polyamor lebe und sehr freizügig auch im Alter lebe.
      Es ist vielmehr ein Zeugnis, einer sich in der Autodestruktion befindlichen Gesellschaft.
      Nur erwarte ich derartige Beiträge eben nicht bei Overton.
      Auch, wenn mir durchaus bewußt ist, das 50% des Internets aus Sexseiten besteht.
      Das sollte man hier auch mal erwähnen,
      Wenn der Kapitalismus endlich abgeschafft ist, wird es solche Dinge hoffentlich auch nicht mehr geben.
      Eben, auch ein Grund mehr dies, um so nachdrücklicher zu fordern.

      1. Aus der Selbstbeschreibung: “Das Overton Magazin versteht sich als Stimme gegen Debatteneinengung und Moralismus. Es hinterfragt die allgemeinen Narrative und ist dezidiert kein ideologisches Sprachrohr oder Verlautbarungsorgan, sondern fühlt sich der Aufklärung verpflichtet.”

        Der Artikel klärt über ein aktuelles Online-Geschehen auf, das bereits viele Millionen Menschen erreichte und wahrscheinlich noch viel mehr erreichen wird (steht im Artikel), erklärt ein paar Aspekte dieses Verdienmodells und hinterfragt allgemeine Narrative über Sexarbeit.

        Soweit ich weiß, herrschte in den (dem Namen nach) sozialistischen bzw. kommunistischen Ländern mehr sexuelle Freizügigkeit, was aber schlicht an der geringeren religiösen Unterdrückung liegen könnte – oder dass die Obergenossen sich dachten, die Menschen sollen im Privaten machen, was sie wollen, so lange sie sich nicht ins Politische einmischen.

        Schreiben Sie doch gerne einmal einen Artikel über Ihre Vision von Sexualität in einer post-kapitalistischen Gesellschaft. Würde mich aufrichtig interessieren.

        1. Habe kein Problem mit Pornographie, im konkreten Fall fand ich den Informationsgehalt des Artikels dann schon eher dünn. Gangbang-Filmchen, selbstständige und erfolgreiche Darstellerinnen oder OF sind jetzt alles keine neuen Phänomene.

          Andererseits scheint’s für das hiesige Zielpublikum dann doch irgendwie Neuigkeitswert zu haben. Die Entrüstung Opis in den Kommentaren ist dann zumindest ulkig.

            1. Gangbangrekorde sind ein alter Hut. Das gab es schon vor 30 Jahren als das Sexthema in den privaten TV Sendern modern wurde. z.B. “Liebe Sünde” mit Mo Asumang “Die Fernsehsendung “Liebe Sünde” wurde von 1993 bis 2000 wöchentlich zunächst vom Sender VOX, danach auf ProSieben ausgestrahlt.” Von Mo Asumang habe später nicht mehr viel gehört. Und dann natürlich “Wa(h)re Liebe” mit Lilo Wanders. “1994 bis 2004 regelmäßig donnerstagabends auf VOX ausgestrahlt.”

              Also 10 Jahre. Wenn das wöchentlich kam, waren das so ungefähr 500 Sendungen. Glaubt ihr im Ernst, es gibt da noch neues, das dort nicht abgefrühstückt wurde. Rauf und runter kam da so Zeug. Also wirklich 100 Männer am Tag – Huh wie skandalös – gähn. – Einfach nur peinlich, so zu tun als sei das irgendwie neu.

        2. Im Osten war der Umgang mit dem eigenen Körper natürlicher und nicht von der hier allgegenwärtigen kommerziellen Ausbeutung durch sexualisierte Werbung, das sexualisierte Hollywood ebenso wie Pornografie und dem Rotlichtmilieu überprägt. Dagegen waren die obligatorischen Filmnakedeis in den Defa-Filmen ab Mitte der 70er Jahre harmlos.

          Die Wessifizierung war begleitet vom Zurückdrängen der Ende der 80er Jahre allgegenwärtigen FKK – Kultur durch die westliche bigotte Prüderie.

          Kirche hat heute vor allem Einfluss auf ein restriktives Familien und Scheidungsrecht, das restriktive Abtreibungsrecht und die erst in den 90er Jahren erfolgte nachholende Abschaffung des in der DDR schon seit anfang der 70er Jahre abgeschafften Paragraphen 175. Und natürlich hat sie sich über das Bildungswesen (Kita, Schule, Hort) Zugriff auf die Köpfe der Kinder verschafft.

    2. Stimmt, DAS ist unsere Gesellschaft. Die Milliarden Umsatz generieren sich ja nicht durch Pfandrückgabe, sondern durch aktive Teilnahme von Männern hauptsächlich!

  7. Na ja… Man mag das für fragwürdig halten, aber ganz ehrlich: Mit solch einer Dienstleistung leistet sie für die Menschheit immerhin mehr als all diese tausenden “Influencer/innen”, deren “Arbeit” darin besteht, auf Youtube irgendwelche ihnen selbst unbekannten Produkte auszupacken und zu “erklären”….

    1. Ps: wieso steht über dem Artikel eigentlich ein “Beispielfoto einer blonden 23-jährigen Frau, die vor einer Kamera auf dem Sofa liegt.”??
      Lily Phillips ist doch eine öffentliche Person! Und eine zensierte Version des hier genannten Filmes ist frei auf Youtube zu sehen! Warum dann dieses “Symbolfoto”?
      Kommt dann demnächst über einen Artikel zu Broccoli auch ein Kohlrabi als “Beispielfoto eines einjährigen Gemüses”?

      1. Weil man auch von einer “öffentlichen Person” nicht einfach so Bilder aus fremden Quellen in Medien übernehmen darf? Wie fänden Sie das, wenn sie z.B. als Fotograf DAS Foto ihres Lebens des Bundeskanzlers machen – und das dann jeder gratis kopieren darf, weil es ja eine “öffentliche Person” ist? Informieren Sie sich gerne mal über Bildrechte, Lizenzkosten usw.

        Lily Phillips müsste SELBST z.B. ein Foto unter einer CC-Lizenz frei verfügbar machen. Aber sie will ja gerade ihren Content auf z.B. Only Fans VERKAUFEN.

        Man hätte ggf. einen Screenshot von der YouTube-Doku verwenden können – aber das ist meines Wissens ein Graubereich, der die Anwälte und Gerichte beschäftigt.

          1. Die Frage ist nur, was machen wir stattdessen?

            Solange in dieser Frage nur Schweigen im Walde herrscht, wird es so bleiben, wie es ist.

            Und kommen Sie mir bitte nicht wieder mit “Alle einsperren, enteignen, verbieten, umbringen”. 😉

            1. Du musst wohl auch immer bespaßt werden oder was.
              Kannst dir ein anderes Leben gar nicht mehr vorstellen… hm?
              Die meisten Menschen merken ihre völlige Entfremdung eben gar nicht mehr.

                1. Willst du die Antwort hören? Hier ist sie “…der Kapitalismus ist schuld, der Kapitalismus muss weg…” fast wie eine Schallplatte. Erinnert mich an die K-Gruppen der 80iger. Laberlaber aber machen sollen es bitte die anderen.

                  1. Ich kämpfe seit über 5o Jahren dagegen an, also red hier keinen Scheiss.
                    Hab heute noch Hausverbot in allen Geschäften rund um meinen Wirkungsbereich.
                    Die meisten Dinge kann ich hier sowieso nicht öffentlich machen und das weißt du ganz genau.

    1. Ich zitiere mal: “Der Artikel klärt über ein aktuelles Online-Geschehen auf, das bereits viele Millionen Menschen erreichte und wahrscheinlich noch viel mehr erreichen wird (steht im Artikel), erklärt ein paar Aspekte dieses Verdienmodells und hinterfragt allgemeine Narrative über Sexarbeit.”

    2. Ich bin auch am rätseln was das soll. Gangbangrekorde sind uralt.
      Was soll daran Aufklärung sein? Mit dem selben Scheiß haben auch schon
      die privaten Fernsehsender vor gut 30 Jahren Kohle zu machen versucht. Einfach mal
      “Liebe Sünde” oder “Wa(hre Liebe” googeln. Einen Neu-Aufguss als “aktuelles Online-Geschehen”
      braucht es nun wirklich nicht. Was soll man davon halten? Overton goes Telepolis?

    1. @Heiopei:
      Offensichtlich sind es mehr als man denkt…
      Sonst wäre das ganze nur eine kleine Nische und die gute Frau hätte nicht so einen finanziellen Erfolg.

  8. Ist diese Person und deren Vorliebe für Geld, Aufmerksamkeit und dem, was für manche Mitmenschen Sex bedeutet, irgendeine Zeile wert?
    Warum nicht mal einen Artikel über die „Grooming“ Gangs in GB schreiben? Und deren Unterstützung durch Politik ,Medien…Oder die „neuen“, alten Traditionen in der britischen Flotte, von W.Churchill mit „Rum, Peitsche und Sodomie“ beschrieben…

    1. Dass Wichser irgendwo “reinonanieren” wäre mir neu. Normalerweise nennt man die Freier, bzw. in der akzeptablen Fassung “Lebensmänner” oder sowas.

  9. ja und? ist halt ein stunt.
    es gab schon ekligere:
    etwa ein stuntman der sich in einem (ausgiebig benutzen) dixie-klo eingeschlossen hat,
    welches dann von einem bagger oder so um 180 grad gedreht wurde.
    vor etwa einem viertel jahrhundert auf mtv.
    …wenns allen beteiligten in irgendeiner form spass macht…

    1. denke von spass kann ab mann nummer 10 nicht mehr die rede sein, sie sagt ja von sich selbst sie sei “wettbewerbsorientiert”, also einfach ein versuch für das guiness-buch der rekorde (die allerdings schon länger nicht mehr alles als rekord aufnehmen) und den damit rollenden rubel auf onlyfans.

      1. @zero fox:
        Es gibt immer noch den Typ2-Spaß… Auch Masochismus genannt.

        Das ist das ganze wo es Spaß macht sich selbst zu quälen oder von dritten (einvernehmlich) gequält zu werden.
        Vielleicht gehört sie zu dieser Art von Person.

  10. Man könnte es auch in einem anderen Zusammenhang sehen.

    Marcus Klöckner: „Kundenbindung läuft über sogenannte Fickpartys“ – so steht es im Vorwort zu Ihrem Buch. Was ist damit gemeint? Und: Damit sind wir dann auch direkt beim Fall Epstein, oder?
    https://www.nachdenkseiten.de/?p=126504

    “Tahir Chaudhry: Das schreibe nicht ich, sondern der ehemalige Hedgefonds-Milliardär Florian Homm. Er war selbst Teil der Finanzelite, für die es eine gängige Methode ist, Geschäftsleute und Kunden durch sexuelle Exzesse zu binden und gleichzeitig erpressbar zu machen. Es geht um strategische Machtsicherung und Sex als Währung, um Netzwerke zu sichern und Hierarchien zu festigen.”
    https://www.youtube.com/@FlorianHommOfficial

    “Sexualität ist nun mal eine der stärksten menschlichen Triebkräfte. Sie öffnet Menschen auf der intimsten Ebene, senkt Hemmungen und überlagert rationales Denken. Sexuelle Verführung ist vielleicht das effektivste Einfallstor und Lockmittel für den Zugang zu Macht und Kontrolle. Erstens, sie kann Menschen dazu bewegen, sensible Informationen preiszugeben und sie in kompromittierende Situationen zu bringen, die sie manipulierbar machen, aus Furcht vor sozialem und beruflichem Ruin.”

    “Ich würde tatsächlich noch einen Schritt weiter gehen und die Erpressten nicht nur als Opfer sehen, sondern als bewusste Mitspieler. Viele von ihnen könnten bereit gewesen sein, die Gefahr der Kompromittierung in Kauf zu nehmen, um Zugang zu elitären Netzwerken zu erhalten, die Figuren wie Epstein verwalteten.”

    1. “Ich würde tatsächlich noch einen Schritt weiter gehen und die Erpressten nicht nur als Opfer sehen, sondern als bewusste Mitspieler. Viele von ihnen könnten bereit gewesen sein, die Gefahr der Kompromittierung in Kauf zu nehmen, um Zugang zu elitären Netzwerken zu erhalten, die Figuren wie Epstein verwalteten.”
      Das ist sicher ein Punkt. Aber leider ist das Problem, gerade bei bekannten Figuren, dass sie nicht einfach so daten können. Zum einen werden sie nicht gut darin sein, denn flirten und aufreißen braucht Übung, zum anderen müssen sie immer vorsichtig sein, denn das öffentliche Bild muss gepflegt werden. Deswegen brauchen sie Leute wie Eppstein. Deswegen kann man einen Politiker auch viel besser mit dem Zugang zu Frauen kaufen als mit Geld, denn Geld können sie überall bekommen, aber eine junge, schöne Frau können sie nur selten ficken.
      Es gibt ein Ebook, “The Bene Gesserit Training Manual”, eigentlich denkt man erst, dass es sich dabei um Fandom handelt, aber es beschreibt sehr detailliert und erschreckend genau, wie man als Frau mächtige Personen um den Finger wickelt, mit Bestechung, Drohung und manchmal mit einem Blowjob. Alles, um Macht zu erlangen.
      Insofern ist Sex genau wie Geld ein Mittel Macht zu erlangen.

  11. Und keinem der Foristen ist auf- bzw. eingefallen, dass der ‘Mann’ oder besser wohl der “Penishalter” (wenn nicht gar der ‘dickholder’) mal wieder der ‘Verarschte’ ist. Glaube kaum, dass es je einem Mann gelingen dürfte, was einer Missis Philipps angeblich zu Ruhm&Reichtum verhalf. Von 1000 ganz zu schweigen! Also nix mit Profitmaximierung! “Wir schaffen das” bleibt also nur dem weiblichen Geschlecht vorbehalten. Mit einer Ausnahme, wenn #metoo Glauben geschenkt werden darf: Harvey W. Und der dürfte es zwischenzeitlich bereuen.

    Aber Sex ist derzeit ja in! Nein, nicht auf Neuland, im Fernsäh! Da gab es gerade dieser Tage eine Geschlechtsgenossin von Lilly P., die es wahrscheinlich auch schaffte, das Bäh-Wort von einst – ‘Penis’ – in wenigen Minuten mindestens auch mal 100 Mal über die Lippen entfleuchen zu lassen. War zwar nur eine Wiederholung aus dem Mai, aber eine Johanna Wack schaffte es tatsächlich, den ganzen Saal voller Damen in Begeisterungsstürme ausbrechen zu lassen. Ach ja, die Darstellerin vor Frau Wack (jedesmal wenn ich ihren Nachnamen eingab kam übrigens postwendend erst einmal ein ‘Sack’) war als Riesen-Vulva verkleidet, ihr Vortrag muß auch wahnsinnig lustig gewesen sein, habe ja nur das Schluss-Gegröle des Publikums mitbekommen. Als bekennender und praktizierender Zappist verweile ich – im von mir zwangsgespendeten Staatsfernsehen sowieso – kaum länger als ein, zwei Minuten bevor ich weiterklicke. Wenn ich dann hochzurechnen wage, wie oft wohl das besagte Thema zwischenzeitlich bei längeren Anschaltzeiten angesagt sein dürfte, oh lala.

    In der Mitte der Nacht beginnt bekanntlich der Tag und der – wer weiß das nicht – ist bekanntlich für diejenigen in der ersten&zweiten Reihe reichlich gefüllt mit Propaganda. Und deshalb kann es einem auch passieren, dass einem bei einem ‘Spartenkanal’ benamsten Wiederholungssender statt einem ‘Volker P.’ – wie dereinst gewohnt – jetzt doch tatsächlich eine Frauenkombo unterkommt. Donnerlütt! Ihr minutenlanger Vortrag gefühlt nur ein einziger Satz, ach was Satz! Eigentlich nur “Ficken für den Frieden, Ficken für den Frieden, Ficken für den Frieden…” Also, allzuviel Hoffnung sollte sich Sahra W. wahrlich nicht machen am 23. Februar!

    1. @Mischa
      “Und keinem der Foristen ist auf- bzw. eingefallen, dass der ‘Mann’ oder besser wohl der “Penishalter” (wenn nicht gar der ‘dickholder’) mal wieder der ‘Verarschte’ ist. Glaube kaum, dass es je einem Mann gelingen dürfte, was einer Missis Philipps angeblich zu Ruhm&Reichtum verhalf. ”

      Sie sollten sich dringend an die Anti-Diskriminierungs-Behörde und an die oder den Gleichstellungsbeauftragten wenden. 🙂

  12. Schon ein wenig eklig, wenn man einen Platz nur sehr weit hinten auf dem Männerfließband zugewiesen bekommen hat. Vielleicht waren das ja auch nicht 100 verschiedene Männer, sondern besonders erektile Leistungsträger haben sich nochmals hinten angestellt? Fragen über Fragen. Na ja, sowas gibt’s halt, ist ‘ne Geldsache.

  13. Naja, wenn es sie befriedigt und sie sich dem gerne widmet. Ist doch im neoliberalen Sinn ein gelungenes Start-up.

    „Das Schwierige ist nicht, einfach so Geld zu verdienen. Das Schwierige ist, es mit etwas zu verdienen, was es wert ist, dass man ihm sein Leben widmet.“
    Carlos Ruiz Zafón in Der Schatten des Windes

    „Wenn nur die Ohrring’ meine wären!
    Man sieht doch gleich ganz anders drein.
    Was hilft euch Schönheit, junges Blut?
    Das ist wohl alles schön und gut,
    Allein man läßt’s auch alles seyn.
    Man lobt euch halb mit Erbarmen.
    Nach Golde drängt,
    Am Golde hängt
    Doch alles! Ach wir Armen!“
    Margarete in Faust I

    „Headlines
    Call a conference with the press
    Announce my marriage plans in a wedding dress
    Climb a building at six-below
    On New Years Eve without a stitch of clothes

    I popped out from a cake
    At the president’s ball what a big mistake
    Fifty guns aimed at me
    I was nearly killed but what publicity
    Nominated, something big
    Stole the hottest scene says the Globe and Tribe
    Porno movie comes to light
    But I was starving then so that’s all right“

    I wanna be in the headlines
    Anything to be in the headlines
    …“
    Alice Cooper
    https://www.youtube.com/watch?v=nCfv5kTQkQQ

  14. Man sieht auch hier wieder, wie der Kapitalismus alles zur Ware macht und damit die Essenz einer Sache zerstört, sobald man den Mainstream erreicht und die dicke Kohle winkt.

    Das Internet ist voll mit Porn, aber alles ist der gleiche, billig hin gerotzte, schlecht gespielte Schrott. Sex könnte so vielseitig, vielschichtig, spannend, erotisch, authentisch und natürlich auch künstlerisch anspruchsvoll sein. Stattdessen werden wir mit räudigem Fastfood voll gestopft.

    Ich hab mir mal vor ein paar Jahren so ein paar OnlyFans-Trullas angeschaut, und man merkt diesen Damen einfach an, dass die sich zehnmal am Tag einen Dildo rein schieben müssen. Mich törnt das null an. Aber auch hier gilt eben das Marginalitätsprinzip: Wozu Aufwand betreiben, wenn die Leute jeden Mist gucken? Ist genau wie Privatfernsehen, da ist das Niveau auch längst am Boden angekommen. Der Markt bietet halt auch einfach nichts anderes an. Im Kapitalismus ist der Konsument dem Angebot hilflos ausgeliefert. Mit dem jüngst aufkommenden “KI”-Porn wartet schon der nächste Schwung an seelenlosem Retortenmist auf uns.

    Und immer noch fristen Nacktheit und Erotik in unserer Gesellschaft ein schäbiges Nischendasein. In jeder amerikanischen Serie werden Leute geköpft, misshandelt, unterdrückt, verarscht, ausgebeutet, verprügelt und erschossen aber WEHE man sieht einen Nippel, das ist dann vom Teufel!

    Ich hab früher gerne Amateurpornos geschaut, weil die immerhin authentisch sein konnten, aber das hat man durch zahlreiche Verbote und Regelungen (“Revenge-Porn”, Datenschutz) ebenfalls erfolgreich in den Untergrund verbannt.

    Der Mensch ist von Natur aus promiskuitiv, aber das darf man ja nicht sagen, damit zerstören wir unsere christlichen “Werte”. Hallelujah!

    Dazu dieser ständige Wettbewerb. Wer schafft die meisten Orgasmen? Wer traut sich an dieses 2m Dildo-Monster ran? Wer lässt sich bereitwillig die Klöten zertrampeln und kann am meisten Scheiße fressen? Die Darsteller stopfen sich mit blauen Pillen und Koks voll um jederzeit auf Abruf ficken zu können, lassen ihren Körper operativ misshandeln und rasieren sich das letzte Haar weg, nur um die Anforderungen eines eingeengten Schönheitsideals zu erfüllen. Das ist ein kranker Irrsinn in meinen Augen, der mit Zuneigung und Erotik überhaupt nichts mehr zu tun hat. Ich meine, wer anfängt, Orgasmen zu zählen, ist doch irgendwo falsch abgebogen oder?

    Der Kapitalismus wandelt Sex in Sexarbeit um, das Ergebnis sehen wir hier: Seelenloser, erniedrigender Schund als Massenware zur verzweifelten Selbstbefriedigung, weil die bürgerliche Welt so gnadenlos sexualitätsfeindlich ist. Die Gesellschaft ist oversexed und underfucked und wird auch hier wieder nur ausgebeutet, von echter Freiheit keine Spur. Im Netz lernst du als Mann keine Frau mehr kennen, für die du nicht bezahlen sollst.

    Wie kritisierte Oscar Wilde einst: “Everything in the world is about sex, except sex. Sex is about power.”

    Ein Scheiß ist das alles.

    1. Darin zeigt sich die evangelikal-christliche, körperfeindliche Verklemmtheit des angelsächsischen Kapitalismus. Für mich ist das im Grunde nur die moderne Version von “Licht aus, Reinraus und fertig”, heute in der Version “Grelles Licht an, Reinraus und fertig”. Mit Erotik, körperlichem und auch seelischem Genuss hat das nicht mal im entferntesten etwas zu tun. Daher auch die versuchte Zerstörung der Geschlechter. Wer nichts mehr fühlt, ist leichter manipulierbar – und schneller zu Gewalt und Krieg bereit. Arme Schweine, das…😔

    2. Wer noch etwas “echtes” sucht, kann heutzutage lange suchen.

      Findest du? Weiß nicht.
      Natürlich gibt es einen Haufen Profis die auf Amateur machen die das dann als das verkaufen.
      Und seit OnlyFans und Co. verdient man dann anscheinend tatsächlich auch etwas daran, wusste ich bis heute nicht, das manche sich überlegen mit ihren Partnern die die selbe promiskuitive und gleichzeitig exhibitionistische Neigung haben, ein paar Eurolein dazuzuverdienen. Was nicht das schlechteste ist, solange es keine “Mainstreamware” ist.
      Vorschauen dazu gibt es als Werbung dazu auf den üblichen Adult-Tube-Plattformen.

      Wie kritisierte Oscar Wilde einst: “Everything in the world is about sex, except sex. Sex is about power.”
      Hingegen wenn man Sex und Nacktheit auf der anderen Seite verteufelt, wie es die meisten religiösen Kulturen tun, macht es erpressbar und dann geht es tatsächlich um Macht.

  15. Die Wahnsinnsmösen des Universums

    “Vor allem hier in den Vereinigten Staaten geht die Überschätzung des
    Sex ins Aschgraue. Eine Frau, die sexy aussieht, benutzt ihren Körper
    automatisch als Waffe im Kampf um größeren materiellen Wohlstand. Ich
    spreche nicht von der gewerbsmäßigen Hure, ich spreche von eurer
    Mutter und eurer Schwester und eurer Frau und eurer Tochter. Und der
    amerikanische Mann ist dusselig genug, zuzusehen, wie dieser
    Extremismus weiter ins Kraut schießt. Sicher, man muß
    berücksichtigen, daß der amerikanische Mann schon in frühester
    Kindheit weichgemacht wird von der Tretmühle der amerikanischen
    Erziehung und dem behämmerten amerikanischen Elternhaus und von der
    Werbung, jenem speziellen amerikanischen Monster. Wenn er also ins
    entsprechende Alter kommt, ist er präpariert, und seine weiblichen
    Gegenspieler kennen ebenfalls ihren Part und lassen ihn vor sich
    hecheln und winseln und die Dollarscheine ausfahren.

    Deshalb hassen sie auch ihre Konkurrentinnen, die gewerbsmäßigen Nutten
    mit dem Gummi unter dem Leintuch, bis aufs Blut. Die rein geschäftsmäßige
    Attitüde der professionellen Hure wirkt zersetzend auf die Moral der
    amerikanischen Männergesellschaft, der zufolge man sich erst vor dem
    Sexschinken im Staub winden muß, bevor man mal darf, und dann
    außerdem noch den spendablen Freier markieren muß. Mit anderen
    Worten, die Einstellung der professionellen Nutte inflationiert das
    Währungssystem Möse.

    Es stimmt schon: Sex wird zu völlig überhöhten Preisen gehandelt.
    Man betrachte sich einmal mit Verstand eine jener Gruppenaufnahmen
    von Teilnehmerinnen an einem Schönheitswettbewerb oder einer Mißwahl
    – diese Idealfiguren, diese Beine, diese Busen . . . in der Tat, eine
    gewisse magische Ausstrahlung läßt sich nicht abstreiten. Aber die
    Girls wissen alle, daß es sich dabei um KAPITAL handelt. Und dann
    betrachte man einmal die GESICHTER, die einem da entgegenlächeln. Das
    sind keine menschlichen Gesichter. Das ist genormtes Lächeln, in ein
    Stück toten Karton eingestanzt. Die Einzelteile – Nase, Ohren, Mund
    usw. – entsprechen durchaus unseren gängigen Vorstellungen von
    Schönheit; aber als Ganzes sind diese Gesichter häßliche Fratzen ohne
    einen Funken Geist, ohne Intensität, nichts als platte mörderische
    Attrappen aus bemalter Haut. Aber sobald man diese Horrorvisagen
    einem amerikanischen Durchschnittsmann vorführt, wird er prompt
    sagen: “Yeah, die Weiber sind EINSAME KLASSE . . . nichts gegen zu
    sagen.”

    Wenige Jahre später kann man sie dann im Supermarkt sehen, um
    Jahrzehnte gealtert, heruntergekommen, schlampig, übergeschnappt und
    verbittert – sie fühlen sich hereingelegt, als habe man ihre Aktien
    plötzlich weit unter Kurs verscherbelt. Und dann ist Vorsicht
    geboten: ihre Shopping-Karren haben Messerklingen an den Rädern – wie
    die Kampfwagen der alten Nubier. Sie sind die Wahnsinnsmösen des
    Universums.”

    aus “Notes of a dirty old man” von Charles Bukowski, 1969

    1. “Und der amerikanische Mann ist dusselig genug, zuzusehen, wie dieser Extremismus weiter ins Kraut schießt.”
      Der amerikanische Mann hat da schon lange kein Mitspracherecht mehr.

      “Es stimmt schon: Sex wird zu völlig überhöhten Preisen gehandelt.”
      Was ist denn daran überhöht? Falls es dir noch nicht aufgefallen ist, es gibt seit längerem einen Männerüberschuss. Und nicht genug, viele gutaussehende Männer haben mehr als eine Frau und selbst wenn es die gleiche Anzahl geben würde, würde es trotzdem einen Männerüberschuss geben, denn egal ob 20 oder 80 Jahre alt, alle Männer wollen die 18-jährige ficken. Das Problem besteht darin, dass mehr Männer als Frauen geboren werden und die normalerweise erhöhte Kindersterblichkeit bei Jungs weitestgehend ausgeschaltet wurde. Zudem stirbt kaum einer im Krieg, was bei den Menschen in der Vergangenheit ganz anders war, zum Teil bis zu 1/3 aller Männer sind in Kampfhandlungen gestorben.
      Und deswegen ist Sex so teuer, wie er es eben ist. Glaubst du, eine Frau könnte sich dieses Aussuchen leisten, wenn es 30 % weniger Männer geben würde? Da könnte der Nerd mit Brille, Pickeln und Geierhals kommen und sich eine aussuchen die heute mit keinem der nicht mindestens 666 ist (6 figures income, 6 feet tall, 6pack).

  16. Der Dank geht ans Overton-Magazin, ohne dessen breitbeinige Schilderungen unter dem Banner des Meinungspluralismus und der erigierten Aufklärung ich ahnungslos ob des überaus neuartigen und so überraschendem Jahrhunderthappenings völlig untervögelt und damit bis ins Mark verblödet (oder war’s andersrum?) ins neue Jahr gestartet wäre.

    Und gib uns unseren Heiligen Porno auch heute…
    Denn Dein sei die Kraft und der Saft und die Herrlichkeit! Nema

    Eine existenzielle Frage wurde hier leider völlig vernachlässigt:
    Schafft sie bei Doppelpenetration statt die anvisierten 1000 unter Umständen 2000? Unter Volleinsatz müssten doch eventuell dreitausend drin sein?!

    1. Die Macht der Zahlen funktioniert anders: Nach 100 und 1000 müssten es schon 10.000 sein, um denselben Medieneffekt zu erzielen. Das dürfte, vermute (hoffe) ich, auch für eine Lily Phillips unerreichbar sein. Oder sie dehnt die Zeitspanne aus, auf z.B. einen Monat?!

  17. Titel gelesen, 3 Absätze quer gelesen – Kinner, dieser “Artikel(?)” hätte nun WIRKLICH nicht sein müssen…..

    Gott sei Dank habt Ihr wenigstens das Ding nicht am frühen Morgen eingestellt !

      1. Lieber Herr Schleim
        ich mache Ihnen ja nun keinen Vorwurf weil Sie mal so richtig Lust hatten in die Sexkiste zu greifen.

        Die Sache ist nur: Für manche Mitmenschen wie mich ist es halt einfach nur ekelhaft Sex als quantitativen Wettbewerb ins Hirn gehämmert zu kriegen. Stellen Sie sich doch bitte mal vor, Sie würden Ihren Penis in eine Vulva stecken, die bereits 10 Samenergüsse anderer Männer aufgenommen hat ohne gewaschen zu werden…. Als Mann würde es mich da schütteln vor Widerwillen, als Frau würde ich mich als Vollidiotin fühlen, die zu wenig Hirn hat um guten Sex zu haben. (Nymphomanin ausgenommen)

        Nicht daß ich in jungen Jahren Kostverächterin gewesen wäre, aber selbstoptimierungs Leistungsdruck im Bett? Neee, Freunde, aber nee Danke ! Insofern finde ich Ihren Artikel hier auf Overton fehl am Platz. Und diese Meinung sollten Sie genauso aushalten, wie ich Ihren Artikel aushalte ohne in Cancel-Hysterie zu verfallen !

        1. Liebe Luisa (übrigens ein Name, der in mir angenehme Erinnerungen weckt), danke erst einmal für Ihre inhaltliche Ausführung.

          Ihrem ersten Kommentar nach haben Sie meinen Artikel nicht einmal richtig gelesen. Dass Sie sich dann die Mühe machten, einen Kommentar zu verfassen – und dann auch noch zurückzukehren und nach Antworten zu suchen, wundert mich.

          Natürlich halte ich solche Reaktionen aus. Sonst würde ich hier weder ins Forum schauen, noch mitdiskutieren. Angeregt haben mich Ihre ersten Zeilen eher nicht.

          Sie haben Recht, dass ich neugierig war, einmal über “so ein Thema” zu schreiben – und ob ein Medium das publizieren würde. Bei millionenfachen Zugriffen darf man wohl ein allgemeines öffentliches Interesse annehmen. Und ein paar der Kommentare hier finde ich recht originell.

          Noch zwei Anmerkungen zur Faktentreue: Es ist wohl eher eine Vagina als eine Vulva, in die man etwas “steckt” (O-Ton Luisa); und der Vaginalverkehr fand laut der Darstellung ausschließlich mit Kondom statt.

          Mich reizt das trotzdem nicht. Um die 100 Statisten haben sich für dieses “Kunststück” aber offenbar hergegeben. Wem’s gefällt…

      1. Mann: Gefällt mir nicht, ich machs besser oder halte das Maul.
        Frau: Mecker Mecker Mecker, das ist Doof, macht das gefälligst besser!
        Alles Evolution.

  18. Guter Artikel, der die neoliberale Selbstausbeutung in Reinform aufzeigt.
    Der Körper als umsatzgenerierende und masseverarbeitende F….maschine (soviel zu ihrer ganz besonderen Auslegung von “Feminismus”, von “Freiheit” ganz zu schweigen)
    Sex sells….was am Ende bleibt, kann man sich in den endlos langen Listen be- und vernutzter Darstellerinnen anschauen, die, von der Branche ausgespuckt, ihrem (in vielen Fällen sehr jungem) Leben suizidal bzw. durch Drogen, Alkohol und/oder Tabletten ein frühes Ende setzten.
    Solche Phänomene passen gut in unsere kapitalistischen – einzig Wachstum und BIP ausgerichteten – Verwertungs- und Wegwerfgesellschaften.

    1. Na ja – wenn sie rechtzeitig aussteigt, bevor sie ausbrennt, dann ist sie mit Mitte 20 schon Multimillionärin und hat ausgesorgt.

      Von dem Geld kann sie sich eine gute Therapeutin leisten – und hat dann noch viele, viele Jahre, um das Leben zu genießen.

        1. Wie wär’s mit: Neid?

          Ich kann allein schon aufgrund meines Geschlechts und Alters nicht so gut verdienen wie sie – und will gar nicht wissen, wie viele Stunden meines Lebens ich noch sinnlos in Büros und Sitzungen verbringen muss.

          1. Da ist nichts, was sich mit einer anderen Identität nicht herstellten ließe.
            Deutschland anno 2024 bietet da unbegrenzte Möglichkeiten.
            Ausreden zählen nicht mehr…..

              1. Wer sagt denn, dass die Dame unehrlich arbeitet?

                Der Unterschied ist doch, das Sie Herr Schleim als Angestellter nichtselbstständig und damit abhängig beschäftigt sind, wohingegen die Dame ihre Kohle als Unternehmerin verdient.

                Damit unterscheidet sie sich nicht vom Autohausbesitzer um die Ecke. Vielleicht mag ihre Gewinnmarge etwas höher und ihr Kapitaleinaatz etwas geringer als beim Autohausbesitzer sein, aber das war es auch schon. Neid wäre wenn, dann auf die Ungleichheit und Ungerechtigkeit der hiesigen Gesellschaft angebracht. Bezogen auf die Dame speziell wäre er höchstens Ausdruck der moralischen Bigotterie eines Akademikers ( was ich ihnen nicht unterstellen mag, ich plädiere eher auf beim Schreiben nicht nachgedacht.)

            1. Blödsinn, keine Transe kommt auch nur annähend an den Beliebtheitsgrad von Frauen ran. Dass da nur unsinnige Antworten kommen zeigt, dass Herr Schleim schon ganz richtig liegt. Frauen sind halt in jeder Gesellschaft (im Durchschnitt) mehr wert als Männer und dadurch steigt der Preis, den ihre Gesellschaft kostet, selbst wenn es sich um ein Simulakrum (wie Porno) handelt.

      1. Vorsicht Falle, Nepper Schlepper Bauernfänger Feministen. Man muß leider aufpassen, worauf genau man antwortet. Hier:
        Frau verdient, Mann ist nachher genauso verbrannt. Erwähnt wird jedoch nur sie, als Opfer. Obwohl freiwillig und fettem Verdienst.
        Es gibt einen deutschen Film, vielleicht 10 Jahre her, indem Porno eine kurze Rolle spielt. Beim Filmfest erklärte der Regisseur acn der Vorführung, es läuft tatsächlich wie dargestellt, das sei nicht ausgedacht oder übertrieben. Nur vom Mann verlangt man ständige maximalleistung, eingeteilt in „Ficker, Spritzer, Pisser“, eben auch durch Spritzen in die Nudel und ähnliche künstliche Leistungssteigerungen. Bis am Ende auch das nichts mehr nützt und der Abdecker ruft.
        Verdienst auch laut dem: weniger als armselig, natürlich nur für ihn.

  19. Wie kommt der Stephan Schleim auf “Sex mit 100 Männern”?! Die Lily hatte keinen “Sex” mit ihnen, allenfalls Geschlechtsverkehr.

    Daß dies kein Fingerfehler in der Wortwahl ist, kann man bestens am Bukowski-Zitat von “DasNarf” erkennen.
    Umwertung / Abwertung ist halt nicht einmal eine Antithese, geschweige Gegnerschaft, ja, bei diesem gleichsam “existentiellen” Thema nicht einmal ein sich abwenden, nicht einmal das!

    diese Idealfiguren, diese Beine, diese Busen . . . in der Tat, eine
    gewisse magische Ausstrahlung läßt sich nicht abstreiten.

    Das “intellektuelle” Äquivalent in Schleims Text heißt “Objektivierung”. “À bas, das Sexualobjekt”, höhnte schon der Marx dazu, vor fast 200 Jahren, in der “Deutschen Ideologie”, als sei es nicht Wunsch und Ziel eines menschlichen Tieres, Sexualobjekt zu werden und zu sein – weil das halt lust- und freudvoll ist.
    Ist es das nicht, ist derjenige halt kein Sexualobjekt, sondern etwas anderes.

    Ein sehr einschlägiges interessiertes Mißverständnis beim Bukowski ist dies:

    … die Girls wissen alle, daß es sich dabei um KAPITAL handelt.

    Okay, dieses Mißverständnis mag von jungen Mädchen, auch noch vielen jungen Frauen, geteilt werden, in den USA ganz gewiß noch ein Stück breiter geteilt, als in Europa. Aber nach ein paar Jährchen Erfahrungen auf dem Felde weicht das dem Realismus, daß dies “es” kein Kapital, sondern Tauschware ist. Kein kapitalistisch Ding. Sexuelle Attraktion läßt sich zu Geld machen, aber dies Geld muß dann schon auf andere Weise kapitalisiert werden, seine Herkunft tut nichts dazu – “Sex” ist weder Produktions- noch Reproduktionsmittel, dazu fehlt ihm die (Gesamt-)Gesellschaftlichkeit, es ist und bleibt etwas, das konsumiert wird, wie jede naturgegebene Voraussetzung gesellschaftlichen Daseins.

    Andererseits läßt sich ja nicht abstreiten, daß die Erscheinungsform von gesellschaftlich angewandter sexueller Attraktion im Kapitalismus die einer Ware ist. Was ist also die Auflösung des scheinbaren Widerspruchs?
    Ganz einfach: Die Ware, die da verhandelt und zu Geld gemacht wird, ist etwas anderes, als das, was her gegeben wird. Es ist nicht “Sex” was da hergegeben und verhandelt wird, sondern Ehrbarkeit
    Es ist die Ehrbarkeit von Epheben (m/w), von jungen Frauen und Männern, von Geliebten, Gesponsen, Eheleuten, Müttern und Vätern welche die Prostitution verhandelt. Die Hure ist verächtlich, weil sie mit etwas handelt, was sie nicht besitzt, was allenfalls ihren Kunden und deren aktuellen, ehemaligen und künftigen Sexualpartnern zu eigen sein soll.
    Und solche Ehrbarkeit heißt halt neumodisch “Subjekt-Sein”, als wären nicht alle Tiere im Verkehr, welchem immer, Subjekt und Objekt des Geschehens zugleich.

    Eine Gemme.

      1. Mein Kommentar gibt dir keinerlei Anlaß, zu erwägen, ob Du Dir die Sprache (parole!) nicht allzu willfährig von Krethi und Plethi, Geld- und geldwerten Interessen, sowie gesellschaftlichen Wächter- und Verwaltungsrorden gleichermaßen entwenden läßt?

  20. 1000? Lächerlich! „Ein Mann und viertausend Frauen. Autobiographie des größten Pornostars aller Zeiten.“
    Da sie dabei weniger leisten muß, soll Madame mindestens 5000 auf dem Zähler bekommen, 5000 mal Geschlechtsverkehr wohlgemerkt, nicht nur fummeln und rubbeln, natürlich wie er jedes einzelne mal vor der Kamera mit Team und allem drum und dran.
    An der Biographie fand ich noch die Nebenfiguren am interesantesten, die sich so gerne mit ihm Ablichten ließen. Der Rest war eher langweilig.

      1. Oh Mist, der Tag ist mir hinten runter fallen. War ein test.
        Zum Ausgleich dennoch Kontra. Wenn sie 1000 schafft, oder auch nur 100, ein Mann aber nur 6 am Tag*, was schon viel sein soll für jemanden, der das professionell ausübt, beweist das nur, das sie dabei nichts nennenswertes leistet.
        Insofern: Schmeißt sie zu mit Geld! Denn sie hat es sich durch nichts verdient. Nichtmal die Idee ist neu.
        Was also wäre auch diese Frau ohne Männer.
        Ob das, was sie da tut, unrealistisch für Männer ist, kann man bestimmt ausrechnen. Mehr als einmal rein raus wirds ja nicht sein, womöglich nichtmal das so richtig. 100 sind da für einen Profi also locker drin. Das zehnfache allerdings kann ich nicht abschätzen. Mit Pausen, die Madame ja sicherlich ebenfalls nehmen wird, würde ich das jedenfalls nicht mehr ausschließen. In Rechnung stellen muß man außerdem seinen aktiven Part. Sie ist passiv. In der Anzahl mag er niedriger liegen, in der Leistung wird er höher sein.
        Wo gehts denn hier zum Guinness-Buch der Rekorde, vielleicht wissen die was.

        *Jedes von erheblicher Dauer, nicht nur wenige Minuten.
        In besagter Biographie kommt jemand zu Wort, der diese Leistung außergewöhnlich hoch nennt. War vielleicht ein Regisseur.

        1. Nichts für ungut.

          Es geht halt um ein Medienereignis, “die erste Darstellerin zu sein, die das schafft”, nicht um guten Sex.

          Die Männer sind, wie es auch im Text steht, Statisten, Fließbandmänner für die große Lily Phillips-Show. Wer dafür Zeit, Mühe und Kosten auf sich nimmt, ist selbst daran Schuld. Aber manchen hat’s wohl gefallen.

    1. “1000? Lächerlich! „Ein Mann und viertausend Frauen. Autobiographie des größten Pornostars aller Zeiten.“
      Da sie dabei weniger leisten muß, soll Madame mindestens 5000 auf dem Zähler bekommen, 5000 mal Geschlechtsverkehr wohlgemerkt, nicht nur fummeln und rubbeln, natürlich wie er jedes einzelne mal vor der Kamera mit Team und allem drum und dran.”
      Wir reden hier von einem Tag. Über das Leben verteilt übertreffen die meisten Bordsteinschwalben die männlichen Pornostars bei weitem.

  21. manch knochenjobarbeitgeber verkauft seinen kunden nicht nur die knochenjobdienstleistung , sondern auch noch das zuschaun….natürlich kriegt die knochenjobarbeitnehmerin davon nichts mit ( 🙄 ) und schon gar nichts ab und gefragtwerden musse auch nicht…

    was sonst verschwiemelt im privathaushaltputzen “heimlich” versucht wird mitzunehmen, geht in öffentlichen sanitäreinrichtungen ganz locker mit kleinem aufpreis beim einchecken….gegebenfalls erhöht man die temperatur am arbeitsplatz derart, daß die knochenjobberin “besser zu sehen ist” ……

    ja, war ein 100%-danke, als die “sekretärin” des knochenjobarbeitgebers “auch mal wollte” , denkemal ebenfalls “unentlohnt”, aber mit viiiiiiel elan + zuschauern……

    und wennde da krank bist, sagen die ärzte : du hast nichts, geh arbeiten! und wenns zu heiß wird, sitzte ja an der quelle, nimm ne kalte dusche….

    +++

    schleim is halt wie er heißt…

    1. Stimme zu. Irgendwo muss es bei der Solidarität mit alten Freunden auch Grenzen geben, bevor man durch solche Artikel die Qualität von Overton auf ein Boulevard-Magazin herabschraubt. Und Schleim geht hier auch noch jeden Kritiker seines Textes persönlich-beleidigend an, man kritisiere ihn nur, weil man sexuell total verklemmt sei. Diese Eitelkeit ist schwer erträglich.

      1. “Und Schleim geht hier auch noch jeden Kritiker seines Textes persönlich-beleidigend an”

        Ich habe sämtliche Kommentare gelesen und nichts dergleichen gefunden.
        Bitte bei der Wahrheit bleiben.

        Edit: Kaum schreibe ich das, kommt das:
        “Ich habe den Eindruck, Sie halluzinieren. Brauchen Sie Hilfe?”
        Muss doch auch nicht sein, diese Formulierung der Zurückweisung eines unberechtigten Vorwurfs.

        1. Na ja – wie man in den Wald ruft…… “Helmchen” und ich kennen uns schon länger. Ich habe auch eine Vermutung, wer dahintersteckt. Er versteckt sich halt hinter dem Pseudonym. Etwas inhaltlich Ernstzunehmendes habe ich da auch beim besten Willen aber noch nicht entdecken können.

          Insofern: Wer Dinge sieht, die nicht da sind, der halluziniert (Duden: vermeintliche, eingebildete, durch Sinnestäuschung hervorgerufene Wahrnehmung); da mache ich mir wirklich Sorgen!

          1. Das wird ja richtig gruselig hier. Herr Schleim und ich kennen uns nicht, ich lege auch keinen Wert darauf, ihn kennenzulernen. Ich habe nur einmal einen Artikel von ihm zur Cannabis-Legalisierung kommentiert und scharf kritisiert. Ansonsten ignoriere ich seine Artikel, wenn ich sehe, dass er der Autor ist (auch damals schon bei Telepolis, wo die Artikel keine bessere Qualität hatten). Jeder langjährige Telepolisleser wusste, dass man Artikel von Thomas Konisz, Peter Nowak und Stephan Schleim am Besten ignorierte, da man nur mit Ideologie zugeschüttet wurde. Heute bin ich leider mal wieder auf das Clickbait reingefallen und habe nicht auf den Autor geachtet. Als ich sah, dass der Artikel von Herrn Schleim war, war mir klar, weshalb dieser so wenig der sonstigen Overton-Qualität entsprach.
            Wer hat hier Wahnideen, Herr Schleim?

            1. “Wer hat hier Wahnideen, Herr Schleim?”

              – Offenbar Sie, der hier gerade Löschungen herbeifantasierte und dann auch noch absurde All-Aussagen formuliert.

              Wenn Sie nie etwas Konstruktives beitragen können, warum lassen Sie’s dann nicht bleiben? Es gibt schon genug Unsinn auf der Welt.

  22. Sehe ich das richtig, dass der Kommentar einer Mitforistin gelöscht wurde, die hier fragte, ob Herr Schleim den Text veröffentlicht hat, um sein Only-Fans-Abo zu finanzieren? Geht Overton nun auch in Richtung der Zensurpraxis von Telepolis? Dass Herr Schleim nicht mit Kritik umgehen kann weiß jeder, der schonmal seine Kommentar-Entgegnungen gelesen hat. Herr Schleim hat immer recht! (das schreibe ich nur, damit mein Kommentar nicht auch noch gelöscht wird). Aber eigentlich müsste für das Löschen von Kommentaren wohl Florian Rötzer oder Roberto De Lapuente verantwortlich sein. Weshalb wird hier also gelöscht?
    Ich fand den Beitrag der Mitforistin jedenfalls den sachlichsten und scharfsinnigsten aller Kommentare hier. Ich werde diesen hier nicht wiederholen, um nicht auch gelöscht zu werden (Telepolis lässt grüßen), aber eine gewisse perverse Faszination des Autors scheint doch durch den ganzen Text hindurch, weshalb viele Foristen die Overton-Redaktion hier zu recht fragen, warum dieser Artikel den Qualitätskriterien von Overton entsprechen soll. Mich erinnert der Text an den Bildzeitungsstil der 80er-Jahre, wo unter das barbusigen Mädchen zum Aufgeilen der Leser auch ein pseudo-sachlicher Text gestellt wurde, der beschrieb, was dieses Mädchen gerade so mache und in welchem sachlichem Zusammenhang dieses Bild gesehen werden müsse. Auch Schleim versteckt sich hier hinter verklemmter einer Pseudo-Objektivität, er wolle ja nur informieren, aber die meisten Kommentatoren hier haben sehr wohl erfasst, dass die eigentliche Motivation für den Artikel wohl unterhalb der Gürtellinie lag.
    P.S. Auf welche Weise darf man Herrn Schleim eigentlich kritisieren? Sobald ich erfasse, dass ein Text von ihm ist, höre ich auf zu lesen, denn diese triefe stets vor Eitelkeit.

    1. Sie dürfen meinetwegen kritisieren, was Sie wollen – aber Ihre Kommentare triefen nach meiner Wahrnehmung vor allem von einem Minderwertigkeitsgefühl.

      Wenn Sie Kritik ausüben würden, würden Sie hier einmal eine konkrete Äußerung meines Artikels anführen, die Ihrer Meinung nach nicht stimmt. Bei Ihnen erkenne ich (wieder einmal) nur emotionale Wertungen.

      Wenn es in einem meiner Texte Fehler gibt, werden diese natürlich schnellstmöglich behoben.

      Ich habe den von Ihnen identifizierten Kommentar gesehen. Geistreich fand ich ihn nicht, höchstens polemisch. Auch das ist keine “Kritik”. Schauen Sie sonst halt in den Duden, wenn Sie es mir nicht glauben. Von Löschungen ist mir nichts bekannt.

      Kritik können Sie hier äußern – oder zur Not per E-Mail. Aber wenn Sie nur jammern, sollten Sie sich selbst, der Welt und mir besser den Gefallen tun, es für sich zu behalten.

      1. Meine Spitze wurde vom Autor durch den Artikelinhalt geradezu provoziert. Wer diese harmlose satirische Spitze allerdings schon für polemisch hält, der sollte besser nicht über ein solches Thema schreiben!

        Wiewohl es für einem Psychologen sicher interessantere Inhalte zur Sexualität zu berichten gäbe, als
        in der Dualität von Pornografie (Artikel) und verklemmter kirchlicher Sexual”moral” (Kommentare) zu finden ist. Schade das mein diesbezüglicher Beitrag in der Masse an Clickbait-komentaren und ungünstiger Thread-Platzierung so leicht übersehbar bleibt.

    2. @Helmchen
      Der Kommentar ist doch noch da. Gerade gefunden.
      Ansonsten wurde die 101-Männer-Aktion der Frau Phillips auch andernorts mit viel TamTam-Gratiswerbung für sie und ihren OnlyFans-Kanal thematisiert. Somit ist doch ein Teilziel erreicht. Bei meiner relativ rationalen Beurteilung des Geschäftsmodells gilt das Kaufmannsprinzip von legalem Angebot und entsprechend vorhandener Nachfrage.

          1. Danke, dann fand die Browser-Suche die intelligente Bemerkung von Klaudie nicht, weil es eine eingeklappte Antwort war und nicht ein primärer Kommentar, wie ich dachte. Dann ziehe ich meine Kritik der Zensur gegenüber Overton zurück. Ich ärgere mich dennoch, dass Overton einen solchen Clickbait-Artikel veröffentlicht hat.

          1. Wie erklären Sie sich denn, weshalb hier so viele Kommentatoren die Qualität ihres Artikels bemängeln und Overton fragen, weshalb solch ein Artikel veröffentlicht wurde? Glauben Sie an eine Verschwörung gegen sich?

            1. Sie lenken vom Thema ab (dass Sie behaupten, Kritik zu äußern, was aber nicht stimmt).

              Ich stehe hinter meinem Artikel. Was ein paar Leute davon halten oder nicht halten, ist deren Entscheidung.

              Sinnige Kommentare lese ich gerne. Ein paar habe ich hier schon gesehen. Darüber habe ich mich gefreut. Ihre waren’s (wieder einmal) nicht. 🤷🏻

  23. Sehr lustig ist das. Was diese käufliche Hure will, ist Knete und sonst gar nichts. Soll sie 10.000 ranlassen; was interessiert das mich. Noch eine junge, adrette Frau, die begriffen hat, das man mit Sex viel Geld verdienen kann. Und noch eine, die ihr Geschäftsmodel früher oder später verlieren wird.
    Sie verkauft nicht nur ihren Körper, sondern auch ihre Seele an den Dämon Profit. Wie sie mit 50 aussehen wird, falls sie dieses Alter erreicht, kann man sich leicht vorstellen. Sie wird dann nicht mehr als ein ausgelutschter Kaugummi sein, denn man, wenn der Geschmack weg ist, einfach ausspuckt.

          1. Wenn sie nicht wissen, was eine Seele ist und man das ihnen extra erklären muß, dann steht es schlecht um sie.
            Haben sie vielleicht keine? Über die Antwort dürfen sie selbst nachdenken. Viel Spaß dabei.

          2. Sie haben nichts verstanden. Zu viele Freiheiten führen in den körperlichen und seelischen Ruin. Was heute als Freiheit verkauft wird, ist nichts anderes mehr als Verantwortungslosigkeit und grenzenlose Gier.
            Eine Legende besagt, das John Lennon seine Seele für den maximalen Erfolg der Beatles an den Teufel verkauft haben soll. Er starb mit 40 Jahren.
            Ob sie das glauben oder nicht, ist ihnen überlassen. Ich jedenfalls bin der Überzeugung, das Menschen, die für Geld wirklich alles machen wie diese Frau, in der Tonne landen werden.

    1. „Was diese käufliche Hure will, ist Knete“
      – und eine nicht-käufliche will was? Weltfrieden?

      „die ihr Geschäftsmodel früher oder später verlieren wird“
      Früher geht nicht, das liegt in der Vergangenheit. Später sicher, denn alles endet, selbst die Zeit.

      „Wie sie mit 50 aussehen wird, falls sie dieses Alter erreicht, kann man sich leicht vorstellen.“
      In attraktiver Weise Lebenserfahrung ausstrahlend, ja, kann man sich leicht vorstellen.

      „Sie wird dann nicht mehr als ein ausgelutschter Kaugummi sein, denn man, wenn der Geschmack weg ist, einfach ausspuckt.“
      Was für eine abscheuliche und menschenverachtende Aussage.

      1. Sie dürfen sich gern beschweren über meine Ausdrucksweise. Das ist ihr Recht. Für Overton scheint meine zugegeben harte Ausdrucksweise jedoch tragbar zu sein.

        1. “Für Overton scheint meine zugegeben harte Ausdrucksweise jedoch tragbar zu sein.”

          Ob “tragbar”, weiß ich nicht, sie wird von Overton toleriert. Das ist das Gute an Overton, Meinungsäußerungen zuzulassen und stehen lassen zu können. Das sollte so bleiben.

          Aber das ist nicht der Punkt, Ich “beschwere” mich nicht über Ihre Ausdrucksweise, sondern finde es schlicht abscheulich von Menschen, hier: von Frauen, als “ausgelutschtem Kaugummi, den man ausspuckt” zu schreiben.

          1. Einen Mann so zu beschreiben, das wäre Ihrer Meinung nach okay? Oder wie darf ich Sie verstehen?

            So wie ich den Leserkommentar verstehe, bezieht sich das nicht auf Frauen, sondern auf eine Person, die Sex mit 10.000 Menschen (oder mehr) hat. Es wäre trotzdem nicht meine Sprachwahl, doch ich verstehe die Bildsprache des Lesers.

            1. Ich schrieb:
              “finde es schlicht abscheulich von Menschen, hier: von Frauen”

              Wäre es um einen Mann gegangen, hätte ich vermutlich gesschrieben:
              “finde es schlicht abscheulich von Menschen, hier: von Männern”

          2. Haben sie schon einmal eine Berufsprostituierte gesehen, wenn sie 50 oder 60 Jahre alt geworden ist? Ich sehe eine solche in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen hier in der Stadt.
            Sie versucht immer noch attraktiv zu wirken und richtet sich her, doch ihr Gesicht besteht ausschließlich aus Runzeln. Ihre Sprache wirkt teilweise vulgär und sie trägt bunte Kleidung, mit denen sie aus der Masse heraussticht. Natürlich steht es dieser Dame frei, sich so zu kleiden und so zu sprechen, wie sie will. Sie macht jedoch keinerlei Eindruck auf mich. Altersweisheit erkenne ich bei ihr nicht.
            Ich mag Frauen, die über eine gute Ausstrahlung verfügen und sich nicht für Geld verkauft haben. Sicherlich ist Prostitution das älteste Gewerbe der Welt und sie wird immer da sein, auch in Zukunft. Die Kundschaft ist da. Doch meine Menschenkenntnis sagt mir sicher, mit wem ich es zu tun habe.
            Und wenn meine Menschenkenntnis nicht mehr reicht, dann verlasse ich mich auf meinen Instinkt. Beispiel gefällig? Mein Arzt war zu Beginn der deutschen Ampelregierung von Annalena Baerbock überzeugt und bezeichnete sie als attraktive und tolle Frau. Ich habe daraufhin meine Zweifel an dieser Person bei ihm angemeldet und zu ihm gesagt: “Ich mag sie nicht.”
            Wie man nun sieht, hat mich mein Instinkt nicht getrogen und aus Frau Baerbock ist eine lupenreine Kriegshetzerin geworden.

  24. Also mir hat der Artikel Spass gemacht.
    Denn es fiel mir eine Szene ein, die ich kurz vor Weihnachten am Fleischregal erlebt habe.
    Was ist es, wenn man hier so liest, mit dem Sex den Frauen haben wollen?
    Ich denke: es geht ums befühlen.
    In dem Fleischregal (Kühlschrank im Supermarkt) war auf Augenhöhe
    ein Korb mit eingeschweißten Schweinelenden plaziert, zu günstigem Preis.
    Während ich so grübelte, ob ich das mal probieren sollte
    (es gehört ja nicht zum klassischen Weihnachtsessen- aber immerhin: die Katze hätte auch was davon)
    bemerkte ich, wie vor dem Fleischregal eine Traube sich bildete aus Frauen um die Fünfzig und älter,
    und alle langten nach den vor ihnen aufsortierten Lenden.
    Da wurde zärtlich drübergestreichelt, gedreht, gewendet, nach dem Preis geschaut,
    manche hielten so ein Lendchen sehr andächtig in der Hand, ließen es etwas wippen,
    teils im Einkaufskorb verschwinden, zogen es wieder hervor, fühlten nach, hoben es in die Höhe,
    schauten mit Kennermiene.
    Manche fingen an, andere Kundinnen leicht zu schubsen, drängten sich vor, wollten das beste Stück ergattern.
    Sicher, es mag auch welche gegeben haben, die nichts als Rosmarin, Salz und Pfeffer dazugeben wollten,
    denen das Wasser schon jetzt im Munde zusammenlief.
    Aber die Art und Weise des Betastens, des leichten Abklopfens, die sehnsüchtigen Blicke
    ließen bei mir als Zuschauerin eine ganz andere Konnotation des Fleischeinkaufs aufkommen-
    die der fleischlichen Genüsse.
    Hat jemand hier vom Forum schon mal so ein Lendchen verzehrt?
    Na gut, ich dachte, ich sollte es mal ausprobieren, und so kam auch ich zu einem ca 30 cm langen,
    gerollten schinkenartigen Fleischstück, selbstredend perfekt eingeschweißt,
    und lagerte es in der Speisekammer noch 2 Tage,
    und ja: auch die Katze war begeistert, dass ich bereit war, so ein Festmahl mit ihr zu teilen.

    Ich wette, diese Sofafrau hat den Dreh mit der Küche noch nicht so wirklich raus 😀

    1. also mein alter 😉
      ich kann ja nich kochen, nich gelernt und auch nich per erwachsenenbildung nachgeholt 🙄 , aber….naja, ich versuche -jedesmal erfolglos- beharrlich, mir “wissen” dahingehend zu merken…..
      die schilderung dessen, was diese midagerinnen da betrieben, klingen wie die ratschläge zur handhabung eines “feinen lendchens” von unsrer freundin thea, der wir in ihrem garten (das bisgen selbstbehaltland nachm felderverkauf) geholfen haben (ein bisgen wie “lehrlinge”), -lernen und ernteanteil + verarbeitungstips + “also jana, ….lende…..gut……” , naja und dann ging sowas los wie deine frauengruppe da…..WICHTIG: die begutachtung des fleischstücks auf seinen bestimmungszweck hin (zu munden) …..und ja, sie hatte auch dann immermal so`n “entzücken” oderso, wenn die geschmackserinnerung bei “gelungen” ihr “einkam”….
      also, naja, vielleicht haben all diese frauen bei ner “thea” gelernt?

      1. Try and error.
        Gab doch mal so’n Spruch: ‘Essen ist der Sex des Alters’ oder so…
        Tatsächliches Entzücken.
        Alles muss man tatsächlich erstmal lernen: wie Sex geht, und das mit dem Zubereiten ebenso.
        Last but not least, es gibt Kulturen > Khoi-San im südl. Afrika, da ist Ehebruch folgendermaßen festgelegt: wenn eine Frau an einem anderen Feuer was ißt, gerät ihr Gemahl in Rage.
        Wenn sie hingegen mit einem anderen schläft, dann ist das so wie Notdurft-
        sie konnte einfach nicht anders. (Aus dem Buch ‘Nisa erzählt- das Leben einer Nomadenfrau, Majorie Shostak) Die oben besprochne Dame hätte möglicherwiese gute Karten bei denen.
        Mit Theas hingegen kenn ich mich nicht aus

        1. hmmm, was das “ehezeugs” da soll, ka….
          aber ja, meine “hochachtung” für die arbeit von “gutes essen”-sbereitern besteht schon irgendwie darin, vorher nicht groß was zu futtern bzw “abgegebenes” von “nebenfeuern” nicht hungertilgend zu verspeisen kurz vorm “fudder is fertig” des kochs…..ka, also diese essenszubereiterei ….1h, 2h oder mehr und dann isses innerhalb von n paar minuten “weg”…..ka….also ….
          naja, ich zieh “fudder” lieber ran….dauert natürlich auch “ewig”, aber is mir halt nicht dieserart (kochen) arbeit(sbelastung)….hat sicher mit “bewandertsein” und eben “keine ahnung von haben” zu tun……wo man nicht weiß, was man da tut, wird alles tun ne last…..aber klar, es lernen, bringt entlastung…..aber “arbeitsteilung” auch schon 😉 …..

          und nein, guter sex is nichts zu erlernendes ….

          1. Und ob.
            ‘Design behind Desire’ mal in die Suchmaschine der Wahl eingeben.
            Geschmack will geschult sein.
            Ob es nun Kochkünste sind, guter Wein, Musik, Bildwerke, Literatur, Inneneinrichtung und Architektur oder eben Sex!
            Klar geht es auch ganz roh.
            Aber wenn danach schon fini ist-
            bißchen langweilig das Leben.

            1. mir schmeckt, was mir schmeckt….das reicht mir und bis auf musik und kochen mach ichs mir ziemlich recht….-ungeschult…..ich hatte selten langeweile, hab mir aber immer mehr davon gewünscht…..nuja…..

              jeder nach seinen bedürfnissen und fähigkeiten

              das schönste am zuzweit war, wenn wir beide arg im eimer, aber …..
              und ja, das führte auch zum : schade, immerzu zu müde zu sein für ne nette vögelei…..
              is halt so , wennde “hard working” mußt….

              (in schweden darfste strohballenhäuser baun , aber mir reicht schon der hiesige dunkelwinter ….so saug ich das dunkelheit-bejammern und versuch, die strohballenhaussache zu überhören im aktuellen krimi….aber ja, dürft mans in D, gingen mir sehr sicher “so einige ab” im tun…..die haben 90cm, ich würds hier mit den schmalen heuballen machn, kein wohnhaus, haben ja eins und nicht wirklich mehr groß “strohballenhüttchenfläche” im garten, aber ja, doch, ich wüßt wo….shitkram….verboten werden “brandschutz”, dabei isn eingelehmter strohballen 100% brandfest im gegensatz zu all den holzhütten 🙄 …..ich versteh nich, daß einer hier so ne leckerei verboten is, naja, sie dann eben auch zu nutzen va… 🙄 ….nuja, krimi aufs ohr und ……morgen is frühling…..hahaha -kennste? )

        2. wegen des krimis nochmal n erklärbär….
          was die frauen da mit den fleischstücken veranstaltet haben (könnten) is zum einen das, was die ehemaligen metzgerinnen an der edeka-fleisch-und-wurst-theke mir zu erklären versuchten oder eben -auf ne zielgenaue anwendung hin- thea……das “gute stück” findet man, indem man sich zb dem lendchen gegenüber wie ein pathologe verhält…hier drücken-muß das passieren, da schwenken, muß jenes geschehen, da drüberstreichen, sollte es sich so und so verhalten….
          verstehste?

          und so – als (wäre gern) pathologin (geworden als teen)- konnt ich da-mals die edeka-kolleginnen verstehen und mir was merken…. hatte dann immermal tatsächlich gegrübelt, mich bei den paar selbstschlachtfleischereien als eine der händeringend gesuchten lehrlinge zu bewerben….naja, nu habense alle dicht gemacht 😉 🙁 ….

  25. Ich finde das richtig gut, dass im Overton-Magazin auch mal solche Themen angegangen werden. Das Beispiel Lily Phillips zeigt doch sehr gut auf, wie menschlich kaputt, Kapitalismus und Neoliberalismus im Endstadium sind. Leistung. Erfolg. Geld. Wettbwerb – ist alles, was zählt. Manche nennen das auch “Liberalismus”. Empathie, Mitmenschlichkeit, Liebe oder gar Sinnlichkeit spielen hier gar keine Rolle mehr. Hauptsache die Zahlen auf dem Konto stimmen.

    Viele Grüße von einem Blogger-Kollegen!

    1. In einer kapitalistischen Konsumgesellschaft ist es nur konsequent, dass auch “sexuelle Dienstleistungen” auf dem Markt zum Kauf angeboten werden. Dieses Business macht meiner Meinung nach die Mechanismen besonders deutlich, die heutzutage mehr oder weniger für alle gelten.

      Und ein Blick auf die Gehälter ist auch interessant: Von Stars und Sternchen wie Lily Phillips einmal abgesehen, verdient eine Frau für eine normale “Hetero-Szene” wahrscheinlich so um die 1000 Euro, ein Mann kaum die Hälfte.

      Mir wäre nicht bekannt, dass ein Gender Pay Gap von 100(!) Prozent oder mehr schon einmal eine Gleichstellungsbeautragte auf den Plan gerufen hätte. Aber wenn Männer schlechter gestellt sind, dann sind die ja selber Schuld. 🤷🏻

  26. Zum Thema “Erwiderungen durch den Autor eines Artikels”

    Etwas weiter oben hat sich ein Leser – @ Helmchen – kritisch darüber geäußert, in welcher Weise Herr Schleim auf kritische Kommentare reagiert. Möglicherweise haben das auch noch andere Leser getan; ich weiß es nicht.

    Ich persönlich habe den Eindruck, dass ein derartiger Austausch zwischen Autor und Leser wenig bis nichts bringt, und zwar schon allein deshalb, weil der jeweilige Autor vermutlich gar nicht die Muße hat, sich für die vielen Erwiderungen an Leser ausreichend Zeit zu nehmen. Dieses Sichzeitnehmen wäre aber nötig, wenn es sich lohnen soll.

    Nimmt er sich hingegen nicht die Zeit, dann entstehen meist nur eher spontane, momenthafte und emotionale Kurzbeiträge, die dem Umfang der vom Leser geäußerten Einwände nur in geringer oder oberflächlicher Weise entsprechen und dann wiederum zu newuer Kritik Anlass geben könnten. Eben das sehen wir ja auch in diesem Kommentarstrang. Vermutlich wäre der Autor auch zu anspruchsvolleren Antworten in der Lage gewesen, aber die Zeit reichte eben nicht. Die Lust vielleicht auch nicht.

    Nach meinem Dafürhalten sollte man als Autor so sehr von seinem eigenen Text überzeugt sein, dass es einem schon fast egal ist, ob andere ihn für gelungen oder schwach halten.
    Schreibt man denn, weil man Zustimmung will??
    Das wäre doch klein.
    Das Schielen nach Zustimmung ist sowieso ein Fehler unserer Zeit. Ein Zeichen fehlender innerer Souveränität.

    Angesichts der Vielzahl von Meinungen in unserer immer mehr individualisierten Gegenwart ist es doch das Normalste der Welt, dass praktisch JEDE auch nur etwas pointierte Aussage auch auf massiven Widerspruch, ja niveaulose Anfeindungen stößt. (Je nach dem Niveau der Leser).
    Sich hierüber zu ärgern, ist unpassend.

    Früher hieß es mal: “Viel Feind, viel Ehr.”
    Heute sind viele Menschen hingegen so empfindsam geworden, dass sie mit Kritik nur noch schwer umgehen können und sich nur noch bei Übereinstimmung mit anderen wohl und gebogen fühlen. Die Kommunikationsblasen dieser sozialen Netzwerke verstärken das noch.

    In gewisser Weise muss es einem doch egal sein können, was andere über die eigene Meinung denken.

    Ich selbst würde als Autor nach Möglichkeit überhaupt nicht auf Kommentare reagieren, sondern diese lediglich in Ruhe auswerten .

    1. Lieber Herr Wirth, in meinem Artikel fanden Sie und alle anderen Leser*innen eine sachliche Auseinandersetzung mit dem Thema Lily Phillips/Only Fans. Wer von mir eine sachliche Antwort auf einen Kommentar erwartet, der sollte diesen auch möglichst sachlich verfassen.

      Leser*innen wie “Helmchen” (mir schon länger bekannt) sich nach meiner Erfahrung nicht zu einer sachlichen Auseinandersetzung fähig: Sie behaupten vordergründig, sie würden “Kritik” äußern, doch das ist nicht wahr; stattdessen tischen sie einem einen emotionalen Brei auf, der im Kern nur darauf abzielt, einen anderen Menschen in der Öffentlichkeit niederzumachen. Und weil sie so mutig sind, verstecken sie sich dafür hinter einem Pseudonym.

      Ich sehe dieses Spielchen in der Online-Welt seit inzwischen über 30 Jahren – und habe es in vielen Farben und Formen miterlebt. Ich reagiere mitunter auf solche Kommentare, weil das einen gewissen Unterhaltungswert hat.

      Für eine weiterführende sachliche Beschäftigung mit dem Thema Meinungsaustausch und Meinungsäußerungsfreiheit im Internet empfehle ich Ihnen einen Blick in die entsprechende Rechtsprechung: Gerichte im ganzen Land sind sich weitgehend darüber einig, dass man einer Person, die öffentlich angegriffen wird, mindestens die Verteidigung mit denselben Mitteln erlauben muss.

      Im Übrigen gilt hier für uns alle das Hausrecht des Overton Magazins. Sollte ich dagegen verstoßen haben, dann möge man mir das bitte mitteilen – und dann werde ich entweder mein Verhalten anpassen oder aufhören, hier zu diskutieren.

      1. Nicht persönlich nehmen.
        Hier wie auch in TP sind vllt einige den ‘Incels’ nahe stehende Personen unterwegs,
        die sehr übersteuert an das Thema rangehn, die Sphären klar getrennt haben wollen:
        hier Tech, da Sex.
        Und viele wollen auch nicht erinnert werden an Themen, die sie grade weit von sich geschoben haben.
        Alles was mit Frau zu tun hat: schwierige Mutterbeziehung, Familie, Geliebte, die man gern hätte usw.
        Vereinzelung, Isolation, Sinnhinterfragung- da bietet das Gesellschaftsmodell sehr vielen grad keine befriedigende Lösung.
        Können mir direkt leidtun, diese armen Menschen alle.

        1. Danke – aber ich versuche, Menschen als Individuen zu sehen und insbesondere meine Leser*innen nicht auf Etikette wie “Incel” zu reduzieren.

          Man könnte auch mal untersuchen, inwiefern hinter den so bezeichneten Männern Menschen stehen, deren Lebensplanung (guter Job, Partnerschaft, Eigenheim, Kinder) nicht aufging und die sich dann – unverstanden und frustriert – von der Gesellschaft zurückziehen. In den ((A)Sozialen) Medien sind sie zum Abschuss freigegeben.

          1. Ja, Lebensplanung.
            Das kann ganz fix gehn, dass alles aus den Fugen gerät.
            Einmal nicht aufgepasst, schon rutscht man den Abhang runter.
            Und dann gibts da nicht soviele Netze, die den Sturz oder Fall aufhalten könnten.
            Auch Frauen können betroffen sein, doch als kleiner Tipp vllt:
            selber irgendwie ein Netzwerk starten.
            Leute in ähnlicher Lage finden sich zuhauf.
            So gibt es ja noch die guten alten Vereine, da übernimmt man dann irgendeine Verantwortung, geht zu den Treffen, antwortet auf mails und stellt fest:
            Huch, den anderen geht’s ja fast wie mir.
            Ist jetzt nicht so, dass man ständig beieinander hocken muss, oder Solidarität erwarten, aber man hängt nicht nur alleine rum und schiebt irgendwelchen Frust.
            Genaugenommen könnte ich hier sogar auch noch mehr Leute brauchen,
            handwerklich begabt, um mit dem Bücherregal zurechtzukommen,
            im Gegenzug gäbe es Essen.
            Im Netzwerk sind nämlich jede Menge RentnerInnen,
            die zwar noch bei sich zu Hause leben, aber die Kinder alle im Westen sind,
            oder die sonst niemanden haben. Da klemmt mal hier eine Tür,
            oder das Scharnier ist ab, es zieht rein, beim Pavillion ist das Dach kaputt-
            das alles ließe sich leicht beheben-
            doch es fehlt an Menschen mit den notwendigen Skills.
            Ich hinwiederum bringe den Kuchen mit. Das geht, das haut hin.
            Also, Incels, buddelt euch nicht ein! Geht raus, schaut euch um.
            Einfach mal in den Baumarkt der Wahl stellen und einem alten Mütterchen beim Aufladen eines Regals helfen. Schon kennt man neue Leute.

  27. Logische Folge in einer Gesellschaft, die weder zwischen privat, persönlich und öffentlich unterscheidet noch Geschäftsziele gesellschaftlich politisch bewertet. Welche Handlungsfelder man dafür aussucht ist völlig nebensächlich.

  28. Stephan Schleim schreibt in einem Kommentar:

    In einer kapitalistischen Konsumgesellschaft ist es nur konsequent, dass auch “sexuelle Dienstleistungen” auf dem Markt zum Kauf angeboten werden.

    Dem Satz liegt dasselbe interessierteMißverständnis zugrunde, das ich bereits gestern richtig gestellt hatte:
    30. Dezember 2024 um 15:54 Uhr (Geschlechtsverkehr – nicht “Sex”), allerdings weitet der neue Satz es aus und fügt ihm eine traditionelle, pfäffische Komponente hinzu. Hier ist das Wie und Warum:

    Hätte Schleim “Kapitalistische Gesellschaft” geschrieben, wäre das recht eigentlich noch deutlicher ein moralistisches Urteil, weil jedermann weiß, Prostitution gilt mit guten Gründen als “ältestes Gewerbe der Welt”. “Kapitalismus” dennoch zum Untergrund des Phänomens zu erklären, enthielte deshalb den impliziten Vorwurf, diese Wirtschaftsweise “entfessele” das Motiv des Geldmachens von sozialen, ethischen, gemüt-lichen Schranken.
    Das will Schleim anscheinend nicht haben, deshalb schrieb er “Kapitalistische Konsumgesellschaft”. Das schafft zwar den Moralismus nicht aus dem Satz, verteilt aber den Anwurf implizit zu gleichen Teilen auf Huren und Freier, womit die Sache in die Abteilung “Menschlich- Allzumenschliches” gerückt wird. Die Wortwahl “konsequent” vollzieht zugleich eine geistlich-politische Wendung, weil sie abstrakt eine ver- und gebietende Obrigkeit adressiert, die entscheidet, ob und wie sie gegen das Phänomen einschreitet – oder eben nicht. Schleim will mit dem Wort indizieren, “Verbote” will er für nicht am Platze halten, weil sie eine willkürliche – daher “inkonsequente” – Ausnahme von der Gesittung eines obrigkeitlichen “Laissez faire” in den Schranken der kantischen Imperative zur Schadensverwaltung und -begrenzung seien.

    Eine komplett saubere Darstellung würde den Zusammenhang der aktuellen Phänomenologie der Prostitution (i.w.S.) mit der kapitalistischen Form der Geldzirkulation heraus stellen, welche das gesellschaftliche Dasein der Individuen in seiner Totalität an sie kettet, an ihren “Tropf” hängt, und folglich jedes beliebige menschliche Vermögen in ihren Umkreis zieht.
    Und schon wäre das Phänomen “Lily” vollständig erklärt / dekonstruiert, da brauchte es keine sittlich-geistigen Zusätze mehr.

    Aber Schleim will halt nix verstehen und erklären, er will schleimen. Er ähnelt mir, als ich sehr viel jünger war und ein auf seine Weise idealistischer, aber von mir enttäuschter Lehrer mich einen “Blender” schimpfte. Ja, das war ich mit 16/17 Jahren, ich nutzte halt meine rasche Auffassungsgabe und geistige Beweglichkeit dazu, Autoritäten zu beeindrucken, zu beschummeln, an der Nase herum zu führen. Ich will nicht behaupten, das Motiv spielte keine Rolle mehr in meinem Leben, es ist immer noch Waffe im Köcher meiner Selbstbehauptung, aber ich sehe zu, daß es mein seelisch / geistiges Leben so wenig, wie möglich bestimmt. Deswegen lerne ich unentwegt, deswegen halte ich auf eine möglichst saubere sprachliche Differenzierung, wo ich sie sachlich am Platze ist, um mich selbst an der Kandarre und auf dem Pfad des Wissen-wollens zu halten.

    Stephan Schleim, das zeigt das Beispiel hier, tut das zumindest seltener. Er hat hier nichts gelernt. Er hat bestenfalls gesammelt, nämlich gesellschaftlich gängige oder viabel zu machende Wendungen in seinem intellektuellen Repertoire, seiner Waffensammlung.

    Hier euer Fisch:
    (Up from the Skies, Hendrix)
    https://www.youtube.com/watch?v=wagVqW_cD5c

    1. Wissen Sie, wenn Sie die Diskussion vor allem auf der moralischen Schiene führen wollen und wir uns noch nicht einmal darüber verständigen können, dass “Sex” ein anderes Wort für “Geschlechtsverkehr” ist, dann kommen wir hier nicht ins Gespräch.

      “Stephan Schleim, das zeigt das Beispiel hier, tut das zumindest seltener. Er hat hier nichts gelernt.”

      So schreibt niemand, der diskutieren will; so schreibt jemand, der vor allem: urteilt.

      Einen guten Rutsch Ihnen in 2025!

    2. ich wette 3 biere darauf, dass thomas gruen den artikel nicht gelesen hat. nichts dagegen, habe das gleich gehalten, war schon informiert genug von den mainstream-medien. guten rutsch allerseits.

  29. Der Artikel wird auch durchs lesen nicht besser. Was hat das Marketing einer Pornodarstellerin auf overton zu suchen? Wird overton dafür bezahlt? Erhalten die Autoren einen Weihnachtsbonus von Frau Phillips? Denn die Gründe die Schleim anführt sind dünn und verlogen.

    1. Der Artikel klärt über ein aktuelles Online-Geschehen auf, das bereits viele Millionen Menschen erreichte und wahrscheinlich noch viel mehr erreichen wird …

    Also ein Online-Geschehen, wohl im Unterschied zu einem Geschehn im Real Life. Nun ist es so, dass noch nicht mal das Real-Life, bloß weil es aktuell ist, auch berichtenswert ist und das gilt für “Online-Geschehen” noch viel weniger. Da hätte Overton viel zu tun, wenn jedes “Online-Geschehen” dazu verpflichten würde einen Artikel zu schreiben. Ich wusste auch nicht, dass Overton sich Beobachter des “Onlinegeschehens” versteht. Und warum die Aktivitäten irgend einer Porno-Queen/Schlampe (Selbstbezeichnung) von Interesse sein sollten, das erschließt sich wohl nur Herrn Schleim und der overton Redaktion. Umfallende Reissäcke in China wirken wie ein Krimi dagegen.

    2. erklärt ein paar Aspekte dieses Verdienstmodells und hinterfragt allgemeine Narrative über Sexarbeit.

    Gut schauen wir uns mal an wie diese Aufklärung aussieht.

    Großes Geld – In der Doku gewährt die Sexarbeiterin Einblick in ihr Einkommen. Schon im ersten Monat habe sie auf Only Fans rund 13.000 Euro eingenommen. Was sie heute verdient, bleibt aber ihr Geheimnis. Der Regisseur darf die Zahl sehen – und antwortet nur, es sei wahrscheinlich viel mehr, als die meisten sich vorstellen. Das macht es natürlich noch mysteriöser. Ihr Monatseinkommen dürfte also ein Vielfaches des Jahresverdiensts normaler Arbeitnehmer betragen.

    Sieht so “Aufklärung” aus? Es wird ja noch nicht mal verraten, wie der Verdienst wirklich ist. Sie kann sich neun Mitarbeiter leisten und verdient ein vielfaches eines normalen Arbeiters. Ist das Aufklärung? Das ist Angeberei. Das ist rumbluffen mit dem “Großen Geld”. Denn Geld stinkt nicht und es adelt die Sache mit dem Sie verdient wird. Marx sagt dazu folgendes:

    Das Geld als der rein abstrakte Reichtum – worin jeder besondere Gebrauchswert erlöscht, also auch jede individuelle Beziehung zwischen Besitzer und Ware – kömmt ebenso in die Macht des Einzelnen als abstrakte[r] Person, ganz fremd und äußerlich zu seiner Individualität sich verhaltend. Zugleich aber gibt es ihm die allgemeine Macht als seine Privatmacht. Dieser Widerspruch von Shakespeare f[or] instance [hervorgehoben]:

    „Gold! kostbar, flimmernd, rotes Gold!
    Soviel hievon, macht schwarz weiß, häßlich schön;
    Schlecht gut, alt jung, feig tapfer, niedrig edel.
    … Ihr Götter! warum dies? warum dies, Götter;
    Ha! dies lockt Euch den Priester vom Altar;(4)
    Reißt Halbgenes’nen weg das Schlummerkissen;
    Ja dieser rote Sklave löst und bindet
    Geweihte Bande; segnet den Verfluchten;
    Er macht den Aussatz lieblich; ehrt den Dieb,
    Und gibt ihm Rang, gebeugtes Knie und Einfluß
    Im Rat der Senatoren; dieser führt
    Der überjähr’gen Witwe Freier zu;
    … Verdammt Metall,
    Gemeine Hure du der Menschen.“34

    (Shakespeare, „Timon of Athens“, 5. Akt.)

    Was sich gegen alles hergibt und wogegen sich alles hergibt, erscheint als das allgemeine Prostitutionsmittel.

    Wenn die Prostituierte viel von dem allgemeinen Prostitutionsmittel verdient, dann ist sie auch keine Prostituierte mehr, sondern dann macht die “gemeine Hure der Menschen” (das Geld) die Hure ehrbar. Dann wird sie zum Inbegriff der Ehrbarkeit in einer kapitalistischen Gesellschaft, dann wird sie zur Unternehmerin. Diesem Fetischismus des Geldes redet der ehrenwerte Herr Schleim hier das Wort. In der Propagierung dieses Geldfetischs besteht seine “Aufklärung”.

    Für ein paar Minuten Film ist schon ein dreistelliger Betrag fällig

    Boah. Da kann der Arbeiter nur staunen und neidisch werden. Wenn das nicht für das Gewerbe spricht. Wer seine Spucke für Geld verkaufen kann, der hat es geschafft. Fast eine Million Follower bei Instagramm und X. Dazu 2,1 Millionen Likes bei Onlyfans. So sieht wohl in der Branche Erfolg aus. Das ist die Inszenierung und die Botschaft, die Herr Schleim unter die Leute bringt. So sieht also die “Neutralität” aus mit der sich der Autor dem Thema nähert, bzw. heran”schleimt”.

    Es ging hier halt spezifisch um Lily Phillips und ihre Aktion(en).

    Nochmal, warum sollen mich eigentlich die “Aktionen” irgendeiner Pornoschlampe pardon Pornoqueen interessieren. Mit der Bezeichnung “Aktionen” rückt er sie ja in die Nähe von Aktionskunst. Der Rudelbums wird als “Event” bezeichnet.

    Die Doku mit dem lasziven Foto der Performerin, dem Titel “I Slept With 100 Men in One Day” (…) und dem Statement “I Loved It” hat in der Hälfte ein reflektierendes Moment.

    Huh – eine Doku mit reflektierendem Moment, natürlich kein schnöder Porno, sondern ein Porno mit Bildungsauftrag sozusagen. Etwas besseres für das Männer sich in Unkosten stürzen.

    Wie gesagt alles alte Hüte. Googelt man “Gangbangrekorde” bekommt man 2000 Männer in 2 Tagen angezeigt. Da rangiert die Frau Phillips vielleicht in der Regionalliga. Natürlich ganz wichtig das dem Overton Publikum mitzuteilen. Bei aller Hofberichterstattung und Marketing für die Frau Phillips muss der Herr Schleim aber auch ein paar kritische Anmerkungen in punkto Sicherheit machen. “So entpuppt sich der Gesundheitstest als Makulatur.” Das macht dann seine “Aufklärung” erst so richtig glaubwürdig.

    Es ist halt so, dass Pornofilme nicht wirklich berühmt machen, deshalb braucht es ein bisschen Bohei drumrum. Eine Doku über einen Gangbang, zwar schon uralt, aber was soll man machen als Pornodarsteller, Porno bleibt halt Porno. Man tut so als sei man etwas besseres, saumäßig erfolgreich, würde “events” und “stunts” organisieren, würde das Ganze fürchtbar ernst nehmen. Sie heult, “weil sie ihre Fans nicht enttäuschen will.” Direkt traurig, aber im Grund ihres Herzens eine Feministin, was auch sonst. Alles mordsmäßig reflektiert und kein bloßes Rumgeficke.

    Man wird wahrscheinlich wieder von ihr hören – bis ihr eines Tages die Ideen ausgehen oder sie zusammenbricht.

    Die Ideen sind ihr ja schon jetzt ausgegangen.

    Die 23-jährige Britin hat die Latte für Nachahmer nun sehr hoch gelegt.

    Meint jedenfalls Herr Schleim. Dass es Nachahmer gibt, dafür sorgt der Schleimi schon, indem er die lukrative Internetfickerei als super Alternative zum Dasein als Arbeiterin darstellt.

    Und so wirkt ihr großer finanzieller und medialer Erfolg vielleicht auch auf andere (junge) Frauen: Warum verdiene ich mit einem Knochenjob so wenig, wenn als Internet-Performerin das große Geld lockt?

    Genau. Demokratisch Protestkultur wie sie leibt und lebt. Wenn du deinen Knochenjob als Lohnarbeiterin nicht mehr aushältst, einfach mit “neuen Ideen” ins Porno-Business einsteigen. Widerstand gegen das Kapital – pfff, das ist etwas für die ewig gestrigen. “Unternehmerin” bei Ollifants. Das bringt’s voll.

    1. “Der Artikel wird auch durchs lesen nicht besser”
      Nö, nur durch Schreiben – Binse.

      “Boah”
      Joah…

      “Der Rudelbums wird als “Event” bezeichnet”
      Je nach Bumsqualität isses das auch…

      “Huh”
      Juh…

      “Googelt man “Gangbangrekorde” bekommt man 2000 Männer in 2 Tagen angezeigt”
      Neidisch? 😉

      1. Geschrieben ist er doch schon. Das ging oben zu zerofox, der meinte Herr Grün hätte den Artikel nicht gelesen. “Neidisch?” – Bist du noch ganz dicht? 🙄

  30. Rien a ajouter 👍
    Ich wollte eigentlich, diesbezüglich auch nochmal etwas loswerden, hat sich dank deines Beitrages aber nun wirklich auch erledigt.

    1. Ja klar Phineas. Du bist der Klügste, aber alles was du zustande kriegst ist 1. “oh Mann” 2. “Mannomann” 3. Zwei Links, wovon der erste Film mit Mark Wahlberg irgendwie ein Portrait der damaligen amerikanischen Pornoindustrie sein soll. Was mit diesem Artikel fast nichts zu tun hat. Und der zweite link “Kann ein Mädchen nicht einfach ein bisschen glücklich sein?” Erschließt sich wahrscheinlich bloß dir allein. Aber anderen etwas mitteilen willst du ja schon lange nicht mehr. Dir reicht es, dich über andere zu erheben.

      Was ist falsch am Grooving?
      Kann ein Mädchen nicht einfach ein bisschen glücklich sein?
      Ohne jedes Versteckspiel
      Was wollen sie eigentlich?
      Es muss doch einen anderen Ausweg geben
      Sie müssen mich nicht niedermachen
      Warum laufen sie mir hinterher
      Genau wie ihr Name?
      Was sind sie denn da draußen schuldig?
      Was spähen sie?
      Machen sie sich lustig?
      Wo sind sie?
      Was ist falsch am Grooving?
      Was ist falsch am Jammern?
      Was ist falsch am Leben?
      Was ist falsch am Leben?
      Was soll das ganze Gerede über mein Grooven?
      Was wollen sie von mir?
      Warum laufen sie mir hinterher?
      Genau wie ihr Name?
      Was sind sie denn da draußen schuldig?
      Was gucken die da?
      Machen sie etwas vor?
      Wo sind sie?
      Was ist falsch am Grooving?
      Was ist falsch am Jammern?
      Was ist falsch am Leben?
      Was wollen sie eigentlich?

        1. Ok. Der Kommentar besteht jetzt aus vier Zeichen.
          Wenn ich davon ausgehe, dass deine Kommentare immer kürzer werden,
          hast du noch drei Kommentare bis nichts mehr kommt. z.B. “Ah.” dann “O.”
          Dann “.” – Und dann ist Schluss. Ich hätte dir jetzt ein gutes Neues gewünscht
          aber stattdessen wäre – ein schönes Leben noch – vielleicht passender.

          1. Man mag es schon gar nicht mehr aussprechen. Guten Rutsch in den finalen
            Weltkrieg wäre wohl noch passender. Klar wünsche auch ich Dir ein gutes Neues und “ein schönes Leben noch”, wie allen hier.

  31. Die Widerwärtigkeiten in Krims Posting, die Weise, wie er sich mit den häßlichsten Pöbeleien aus dem Publikum gemein machen will, sprechen für sich selbst. Aber es enthält obendrein Mißverständnisse und Fälschungen, die ich nicht stehen lassen mag. Sie stecken allesamt in folgendem Absatz:

    Wenn die Prostituierte viel von dem allgemeinen Prostitutionsmittel verdient, dann ist sie auch keine Prostituierte mehr, sondern dann macht die “gemeine Hure der Menschen” (das Geld) die Hure ehrbar. Dann wird sie zum Inbegriff der Ehrbarkeit in einer kapitalistischen Gesellschaft, dann wird sie zur Unternehmerin. Diesem Fetischismus des Geldes redet der ehrenwerte Herr Schleim hier das Wort. In der Propagierung dieses Geldfetischs besteht seine “Aufklärung”.

    Krim hat dazu ein Marx-Zitat zu Hilfe genommen, dessen Aussage er gefälscht hat, weil er, wie immer, alles vastanden haben will und nix begreift. Das Zitat ist Teil einer Fußnote im “Urtext” des “Kapital”, die, wie hunderte andere dieser Art, demonstrieren sollen, wie das gesellschaftliche Dasein der Individuen ihr Bewußtsein bestimmt. Als eine Sonderleistung untermauere und illustriere ich diese Zweckbestimmung Marxens mit einem Zitat aus den “ökonomisch-philosophischen Manuskripten”, das den persönlichen Ausgangspunkt der Marx’schen Arbeit benennt:

    Allein auch wenn ich wissenschaftlich etc. tätig bin, eine Tätigkeit, die ich selten in unmittelbarer Gemeinschaft mit andern ausführen kann, so bin ich gesellschaftlich, weil als Mensch tätig. Nicht nur das Material meiner Tätigkeit ist mir – wie selbst die Sprache, in der der Denker tätig ist – als gesellschaftliches Produkt gegeben, mein eignes Dasein ist gesellschaftliche Tätigkeit; darum das, was ich aus mir mache, ich aus mir für die Gesellschaft mache und mit dem Bewußtsein meiner als eines gesellschaftlichen Wesens.

    Mein allgemeines Bewußtsein ist nur die theoretische Gestalt dessen, wovon das reelle Gemeinwesen, gesellschaftliche Wesen, die lebendige Gestalt ist, während heutzutag das allgemeine Bewußtsein eine Abstraktion vom wirklichen Leben ist und als solche ihm feindlich gegenübertritt. Daher ist auch die Tätigkeit meines allgemeinen Bewußtseins – als eine solche – mein theoretisches Dasein als gesellschaftliches Wesen.

    Es ist vor allem zu vermeiden, die “Gesellschaft” wieder als Abstraktion dem Individuum gegenüber zu fixieren. Das Individuum ist das gesellschaftliche Wesen. Seine Lebensäußerung – erscheine sie auch nicht in der unmittelbaren Form einer gemeinschaftlichen, mit andern zugleich vollbrachten Lebensäußerung – ist daher eine Äußerung und Bestätigung des gesellschaftlichen Lebens. Das individuelle und das Gattungsleben des Menschen sind nicht verschieden, so sehr auch – und dies notwendig – die Daseinsweise des individuellen Lebens eine mehr besondre oder mehr allgemeine Weise des Gattungslebens ist, oder je mehr das Gattungsleben ein mehr besondres oder allgemeines individuelles Leben ist.

    (PS.: Zum bessren Verständnis ersetze man das der theoretischen Tätigkeit verhaftete “bestätigen” im Text durch “betätigen” – dann stimmt es!) Das nennt und bestimmt die Weise, wie Marx jedes menschliche Individuum, ob zeitgenössisch, oder verstorben, gelesen haben will. Den Shakespeare nicht anders, als er heutzutag die Lily Phillips gelesen haben wollte.
    Damit zurück zur Fußnote, die Krim zitiert hat. Die leitet das Shakesspeare – Zitat wie folgt ein:

    Das Geld als der rein abstrakte Reichtum – worin jeder besondere Gebrauchswert erlöscht, also auch jede individuelle Beziehung zwischen Besitzer und Ware – kömmt ebenso in die Macht des Einzelnen als abstrakte[r] Person, ganz fremd und äußerlich zu seiner Individualität sich verhaltend. Zugleich aber gibt es ihm die allgemeine Macht als seine Privatmacht. Dieser Widerspruch von Shakespeare f[or] instance [hervorgehoben]:

    Widerspruch! Der hat bei Shakespeare folgende Formulierung erhalten:
    Verdammt Metall, Gemeine Hure du der Menschen.
    Warum soll das einen Widerspruch enthalten resp. benennen?
    Marx hatte es einleitend hingeschrieben:
    Das Geld gibt der abstrakten Person die allgemeine Macht als (!) seine (individuelle! TG) Privatmacht.
    Es gibt keine (all-)gemeine Hure, that’s no thing, also auch kein Metall. Die individuelle sexuelle Attraktivität einer Hure, ihre Gestalt und ihr Habitus, ist ihre Privatmacht, so wie das für Hurerei verfügbare Geld des Freiers ihr gegenüber seine Privatmacht ist. Doch das Dasein des Geldes als einer Allgemeinmacht der Individuen WEIL über ihnen, als ein unverzichtbares Institut ihres gesellschaftlichen Daseins, tritt in den Kontrakt zwischen Hure und Freier ein, bestimmt ihn anhand der individuellen Voraussetzungen des Kontraktes, aber gemäß überindividuellen Kriterien.
    Je nach Beschaffenheit dieses Institutes wird historisch aus einem wechselseitigen Schenkungsverhältnis erst ein Tauschverhältnis und später ein Warenverhältnis. Genau diesen Umstand hat Marx abschließend so kommentiert:

    Was sich gegen alles hergibt und wogegen sich alles hergibt, ERSCHEINT (Herv. TG) als das allgemeine Prostitutionsmittel.

    Weder IST Geld “Gemeine Hure der Menschen”, wie Krim schreibt, das ist nur ein Sprachbild seines immanenten Widerspruchs, noch IST das Geld “allgemeines Prostitutionsmittel”, beides sind ERSCHEINUNGSFORMEN seines Daseins und Wirkens. Und mit dem (von Marx an anderer Stelle gegebenen) Begriff des Geldfetisch hat das alles absolut NULL zu tun, nada, nichts! Das ist kein altertümlicher Ausdruck für Geldgeilheit, wie Krim es verstanden haben will:

    Wenn die Prostituierte viel von dem allgemeinen Prostitutionsmittel verdient (…) dann macht (das Geld) die Hure ehrbar. Dann wird sie zum Inbegriff der Ehrbarkeit in einer kapitalistischen Gesellschaft, (…) zur Unternehmerin.

    So emanzipiert sich Krim zu kleinbürgerlich – moralistischer Gehässigkeit sowohl von dem Phänomen “Lily Phillips”, wie auch Stephan Schleims Kommentierung und verleiht dieser Emanzipation den Anschein theoretisch-wissenschaftlicher Weihe.

    Und um Gehässigkeiten an meine Adresse zuvor zu kommen:
    Ja, ich habe das geschrieben, weil ich es (noch) kann, so wie Krim aller Wahrscheinlichkeit nach sein dummes und widerliches Zeug hingeschrieben hat, weil er es (noch) kann, wir sind beide arme Sänger. Zumal ich die Bestimmung des Fetischbegriffs jetzt natürlich schuldig bleibe, ich bin doch nicht blöd.

    1. Krim hat dazu ein Marx-Zitat zu Hilfe genommen, dessen Aussage er gefälscht hat,

      Das Zitat ist nicht gefälscht. Und was ich daraus mache, ist eine Interpretation. Ein Fälschung wäre vorzugeben meine Interpretationen kämen von Marx.

      Warum soll das einen Widerspruch enthalten resp. benennen?
      Marx hatte es einleitend hingeschrieben:

      Der Satz stammt von Marx und nicht von mir.
      Die Aussage von Shakespeare, den Marx zitiert, ist, dass der abstrakte Reichtum in Form von Geld zur moralischen Instanz wird. Als Besitzer des allgemeinen Zugriffsmittels auf Reichtum, strahlt der Geldfetisch sozusagen auf alles ab, was sein Besitzer ist und tut. “Soviel hievon, macht schwarz weiß, häßlich schön; Schlecht gut, alt jung, feig tapfer, niedrig edel.” So wird aus einer Hure (Sex für Geld) eine Unternehmerin.

      Weder IST Geld “Gemeine Hure der Menschen”, wie Krim schreibt, das ist nur ein Sprachbild

      Du Besserwisser. Ach echt, wäre ich jetzt nicht drauf gekommen, dass “Gemeine Hure der Menschen” eine Methapher ist. Ich dachte immer meine Scheine und Münzen hätten ein Geschlechtsteil.

      Das ist kein altertümlicher Ausdruck für Geldgeilheit, wie Krim es verstanden haben will:

      Nee, du wolltest mich so verstehen. Von Geldgeilheit steht bei mir nichts. Du hast den Text gar nicht verstanden. Es ging drum, dass hier eine Inszenierung von Erfolg, also professionelle Angeberei stattfindet und das soll dann für die Dame sprechen.

      So emanzipiert sich Krim zu kleinbürgerlich – moralistischer Gehässigkeit sowohl von dem Phänomen “Lily Phillips”,

      LOL. Das Phänomen “Lily Phillips”? Bist du mit Frau Phillipps verwandt? Du hast deine Ansprüche aber ganz schön runtergeschraubt, wenn man durch einen Rudelfick bei dir schon zum “Phänomen” wird.

      so wie Krim aller Wahrscheinlichkeit nach sein … Zeug hingeschrieben hat, weil er es (noch) kann,

      Nee, der Grund war, dass man hier Promotion für eine Pornodarstellerin aus der zweiten Liga als relevante gesellschaftliche Neuigkeit verkauft. “aktuelles Online-Geschehen” – remember? – Sowas ärgert mich einfach.

  32. Man und frau erst recht dürfte wenn nicht müßte doch entsetzt sein. Nein, nicht über den Schleim’schen Erguss. Ertappt hat er sie, so gut wie die Meisten, ‚voll neidappt‘ heißt es im Bayrischen. Clickbait einmal anders, ein lecker Bild’sche und einer „Tat“ reif fürs Guiness-Buch der Rekorde und das auch noch auf Overton, pfui, dem Flüchtlingslager für Telepolis-Vertriebene.
    Die Kommentarspalte dieses Mal geradezu eine veritable Studie über die verschiedenen Varianten des Kopfkinos bzw. dessen jeweiligen Verklemmtheitsgrades. Kopf-Sex-Cinemaxx! Gar unsittlich berührt fühlte sich der ein oder andere von all dem Schmutz. 181 Kommentate – Stand derzeit – nicht übel, wenn nicht … siehe vorhergehende Bemerkungen.

    Oh my god! Konstatiere, reif für das gewählte Thema waren die Herr- und Damschaften wahrlich nicht und damit auch nicht Overton. Einiges gewohnt bin ich ja schon, von einer Nicky Reid – mit derzeit 277 Archiv-Einträgen auf counterpunch – und noch mehr von einer Dr. Suzy und ihrem Bestseller ‚The Bonobo way‘. Von allen Nachrufen zum aktuellen Hundertjährigen hat mir der von Susan Block – wie sich die weltberühmte LA-Sextherapeutin bürgerlich schimpft – am besten gefallen und auch am besten getroffen. Von heute gibt es in ihrem Traktat zum neuen Jahr z.B. als Nachruf zum ‚annus horribilis 2024‘ diesen Auszufg:

    „Verdammt, 2024 war schlecht, und nicht die gute Art von schlecht. … Und es war nicht nur, weil mein sogenanntes “Volk” (der zionistische Kriegsverbrecherzweig des aschkenasischen Stammbaums) das ganze Jahr (und viele früher) damit verbrachte, zertifizierten Völkermord zu begehen – mit dem Geld und fröhlich signierten Raketen meiner anderen sogenannten Menschen (der amerikanischen Kriegsverbrecherzweig) – zum Schlachten, Landgrab, Dessous-grab(!) und im Allgemeinen die indigenen Völker Palästinas, dann des Libanons und jetzt Syriens ausrotten – trotz meiner Proteste und Klagelieder (nicht, dass ich viel erwartet hätte; niemand in dieser Familie hat mir jemals zuvor zugehört, also warum sollten sie jetzt?), ganz zu schweigen von der Empörung so ziemlich der ganzen Welt….“ (https://www.counterpunch.org/2025/01/01/go-bonobos-in-2025/)

    Zurück zum Thema, zurück zu Schleim! Hat er nicht wunderbar und trefflich das heuchlerische, völlig verrottete kapitalistische System bis auf die Knochen entlarvt? Und das Gemähre über die ‚Unterdrückten der Welt‘ gleich mit? Im vorigen, im richtigen Imperium dürfte es der Lily Ph.gar viele gegeben haben. Dort war es sogar ein ehrbarer Berufstand, der der Hetären. Im jetzigen, dem Ausserordentlichen zumal ist es anders? Was also soll das Échauffement? Und das zu Zeiten einer ‚Zeitenwende‘, wo nur noch Lug, Trug und Niedertracht herrschen, (Massen-)Mord und Totschlag – wenn überhaupt erwähnt – als Selbstverteidigung locker durchgehen. Ist das weltweite Geldeinsammeln eines Herodes 2.0 namens Wolodymyr S. Nicht schlimmer als Lily’s Rekordsucht? Kostet schließlich Hunderttausende ‚Buben’ und bescheidenerweise erwähnt vielleicht nicht nur ‚den Wohlstand hierzulande‘ von uns und gewiß unserer Kinder und Kindeskinder, sondern womöglich unser Leben? Vom Treiben von BiNRI ganz zu schweigen, dem des Hegemon in den letzten Jahrzehnten sowieso? Mit Verlaub, mal wieder Zeit Liebermann zu zitieren!

    1. ohohoh, das betonmischa……gibts da in dem archiv gar noch diese ganzen you-tube-gangbangs von 2011, also diese mit den rebellischen buben, die so manch libyerin flux von waffe und klamotten befreiten und zur orgiastischen himmelfahrt verhalfen?….naja, hat counterpunch ja vielleicht in der dir entsprechenden rubrik gespeichert……und dies video mit den fünf madels, also va drei, die nachm/im (pali-ab)wehrdienst abgedreht sind, also das, was da vor 10 jahren etwa gleich wieder gelöscht wurd in der tube, das habn die beim punsch bestümmt och, also zumindest die sexthera…..
      nich?
      jeder “artikel” + jeder kommentar + die forums”technik” dient der click-zahl und dem buchclub und….naja noch irgendwem, du auch und natürlich auch der schleim….
      ich nich, aber…..wenn neben dem näxten schlechten hörbuchkrimi die werbung allenorts eine anbrüllt “25% auf feuerwerk”, dann mußte halt wachbleiben, um nich vom alljährlichen krieg plattgemacht zu werden. da is mir dann mal egal, was die affenhorde hier abgreift und richtig, ich dacht ja, auf den einen “lockrer osten”-kommentar hin sammelt sich die sabbernde fauleierrunde wieder, um die “lockren höschen” des um-ost erweiterten fickraums zu feiern, naja oder nachzutrauern, weils nach der wende dann verklemmte trotz mutti jane…..nix, null…..naja, vielleicht kannste dem ja noch abhelfen, mußte weiter oben suchn….

  33. Ich lese hier eigentlich nur interessiert mit…

    Es gibt tatsächlich junge Akademikerinnen, die Spaß daran haben, sich von einem großzügigen, respektvollen, bestenfalls attraktiven Mann ausführen zu lassen und auch gemeinsam Spaß zu haben.
    Die jungen Dinger machen einen ganz verrückt und ausgebeutet wird da niemand. Projektingenieurin Ende 20 mit sieben! Eigentumswohnungen, Senior Consultant SAP, Apothkerin…Die haben Spaß, wollen ihr eigenes Ding machen und sich vorerst nicht binden, ganz einfach. Über Nebensächlichkeiten spricht man nicht und man sieht sich auch gern wieder. Ist das nicht auch Emanzipation?
    Das ist sicher etwas anderes, es gibt aber auch so etwas. Alles zu verdammmen, ist aber Quatsch.

    Grüße

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