
Anmerkungen zur Pressemitteilung des Internationalen Auschwitz Komitees.
Am 10.8.2025 veröffentlichte Christoph Heubner, Exekutiv-Vizepräsident des in Berlin ansässigen “Internationalen Auschwitz Komitees”, eine Pressemitteilung, in der er sich zur “derzeitigen Situation von Holocaust-Überlebenden in Israel und zu den aktuellen Entscheidungen der deutschen Bundesregierung bezüglich ihrer Haltung zu Israel und Waffenexporten nach Israel” äußerte. Sie sei hier Satz für Satz vorgestellt und kommentiert.
Als eine Art Überschrift der Mitteilung findet sich der Satz: “‘Wie eine zweite Katastrophe’ – Holocaust-Überlebende in Israel fühlen sich von Deutschland im Stich gelassen”. Schon hier mag man stutzen: Auf welche Katastrophe bezieht sich die “zweite Katastrophe”? Doch nicht etwa auf die historische Shoah? Und wenn dem doch so sein sollte, gibt es in Israel allen Ernstes Holocaust-Überlebende, die diesen Vergleich anstellen? Und wenn es sie geben sollte, können sie als relevante Kronzeugen für den an Deutschland gerichteten Vorwurf gelten? Und als wollte man die Gesinnung der Presseerklärung auch gleich visuell vorführen, ist unter den Titelworten eine Illustration angebracht, auf der vor dunklem Hintergrund eine aus den Umrissen von Großisrael (Israel, Westjordanland, Gazastreifen und Golanhöhen) geformte leuchtende Kerze zu sehen ist. Versehen ist das Bild mit der Erklärung: “Israel – die einzige Demokratie im Nahen Osten. Symbolisiert durch das Licht der Freiheit inmitten politischer Dunkelheit.”
Es ist bezeichnend, dass man sich nicht entblödet, Israel als einzige Demokratie im Nahen Osten zu rühmen, wo Israel schon seit Jahrzehnten keine Demokratie sein kann, da es ein brutales Okkupationsregime betreibt, das längst schon zum Apartheidstaat geronnen ist. Und nachgerade grotesk wirkt dieses vermeintliche “Lob”, wenn man bedenkt, dass gerade die gegenwärtige, von Faschisten gesteuerte israelische Regierungskoalition alles daran setzt, selbst die Überreste der formalen Demokratie Israels systematisch zu vernichten. Weiß das etwa das IAK nicht?
Die Presseerklärung beginnt mit den Sätzen: “Nach wie vor leiden Überlebende des Holocaust in Israel unter den Folgen des Terrorangriffs der Hamas vom 7. Oktober 2023. Viele von ihnen können bis heute nicht in ihre Wohnheime oder Häuser zurückkehren, die durch Luftangriffe massiv gefährdet sind.”
Der Terrorangriff am 7. Oktober war nicht gegen Shoah-Überlebende gerichtet. Warum meint Christoph Heubner gerade sie hervorheben zu sollen? Offenbar sind für ihn alle Israelis, die im Süden und im Norden des Landes evakuiert worden sind, allesamt “Überlebende des Holocaust”. Aber wenn schon von Luftangriffen die Rede ist: Nicht nur sind die aus dem Gazastreifen so gut wie lahmgelegt worden (und im Norden herrscht Waffenruhe), sondern die einzigen, die z.Z. permanenten Luftangriffen ausgesetzt sind, sind die Bewohner des Gazastreifens. Sie sind es vor allem, die nicht mehr in ihre Wohnheime zurückkehren können, weil es diese großteils gar nicht mehr gibt. Damit die israelische Zivilbevölkerung wieder in ihre Wohnorte zurückkehren kann, muss der Krieg beendet werden. Aber Israel will ihn gar nicht beenden, und zwar sowohl wegen der messianisch-kahanistischen Koalitionspartner, die darauf insistieren, den Gazastreifen ganz zu erobern und wieder jüdisch zu besiedeln, als auch wegen Netanjahu selbst, der die Fortführung des Krieges aus Gründen des Machterhalts und anderen privat motivierten Interessen propagiert. Weiß es das IAK nicht?
Weiter heißt es in der Erklärung: “Das Erleben des 7. Oktobers, die Erinnerung an die Ermordung von Holocaust-Überlebenden an diesem Tag und auch die Ermordung und Geiselnahme von Familienmitgliedern sowie die aktuellen Fotos und Videos der von der Hamas festgehaltenen Geiseln belasten sie zutiefst. Sie vermischen sich zudem in ihren Erinnerungen mit den Bildern anderer von ihnen erlebter Pogrome und den Morden von Auschwitz.”
Es ist klar, dass das IKA daran interessiert ist, die Holocaust-Überlebenden ins Zentrum der israelischen Leiderfahrung zu rücken. In Israel tut dies kaum jemand, und sei es, weil die Anzahl der direkt betroffenen Überlebenden sehr gering sein dürfte (es gibt ihrer ja nicht mehr sehr viele). Aber selbst wenn man die Shoah-Assoziationswelt gelten lassen möchte, so sei hervorgehoben, dass Versuche nach dem 7. Oktober, das horrende Pogrom mit der Shoah gleichzusetzen, in Israel recht bald abgeschmettert wurden. Man sprach allenthalben von der “schlimmsten Katastrophe, die Israel seit der Shoah widerfahren ist”, und wer die Verantwortung für diese trägt, das sie überhaupt stattfinden konnte, ist jedem in Israel klar. Auch dem IAK?
Und dann findet sich auch die Aufklärung des Rätsels der “zweiten Katastrophe”: “Das von der Hamas ausgelöste Leid aller Menschen in der Region und der Hass, der jüdischen Menschen seit Israels Gegenwehr weltweit entgegenschlägt, dies alles empfinden sie am Ende ihres Lebens als eine zweite Katastrophe ihrer Existenz.”
Es geht also zum einen um das “Leid aller Menschen in der Region” (auch das Leid der Gaza-Bewohner?), für das die Hamas zeichnet, und zum anderen um den Hass, der heute Israel weltweit entgegenschlägt. Nun ist dieser Hass nicht im luftleeren Raum entstanden und hat in erster Linie mit “Israels Gegenwehr” zu tun, die nach bald zwei Vernichtungskriegsjahren zehntausende unbeteiligter Menschen, unter ihnen eine monströse Zahl an Frauen und Kindern, getötet hat, und sich zunehmend als das ideologische Vorhaben israelischer Faschisten kahanistisch-messianischer Gesinnung erweist, den Gazastreifen ganz zu erobern, ethnische Säuberung zu betreiben und das eroberte Gebiet erneut jüdisch zu besiedeln. Gerade als Holocaust-Überlebende, die einst nach Israel gekommen waren, müssten die von Heubner so pathoserfüllt Bemitleideten als “eine zweite Katastrophe ihrer Existenz” empfinden. Das ist wohl zu viel verlangt. Aber der sie im Namen des IAK “stellvertretende” Christoph Heubner müsste sich doch all dessen bewusst sein. Oder ist auch das zu viel verlangt?
Die Presseerklärung gelangt sodann zu ihrem eigentlichen Anliegen: “Der Blick auf Deutschland war für Überlebende des Holocaust in den letzten Jahrzehnten ein Blick der Zuversicht und der Verlässlichkeit – gerade angesichts zahlloser Attacken vieler Gruppen und Staaten, die einzige Demokratie des Nahen Ostens zu delegitimieren und aus der Staatengemeinschaft auszugrenzen. In diesen Tagen verdunkelt sich der Blick der Überlebenden auf Deutschland. Es entstehen ernste Zweifel, ob die Regierung und die Menschen in Deutschland sich bewusst sind, unter welch existentieller Bedrohung von verschiedenen Seiten Israel in diesen Tagen steht.”
Heubner weiß zu berichten, dass der Blick von Holocaust-Überlebenden über Jahrzehnte “ein Blick der Zuversicht und der Verlässlichkeit” gewesen sei. Ungeachtet der Frage, wieso er sich resolut herausnimmt, dies pauschal zu behaupten (es gibt nicht wenige Überlebende, die sich infolge ihrer lebensgeschichtlichen Leiderfahrung entschlossen haben, deutschen Boden nie wieder zu betreten), stellt sich die wichtigere Frage, worauf besagte Israelsolidarität Deutschlands basierte – Heubner meint doch nicht wirklich, dass sie der Tatsache zu verdanken gewesen sei, dass Israel “die einzige Demokratie des Nahen Ostens” sei. Deutschlands Israelsolidarität hatte einzig mit dem zu tun, was man in Deutschland “die Verantwortung” zu nennen pflegt, welche angesichts dessen, was Deutsche an Juden im 20. Jahrhundert verbrochen haben, von “Deutschen” “Juden” gegenüber zu tragen bzw. als “Wiedergutmachung” zu leisten sei.
Indes, gerade dieses historisch begründete, aber letztlich zum Abstraktum geronnene Postulat, hat Deutsche bzw. die politische Klasse Deutschlands dem realen Israel gegenüber völlig blind werden lassen – egal, ob Israel demokratisch oder zum Apartheidstaat verkommen ist, deutsche Solidarität mit “Israel” ist stets gefordert, nie wirklich hinterfragbar. Ob sich “der Blick der Überlebenden auf Deutschland verdunkelt”, wie Heubner behauptet, ist aus oben erwähnten Gründen nicht ausgemacht (in Israel hat man dergleichen nicht vernommen, jedenfalls nicht mit ausgesprochenem Bezug auf Shoah-Überlebenden).
Was aber ungleich mehr wiegt, ist nicht der Zweifel, “ob die Regierung und die Menschen in Deutschland sich bewusst sind, unter welch existentieller Bedrohung von verschiedenen Seiten Israel in diesen Tagen steht”, sondern der Zweifel, ob man in Israel sich bewusst ist, was Israel in Gaza verbricht (die horrenden Folgen der israelischen Gewaltexzesse werden in den israelischen Medien kaum übermittelt), und auch, ob man sich klarmacht, was das Land der Shoah-Überlebenden im Namen seiner BürgerInnen, auch der Shoah-Überlebenden, praktiziert.
Und so gelangt die Presseerklärung zur abschließenden Steigerung des Gefuchtels mit dem moralischen Zeigefinger. Im ersten Schritt heißt es lapidar: “Egal, wie ablehnend, kritisch oder zustimmend Überlebende des Holocaust der derzeitigen israelischen Regierung und den von ihr beschlossenen Maßnahmen gegenüber stehen, sie alle eint die Sorge um den Fortbestand ihres Staates, der jüdischen Menschen gerade nach dem Holocaust Sicherheit und eine Zukunft geboten hat.”
Zunächst und vor allem: Es ist nun wirklich ganz und gar nicht “egal, wie ablehnend, kritisch oder zustimmend Überlebende des Holocaust der derzeitigen israelischen Regierung und den von ihr beschlossenen Maßnahmen gegenüber stehen” – das ist doch der springende Punkt, weil es um Politisches geht. Denn wenn Heubner, die Unterschiede einebnend, behauptet, “sie alle eint die Sorge um den Fortbestand ihres Staates, der jüdischen Menschen gerade nach dem Holocaust Sicherheit und eine Zukunft geboten hat”, dann erweist er sich selbst als jemand, der die reale Gefahr für den Fortbestand des Staates verkennt.
Wer gegenwärtig den Fortbestand des Staates, der “Juden nach dem Holocaust Sicherheit und eine Zukunft” zu bieten hatte, gefährdet, ist gerade (wie hier bereits mehrfach dargestellt, beschrieben und analysiert) die israelische Regierung, die den Staat, der einst zum besagten Zweck errichtet worden war, verkommen, ja nachgerade untergehen lässt. Nie hat sich der Staat Israel sonderlich um die in ihm lebenden Shoah-Überlebenden sonderlich gekümmert (viel Peinliches wäre in diesem Zusammenhang zu erörtern), aber allein die Tatsache, dass Heubner die Überlebenden allesamt “eint”, indiziert, dass es ihm letztlich gar nicht um die Überlebenden geht, sondern um ihre Solidarität mit ihrem Staat, egal ob er den Zweck, der ihm historisch beigemessen worden ist, noch erfüllt oder nicht. Welche Zukunft bietet er noch seinen Bürgern, wenn er sich (wie gerade in den letzten Monaten) offiziell dem “ewigen Krieg” verschrieben hat? Die verbliebenen Holocaust-Überlebenden dürfte dies direkt kaum noch tangieren, aber was ist mit den Nachfolgegenerationen, wenn es das ist, was dieses Land auf Jahrzehnte hinaus verheißt?
Und dann kommt die Presseerklärung im finalen Schritt darauf zu sprechen, worauf sie letztlich zielt: “Jede Entscheidung gerade der deutschen Bundesregierung, die als Abkehr von Israel gewertet werden muss, empfinden Überlebende des Holocaust auf dem Hintergrund ihrer eigenen Geschichte als bedrohlich und deprimierend. Sie befürchten durch die aktuelle Entscheidung die Stärkung der Hamas in ihrem Festhalten am Kurs des Hasses und des Terrors gegenüber Menschen in Israel.”
Es ist unerfindlich, wie Heubner zur Schlussfolgerung gelangt, die deutsche Bundesregierung habe sich von Israel abgehkehrt. Die deutsche Regierung hat in einem ersten, zaghaften Schritt zu verstehen gegeben, dass sie sich mit dem, was Israel zur Zeit im Gazastreifen verbricht, nicht mehr abfinden kann. Es geht dabei nun wirklich nicht um die (wie immer imaginierten) Befindlichkeiten der Überlebenden des Holocaust. Und wenn sie dennoch zu diesem heteronomen Zweck rekrutiert werden, dann handelt es sich schlicht um eine besonders perfide Manipulation: Die Leiderfahrung der Holocaust-Überlebenden als gezielte Legitimierung der Leidverursachung von zahllosen PalästinenserInnen.
Die Instrumentalisierung der Shoah-Erinnerung zu fremdbestimmten Zwecken ist schon seit Bestehen des zionistischen Staates ein Fundament der politischen Kultur Israels gewesen. Gerade diese heteronom ausgerichtete Gedenkkultur hat das wirkliche Andenken an die historischen Opfer im Stande ihres Opfer-Seins immer wieder verraten. Dass die Überlebenden selbst sich zuweilen haben dafür vereinnahmen lassen, ist als bittere Ironie der Geschichte zu werten. Dass aber das Internationale Auschwitz Komitee sich in dieser eklatanten Form demagogischer Manipulation der Instrumentalisierung befleißigt, dürfte Esther Bejarano, die Gründerin des Auschwitz Komitees in Deutschland, in welchem sie bis zu ihrem Tod aktiv war, mithin Israels Politik den Palästinensern gegenüber emphatisch bekämpfte, sich im Grabe umdrehen lassen.
Immer wieder hübsch, wenn (arische) Deutsche darüber befinden, wie Juden fühlen, zu fühlen haben und wann sie es nicht wert sind, von Deutschen als Juden anerkannt zu werden.
Und Großisreal als leuchtende Kerze in einem bedrohlichen Araberdschungel zu präsentieren ist an rassistischer Dummheit nur schwer zu überbieten. Man sieht, die isrealfreundlichen Philosemiten kriechen aus dem selben Schoß, aus dem ihre antisemitischen Vorväter und -mütter krochen.
Ich würde solche Spezial-Rassisten nicht als Philo-Semiten bezeichnen, sondern diese Pseudo-Semiten nennen. Deren Herrenblick auf (semitische) Araber und Muslime ist mehr als nur diskriminierend, sondern folgt klar der Hunnen-Logik des letzten Kaisers.
Antisemiten ist der Begriff, mit dem sich Judenhasser Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts selbst bezeichneten. Deshalb ist das ein festsehender Begriff für Hass auf Juden und ebenso sich der daraus ableitende Begriff Philosemitismus, der nichts anderes als das scheinbar freundliche Spiegelbild des Judenhasses ist. Deshalb ödet der Hinweis auf Semiten als Volksgruppe oder Sprache nur an.
Es handelt sich schlicht um eine ursprüngliche Selbstbezeichnung dieser Spezies und ging so in die Wissenschaft ein.
Interessant, diese Antwort. Also angeblich hätten sich DIE „Judenhasser“ um 1900 als „Antisemiten“ tituliert? Aha. Und deshalb soll dieser Begriff wissenschaftlich eingeführt und korrekt sein (in welcher Wissenschaft?). Obwohl er völlig an der angeblich bezeichneten Sache vorbeigeht? Schon sehr seltsam.
Interessant auch, dass der Parallelbegriff für Moslems „Antislamisten“ heißt. „Islamismus“ ist aber eine extremistische Einstellung. Ist „Semitismus“ also auch eine extremistische Einstellung?
Wir werden durch fehlleitende Begriffsprägungen fehlgesteuert. Und indem wir diese Begrifflichkeiten übernehmen, übernehmen wir ohne es zu wollen auch das dahinter steckende, künstlich (in „Denkfabriken“) produzierte Denken.
man denke auch nur an „Treibhausgas“ (für das Lebensgas CO2), „Pandemie“ (für etwas völlig unmögliches, nämlich eine globale Seuche), „Geflüchtete“ (die zu 90% Glücksritter sind), …
so werden wir verarscht – und es wird immer schlimmer. LLMs, „KIs“ geben uns jetzt den Rest.
https://www.demokratie-bw.de/antisemitismus
„Der Begriff Antisemitismus wurde von Wilhelm Marr geprägt, der ihn 1879 in seiner Hetzschrift „Der Sieg des Judentums über das Germanentum“ popularisierte. Der judenfeindliche Marr forderte gegenüber bisherig gängigeren christlich-theologischen Begründungen der Judenfeindschaft, dem sogenannten Antijudaismus, eine „wissenschaftliche“, „rassentheoretische“ Begründung. Die Publikation war sehr erfolgreich. Marr gründete noch 1879 die „Antisemitenliga“. Die Begriffe Antisemitismus bzw. Antisemit waren also zunächst Eigenbezeichnungen von Judenfeinden. „https://www.bpb.de/themen/antisemitismus/dossier-antisemitismus/was-heisst-antisemitismus/37945/was-heisst-antisemitismus/
„Insofern geht der heute oft zu hörende Einwand, es könne per definitionem keinen arabisch-islamischen Antisemitismus geben, da die Araber selber Semiten sein, an der Sache vorbei, da mit Antisemitismus ausschließlich judenfeindliche Einstellungen und Handlungen gemeint sind.“
Und jüdisch-israelische Hass gegenüber Arabern ist auch kein Antisemitismus, sondern schlicht Araberhass und ganz ordinärer Rassismus, wie letztlich auch Antisemitismus ganz ordinärer Rassismus ist. Der Unterschied, der in der westlichen Welt zwischen ordinärem Rassismus und Antisemitismus gemacht wird, ist sozusagen ein Doppelstockrassismus. Juden als ‚weiße‘ Menschen sind eben wertvoller, weshalb der Hass ihnen gegenüber als umso unverständlicher und verwerflicher behauptet wird.
Ja klar, das staatliche bpb mit seiner „Staatsräson“ ist natürlich die Referenz für Wissenschaftlichkeit – wie der korrupte IPCC die Referenz für offizielle Klimalügen ist.
Man, begreifst Du ernstlich nicht, dass Du Dir das Denken durch andere vorschreiben lässt wenn Du deren gezielt fehlgeprägten Begrifflichkeiten übernimmst?
Aber interessant ist doch die durchscheinende Tatsache, dass der „germanische Rassismus“ eine Folge des jüdischen Rassismus ist. Und wo ist Rassismus deutlicher Ausgeprägt als da, wo sich ein angeblich göttlich auserwähltes Volk über eine möglichst ungebrochene Genlinie definiert?
Knackwurst: Sie haben ja so Recht! Leider kapieren viele es
nicht, dass sie am laufenden Band in diesem Sinne verarscht
werden. Wenn die nette Dame in der Tagessau das sagt, dann muß das schon alles so richtig sein.
„Geflüchtete“ (die zu 90% Glücksritter sind)……“
empirisch belegt aus der „gefühlten Wissenschaft“
Beginnst ja ganz gut, aber konntest am Ende deine Kleingeistigkeit leider doch nicht verbergen.
Es reicht wenn der Kapitalist sagt: „Guck mal der Ausländer nimmt dir deine Keks weg“ , ist offensichtlich ein Reflex,….
Migrationsfetischisten sind echt die schlimmstverblendeten von allen
Mach hier nicht auf Wortakrobatiker, nur um zu verstecken, dass du keine Substanz, hast. Nur ein einfacher kleiner Herrenmensch mehr, von dir gibt es tausende….
„Wer Jude ist, bestimme ich“ sagte einst nicht nur Göring, Es ist die Tradition des dritten Reiches die weiterlebt, gerade auch, aber nicht nur, in christlichen Kirchen.
Der Schoss ist mit mehr als nur fruchtbar geworden umd gebiert heute weitere Ungeheuer.
So geht Staatsräson…
Vielen Dank, lieber Moshe, für das klare Bekenntnis.
Wenn es eine Anti-Yad-Vashem-Gedenkstätte gäbe, dann wäre dieser Heubner einer der ersten Kandidaten als Neuzugang.
Er schändet damit die tradierte, friedfertige und solidarische jüdische Kultur, die sich im Laufe von Jahrtausenden entwickelt hat und mit dem Herrenzionismus, der Persiflage einer wahren zionistischen Kultur, nichts – außer deren Gegenteil -zu tun hat.
Ich werde meiner Verantwortung als Deutscher nur gerecht, wenn ich mich aktiv für die Ermordung und Vertreibung von Palästinensern einsetze? Wirklich bizarr.
Im Übrigen trage ich nur Verantwortung für das was ich selber in meinem Leben getan oder unterlassen habe. Da gibt es einiges, worauf ich nicht stolz sein kann. Aber ich habe nie einen Juden getötet und kann fest versprechen, es niemals zu tun. Auch meine Eltern nicht, was aber keine Bedeutung hat, weil ich noch lange nicht geboren war. Wenn ich aus deutscher Vergangenheit etwas schlussfolgere, dann nicht weil ich als Deutscher geboren wurde und eine besondere Verantwortung daraus resultiert, was erkennbar Unfug ist, sondern weil es Pflicht eines jeden Menschen sein sollte, sich solchen Bestialitäten wie dem Rassen – und Vernichtungskrieg gegen die SU, dem größten Verbrechen in der Geschichte der Menscheit, oder der Shoa zu verweigern. Fürs Erste weiß ich, dass man niemals , wirklich nie im Auftrag einer deutschen Regierung Menschen töten soll. Das war immer und ohne jede Ausnahme falsch.
Für die Welt wäre es schon mal eine gute Nachricht, würde das von der Mehrheit auch so gesehen. Das aber meinen die Initiatoren dieses bizarren Textes nicht. Sie wollen, dass vorerst mit deutschen Waffen getötet wird. Es fehlt der IDF natürlich nicht an Waffen, es geht darum, die deutsche Regierung auf Linie zu bringen, was sicher auch gelingen wird. Und es wird wieder falsch sein. Wie immer in unserer Geschichte.
Volle Zustimmung.
Die Dauerinszenierung des Holocaust als Erbschuld des Deutschen bis in alle Ewigkeit ist pure Instrumentalisierung. Apropo Instrumentalisierung: der Holocaust war den Zionisten nützlich. Das kann man dann beurteilen, wie man will. Aber es ist einfach Tatsache.
Die Inszenierung der Juden als anscheinend ewig, seit wenigstens 3.000 Jahren, verfolgtem Volk wirft schon Fragen auf, die man aber größtenteils nicht stellen darf.
Ich selbst hätte keinerlei Probleme mit Juden – wenn sie sich nicht ständig irgendwie mir aufdrängen würden in Nachrichten, Politik, Schuldzuweisungen, Demonstrationen, Unfriede, Zwist, Einmischung. Und dabei könnte ich selbst ein Jude sein – oder wenigstens „Teiljude“. Weiß ich, wer alles meine Vorfahren waren? Und Judentum gründet sich eben neben Religion auf Genetik.
Wer aus dem „3. Reich“ gelernt hat, dass Juden sakrosankt sein müssten, der hat das absolut Falsche gelernt. Juden sind heute nicht mehr die Verfolgten – auch wenn sie sich immer wieder so inszenieren wollen. Die richtige, humane Lehre aus dem „3. Reich“ ist, sich vor die jeweils Schwächsten und Verfolgten zu stellen. Sündenböcke in Schutz zu nehmen. Und das sind heute gewiss nicht die Juden. Alles andere ist Esoterik und magisches Denken. Oder pure Gewalt- und Machtpolitik – und die Unterwerfung darunter.
Die Verfolgung der Juden ist nun sicher keine Inszenierung, sondern eine historische Tatsache. Wobei man den Römern in der Antike so jede Bösartikeit unterstellen kann, nicht aber das sie die Juden aus rassistischen Motiven verfolgten. Sie machten das, was sie überall machten und weil die Juden sich erbittert wehrten, mit besonderer Grausamkeit und der Vertreibung. Diese Vertreibung, die Juden in alle Welt führte und der christliche Wahn, in ihnen die Mörder ihres Heilandes zu sehen und ihnen bei passender Gelegenheit alles zu rauben, was sie sich erarbeiteten, führte zu einer schier unendlichen Folge von Bestialitäten und nach der Shoa scheint es mir, dass es sowas wie Israel einfach geben muss. Nur warum zum Teufel nicht in Sachsen, Thüringen oder Niedersachsen?
Warum können sie nach den üblen Erfahrungen, die sie oder ihre Vorfahren machen mussten, nicht einen andern Weg suchen, als selber zu Verfolgern und Peinigern zu werden?
Und den hätte es gegeben. Aber ich habe die israelische Gesellschaft von bürgerlichen Liberalen bis hin zu den Siedlern in Westjordanland als zu tiefst rassistisch erlebt.
„ Bestialitäten und nach der Shoa scheint es mir, dass es sowas wie Israel einfach geben muss. Nur warum zum Teufel nicht in Sachsen, Thüringen oder Niedersachsen?“
oder in Autonomen jüdischen Oblast in der Sowjetunion?
https://de.wikipedia.org/wiki/Jüdische_Autonome_Oblast
Das aber wollte Stalin nicht und wurde zum Gründungsvater von Israel. Aber da ist eine andere, längere Geschichte
Wo sehen Sie einen christlichen Wahn, „in ihnen die Mörder ihres Heilandes zu sehen“?
Und selbst wenn jemand so dächte, so hat Jesus doch durch seinen Tod von uns die Sünden genommen – nach deren Vorstellung. Wie hätte das geschehen können, wenn nicht JEMAND Jesus gekreuzigt hätte? Wie kann man die Verursacher seiner eigenen Sündenerlösung hassen?
Und waren das ganz klar (nur) die Juden? Das wäre mir nicht auf dem Schirm. Na, vielleicht habe ich in der Sonntagsschule nicht aufgepasst …
Ich sehe nichts, da ich kein Christ bin oder war. Das habe die in der Vergangenheit selbst so gesehen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Gottesmord
Ein Verweis auf Wikiblödia kann Ihre Behauptung nicht stützen, dass (viele) Christen die Juden als Jesusmörder ansehen würden.
Ich bin christlich-evangelisch getauft, aufgewachsen, konfirmiert, aber das habe ich noch nirgends zu hören bekommen. Mag sein, dass es irgend so eine christliche Sekte gibt oder gab, die das so sah/sieht, aber daraus dann eine generalisierte Aussage wie die Ihre zu machen …
Matthäus 27, 25
Ja und? Nochmal: was wäre denn geworden wenn Jesus nicht gekreuzigt worden wäre? „die Hohenpriester und die Ältesten des Volkes“ haben doch allen Christen den größten Gefallen getan. und dafür sollen Christen die Juden hassen? Ganz davon abgesehen, dass Jesus das ja als vorbestimmt aufgefasst hat, zB den Verrat durch Judas vorausgesehen hat. Die Juden wären also Schuld weil sie ihre Vorbestimmung erfüllt hätten?
Ich sage nicht, dass es nicht Juden-hassende Christen gäbe. Aber es ist nicht Kern und auch nicht Teilthema des Christentums Juden zu hassen. Das ist doch kompletter Blödsinn. Was soll das hier?
meine Referenz: h#ttps://www.uibk.ac.at/theol/leseraum/bibel/mt27.html
Martin Luther
Zweites-Vatikanische Konzil
‚Nostra aetate‘ der rkK
Kritisch-Historische Forschung
Deschner
Ansonsten einfach
„Judenhass Ursprung“
googeln.
Der Judenhass zieht sich im Christentum wie ein roter Faden vom 1. Jhrdt. bis in die Neuzeit.
https://www.bpb.de/themen/antisemitismus/dossier-antisemitismus/37951/judenfeindschaft-von-der-antike-bis-zur-neuzeit/
„ Judenfeindschaft hat eine lange Tradition, deren Wurzeln bis in die Antike zurückreichen. Doch erst mit der Verbindung von christlicher Theologie und Judenfeindschaft zum Antijudaismus fand letztere Verbreitung über den gesamten christlich-abendländischen Raum. Seit dem Frühchristentum hatte sich ein negatives Judenbild etabliert, und die verschiedenen antijüdischen Mythen und Klischees, aus denen es sich speiste, prägten die Geisteshaltung und drangen tief in die Mentalität der europäischen Gesellschaften ein. Dabei blieben bis in die Frühe Neuzeit hinein religiös und wirtschaftlich motivierte Vorurteile vorherrschend.“
„Die Verfolgung der Juden ist nun sicher keine Inszenierung, sondern eine historische Tatsache.“
Und worum es mir eigentlich ging:
Wenn ich zu einer geschlossenen Volks-Gruppe gehören würde die sich seit 3.000 Jahren verfolgt fühlt bzw. verfolgt wird, würde ich mir und den anderen Angehörigen schon mal ein paar Fragen stellen …
Herr Heubner tut weder sich, noch der Sache der Holocaust-Überlebenden einen Gefallen, wenn er sie dafür benutzen/missbrauchen will, eine reaktionär-faschistische Politik eines Groß-Israel zu legitimieren. Das tut er faktisch.
Das bedeutet morgen noch viel mehr Krieg und noch viel mehr Vertreibung als heute und das heisst übermorgen noch mehr Gewalt und Krieg als morgen usw.
Es ist völlig irre. Ich habe mal gelernt, dass der (deutsche) Holocaust an den Juden uns eine Verantwortung für den Humanismus und gegen jede Art von Rassismus inkl. Antisemitismus sein muss. Aber eine Legitimation für Krieg, Eroberung, Vertreibung, Aushungern usw.??? NEIN, Niemals!!!
Nie wieder heisst, wenn es gegen andere Untermenschen geht das Gas zu liefern.
Ich bin schon länger der Meinung dass solche Instrumentalisierung des Holocausts sich vor einem Gericht wegen verherrlichung der Verbrechen des Nationalsozialismus verantworten müssten.
Israel als Kolonie in Palästina war schon als Kolonie – per definitionem – niemals eine Demokratie und erst recht nicht in Praxis!
Und Heubner!? Wie alle Zionisten die von einem zukünftigen Staat träumen: „from the river to the sea Israel shall be free“, ist er ein Antisemit und faschistoider Rassist wie die gesamte Kolonialverwaltung in Tel Aviv und Jerusalem!
Was die „deutsche Schuld“ betrifft, erlebe ich im Berliner Alltag, am Rande von Palästina-Solidemos deutliche Unterschiede zwischen Ostdeutschen und Westdeutschen. Ostdeutsche sind gegenüber den Demonstranten viel aufgeschlossener, bzw verhalten sich neutral. Schon zweimal habe ich erlebt das Berliner antizionistische Juden mit Kippa und Palästinensertuch von alten westdeutschen Männern antisemitisch beschimpft wurden.
Wir in der DDR fühlten uns als Antifaschistischen, Holocaust-Überlebende hatten hohe Funktionen im Staat. In der BRD hatten ehemalige Nazis hohe Staatsstellungen, siehe Hans Globke, ehemaliger Chef des Kanzleramtes unter Adenauer. Dieser Adenauer, ihn waren die Shoa-Opfer völlig egal, zahlte viel Geld an Israel. Deutsche Rechte und der Staat Israel waren schon immer eng verbandelt, was auch Moshe andeutet. Es gibt also eine historische Kontinuität der bedingungslosen Solidarität mit Israel von rechts bis links, sieh die Antideutschen. Siehe hier
https://redaktion-bahamas.org/aktuell/2025-Aug-22/Bedingungslose-Solidarität-mit-Israel.html
Das nahezu 40% der Ostdeutschen AfD wählen ist, wie Frank Castorf sagte, „die Rache des Osten“..für die koloniale Okkupation.
Die „Jüdische Stimme“ antizionistische Juden, die nach Deutschland ausgewandert sind, werden antisemitische beschimpft, von der Berliner Polizei verhaftet und vom Verfassungsschutz kriminalisiert.
https://juedische-stimme.de/
In Westdeutschland wurde der alte faschistische Ungeist niemals richtig aufgearbeitet. Wir aus der DDR fühlten uns von staatswegen als Antifaschisten und Antifaschisten können niemals Nazis werden, glaubten unsere Jungs und wählen AfD..
Antifaschistische Gedenkstätten wie die „Straße der Nationen“ auf den Etterberg/Buchenwald verkommen unter einer linken Landesregierung, um die DDR zu delegitimieren. Ich erinnere mich noch an große, antifaschistische Aufmärsche mit Holocaust -Opfern in der Gedenkstätte Buchenwald. Immer sah man Kränze und Flaggen an den Denkmälern der „Straße der Nationen“. Das gibt es heute nicht mehr, weil die BRD die DDR delegitimieren will und da stört der Antifaschismus
Woran hast du denn erkannt, dass diese Männer „westdeutsch“ waren? Hast du da eindeutige Dialekte ausmachen können? Ansonsten wäre das nämlich ziemlich schwierig festzustellen. Und nach 35 Jahren hat sich doch auch schon vieles ziemlich vermischt.
Auch wenn ich vieles, was du schreibst unterstützen könnte, dein ständiger Fokus auf West/Ost-Deutsche ist mir ein wenig zu arg. Da reitest du ein wenig zu sehr drauf rum, das nervt. Das überzeugt mich auch nicht.
Sage ich jetzt mal so als jemand der westlicher in Deutschland (rein geographisch) gar nicht sein könnte.
Hier im extremen Westen habe ich eine etwas andere Perspektive. Für mich ist alles ein paar Dutzend Kilometer östlich von hier schon Mittelostdeutschland, alles die gleiche Soße 😉
Bayrisch verstehe selbst ich!
Ansonsten will ich dich nicht überzeugen.
Aber du hast schon bemerkt, das wir in der deutschen Hauptstadt anders ticken als am „schönen weinseligen Rhein“
Die Spaltung zwischen Ost und West ist objektiv und kann durch ignorieren nicht geändert werden. Im Osten wächst die Wut und auch das ist ein Grund das viele hier AfD wählen
1. Bayern sind keine Westdeutschen und wenn dann ganz spezielle. Ich möchte nicht mit denen in einen Topf geschmissen werden 😉
2. Natürlich tickt man in Berlin anders als am Rhein. Aber selbst wo ich wohne tickt man anders als am Rhein – und noch ganz anders als in Bayern.
3. Ja es gibt eine Spaltung zwischen Ost und West, die ist sogar etwas stärker als zwischen Nord unf Süd. Trotzdem übertreibst du, finde ich, und zwar deutlich.
4. Auch im Westen wächst die Wut, so dramatisch ist der Unterschied nicht.
5. Natürlich willst du überzeugen, wie die Meisten hier. Ist ja auch ganz natürlich und sinnvoll – und deine Posts strotzen ganz besonders von diesem Bedürfnis.
Neben den üblichen gesamtdeutschen Sozialabbau etc. wächst im Osten die Wut über die mißglückte Wiedervereinigung. Das kommt 30 Jahre später neu hoch und dazu gibt es reichlich Belege
https://www.volksstimme.de/deutschland-und-welt/deutschland/die-afd-ist-die-rache-des-ostens-3896292
Du kannst jetzt sagen, die Ossis seinen selbst schuld, weil sie blauäugig den Anschluß zugestimmt haben. Ok, jetzt rächen sich die Ossis, wählen AfD, weil man damit die Wessis am meisten ärgern kann. Die ewigen antifaschistische Belehrungen aus den „demokratischeren Wessis“ – die doch selbst aus einen naziverseuchten Staat kommen – geht uns nur noch auf den Wecker.
Menschlich, emotional ist das nachvollziehbar, sachlich falsch, aber der Mensch wird durch Emotionen getrieben!
Ja, die Wiedervereinigung war Mist. Hatte damals gehofft der Osten könnte sich erst mal alleine berappelt anstatt vom Westen „konsumiert“ zu werden – aber die Geopolitk hat das wohl nicht zugelassen und die wirtschaftliche Lage der DDR hätte viele ihrer Bürger auch nicht so einfach halten können. Wäre schwierig geworden – trotzdem.
Ich habe übrigens überhaupt nichts gegen Ossis, wieso auch?
Und die Trennung, die du zwischen denen und dem Westen machst, betrifft mich nicht.
„Da reitest du ein wenig zu sehr drauf rum,“
@Naomi kommt aus dem SED-Apparat oder zumindest aus dem SED-Umfeld. Diese Leute haben den Untergang ihrer „geliebten“ DDR bis heute nicht verkraftet und teilen gegen die „böse“ BRD aus, als würde es sie (die Alt-BRD) auch immer noch geben. Keine Bange, das werden sie bis zu ihrem Tod machen. weil sie nicht anders können. Immer völlig daneben, dabei aber bitterernst und hochmoralisch -also stalinistisch.
Soll das ein Witz sein oder ein typisch westdeutsches Vorurteil?
@Two Moon
Je weiter westlich in D um so größer die Furcht vor den Russen. Das prägt natürlich die Einstellung des Einzelnen und die Politik insgesamt, die immer kriegsgeiler wird. Im Osten hätte einer wie Merz keine Chance.
@ garno
Ne, ich merke hier nix von besonderer Furcht vor den Russen.
Mir können Sie nichts vormachen, ich habe 8 Jahre in NRW gelebt, in Hagen und in Köln, da wird es wohl in Aachen nicht viel anders sein.
Interessant!!!
+++
Die systematisch betriebene deutsche Instrumentalisierung des Holocausts zum Zwecke der Legitimierung eines weitern Holocausts ist mit großer Wahrscheinlichkeit die perverseste Politik der gesamten Menschheitsgeschichte. Der moralische Abgrund ist schier unendlich tief.
Für mich persönlich hat dies eine Zäsur geschaffen. Nie wieder werde ich dem deutschen Staat und seinen Vertretern auch nur einen winzigen Rest an moralischer Glaubwürdigkeit zubilligen.
So ist es.
Diese Instrumentalisierung des Holocausts ist ekelhafte Leichenfledderei aus niedrigsten Gründen! Abscheulich und verwerflich! Dies gilt ausdrücklich auch für die deutsche Politik!
Am 7. Oktober waren also auch Holocaust Überlebende unter den Opfern.
Der Holocaust ist jetzt seit über 80 Jahren Vergangenheit. D.h. der/die jüngste
Überlebende wäre jetzt min. 80 Jahre alt. Anderer Glaube andere Fitness. Ich hätte
mit 66 schon reichlich Probleme auf einer Ravepartie abzutanzen. Aber ich
glaube ja auch an nichts. Wenn man mit 80 + noch auf so einem Festival abtanzen
kann, gebührt diesen Menschen mein Respekt.
Ramelow hat sich dereinst gern an der DDR abgearbeitet. Daher demonstrierte er eine bundesdeutsche Überheblichkeit, die sich auf der linken Seite des politischen Spektrums oft noch mehr zeigte als bei anderen.
Wiglaf Droste , der bedeutende Satiriker, sagte mal zum „verordneten Antifaschismus “ in der DDR, dass dies der BRD fehlte – dass man ihr Antifaschismus verordnen würde.
Ich sehe das mit unserem DDR-Antifaschismus durchaus Komplizierter als du, aber das ist etwas, was ich gegenüber der „alten“ BRD als Staat nicht argumentieren will. Justiz in Lehre und Anwendung, große Teile der Verwaltung, des Militärs, der Geheimdienste wiesen eine so bedrückende Kontinuität auf und Faschisten, und bei Mitgliedern der NSDAP steht zu vermuten, dass es Faschisten waren, wurden sogar Kanzler.
Aber zurück zu Buchenwald. Als die Gedenkstätte gestaltet wurde, entschloss man sich genau das nicht in tun, was die Faschisten machten – die jüdischen Opfer aus ihren Nationen zu separieren. Man hätte auch eine andere Entscheidung treffen können, da im deutschen Faschismus der Antisemitismus zentral war. Nur war es keineswegs skandalös, wie Ramelow es undifferenziert und bewusst beleidigend tat. Aber es war so wie immer. Mit „uns“ diskutiert man nicht. Uns erklärt man, wie es richtig ist.
Ungeachtet dessen bezweifele ich, dass es klug ist, Höcke zu wählen. Auch nicht im Sinne Castorfs.
Ich sehe es auch nicht so einfach, aber drücke es zugespitzt einfach aus, sonst wird der Post zu lang.
Castorf genauso wie ich wählen (ich wähle nicht mehr) natürlich nicht AfD, sondern versuchen nur zu analysieren, warum unsere Landsleute AfD wählen.
Warst du nach der Wende mal in Buchenwald? Die neuen Machthaber versuchen den kommunistischen Widerstand, das internationale Lagerkomitee und die Selbsbefreiung der Häflinge herunterzuspielen. Dahingegen wird die Rolle der jüdischen Häftlinge überbetont.
Der alte DDR-Film, der ziemlich brutal war, wird mit der Begründung nicht mehr gezeigt, in Buchenwald seinen Leichen nicht mit Baggern beseitigt worden, diese Bilder stammen aus anderen Lagern. Deshalb habe die DDR gelogen. Der neue Film ist nicht so grausam und nicht völlig falsch.
Die Straße der Nationen ist völlig heruntergekommen und ich war entsetzt.
Das ist der vielgepriesene Antifaschismus des „neuen Deutschland“. Er ist zur bedingungslosen Solidarität mit Israel verkommen. Da dachten wir in der DDR komplexer, Staat, aber auch die Opposition
Nein , in Buchenwald war ich nach der Wende nicht mehr. Ich habe gelesen, was da gemacht wurde und das muss ich nicht sehen.
In Sachsenhausen bei Berlin war ich aus verschiedenen Anlässen öfter. Auch nach der Umgestaltung. Mich hatte vorher eine Kleinigkeit beeindruckt. Im einem Raum, gar nicht so herverschoben, waren Aufstellungen von Funktionsträgern des KZ zu sehen, ich erinnere mich konkret an Ärzte, und wo sie in der BRD und Berlin – West unbescholten lebten und praktizierten.
Du ahnst es – das war kommunistendes Unrecht und wurde beseitigt. Klar doch.
Habe vorbei paar Wochen eine Nostalgie-Fahrt durch unsere alte Heimat gemacht und hab die Ausstellung „Sonnensucher“ über die Wismut-Kunst in Zwickau besucht
https://sonnensucher-ausstellung.de/
Nach Ende der Ausstellung werden viele der Bilder heimatlos. Die Austellung kann ich empfehlen, kleiner Tipp am Rande, die brauchen Hilfe.
Schade. Ich war vor Kurzem in Zwickau, habe das aber nicht auf dem Schirm gehabt und komme jetzt nicht mehr so schnell da hin.
Es ist für mich unzweifelhaft, dass zwischen der Shoa und dem Vernichtungskrieg gegen Gaza und all den sonstigen Brutalitäten und Grausamkeiten der Israelis gegen die Palästinenser ein Zusammenhang bestehen muss. Ich vermute das werden die meisten hier ähnlich sehen.
Es ist in jeder Hinsicht bestürzend, dass ausgerechnet die Religionsgruppe, die selber auf schlimmste Art verfolgt und vernichtet worden ist, nun selber Ähnliches (einen genauen Vergleich will ich hier nicht machen, halte ich auch nicht für sinnvoll) einem anderen Volk antut. Man will auch erst gar nicht wissen wie sie mit den Palästinensern umgehen würden, wenn die Weltöffentlichkeit nicht zusehen könnte!
Aber wie genau hängt das zusammen? Das ist für mich zum Teil noch ein Rätsel.
Ist es einfach so wie der Mensch, der von seinen Eltern immer schwer geprügelt worden ist, nun auch selber seine Kinder schlägt? Nein, ich denke das wäre zu einfach. Aber ein Teil dieses Schemas steckt vielleicht auch drin.
Aber es gibt in Israel ja auch eine ganze Menge verschiedener Gruppen, die aus verschiedenen Weltregionen, verschiedenen religiösen oder kulturellen Traditionen kommen und ganz verschieden von der Shoa beeinflusst worden sind.
Und natürlich gibt es auch diejenigen Israelis, das sind vor allem die Machthabenden, Siedler usw., die das psychische Trauma der Juden auf übelste Weise nutzen und ausbeuten um ihre kruden Ziele anzustreben.
Und wirklich interessant wäre es zu erfahren wie denn die Shoa-Überlebenden und deren Nachkommen über den Gazakrieg denken, oder wie dies Überlebende und Nachkommen von Progromen in Osteuropa in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts tun?
Vielleicht ist es ja gar nicht so, dass diese Menschen besonders hart gegen Gaza eingestellt sind. Vielleicht sind es sogar diese Menschen die eher gegen die Mordbrennerei Nethanjahus und seiner Schergen eingestellt sind….?
Aber eine brauchbare Umfrage dazu wird es wohl nicht geben, vermute ich, sonst hätte uns Zuckermann diese sicher auch mal präsentiert.
Aber Zahlen zur Menge dieser Menschen gibt es: Etwa 120.000 Israelis sind anerkannte Shoa-Überlebende. Ihre Nachkommen in der 2. und 3. Generation dürften noch mal etwa 400.000 ausmachen, wären zusammen 520.000.
Bei 7 Millionen jüdischer Israelis sind das gerade einmal 7,4%
Da wird uns wohl vieles verschwiegen, denn auch Holocaustopfer wurden in Israel nicht mit offenen Armen empfangen und wurden oftmals als Verräter und Schwächlinge beschimpft weil sie sich nicht gegen die Nazis gewehrt haben.
Viele dieser Einwanderer leben / lebten in Armut und wurden vom israelischen Staat schlecht behandelt.
https://www.israelnetz.com/leiden-und-streit-ohne-ende-holocaustueberlebende-in-israel/
“ Man will auch erst gar nicht wissen wie sie mit den Palästinensern umgehen würden, wenn die Weltöffentlichkeit nicht zusehen könnte!“
Die Gewaltfanatiker von Dunkelisrael ziehen alle Register, zu denen ihre rassistische Fantasie fähig ist. Ob die „Weltöffentlichkeit“ dabei zuschaut oder nicht, das verändert nicht das Maß ungezügelter Geausamkeit. Eher hat sich der rassistische Wahnsinn dank des öffentlichen Zuschauens und des Schweigens der Politikeliten von grünschwarzeotblau bis zum höchst denkbaren Gipfelpunkt hochgearbeitet.
Wie Iris Hefets sagt: Es ist der pure Horror und er wird uns räglich gezeigt und es ist Absicht, dass wir es sehen!
So werden wir zu Mittätern. So wird uns unser Ohnmachtserleben gefügig machen. Die Empfindsamsten werden sich das Leben nehmen und dieser Gesellschaft entziehen. Dann gibt es schon Mal eine Gruppe weniger die stört.
Obwohl man eigentlich stattdessen zur Bombe greifen sollte und Netanjahu und alle seine Waffenlieferanten zermalmen muss
Genau, Israel muss fallen!
Vielleich das?
https://en.wikipedia.org/wiki/Ein_Nazi_f%C3%A4hrt_nach_Pal%C3%A4stina
Ich glaube ihre Ratlosigkeit verstehen zu können, ohne mir anmaßen zu wollen ihre Ansichten zu vereinnahmen.
Ich sitze hier gerade in der Küche, mit Blick auf den Pflaumenbaum und den Apfelbaum. Nach dem Regen strahlt die Sonne spätsommerlich warm ins Fenster. Eigentlich scheint unsere Welt noch in Ordnung. Aber das ist sie nicht. Der Massenmord in Gaza steht in direkter Verbindung zu den Gaskammern von Auschwitz. Die Welt der Menschen ist von einer tiefen Fäulnis befallen. Was ist die Ursache?
Herrschaft? Ja sicher, einer der Gründe. Aber kann Herrschaft hinreichend die Grausamkeiten dieser menschlichen Welt erklären?
Ich glaube nicht. Es geht tiefer. Diese ganze Zivilisation ist zutiefst krank. Ohne eine grundsätzliche Neuordnung aller menschlichen Affären wird diese haarlose Affenart untergehen. Gaza ist ein Symptom, ein Spiegel unserer Unmenschlichkeit. Der permanente Krieg gegen die Natur treibt dunkle Blüten.
Unlesbar die Zitate dieses Herrenmenschen Clubs.
WAS für Narzissten!
Was konkret stört Sie denn?
Ich kann Ihre Aussagen nicht einordnen, wer sind die Herrenmenschen mit welchen Aussagen?
Flüchtlinge mit Vorwürfen empfangen
Von „Alt-Israelis“, die in den Jahrzehnten vor dem Holocaust nach Palästina eingewandert oder dort schon geboren worden waren, wurden die Flüchtlinge aus der europäischen Hölle auch nicht bedingungslos mit offenen Armen oder gar als Helden empfangen. „Warum habt Ihr euch widerstandslos in die Gaskammern treiben lassen? Warum habt Ihr nicht wenigstens sechs Millionen Nazis mitgenommen?“, ist ein Vorwurf, der bis heute nicht verstummt ist. Die israelische Mentalität, die sich auf nichts als sich selbst meint verlassen zu können und zu ihrem Recht nur mit hartem Durchsetzungsvermögen kommt, hat kein Verständnis für das stille Leiden, verurteilt dieses manchmal gar als Ausdruck von Schwäche.
Diese Umstände waren nicht dazu angetan, die psychischen Folgen der Vernichtungsstrategie des Dritten Reiches zu bewältigen. Kinder und Enkel von Holocaustüberlebenden müssen mit ihren Eltern und Großeltern und deren Traumata leben. Wenn diese nicht nur in zerbrochenen Persönlichkeiten und Familien, sondern auch in sexuellem Missbrauch münden, tut sich selbst die ansonsten schonungslos selbstkritische israelische Presse schwer, damit umzugehen.
Auch 60 Jahre nach der Gründung des modernen jüdischen Staates sind die schmerzhaften Folgen der nationalsozialistischen Judenverfolgung noch immer greifbar. Wenn man die Zahl der Überlebenden aus Nazikonzentrationslagern in Nordafrika mit einbezieht, leben heute noch ungefähr 430.000 Holocaustüberlebende in Israel. Offiziell gehen israelische Institutionen von 230.000 bis 280.000 israelischen Bürgern aus, die die Schoah überlebt haben.
40 Prozent aller heute noch in Israel lebenden Schoah-Opfer leben unter der Armutsgrenze. In einer Umfrage aus dem Jahr 2005 gaben 25 Prozent der Befragten an, sie müssten sich beim Einkauf zwischen Grundnahrungsmitteln und lebensnotwendigen Medikamenten entscheiden. 20 Prozent beklagten, sie hätten kein Geld, um ihre Kinder anzurufen oder zu besuchen. Und ein Drittel von ihnen kann seine Wohnung im Winter nicht heizen.
Heftige Diskussionen
In den vergangenen Monaten gab es in der israelischen Öffentlichkeit immer wieder heftige Diskussionen darüber, wer für das Schicksal dieser Ärmsten der Armen verantwortlich ist. Dabei hat der Staat Israel nicht etwa nur 60 Jahre lang das Elend der Naziopfer ignoriert. Vielmehr hat das Problem im vergangenen Jahrzehnt eine neue Dimension gewonnen. Ungefähr die Hälfte der Holocaustüberlebenden, die heute in Israel leben, kam erst mit der großen Einwanderungswelle aus der ehemaligen Sowjetunion in den 90er Jahren ins Land. Im Unterschied zu den Menschen, die direkt nach dem Zweiten Weltkrieg nach Israel kamen, haben diese Einwanderer keinerlei Anspruch auf Renten aus europäischen oder israelischen Kassen.
Quelle: https://www.israelnetz.com/leiden-und-streit-ohne-ende-holocaustueberlebende-in-israel/
Eine große Katastrophe für die jüdische Gemeinschaft dürfte die Verlogenheit des israelischen Kabinetts sein. Alle negativen Vorurteile gegen die Juden werden von der extremistischen Staatsführung Israels bedient.
Die fürchterlichen und inhumanen Parteinahmen der Funktionäre in der Diaspora, für die radikalen Siedler und Mörderbanden in Israel ,tragen bestimmt nicht zu einem besseren Verständnis für Israel bei.
@Wölfchen
Das ist leider zu befürchten.
So lange es Israel gibt wird es keinen Frieden geben!
@Motonomer
Wenn es nach Ihnen ginge würden Sie wohl am liebsten alle Juden aurotten. Daher sind Sie nicht besser als alle anderen Massenmörder.
Sie verwechseln berechtigte Kritik an der jetzigen Regierung in Israel mit ihrem eigenen Vernichtungsfeldzug der in Ihrem Hirn rumspinnt.
Nein, ich sage und schreibe nur die Wahrheit!
Und das wissen sie ganz genau.
Außerdem wettere ich gegen den Staat Israel, nicht gegen die Juden, obwohl ich nie keine Kufiya getragen hatte.
Und aus meiner persönlichen Sicht, bin ich außerdem noch gegen jede Religion, weil die das zweitgrößte Problem der Menschheit ist.
Da fallen schon viele raus. 😉
Berliner Straßenbahn , war da gerade in Biker Klamotten unterwegs…
4 Jugendliche (Kinder Einwanderer) beschimpften da eine junge hochschwangere Frau, “ Judenschlampe “ hatte ich nur verstanden ..
Ich mich eingemischt und die Kids zur Ordnung gerufen, Bikerklamotten verschaffen einen da schon ein wenig Respekt.
Als ich aussteigen wollte sagte jemand zu mir “ Danke das Sie sich für die Jüdische Frau eingesetzt haben“ …
Ich meinte erstaunt “ bin Ossi, mir ist das völlig egal welcher Religion jemand angehört, Sie ist Hochschwanger und das hat man zu achten “
Zuerst sollte man sich um die Lebenden kümmern, erst danach um die Toten…
Opfer heute, keinen Status mehr wenn Sie nicht die Kriterien für „politisches Kapital“ erfüllen ..
Kinder gehören nicht mehr in diese Welt.
Es wird Zeit über eine Geburtenregelung nachzudenken und Gläubige schin gar nicht.
Schon alleine weil sie Systemimmanent arbeiten.
Wie erkennt man eine hochschwangere _Jüdin_?
Woher wussten Sie und „Jemand“, dass das eine Jüdin war?
komische Geschichte …
Es ist tragisch, dass das Internationale Auschwitz Komitee sich offensichtlich in den Händen von Extremisten befindet, die auch vor Anbiederung an eine faschistische Regierung nicht zurückschrecken. Da müsste nicht nur Frau Bejarano, sondern mit ihr sämtliche Auschwitz-Opfer im Grab rotieren.
„Indes, gerade dieses historisch begründete, aber letztlich zum Abstraktum geronnene Postulat, hat Deutsche bzw. die politische Klasse Deutschlands dem realen Israel gegenüber völlig blind werden lassen…“
Diese Aussage Zuckermanns – falls sie denn wirklich zum Nennwert genommen werden darf – beweist seine fortbestehende politische Naivität. Die politische Klasse Deutschlands ist mitnichten völlig erblindet, sondern hält schlicht, wie alle anderen westlichen Vormächte, dem unsinkbaren Flugzeugträger des Westens aus geostrategischen Erwägungen im Nahen Osten die Stange, unter allen Umständen, auch unter genozidalen. Das ist Realpolitik, die im Fall Deutschlands aufgrund der Geschichte besonders leicht moralisch verbrämt werden kann.
Der Autor zitiert :
“Jede Entscheidung gerade der deutschen Bundesregierung, die als Abkehr von Israel gewertet werden muss, empfinden Überlebende des Holocaust auf dem Hintergrund ihrer eigenen Geschichte als bedrohlich und deprimierend. “
Ich spreche jetzt natürlich nur für mich und Gleichempfindende : Die Israelis müssen verstehen, dass sich viele Deutsche in Sachen Israel-Palästina in einem Solidaritätskonflikt befinden.
Die Solidarität mit Israel ist sicherlich für über 90% der Deutschen selbstverständlich; aber für die Deutschen die der Meinung sind, dass ohne den Holocaust den Palästinensern ihr Martyrium erspart geblieben wäre, ist eben auch die Palästinasolidarität obligatorisch.
Wer mit dieser Doppelsolidarität geschlagen ist, wünscht sich in der Regel wohl auch in Sachen Waffenlieferungen eine Doppelstrategie :
– Lieferung von reinen Defensivwaffen wie Flugabwehrraketen : Ja
– Lieferung von Waffen, die im Gazakrieg gegen die Zivilbevölkerung eingesetzt werden könnten : Nein
Guter Artikel. So „unerfindlich“ sind die Schlussfolgerungen des Exekutiv-Vizepräsidenten allerdings nicht. Er brauchte sie ja nur den empörten Vorgaben der Herrn „Bibi“ und Smotrich ablauschen, denen schon die paar krampfhaften Einmischungsversuche Deutschlands in die israelische Freiheit zum total souveränen Kriegführen nicht passten.
Zeitmäßig kommen die Beschwörungen des Herrn Heubner deshalb ganz passend.
Dass Deutschlands Merz nach langer Zeit der „bedingungslosen Unterstützung“ nun doch mit ein paar distanzierenden Bedenken zum völkerrechtlich unkontrollierten Massenmord ankommt und den Zeigefinger fordernd auf eine längst abgelehnte „Zwei-Staaten-Lösung“ richtet, ist dem amtierenden israelischen Nationalismus schon zuviel der Abweichung. – Wie auch manchen christlichen Politikern und sonstigen bedingungslosen Israelfreunden, die da gleich eine Art „Verrat der deutschen Staatsräson“ im Anmarsch sehen.
Für Israel grenzt es jedenfalls an Verrat der unverbrüchlichen Unterstützung und Parteinahme Deutschlands, wenn z.B. die israelische Politik der „Gaza Humanitarian Foundation“ und ihrer „Todes-Fallen“ bei der Nahrungsverteilung plötzlich mit unerwüschten humanitären deutschen PR-Aktionen unterlaufen wird und überhaupt „nachdrücklich“ auf irgendwelche Rechte für Palästinenser hingewiesen wird.
Heubner verwandelt das in allegorische Bilder der „Dunkelheit“, die solche deutschen Abweichungen in das israelische „Licht der Demokratie“ einstreut. – Zum „zweiten Mal“, nach der Shoah, was Moshe Zuckermann ganz richtig als demagogisch konstruierten Zusammenhang beschreibt, denn die Holocaust-Überlebenden werden hier wieder mal recht durchsichtig instrumentalisiert, um die deutsche Politik mit ihrem historischen Verantwortungs-Pathos auf weitere bedingungslose Unterstützung verpflichten zu wollen.
Dabei waren, nebenbei bemerkt, die „Überlebenden“ für beide Seiten immer schon das Material für ihre jeweiligen Ansprüche.
Deutschland hat sie für seine selbst-entlastende „Erinnerungskultur“ genutzt, in dem es sich durch das Bekenntnis zur Schuld an der Judenvernichtung als geläutertes und daher berechtigtes Start-Up erweisen wollte. Deshalb die neue, unumstößlich pro-israelische Staatsräson und ein chronischer Drang zum „Erinnern“ an die „unerklärlichen“ Greuel, – statt zu unbeliebten Erklärungen des faschistischen Nationalismus.
Bei Entschädigungen und Wiedergutmachung gegenüber den Überlebenden und Angehörigen, Zwangsarbeitern, Enteigneten und sonstigen Reichs-Geschädigten, hat sich Deutschland dagegen immer sehr „zurückgehalten“ und mit rechtlichen Verfahren und vielen Problemen auf Zeit gespielt. Die tatsächlichen, jahrzehntelang wiederkehrenden antisemitischen Übergriffe waren meist nur ein Thema für linke, antifaschistische Aktivisten, die als kritische Nestbeschmutzer eher ins Visier genommen wurden.
Israel hat den Holocaust ebenfalls genutzt, um im Verhältnis zu Deutschland sein nationales Gewicht zu erhöhen und bei „Verstimmungen“ diese Karte auszuspielen. Die Verstimmungen waren allerdings so groß nie, weil sich Deutschland mit seiner Unterstützung für Israel eine Befugnis verschafft hat, seine eigenen Interessen in den regionalen Verhältnissen des Nahen Ostens geltend zu machen, neben und mit den USA als Hauptzuständigen, manchmal auch in Konkurrenz zu ihnen, wie bei Geschäften mit dem Iran …
Deshalb ist die Wende bei Heubner auch nur konsequent, dass „die Überlebenden“, vor allem die, die sich nicht für die israelische Linie aussprechen, letztlich als Mittel zur Legitimation israelischen Rechts auch egal sind. Da gibt es wichtigere israelische Interessen als die von aussterbenden Holocaust-Opfern.
Grenzenlos berechtigt ist Israel schließlich schon als von allen Seiten bedrohte „Demokratie“, weil dieses Etikett mittlerweile als unhinterfragbares „Argument“ gelten soll – gleichbedeutend mit einem argumentlosen „Guten“ – und von links über die Mitte bis rechts ja auch gilt. Kein Tag ohne irgendeine Beschwerde von Parteipolitikern, NGOs, kritischen Aktivisten, darüber, dass irgendwas „un-demokratisch“ sei, das Demokratische also zu den höchsten Werten gehöre, mit denen dann auch wirklich alles in Ordnung gehe.
Gerade wegen der brutal nationalistischen Verlaufsformen der israelischen Demokratie in ihrem, bzw. unseren Krieg, bemüht man sich um so dreister um solche propagandistischen Gütesiegel, wie das „einzige demokratische Licht in der Dunkelheit“. Da haben die israelischen Sprachrohre von ihren Vorbildern in den USA und den Deutschlands anscheinend viel gelernt, wie man richtig Staat und auch Werbung dafür macht.
Das sogenannte Auschwitz-Komitee ist – genau wie der Zentralrat der Juden oder die Deutsch-Israelische Gesellschaft – eine bloße Tarnorganisation für Israel-Propaganda. Die arbeiten mit plumpem Holowood-Gefühlskino und Schuld-Klimbim, um die deutsche Mehrheitsbevölkerung moralisch zu erpressen.
Im Grunde sind das gar keine deutschen Organisationen, sondern fungieren als Agenten ausländischer Interessen.
Als proisraelische Einflussagenten müssen auch die vielen hundert Antisemitismusbeauftragten von Bund, Ländern und Kommunen gelten.
Herr Heubner beweist, dass Philosemitismus nichts anderes ist als Antisemitismus mit umgekehrten Vorzeichen, ein völkisches Narrativ, das keinerlei Fakten bedarf. Als Propaganda bedarf sie bloß einer festen Haltung, die sie bedeutend im Kampf von Gut gegen Böse werden lässt.
Alles was stört und nicht passt, wird dabei weggelassen. Statt dessen bläst die Presseerklärung des IAK auf und ersetzt Fakten durch Narrative und übersieht großzügig die weitreichenden negativen Folgen der Politik Netanjahus für den Staat Israel, für seine Gesellschaft und für das Judentum. Die begangenen Gewalttaten werden in Zukunft von Innen auf diese Institutionen zurückfallen.
Die Nachdenkseiten veröffentlichen gerade ein sehr interessantes Interview mit den Anwalt Ousman Noor. Er stammt aus Kaschmir, vertritt Migranten und arbeitet im Umfeld der UN. Er vertritt im Interview unten die Ansicht durch eine militärische Intervention der UN müsse die Versorgung der Hungernden in Gaza gesichert werden. Dazu wäre eine Flugverbotszone, wie sie die UN oft anwendete, notwendig.
Lest das Interview, es wird fortgesetzt, man kann nur lernen.
Ich ich bin schon lange für eine humanitäre Intervention der UN um den Völkermord in Palästina zu stoppen, was aber der die kolonialen Weltmächte nicht wollen
https://www.nachdenkseiten.de/?p=137919