Während in der gemeinsamen Erklärung auf dem EU-CELAC-Gipfel Russland nicht einmal erwähnt wurde, waren am Ende angeblich alle zufrieden.
Beim Gipfel zwischen der Europäischen Union und den Ländern Lateinamerikas kam es zu einem Streit bezüglich des Ukraine-Kriegs, weshalb das Treffen für die Europäer in einem diplomatischen Fiasko endete. Denn die Uneinigkeit der Seiten hinsichtlich einer gemeinsamen Erklärung in dieser Frage bedeutet einen Rückschlag für die EU, wenn es darum geht, Russland auf der internationalen Bühne zu verurteilen und zu isolieren.
In der gemeinsamen Erklärung ist aufgrund der Haltung Nicaraguas, Kubas und Venezuelas keine Verurteilung Russlands wegen des „Kriegs gegen die Ukraine“. Demnach konnten sich die Seiten während mehrerer Verhandlungsrunden nie zu einer gegenseitig annehmbaren Lösung in dieser Frage durchringen. Die Gespräche gerieten nämlich schnell in eine Sackgasse, nachdem die EU-Vertreter versucht haben, die lateinamerikanischen Staaten davon zu überzeugen, Russland für seine Kampfhandlungen in der Ukraine zu verurteilen. Am Ende konnte lediglich gemeinsam festgestellt werden, dass der noch andauernde Krieg immenses menschliches Leid verursacht und so die realen Verwundbarkeiten der Weltwirtschaft noch verstärkt.
Die Erklärung war am Ende ein Rückschlag für den Westen. Denn die EU hatte sich zum Ziel gesetzt, mit der Erklärung des Gipfeltreffens eine gemeinsame Botschaft an den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu senden. Diesem sollte klar gemacht werden, dass er in der Weltgemeinschaft zunehmend “isoliert” sei. Russland wird in der Abschlusserklärung jedoch nicht erwähnt. Darin äußert sich die Mehrheit der Gipfelteilnehmer tief besorgt über den Krieg. Sie betont, dass ein gerechter und nachhaltiger Frieden notwendig sei.
Abgesehen davon geht es Brüssel im Wesentlichen darum, mit China in der Region zu konkurrieren, nachdem dort der Handel mit der asiatischen Wirtschaftsmacht einen nie dagewesenen Aufschwung genommen hat. Daher wollte die EU unter anderem den Weg für ihr Projekt namens “Global Gateway” ebnen und es der chinesischen “Seidenstraße”-Initiative für den Globalen Süden entgegensetzen.
In diesem Sinne wollen die europäischen Unternehmen, unterstützt von der EU-Kommission, in Südamerika investieren – etwa in Energieprojekte, in Infrastruktur und die Gewinnung von Rohstoffen. Die Rede ist von 45 Milliarden Euro, die in den nächsten vier Jahren fließen sollen. Damit will man in erster Linie China und Russland ausstechen, die sich ebenfalls bereits stark in Lateinamerika engagieren.
In diesem Zusammenhang hatte die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, die Region zuvor besucht, um die festgefahrenen Beziehungen wiederherzustellen. Während der Reise bot von der Leyen Investitionen für die gesamte Region an, insbesondere bei dem Energieabkommen im Zusammenhang mit grünem Wasserstoff und Lithium.
Was die Kooperation beider Gemeinschaften angeht, so sind fast alle Teilnehmer des Gipfels hochzufrieden, wie die Tagesschau berichtet. Der amtierende CELAC-Vorsitzende Ralph Gonsalves sprach von einem historischen Treffen: “Die Beziehungen zwischen der CELAC und der Europäischen Union sind aufgrund dieser Vereinbarung heute stärker als gestern oder vorgestern.”
Auch Bundeskanzler Olaf Scholz ist der Ansicht, dass die Beratungen insgesamt erfolgreich verliefen. Beide Seiten wollen enger zusammenarbeiten, um den Klimawandel zu bekämpfen, die Digitalisierung voranzubringen oder Rohstoffe zu gewinnen. Aber anders als früher soll ein Teil der Wertschöpfung vor Ort erfolgen. “Oft ist ja nur alles aus der Erde geholt worden als extractivismo und dann irgendwo hin transportiert worden”, sagte Scholz. “Wir wollen erreichen, dass zumindest die erste Verarbeitungsstufe in den Ländern stattfindet, wo die Rohstoffe sich befinden, dass da Wohlstand mit generiert werden kann.”
Der Artikel ist zuerst auf EuroBRICS.de erschienen.
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Ein Artikel, den jeder des Deutschen einigermassen Mächtige hätte schreiben können. Ein wenig Online-Recherche wenigstens sollte noch drinliegen.
“Russland wird in der Abschlusserklärung jedoch nicht erwähnt. Darin äußert sich die Mehrheit der Gipfelteilnehmer tief besorgt über den Krieg. Sie betont, dass ein gerechter und nachhaltiger Frieden notwendig sei. ” Die europäischen Teilnehmer heucheln – insofern sie sich angeschlossen haben -, dass sich die Balken biegen. Schliesslich tun sie alles, um den Krieg zu verlängern.
Tatsächlich ähnelt der Artikel sehr, dem der Tagesschau.
https://overton-magazin.de/top-story/lateinamerika-haelt-sich-in-distanz-zur-anti-russland-politik-der-eu/
Nur dass der Overton-Artikel die harte Bauchlandung der EU in Sachen Russland-Bashing und -Isolierung im Einleitungsabsatz klar formuliert und der Tagesschau-Artikel so tut, als wäre da nur das kleine Land Nicaragua, das die Russland-Isolierung verhindert hätte.
Mir wäre es auch lieber, wenn die Artikel, die mit Friedens-Zitaten aus dem globalen Süden arbeiten, den Aspekt, dass die EU den Krieg maximal zu verlängern versucht, klar benennen würden. Aber das wäre eine Positionierung, die sich nicht so leicht mit Zitaten erreichen lässt. Dazu muss man jedes Mal selbst aus der Deckung.
Evtl. gäbe es diese Zitate auch, wenn die ein oder andere Agentur oder Korrespondenten vor Ort diese Zitate irgendwo in einen Feed einpflegen würden. Dazu bräuchte man dann allerdings wieder bspw. RT und die sind im Westen verboten.
In dem obigen Artikel fehlt folgendes:
Lateinamerikanische Staaten verweigern Schulterschluss mit Militaristen und fordern Reparationen für Sklaverei: Veto gegen Brüssel
Ein erstes Zeichen dafür, dass die Lateinamerikaner nicht alles mit sich machen lassen, erlebte Brüssel schon Tage vor dem Beginn des Gipfels. Auf Initiative von Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez sollte der ukrainische Machthaber Wladimir Selenski als Gast geladen werden.
Das scheiterte am Veto der CELAC, deren Mitglieder ihre Neutralität gegenüber dem Konflikt zwischen der Ukraine und Russland beibehalten wollen. Dementsprechend schlug die CELAC für das Abschlussdokument auch eine Formulierung vor, die „ernsthafte und konstruktive diplomatische Lösungen für den gegenwärtigen Konflikt in Europa“ fordert.
Die EU-Kommission hatte ihren neokolonialen Anspruch vor dem Gipfel in Brüssel durch die Veröffentlichung ihrer neuen Lateinamerika-Strategie im Juni in aller Offenheit formuliert: „Die Region verfügt in Bezug auf biologische Vielfalt, natürliche Ressourcen, nachhaltige erneuerbare Energien, landwirtschaftliche Erzeugung und strategisch wichtige Rohstoffe über ein einzigartiges Potential.“ Den Zugriff soll vor allem das Freihandelsabkommen „Mercosur“ sichern, das seit 2019 auf Eis liegt.
Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock formulierte dazu bei ihrem jüngsten Besuch in Südamerika, dass sie hoffe, dass das Abkommen zustande kommt – wenn nicht, „dann füllen andere die Lücke, wie zum Beispiel die Chinesen, die sich nicht um soziale und Klimastandards kümmern, plus wir haben dann keinen Zugang“. Das kann durchaus passieren.
Anstatt sich für das Freihandelsabkommen und damit erneute Ausplünderung zu erwärmen, forderten die Mitglieder der CELAC, insbesondere die Staaten der Karibik, Reparationen für die von den europäischen Mächten während der Conquista und der Kolonialherrschaft angerichteten Schäden und Verbrechen.
„Wir anerkennen und bedauern zutiefst das unermessliche Leiden, das als Resultat des transatlantischen Handels mit afrikanischen Sklaven über Millionen Männer, Frauen und Kinder gebracht wurde“, heißt es in dem von der CELAC übermittelten Deklarationsentwurf. Auch um die Würde der Opfer wiederherzustellen seien Reparationen und Entschädigungen notwendig.
Quellen: Nachdenkseiten / Unsere Zeit
https://www.nachdenkseiten.de/?p=101335#h03
https://www.unsere-zeit.de/veto-gegen-bruessel-4782116/
@”Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock formulierte dazu bei ihrem jüngsten Besuch in Südamerika, dass sie hoffe, dass das Abkommen zustande kommt – wenn nicht, „dann füllen andere die Lücke, wie zum Beispiel die Chinesen, die sich nicht um soziale und Klimastandards kümmern, plus wir haben dann keinen Zugang“. Das kann durchaus passieren. ”
Das sie den Südamerikanern ausgerechnet mit China droht, das sie doch so sehr bekämpft, dürfte bei den Südamerikanern zumindest Verwunderung auslösen um nicht zu sagen sie ist eine Verwirrte auf Welttournee.
Was soll das heißen: Dann füllen andere die Lücke …
Will Baerbock die Chinesen gegen die Lateinamerikaner ausspielen? Während sie sie gleichzeitig in ihrer schamlos dummen und korrupten Art verleumdet? Sehr wohl gibt es in China soziale Standards, und sehr wohl bekümmert sich das Land um Ökologie – offensichtlich besser als viele Staaten in der Welt. Ist es denn möglich, dass eine Person eine derart unverschämte Ignoranz produziert wie diese “AM”? Wann gibt es endlich Strafanzeigen? Steinmeier ist von Amts wegen nur ein Schwätzer, aber die Baerbock fügt Tag für Tag meinem Heimatland sowie Millionen Menschen in der Welt großen Schaden zu.
@ eN.Te
Es soll eine Drohung sein die Südamerika nicht ernst nehmen muss.
So sind die kolonialen “Herrenmenschinen”
Bin gespannt was Baerbock macht wenn weder Südamerika noch China ihr gestattet deren Länder hinsichtlich Rohstoffe und Arbeitskräfte auszubeuten.
Soviel Arroganz ist kaum zu ertragen und das von einem Land wie Deutschland das arm an Rohstoffen ist und auf eine gute Zusammenarbeit mit anderen Ländern angewiesesen ist.
Dann ist Schicht im Schacht für Deutschland und die EU
Vorbild Schweden???
https://www.ndr.de/fernsehen/Traumjob-oder-Ausbeutung,sendung1043278.html
Fragen Sie mal Frau Baerbock warum bis heute nicht entschädigt wurde?
Weil es unsere Schurken sind?
Nicaragua fordert Entschädigung der USA für Contra-Krieg ein
Laut Internationalem Gerichtshof muss Nicaragua für alle Verluste durch den Krieg entschädigt werden. US-Regierungen erkennen Urteil nicht an: “Eigene Sicherheitsbelange” stünden dem entgegen
Washington/Managua. Am 27. Juni vor 37 Jahren hat der Internationale Gerichtshof in Den Haag die USA wegen ihrer gegen das Völkerrecht verstoßenden Kriegsführung gegen Nicaragua verurteilt. Die Regierung des mittelamerikanischen Landes mahnt nun erneut vor den Vereinten Nationen (UN) die historische Schuld der USA an und forderte die Begleichung der verursachten Schäden.
Quelle: https://amerika21.de/2023/07/264696/nicaragua-entschaedigung-usa-contras
Wann gibt denn eigentlich die EU den südamerikanischen Staaten all das, über die Jahrhunderte geraubte Gold und Silber zurück? Hat Frau Bärbock da bereits einen Zeitplan aufgestellt?
Joachim Gauck: Warum die Ostdeutschen zu doof für Demokratie sind
https://www.telepolis.de/features/Joachim-Gauck-Warum-die-Ostdeutschen-zu-doof-fuer-Demokratie-sind-9222428.html
Baerbock ist deshalb zur Zeit mit wichtigeren Dingen bechäftigt, nämlich mit Klitschko zu Besuch an der Ostfront um den Ossis vermutlich doch noch die “Demokratie” beizubringen und um in ihrer unermüdlichen Bereitschaft, die Ideen der Herrschenden zu den herrschenden Gedanken der Beherrschten zu machen.
Baerbocks Plan – Küppersbusch TV
, https://www.youtube.com/watch?v=OA2AMqMhspA
Auch in Indien hatte die deutsche Delegation eine Pleite erfahren.
Ein Teilnehmer sagte im Sinne : ihr solltet euch (D) um bilaterale Anbindungen kümmern und nicht versuchen eure globale Sicht hier anderen aufzudrücken.
Global betrachtet isoliert sich die europäische Exzellenz.
Scheinbar erhalten sie überall eine Watsche. Unsere Hofberichterstatter berichten aber ständig von Erfolgen.
Die merken nicht das ihre Politik zum Scheitern verurteilt ist, egal ob im Land selbst oder im Ausland.
Um das Land noch schneller zu ruinieren planen sie ja bereits die Legislaturperiode von 4 auf 5 Jahre zu verlängern.
Ist das Land ruiniert sind die jetzigen Verantwortlichen verschwunden, wohin auch immer.
2 Zitate aus dem Artikel” Israel steckt in einer doppelten Sackgasse fest” die durchaus auch auf Deutschland zutreffen können.
“Was aber unter normalen Verhältnissen einen Aufstand der Bevölkerung gegen diese politisch legitimierte Korruption zeitigen würde, wird derzeit hingenommen, denn nichts ist den politisch Herrschenden wichtiger, als der Erhalt der Koalition.”
“Wenn aber in beiden Fällen die jeweils Herausgeforderten sich nicht bewegen, sich vielmehr passiv verhalten, kommt es zur institutionellen Lähmung, die die Konfliktlösung verzögert, womöglich gar verunmöglicht.”
Schlagzeile in Berliner Zeitung: LNG-Lieferung plötzlich blockiert: Kehrt Argentinien jetzt Russland den Rücken?
https://www.berliner-zeitung.de/wirtschaft-verantwortung/lng-lieferung-ploetzlich-blockiert-kehrt-argentinien-jetzt-russland-den-ruecken-li.371229
Außerdem (B.Z.): Im Falle einer Einreise: Südafrika will Putin verhaften
https://www.berliner-zeitung.de/news/suedafrika-will-bei-einreise-wladimir-putins-haftbefehl-ausfuehren-li.371896
Mehr darüber bekannt?
40 Länder sind an einem Beitritt zu BRICS interessiert, 22 Bewerbungen liegen bereits vor.
Das ist der Schulterschluss des Restes der Welt gegen den sogenannten “Wertewesten”. Aber da wir Politiker haben, die amerikanische Interessen in Europa gegen die Interessen der Europäer durchsetzen, wird uns das nicht viel nützen.
Die Zukunft findet dort statt. Die USA sind eine Hegemonialmacht im Niedergang und werden die Europäer mit nach unten reißen.