Kurz vor dem Nato-Bündnis-Fall?

MIG-31 K mit einer Kinshal-Rakete
MIG-31 K mit einer Kinshal-Rakete. Bild: mil.ru

MiG-31-Affäre: Russland will britisch-ukrainische False-Flag-Aktion an NATO-Grenze vereitelt haben.

 

Als der russische Inlandsgeheimdienst FSB meldete, er habe einen Versuch ukrainischer und britischer Agenten vereitelt, ein Hyperschallflugzeug vom Typ MiG-31K zu entführen und in den NATO-Luftraum über Rumänien zu lenken, reagierte der Westen mit routiniertem Misstrauen. Agenturen zitierten, Redaktionen relativierten, Regierungen schwiegen. Doch hinter der Formel „konnte nicht unabhängig überprüft werden“ steckt mehr als sprachliche Vorsicht. Eine mögliche Eskalationslogik, die den Bündnisfall als synthetische Option begreifbar macht – zwischen Informationskrieg, Geheimdienstoperation und strategischem Kalkül.

Als Moskau meldet, der Inlandsgeheimdienst FSB habe eine gemeinsame Operation ukrainischer und britischer Dienste vereitelt, setzt ein reflexhaftes Ritual ein. Agenturen berichten, Redaktionen übernehmen, Pressestellen dementieren. Der Kern der russischen Darstellung ist eindeutig. Eine MiG-31K, Trägerplattform der ballistischen Hyperschallrakete Kh-47M2 Kinschal, sollte samt Besatzung herausgebrochen, in Richtung NATO-Basis bei Constanța (Rumänien) gelenkt und dort in den Wirkbereich der Luftabwehr gebracht werden. Der Abschuss über rumänischem Territorium wäre die Pointe der Aktion gewesen. Die britische Beteiligung taucht in der russischen Version ausdrücklich auf. Reuters fasst das knapp: „Russland sagt, es habe ein Komplott vereitelt … das gestohlene Flugzeug sollte angeblich zu einem NATO-Luftwaffenstützpunkt im rumänischen Constanța geflogen werden, wo es hätte abgeschossen werden können … Reuters konnte die Angaben nicht unabhängig überprüfen.“ Die „Nicht-Verifizierbarkeit“ bleibt als Pflichtsatz stehen. (1)

Die Stille hinter dem Ritual ist lauter. Weder in London noch in Bukarest werden Belege vorgelegt, die den russischen Vorwurf im Detail entkräften. Kiew bestreitet, Medien spiegeln das Dementi, einige melden „noch kein Kommentar“ aus westlichen Hauptstädten. Im Westen sind es vor allem Agenturtexte, die die FSB-Behauptung neutral zitieren und auf Distanz gehen. Al Jazeera bringt den russischen O-Ton in ein knappes Label: „False-Flag-Operation, behauptet Moskau“. (2) Eine technische Gegenprüfung der von russischer Seite veröffentlichten Chats und Sprachdateien ist nicht erkennbar. Keine Redaktion schreibt, sie habe Originaldateien angefordert und phonetisch, forensisch oder Metadaten-seitig prüfen lassen.

Die sprachliche Tönung ist bemerkenswert einheitlich. Es heißt, die Maschine „hätte abgeschossen werden können“ und der Vorgang hätte einen „internationalen Zwischenfall“ ausgelöst – beides grammatisch korrekt, aber politisch weich. Denn würde eine bewaffnete russische MiG-31K über NATO-Territorium abgeschossen, läge mindestens ein Artikel-4-Fall vor. Die Schwelle zu Artikel-5-Konsultationen wäre nicht abstrakt. Trotzdem meidet die Berichterstattung den Begriff „Bündnisfall“ fast durchweg und zieht sich in die Konjunktive zurück. Das entpolitisiert die Gefahrenlage, ohne sie zu leugnen. (3)

Die russische Version enthält Details, die so konkret sind, dass sie entweder überprüfbar sind — oder bewusst so klingen sollen. Die Anwerbung mit drei Millionen Dollar, westliche Staatsbürgerschaft und sichere Ausreise. Die Ansprache angeblich über Telegram, zunächst unter journalistischer Cover-Story, mit Bezug auf „Bellingcat“ als Türöffner. Die Technik, der Navigator solle den Kommandanten „neutralisieren“, Varianten reichen von Sauerstoffmasken-Manipulationen bis zum Sprengen der Zwischenverglasung. Die Route ist ein Flugfenster, das den Luftraum über Südosteuropa nahe Constanța tangiert.

In einem Russia Today -Beitrag zu hören sind Schnipsel von Stimmen, die sich als ukrainischer Luftwaffenpilot, als GUR-Anwerber, als „britische Partner“ ausgeben. TASS transkribiert Teile daraus. (4) Ob die Stimmen und Personen wirklich die sind, die der FSB nennt, lässt sich von außen nicht sagen. Solange Originale und Metadaten nicht offengelegt werden, bleibt es bei Zuschreibungen. Unabhängig von der Echtheit der Aufnahmen ist die Operation in ihrer Logik nicht abwegig. Ein russischer Hyperschallträger im NATO-Luftraum, abgeschossen von koordinierten Luftverteidigungskräften, würde eine Eskalationsspirale zünden, die sich politisch kaum noch dämpfen lässt. Gerade weil Russland diese Eskalation vermeidet und dies durch seine Sprecher fast täglich betont, wirkt der Vorwurf in Richtung Kiew/ London nicht aus der Luft gegriffen, sondern als Versuch, den Gegner in eine Konfrontation zu treiben, die er erkennbar scheut. Eine Frage bleibt: Warum jetzt? Die Antwort liegt im Feld. (5)

In und um Pokrowsk beschreibt der US-Historiker Wladimir Brovkin, der früher an der Harvard University lehrte, den Frontverlauf als Kessellage mit schmalen, durch Feuer beherrschten Korridoren. Sein Befund lautet, die Bedeutung sei nicht nur taktisch, sondern strategisch. Pokrowsk als Tor zu den verbliebenen ukrainischen Positionen in Slowjansk/Kramatorsk; im Norden der Raum Kupjansk mit offenem Flankenrisiko. Es ist ein Ton, der im westlichen Mainstream selten so klar zu hören ist, denn dort dominieren Formeln, Russland übertreibe Zugewinne oder zahle zu hohe Verluste. (6) Das Bild deckt sich mit nüchternen Feldnotizen und Analysen, die nicht in die Eilmeldungen passen. Desertion als anhaltendes Problem auf ukrainischer Seite, ein systemischer Finanzbedarf, der aus europäischen Budgets nur in Ankündigungen gedeckt wird, und das politische Schwinden der Geduld in mehreren EU-Staaten.

Wer das zusammennimmt, kommt zu einem Befund, den Brovkin offen ausspricht, je teurer der Konflikt wird, desto geringer die Wahrscheinlichkeit, dass Moskau in einen Kompromiss geht, der die erreichten Positionen aufs Spiel setzt. Die russische Seite, so sein Argument, setze weniger auf Verhandlung mit Personen wie Trump als auf militärische Entscheidung, weil Worte und Zusagen aus Washington wechselhaft seien. Das ist keine „Kreml-Linie“, sondern eine analytische Aussage über sich verschiebende Anreize. (7)

Wer in diesem Rahmen eine Operation entwirft, die eine russische Kinschal-Plattform in den Schirm der NATO-Luftverteidigung lockt, setzt nicht auf ein schnelles Ende, sondern auf eine Verlängerung des Konflikts. Genau hier passt ein Text hinein, den viele in Europa zwar kennen, aber selten offen zitieren: „Strategic Sequencing, Revisited“ der Marathon-Initiative vom Oktober 2024. Verfasst wurde das Papier von A. Wess Mitchell, ehemaliger stellvertretender US-Außenminister für Europa und Eurasien (2017–2019) und Mitgründer der sicherheitspolitischen Denkfabrik „Center for European Policy Analysis“ (CEPA), gemeinsam mit Jakub Grygiel, Professor für Internationale Beziehungen in Washington, und John Schindler, früherer NSA-Analyst und Dozent am „Naval War College“.

Wess Mitchell und Co-Autoren formulieren darin die Logik einer zeitlich gestaffelten Großstrategie. Zuerst Russland strategisch schwächen, um Kräfte gegen China freizusetzen, Arbeitsteilung mit Europa, Reform des Rüstungssektors. Das Papier ist kein geheimes Memorandum, sondern Teil eines öffentlichen Diskurses. In seiner Konsequenz ist es aber klar, Russland soll nicht stabil in eine Koexistenz geführt werden. Es soll in einer anhaltenden Drucklage gehalten werden, um die globale Priorisierung der USA zu ermöglichen. Wer den russischen Vorwurf einer beabsichtigten Eskalationsfalle prüft, kommt um diese strategische Kulisse nicht herum. (8)

Was in der aktuellen Affäre zusätzlich stört, ist die Asymmetrie der Vorsicht. Als der FSB die Geschichte setzt, reagieren westliche Redaktionen mit Zurückhaltung — „konnte nicht verifiziert werden“ —, was professionell ist. Dieselbe Vorsicht war in anderen Fällen lange nicht Standard. Politische Debatten in Europa, bis in Parlamente hinein, haben in den letzten Jahren, Monaten und Wochen Vorwürfe gegenüber Russland aufgegriffen, ohne dass die Ebene der Beweisführung klar benannt wurde. Man kann das als Eile deuten, als politisches Bedürfnis oder als Ignoranz – zur journalistischen Sorgfalt gehört jedenfalls in beide Richtungen dieselbe Messlatte. Wenn russische Dienste Material veröffentlichen, ist es seriös, eine technische Prüfung anzustrengen, statt die Prüfung auf Dauer zu vertagen. Und wenn westliche oder ukrainische Stellen Behauptungen verbreiten, ist es ebenso seriös, Quellen offenzulegen oder die Grenzen des Wissens oder selbstreferenzierende Netzwerke klar zu markieren.

Zum medialen Rahmen gehört ein zweites Element, das selten offenlegt wird, die Struktur von Recherche-Netzwerken. „Bellingcat“ und das OCCRP treten als unabhängige Akteure auf, sind aber in der Finanzierung erkennbar eng mit westlichen Regierungen, Stiftungen und Think-Tanks verzahnt. (9) Bellingcats eigene Jahresberichte listen Zuwendungen aus EU-Töpfen, von NED-nahen Quellen und aus staatlich gestützten Lotteriestiftungen. OCCRP weist über Jahre hinweg erhebliche US- und UK-Mittel auf, Partnerschaften mit sicherheitspolitischen Think-Tanks wie RUSI sind dokumentiert. (10)

Dass ehemalige US-Geheimdienstmanager öffentlich sagen, man könne dank „Bellingcat“ über Themen sprechen, ohne klassifizierte Informationen freizugeben, ist kein Skandal per se — aber es verschiebt deutlich die Rollen. Westliche Medien zitieren jedoch „Bellingcat“ ungeprüft als „Quelle“ – das ist in jedem Falle handwerklich schlecht. Wird dieses Netzwerk später in einem Anwerbungsversuch als „journalistische“ Eintrittskarte benutzt, lohnt ein genauerer Blick. Die russische Seite mag die Nähe überzeichnen, der strukturelle Befund bleibt, und er gehört in die Einordnung.

In der Innenansicht Russlands bildet sich parallel etwas heraus, das in westlichen Deutungen oft untergeht. Analysten wie Gilbert Doctorow und Glenn Diesen beschreiben in einem Gespräch, wie Krieg, Bürokratie und Gesellschaft sich gegenseitig verschieben. Es sind Beobachtungen, keine wissenschaftliche Studie. Schrittweise Verschärfungen der Zensur bei offenem Antikriegstonus, zugleich eine breite Medienlandschaft, in der westliche Quellen täglich zusammengefasst und ausgespielt werden, das Wiederkehren kleiner, lästiger Korruption, ein Wohlfahrtsrahmen, der große Teile der Bevölkerung vom unmittelbaren Stachel der Kriegswirtschaft fernhält, eine politische Rechte, die zwischen Loyalisten und Militaristen gespalten ist, die Liberalen, die nicht verschwunden sind, aber in der öffentlichen Arena zurückstehen. (11)

In den gleichen Gesprächen taucht ein Gedanke auf, der für die aktuelle Affäre von Gewicht ist. Wenn die russische Führung eskalationsscheu bleibt, weil sie den Atomkrieg unter allen Umständen vermeiden will, wirkt der berühmte „Vorsichtskurs“ nach außen wie Beschwichtigung. Das kann paradoxe Effekte haben. Je mehr Zurückhaltung, desto größer wird auf der Gegenseite der Anreiz, die Grenze zu testen. Eine Operation, die einen Kinschal-Träger in den NATO-Schirm lockt, wäre ein solcher Test. (12)

Ein zweiter Strang betrifft Europa. In vielen Hauptstädten verschiebt sich die Sprache. Was vor wenigen Jahren undenkbar schien — Regierungschefs in Langstrecken-Vokabular, „strategische Niederlage Russlands“ als offizielles Ziel — ist heute Teil der Tagesrhetorik. Gleichzeitig bleibt die Fähigkeit, daraus schlüssige Machtmittel zu machen, begrenzt. Geldzusagen sind bruchstückhaft, militärische Präsenz bleibt vage, Vorhaben wie eine „multinationale Ukraine-Truppe“ hängen an Bedingungen, die nicht eintreten. Brovkin verweist darauf, dass die Ukraine rund zehn Milliarden US-Dollar monatlich benötigt, um ihre militärischen Operationen aufrechtzuerhalten, während die europäischen Zusagen „40 Milliarden pro Jahr auf dem Papier“ selten über Absichtserklärungen hinausgehen – mit drei Milliarden aus London und zwei aus Paris. (13) Die Folge ist eine Kluft zwischen Anspruch und Instrumenten. In dieser Kluft entstehen Versuche, mit Geheimdienstmitteln Bilder zu produzieren, die politische Kraft substituieren. Ob die MiG-31-Geschichte ein solcher Versuch war, lässt sich nicht entscheiden. Dass sie in dieses Muster passt, ist schwer zu leugnen.

Bleibt das Handwerkliche. Wer den FSB-Befund ernst nehmen will, muss drei einfache Schritte verlangen: Zugang zu den Original-Audiofiles inklusive Prüfsummen und Zeitstempel, forensische Analyse durch eine dritte, nichtstaatliche Instanz, transparente Darstellung der Kette der Beweissicherung. Wer den FSB-Befund bestreiten will, muss mehr liefern als ein Dementi.

Der militärische Kontext ist derweil nicht eingefroren. Die Front verdichtet sich, Pokrowsk steht nicht isoliert, sondern als Baustein einer operativen Kette. Brovkin spricht vom „letzten Tor“ zu den verbliebenen Donbass-Stellungen, andere Beobachter, auch im Westen, rechnen damit, dass die Stadt fällt. (14) Dass in diesem Moment eine Aktion denkbar ist, die Russlands Luftwaffe vor NATO-Sensoren stellt, wirkt wie ein Griff zur zweiten Ebene der Kriegsführung. Nicht das Schlachtfeld entscheidet, sondern die politische Bühne. Selbst wenn die russische Darstellung überzeichnet wäre — die Idee, den Gegner in die Luftverteidigung eines Bündnislandes zu treiben, ist als Gedanke da. Und sie wird bleiben.

Damit sind zwei Einsichten gewonnen: Erstens, der Ausdruck „internationaler Zwischenfall“ trägt nicht. Wenn eine Kinschal-Plattform über rumänischem Gebiet fällt, ist das eine Schwellenlage, die mit Artikel-4/ und 5-Logik zu denken ist. (15) Wer das sprachlich herunterdimmt, macht es politisch kleiner, als es wäre. Zweitens, die Asymmetrie der Vorsicht ist Teil des Problems. Als Vorwürfe gegen Russland in den vergangenen Wochen, Monaten und Jahren die Schlagzeilen bestimmten, forderten politische Arenen selten sofort belastbare Belege ein, es reichte die Plausibilität. Jetzt, da Russland Material vorlegt, das sich zumindest prüfen ließe, stehen Redaktionen und Parlamente hinter Schutzformeln. Man kann die Nachlässigkeit mit Loyalität, mit Risikoaversion oder mit Trägheit erklären. Was sie nicht ist: Ein Beitrag zur Aufklärung.

Das Dilemma bleibt. Die Geschichte ist gigantisch, wenn sie stimmt. Sie ist gefährlich, selbst wenn sie nicht stimmt, weil sie zeigt, wie nah die Akteure geistig an der Schwelle operieren. Die einzige seriöse Antwort ist Arbeit und die Bereitschaft, in Moskau, Bukarest, London und Kiew den gleichen Katalog vorzulegen. Solange das nicht geschieht, bleibt die MiG-31-Affäre eine Kette von Sätzen, in denen „Russland sagt“ auf „konnte nicht unabhängig überprüft werden“ stößt, während sich am Rand ein Bündnisfall als synthetische Option formt.

Es ist die Sorte Geschichte, an der sich die Politik und ihre Medien nicht vorbeimogeln sollten, um glaubwürdig zu sein.

 

Quellen:

1.) https://www.rt.com/russia/627598-fsb-foils-plane-hijacking/https://www.reuters.com/business/aerospace-defense/russia-says-it-foiled-ukrainian-british-plot-steal-mig-31-jet-state-media-2025-11-11/?taid=69132ea3c2ffdd0001aab5ea; https://www.reuters.com/business/aerospace-defense/russia-says-it-foiled-ukrainian-british-plot-steal-mig-31-jet-state-media-2025-11-11/

2.) https://www.aljazeera.com/news/2025/11/11/russia-says-ukrainian-british-plot-to-hijack-hypersonic-missile-foiled

3.) https://www.reuters.com/business/aerospace-defense/russia-says-it-foiled-ukrainian-british-plot-steal-mig-31-jet-state-media-2025-11-11/

4.) https://tass.com/politics/2041737; https://tass.com/politics/1817281

5 – 7, 13, 14.) www.youtube.com/watch?v=FmF1eEHMlWY; www.youtube.com/playlist?list=PLYwxLRyAc_LXw9BUU4PpWdgkA-OtKVeaw

8.) https://themarathoninitiative.org/wp-content/uploads/2024/10/Strategic-Sequencing-Revisited-Final-2024-10.pdf; https://themarathoninitiative.org/2024/10/strategic-sequencing-revisited/

9.) https://therealistreview.substack.com/p/bellingcat-and-the-occrp-independent

10.) https://www.rusi.org/explore-our-research/regions-and-country-groups/russia-and-eurasia

11.) www.youtube.com/watch?v=4kMxKQNjJEshttps://gilbertdoctorow.com/2025/11/09/conversation-with-professor-glenn-diesen-8-november-the-impact-of-the-ukraine-war-on-russian-society/

12, 15.) https://www.nato.int/cps/en/natohq/official_texts_17120.htm

Sabiene Jahn

Sabiene Jahn studierte Kommunikation der Werbewirtschaft und arbeitet als Journalistin, Moderatorin, Sängerin und Synchronsprecherin. Sie beschäftigt sich mit gesellschaftspolitischen Themen sowie der Recherche extremistischer Strukturen. Sabiene Jahn organisiert die parteifreie Veranstaltungsreihe „Koblenz: Im Dialog“, um gesellschaftspolitischen Austausch zu fördern. Als Friedensaktivistin entwickelt sie Konzepte zur Deeskalation und Inklusion. Zudem leitet sie das internationale Musikensemble „Nobel Quartett“.
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35 Kommentare

  1. Die Times berichtet Norwegen will 100 Milliarden Euro aus dem Staatsfond für die Altersvorsorge der Norweger an die Ukraine geben.

    FSB
    Die Briten planten mit der entführten Mig 31 inkl. Kinschsal-Rakete einen Angriff auf ein Natoland als False Flag Aktion zu verüben um den WK3 zu entfesseln.

    Nur noch Irre in Europa!!!

    1. The Times:
      Norway may use wealth fund to back €100ben EU war loan to Ukraine.
      Oslo could unlock fresh funding for Kyiv by pleding a slice of its national investment fund, the largest in the world, as collateral.

      Ob Merz und Klingbeil dem bald folgen ist noch nicht bekannt.

    2. Die Times berichtet Norwegen will 100 Milliarden Euro aus dem Staatsfond für die Altersvorsorge der Norweger an die Ukraine geben.

      Und wer sichert das ab?
      Was denken, sie, wird im Falle des Zahlungsausfalles in Norwegen los sein – wofür eine ziemlich hohe Wahrscheinlichkeit besteht?
      Nicht mal Hedgefunds geben der Ukraine mehr Geld – und das sagt alles.

    3. @ Otto0815
      Da die Norweger an sich in meiner vorurteilsbehafteten Meinung als relativ vernünftig schubladisiert waren, muss ich wohl auch diese Illusion begraben. Herr Stoltenberg könnte demnach keine unrühmliche Ausnahme gewesen sein. In dem beigelegten Link sind auch deutsche Konzerne aufgelistet, die nächstens gewisse Einbussen haben könnten.
      https://de.wikipedia.org/wiki/Staatlicher_Pensionsfonds_(Norwegen)
      Pikant: https://de.wikipedia.org/wiki/Ethisches_Investment

    4. @Otto0815:
      Bleibt die Frage: Wer rafft mich eher dahin? Die komplett Wahnsinnigen die einen 3. Weltkrieg anzetteln wollen oder mein Krebs, der sich langsam aber sicher durch meinen Körper frisst? Mein Krebs ist wirklich schon relativ weit fortgeschritten und unter Umständen bleibt mir nur noch wenig Zeit. Mit Glück erlebe ich noch ein paar Jahreswechsel…

      Vielleicht erlebe ich einen Abgang mit Knalleffekt… Nur dann bin nicht nur ich bei meinen Ahnen in den ewigen Jagdgründen!

    1. Also der Abschuss sollte nur vorgetäuscht werden, tatsächlich sollte das Flugzeug in Rumänien landen. Wozu? Um eine Kinshal in die Hände zu bekommen. Denn diese Technik hat der Westen nicht.

      Schau an.

      1. Hm? Es war wohl eher umgekehrt.

        Der russische Pilot sollte mit dem Landungs-Szenario und der Belohnung geködert werden.

        Tatsächlich war aber ein Abschuss der Maschine geplant.

  2. War der Überfall auf den Sender Gleiwitz 1939 fake oder nicht? Wäre der Krieg auch ohne Gleiwitz ausgebrochen oder nicht? Zu letzterem denke ich, ja. Hitler hatte Ziele und fühlte sich stark genug, um loszuschlagen.
    Solche Sichtweisen gibt es derzeit natürlich auch im Wertewesten, Zimmermann, Roth, Kiesewetter, um nur einige Hardliner zu nennen, möchten am liebsten sofort eskalieren. Was die derzeit eventuell stärker werdenden Gegner einer Eskalation vermutlich noch abhält, ist die militärische Stärke Russlands und die wirtschaftliche Stärke Chinas.
    Fakt ist nur ein Sachverhalt: Die Bevölkerungen im Wertewesten haben keinerlei Einfluss darauf, ob und wann es richtig kracht. Man kann sich nur wünschen, dass es hier und da noch vernuftbegabte Entscheidungsträger gibt, die dem vermutlich in allen Ebenen zerstrittenen europäischen Schein-Eliten einen Riegel vorschieben, wie es derzeit Belgien, Norwegen, Ungarn und die Slowakei tun. Wenn die Hardliner trotzdem eskalieren, wird von Westeuropa wenig übrig bleiben, dem Ami wird das nicht sonderlich stören.

  3. Ich rechne nicht mehr täglich, sondern stündlich mit einem Neuaufguss der Gleiwitz False-Flag-Operation.

    Nicht um militärisch loszuschlagen, sondern um den ultimativen Grund für die Torpedierung jeglicher Friedensverhandlungen in der Ukraine in die Hand zu bekommen. Bei einer militärischen Aggression seitens Russlands ggb. der EU und der NATO gibt es keinen Raum mehr für Verhandlungen.

    1. Ja, es ist eigentlich viel zu ruhig hier in Deutschland. Ich vermute auch, dass
      wir tatsächlich jeden Moment mit einer Schweinerei der Ukrainer oder der
      durchgeknallten Briten rechnen können. Die Inselaffen glauben immer noch
      die „Insel“ bietet ihnen den Schutz wie im“ 2. Weltkrieg. Aber damals hatten
      sie nur ein mächtiges Glück, dass die Deutschen die Lage falsch eingeschätzt
      hatten. Heute kann es „Bäumchen“regnen und dem König den Trohn unter seinem
      Aristokratenarsch weg schießen. Es ist nur abzuwarten.

    2. Nicht um militärisch loszuschlagen, sondern um den ultimativen Grund für die Torpedierung jeglicher Friedensverhandlungen in der Ukraine in die Hand zu bekommen.

      Wir sollten realistisch sein.
      Friedensverhandlungen sind nicht im Interesse Russlands, würde ein jetziger Frieden doch eine Ukraine stehen lassen, welche voll von Natis und/oder Neonazis ist – und welche von Ländern unstrerstützt werden, welche ebenfalls Nazis im geiste sind: Deutschland, Italien, Frankreich, Polen usw.
      Die meisten der Nazi-truppen der Ukraine sind noch da – nur das Kanonenfutter wird täglich vernichtet.
      Ein Frieden hätte eine Wiederbewaffnung der Ukraine und ein erneutes Losschlagen zur Folge – in spätestens 10 Jahren.
      Der früheste Punkt, an welchem Russland einlenken kann, ist dann erreicht, wenn Odessa erobert und die Rest/West-Ukraine zu einem Binnenstaat geworden ist – also kurzum: dann, wenn die Ukraine bedingungslos kapituliert bzw. schlicht zusammenbricht. Hoffnungsvollerweise rückt dieser Tag schnell näher; langsamer als erhoft, aber er kommt.
      Ein früheres Einlenken Russlands könnte in Riussland selbst sehr wohl zu einem Umsturz oder Putsch führen, mit danach einem Hardliner an der Spitze, welcher das und vielleicht noch mehr vollenden wird.
      Dankbarerweise sind es die Ukrainer selbst, welche Friedensverhandlungen immer wieder torpedieren – so muss Russland sich diesbezüglich nicht offenbaren, kann immer auf die Ukraine zeigen.

      Nochmals: die Ziele der SMO sind: Entwaffnung, Denazifizierung, Neutralität.
      Diese Ziele sind bei weitem noch nicht erreicht.
      Als Nebeneffekt des Ganzen könnte am Ende ein nachfolgender Rückzug der NATO zu den Grenzen von 1991, allenfalls sogar der Zusammenbruch der NATO sein.
      Das würde dann endlich den Weg öffnen für eine neue europäische Sicherheitsordnung.

      Und die EU – die hat sowieso fertig – aber dafür kann Russland nichts: die Deutschen treten in ihrem Wahn gerade ihr Land und ihre Wirtschaft mit beiden Füssen in den Dreck, zertrampeln und zerstören alles – und wenn Deutschland nicht mehr zahlt, ist fertig EU. Was dann auch ein Freudenfest sein wird.

      1. „Nochmals: die Ziele der SMO sind: Entwaffnung, Denazifizierung, Neutralität.“

        Genau. Aber diese Ziele können auch Teil einer Friedensverhandlung nach der militärischen Kapitulation der Ukraine sein. Wenn diese Friedensverhandlungen aus gutem Grund verhindert werden kann, geht die militärische Auseinandersetzung (Guerillakrieg) weiter. Russland wäre gezwungen, die ganze Ukraine militärisch zu besetzen. Mittels der dann vom Westen installierten ukrainischen Exilregierung geht der Konflikt endlos weiter.

  4. Was soll dieser mühselige False-Flag-Mumpitz eigentlich? Die NATO kann doch einfach behaupten, was ihr in den Kram passt, wenn sie wirklich Stunk will. Wozu reklamiert sie denn unter Strafandrohung die Diskurshoheit für sich?

    1. Naja, die Zeiten haben sich geändert. Die NATO kann viel behaupten, aber der Rest der Welt wird das nicht mehr so einfach hinnehmen wie vor 20, 30 Jahren. Und der Rest der Welt hat heute mehr Gewicht als damals. Und keine Angst mehr vor der NATO.

      EIne gewisse Legitimierung militärischer Abenteuer, etwa durch einer false flag, ist also schon erforderlich.

  5. Medienberichte halt.
    „Abschießen“ erscheint mir unlogisch, landen und Technik auswerten erscheint mir logischer. Kann man ja als zur Landung gezwungen ausgeben und trotzdem den „Bündnisfall“ ausrufen.

  6. Ich glaube sofort, dass diese versuchte Entführung einer Mig wahr ist – den Kriegstreiben in GB und UA, aber auch im ganzen Rest der EU traue ich das jederzeit zu – Butcha war mit an sicherheit grenzender Wahrcheinlickeit ebenfalls das Werk der GB.
    Dennoch sollte man auch in solch einem Bericht fair bleiben

    Weder in London noch in Bukarest werden Belege vorgelegt, die den russischen Vorwurf im Detail entkräften

    Ist das System der Beweisumkehr mittlerweile auch hier Mode geworden?
    Meines Erachtens muss RU zuerst mal eindeutige Beweise vorlegen, und *danach erst* müsste GB und UA diese widerlegen.
    Eine generelle Entkräftung als solches ist ja gar nicht möglich – das ist, als ob man die Nichtexistenz von etwas beweisen müsste – geht nicht. Man kann nur positive Beweise, also deren Existenz, erbringen.
    Also bitte.
    Kommt dazu, dass nicht alles, was ein Staat tut, vom Staat geplant und durchgeführt wurde – in jedem Staat existieren verschiedene Stömungen und Kräfte, welche manchmal eigenständig handeln. Das muss hier nicht der Fall sein (ich glaube es auch nicht), kann aber.
    Daneben sollte man nicht vergessen: auch die Russen können Propaganda betreiben – zu Beginn schwächelten sie da, aber mittlerweile haben sie auch dazugelernt.

  7. Richtig, ein kompetentes Team könnte die russischenAngaben überprüfen und bewerten. Aber natürlich wird die NATO nur Ergebnisse eines NATO-Teams akzeptieren. Das sie natürlich nicht schicken.
    Rückblick auf MH17: sowohl das ukrainische als auch das amerikanische Radar waren an diesem Tag abgeschaltet. Was natürlich ein Schwiundel war. Bis die Russen ihre Aufzeichnung gefunden hatten, dauerte es ebenfalls. Das stellten sie dann auf Youtube. Wo plötzlich alle Beiträge von RT gelöscht wurden. Eine Zeitlang konnte ich noch auf meinen TP-Beitrag verweisen, wo aus den Antworten zu sehen war, dass ich richtig beobachtet hatte. Aber, ihr ahnt es, auch dieser Kommentar ist der Säuberung anheim gefallen.
    Nun war auf diesem Radar MH17 zu sehen und wie sie plötzlich auseinander fiel. Der Kommentator sagte, dass eine anfliegende Buk Rakete zu sehen sein müsste. Man sah nichts. Allerdings etwas anderes. Es wurde ja von Lufthansapilot Peter Haisenko behauptet, MH17 wäre von einem ukrainischen Jagdflugzeug abgeschossen worden. Tatsächlich war genau dort, in der behaupteten Schussposition, ein Flugzeug. Aber der Kommentator übersah das einfach. Ist der blind? fragte ich mich. Nein, er durfte es nicht sehen. Die Behauptung eines Abschusses durch die Ukraine hätte das Tischtuch zerschnitten. Putin und Lawrow damals noch eifrig bemüht, die „westlichen Partner“ nicht zu verärgern.
    Russland hat dann die Aufnahmen zur Untersuchung angeboten. Aber der Westen reagierte nicht. So wird es wohl auch hier der Fall sein.

    1. Was ja noch schlimmer war bei MH17: sowohl Vor-Ort-Fotos von Trümmerteilen des Cockpit als auch Bilder der Rekonstruktion des Wracks in den Niederlanden zeigten Einschusslöcher von MG-Garben einer Flugzeugkanone. Diese Einschüsse wurden im Untersuchungsbericht vollkommen ignoriert, also nicht einmal erwähnt, geschweige denn forensisch untersucht, Begründung: es kann sich ja nur um den Beschuss der BUK-Rakete gehandelt haben. Vorauseilende Diagnose ohne unabhängige Beweiswürdigung, würde man sagen.
      Und der Cockpitrekorder hat auch noch die Schallereignisse dieser Einschüsse im genau richtigen Takt aufgezeichnet – wurde natürlich auch nicht ausgewertet.
      JEDER konnte sich die Untersuchungsberichte herunterladen und die Bilder anschauen – wie es aussieht, hat es kaum jemand getan, und noch weniger haben verstanden, was sie da sehen und was es bedeutet. Die Propaganda hat alles übertönt.

  8. Das geschilderte Vorgehen entspricht ja einer langen Tradition des Westens. Von daher ist die Schilderung der Russen absolut glaubwürdig.
    Und da die EU mittlerweile jeglichen Anstand verloren hat und mit Nazis, Mördern und Schlächtern gemeinsame Sache macht, muss die Darstellung zu 100% als glaubwürdig angesehen werden.

    Die Herrenrasse wittert Morgenluft ………….

  9. Die Russen halten die besten Beweise sicherlich noch zurück.

    Da ist es schwierig für die Briten/Ukrainer, mit sachlichen Dementis zu kommen. Weil die Russen das Dementi mit neuer Evidenz zerpflücken könnten. Deshalb lieber lauwarm ausweichen – „wir können das nicht bestätigen“.

  10. Das hatten wir doch schon mal mit Clint Eastwood: https://www.imdb.com/de/title/tt0083943/?ref_=fn_i_1
    https://de.wikipedia.org/wiki/Firefox_(Film)
    In dem Film war damals wie Heute die Technik der Russen, die der Amis auch überlegen.
    Damals schon, verfügte dieses Flugzeug über Tarnkappentechnik, wodurch sie von keinem Radarsystem erkannt werden konnte, und ein neuartiges gedankengesteuertes Waffensystem, mit dem der Kampfpilot äußerst schnell auf Angriffe reagieren kann.

      1. Okay, 👍
        Ein großes Dankeschön für die wichtige Ergänzung an Dich. ☀️
        Ich hatte seinerzeit fast ausschließlich nur Sachbücher gesellschaftspolitischen Inhalts konsumiert. 😉

  11. >>ein Hyperschallflugzeug vom Typ MiG-31K<<
    Das Ding ist kein Hyperschallflugzeug.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Mikojan-Gurewitsch_MiG-31
    Mach 2,83 (in großen Höhen)
    Mach 1,2 (auf Meereshöhe)
    Von Hyperschall ist die Rede, wenn ein von psychopathischen Wahnsinnigen ersonnener Flugkörper mindestens Mach 5 erreicht. Jedoch handelt es sich bei MIG-31 tatsächlich um eine furchtbare Weltuntergangsmaschine, weil Flugkörper darunter angebracht werden können, die angeblich Mach 5+ erreichen, was aber von westlicher Seite offenbar in Zweifel gezogen wird.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Ch-47M2_Kinschal
    Dort wird von einer maximalen Fluggeschwindigkeit von Mach 3,6 berichtet, womit PAC 3 Patriots, ebenfalls ultrateures High-End Spielzeug, gerade noch fertig werden, sofern der vorgenannten Quelle Glauben zu schenken ist.

    Der Artikel entspricht in seiner Qualität in dieser Hinsicht daher nicht unbedingt der Lage der Messlatte, die ich nach meiner Nachnominierung zum Kriegsminister bei führenden Influencern anlegen würde und selbst an einer Bundeswehrhochschule würden Sie damit echte Probleme bekommen.

  12. Das ist die Russische Propaganda Retourkutsche für Alexander Litwinenko, die Skripal’s oder das Nowitschok in Nawalny’s Unterhose. Gibt es den Fotos vom MiG-31-Navigator, der Hubschrauberpilot Maxim Kusminow der 2024 wirklich übergelaufen ist, hatte ja nicht lange Freude und Freiheit beim Geldausgeben in Spanien.

    1. Ach soo…na dann…lächel…meine Fresse… 🤓
      Die Russen haben bestimmt auch die RKI-Protokolle manipuliert, genau so wie die Wahl zum ersten Amtsantritt von Donald Trump, stimmts?

  13. Es kostet mich ein wenig Überwindung, den Artikel anzugreifen, weil Sabiene Jahns sprachliche Gewandtheit, ihr Vermögen, Zusammenhänge, die sie aufweisen will, in dynamische Bestandteile zu zerlegen und zusammen zu führen, mir das Herz erwärmt, es ist so selten geworden – v.a. in der Umgebung „Overton“ – da lesen sich etliche TP-Artikel um Klassen besser …

    Doch nachdem das gesagt ist, kicke ich erstmal die Grundfeste der Darstellung und Darlegung Jahns weg, was höchst einfach ist. Ich zitiere dazu bloß. Die bpb – Info zum „Bündnisfall der NATO“:

    Auch wenn innerhalb der kollektiven Verteidigung von einem Bündnisfall – d. h. von einem Angriff auf die Allianz, also auf alle NATO-Mitgliedstaaten – gesprochen wird, gilt nicht automatisch eine Beistandspflicht. Wird ein NATO-Staat angegriffen, muss dieser Angriff von allen NATO-Mitgliedern als solcher anerkannt werden. Erst dann wird gemeinsam der Bündnisfall im Nordatlantikrat ausgerufen. Auf nationaler Ebene muss … über die Maßnahmen und das Ausmaß der Unterstützung und Beiträge entschieden werden. … Dadurch sind unterschiedliche Arten der Unterstützung möglich: Staaten können militärisch mit Soldaten und Waffen Beistand leisten, aber auch finanzielle Mittel oder andere Hilfen zur Verfügung stellen. Auch können Mitgliedstaaten sich gegen eine direkte Unterstützung entscheiden, wenn sie das als nicht erforderlich ansehen. Die politischen Kosten für eine Verweigerung des Beistands wären jedoch hoch. Aus Artikel 5 besteht dennoch kein rechtlicher Anspruch auf Beistand und militärische Unterstützung der Mitgliedstaaten.

    Den Gipshaxen der Einstimmigkeit im Nordatlantikrat nennt die bpb selbst, aber der enthält in der Umkehrung, eine Einstimmigkeit der militärisch relevanten Player im Rat ist unumgänglich, und das betrifft in erster Instanz die Nuklearmächte, einschließlich Frankreichs, obwohl Frankreich seine „Force de Frappe“ der NATO-Streitkraft vorenthalten, also nicht der „Nuclear Planning Group“ unterstellt hat.
    Es trifft sich gut, daß ich soeben erst das „Skelett“ der „Nuklearen Abschreckung“ präpariert hatte:
    https://overton-magazin.de/top-story/pokrowsk-und-myrnohrad-vor-einkesselung-selenskij-mit-dem-ruecken-zur-wand/#comment-310690

    Ich hab jetzt die Storyline hinter Jahns Darstellung nicht nachrecherchiert, zumal ich das nicht vermag: Mir fehlen schlicht die finanziellen Mittel für relevante Zugänge. Aber wenn ich ihrer Darstellung folge, ergibt sich für mich nahezu zwingend folgender Schluss:
    Was immer da konkret vorgefallen / geschehen ist, die russische Seite gibt sich Mühe, einen fetten Keil zwischen Briten und Amerikanern, sowie Briten und EUropäern zu treiben. Und das kann sie selbstverständlich nur versuchen, weil da schon fette Keile sitzen. Ich erinnere nur an die populärsten von ihnen, die jeder hier kennen könnte:
    – Libyen
    – Syrien
    – MH 17 (zb. die Beschlagnahme der Flugschreiber)
    – Skripal / Hexenkralle („Novichok“)
    – „Navalny“ (abermals „Novichok)
    – die Regime-Change – Angriffe auf Belarus, die erkennbar nicht im Sinne der EU gewesen sind.
    – Nord Stream
    – Kursk (die maßgebliche britische Beteiligung an der materiellen Drohung, das KKW-Kursk mit ATACMS zu beschießen)

    Damit ist schon eine Menge Zeugs erledigt, was beileibe nicht heißen soll, daß da „nichts gewesen“ ist, aber was immer es war, etwas, das

    den Bündnisfall als synthetische Option begreifbar macht – zwischen Informationskrieg, Geheimdienstoperation und strategischem Kalkül.

    repräsentiert es ganz und gar nicht – eher etwas Gegenteiliges. So hübsch es auch formuliert ist.
    Mehr vielleicht später.

  14. Für wen ist die Propaganda gedacht?

    Alle Kriegslügen (des Westens) waren nicht gedacht, einen Kriegseintritt (juristisch oder moralisch oder finanziell) zu rechtfertigen, sondern die Stimmung im eigenen Land dafür vorzubereiten, dass die Opposition gegen Krieg verstummt oder niedergebügelt werden kann. Da sind die Medien ganz groß dabei (Verhandlungen fordern = Putinversteher). So eine Aktion hätte vielleicht nicht gleich einen Krieg ausgelöst (Russland greift uns schließlich erst 2029 an), aber es heizt die Stimmung für Aufrüsung und Sozialabbau weiter an. Und jedes Argument der Vernunft kann dann mit solchen Aktionen verteufelt werden (siehe Butscha und MH17 – da hatte ich Diskussionen die wurden plötzlich sehr skurril: Moral ersetzt Logik)

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