Kubanische Regierung will Netzwerk zur russischen Rekrutierung von Kubanern für den Ukraine-Krieg zerschlagen

Die jungen Kubaner Andorf Velázquez und Alex Vegas haben angeblich eine Hilferuf geschickt und sollen zum Kriegsdienst gezwungen worden sein. Screenshot von YouTube-Video

Betont wird, Kuba sei nicht an dem Krieg beteiligt. Nach einem Medienbericht wurden zwei junge Kubaner angeblich in Russland zum Militärdienst gezwungen.

 

Zwischen Kuba und Russland ist es zu einem Konflikt gekommen, nachdem das kubanische Innenministerium ein russisches Netzwerk aufgedeckt haben will, über das Kubaner aus Russland und auch aus Kuba in das russische Militär gedrängt und an die Front in der Ukraine geschickt werden. Russland, das eine weitere Mobilisierung zumindest vor den Präsidentschaftswahlen vermeiden will, aber ebenso wie die Ukraine die kämpfenden Truppen aufstocken und Verluste ersetzen muss, versucht, wie der britische Geheimdienst berichtete, Soldaten aus den Nachbarländern zu rekrutieren, denen relativ hohe Löhne und mitunter auch die russische Staatsbürgerschaft angeboten wird, sollte die jetzt noch attraktiv sein. Im Fall von Kuba werden angeblich dazu auch Gewalt und Nötigung eingesetzt.

Das kubanische Außenministerium hat eine Erklärung veröffentlicht, in der betont wird, dass ein Menschenschmuggelnetz bekämpft und zerstört wird, das Kubaner für den Krieg in der Ukraine zu rekrutieren sucht. Gegen Beteiligte würde man strafrechtlich vorgehen. „Die Feinde Kubas verbreiten verzerrte Informationen, die das Bild des Landes trüben und es als Komplize dieser Aktionen darstellen sollen, was wir kategorisch zurückweisen“, heißt es. Kuba trete seit langem aktiv auch bei den Vereinten Nationen gegen Söldnertruppen auf. Zudem beteilige man sich nicht an dem Krieg in der Ukraine. Man gehe energisch gegen jeden vor, der vom kubanischen Staatsgebiet aus „an irgendeiner Form des Menschenhandels zum Zwecke der Anwerbung oder des Söldnerwesens beteiligt ist, damit kubanische Bürger Waffen gegen irgendein Land einsetzen“.

Nähere Einzelheiten teilte die kubanische Regierung nicht mit. Offenbar sah sich genötigt, eine Beteiligung am Krieg in der Ukraine strikt zurückzuweisen und sich damit von russischen Interessen abzusetzen. Aus Russland gab es vom Kreml noch keine Stellungnahme zum Vorwurf.

Die Erklärung des Außenministeriums könnte eine Reaktion auf eine Veröffentlichung der in Miami erscheinenden antikubanischen Senders Americatevé. In einem Video vom 1. September schickten die jungen Männer Andorf Velázquez und Alex Vegas angeblich einen Hilferuf aus einem Bus, mit dem sie gemeinsam mit russischen Soldaten von der Stadt Rjasan zu einer Militäreinheit gebracht wurden. In Kuba hätten sie einen Vertrag unterschrieben und wären nach Russland gereist, um Bauarbeiten im besetzten Teil der Ukraine auszuführen. Alex soll unter Arthritis leiden, Andorf soll nur eine Niere haben. Beide seien geschlagen worden.

Americatevé habe auch Fotos von anderen Kubanern erhalten, die aber anonym bleiben wollten. Sie hätten auch einen ähnlichen Vertrag „für die Invasion der Ukraine“ unterzeichnet und seien nach Russland gereist, wo sie medizinisch untersucht und Formalitäten erledigt worden seien, um sie zur Armee zu schicken. Ein anderer Kubaner, der ebenfalls anonym bleiben will, habe aus Russland berichtet, er habe einen Vertrag mit der russischen Armee unterzeichnet, um die Staatsbürgerschaft zu erhalten.

Die Story ist dünn, wenn sie wahr ist, und lässt alle wichtigen Einzelheiten vermissen, also wie und vom wem die Kubaner in Kuba angeworben wurden, wie sie nach Russland kamen, welchen Vertrag sie unterschrieben haben und ob wirklich Gewalt im Spiel war.

Rjasanskije Wedomosti hatte, worauf Medusa hinweist, bereits im Mai berichtet, dass sich in Rjasan auch einige Kubaner in der russischen Armee eingeschrieben haben, einige um die russische Staatsbürgerschaft zu erhalten. Nähere Informationen gibt es nicht. Auf ukrainischer Seite haben sich auch tausende Ausländer der Fremdenlegion angeschlossen, sicher nicht nur, um selbstlos für die „Freiheit“, die Ukraine oder den Westen zu kämpfen.

Miami Herald titelt einen Bericht über das Netzwerk: „Russisches Netzwerk, das Söldner in die Ukraine schickt, in Amerikas Hinterhof entdeckt“ ganz im Stil der Propaganda des Kalten Kriegs, kann aber auch nicht mehr sagen, als dass die kubanische Regierung das Menschenschleusernetzwerk bekämpfen und zerschlagen will. Es verweist darauf, dass in Russland zahlreiche PMCs oder Söldnertruppen wie Wagner tätig sind, was auch auf der ukrainischen Seite der Fall ist.

 

Bislang gibt es weder von Kuba noch von anderer Seite Informationen darüber, um was für eine Art Menschenschmugglerring es sich handeln soll und ob russische Behörden beteiligt sind. Die kubanische Regierung hat lediglich bestätigt, dass Kubaner angeworben wurden, um in den Krieg zu ziehen. Was den Ukraine-Krieg anbelangt, betont die kubanische Führung die Neutralität, verurteilt aber die Invasion nicht, und beschuldigt auch Russland nicht direkt, zu dem Kuba gute Beziehungen und sich solidarisch in seinem Kampf gegen den Westen erklärt hat.

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57 Kommentare

  1. Russland (…) versucht, wie der britische Geheimdienst berichtete, Soldaten aus den Nachbarländern zu rekrutieren, denen relativ hohe Löhne und mitunter auch die russische Staatsbürgerschaft angeboten wird, sollte die jetzt noch attraktiv sein.

    Geheimdienste – aus welchem Land auch immer – sind ja nun wirklich die vertrauenswürdigsten und objektivsten Quellen, die man so auftreiben kann…

    Abgesehen davon: Ist der Schritt den Russen zuzutrauen? Absolut, macht die Bundeswehr schließlich auch. Beim Russlanderoberungsversuch ihrer Vorgängerorganisation war sogar jeder dritte ein Ausländer. „Hitlers Armee im Ostkrieg – ein Drittel Gastarbeiter“, das wäre mal eine Schlagzeile! Wobei deren Anwerbung nicht selten ebenfalls mittels zwielichtiger Versprechen und / oder sogar noch heftigerer Gewalt verlief… Die Russen von heute werden für solche Dimensionen auf jeden Fall noch etwas für stricken müssen…

    Befremdlich auch das Insinuieren, das Werben mit der Staatsbürgerschaft sei irgendwie neu und verwerflich. Haben die Römer schon gemacht – verpflichte dich auf 25 Jahre als legionarius, wirste civis und bekommst hübsche Frau und Häuschen in der neu eroberten Provinz (wenn du bis dahin überlebst). Haben nicht wenige mitgemacht. Warum sollte die russische Staatsbürgerschaft heute nicht mehr attraktiv sein? Weil “böses Russland”? Wo das Land schon seit Jahrzehnten Magnet für kaukasische und zentralasiatische Gastarbeiter ist, allen Wirrnissen und Negativa, denen sie begegnen, zum Trotz? Wer es nicht glaubt, kann ja gerne mal vor Ort gehen und mit ein paar von den Leutchen auf einer russischen Baustelle reden… ah ne, lieber nicht, als Kaviarlinker muss man danach erst mal zwei Tage unter die Dusche wegen Kontakt mit der Arbeiterklasse…

    Rjasanskije Wedomosti hatte, worauf Medusa hinweist

    Vom Ausland finanzierte Oppositionsmedien spielen in derselben Glaubwürdigkeitsklasse wie Geheimdienst-Postulate…

    Die Story ist dünn, wenn sie wahr ist, und lässt alle wichtigen Einzelheiten vermissen, also wie und vom wem die Kubaner in Kuba angeworben wurden, wie sie nach Russland kamen, welchen Vertrag sie unterschrieben haben und ob wirklich Gewalt im Spiel war.

    Aha! Und warum tritt man das Ganze dann überhaupt breit? Clickbait? Bespaßung der NAFO-Trolle? Langeweile? Nichts anderes im Äther? Wäre es nicht angemessen, der Autor holte erst einmal weitere Stimmen – vielleicht sogar von weniger subjektiven Quellen – ein und ginge den von ihm selbst aufgeworfenen Fragen nach? Ansonsten landet man so langsam bei der beliebten Doppelstrategie des deutschen Blätterwalds: Die Behauptung kommt in die erste Zeile, der Journalismus in den letzten Satz…

    Aber ich möchte konstruktiv sein und zum Schluss noch etwas Futter für weitere Artikel liefern: Gestern wollen die Russen ja vier in den USA hergestellte Hochgeschwindigkeits-Militärboote inklusive der sie bemannenden ukrainischen Landetruppen im Schwarzen Meer zerstört haben. Und heute den ersten Challenger 2 an der Landfront. Wahrheitsgehalt? Keine Ahnung, aber Clickbait kann ich auch. Darum, um im (BILD)-Stil zu bleiben als kostenloser Vorschlag für die nächste Schlagzeile: „Hier PLÄTTET Russland mit UNSEREM Steuergeld finanzierte Ukro-Waffen“. Danke für nichts…

    1. Abgesehen davon: Ist der Schritt den Russen zuzutrauen? Absolut, macht die Bundeswehr schließlich auch

      Der Vergleich hinkt, da nach europäischen Ausländern gesucht werden. Diesen muß keine deutsche Staatsbürgerschafts angeboten werden. Da diese sich schon in anderen EU-Ländern niederlassen können und dort arbeiten. Wenn Du stattdessen die Fremdenlegion genannt hättest wäre dies passender.

      1. @ phil

        Ich finde nicht, dass der Vergleich sonderlich hinkt. Die FAZ schrieb schon damals:

        Offenbar wird demnach sogar diskutiert, ausländischen Rekruten im Gegenzug zum Eintritt in die Bundeswehr einen deutschen Pass anzubieten.

        Natürlich können EU-Ausländer sich hier niederlassen und arbeiten. Aber als besonderes „Goodie“ woll(t)en manche Politiker eben mit der deutschen Staatsbürgerschaft winken, die immer noch mehr zieht als die bloße Niederlassungsfreiheit. In dieselbe Richtung zielt für mich auch dieser FDP-Vorstoß aus dem Frühjahr.

        Es ist nun einmal so: Diverse Bundesregierungen versuchen seit Jahren – man könnte inzwischen beinahe sagen: krampfhaft – die Stärke der Bundeswehr zu erhöhen. Die angepeilte Zielmarke von um die 203 000 ist aber beileibe nicht in Sicht. Die Bundeswehr ist nicht attraktiv; eine soldatische Tätigkeit wird von vielen Menschen nicht als Berufung erachtet. Wie bei anderen Projekten geht man deshalb auch beim Projekt „Ausländer in die Bundeswehr“ scheibchenweise vor – lässt zunächst Testballons steigen und wagt sich nach einer gewissen Zeit weiter. Erst waren es Leute aus EU-Ländern, jetzt bringt die FDP hier lebende Kinder von Ausländern ins Spiel, demnächst rekrutiert man dann vielleicht gabz offen und direkt in Indien oder Mexiko. Wer dort Pflegekräfte sucht, kann auch gleich Kräfte suchen, die nach dem Fronteinsatz gepflegt werden müssen…

        Russland mag einen Schritt weiter sein und seine Ausländer-Anwerbung bereits offen fahren, aber es befindet sich auch in einem direkten Kriegseinsatz. Falls es für die BRD zum heißen Krieg mit Moskau kommen sollte – einige scheinen ihn ja geradezu zu ersehnen – steht für mich jedoch außer Frage, dass die Bundesregierung ebenfalls überall Leute ködern und einzuziehen versuchen würde. Mit welchen Mitteln auch immer.

        1. Natürlich können EU-Ausländer sich hier niederlassen und arbeiten. Aber als besonderes „Goodie“ woll(t)en manche Politiker eben mit der deutschen Staatsbürgerschaft winken, die immer noch mehr zieht als die bloße Niederlassungsfreiheit.

          Trotzdem hat die Fremdenlegion viele Vorteile die die Bundeswehr bei weitem nich bietet. Wenn ich als Ausländer die Wahl hätte würde ich dorthin gehen. Nicht umsonst dienen dort Soldaten aus 150 Herkunftländern. Nach 20 Jahre gibt es eine lebenslange Rente, die Staatsbürgerschaft kann dazwischen erlangt werden…

          Stattdesen wer eine Pension bekommen will, muß entweder Beamter oder Beruftssoldat werden. Da braucht es eine Verpflichtung von 15 Jahren oder mehr (kann sich auch geändert haben), bei KSKlern evtl. sogar weniger. Die deutsche Staatsbürgerschaft oder teilweise eine europäische muß jedoch gegeben sein.

          Bevor in Mexiko oder Indien Milizionäre angeworben werden. Sollen doch die Heimatlose oder Migranten die hier leben herangezogen werden. Diese kassieren doch meist schon Sozialleistungen. also können diese sich doch mal erkenntlich zeigen.

          Die angepeilte Zielmarke von um die 203 000 ist aber beileibe nicht in Sicht

          2027 / 2028 wird wieder ein Ersatzdienst eingeführt (wird nur nicht Wehrpflicht heißen). Vielleicht auch schon früher, da die 10. Panzerdivision aktuell schon 2025 voll einsatzfähig sein soll. Keine Sorge der Aufwuchs bis 2031 (vielleich schon 2030) wird schon noch geschafft. Man tut nur zur Zeit so als wüßte niemand wie das gemacht werden soll.

          Die Sollstärke für die erstem drei Divisionen wird erreicht werden. Danach sehen wir weiter ob die vollen zwölf Divisionen, wie im Kalten Krieg am Ende noch aufgestellt werdem oder ob man sich mit nur drei begnügt.

    2. “Befremdlich auch das Insinuieren, das Werben mit der Staatsbürgerschaft sei irgendwie neu und verwerflich. Haben die Römer schon gemacht”

      So weit braucht man gar nicht zurückzugehen. Im Vietnamkrieg kämpften (und starben) jede Menge Nicht-Amerikaner, die mit dem Versprechen der US-Staatsbürgerschaft in die glorreich Army gelockt wurden.

  2. Ein Antikubanischer Sender in Florida,der britische Geheimdienst und das in Riga(Lettland) ansässige Antirussische Medienportal Medusa,dem engste Verbindungen zum in der gleichen Stadt ansässigen NATO-Zentrum für „Strategische Kommunikation“ nachgesagt werden…mehr braucht es nicht.Und schon ist die Gruselstorie fertig.
    Wenn also diese Kubaner aus dem Bus direkt mit dem Smartphone nach Miami Videos geschickt haben,dann müssen sie russische SIM-Karten haben.Diese Russen aber auch,entführen die armen Kubaner und statten sie sofort mit der Möglichkeit aus,in die USA zu telefonieren…
    Und das kubanische Innenministerium will/soll einen russischen Menschenhändlerring zerschlagen(haben)…dazu gibt es aber keine Meldung aus Kuba.Und der „Konflikt“ zwischen Russland und Kuba-woran macht der sich einfach fest?Gibt es dazu kubanische oder russische Meldungen?Wohl nicht.Sieht wohl nach billiger Propaganda aus….

    1. Vielleicht ist es doch mal gut, den Artikel wenigstens ansatzweise und ohne Scheuklappen zu lesen. Dann würde auffallen, dass die kubanische Regierung dazu eine – im Artikel verlinkte – Erklärung abgegeben hat.

      1. @ Florian Rötzer

        Guten Abend Herr Rötzer,

        schön, dass Sie hier mitzulesen scheinen! Overton will ja die allgemeinen Narrative hinterfragen und für Aufklärung sorgen. Viele Artikel hier sind auch interessant, zum Denken anregend oder zumindest dazu geeignet sich an Ihnen zu reiben.

        Ich selbst habe oben nur launisch kommentiert, weil ich den Informationsgehalt dieser Geschichte dürftig fand. Für die Zukunft fände ich es schön, wenn Sie und Ihre Redaktion sich die Zeit nehmen könnten solche Themen mit ein paar mehr Quellen zu kontrastieren und gerade auch Verlautbarungen von Geheimdiensten oder Oppositionsmedien kritisch einzuordnen. (Selbiges gilt natürlich auch für Staatsmedien – ob aus Kuba, Russland oder Deutschland). Ansonsten besteht die Gefahr bloß Nebelkerzen weiterzureichen, statt Sachverhalte zu entnebeln.

        Besten Dank und beste Grüße
        Altlandrebell

        1. Was tun, wenn es nicht mehr Quellen gibt, und der Nebel vorherrscht? Ich hätte darüber auch nicht geschrieben, wenn nicht die kubanische Regierung selbst eine dunkle Stellungnahme abgegeben hätte, die auch vom Präsidenten weiter gegeben wurde. Daraus muss man schließen, dass etwas dran ist, es also nicht nur eine Nebelkerze ist.

          1. @ Florian Rötzer

            Danke für Ihre Rückmeldung.

            Die kubanische Stellungnahme stammt von gestern (05.09.). Mag sein, dass es da noch nicht viele Quellen und Reaktionen gab. Aber die Stärke von Overton bestand m.E. gerade darin, dass man bei solche Themen ein paar Tage zuwartet und schaut was sich tut – Rückmeldungen anderer Parteien abwartet, die Dynamiken beobachtet, mehr Kontext einpflegt et cetera.

            Es wäre in meinen Augen nicht verfehlt gewesen auch bei dieser Geschichte so zu verfahren. Wie oft hat man es erlebt – bei Konflikten allgemein, wie bei diesem im Speziellen – dass eine Nachricht am nächsten Morgen schon ganz anders aussah oder ein paar Tage danach?

            Bisher haben wir nur ein paar Mosaiksteine vorliegen. Daraus kann sich ein kohärentes Bild ergeben – oder eben eine Nebelkerze. Letzteres fände ich ärgerlich.

          2. Guten Abend Herr Rötzer,

            es stimmt schon als Nachrichtenblog hat man nun mal die Wahl, eine Nachricht als einer der ersten weiterzugeben. Mit der Gefahr das sich diese im Nachhinein als Ente erweist oder erst den anderen diese überlassen und somit eher in die Bedeutungslosigkeit zu versinken. Da ja schon viele andere dazu geschrieben haben.

            Jedoch wird zur Zeit so viele Falschmeldungen verbreitet, das es schwer fällt eine richtig von falschen Meldung zu unterscheiden. Für manche ist somit Overton eine der wenigen Portalen, um sich selber eine Meinung zu bilden. Wenn es sich jedoch erweist das es regelmäßig, Meldung mit zweifelhaften Hintergrund gibt, schadet dies auf Dauer. Im Endeffekt bin ich nicht neidisch um ihr Job.

          3. In der Tat herrscht Nebel vor. In allen erreichbaren kubanischen – auch Granma – und befreundeten (telesur) Medien der gleiche Artikel, nix anders.
            Gleich auf Fake News zu schliessen, halte ich für sehr gewagt.

  3. Ohne einigermaßen befriedigende Spanischkenntnisse, die mir fehlen, kann man dieses Gerüchtegespinst kaum auflösen.
    Ich bei meiner Mini-Recherche bei einem jungen US-Cubaner und Youtube-“Influencer” gelandet, dessen Kanal ALAIN PAPARAZZI CUBANO anscheinend als erster darauf aufmerksam gemacht hat, dass _einzelne_ Kubaner bei der russischen Armee angeheuert haben. (ausgelöst übrigens auch durch den Artikel der “Rjasanskije Wedomosti” vom Mai.)
    > https://www.youtube.com/@ALAINPAPARAZZICUBANO/videos

    Der junge Mann hat, anscheinend bei WhatsApp, noch eine handvoll weiterer Fotos von Kubanern (?) oder Lateinamerikanern in russischer Militäruniform aufgetrieben. Er gibt aber keine Quellen an. Auf einem Foto sieht man den jungen Andorf Velázquez ebenfalls in Uniform vor einer Schautafel einer (mutmaßlich) russischen Kaserne. Irgendwas ist also dran an der Geschichte.
    https://youtu.be/DQAMdRI53Dc?t=9

    Die Stoßrichtung des Kanals ist aber, wie bei den Miami-Kubanern üblich, vor allem antikommunistisch/antikubanisch. Russland bzw. der Krieg in der Ukraine interessiert diese Leute nur am Rande.

    Im russischsprachigen Internet findet sich – bisher – zu dem Thema praktisch nichts.

      1. Die jungen Männer tragen Uniformen der russischen Luftlandetruppen.Es besteht die Möglichkeit,dass es sich auch um junge Soldaten Kubas handeln könnte,die im Rahmen der kubanisch-russischen militärischen Zusammenarbeit in Russland ausgebildet werden.Fotos von jungen Kubanern in russischen Uniformen-und schon hat die Propagandaindustrie das passende Material…
        Ein Beispiel für die kranke Phantasie der westlichen Propaganda-Lügner:Russlands Regierung hat den Staatschef von Nordkorea zum östlichen Wirtschaftsforum nach Wladiwostok eingeladen.Aus dieser simplen Meldung macht die Lügenindustrie das betteln von Putin um Nordkoreanische Waffen,Munition und Soldaten…J.Geobbels und J.Streichers Erben ist nichts zu peinlich!

        1. Zu welchem Zweck sollten denn junge kubanische Soldaten “im Rahmen der kubanisch-russischen militärischen Zusammenarbeit” (von der ich wenig weiß) anstelle der eigenen Uniformen russische Uniformen tragen?
          Und wenn es eine solche Zusammenarbeit geben sollte, also einen Austausch von Delegationen etc., dann würde man auf den Fotos doch nicht nur junge Kubaner sehen, sondern vielleicht auch ein paar ältere kubanische Offiziere in kubanischer Uniform.

          Zudem würde das kubanische Außenministerium in seiner Erklärung darauf hinweisen – was es nicht tat.
          http://www.escambray.cu/2023/cuba-reafirma-que-no-forma-parte-del-conflicto-belico-en-ucrania/

          1. Ich wollte darauf hinweisen,dass es mehrere Möglichkeiten gibt,warum junge Kubaner(?) russische Uniformen tragen.
            Solange keine soliden Informationen vorliegen,lohnt es nicht,sich den Kopf über diese Propaganda zu zerbrechen…

            1. Am Rande erwähne ich mal noch eine andere Möglichkeit. Zur Übungszwecke und Feinddarstellung wurde damals von meiner ehemaligen Einheit schweizer Uniformen beschafft. Wenn ich jetzt solche Bilder posten würde. Könnte mancher fälschlich annehmen, das schweizer Soldaten sich zusammen mit deutschen auf ein Krieg vorbereiten. Wenn wir damals einfach russische genommen hätten, wäre das sogar noch viel eklatanter. Bilder können lügen, wenn die genaueren Hintergründe nicht bekannt sind.

              Wie leicht man andere beinflussen kann, zeigt folgender Film:
              Russen töten aus Spaß (Ego-Shooter in Reallife)

  4. Kann sich noch jemand an die Präsidentschaftswahl in Belarus 2020 und die Festnahme russischer Söldner erinnern?

    “Darüber hinaus wurden 33 mutmaßliche Söldner der paramilitärischen russischen Gruppe Wagner in Minsk festgenommen, die regelmäßig verdeckte Operationen für einen russischen Geheimdienst durchführt. Lukaschenka warf Russland daraufhin vor, Belarus militärisch destabilisieren zu wollen. Bisher galt er als enger Verbündeter Putins. Seit dem Krieg in der Ukraine im Jahr 2014 habe sich dieses Verhältnis jedoch verschlechtert, so Beobachter. In den Medien wurde kolportiert, Lukaschenka befürchte, dass Russland versuchen könnte, als nächstes Belarus zu annektieren und ihn abzusetzen. Tatsächlich besteht bereits seit 1997 ein von ihm unterzeichnetes Abkommen, das einen Zusammenschluss beider Länder vorsieht. Jedoch distanzierte sich Lukaschenka davon.”

    Daran mußte ich sofort denken!

    1. Die Nazis waren in dem Bereich wegweisend indem Sie die Brandenburger weltweit eingesetzt haben. Heutige Spezialkräfte machen das heute auch nicht anderes. Wenn also solche Meldungen auftretten würde ich erstmal an eine False Flag Mission denken.

  5. Die beiden Jungs auf dem Foto schätze ich auf max. 14 Jahre. Ich halte es für
    sehr unwahrscheinlich, dass die Russen jetzt Kinder als Soldaten ausbilden.
    Das es in der russischen Armee auch Soldaten aus anderen Ländern gibt, halte
    ich für sehr Wahrscheinlich. In der Bundeswehr werden sich auch einige Lanzer
    mit Migrationshintergrund eingefunden haben, der Ausweis noch druckfrisch
    ist. Da in der Meldung der britische Geheimdienst erwähnt wird, ist der Wahrheits-
    gehalt dieser Meldung aber eher sehr gering.

    1. Die Russen haben recht gute Kadettenschulen.
      Dort findet eine intensive Ausbildung mit dem Schwerpunkt Militär statt.
      Viele die eine solche Schule besucht haben, wählen danach einen Weg der dem Militär zumindest nahesteht.
      Gerade deshalb halte ich es für unwahrscheinlich, das man vollkommen Unausgebildete überall in der Welt einsammelt.
      Generell bezweifle ich, das trotz vermutlich höherer Verluste als zugegeben (niedriger als vom Westen unterstellt), die russische Seite es aktuell nötig hat, überhaupt über sowas nachzudenken.
      Vorstellbar ist, das Halbwüchsige von sich heraus auf so eine bescheuerte Idee gekommen sind und zu recht von den kubanischen Behörden daran gehindert wurden.

      1. Und grundsätzlich, ist bekannt, ob die nun wirklich auf russischer oder eventuell doch auf ukrainischer Seite gelandet wären?
        Die Ukrainer haben definitiv einen Bedarf an unausgebildeten Soldaten.
        Da würde die Geschichte mit dem Schleusern Sinn machen und auch, das das in der Form kolportiert wird.
        Die Verantwortlichen hatten Pech beim schmuggeln und wollen es nun zumindest propagandistisch gegen Russland nutzen.

        1. Ja Peter, an der Überlegung könnte etwas drann sein. Falsche
          Anschuldigungen sind ein ukrainisches Privileg. Es kann aber
          auch sein, dass sich ein paar “Kiddis” einfach nur einen bösen
          Scherz erlaubt haben.

  6. Eritrea hat lange um seine Freiheit (?) gegen Europa und Äthiopien gekämpft..

    Musik dazu…der Eritreasound ist schon was Feines….

    https://www.youtube.com/watch?v=YU7kji2mFcA

    Doch momentan werden in Deutschland eritäische Zusammenkünfte von äthipiotischen Schlägertrupps gestört und unterbunden.

    Was ist da los ?

    Freiheitlich demokratische Grunzordnung nur für Wenige, nicht für alle ?!

    1. Die Musik gefällt mir sehr gut. Das zugehörige Video ist eher Krieg verharmlosende Propaganda. Zum Schluss fährt ein Panzer in den Sonnenuntergang. Das erinnert an das letzte Bildchen bei Lucky Luke. Am Krieg ist nichts romantisch.

  7. Früher nannte solche “Nachrichten” Enten. Heute ist der ÖR voll davon, der große Teil wird von den großen Agenturen in Zusammenarbeit mit Stratcomfor produziert und vom “Warnheitsministerium* abgesichert. Soll das als Gegenstand seriöser Berichte anerkannt werden?

    1. Ich finde es auch erschreckend wie einfach so offensichtliche PsyOps Meldungen von Agenturen übernommen werden und unreflektiert von der breiten Bevölkerung geglaubt werden. Wogegen jede Nachricht die als Fake News diffamiert werden, als solche bekämpft werden. Egal wie wahrscheinlich diese sind.

  8. Danke für den Bericht.

    Als normaler Mensch bekommt man – wenn nicht wie Sie von Berufs wegen –
    so einen Stuss gar nicht mehr mit, weil man die entsprechenden Kanäle
    aufgrund notwendiger Psychohygiene selbstverständlich meidet.

    Mit so einem gequirlten Mist konfrontiert wird klar, wie zerfressen von
    Kriegswillen der Westen ist. Absurdes Endstadium von Wahnsinn.

  9. Kein Bock auf Heldentum denn Helden sterben früh!

    Werden sie dem Tod ausgeliefert oder bekommen sie in den EU-Ländern Schutz?
    Ich befürchte aber das sie ausgeliefert werden wenn sie nicht untertauchen.

    Ukrainische Kriegsdienstverweigerer
    20000 Flüchtige wurden an der Grenze aufgehalten, 650000 sollen sich bereits in EU-Ländern befinden, so die Meldung

    https://www.n-tv.de/politik/20-000-Ukrainer-an-der-Grenze-aufgehalten-article24374816.html.

  10. Noch bevor ich den ganzen Artikel gelesen habe halte ich das für eine Ente, aus folgenden Gründen:
    1. Daß die RF Soldaten im Ausland anzuwerben versucht mag ich ohne weiteres glauben.
    2. Daß dabei Menschen unter ca. 16 Jahren angeworben werden sollen halte ich für unplausibel, da ein Mindestmaß an körperlicher Reife für den Beruf notwendig ist. Dieses Argument kommt ohne ethische Erwägungen aus, also selbst wenn man den Russen alles erdenklich Schlechte unterstellt, sie werden kaum gegen ihre eigenen Interessen handeln.
    3. Eine Anwerbung mit Gewalt ist mMn kontraproduktiv, das kann man gerade bei der höchst erfolgreichen Offensive der Ukraine beobachten, wo eines der Probleme sicher ist, daß die Mehrheit des Fußvolks gegen seinen Willen an der Ostfront ist.

    Meine Schlussfolgerung daher: offensichtlicher Unfug, um RU zu diskreditieren und Zwietracht zwischen Kuba und RU anzufachen.

    1. “2. Daß dabei Menschen unter ca. 16 Jahren angeworben werden sollen halte ich für unplausibel, ”

      Die beiden sind älter als 16 Jahre. Ihre Eltern haben anscheinend Kommentare abgegeben, gegenüber den Miami-Kubanern. Andorf Velázquez ist demzufolge 19.

        1. Nein. Auf welche Weise denn auch?
          Der anti-kubanischen und anti-russischen Propaganda würde es aber sicher noch besser in den Kram passen, wenn die beiden oben im Artikel abgebildeten Kubaner als “MInderjährige geraubt” worden wären. (Verträge hätten sie als Minderjährige ja ohnehin noch nicht abschließen können)

    2. Der Sachverhalt des Artikels des werten Florian Rötzer ist auch in der kubanischen Parteizeitung vom 4. September 2023 beschrieben. D.h. also die KP Kubas will die RU diskreditieren und Zwietracht zwischen Kuba und der RU anfachen; interessanter Aspekt.

  11. aus Focus.

    “Denn mehr und mehr drängt sich die Frage auf, ob der Ukraine auf lange Sicht die Soldaten ausgehen. Ob es so weit kommt, sei schwer vorherzusagen, sagt Libman. „Dass Männer eine knappe Ressource sind, ist klar“, sagt er.”

    War sogar als Schlagzeile. dann allerdings nach kurzer Zeit wieder weg

  12. Kubaner und Russland verbindet eine Begebenheit, beide wurden symbolisch benutzt um Interessen zu wahren.
    Solche Artikel würde ich eher in die Kammer zur Aufklärung zum tiefen Staat bezeichnen.

  13. Wenn schon der Ukraine die Soldaten ausgehen dann muss man doch kontern und stellt es dann anders dar. Jetzt gehen eben den Russen die Soldaten aus weil die heldenhaften Ukrainer bereits hundertausende vernichtet haben.

    Natürlich nur meine Vermutung

  14. Der eine hat mit knapp 20 schon Arthritis und der andere nur noch eine Niere! Trotzdem wollten sie in einem Kriegsgebiet Bauarbeiter spielen … m-(

    Wenn an der Geschichte was dran sein sollte, riecht das stark nach einem Darwin-Award.

        1. Ach so. Ich guck mal aufm Atlas…. KABA… hm…
          Traue mich jetzt ja gar nicht mehr, nach nem Link zu fragen.
          Geschweige denn, in welchem Jungpionierlager das Foto der beiden Milchbärte aufgenommen wurde.

          1. Agencia Prensa Latina, 7. September 2023
            https://www.escambray.cu/2023/cuba-17-detenidos-por-delito-de-trata-de-personas-para-reclutamiento/

            “Die kubanischen Behörden meldeten am Donnerstag die Verhaftung von 17 Personen im Zuge der Zerschlagung eines Menschenhändlernetzwerks, das kubanische Staatsbürger in Kriegseinsätze in der Ukraine einbezieht.

            Spezialisten der Generaldirektion für Kriminalpolizei des Innenministeriums erklärten im Fernsehsender Noticiero Estelar, dass derzeit die Verantwortung der Beteiligten dieses kriminellen Netzwerks auf der Insel untersucht werde.

            Von ihnen, so erweiterten sie, gehörten _drei_ dem Rekrutierungsprogramm innerhalb des karibischen Staates an, das aus dem Ausland geleitet wurde.

            Die übrigen 14 Personen gaben zu, sich der Operation durch individuelle und freiwillige Entscheidung angeschlossen zu haben, im Austausch für einen Wohnsitz in Russland und eine beträchtliche finanzielle Vergütung. ….”

            1. Wo phz recht hat, hat er recht. In “Ihrem” Artikel steht auch, dass den Delinquenten “Freiheitsstrafen von 10 bis 30 Jahren, dauerhafte Freiheitsberaubung oder de(r) Tod.” drohe. Abwarten – in spätestens 1 Woche interessiert es eh keinen mehr.

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