Kryonik: Vorsorge für die Wiederauferstehung mit schwierigen Fragen

In den Tanks werden die Gehirne oder Körper in flüssigem Stickstoff bei einer Temperatur von −196 °C gelagert. Bild: Alcor Cryonics

Manche lassen ihre Gehirne oder Körper nach dem Tod einfrieren und hoffen auf die technische Entwicklung, irgendwann wieder aufgetaut zu werden. Nur wie sichert man sein Geld bis dahin in einem Wiederauferstehungstrust?

Zur Europawahl trat in Deutschland auch eine Partei an, die die Hoffnung schürt, durch massive Investitionen in die „Verjüngungsforschung“, unbegrenzt, zumindest Tausende von Jahren lange leben zu können. Altern ist für die Partei für schulmedizinische Verjüngungsforschung einer Krankheit vergleichbar und daher prinzipiell heilbar. Das muss man seine Persönlichkeit nicht hochladen, um weiterzuleben, sondern bleibt einfach immer derselbe im alten biologischen Körper, der die Endlichkeit mit medizintechnischen Mitteln austrickst.

Das wird noch ein wenig dauern, daher wird die Kryonik für diejenigen angepriesen, die schon zu alt sind, um von der Verjüngungsforschung zu profitieren, die also weiter altern und sterben. Die Idee ist, den Körper kurz nach dem Todeseintritt einzufrieren und in flüssigem Stickstoff so lange aufzubewahren, bis es die Möglichkeiten gibt, den Tod reversibel zu machen und wieder aufzuerstehen. Vermutlich denken die Eingefrorenen, die meist in höherem Alter an irgendwelchen Gebrechen gestorben sind, sie würden nicht in ihrem 80jährigen kranken und vom Alter gezeichneten Körper wieder zum Leben erweckt, sondern in einem gesunden und jungen Körper. Augustinus hatte so den Märtyrern, die sich in der Nachfolge Christi in Heerscharen opferten, daher in Aussicht gestellt, dass sie nicht in ihren zerschundenen und zerfetzten Körper im Himmel wiederauferstehen werden, sondern mit einem heilen und gesunden, schön und von jeglichem Gebrechen freien Körper in dem Alter, in dem Jesus in den Himmel kam, also etwa mit 30 Jahren. Noch Thomas von Aquin propagierte: „Der Mensch wird in der größten natürlichen Vollkommenheit auferstehen.“

Kryonik-Anbieter Alcor, der den ganzen Körper oder – billiger und einfacher – nur das Gehirn einfriert und aufbewahrt, wirbt: „Kryonik klingt wie Science-Fiction, aber sie basiert auf moderner Wissenschaft. Das Leben kann gestoppt und neu gestartet werden, wenn seine Grundstrukturen erhalten werden können.“ Massenandrang gibt es noch nicht, Alcor, der weltweit größte Anbieter, beherbergt gerade einmal 233 vollständige Körper oder Gehirne in seinen Tanks und hat 1440 Mitglieder, die schon mal Monatsbeiträge zwischen 17 und 100 Dollar  zahlen, um sich dann einfrieren zu lassen, voller blindes Vertrauen, dass es die Firma noch lange geben wird. Das Einfrieren des ganzen Körpers kostet mindestens 220.000 Dollar, des Gehirns 80.000 Dollar. Geraten wird, eine Lebensversicherung zur Deckung der Kosten abzuschließen, für die man monatlich je nach Alter zwischen 25 und 800 Dollar zahlen muss.

Es sind also nicht nur die Superreichen, die auf Wiederauferstehung setzen können, sondern auch der besser verdienende Mittelstand. Aber es gibt ein Problem, wenn die Wiederauferstehung einmal klappen sollte: Auch dafür wird man die Wohltäter, sollte es solche geben, zahlen müssen, zum Leben muss man auch was haben, also muss man Vermögen über lange Zeit vorrätig halten. In welcher Art Gesellschaft man möglicherweise wiedererweckt wird, darüber machen sich die Eingefrorenen offenbar keine Gedanken mehr. Etwas besseres als den Tod, finden wir überall, könnte die Devise eben vor dem Tod gewesen sein.

Geld scheint für das lange Leben und die Idee der Wiederauferstehung zu fließen. Vor kurzem wurde etwa Cradle Healthcare Co. mit einem Startkapital von 48 Millionen gegründet. Die Firma will sich mit der Entwicklung des Wiederaufwärmens beschäftigen, da bislang mehr Geld in die Entwicklung von Techniken des Einfrierens investiert wurde: „Wir bauen eine Pausentaste für die Biologie: eine Technologie, die molekulare Bewegungen über lange Zeiträume anhält und bei Bedarf wieder in Gang setzt.“

Man kann Samen, Eizellen und sogar Embryonen über längere Zeit einfrieren und für künstliche Befruchtung wiederauftauen, geforscht wird, wie Organe längere Zeit mit Kältekonservierung für Transplantationen aufbewahrt und bei Bedarf wieder aufgetaut werden könnten, ohne dass die Eisbildung zu Zell- und Gewebsschädigungen führt. Das soll eben auch mit Körpern möglich werden, wenn Kranke sich einfrieren lassen wollen, um zu warten, bis eine Therapie gefunden wird.

Vorsorge für das Leben nach der Wiederauferstehung von den Toten

Es machen sich zumindest Vermögensverwalter Gedanken darüber, wie sie daran verdienen könnten, wenn sie Reichen, die sich nach ihrem Tod einfrieren lassen wollen, eine Möglichkeit anbieten, garantiert Geld in Wiederauferstehungstrust anzulegen, die den auf ein künftiges Leben nach dem Tod hoffenden Menschen Sicherheit für hundert und mehr Jahre anbieten wollen, dann nicht mittellos dazustehen. Das wäre also eine Art Zeitgeldkapsel, wobei es auch juristische Probleme zu lösen gibt. Ist jemand tot, wenn er eingefroren auf die Wiederauferstehung wartet? Und ist derjenige, der dann womöglich mit dem Körper wieder zum Leben erweckt wird, dieselbe Person, wie der einst Verstorbene? Hat er also Anspruch auf das Geld oder wie auch immer der Reichtum vorrätig gehalten wird (Gold, Immobilien, Anteile an Firmen etc.), und können die Erben die Herausgabe des Geldes nicht einklagen, weil er ja nicht wirklich tot ist, sondern der Wiederauferstehung harrt? Schwierige Fragen.

Bloomberg Tax berichtet von Mark House, der für Alcor einen Wiederauferstehungstrust entwickelt, der nach dem Vorbild von Dynastietrusts aufgebaut sein soll, also als Treuhandvermögen, das nach und nach an die Erben geht und womit auch Steuern sparen kann. In Arizona, wo Alcor seinen Sitz hat und House lebt, können Trusts auf 500 Jahre angelegt sein, in Kalifornien sogar verwegene 1000 Jahre.

Eine halbe Million Dollar sollten man schon zurücklegen, meint House, der sich etwa überlegt, wie man rechtlich ein Todeszertifikat rückgängig machen und wie eine Wiederauferstehung beglaubigt werden könnte. Muss der ganze Körper wiederbelebt (und eventuell verjüngt) werden, reicht es, wenn durch Zellkerntransfer ein Klon des Verstorbenen hergestellt wird oder wenn nur das aufgetaute und wiederbelebte Gehirn in einen anderen Körper implantiert wird?

„Eine Regelung muss dem Aufkommen neuer Technologien und medizinischer Verfahren Rechnung tragen, die noch nicht erfunden wurden. Es wäre denkbar, dass die Bundesregierung die ewige Rente verbietet. Trusts werden in der Regel von Treuhandgesellschaften oder Banken verwaltet, aber niemand weiß, ob ein Treuhänder noch existieren wird, wenn eine Person wiederbelebt wird. Deshalb sind Flexibilität und Nachfolgeplanung für Treuhandverwalter und -beschützer so wichtig“, schreibt Bloomberg Tax. Und was passiert mit dem Trust, wenn eine Wiederauferstehung nicht möglich ist – und wer ist berechtigt, das wie und wann festzustellen? Und was ist, wenn Alcor und Co. in die Pleite gehen?

Alleine die Vorstellung, dass irgendwann Menschen bereit sei sollten, irgendwelche mit ihren alten und kranken Körpern eingefrorene Reichen  mit großem Aufwand wieder zum Leben zu erwecken, erscheint absurd. Warum sollten sie das tun? Falls die Wiederauferstehung mancher Zombies doch aus welchen Interessen heraus auch immer mit bis dahin entwickelten Verfahren geleistet würde, in welcher Gesellschaft würden diese in 100 oder 200 Jahren aufwachen? Überhaupt ist erstaunlich, dass Menschen, die von ihrer eigenen Bedeutung so überzeugt sind, sich für viel Geld den nächsten Generationen aufdrängen zu wollen, ein so hohes Vertrauen haben, dass die Gesellschaft so altruistisch ist. Sie selbst versenken ihr Geld, mit dem sie ärmeren, kranken oder alten Menschen helfen könnten, egoistisch ins eigene „Überleben“ als schockgefrorene Leiche.

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41 Kommentare

  1. Was für ein Artikel Herr Rötzer, bin immer wieder erstaunt was man an Neuigkeiten so alles ausgräbt.
    Die Kreativität einiger Genossen geht ins unendliche, aber auch die im Artikel wenige Personen die sich das antun, zeigt mir deutlich, wie eingeschränkt mein Wesen ist.
    Vielleicht funktionierts bei mir im nächsten reikarninierten Dasein…

  2. Das “Wiederauftauen” könnte in Deutschland schneller geschehen, als
    das die Medizin so weit ist der Frostbeule dann wieder Leben einzuhauchen.
    Die Stromversorgung bei uns ist so fragil, dass schon der nächste etwas kältere
    Winter zum Chaos füren wird. Wenn die jetzt schon laufenden Wärmepumpen
    ab minus 5 Grad die Heizstäbe dazuschalten, werden viele Stromnetze kollabieren.
    Wenn der Strom länger als 4 Tage weg bleibt, werden die Menschen ganz andere
    Sorgen haben, als das sie sich um Kryokammern kümmern werden. Dann geht es
    nämlich ums nackte Überleben, weil die Supermäkte schon leer geklaut wurden.
    Und wenn jetzt schon unsere Zugewanderten keine Hemmungen haben, mit großen
    Messern herum zu stechen, dann werden sie, wenn sie Hunger bekommen, sicher
    nicht um etwas bitten.

    1. “unsere Zugewanderten keine Hemmungen haben, mit großen Messern herum zu stechen”
      Und dann noch die vielen Deutschen, die mit ihren Nagelscheren nicht mehr den Rasen, sondern mundgerechte Häppchen aus Homo Proviantiens¹ schneiden.

      ¹Z.B. Bürgergeld- oder Befehlsempfänger. Bitte keine Reichen, die werden noch für den Wiederaufbau gebraucht

      1. Entschuldigung, aber die Reichen werden nicht wirklich gebraucht, wenn überhaupt wird das Kapital (Geld) bzw. das Vermögen der Reichen für den Wiederaufbau gebraucht. Aber auch dann wird für einen etwaigen Wiederaufbau eher Arbeitskraft (und Materialien, wie Holz, Stahl, seltene Erden, Beton, Metalle etc.) als Geld/Vermögen gebraucht.

  3. Optimale Verwertung des Kapitals mit Versprechen auf Wiederauferstehung, kennen wir aus verschiedenen Zeitaltern, nur wird es heute teuerer verkauft.

    Irgendeinen Eingefrorenen wiederzuerwecken, wenn man mich fragt, braucht das jemand oder kann das weg? Und dann noch die Frage, ist das Bio-Müll oder muss das gesondert entsorgt werden?

    Leute mit einer solchen Hybris kann niemand brauchen. Abgesehen davon, nur das Hirn, ernsthaft? Ich weiss noch wie mir wegen lebensbedrohlicher Entzündungen alle Zähne gerissen wurden. Das Hirn hat eine Karte des Körpers und kommt ganz schwer damit klar, wenn ein Teil fehlt (Phantomschmerzen und so). Das ist nochmal Hybris und Unwissen hoch zwei, kein Problem, bei Verkäufern immer en gros zu finden.

  4. Im TV kam eine Sendung dazu und dort hieß es, das Blut würde abgelassen und ersetzt mit einer Flüssigkeit, die die
    Gefäße “verglast”. Also kann die Person nicht mehr wiederbelebt werden (meine Meinung).

      1. … das bekäme ich sogar hin, also zumindest rein äußerlich ‘nen guten Eindruck machen. Stelle ich mir allerdings vor, man häutete mich, um dem Pubblikum tiefere Einblicke zu gewähren, entschiede ich mich angesicht hier und da rudimentär erscheinender Muskelstränge doch für eine der klassischen Verfahrensweisen.

        Besten Gruß,
        ein FKK-Anhänger

  5. Also ich friere mir auch ab & zu ein paar Schnitzel ein. Erstaunlicherweise erwachen sie nicht mehr zum Leben, wenn sie aufgetaut werden. Es ist doch ganz einfach: wenn man etwas totes einfriert bleibt es selbstverständlich tot. Wenn man etwas lebendiges einfriert wird es sterben. Wenn man ein Gehirn einfriert, wird es zerstört werden, wobei noch dazu kommt, das ein ein vom Körper getrenntes Gehirn alleine nicht lebensfähig ist.

  6. Außer dem Eingefrorenen hat doch niemand Interesse daran das das funktioniert.
    Etwaige Erben würden das nicht schätzen, außer eventuell direkte Verwandte die in noch kennen und schätzen.
    Vermögensverwalter würden das auch nicht gut finden.
    Die Frostunternehmer wären selbst bei einem funktionieren ihres Systems vermutlich nicht daran interessiert, das ihre Geldquellen sich davonmachen und wieder rumlaufen.

  7. Man kann sich zum Beispiel auch arm versehentlich einfrieren lassen und die 97 Cent auf dem Konto sind dank Zinsen auf ein paar Millionen gestiegen. Damit kann man dann viel gutes tun in dem man sie in einer Woche auf den Kopf haut, So fliesst dann das Vermögen arme Grosshändler und man kann seine Karriere als Pizzabote fortführen
    Ich musste dabei an Futurama denken.😉

    Aber ernsthaft, Grundstücke auf dem Mond sind eine bessere Anlage als ein Kryograb.

    1. An Futurama mußte ich auch denken, allerdings hatte die Rechnung dort einen Denkfehler, denn so summieren sich zwar Zinsen und Zinseszinsen, aber so ca alle 30 Jahre halbiert sich auch der Wert des Geldes bei nur 2% Inflation, womit nach 1000 Jahren die 4,2 Milliarden noch ganze 5 heutige Dollar wert wären.

    2. “die 97 Cent auf dem Konto sind dank Zinsen auf ein paar Millionen gestiegen.”
      Da hat aber einer die Rechnung ohne die GEZ gemacht – Mit der Wiederauferstehung sind natürlich rückwirkend Propagandasteuer bzw. Demokratie-Abgabe fällig, zusätzlich Verzugszinsen und Gebühren für die vielen Kuckucke, die Generationen von gewissenhaften Gerichtvollziehern aufs Kryograb geklebt haben.

  8. Ich weiß ja nicht. Das wäre für mich keine schöne Vorstellung, als Zombie durch die Gegend laufen zu müssen, in einer Welt, die ich nicht mehr begreife und die mich nicht mehr versteht. Lebendig tot sozusagen. Dann lieber “biological spreading over the world” und die Seele ins Nirwana oder so…🫥😇

    1. Die heutige Technik ist nur ein teures Grab. Die Ausführungen von Herrn Rötzer sind ein wenig „Was wäre wenn“ aber trotzdem interessant, dazu sollte man noch die Utopie vom ewigen Leben, Genetik für Superreiche, packen. Was ja sehr ähnlich in den Auswirkungen wäre.
      Bei was wäre wenn:
      Ich würde mal raten, eine stagnierende Gesellschaft die nicht überlebenfähig ist.

  9. “Das Einfrieren des ganzen Körpers kostet mindestens 220.000 Dollar, des Gehirns 80.000 Dollar.”
    Auf Nachfrage wurde als weiteres Detail bekannt, dass der Penis für 75000 Dollar eingefroren werden kann.
    [Dieses Posting soll nur als Beweis dienen, dass mein persönliches Verjüngungsprogramm bestens funktioniert; Ich bin jetzt bei ungefähr 14 Jahren angekommen]

    1. Pauschalpreise sind der falsche Ansatz, wie ich meine. Es sollte da schon eine Art Staffelung geben, meinen Sie nicht? Ohne mich über Einstein oder sonst jemanden auslassen zu wollen, behaupte ich, für Einsteins Gehirn – soweit dann wieder voll funktionstüchtig (was im Vorfeld eine Versicherungsfrage ist) – sollte mehr berappt werden. Was ist mit den Beinen von … Maradonna, Claudia Sch., den Nasen der Klitschkows, den Lippen Glööcklers … ich hör’ jetzt lieber auf.

      Gute Nacht.

  10. Der Tod, Leute, ist doch nur ein weiteres “soziales Konstrukt” 😉

    Vor einigen Monaten war auf Heise.de zu lesen, bei “traditionellen Vorstellungen von Leben und Tod” handele es sich um ein “binäres Konzept”. Das ist natürlich schlecht, heutzutage muss es, wenn schon, denn schon, “non-binär” sein.
    https://www.heise.de/hintergrund/Forscher-fragen-Was-ist-eigentlich-der-Tod-9643082.html

    Entsprechend fährt die Autorin Rahel Nuwer im Artikel fort:
    “Doch auch wenn diese Vorstellung allgegenwärtig ist: Es mehren sich die Anzeichen dafür, dass es sich um ein überholtes soziales Konstrukt handelt. Sterben ist in Wirklichkeit ein Prozess, bei dem es keine klare Grenze gibt, von der aus es keinen Weg mehr zurück gibt.”

    Schon Friedrich Engels schrieb im “Anti-Dühring”, beim kläglichen Versuch, Eugen Dührings Vorwurf der mangelnden Wissenschaftlichkeit von Marxismus und seiner “dialektischen Methode”, lächerlich zu machen:
    “[…] und ebenso unmöglich ist es, den Moment des Todes festzustellen, indem die Physiologie nachweist, dass der Tod nicht ein einmaliges, augenblickliches Ereignis, sondern ein sehr langwieriger Vorgang ist.”

    Werden wir also dank Hegelscher Dialektik die eingefrorenen Millionär*innen bald wieder zum Leben erwecken können?

    Erst gegen Ende des Artikels gibt Rahel Nuwer etwas kleinlaut zu: “Natürlich muss jeder Mensch irgendwann sterben und ist dann auch nicht mehr zu retten.” Ach so!

  11. Habe das oben im Text verlinkte Video angesehen. Schlechte Zeiten für Hobbyschmiede: Ich befürchte ein Ambossverbot, bzw. 10 mal schärfere Ambossrestriktionen, wenn die Leute 10 mal älter werden….. Die einen werden alt und die anderen dürfen nicht mehr schmieden…

  12. Wenn ich eine gewisse Entwicklung betrachte, komme ich zu dem Schluß, daß Einäscherung der Spitzenreiter aller möglicher Verfahren bleibt; Jeder zahlt jetzt schon dafür … ohne Vertragsabschluß.

    1. Ich halte es eher mit Nachtoderfahrungen und Trauerarbeit in ihrer ganzen Unmittelbarkeit.
      … nebenbei … Ich drückte mich offensichtlich nicht verständlich aus … für Sie … möchte mich aber nicht weiter erklären.

  13. Was für eine blendende Geschäftsidee. Warum zum Teufel bin ich nicht darauf gekommen? Die zahlen mir Geld, also leider nicht mir, für eine Leistung, die erst nach dem Tod erbracht werden soll. Und zwar lange nach dem Tod, weil im Moment kann man die ja noch nicht sicher reanimieren. Wie großartig ist das denn?

    Aber denken wir uns, dass die Nummer doch irgendwie funktioniert. In, sagen wir, zweihundert Jahren, die Firma wurde gerade mal wieder übernommen und fusioniert oder sonst was. Die neuen Eigner lassen so eine Art Inventur machen. “Was haben wir den da hinten alles so rumliegen? ” “18 Politikerhirne, 9 Immobilienhändlerkadaver, 5 CEOs von irgendwas, 4 Genderprofs, 15 Aktienhändlerleichen usw” “Nichts irgendwas Brauchbares? Installaterure? Elektriker? Landwirte? Wer hat denn dieses bloß diesen Unfug eingefroren?”

  14. Man sollte Gerd Prokop lesen, “Wer steigt schon Unterschenkel” und “Der Samenbankraub”. Eine er Geschichten geht auch um Kryionim, mit dem Fazit, es sei klar, dass das Wiederbeleben theoretisch nicht geht.

  15. An sich ist das nur dann vorteilhaft, wenn das Aufwachen in eine Zeit fällt, die nicht zu fortgeschritten und den Aufgetauten gegenüber wohlgesonnen ist.
    Denn was würde einem aufgetauten Affen in unserer heutigen Zeit blühen? Irgend etwas zwischen Urwald und Versuchslabor.
    Und was einem aufgetauten Heiden im Zeitalter der Inquisition? Genau.

  16. Eines der vielen Probleme bei Kryonik ist schlicht und ergreifend ob zukünftige Generationen die Tiefkühlmenschen überhaupt wiederbeleben können. Auftauen ist einfach. Jeder weiss was mit Dingen aus dem Tiefkühler passiert, wenn die Kühlkette unterbrochen wird.

    Ich möchte auf keinen Fall in der Zukunft als tiefgekühltes oder plastiniertes Exponat in irgeneiner Austellung, als schlechtes Beispiel rumstehen und einstauben. Unter Experten (Menschen die in ihrem Fachbereich eine Menge Fehler gemacht haben) ist Kryonik Quacksalberei¹ und ein biologisches bzw. chronologisches Alter von über 120 Jahren höchst unwahrscheinlich. Ein medizinisches Koma z.B. benötigt kontinierliche Beatmung und eine Menge Sonden beim Menschen. Die Spezies die in Kältestarre verfallen oder winterschlafen, werden (auch) nicht älter als Menschen.

    Was Bloomberg Tax vom Stapel lässt, nennt sich »Regulatory capture²«, Florian (Herr Rötzer) reisst es kurz an, es geht im Kern darum eine steuerliche Regulierungsbehörde für sich zu vereinnahmen. Die Alcor Life Extension Foundation ist eine steuerbefreite Stiftung, so lässt sich vermutlich eine Option und Geschälftsmodell für wohlhabende Tiefkühlmenschen auf dem Rechtsweg etablierten, deren langfristige Tiefkühlung von weniger wohlhabenden, lebenden steuerzahlenden Menschen querfinanziert wird. Für Alcor und deren tiefgekühlte Kadaver wäre das ein Win-Win: Perinde, ac si cadaver essent. Buchtipp: H.G. Wells, The Sleeper awakes.

    ¹) https://de.wikipedia.org/wiki/Quacksalber

    ²) https://de.wikipedia.org/wiki/Regulatory_capture

  17. WER oder was da wieder aufgeweckt würde, wäre etwas neues bzw. anderes.
    Die falsche Grundprämisse hier ist die Annahme, dass Menschen einen Körper “hätten”, den sie bewohnen. Und etwas anderes, dass davon getrennt wäre. Den Körper also “bewohnt”. Wir haben keinen Körper, wir sind einer.
    Einen eingefrorenen Körper oder ein Gehirn neu zu starten, wäre, wie einen Konzertsaal mit neuen Musikern zu bestücken, die die alten Instrumente nutzen um exakt das selbe Lied zu spielen.
    Bewusstseins hochzuladen hat mit lebendig sein ebenfalls nichts zu tun.
    Es mag dem homo sapiens sapiens aus dem Fokus des Bewussten gefallen sein, doch Menschen sind als bewusste Körperwesen In-dividuen. Unteilbare Ganze. Ohne Neurotransmitter, die Emotionen auslösen, die wieder direkt mit körperlichen Reaktionen verbunden sind, wäre das etwas völlig anderes. Ebenso ohne Hormone und andere, kleinere Regelkreisläufe im Gesamtorganismus.
    Parasiten, die belegt Verhalten beeinflussen können, oder das Mikrobiom im Darm.

    Kurzum: die wenigsten Menschen wissen, wer sie ohne ihr Bauchhirn, ihre Toxoplasmose, ihre exakte Schilddrüsenfunktion, ihren aktuellen Pilzstatus oder ihr Mikrobiom sind. Anzunehmen, Jahre später würde irgendein “Ich” wieder ins Leben zurückkehren, gar auf einer anderen Plattform, ist verrückt.
    Wer wir sind ist immer mit unserem momentanen biologischen Zustand verbunden.

    Kryonik ist lediglich der Beweis, dass viel Geld zu haben nicht notwendigerweise mit Intellekt korreliert.

  18. Hoffentlich können all diejenigen, die uns eventuell ins nukleare Armageddon schicken, nach ihrem Einfrieren aufwachen.
    Ich gönne es den Drecksäuen. Viel Spaß!!

  19. Eher werden sie einfach vergammeln, wenn die Kühlung ausfällt. Oder von Überlebenden gefunden und als willkommene Zusatznahrung angesehen.

  20. Als Eisblümchen in der Ewigkeit, auf die Wiederauferstehung warten. Gier und Hybris selbst die Hölle ist Menschheitswerk

    “Da lacht der Louis Cyphre Schadenfroh”

    1. Was sagst das Aus?

      Als Truther weißte ganz bestimmt die richtige Wahrheit hinter der YouTube Realität. Lee Harvey Oswald könnte auf 70 Meter ein Fahrendes Ziel treffen aber das irgendwie wichtig?

  21. Irgendwie begann es ja schon zur Römerzeit. Siegreiche Generäle bekamen einen Triumphzug und der wirkte in vielen Fällen so, dass der Feldherr hinterher unbrauchbar war, da dem Größenwahn verfallen. Es wurde dann verfügt, dass während des Triumphzugs ein Sklave dem Geehrten “Memento mori” ins Ohr flüstern musste. Also “bedenke, dass Du sterblich bist”. Hat das eigentlich geholfen? Soweit ich weiß, hat das Römische Reich dann das Problem mit den übergeschnappten Feldherren in den Griff bekommen.
    Aber genau da will man jetzt ansetzen. Der Normalmensch will nicht eingefroren werden, wohl aber solche, die sich für genial und unersetzlich halten. Das Einfrieren ist eine Spielart des Transhumanismus und da tummeln sich Gestalten wie Peter Thiel (Palantir) und Xavier Milei. Dieser hat von seinem verstorbenen Hund fünf Klone anfertigen lassen. Ähnliches hat er wohl mit sich selbst vor. Oder einfrieren, damit eine von ihm gegründete Dynastie die Macht in Händen behält.
    Die übelsten Figuren der Menschheit werden diese Mittel in Anspruch nehmen. Und nebenbei auch die Dümmsten. Das wäre der Beginn einer Dunning-Kruger Zivilisation.

  22. Also ich stelle mir das ungefähr so vor:
    In ca. 300 Jahren sitzt das junge diverse Pärchen harmlos glücklich vor seiner Tinyhut und um die Ecke tattert hervor der Ur-ur-ur-ur-ur-Opa mit halbwegs funktionierendem Reptiliengehirn und klaren Anzeichen von Gefrierbrand……. Überraschung!!!!!

    Junge, Junge, “Friedhof der Kuscheltiere” war ja da ein Dreck dagegen !

  23. Mir stellt sich jetzt vor allem die Frage, ob ich mich selbst unter kontrollierten Bedingungen, und sagen wir mal mit flüssigem Stickstoff so konservieren kann, dass ich die nächsten 2 Millionen Jahre (so lange wird es etwa dauern, bis sich irdische Biosphäre nach dem Aussterben der Menschheit regeneriert hat), überlebe. Frösche und andere Amphibien können das zumindest ansatzweise, wenngleich ihre kognitiven Fähigkeiten darunter leiden.

    Andererseits ist auch durchaus möglich, dass in 2 Millionen Jahren hyperintelligente Arachniden oder andere Kerbtiere über Technologien verfügen, die es ihnen ermöglichen, humanoide Relikte ihrer Urgeschichte zu neuem Leben zu erwecken und auf messbare Hirnströme zu untersuchen.

    Allerdings kann man das auch sehr viel einfacher haben, indem man in einer massiven Pyramide in eines der vielen unerforschten Wurmlöcher fliegt, die unsere Galaxie für exklusive Personenkreise bevorratet.

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