Kriegspropaganda: Experten von “Denkfabriken” steuern den politischen Diskurs

Karte: ISW

Experten und Berichte von “Denkfabriken”, die Lobbyorganisationen des militärisch-industriellen Komplexes sind, beeinflussen über Medien die Politik und die Öffentlichkeit.

In Kriegen gibt es immer Profiteure, allen voran die Rüstungskonzerne und ganz allgemein der militärisch-industrielle Komplex mitsamt der Sicherheitsbranche und seinem politischen und gesellschaftlichen Beeinflussungs- oder Lobbyapparat. Natürlich verdient der Rüstungs- und Sicherheitssektor nicht nur dann, wenn Kriege ausgebrochen sind, sondern auch im Vorfeld oder im Nachhinein.  Dazu muss die Sicherheitslage mit ihren Gefahren und Bedrohungen geschildert werden. Das machen die Verteidigungsministerien, Geheimdienste und andere Behörden, die ihr Budget und ihren Einfluss sichern und verstärken wollen, aber auch zahlreiche Organisationen und Interessenverbände mit ihren „Experten“, die angeblich unabhängig ihre Einschätzungen in die Öffentlichkeit tragen, so dass Politiker und Konzerne sich darauf berufen können.

In Deutschland ist die enge Verbindung zwischen Abgeordneten, Kriegsbefürwortung und Forderungen nach immer mehr Waffenlieferungen und Interessenverbänden nach Beginn der russischen Invasion in die Ukraine anhand der FDP-Politikerin Strack-Zimmermann in den Blickpunkt gerückt. Sie war womöglich wegen oder ungeachtet ihrer Verbindungen von der Ampel-Regierung zur Vorsitzenden des Verteidigungsausschusses gemacht worden. Sie ist Mitglied im Präsidium des „Förderkreis Deutsches Heer“ des Bundestags, in dem auch Vertreter von Rüstungskonzernen, Sicherheitsfirmen und anderen Unternehmen sind, der von der Bundesregierung geförderten Deutsch-Atlantischen Gesellschaft und vor allem in der „Deutschen Gesellschaft für Wehrtechnik“, wo sie bis Mai im Präsidium tätig war, wie auch weitere Abgeordnete, die im Verteidigungsausschuss sitzen. Verräterisch ist auch, dass sie auch im  Beirat der Bundesakademie für Sicherheitspolitik ist, wo auch die Experten Carlo Masala, Sönke Neitzel, Joachim Krause oder Peter Neumann zu finden sind, die man oft in Talkrunden sieht, und dessen Sprecher Roderich Kiesewetter (CDU) ist.

Es spielt keine Rolle, ob Strack-Zimmermann – und andere Abgeordnete im Verteidigungsausschuss – etwa direkt von Rüstungsaufträgen profitiert – darauf gibt es keine Hinweise -, sondern dass sie sich in einem Netzwerk bewegt, das die Bundeswehr, die Rüstungskonzerne und überhaupt die militärische Positionierung Deutschlands verstärken will und eben daraus auch ihr Einfluss auf die Politik, Medien und Öffentlichkeit erwächst. Für sie ist es karrierefördernd, wegen ihrer Verbundenheit mit dem militärisch-sicherheitspolitischen Netzwerk kann sie als Expertin ausgegeben werden. So können Rüstung als Friedensleistung und Waffenlieferungen als Beitrag zum Frieden dargestellt werden. Der Bundesverband der Deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie wirbt: „Sicherheit ist die Mutter aller Nachhaltigkeit“.

Scheinbar unabhängige Experten

Für die USA, Hauptunterstützer und Hauptwaffenlieferant der Ukraine, hat Ben Freeman vom Quincy Institute einen Bericht über den Filz von Rüstungskonzernen und den von ihnen finanzierten „gemeinnützigen“ „Denkfabriken“ veröffentlicht, die an der Schnittstelle zwischen – auch vom Pentagon geförderten – Universitäten und Politik stehen. Deren Experten treten häufig in Anhörungen vor dem Kongress auf, da sie eingeladen werden, um eine bestimmte Politik zu stärken, und werden als scheinbar unabhängige Organisationen in Medien zitiert, können Kommentare schreiben oder treten als Interviewpartner auf. Dabei gibt es eine Drehtüre zwischen Politik, Wirtschaft und „Denkfabriken“, deren Experten einen Job im Kongress oder in der Regierung erhalten, während umgekehrt Politiker oder Pentagon-Mitarbeiter in diese wechseln, was den Filz verstärkt.

Schon der Ausdruck „Denkfabrik“ (think tank) ist eine groteske Verschleierung der Wirklichkeit. Die „tanks“ denken vor allem an das Wohl ihrer Finanziers, wofür sie auch gegründet wurden. Es sind in Wahrheit Lobby-Organisationen. Das hat sich auch im Ukraine-Krieg gezeigt. Die größten außenpolitischen „Denkfabriken“ erhalten Gelder von der Rüstungsbranche, sie dominierten die Medienberichterstattung, aber sagen in der Regel natürlich nicht, dass die Waffen, die unbedingt in die Ukraine geliefert werden sollen, von ihren Geldgebern stammen.

„Die überwiegende Mehrheit von Hinweisen auf Think Tanks in Artikeln über US-Waffen und den Ukraine-Krieg stammen von Think Tanks, deren Geldgeber von US-Militärausgaben, Waffenverkäufen und in vielen Fällen auch direkt von der US-Beteiligung am Ukraine-Krieg profitieren“, schreibt Freeman. Bekanntlich geht es um eine massive Unterstützung von bislang fast 40 Milliarden US-Dollar nur an Waffenhilfe, davon 21 Milliarden durch Presidential Drawdown Authority, die letzte und 39. am 31. Mai in Höhe von 300 Millionen. Nicht vergessen, dass der Rüstungshaushalt wieder auf ein neuen Rekordhoch auf dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs und des erwarteten Konflikt mit China gestiegen ist.

Ein Beispiel ist Jeremy Bash, der unter Präsident Obama als Stabschef im Pentagon und in der CIA tätig war, hat danach 2013 gleich die Beraterfirma Beacon Global Strategies gegründet und tritt als Experte für nationale Sicherheit in Medien auf. Am 27. Februar 2022 sah er nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine darin eine günstige Gelegenheit: „Ich denke, dass dies eine Gelegenheit für die Vereinigten Staaten und den Westen sein könnte, Russlands Ambitionen auf der Weltbühne einen sehr tödlichen Schlag zu versetzen. … Ich denke, die Ukraine zu schlucken, ein Land von der Größe von Texas mit 40 Millionen Menschen, ist seit dem Zweiten Weltkrieg beispiellos. Und wenn die Vereinigten Staaten die Ukrainer ausbilden und ausrüsten können und, so denke ich, in einen zweiten Charlie Wilson’s War eintreten, im Grunde die Fortsetzung des Films und des Buches, d.h. eine entschlossene Truppe bewaffnen und ausbilden, die russische Flugzeuge vom Himmel schießt, diese Panzer mit Dosenöffnern wie den Javelins öffnet und Russen tötet, was unsere Ausrüstung tut, dann ist das meiner Meinung nach eine riesige Chance, Putin sehr hart zu treffen.“

Von den 27 think tanks, deren Unterstützer überhaupt herausgefunden werden konnten, erhielten 22 oder 77 Prozent Gelder aus dem Verteidigungssektor. Da die Nennung der Geldgeber freiwillig geschieht, könnte der Anteil des Sektors an der Förderung noch höher sein. Ein Drittel der wichtigsten außenpolitischen „Denkfabriken“ veröffentlicht keine Informationen über ihre Geldgeber.

Bedenklicher aber ist, dass in 85 Prozent der Artikel in den großen Medien wie der New York Times, der Washington Post oder dem WSJ über die amerikanische Beteiligung  der USA an der Ukraine „Denkfabriken“ mit finanzieller Unterstützung aus der Verteidigungsindustrie zitiert werden, also, wie Freeman sagt, sieben Mal mehr als solche, die keine Gelder vom Pentagon akzeptieren. Und die haben im Regelfall für eine starke militärische Politik und wie etwa der Atlantic Council (Beim Ukraine-Krieg geht es nicht um die Ukraine) diplomatische Lösungen abgelehnt, während dies bei „Denkfabriken“, die kein Geld von Rüstungskonzernen oder dem Pentagon erhalten, ausgewogener zugeht. In den untersuchten Artikel wurden am meisten CSIS und Atlantic Council zitiert. Überdies weisen die Medien kaum auf die Interessenkonflikte der Experten hin, wenn es um deren Meinung zu politischen Entscheidungen geht,  die für die Rüstungsbranche von Vorteil ist.

Neocon-Beeinflussungsorganisation: Institute for War Studies

Seltsamerweise taucht das Institute for War Studies (ISW) in dem Bericht nicht auf, das 2007 von Necons während des Irak-Kriegs gegründet in enger Beziehung zum Pentagon gegründet wurde und derzeit mit seinen täglichen Berichten zum Stand des Kriegs in der Ukraine vielen Medien als verlässliche, jedenfalls viel zitierte Quelle dient. Auch das ISW wird von Rüstungskonzernen wie General Dynamics, früher Raytheon, Palantir, Northrop Grumman und CACI, weniger bekannte Rüstungs- und Sicherheitsfirmen wie Avantus und Konzernen wie General Motors, die Aufträge von Rüstungskonzernen erhalten, finanziert. ISW berichtet nicht falsch, aber oft mit einem Dreh zugunsten der Ukraine als dem Stellvertretermilitär der USA und der Nato.

Schon zu früheren Gelegenheiten vertrat ISW, gegründet von Kimberly Kagan  kriegerische Positionen, im Irak-Krieg und im Afghanistan-Krieg wurde die Truppenaufstockung (surge) unterstützt, in Syrien wurde ein stärkerer militärischer Einsatz und Waffenlieferungen an „gemäßigte“ Rebellen gefordert, ebenso weitere Raketenangriffe und militärisches Vorgehen gegen Assad. Die propagierte aggressive Militärpolitik führt die Position des von William Kristol and Robert Kagan 1998 gegründeten berüchtigten Project for the New American Century (PNAC) fort, das den Irak-Krieg propagierte und für Interventionismus sowie die Vormachtstellung der USA eintrat. Kristol ist im Beirat des ISW ebenso wie Ex-General David Petraeus, der als ISAF- und später als Central-Command-Kommandeur Kimberley und ihren Mann Frederick Kagan zu seinen Beratern machte. Er vertritt die Position, Verhandlungen mit Russland abzulehnen, bis die Ukraine mit westlicher Unterstützung militärische Erfolge erzielen kann.

Frederick Kagan ist ein militanter Neokonservativer wie sein bekannterer Bruder Robert Kagan, Fellow bei der „Denkfabrik“ Brookings Institution, seit 1983 in der Politik tätig, und verheiratet mit Victoria Nuland. Sie wurde bekannt als Unterstützerin der Maidan-Bewegung und Bildung der neuen Regierung nach dem Sturz von Janukowitsch („Fuck the EU“). Sie war Beraterin von Vizepräsident Dick Cheney (ebenso bei PNAC wie Paul Wolfowitz, Donald Rumsfeld oder John Bolton), unter Obama/Biden Assistant Secretary for European and Eurasian Affairs, Vorsitzende des Center for a New American Security (CNAS), Beiratsmitglied des National Endowment for Democracy, Fellow bei der Brookings Institution, Beraterin der Albright Stonebridge Group  und jetzt unter Biden Staatssekretärin im Außenministerium für politische Angelegenheiten. Sie ist und war eine entscheidende Figur in der ukrainischen und antirussischen Politik von Washington, siw befürwortet die Aufrüstung des US-Militärs und sieht die USA als führende Nation der Welt (Biden will Victoria Nuland wichtigen Posten im Außenministerium verschaffen; Victoria Nuland: Die USA werden die Ukraine bei einem Atomwaffenangriff nicht alleine lassen).

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43 Kommentare

  1. Melnyk fordert noch viel mehr deutsche Panzer.

    und dies nachdem die “offensive” erst seit ein paar Tagen läuft.

    für mcih ein Zeichen dass die Verluste erheblich sein müssen.

    1. Melnyk fordert viel, wenn der Tag lang ist. Grundsätzlich zurecht, die Ukraine braucht alles, was es bekommen kann. Ob es realistisch und kommunikativ klug, steht auf einem anderen Blatt. Man sollte Melnyk nicht überbewerten.

  2. Ich befürchte, der Krieg in der Ukraine ist schon längst diesen ” Denkbehinderten ” entgleist.

    Nicht nur RU – sondern auch die USA kämpfen um den eigenen Erhalt.

    Die EU unter der Führung Macrons genau so.

    EU / NATO / WEF ist entweder GESCHICHTE – oder wir schlittern in den III WK mit offenem Ausgang.
    Ob der Mensch dabei überlebt ????
    Gott gab dem Menschen so viel Hirn, dass dieser sich nur noch selbst auslöschen kann.
    a) durch den ersichtlichen Krieg
    b) KI
    Ich muss mich aber berichtigen – so DUMM ist nur das Tier Mensch – alle anderen Tiere auf diesem Planeten
    sind klüger – sie passen sich diesem Planeten an.
    Der Mensch in seinem Regulierungswahn macht ALLES kaputt.

    Klimawandel ??? ich glaube damit ist das Klima zwischen den Menschen gemeint, denn dieser hat sich verändert.

    1. Gott gab dem Menschen so viel Hirn, dass dieser sich nur noch selbst auslöschen kann… Ich muss mich aber berichtigen – so DUMM ist nur das Tier Mensch…Der Mensch in seinem Regulierungswahn macht ALLES kaputt.

      Solche Aussagen sind e x t r e m ärgerlich. Da bringen staatliche Gewaltsubjekte ihre Völker dazu, sich gegenseitig die Köpfe einzuschlagen, ganze Städte auszuradieren, ganze Landstriche zu verwüsten und dazu fällt einigen nur ein “d e n Menschen” verantwortlich zu machen. Geht’s noch? Als gäbe es nicht Täter und Opfer, als gäbe es nicht staatliche, imperiale Interessen, die bekannt sind, für die diese Schlächtereien ins Werk gesetzt werden. Den Menschen verantwortlich zu machen ist die wohlfeilste Entschuldigung dieser kriegsgeilen Wichser, die man sich vorstellen kann! Nein, an der Spezies liegt es sicher nicht und ich habe auch noch nie den Drang verspürt meinem Nachbarn, meiner Nachbarstadt oder meinem Nachbarland eine Atombombe in den Briefkasten zu schmeißen.

      Aber vielleicht liegst auch einfach daran, wie ich hier im Forum schon lernen durfte, dass ich Keinmensch bin. Vielleicht bin ich ja der einzige, den keine Selbstmord oder Zerstörungsgelüste plagen. Ich glaube aber, dass ich nicht der Einzige bin.

      1. Krim, ich habe niemanden pers. gemeint.
        Aber dazu mal eine andere Frage – wenn sie die Politiker meinen, die Schuld sein sollen – welche
        Schuld trifft diejenigen die diese wählen ???
        Schuld sind immer nur die anderen – ist auch eine Entschuldigung des eigenen nichts – tun.
        Ich fragte mal einen Mitarbeiter Jen-Optik warum er Überwachungsanlagen gegen die Menschen baut
        Antwort: er findet die Technik super
        Meine Antwort: ich auch der Gaskammer – worauf dieser den Schw. einzog und ohne Worte ging.
        Dieser hat aber nicht bestritten ein Mensch zu sein. Gab damit nur zu ein Charakterloses Arschl..ch zu
        sein.

        1. Klar haben sie niemand persönlich gemeint, wenn Sie von Menschheit reden. Aber dann eben eben auch alle, die zur Menschheit gehören. Das ist ja der Fehler an dem Abstraktum Menschheit, dass da alles in einen Topf geklopft wird.

          Politiker und Wähler sind auch nicht die Menschheit, obwohl mir auch Politiker und Wähler noch zu ungenau ist und auch die Frage nach der Schuld lenkt ab. Und zwar davon welche Interessen von wem verfolgt werden. Wenn man die Interessen bestimmt hat, stellt sich auch nicht mehr die Frage: Wen soll ich wählen? – Na nicht den, der diese schädlichen Interessen verfolgt. Und wenn das alle tun – halt niemanden.

          Einerseits hast du recht. Man muss im Kapitalismus nicht alles machen. Andererseits, irgendwas muss man machen, um seinen Lebensunterhalt bestreiten zu können. Das nennt sich der stumme Zwang der Verhältnisse. Man kann sich was man macht nicht immer aussuchen oder nur begrenzt aussuchen. Irgendein charakterloses A.. hat sich bis jetzt immer gefunden. Das wär ja mal was, wenn ein Unternehmen keine Mitarbeiter finden würde, weil die Produkte Menschen schaden. Dafür würde dann bestimmt auch irgendein x-Kräftemangel oder ein x-Verweigerer, erfunden werden.

          1. Krim, da unterscheiden sich unsere Ansichten !
            Ich habe niiiie das gemacht was ich mit meinem Gewissen nicht vereinbaren konnte,
            und lebe immer noch.
            Anderseits diese (Menschen) auf jede mir bietende Möglichkeit verfolgt.
            Und glauben sie mir dazu gehören Bänker die sich zu Erfüllungshelfern aufspielen,
            Polizisten die Straftaten begehen, Verwaltungsorgane wie Justiz die ihre Position
            missbrauchen.
            Leider ist diese Generation in die Verantwortungslosigkeit versunken, und ja die
            stärkste Waffe einer Demokratie ist NICHT irgendjemanden meine Stimme zu
            geben, sondern eben diesen ( A….) meine Stimme zu verwehren.

    2. Facherfahrener, ich sehe Macron nirgendwo als führend an. “Klugheit” – eher Kognition, Reflexion, Abstrahierung, Moral, Ethik, Emotionen, etc. – hat eben auch eine Kehrseite. Dass andere Spezies nicht so “klug” sind, ist eher deren Vorteil.

      Was du beschreibst ist doch allerdings nicht neu, wenn wir mal in die Geschichte schauen. Der zweite Weltkrieg ist gerade mal 78 Jahre her.

  3. ‘Dieser Krieg’ wird am Tag X Gewinner und Verlierer preisgeben!
    Mit diesem Artikel wurde wunderbar die Simulation der Demokratie beschrieben, nun liebe Freunde verschiedener Ideologien, wen soll man am Ende zur Rechenschaft ziehen?
    Denn jede Partei hat ihre Spezels irgendwo sitzen, jede Partei fördert über ‘Spenden’ Organisationen!
    Die demokratisierte Simulationen seit über 100 Jahren muss auf einen reellen Prüfstand und gehört REFORMIERT .
    Wer in dieser Republik ist im Stande so etwas zu tun, in einer Gesellschaft tiefster spaltungen?

    1. “Wer in dieser Republik ist im Stande so etwas zu tun”

      Früher™ setzte oder hoffte man noch öfter auf die Medien. Aber je schlechter es denen wirtschaftlich geht, umso mehr hängen sie von den sie z.B. mit Werbebudgets unterstützenden Geldmächtigen ab, wenn sie nicht gleich wie von Microsoft und Google Millionen für gefällige Artikel bekommen.

      1. Wenn hier Kommentatoren zu ’90’% nur Gockel, Zwitscher, Blödidepedia einsetzen als Referenz, dann sind die Menschen selbst die ihre Bevormundung freiwillig wählen.
        Es sind die Menschen die irgend eine Partei wählen, obwohl jeder weiß was für Strukturen in den Gremien herrschen. Das bedeutet das sehr viele herum jammern, aber tatsächlich nichts neues wollen.

        Etliche hoffen das Russland uns aus diesem korrupten Haufen helfen, nur Russland selbst hat genügend Navalny!
        Was Medien angeht, sind gute Portale vorhanden, auch unter ärgsten Druck schreiben etliche gute, kritische und aufklärende Artikel.
        Demo kann die Kratie ändern, vorausgesetzt man will in einem WIR hervortreten.

    2. Diese Aussagen passen aber auch nicht zusammen. Man kann nicht 1. eine seit 100 Jahren demokratisierte Simulation konstatieren und 2. diese Simulation reformieren wollen. Unabhängig davon, ob das Urteil Simulation zutrifft, kann die Kritik doch nur sein, dass es sich um eine Simulation handelt und nicht dass es eine schlechte Simulation handelt, die reformiert gehört. Wer will denn eine reformierte Simulation?

      1. Diese Aussagen passen für dich nicht zusammen, damit kann ich leben. In meinem Kontext passt das.
        Schaue ich mir gewisse Realitäten an, wird das auch umgesetzt, leider aber nicht kommuniziert.
        Diese Welt ist schon eine andere Welt, leider nicht für jeden ersichtlich.

  4. 1. Abgeordnete wie diese Strack-Zimmermann folgen ihrem Gewissen und dienen dem Wohl des Volkes.
    2. “Unabhängige Experten” sind wirklich unabhängig.
    3. Desinformation verbreiten immer nur die anderen.
    4. Krieg ist Frieden, Freiheit ist Sklaverei, Unwissenheit ist Stärke.
    5. Doppeldenk ist Pflicht!!!

  5. “Schon der Ausdruck „Denkfabrik“ (think tank) ist eine groteske Verschleierung der Wirklichkeit. ”

    Also das können Sie doch besser, oder wirklich nicht?

    Denkfabriken sind nicht das, was Sie hier darstellen: sowas wie “Verlautbarungsorgane”, Pressestellen. Denkfabriken heißen so, weil dort GEDACHT wird, und zwar von Fachleuten auf wissenschaftlicher Basis. Diese wissenschaftliche Basis wird gebildet von dem, was ich PR-Wissenschaften nenne: Soziologie, Psychologie, Verhaltenswissenschaften, Massenpsychologie und natürlich auch strategische und politische Analysen (“Gegneranalyse”). Gestützt wird das Ganze von jeweils aktuellen wissenschaftlichen Untersuchungen die oft von Unis oder auch Meinungsforschungsinstituten geliefert werden, und die dann die REALEN Stimmungen und Verhältnisse (und nicht Scheinbefindlichkeiten und Scheinmehrheiten wie sie verfälschende Umfragen wie etwa die “Sonntagsfrage”, etc. liefern) in den Bevölkerungen abbilden.

    Also Denkfabriken sind Problemlösungs-Agenturen. Der Auftraggeber, eine Regierung, ein Milliardär, der WEF, ein Geheimdienst , … liefert die Vorgabe, das Ziel, die Aufgabe, zB: “Wie kann die Akzeptanz der Idee einer Weltregierung befördert werden?” oder “Wie kann die Akzeptanz für Atomkraft in Deutschland wieder erhöht werden?” oder “Wie kann man angesichts von Nachfrageeinbruch aufgrund von Marktsättigung dem und dem Industriezweig mal wieder einen Wachstumsschub geben?” (dazu wurden zB Abwrackprämie, EU-Glühlampenverbot, “Corona”-Wahn, etc. erfunden bzw. eingeführt.) …
    Die Denkfabriken liefern dann Strategien, Schlagwörter, Schritte zu Begriffsumdeutungen, ausgearbeitete Kampagne-Pläne, Nudgeing-Strategien, etc. Die entsprechenden Organe, Politik, Großmedien, Kirchenobere, Honoratioren, Grüßauguste, Fernseh- oder sonstige “Stars”, Clowns (Welke, Hirschhausen, Böhmermann, …), Parteien, “Experten”, PR-Agenturen, … arbeiten dann die Pläne ab.
    Was Denkfabriken ganz gewiss NICHT TUN (oder höchstens in seltenen Ausnahmefällen, wenn gerade genau das nützlich wäre) ist, ihre Ergebnisse in die Öffentlichkeit bringen.
    Denkfabriken liefern u.a. Anleitungen zur “strategischer Kommunikation” – und betreiben, sofern sie überhaupt öffentlich sichtbar sind, diese auch selbst regelmäßig gegenüber der Öffentlichkeit.
    Das Ergebnis der Denkleistung der Denkfabriken gehört natürlich dem bezahlenden Auftraggeber (dem idR die Denkfabrik sowieso gehört), und was eine Denkfabrik dann “öffentlich” macht, ist natürlich mit dem Auftraggeber, bzw. Besitzer genauestens abgestimmt und passt zur ausgearbeitete Kampagne.

    Zu glauben, und den Glauben zu verbreiten, dass Denkfabriken oder auch Geheimdienste “aus dem Nähkästchen plaudern würden”, Interna herausgeben würden, echte Informationen verbreiten würden, ihr Wissen an die Öffentlichkeit weiter geben würden, grenzt sowas an Schwachsinn, dass ich mich wirklich immer wieder frage, ob ich es hier überhaupt mit ernsthaften, erwachsenen, denkfähigen Menschen zu tun haben kann (oder ob die Ergüsse hier oft auch aus Denkfabriken stammen, oder dort produziert oder zumindest dafür die Vorgaben gemacht wurden?).

    1. Schön das du noch daß EU-Glühlampenverbot mit erwähnt hast! 😎

      https://de.m.wikipedia.org/wiki/Survival_of_the_Fittest

      Spätestens seit der Gesetzlichen Demokratieabgabe ist es klar wohin die Reise gehen soll!
      Ihr werdet nicht’s mehr besitzen und Glücklich sein!!
      “Die beschließen etwas, stellen daß dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter – Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt.”

      Mit Erhabenheit Prepperoni

    2. „Schon der Ausdruck „Denkfabrik“ (think tank) ist eine groteske Verschleierung der Wirklichkeit. “

      Den englischen Begriff “think tank” mit “Denkfabrik” zu übersetzen ist ein freundlich-diplomatischer Akt des Marketings.
      Wörtlich steht das Substantiv “tank” für: Container, Tank, Behälter, Panzer, Metallbecken, Aquarium.
      Für mich ist darum ein “think tank” darum ein Denkpanzer. Das Verb “to tank” steht für: vergeigen, verbocken, verpatzen – und das machen sie ja auch.
      https://www.linguee.de/englisch-deutsch/uebersetzung/tank.html

      1. Hab ich auch immer gedacht, dass es ein Denkpanzer ist, weil aus dem Denkpanzer Ideologien auf die Öffentlichkeit abgefeuert werden. Gegen argumentative Geschosse von Außen gibt es die Panzerung. Der Panzer ist also nicht belehrbar. Er ist eine Waffe.

        Aber gemeint ist laut Wikipedia ein Denkbehälter, ein abgeschlossener Raum, in dem Strategien erarbeitet werden. “Der Terminus „think tank“ ist während des Zweiten Weltkriegs entstanden. Die Umschreibung galt einem abhörsicheren Ort (tank), an dem zivile und militärische Experten an militärischen Strategien arbeiteten (think). Erst in den 1960er und 1970er Jahren wurden damit praxisorientierte Forschungsinstitutionen auch außerhalb der Sicherheitspolitik etikettiert.” Nehm ich Wikipedia jetzt mal ab, dass es stimmt. Denkpanzer gefällt mir aber besser, und trifft die Sache auch besser. Außerdem kommt der Begriff aus dem militärischen Bereich.

        1. Auch ein Panzer ist, nachdem man eingestiegen ist, ein abgeschlossener Raum, in den keine Fakten mehr vordringen.
          Ein Abrams hat sogar einen hydraulischen Verschluss. Wenn der ausgelöst ist und du hast deine Pfoten noch im Verschlussbereich, dann wird die sauber zerquetscht. Und so geht es wahrscheinlich auch Leuten, die mal in einem think tank sassen und meinen, sie könnten sich eine abweichen Meinung erlauben.

    1. “Verhandlungen” sind bereits vor dem russischen Angriffskrieg vorbereitet und durchgeführt worden, auf Basis der aktuellen Entwicklungen. Der Begriff fällt mittlerweile so inflationär entwertend, dass er zu Karikatur verkommen, was wirklich das Schlimmste daran ist. Begriffe sollten eben nicht zu Phrasen verkommen.

      Und natürlich ist es logisch, wenn Friedensforscher auch für die militärische Unterstützung der Ukraine plädieren. Denn Frieden bedeutet eben nicht die Vernichtung einen Nation, das Einfrieren eines Konflikts zur weiteren ethischen Säuberung und Erholung des Aggressors sowie der Vorbereitung auf die nächste Phase eines Kriegs. Frieden bedeutet auch nicht die zukünftige weltweite atomare und militärische Aufrüstung jedes Staates, nur weil jetzt rote Linie gefallen und der Aggressor Erfolg hatte mit seinem Status als militärische und atomare Macht. Bedeutet Frieden nun nur noch, auch im Besitz von Atomwaffen zu sein, um nicht vom Nachbarn überfallen zu werden, weil ja die Konsequenzen gering erscheinen?

      Putins Rede zuletzt, hat doch gezeigt, wie unrealistisch das Argument der Verhandlung aktuell. Verhandlungen kann es nur aus dem Vorteil der Stärke heraus geben. Das Prinzip ist nicht nur in Kriegen jeher Usus, sondern überall der Fall. Wenn du nicht genug Geld hast, kannst du auch nichts kaufen. Wenn du in einer Bewerbung wenig anzubieten hast, wirst du wahrscheinlich nicht eingestellt. Und und. Diese Prinzipien sind universell. Der Aggressor verhandelt erst, wenn seine Aggression mehr oder weniger verpufft und eine Niederlage droht. Sonst wäre die Aggression – der Kriegsbeginn – in sich gar nicht logisch. Ich beginne doch keinen Krieg, um ihn dann gleich wieder zu stoppen und nichts zu erreichen.

      Verhandlungen gibt es jeden Tag auf vielen Ebenen. So auch zu den Austauschen der Kriegsgefangenen. Diplomatie eben. Wann über einen Frieden verhandelt wird, entscheiden hingegen die Ukraine und Russland miteinander selbst und nicht fremdbestimmt durch gewisse Leute, die aus Deutschland etwas fordern.

  6. Zu „Was Denkfabriken ganz gewiss NICHT TUN (oder höchstens in seltenen Ausnahmefällen, wenn gerade genau das nützlich wäre) ist, ihre Ergebnisse in die Öffentlichkeit bringen.“:

    Doch, sie veröffentlichen ihre Elaborate sehr wohl, s. hierzulande z. B. die DGAP.
    Das im Artikel erwähnte „Project for the New American Century“ ist dafür das beste Beispiel: 1998 startete das PNAC eine umfassende öffentliche Kampagne für sofortigen Angriffskrieg auf den Irak u. a. mit einem Offenen Brief an US-Präsident Clinton usw. Das PNAC hatte zuvor beklagt, die US-Bürger seien „kriegsmüde“, und tat alles, um die öffentliche Meinung zur Befürwortung massivster Aufrüstung für zukünftig weitere Angriffskriege zwecks Regime-Change auch in Syrien, Iran und Afghanistan zu bringen. Robert Kagan verlautbarte damals öffentlich: „Bombing Iraq isn’t enough.“

    Hier in D titelte sogar der Spiegel 2003:
    „Der Krieg, der aus dem Think Tank kam
    Es war das glatte Gegenteil einer Verschwörung: In aller Öffentlichkeit schmiedeten ultrarechte US-Denkfabriken schon 1998 Pläne für eine Ära amerikanischer Weltherrschaft, für die Entmachtung der Uno und einen Angriffskrieg gegen den Irak.“
    https://www.spiegel.de/politik/ausland/bushs-masterplan-der-krieg-der-aus-dem-think-tank-kam-a-238643.html

      1. Sicher aus einem Paralleluniversum zu Deinem (in dem wahrscheinlich Einhörner friedlich und gefahrlos auf violetten Wiesen grasen, und dazwischen nackte, schöne, fröhliche Menschen im Sonnenlicht tanzen, unentwegt,…)

        😉

        who cares?

    1. Wenn du dir den Vortrag von Wolfgang Effenberger ansiehst, auf den die Nachdenkseiten am Sonnabend verlinkt haben, findest du viele weitere Beispiele solcher Artikel im Stern, in der Zeit und anderen deutschen Medien. Undenkbar heute.

    2. Hätten Sie gelesen, hätten Sie bemerkt, dass ich schrieb dass Denkfabriken auch “Ergebnisse” veröffentlichen. Aber eben in einer Form, die dem Auftrag nützlich ist.
      Nochmal, obwohl ich nicht vermute, dass das bei “Sabine Schulz” ankommt:

      Denkfabriken produzieren Ergebnisse, die dem AUFTRAGGEBER gehören. Der bekommt das Ergebnis und bestimmt, was damit gemacht wird. Erscheint es dem Auftraggeber dienlich das Ergebnis zu veröffentlichen, dann wird das natürlich veröffentlicht. Nur wird dieses Ergebnis” in den seltensten Fällen wortgleich mit dem Ergebnis sein, dass der Auftraggeber vorgelegt bekommen hat.

      Ich finde Ihren billigen Angriff (+who cares) wirklich beleidigend. Könnt ihr das nicht besser, Joe?

  7. Der Glaube an “Wahrheit” kommerzieller Medien unterstellt die hätten eine andere Aufgabe als Geld verdienen.
    Ideologie bedient Interessen die sie nicht sagt und täuscht Wahrheit vor.
    Werbung funktioniert, Pornografie auch.
    Warum?
    Was sind die geistigen Ösen wo die einhaken? Wieso ist das Publikum blöd?
    Es ist müßig sich zu beschweren daß ThinkTanks das tun was sie tun. Die nutzen nur was da ist.

    1. Und das russische Außenministerium hat keine Interessen? Zu guter Medienkompetenz gehört die kritische Reflexion in alle Richtungen. Angesichts der Rolle Russlands als aktuell größter Aggressor der Erde, sind solche Quellen entsprechend zu bewerten. Auch im Kontext des Artikels oben.

  8. Die Clan-Strukturen breiten sich aus in Deutschland, siehe das Wirtschaftsministerium unter Habeck mit seiner Vetternwirtschaft und in den USA, siehe die familiäre Inzucht bei den Neocons mit Robert Kagan, Frederick Kagan, Kimberley Kagan, Victoria Nuland und wer weiß, wem noch.

    Und solche Seilschaften regieren dann die westliche Wertewelt und befeuern Kriege ohne Sinn und Verstand. Und die Medien machen mit, denn ohne Medien sind diese “Experten” wenig wirkungsvoll. Erst dieser Zugang eröffnet ihnen Macht und Einfluss

  9. Es handelt sich um eine gesamte Machtstruktur, wie sie Ray McGovern analysiert hat, hier in der Präsentation von Matthias Bröckers:
    https://www.broeckers.com/2019/04/10/welcome-to-micimatt/

    Anders als Albrecht Storz behauptet, hat das mit Wissenschaft eher zum geringeren Teil zu tun, geht aber auch nicht um platt-vulgärmaterialistisches “Geldverdienen”. Es geht eben auch nicht nur um “kommerzielle Medien” mit Titten- und Katzenbildern, RAND wäre damit nicht gut beschrieben. Ja, “wieso ist das Publikum blöd”, warum schweigen die Lämmer und gibt es Auswege?

    1. In bürgerlicher Ideologie ist immer persönliche Püschologie, Gefühle, die Quelle allen gesellschaftlichen Seins.
      Bzw, Gesellschaft existiert nicht, nur individuals and their families.
      Deshalb kann Böses nur durch böse Menschen verursacht sein die dumme Menschen verführen, weshalb man das an sich gute System dadurch reparieren muß daß man die paar Drecksäue umbringt.
      Ein Stockwerk höher sinds moralische Mächte die irdischem Personal falsche Gedanken eingeben. Da hilft freilich nur der Endsieg.
      Wieso können Experten das?. Hat Gott einen Fehler gemacht? Oder Evolution?
      Sind die Affen immer noch organisiert wie vor 10 Millionen Jahren?

  10. Es spielt keine Rolle, ob Strack-Zimmermann – und andere Abgeordnete im Verteidigungsausschuss – etwa direkt von Rüstungsaufträgen profitiert – darauf gibt es keine Hinweise -, sondern dass sie sich in einem Netzwerk bewegt, das die Bundeswehr, die Rüstungskonzerne und überhaupt die militärische Positionierung Deutschlands verstärken will und eben daraus auch ihr Einfluss auf die Politik, Medien und Öffentlichkeit erwächst. Für sie ist es karrierefördernd, wegen ihrer Verbundenheit mit dem militärisch-sicherheitspolitischen Netzwerk kann sie als Expertin ausgegeben werden.

    Der Einfluss erwächst nicht daraus, dass sie sich in militärischen Interessenverbänden bewegt, sondern dass ihre Agenda in “Politik, Medien und Öffentlichkeit” auf fruchtbaren Boden fällt. Es gibt ja auch linke Interessenverbände und Leute, die linke Politik vertreten. Die treffen in “Politik, Medien und Öffentlichkeit” aber auf keinen fruchtbaren Boden, sondern werden fertiggemacht. Ergo kein Einfluss.

    Pro1 würde das simulierte Öffentlichkeit nennen. Jemand der eine bestimmte Sichtweise, ein bestimmtes Narrativ durchsetzen will, verweist auf jemand anderen, der der selben Meinung ist und dieser nochmal auf einen, der wieder dasselbe vertritt. So entsteht der Eindruck, dass alle dieser Meinung sind und da (simulierter) Konsens besteht, muss das dann auch umgesetzt werden.

    1. Korrekt.

      Der Weltmarkt läßt sich nicht militärisch beherrschen. Doch im postsowjetischen Imperium haben Neocons mit einer Reihe von Verbündeten so etwas zu erzwingen versucht. Ein militanter Idealismus, nach der zivilen Seite einer Eroberer-Religion nicht unähnlich, fortgesetzt in einer Geschichte von Imperiumskriegen und staatsterroristischen Eingriffen, summarisch Chaos-Stiftung, über die gesamte Breite der Formierung imperialer Eliten deren Spaltung teils erzwang, teils induziert hat.
      Das Resultat von Beidem, dem in Teilwirklichkeit überführten Idealismus der Herrschaft und der Spaltung der Eliten an ihm, ist ein -> Simulacrum gemäß der konstruktivistischen Auffassung v. Roland Barthes, tomgardisch “Ding PLUS Nicht-Ding”, ein Aggregat von “Eigenschaften”, deren stoffliche Identität(en) außerhalb des Konstruktes liegen. Der Weltmarkt und dessen “Gesetzlichkeiten” bleiben ja die stoffliche Identität des Wahns, daher 1 Simulacrum, nicht deren Mehrere.
      Gleich einer Mythologie ist ein Simulacrum ein Konstrukt, für das gearbeitet, an dem gearbeitet, unter dem gehandelt wird, aber dem Mythischen fehlt die Fetischisierung des Simulacrums.
      Die einschlägigen “Think Tanks” sind Gralshüter der unterschiedlichen, auch gegensätzlichen Fetische des imperialen Simulacrums bzw. “priesterliche” Schulen desselben.
      Alle!! Auch diejenigen, die Gegengewichte zu den militaristischen / geopolitischen Schulen zu schaffen trachten.

  11. Wie der Name schon sagt, Thinktank oder Denkfabriken liefern das, was Auftraggeber nachfragen. Ein Geschäftsmodell für Institute, Agenturen oder Berater. Je nach Spezialisierung werden Argumente zusammengesucht, Weltanschauungen präsentiert oder Umfragen gestartet und interpretiert. Was sicherlich nicht rauskommt sind Einsichten in Zusammenhänge und daraus resultierende Schlussfolgerungen, die das Interesse des jeweiligen Geldgebers in Frage stellen oder grundsätzlich kritisieren. Und wenn sie auf etwas stoßen, das der vorherrschenden Auffassung oder den landläufigen Meinungen widerspricht, so geben sie das vielleicht weiter, aber was mit solchen Ergebnissen passiert, entscheidet der Auftraggeber. Entweder bringt der das mit seinen Interessen in Einklang und nutzt es als Booster für ebendiese oder sie fallen schlicht unter den Tisch, da wertlos. Wenn sich ein Rechercheur auf die Socken macht und brisante Informationen raushaut, kriegt er es mit den Medien oder der allgegenwärtigen Meinungspolizei zu tun, sieht sich schnell unter Druck gesetzt, landet im Zweifelsfall im Knast. Es gibt ja längst bekannte Falllisten von Job- und Ehrverlust bis durchkriminalisiertem Tatbestand mit Beugehaft oder Schlimmeres. Alles rechtsstaatlich abgesegnet. Um “Wahrheit” gehts wirklich nicht beim Geldverdienen und beim Regieren. Einfach zu altmodisch oder im Jenseits angesiedelt.

    1. Der Gedanke gefällt mir: sie produzieren Waren auf Bestellung, angepasst an die Bedürfnisse der Kunden. Dementsprechend werden hier auch die üblichen Gesetze des Marktes – zeitliche Schwankungen der Nachfrage nach ganz bestimmten Produkten mit ganz bestimmten Eigenschaften, Wettbewerb mit den Mitanbietern – gelten und die Beschaffenheit ihrer Produkte maßgeblich beeinflussen.

  12. Pentagon Papers Whistleblower Daniel Ellsberg Has Died
    “All the young activists rising up give me hope as I leave my life,” Ellsberg wrote earlier this year, after announcing his cancer diagnosis.
    Jun 16, 2023, 02:31 PM EDT|Updated an hour ago
    from:
    https://www.huffpost.com/entry/daniel-ellsberg-pentagon-papers-dead_n_647f6463e4b0a7554f472cce

    Daniel Ellsberg, who became one of the most important anti-war whistleblowers in U.S. history when he leaked the Pentagon Papers to the media in 1971, died Friday, according to a statement from his family.

    The 92-year-old revealed in March that he’d been diagnosed with inoperable pancreatic cancer and had about three to six months left to live.

    “As I look back on the last sixty years of my life, I think there is no greater cause to which I could have dedicated my efforts,” Ellsberg wrote of his anti-war activism in a letter he shared to Twitter announcing his diagnosis.

    “When I copied the Pentagon Papers in 1969, I had every reason to think I would be spending the rest of my life behind bars,” he wrote. “It was a fate I would have gladly accepted if it meant hastening the end of the Vietnam War, unlikely as that seemed (and was).”
    more
    https://www.huffpost.com/entry/daniel-ellsberg-pentagon-papers-cancer_n_640125eae4b08223f12daf23

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