Krieg in der Ukraine: Warum wir die wirklichen Verlustzahlen nicht wissen sollen

Wir sehen praktisch nur kriegsbegeisterte Soldaten an der Front. Bild: UALandForces

Es ist von einem womöglich jahrelangen “Abnutzungskrieg” die Rede, aber Russland und die Ukraine, mitsamt den Unterstützerstaaten und ihren Medien, setzen auf Sieg.

 

Ein Jahr nach dem Kriegsbeginn, nach den ersten Vorstößen der russischen Streitkräfte, die ein Fünftel der Ukraine mit Mariupol und der Landverbindung zur Krim eroberten hatten, und nach Offensiven der ukrainischen Truppen und/oder Rückzügen der russischen, findet ein Stellungs- oder Abnutzungskrieg statt. Nach Schätzungen des amerikanischen Generalstabschefs Milley Ende 2022 könnten bereits 100.000 Soldaten auf jeder Seite gestorben oder verletzt worden sein. Es werden neue Offensiven angekündigt, aber sie lassen noch auf sich warten. Die russischen Truppen versuchen zwar wie in Bachmut Vorstöße zu machen, aber sie haben offenbar mittlerweile vor allem verstärkte Verteidigungslinien aufgebaut, die eine Wiederholung von Blitz-Offensiven wie in Charkiw oder Cherson unmöglich machen und einen hohen Blutzoll erfordern würden.

Das zeigt sich auch daran, dass die von den ukrainischen Truppen nach 2014 aufgebauten Festungen in und um Städte kaum zu erobern sind. Deswegen haben die Truppen der Russen und der ostukrainischen Separatisten zwar weitgehend das Gebiet Lugansk erobern können, sind aber kaum in Donezk mit den vielen Städten weitergekommen.

Die Ukraine wird derzeit gedrängt, weitere erfolgreiche Offensiven auszuführen und mit einem Zurückdrängen der russisch-separatistischen Truppen möglichst schnell einen Sieg herzustellen, der bedeuten soll, alle ukrainischen Gebiete, einschließlich der Krim, zurückzuerobern. Die ukrainische Regierung weiß, dass die westliche Unterstützung, vor allem mit den Wahlen in den USA, aber auch die Kampf- und Leidensbereitschaft in der verbliebenen Bevölkerung einbrechen könnte. Zudem sinken die Munitionsvorräte, unklar ist, mit den schweren westlichen Waffen

Erstaunlich wenig wird übrigens davon gesprochen, wie die Ukraine nach der Rückeroberung mit den verbliebenen Menschen, die nicht, wie beispielsweise viele in Cherson, geflohen sind, umgehen wird. Nicht überall werden die ukrainischen Truppen als Befreier gefeiert werden, es wird, wie das jetzt die Ukrainer in den besetzten Gebieten machen, Sabotage- und Terrorakte von Widerstandsgruppen geben, während das Finden und Bestrafen von vermeintlich und wirklichen Kollaborateuren für Unruhe sorgen wird.

Was ist über die toten und verletzten Soldaten auf beiden Seiten bekannt?

Der Stellungs- und Abnutzungskrieg bedeutet, dass möglicherweise auf Jahre hinaus viele Menschen täglich sterben müssen, weil beide Seiten nicht die Möglichkeiten besitzen, die jeweils andere Seite aufgrund von Personal- und Materialknappheit zur Kapitulation zu zwingen. Dabei hält Russland seine Atomwaffen (noch) zurück und führt gegen die Ukraine jenseits der Front keineswegs den viel beschworenen Vernichtungskrieg, sondern scheint bei aller kriegerischen Grausamkeit und ganz anders als etwa im Tschetschenienkrieg oder zuletzt im Krieg gegen den IS mit der weitgehenden Zerstörung von Mosul und Raqqa die Angriffe in der Regel auf wichtige Infrastruktur zu beschränken. Das Regierungsviertel in Kiew wird ebenso verschont wie etwa die Bahnverbindung nach Polen, während Russland entweder unfähig oder aus welchen Gründen auch immer nicht willens ist, die Lieferung von Waffen durch Zerstörung von Straßen und Bahnverbindungen zu unterbinden.

Wie viele Soldaten im ersten Kriegsjahr auf beiden Seiten gestorben sind, ist unbekannt. Das wäre aber entscheidend für die Bevölkerung Russlands, der Ukraine und der Unterstützerstaaten, um ermessen zu können, wie lange der Krieg noch weitergeführt werden soll und ob die jeweiligen Kriegsziele die Opfer rechtfertigen, falls man überhaupt so argumentieren kann. Ich hatte oben die von Milley angegebene Zahl von 100.000 toten oder verwundeten Soldaten genannt. Das wären schon enorm hohe Opferzahlen, in den meisten Kriegen sterben in der Regel mehr Zivilisten als Soldaten.

Die Zahlen über die eigenen Verluste werden von beiden Kriegsparteien geheimgehalten, während die der Gegner vermutlich stark übertrieben werden, um die Stärke der eigenen Streitkräfte zu demonstrieren und die der Gegner zu demoralisieren. Der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte gibt jeden Tag die Zahl der getöteten russischen Soldaten sowie der zerstörten Waffensysteme bekannt. Am 25. Februar hieß es, dass seit Beginn des Kriegs 147.000 russische Soldaten „liquidiert“, so die von beiden Seiten gebrauchte Terminologie des Unmenschen, worden seien. Allein am letzten Tag seien 650 Soldaten getötet worden sein, wenn liquidiert bedeuten soll: getötet. Betont wird: „Unsere Stärke liegt in der Wahrheit!“ Ich kann nicht beurteilen, ob irgendjemand diesen unbelegten Zahlen wirklich Glauben schenken wird. Sie kommen wahrscheinlich von Kommandeuren an der Front, die damit ihre Erfolge schmücken wollen, ohne jemals geprüft zu werden. Bei fast 150.000 getöteten Soldaten müsste man von mindestens ebenso vielen verletzten ausgehen. Russische Opfer von 300.000 und mehr sind unwahrscheinlich.

Die russischen Streitkräfte geben anders als die ukrainischen keine Gesamtzahl an, sondern melden immer wieder angebliche hohe Verluste der Gegner in einzelnen Gefechten und nur die angebliche Zahl der zerstörten Waffensysteme (Beispiel vom 25. Februar). Der russische Verteidigungsminister Shoigu hatte zuletzt im September behauptet, dass nur 5937 russische Soldaten getötet worden seien. Das ist ebenso wenig glaubwürdig wie die hohe Zahl, die der ukrainische Generalstab propagiert, muss man dazu sagen. Zu der Zeit sprach dieser von 55.000 toten russischen Soldaten, also vom Zehnfachen. Die britischen Geheimdienste sagten am 17. Februar 2023, die russischen Verluste würden 175.000-200.000 betragen, darunter 40.000-60.000 Tote, also deutlich weniger als die vom ukrainischen Generalstab angegebene Zahl.

Mitarbeiter  von Mediazona und BBC Russian Service haben angeblich die Namen von 15.136 getöteten russischen Soldaten bestätigen können. Das gehe aus öffentlichen Mitteilungen von Angehörigen, Nachrichten in regionalen Medien und Berichte von lokalen Behörden hervor. Getötete Milizen der Volksrepubliken Donezk und Lugansk werden nicht aufgeführt. Die wirkliche Zahl der Toten dürfte viel höher sein. Auf ukrainischer Seite gibt es keine solchen Untersuchungen, auch die westlichen Medien scheint dies nicht zu interessieren, sie geben vornehmlich die Zahlen aus der Ukraine, von Geheimdiensten oder Militärs wieder.

Auch den Zahlen, die Medien von Informanten westlicher Streitkräfte oder Geheimdiensten zugesteckt werden, kaum Vertrauen zu schenken, weil damit strategische Kommunikation, also Beeinflussung, bezweckt wird. So berichtete die New York Times Anfang Februar, dass die berühmten anonymen „Offiziellen“ aus den USA und anderen westlichen Staaten gesagt hätten, es seien bereits fast 200.000 russische Soldaten getötet oder verletzt worden. In Bachmut seien aber Hunderte von ukrainischen Soldaten täglich getötet oder verletzt worden. Man schicke zur Verteidigung schlechter ausgebildete Soldaten, beispielsweise von den Territorialen Verteidigungseinheiten, in den Fleischwolf, um die besser ausgebildeten zu schützen. Das soll auf russischer Seite auch so sein und ist eine altbekannte Taktik, die Mobilisierten in den Tod zu schicken und Berufssoldaten zu schonen.

Die NYT zitiert auch die Schätzungen des Befehlshabers der norwegischen Streitkräfte, der in den Ring warf, dass 180.000 russische Soldaten getötet oder verletzt worden seien, während es „nur“ 100.000 ukrainische gewesen sein sollen. Es gäbe aber große Unsicherheit, räumte er ein, die Zahlen könnten höher oder niedriger sein. So lassen sich die Zahlen mal sagen, aber man weiß ja nichts Genaues. Amerikanische „Offizielle“ würden von 200.000 russischen Verlusten ausgehen.

Und man verbreitet, was man auch anderen Feinden unterstellt hat, dass in Russland das Leben eines Soldaten nichts wert sei. Das hatte der amerikanische Oberbefehlshaber Westmoreland auch im Vietnam-Krieg über die Asiaten erklärt. „Militärexpertin“ Florence Gaub vom Institut der Europäischen Union für Sicherheitsstudien  hatte sich das im April 2022 auch zu eigen gemacht: „Ich glaube, wir dürfen nicht vergessen, dass, auch wenn die Russen europäisch aussehen, dass es keine Europäer sind, jetzt im kulturellen Sinne, einen anderen Bezug zu Gewalt, einen anderen Bezug zu Tod haben“ und nicht „diesen liberalen postmodernen Zugang zum Leben … da kann halt auch mal das Leben früh enden.“ Tenor: die hängen nicht am Leben, deswegen kämpfen sie so hart, aber deswegen macht es auch nichts, wenn man sie liquidiert.

Weil bis zum Sieg gekämpft werden soll, wird die nationale und globale Öffentlichkeit mit strategischer Kommunikation abgespeist

Dass auf beiden Seiten die eigenen Verluste kleingeredet werden, muss nicht sonderlich betont werden. Am 1. Dezember 2022 hatte Mikhail Podolyak, Berater des Leiter des Präsidialamts der Ukraine und des Präsidenten, davon gesprochen, dass die Verluste auf ukrainischer Seite auf 10.000 bis 13.000 vom Generalstab geschätzt würden. Davor hatte Milley schon 100.000 Tote und Verletzte genannt. Was überdies gerne vergessen wird, ist, dass auch viele ukrainische Männer aus den „Volksrepubliken“, die von Russland annektiert wurden, in den Milizen kämpfen und sterben.

Sollten die Verluste auf beiden Seiten etwa gleich hoch sein, dann ist angesichts der Bevölkerungszahl in Russland und der Ukraine letztere deutlich geschwächter, zumal mit Kriegsbeginn um die 19 Millionen Ukrainer, darunter auch Männer, das Land verlassen haben und die Bevölkerung nun, auch wenn 10 Millionen inzwischen zurückgekehrt sind, vielleicht nur noch etwas mehr als 30 Millionen beträgt. Auch Russland hat mehr als eine Million Menschen verlassen, aber es sind noch immer um die 140 Millionen, also mehr als das Vierfache. Überdies sind mehr als 2,5 Millionen Menschen aus der Ostukraine nach Russland geflohen oder wurden dorthin evakuiert.

Es ist schon erstaunlich, dass die Geheimhaltung auch weiter so gut funktioniert und die Öffentlichkeit keine verlässlichen Zahlen erfährt. Man kann jedoch davon ausgehen, dass die Verluste auf beiden Seiten sehr hoch sind und dass sie weiter ansteigen werden, wenn der Krieg sich hinzieht und immer neue, schlecht ausgebildete und bewaffnete Mobilisierte an die Front geworfen werden und dort verrecken. Auf russischer und auf ukrainischer Seite, wozu man die westlichen Unterstützerstaaten rechnen muss, ist keine Interesse vorhanden, die wirklichen Verluste zu benennen, da der Krieg bis zum Sieg weitergeführt werden soll. Verluste, die sich nicht propagandistisch auswerten lassen, stören da nur. Auch die Medien beider Seiten wollen den Fleischwolf nicht genauer thematisieren, da sie jeweils auch auf der „richtigen“ Seite stehen und für Stärke und Unnachgiebigkeit eintreten. Deswegen müssen Forderungen nach Verhandlungen als Verrat, Feigheit und Kapitulation denunziert werden, während die Kämpfer auf beiden Seiten wegen geopolitischer Interessen sterben, schwer verletzt oder für ihr Leben traumatisiert werden.

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72 Kommentare

  1. Eine völlig verzerrte Darstellung der Realität. Sogar die BBC schätzt die Verluste der Russen ‘nur’ auf 20’000 – 30’000, während die ukrainischen um ein x-faches höher liegen, wie es gelegentlich auch von der Leyen entschlüpft ist. Das ist auch weiter nicht verwunderlich, haben die Russen doch eine fünf- bis zehnfache Feuerkraft. In Polen füllen sich mittlerweile neu angelegte Militärfriedhöfe. Dass die ukrainische Führung täglich Hunderte Soldaten regelrecht wegschmeisst, indem sie unhaltbare Positionen weiter hält, dass die ukrainische Armee täglich viele Waffensysteme verliert – dafür gibts Unmengen von Videobeweisen. Auch wenn man davon ausgeht, dass die russische Führung übertreibt, ist offensichtlich, dass ihre Zahlen beweisbar unendlich viel näher bei der Realität liegen, als die ukrainischen. Die Ukrainer führen eine Aushebungsrunde nach der anderen durch und rekrutieren inzwischen Männer zwischen 16 und 60.

    Es stimmt auch nicht, dass an der Front ein Patt herrscht. Vielmehr verschiebt sie sich tagtäglich, wenn auch um sehr wenig, zugunsten der Russen. Bachmut ist jetzt praktisch eingeschlossen, die während sieben Jahren ausgebauten Stellungen werden in ein, zwei Monaten definitiv zusammengebrochen sein, weitere Verteidigungslinien existieren, sind aber deutlich schwächer. Und jederzeit kann eine russische Grossofensive eingeleitet werden, ein grosser Teil der zusätzlich ausgehobenen 300’000 Russen hat noch gar nicht in die Kämpfe eingegriffen.

    Die Ukrainer werden womöglich versuchen, in Transnistrien eine neue Front zu eröffnen und damit die Eskalationsgefahr weiter erhöhen. Mit jedem Tag, der ohne Verhandlungen vergeht, wird sich die ukrainische Position verschlechtern. Schliesslich wird es eine verheerende Niederlage des gesamten Westens werden, es sei denn, die westlichen Führer drehen komplett durch und versuchen es mit einem atomaren Erstschlag, worauf dann die verheerende Niederlage sich auf die gesamte Menschheit ausdehnen wird.

    1. Allgemeine Zustimmung, aber die “neue Front” in Transnistrien dürfte ein Märchen sein. Nach internationalem diplomatischem Konsens gehört Transnistrien zu Moldawien. Ein Angriff würde völkerrechtlich als Angriff auf Moldawien gewertet, der defacto-Status ist da zweitrangig. Warum sollte die Ukraine das tun?

      Und könnte sie es überhaupt? Wo sollen die strategischen Reserven für eine zweite Front herkommen, wenn schon die erste Front mehr Mensch und Material verschlingt, als man nachhaltig zur Verfügung hat?

      1. An drei Stellen entlang der Grenze hat die Ukraine Truppen zusammengezogen. Dafür gibts optische Beweise. Vermutlich greifen sie aber nur an, wenn Moldawien sein OK gibt. Was für Moldawien selbst problematisch ist, da es damit zur Kriegspartei würde. Also ja, die Angelegenheit ist verzwickt.

        Neben dem gigantischen Sowjet-Waffenlager auf transnistrischem Territorium gibt es weitere Motivationen für einen Angriff, etwa logistische Gründe. Transnistrien wirkt wie ein Riegel, der westliche Waffenlieferungen aus rumänischer Richtung verunmöglicht. Auch propagandistisch gesehen ist es nicht uninteressant. Transnistrien zu verteidigen ist für Russland aus geographischen Gründen schwierig, man könnte also womöglich einen militärischen Erfolg erzielen und damit die westliche Unterstützung, die unter dem Eindruck der Niederlagen im Donbass erlahmen könnte, weiter sichern. Falls die Russen eine militärische Verteidigung über die Möglichkeiten der dort stationierten eigenen Truppen hinaus versuchte, könnte man damit auch Kampfkraft binden und die Hauptfront so entlasten.

        1. @Zack15, ja, wenn der Angriff von Moldawien abgesegnet würde, wäre er diplomatisch denkbar. Allerdings würde Moldawien dann wohl auch die defacto-Gewalt zurückfordern. Also unter dem Strich kein Gewinn für die Ukraine. Die verzweifele Suche nach Siegen könnte natürlich trotzdem absurde Blüten treiben.

          @wilhelmine: Ich habe überhaupt keine Zweifel daran, dass uns das in Deutschland so verkauft würde. Ich stelle mir aber vor, dass so ein Angriff in Rumänien und Moldawien noch mal sehr anders aufgenommen würde, wenn in Transnistrien Teile des eigenen Volkes ins Feuer geraten. 1/3 der Transnistrier sind schließlich ethnische Rumänen. Zugegebenermaßen ist das aber reine Spekulation. Ich weiß nichts von den gängigen Ansichten in Rumänien.

      2. “Ein Angriff würde völkerrechtlich als Angriff auf Moldawien gewertet, der defacto-Status ist da zweitrangig. Warum sollte die Ukraine das tun?”

        Meinst du nicht, dass “wir” diesen Angriff (Ukraine > Transnistrien) dann rechtfertigen würden? Unseren Mitmenschen kannst du ALLES verkaufen. Hier würde kein Hahn danach krähen. Das Gegenteil wäre vermutlich der Fall. Die Flucht nach vorne, also Verständnis für die Ukraine.
        Pressefreiheit ist endlich klar erkennbar ! ALLES ist erlaubt, wenn es gegen Russen geht.
        Ich erinnere an Autobombenanschläge in Moskau. Es ist klar, dass es Ukrainer waren. Daher war das kein Terroranschlag sondern Selbstverteidigung.

        Eigentlich ganz einfach, und das meine ich ernst:

        Unsere Propaganda dreht einfach immer alles um.
        Bsp.:
        Nicht die Ukraine ist Ultranationalistisch, nein, Putin ist ein NAZI!
        Nicht die NATO breitet sich aus, nein, Russland!
        Nicht die Ukrainer beschießen seit 2014 wahllos Städte und ermordeten so tausende Zivilisten, nein Russland!

  2. Als erstes stirbt die Wahrheit im Krieg! Es sind nicht nur die unzähligen Toten Menschen sondern es müssen auch die Medizinischen Einrichtungen überlaufen. Oder ist es so daß die Verletzten/Opfer auf beiden Seiten die Goldene Stunde nicht Überleben?

    Wenn wir an die Corona Pandemie zurück denken gab’s stündlich Neue Todeszahlen. In diesem ersten Kriegsjahr wurde ein Mantel des Schweigens über die Wirklichkeit gelegt.

  3. Ein wichtiger Indikator der wahren Verluste dürfte die 10-fahe Überlegenheit der Russen bei der Artillerie sein.
    Die macht 85% der Verletzungen/Todesfälle aus. Ukrainer bekommen den Feind nicht unbedingt zu sehen, es hagelt wochenlang Granaten, bis sich dort dann nichts mehr bewegt. So kann man von realistischen Zahlen der BBC ausgehen. Ukrainische Verluste dürften jenseits von Gut und Böse sein.

    Gleiches gilt für den Einsatz von Raketen. Seit 8 Monaten predigt der britishe Geheimdienst wöchentlich, jetzt ist der russische Vorrat endgültig am Ende.

    1. antwort udo:
      Auf der anderen Seite darf man nicht vergessen, daß die Zielsicherheit auf ukrainischer Seite vermutlich deutlich höher ist.
      Das liegt daran, daß praktisch die gesamte Nato Aufklärung, also Satelliten, Drohen, seit einiger Zeit AWACS Flugzeuge (oder sollen die nur zerstörte ukrainische Radaranlagen ersetzten ?) funkelektronische Aufklärung, Störung und Täuschung usw. unter Volllast für die ukrainischen Streitkräfte arbeitet. Ebenfalls ein Tabu-Thema in den Medien. Sei es bewusst verschwiegen, oder das die Journalisten-Atrappen mangels Bildung diesen Bereich der Kriegsführung gar nicht auf dem Schirm haben.
      Aber grundsätzlich ist die Einschätzung nicht ganz abwegig, zumal ja Selenskyi ähnlich seinem Vorgänger mit dem lustigen Bärtchen ein Faible für das sture Halten von Stellungen zu haben scheint.
      Die russische Armee scheint ein wenig aus den Desastern der Anfangsphase gelernt zu haben, als sie in die gestellten Fallen tappte. Tragisch bleibt es allemal, daß so viele Wehrpflichtige sterben.

    2. Hinzu kommt:
      – Russland führt den Krieg nach rein militärischen Gesichtspunkten unter Beachtung der Schonung der menschlichen Ressourcen.
      – Die Ukraine, bzw. deren Oberbefehlshaber Selensky, führt den Krieg nach medialen Gesichtspunkten.
      Begründung:
      RU hat Kherson geräumt (weil diese Stadt bei einer Sprengung des Damms zu einer Falle geworden wäre), nahezu ohne Verluste, hat nichts liegengelassen. Dies, weil die Kosten den strategischen Wert der Stadt weit übertroffen hätten. Medial war das auch RU-intern eine Niederlage, militärisch war aber KEINE Niederlage, denn die nachrückende ukrainishce Armee erlitt dabei entsetzliche Verluste.
      Demgegenüber gerade Bachmuth: die Ukraine wirft Reserve um Reserve rein, obwohl diese Stadt nicht zu halten ist, und dies nur, um die mediale Niederlage zu vermeiden, und verlor dabei schon gegen 10’000 reguläre Soldaten wie auch Söldner (vor allem polnische), lassen sie mittlerweile sogar teils einfach liegen.
      Selensky erinnert mich darum an Berlin 1945, als Hitler aus der Wofsschaze heraus den Halte-Befehl gab.
      Die Ukraine hat 2022 bereits eine ganze Armee verloren, derzeit verliert sie die 2. Armee. Irgendwann wird die Ukraine auch Senioren am Rollator einziehen, um sie als Kanonenfutter an die Front zu werfen – um die nächste Stadt zu halten, obwohl sie nicht zu haltne ist.
      Dieser Artikel jedenfalls – bemüht um scheinbare Objektivität – zeigt nur die Angst (oder Hoffnung) des Autoren, Realitäten klar anzusprechen.
      Viele westliche Journalisten (und Politiker) kommen mir vor wie Kinder: halten die Hände vor die Augen und denken, was sie nicht sehen, geschähe nicht.

      1. OHenri: Ihre Einschätzung einerseits der militärischen und andererseits medialen Art der Kriegsführung teile ich; besonders (nur?) in osteuropäischen Medien weisen Analysten regelmäßig auf diesen Unterschied hin. Was uns hier im Westen auf den ersten Blick als eine Niederlage der Russen erscheint, zeigt sich, manchmal auch erst in der Nachbetrachrung, als militärisch rational und sinnvoll.
        In der westlichen Presse dürfen natürlich “Siege” oder Erfolge Russlands nicht allzu deutlich sichtbar werden.

  4. Gestern war der Tagesschau-Zensor wohl kurz pinkeln, und da ist diese Meldung durchgeschlüpft:

    CIA-Chef: Putin ist “zu zuversichtlich”
    26.02.2023 20:30
    Der russische Präsident Wladimir Putin ist nach Ansicht von CIA-Chef William Burns “zu zuversichtlich”, dass er die Ukraine letztlich in die Knie zwingen kann. Der Direktor des US-Auslandsgeheimdiensts sagte in einem Interview mit dem US-Sender CBS, bei einem Treffen mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Naryschkin im November habe dieser eine “Großspurigkeit und Überheblichkeit” an den Tag gelegt, die Putins eigene Einschätzung widerspiegele.

    Mit anderen Worten: die Russen gehen davon aus, dass der US-Kaiser nackt ist und lassen das seinen CIA-Oberen spüren. Und für den ist das offenbar eine Art den Umgangs, den er nicht gewöhnt ist.

    Die Russen scheinen ihrer Sache also sehr sicher zu sein. Und deren Ziel ist offenbar nicht die Eroberung der Ukraine; den “failed state” soll sich die EU ans Bein binden. Das Ziel ist die möglichst weit gehende Entwaffnung der USA und ihrer Vasallen. Ich vermute daher, dass die Russen keine große Offensive planen, sondern ihre Gegner lediglich aus ihren Befestigungen heraus drängen werden. Und sie werden darauf warten, dass dem Selenskij-Regime die Zeit wegläuft und es die zurück gehaltenen Reserven in die letzte Schlacht werfen muss.

    1. “… dass die Russen keine große Offensive planen, sondern ihre Gegner lediglich aus ihren Befestigungen heraus drängen ”

      Wenn Bachmut & Co. gefallen sind, liegen praktisch keine befestigten Linien mehr im Weg. Bis Kiew….

      Und richtig ist, dass “die Russen” (für Mainstreamkunden: “Putin, der Autokrat, der Diktator”) immer nur von Entwaffnung, Entnazifizierung und Verlagerung der Kontaktlinien entsprechend der Reichweite der der UA zur Verfügung stehenden Geschosse sprechennund gesprochen haben.

      Aber “die Russen” (für Mainstreamkunden: “Putin, der Autokrat, der Diktator”, für Ukrainer: “die Kartoffelkäfer”) lügen ja immer, wie ich den Qualitätsmedien (wie u.a. Tagesschau und heute-Journal) entnehmen darf.

  5. Es wäre doch allzu schön die tägliche Statistik zu machen: Heute steht es XX zu YY Toten !
    Gut, dass es nicht so ist.
    Die Ukrainer werden sich hüten, ihre Verluste bekannt zu geben. Das würde das Geschäft verderben.
    Die Russen wollen es auch nicht. Sie wollen die Ukrainer ja nicht schlachten. Sie halten sie sogar für ihre Familie.

  6. Es ist ja nur zu wahr: Die Wahrheit stirbt im Krieg zuerst, oder wird erst gar nicht verkündet. Aber es gibt doch Zahlen, denen man deutlich mehr trauen kannn als anderen. Bei Voltaire.net fand ich Angaben über Verluste, die auf den Mossad, veröffentlicht 2/23, zurückgehen. Der israelische Geheimdienst dürfte ziemlich “im Bilde sein” und hat keinen Grund, für eine Seite zu beschönigen.
    Tote: ………………………. Ukraine 157t ……….. Russland: 18,5t
    Verletzte: ……………….. 234t ,,….,……………….. 44,5t
    Inhaftierte: ,……………. 17t ,……………………….. 0,3t
    gepanz. Fahrzeuge: . 6320 ………………,…… 889
    Artillerie: ……………….. 7360 ……………………. 427
    Also falls diese Angaben zutreffen, müsste das Regime in Kiew eher heute als morgen um Waffenstillstand und Verhandlungen (mit Putin!) nachsuchen. Falls Selensky sein Volk/seine Armee noch mehr ausbluten lässt, gehört er an die Wand gestellt. Die Rolle der Nato/EU ist kläglich & verbrecherisch!

    1. Wenn diese Zahlen zutreffen, müsste die Ukraine schon erledigt sein – ist sie aber bisher nicht.

      Mossad hin oder her. Wenn Geheimdienste Zahlen herausgeben, dann verfolgen sie damit doch in der Regel einen Zweck. Sind die Zahlen sicher vom Mossad? Und welcher Zweck könnte es dann sein? Oder ist es geleakt?

      Die Zahlen für Russland sehen in etwa so aus, wie die Zahlen, die Russland selber herausgeben würde, wenn sie es denn täten.
      Die 8,5 fache Zahl an Toten bei der Ukraine. Das ist schwer vorstellbar, zumal die Russen in den letzten Monaten wieder im Angriff sind.
      Ich würde mich ja freuen, wenn die Zahlen stimmen, denn dann wäre der Krieg mit Sicherheit schnell vorbei. Nur glauben kann ich das nicht.

      1. Wieso müsste die UA schon erledigt sein? Man hört ja, dass sie inzwischen alle möglichen, auch Halbtote, rekrutiert. Und mit westlichen Waffen wird sie geradezu überschüttet.

        Und welchen Zweck sollte der Mossad mit falschen Zahlen verfolgen? Gerade weil es der Mossad ist, halte ich diese Zahlen für authentischer als so ziemlich alles, was man sonst hört.

        Natürlich sind die Zahlen, vor allem für die Ukraine, erschreckend. Sorry, ich wiederhole mich.

        1. Bei solch einem Unterschied in den Verlusten müsste die Ukraine sehr viel an Kampfkraft verloren haben und die Russen extrem an Kampfkraft gewonnen. Davon sieht man aber noch nicht so wirklich etwas. Die Vorteile der Russen kommen erst zäh und langsam.
          Vor allem aber müsste die Ukraine den weitaus größten Teil ihrer erfahrenen Leute verloren haben, während die Russen ihre fast alle behalten hätten. Alleine das würde einen extremen Unterschied machen. Die Ukraine müsste daher kurz davor stehen überannt zu werden. Aber danach sieht es nicht aus. Davon gehen selbst viele russ. Militärblogger nicht aus.
          2- bis 3-fach höhere Verluste kann ich mir vorstellen, aber nicht 8-fach.

          Die Frage sollte nicht sein: „Welchen Zweck sollte der Mossad mit falschen Zahlen verfolgen?“, sondern:
          „Welchen Zweck sollte der Mossad überhaupt mit der Veröffentlichung der Zahlen verfolgen?“

          Ich gebe dir recht, ich wüsste auch nicht was beim Mossad dahinterstecken soll. Eine plausible Erklärung habe ich nicht. Aber die Zahlen sind noch weniger plausibel.

          1. Die westliche Kriegsstrategie, die Strategie der NATO, geht von einer schnellen Eroberung des Raumes aus. Die Russen sind langsam im Vergleich zur NATO-Strategie.

            Die NATO-Strategie hat aber ein paar zwingende Bedingungen: Der Gegner muss vor der Einnahme des Raumes mit Flächenbombardierungen nieder gekämpft werden. Beim Gegner muss die gesamte zivile Infrastruktur zerstört werden, so dass der Widerstandswille der Bevölkerung zusammenbricht. Eine zweite Bedingung der NATO ist es, dass genügend Personal zur Verfügung steht. Eine dritte Bedingung ist, dass Einnahme des Raumes genügend Personal zur Sicherung des Raumes vorhanden ist, eine vierte Bedingung ist es, dass der Gegner keinen Partisanenkrieg startet, eine fünfte Bedingung ist die Zerstörung und der anschließende Neuaufbau der zivilen Verwaltung.

            Keine der Vorbedingungen könnten und wollen die Russen erfüllen. Die Ukraine ist zu groß, die Russen haben nicht genügend Leute, die Russen wollen kein Protektorat, die Russen wollen nicht die zivile Infrastruktur mehr als nötig zerstören, die Ukraine hat sich unter NATO-Führung auf einen Partisanenkrieg vorbereitet.

            Mit anderen Worten: NATO-Kriegsführung war für die Russen nie eine Option.

            Die russischen Kriegsziele sind Demilitarisierung, Neutralität und Ent-Nazifizierung. Die ersten beiden Ziele und teilweise auch das dritte Ziel werden erreicht, in dem in Bachmut so viel wie möglich Technik und Personal zerstört wird.

            Die Russen müssen sich überhaupt nicht bewegen und erreichen trotzdem ihre Ziele. Wenn Du erstmal akzeptierst das die Russen gar keine NATO-Strategie benutzen, bricht die NATO-Propaganda völlig zusammen und Du verstehst was in der Ukraine gerade los ist.

            Es gibt vom Wagner-Chef ein Interview, er geht davon, dass der Krieg um Bachmut/Donetzk noch bis zu anderthalb Jahre dauern wird, die Russen alles östlich des Dnipers erobern und der Krieg insgesamt noch drei Jahre dauert. Und alles in diesem extrem langsamen Tempo.

            Die Russen haben auch Probleme, aber die Probleme befinden sich nicht dort wo es die NATO-Propaganda uns glauben machen will.

            1. @ Tuka Ram: Gegen deine Ausführungen habe ich im Wesentlichen nichts einzuwenden. Das ist so nicht unplausibel. Allerdings muss man es auch glauben, denn wissen können wir das alles ja nicht wirklich. Noch nicht.

              Meine Kritik an den Zahlen bezog sich ja vor allem auf das extreme Verhältnis. 8,5 facher Nachteil für die Ukraine. An die 400.000 Tote und Verletzte. Das ist in etwa so viel wie bei Beginn des Krieges in der Ukraine unter Waffen standen. Mit so einer Ratio kann man keinen Krieg führen. Unmöglich. Die Ukrainer würden in Scharen desertieren. Ja, es gibt ne Menge Desertionen, aber keine Scharen.

              Da wäre die von dir angesprochene langsame Vorgehensweise gar nicht mehr nötig und sinnvoll.

              1. Die Wehrmacht hat im zweiten Weltkrieg irgendwas um 30% der Soldaten verloren. Also tot, nicht nur verwundet und hat trotzdem bis zum bitteren Ende gekämpft.

                In der Ukraine kämpfen, so wie in der Wehrmacht, hochideologisierte Kämpfer.

                Auf Telegram gibt es ein Video, bei denen russische Soldaten vor einem Keller stehen und die Ukrainer anbetteln, doch endlich aufzugeben. Die Ukrainer kämpfen nicht mehr, aber sie kommen auch nicht aus dem Keller raus. Letztlich haben die Russen keine Chance als Handgranaten in den Keller zu werfen.

                Es ist unfassbar und traurig, was Propaganda mit Menschen macht.

                1. Ja, Tuka Ram. Die 30% Toten bei den Deutschen in WK2 sind aber in 5,8 Jahren umgekommen, davon der allergrößte Teil im letzten Jahr. Wären schon im ersten Jahr 30% der Deutschen gefallen, wäre die Wehrmacht zusammengebrochen und die Heimatfront auch.

          2. “Die Vorteile der Russen kommen erst zäh und langsam.”
            RU kämpf derzeit weitläufige Festungen nieder, welche in den letzten 6-8 jahren gebaut werden. Das braucht Zeit oder Verluste: die Russen nehmen sich Zeit.
            “Vor allem aber müsste die Ukraine den weitaus größten Teil ihrer erfahrenen Leute verloren haben”
            Das haben sie. Die 1. ukrainische Armee existiert nicht mehr.
            “Die Ukraine müsste daher kurz davor stehen überannt zu werden.”
            Siehe Festungen, Verteidigungsgürtel 2 (der erste ist bereits gefallen).
            Bachmuth ist eine Zentrale im 2. Verteidigungsgürtel, mit Dominoeffekt auf den Rest, wenn es fällt.
            Was danach kommt, wissen derzeit nur die russischen Planer.

      2. > Die 8,5 fache Zahl an Toten bei der Ukraine. Das ist schwer vorstellbar, zumal die Russen
        > in den letzten Monaten wieder im Angriff sind.

        Was soll daran schwer vorstellbar sein? Die Russen haben eine grosse Überlegenheit in der Feuerkraft; das wird indirekt sogar von den westlichen Presstituten zugegeben. Und wenn man sieht, immer noch in den westlichen Medienergüssen, wie die Ukraine sinnlose Positionen nicht aufgibt und dabei logischerweise die Leute verliert – egal, ob als Tote, Verletzte oder Gefangene – dann werden die Verlustzahlen nachvollziehbar. Was in Mariupol geschah, wird nun in der Region Bachmut wiederholt. Und es wäre überraschend, wäre das an den zahlreichen übrigen, aber weniger prominenten Hotspots substanziell anders.

    2. Selenskyj weiß ganz genau, dass ihm das Wasser bis Oberkante Unterlippe steht. Er versucht jetzt, die USA zu mehr Geld und Waffen zu erpressen, indem er die Fiktion an die Wand malt, Putin würde nach einem Sieg über die Ukraine dann nach Polen und die Baltenstaaten einmarschieren, und dann müsste die NATO Art. 5 aktivieren (Beistandspflicht für angegriffene NATO-Verbündete) und selber kämpfen, wobei dann viele Soldaten aus den NATO-Staaten getötet würden, vor allem auch Amerikaner. Oder die Atomraketen fliegen, auch denkbar. Ich glaube aber, dass Putin klug genug ist, das Risiko richtig einzuschätzen.

      Fakt ist jedenfalls, dass sich Putin nicht wieder von westlichen Zusicherungen, und seien sie auch in Verträgen festgelegt, einlullen lassen wird. Er wird das alles aus einer Position der Stärke betrachten, getreu dem Motto des ehemaligen US-Präsidenten Roosevelt: “Speak softly and carry a big stick; you will go far.” „Sprich sanft und trage einen großen Knüppel, [dann] wirst du weit kommen. “

  7. Was die Opferzahlen auf beiden Seiten angeht, hat Zack15 schon eine Menge Fakten aufgeführt, denen ich nur vollumfänglich zustimmen kann.

    Von der Anfangsphase des Krieges mit den schnellen russischen Vorstößen abgesehen ist dieser Krieg vor allem ein Artilleriekrieg. Die Verluste auf beiden Seiten verhalten sich in diesem Fall ungefähr umgekehrt proportional zur Feuerkraft. Bedeutet etwa 1:5 bis 1:7 zuungunsten der Ukraine. Das Gerede von “human wave tactics” auf russischer Seite mit horrenden Verlusten ist westlicher Propagandablödsinn.

    Für die derzeitige Kriegsführung gilt folgendes:

    1. Der Vorstoß großer mechanisierter Verbände Russlands wäre äußerst verlustreich. Das hat man in der Anfangsphase des Krieges gesehen, als die Russen genau das gemacht haben und hohe Verluste erlitten. Das liegt zum einen an den modernen Panzerabwehrwaffen, zum anderen an der Unterstützung der Ukraine durch die USA bei Aufklärung und Bekämpfung russischer Ziele. Den USA bleibt (fast) nichts verborgen, was auf russischer Seite passiert. Die Steuerung der ukrainischen Abwehrmaßnahmen erfolgt durch die USA. Russische Kolonnen von Panzern und anderen Fahrzeugen würden aufgeklärt und bekämpft.

    2. Der Donbass wurde durch die ukrainische Armee großflächig vermint. Auch deshalb sind schnelle Vorstöße schwierig. Minenräumung dauert und kann unter Artilleriebeschuss nicht stattfinden.

    3. Die immer noch vorhandene ukrainische Luftabwehr verhindert den effektiven Einsatz der russischen Luftwaffe in der Tiefe des Landes. Aufgrund der Hilfe der USA kann diese Flugabwehr durch Russland zur Zeit nicht effektiv bekämpft werden. Die ukrainische Flugabwehr bekommt die Informationen über gestartete Marschflugkörper und Flugzeuge durch die USA und muss erst im letzten Augenblick ihre eigenen Radarsysteme hochfahren, um die Ziele zu bekämpfen. Dies erschwert die Aufklärung und Bekämpfung ihrer Stellungen durch die russische Armee.

    4. Russland hat sich auf diese Situation eingestellt. Großflächige, schnelle, verlustreiche Vorstöße macht die russische Armee derzeit nicht mehr. Vielmehr versucht sie, den ukrainischen Gegner in sogenannte “Feuertaschen” zu locken, um ihm dort möglichst hohe Verluste beizubringen. Diese Strategie funktioniert sehr gut, wie der Kampf um Bachmut zeigt, welches eine solche “Feuertasche ist”.

    Über den weiteren Verlauf des Krieges kann natürlich nur spekuliert werden. Die ukrainische Abwehrkraft scheint aber langsam nachzulassen, weil die Vorstöße der russischen Armee im Raum Bachmut schneller werden. Wenn Bachmut fällt, muss sich die ukrainische Armee auf die nächste Verteidigungslinie im Raum Kramatorsk/Slawjansk zurückziehen, welche schlechter ausgebaut ist und topografiebedingt weniger geeignet.

    Vielleicht warten die Russen nach der Eroberung Bachmuts auf eine ukrainische Gegenoffensive, zu der die Ukrainer aus Propagandagründen und um die Unterstützung des Westens aufrecht zuhalten fast schon gezwungen sind, weil eine solche Offensive eine weitere gute Gelegenheit wäre, um dem Feind hohe Verluste beizubringen und seine noch verbliebenen Reserven auf engem Raum zu zerschlagen.

    Niemand hat eine Glaskugel, aber ich glaube, dass Russland diesen Krieg gewinnen wird. Je länger er dauert, desto mehr wird die Ukraine verlieren.

    Hätte es 2014 den von den USA inszenierten Putsch nicht gegeben, gäbe es heute noch die Ukraine in den Grenzen von 2013 (mit Krim!). Wäre das Minsker Abkommen umgesetzt worden, würde der Donbass immer noch zur Ukraine gehören. Jetzt verliert das Land auf jeden Fall noch zwei weitere Provinzen. Wenn der Krieg noch länger dauert, verliert die Ukraine Charkow, Odessa und den Zugang zum Schwarzen Meer.

    Ein feines Ergebnis für die Ukraine nach all den Opfern. Ein feines Ergebnis auch für den Westen und die Antwort auf seine unglaubliche Arroganz, Dummheit und die Willfährigkeit gegenüber den USA.

    1. Hätte es 2014 den von den USA inszenierten Putsch nicht gegeben, gäbe es heute noch die Ukraine in den Grenzen von 2013 (mit Krim!)
      Eben, genau ! Und das wäre für die USA viel schmerzhafter. Wen scheren schon tote Ukrainer, wenn es ums Ganze geht. Ist doch gut solche Volltrottel zu haben. Der eigenen woken Bevölkerung kann man solch einen Aderlass (noch) nicht zumuten. Da ist noch einiges an Propaganda-Arbeit zu leisten. Noch scheinen ja das Menschenmaterial der Ukraine nicht aufgebraucht, also noch etwas Luft noch oben da.

    2. @Joschiki: Vor allem die beiden letzten Absätze kann ich nur unterstreichen!
      Warum die Zahlen des Mossad (genauere Quellenangabe und noch mehr Zahlen bei Voltaire) nicht verwertbar sein sollten, erschließt sich mir nicht. Der Mossad ist eine Institution, Zack15 und Joschicki? In allen Ehren, aber sagt mir nichts, auch wenn Sie die Sprache eines militärischen Insiders verwenden. Ich selbst hatte die Diskrepanz zwischen den russischen und den ukrainischen Verlusten nicht als derart fürchterlich erwartet.
      Trotzdem besten Dank für die Erläuterungen!

      1. also ich halte den Mossad für sehr sehr effizient.
        Und wenn der Infos bringt , sind die sicher richtig.
        Für mich wär nur die Frage: sind die Zahlen wirklich vom Mossad ?
        Man kann ja irgendwas in Umlauf bringen und behaupten die Zahlen seien vom Mossad.

        ich bin mir ziemlich sicher dass die ukrainischen Verluste erschreckend sind.
        Die Ukrainer sind in einer Situation dass sie ihren westlichen Geldgebern “liefern”müssen. Sie müssen
        zeigen dass sie was tun und gegebenenfalls werden dann Angriffe befohlen aus ganz schlechten Positionen , die zu verheerenden Verlusten führen.
        Larry Johnson hat mal von sowas aus seiner CIA Zeit berichtet. In Honduras wurden vom CIA Kämpfer gegen die Sandinisten in Nicaragua ausgebildet . Irgendwann kam die Order aus USA: die müssen jetzt angreifen.
        Dies obwohl sie noch überhaupt nicht soweit waren. Aber man wollte ncihts hören. So wurden sie schlecht ausgebildet und ausgerüstet losgeschickt ,und es endete im Desaster.

        Und Uschi ist ja auch schon eine Zahl rausgerutscht, die dann gleich wieder gecancelt wurde.

    3. “Niemand hat eine Glaskugel, …..”

      Auf westlicher Seite sind schon mehrere Personen mit Glaskugel aufgetaucht.

      2016 die beiden Senatoren McCain und Graham, von denen Letzterer prophezeite: “Es wird einen Krieg geben!” Allerdings war seine Glaskugel von minderer Qualität, denn sowohl das Jahr des Kriegsbeginns – 2017 – als auch die Vorhersage – ihr werdet gewinnen, weil ihr alles erhalten werdet was ihr braucht – stimmt nun beileibe nicht .
      Wer diesen beiden falschen Propheten glaubte, weilt wahrscheinlich schon unter der Erde.

      2019 gab es die nächste Prophezeiung von Asterowitsch, 2020/21 werde der Krieg beginnen und sei ein eleganter Weg für die Ukraine, um in die NATO zu kommen. Zeitpunkt stimmte, ob es klappt, ist sehr zweifelhaft. Ob die Methode elegant ist, ebenso. Ob er heute noch begeistert ist, halte ich für unwahrscheinlich.

      2022 trat dann der nächste Wahrsager auf. Penetrant wiederholte Präsident Biden die Behauptung, die Russen wollten Krieg. Und das stimmte sogar, am 24.02.2022 ging es los.
      Im Nachhinein stellte sich jedoch heraus, dass die Amis mit Hilfe der Ukrainer ordentlich nachgeholfen hatten, da sie ab Mitte Februar den Beschuss der abtrünnigen Gebiete eskalierten. Das entspricht dem Magneten unter der 17, wenn ich beim Roulette auf die 17 setze und ihn einschalte. So ein Zufall aber auch.

      Und was die Zahlen der Toten angeht: Mir doch egal! Wichtig sind die toten Zivilisten und diese Zahlen sind weit niedriger als unter jedem westlichen Krieg. Alles andere ist Propaganda. Kein russischer Soldat stirbt, wenn die Statistik nach oben manipuliert wird und kein Ukrainer wird wieder lebendig, wenn deren Statistik nach unten gedreht wird. Es wird einem nur mehr oder weniger Sand in die Augen gestreut. Mag jeder glauben, was er möchte.

  8. Diese ganzen Hochrechnungen sind eigentlich überflüssig. Ich wette, dass BILD, SPIEGEL, TAGESSCHAU die echten Zahlen mit einem Anruf bekommen könnten.

    Die Nato-Staaten kennen die reale Lage in der Ukraine und haben mit Sicherheit die echten Zahlen der ukrainischen Opfern, die täglich bei Selenskij auf dem Tisch liegen. Garantiert. Die Nato-Staaten schaufeln keine Milliarden in die Ukraine, liefern keine Militärgüter usw. ohne genauestens über die Lage vor Ort aufgeklärt zu werden. Die echten Zahlen liegen also vor.

    Das Erstaunliche ist, dass die Presse – bei uns und anderswo – die Klappe hält und diese Zahlen nicht publiziert.

    1. Das Erstaunliche ist, dass die Presse – bei uns und anderswo – die Klappe hält und diese Zahlen nicht publiziert.
      Es ist wirklich faszinierend zu sehen, wie perfekt das funktioniert. Die genauen Mechanismen dieser perfekt choreografierten Propagandamaschinerie werden wohl erst viel später aufgedeckt werden.
      Um beim Thema zu bleiben, erstaunlich ja auch, wie trotz gefühlter medialer Dauerberieselung über den Krieg, dessen eigentliche Quintessenz völlig ausgeblendet wird. Die Massen Verstümmelter, Entstellter, die gibt es einfach nicht für die Medien. Wenn das mal kritisch angesprochen wird, wird oft heuchlerisch vorgeschoben, man wolle die Persönlichkeit der Opfer schützen. In Wahrheit geht es vermutlich eher darum, daß zu viel Berichte über das wahre Leid des Krieges wehrkraftzersetzend wirken würden, was man vermeiden will, da man ja gewillt ist den Krieg bis zum Sieg der Ukraine fortzusetzen. Dieser Sieg kann durchaus identisch mit dem Beginn eines völlig neuen Abschnittes der Menschheitsgeschichte sein.

    2. @Max: Die Wette hast Du verloren. Natürlich liegen die wirklichen Zahlen irgendwo vor, aber BILD, SPIEGEL und Tagesschau sind für die Kenner dieser Zahlen keine relevanten Adressen. Ebenso wie es die ganzen Völker nicht sind.

      1. “Natürlich liegen die wirklichen Zahlen irgendwo vor”

        Das setzt voraus, daß sie irgendwohin zentral gemeldet werden. Da sich aber Tausende von Angehörigen i.d.R. vergeblich an die Behörden wenden und Auskunft über den Verbleib ihrer Söhne und Männer fordern, deren Tod eben aus verschiedenen Gründen nicht gemeldet wurde (z.B. um weiter ihren Sold kassieren zu können, oder an anderer Bürokratenstelle die Summe für die Hinterbliebenen einzusparen), ist da eine Grauzone. Oft werden sie deshalb auch als Gefangene oder Deserteure registriert.

        1. Ich glaube kaum, dass in einem Krieg ein Batallionskommandeur seine realen Verluste nicht nach oben weitergibt, sondern lieber mit ein, zwei “Geister-Kompanien” die Front zu halten versucht, um den Sold, der ohnehin nicht durch seine Hände läuft, sondern überwiesen wird, einzubehalten.

          1. Das ist schon richtig. Ich habe aber bezüglich der ukrainischen Streitkräfte zwei Versionen für Verschweigen oder Verfälschen von Verlusten gelesen:
            Erstens auf Brigadeebene, um weiter Zuweisungen von Nachschub und Munition entsprechend der Sollstärke zu erhalten. Das dürfte sich da ereignen, wo solche Zuweisungen knapp sind.
            Zweitens auf der Ebene der Militär- und Staatsbürokratie gegenüber den Angehörigen. Da werden dann Gefallene verschwiegen, als vermisst oder gar desertiert geführt, womit Sold und Hinterbliebenenversorgung eingespart oder untergeschliffen werden.
            Das Ausmass vermag ich nicht abzuschätzen, aber es gab bereits Proteste und Demonstrationen von Angehörigen zu dem Thema.

  9. ” Das Regierungsviertel in Kiew wird ebenso verschont wie etwa die Bahnverbindung nach Polen, während Russland entweder unfähig oder aus welchen Gründen auch immer nicht willens ist, die Lieferung von Waffen durch Zerstörung von Straßen und Bahnverbindungen zu unterbinden.”

    Mal sehen wie lange noch.
    Bis zum Angriff auf die Krim-Brücke, hatte die RF es auch vermieden, die Infrastruktur zu zerstören. Ich denke man unterschätzt die verbleibenden russischen Möglichkeiten in gleichem Maße, wie man die Nato/Ukrainischen Möglichkeiten überschätzt.

  10. Egal wieviele.
    Die Mütter zu beiden Seiten, die Ihren Sohn, Ehemann als Invaliden pflegen müssen, sind zuviel.
    Das ist einem Jahr 2023 so unwürdig.

    1. Natürlich! Aber es ist ja nicht der einzige Krieg. Die Verluste im Jemen und an vielen anderen Plätzen sind genau so schlimm, und dort werden keine Milliarden investiert, um die Zivilbevölkerung vor dem Schlimmsten zu bewahren. Die Heuchelei ist das Unerträgliche, alles andere kommt danach, ist Konsequenz!

      1. Ja, jedes Gemetzel aus welchen Gründen auuch immer, ist zuviel. Danke für den Hinweis auf den Jemen, es geht unter, das Gräuel in der Welt, die Kinder, die uns Vertrauen, nicht anders können, die Kinder. Es ist alles so erbärmlich.

  11. aus dem artikel
    “….ganz anders als etwa im Tschetschenienkrieg oder zuletzt im Krieg gegen den IS mit der weitgehenden Zerstörung von Mosul und Raqqa die Angriffe i….”

    Mosul liegt im Irak, kann also nicht von den russen zerstört worden sein

      1. @ Rötzer
        Sie schreiben mit der von Ihnen gewählten Formulierung die Zerstörung von Mossul und Raqqa klar Russland zu! Mehr noch: Sie deuten gar den Einsatz von Atomwaffen durch Russland in der Ukraine an und folgen somit klar dem NATO-Duktus. Zufall??

  12. Russland sieht die Ukrainer als Brudervolk. Putin hat gestern nochmals die alleinige Schuld dem ” verbrecherischem Regime in Kiew” und dem “Westen” zugeschoben.
    Die Russen umfließen seit Monaten die ukrainischen Stellungen und zerstören deren Nachschub. Die Russen ziehen sich anschließend wieder hinter die Frontlinie zurück.
    Es geht dabei mehr um Demoralisierung, die Ukrainer ohne Nahrung, Diesel und Munition im Dreck sitzen zu lassen, so wie sie der Zivilbevölkerung das Licht ausgeschossen, und die Wasserversorgung unterbrochen haben.

    Die nächste Stufe nach Granaten und Raketen ist auch nicht die Atombombe, wie Herr Rötzler nicht müde zu humunkeln wird.
    Um Stellungen zu räumen, setzen die Russen billige Aerosolbomben ein.
    Gegen sie gibt es keine Deckung, Überlebenschance gleich null.
    Die Russen haben sie in Syrien eingesetzt.
    Wenn die Russen vorrücken möchten, rücken sie vor und bestimmen das Tempo.
    Weil sie es nicht möchten, tun sie es auch nicht.
    Die Russen haben nicht die Absicht, die armen Socken in den Gräben platt zu machen ( s.o. ” Brudervolk”).
    Sie wollen ihre Grenzen so halten, wie es die Abkommen von Minsk vorgesehen haben. Verluste versuchen sie auf beiden Seiten zu vermeiden.

    Die Idioten im Westen ahnen noch immer nicht, was für eine Sorte von Feind sie sich mit den Russen eingehandelt haben. Mit den Chinesen fangen die Vollpfosten nun auch Stress an. Der Asiate gilt als freundlich, bis an seine Schmerzgrenze. Wenn der Asiate unfreundlich wird, hat man ganz sicher die Arschkarte gezogen.

    Die potentiellen Verluste im Westen möchte ich nicht hochrechnen.

  13. Der Bevölkerungsverlust ist die eigentliche Katastrophe der Ukraine und wird merkwürdigerweise nie richtig thematisiert. Wahrscheinlich, weil es seit dem Dreißigjährigen Krieg so etwas nicht mehr gegeben hat. Seit der Sezession von Russland 1991, als die Ukraine noch 52 Millionen Einwohner hatte, hat sie ungefähr 20 Millionen Einwohner verloren. Das sind 40% der Bevölkerung. 2020 hatte sie noch 40 Millionen Einwohner. Seither hat sie also 25% verloren. Auch wenn man niedrigere Zahlen zugrunde legt, ergibt sich ein katastrophaler Bevölkerungsverlust. Er wäre noch größer, wenn die Möglichkeiten, das Land zu verlassen, nicht eingeschränkt wären. Zum einen kostet die Flucht Geld, zum anderen dürfen wehrfähige Männer nicht fliehen. Zum Vergleich Deutschland und zweiter Weltkrieg. 1939 hatte Deutschland 69 Millionen Einwohner, 1946 66 Millionen. Das ist ein Verlust von 4%. Legt man 1919 zugrunde, den Anfang der deutschen Republik, mit 60 Millionen Einwohnern, so ergibt sich bis 1946 sogar ein Bevölkerungswachstum von 6 Millionen, als um 10%! Dabei war die ganze Zeitspanne vom Ende des 1. Wk bis zum Ende des 2. Wk eine kontinuierlich Krisen- und Kriegszeit. Würde man die Prozentzahlen aus der Ukraine zugrunde legen, hätte Deutschland noch vor Ende des Zweiten Weltkriegs nur noch 36 Millionen Einwohner gehabt. Fazit, die Ukraine ist schon am Ende. Von der NATO finanziert und mit Waffen ausgestattet und von ausländischen Söldnern verteidigt, wird sie noch künstlich am Leben gehalten, etwa wie ein Hirntoter, wenn man die Maschinen nicht abstellt.

    1. Hat jemand die Zahlen,
      wieviel der Fläche der Ukraine an Blackrock verkauft worden sein soll?
      Dann wäre ja einiges erklärlich,
      wenngleich nicht verstehbar.

    2. Wichtiges Thema, ja. Aber die Ukraine ist eben nur ein Randthema, auch wenn auf ihrem Boden der Krieg ausgetragen wird. Es geht darum, Russland ans Bein zu pinkeln. Warum wohl hörte man immer wieder: ….. bis zum letzten Ukrainer!
      Das erste Mal hörte ich dieses Zitat übrigens Igor Kolomoisky zugeschrieben, dem Ziehvater des Verräters. Kolomoisky ist zwar korrupt, aber nicht dumm.

  14. Fragt der Chinese den Habeck:

    ” Du Habeck, kannst du sehen ?”

    ” Ja !”

    ” Dann sieh mal zu, wo du die Solarmodule für deine Energiewende herbekommst !”

    Die Chinesen zu verärgern, bedeutet 20 Jahre überteuertes Erdgas aus Amerika und Norwegen zu kaufen.
    Nix teildezentralisierte Wasserstoffproduktion.

  15. Vor ein paar Tagen gab es ein Lanz-Interview mit dem Verteidigungsminister,
    und ich muss sagen: bei all der Arroganz hätte man dem Lanz kaum zugetraut,
    irgendeine intelligente Frage zu stellen.
    Was dann zutage trat war:
    ‘A very big lack of information’ beim Herrn Pistorius.
    Also: das ist die Person, die wissen sollte,
    wie es um das alles steht, was seinen Einflußbereich angeht.
    Aber angefangen von dem Panzerdeal, wo nun die Drängler nicht liefern wollen,
    bis zum Eingeständnis, dass Biden mal eben kurz nach Europa gejettet kommt,
    aber hier keiner von was weiß- die Rede war ja sogar davon, er sei in Ramstein gelandet-
    also wäre ich der Minister, ich käme mir ziemlich veräppelt vor.
    Gleichwohl artikulierte er in fast schon mechanistisch anmutender Weise
    die gängigen Sprachregelungen, Bündnis, Verpflichtung usw.
    Das war grotesk.
    Deutschland unterstützt und macht und tut, nimmt Flüchtlinge auf usw.
    aber von jenseits des Atlantiks wird man wie der letzte Husten behandelt?
    Dass das nicht zu denken gibt?
    Also wäre ich der Minister, würde ich einiges hinterfragen,
    zumindest: was diese komischen Kommunikationsformen sollen,
    wo ich so gut wie gar keine sinnvollen Informationen bekomme.
    Und jeder, der sehen kann, wie dort an der Front tatsächlich der Fleischwolf im Gange ist,
    macht sich des Verbrechens mitschuldig, durch weitere Waffenlieferungen
    Menschen in Tod und Verderben zu schicken.

    1. Pistorius soll froh sein, dass ihm nicht der Himmel auf den Kopf fällt.

      Lawrow sagte vor einigen Monaten:
      ” Über die Belange Europas muss Russland mit Amerika reden..”

      Weder Russland noch Amerika nehmen Europa für voll, Deutschland schon gar nicht.

      Und genau das ist bisher unser Glück.
      Die Russen schauen über die Kriegspartei Deutschland als möglichen Gegner hinweg.

      Noch !

      1. Die Deutschen sind ja auch keine Gegner für Russland ! Womit denn auch ?
        Deutschland wäre – in den Worten von Hitler . nach zwei Tagen komplett ausradiert, würden die Russen das wollen.
        Es kann aber dennoch sein, und ich fände es, ehrlich gesagt, sogar gut, wenn ein paar Langstrecken-Raketen zum Beispiel Ramstein sowie die Rüstungsfabriken plattmachen – als kleine Warnung vor dem schlafengehen.
        Das erscheint momentan unwahrscheinlich, ist aber nicht ausgeschlossen, spätestens dann, wenn RU die Polen mit Raketen angreift (und damit die Rest-NATO herausfordern), wird auch Deutschland offiziell Kriegspartei (was sich das dumme Ding namens Annalena sich ja auch wünscht).
        Vor einer nuklearen Antwort habe ich zumindest derzeit keine Angst, weil die Russen den Amis und ihren Pudeln in London klar gemacht haben, dass die Antwort auf jeden Fall GB und die USA treffen, ihre Hauptstädte und grossen Zentren verdampfen werden. Ein Trost, dass die Amis im Fall der Fälle also das erste Mal in ihrer langen kriegerischen Geschichte auf dem eigenen Territorium angegriffen und sterben werden.

  16. @Torwächter 27. Februar 2023 um 17:47 Uhr

    “Der Bevölkerungsverlust ist die eigentliche Katastrophe der Ukraine und wird merkwürdigerweise nie richtig thematisiert.”

    Also ich habe darauf wiederholt hingewiesen. Auch mit dem Asia Times-Artikel von David P. Goldman “Ukraine is the hollow man of Europe” vom 27.1.2021. Goldman schreibt unter anderem:
    “Ukraine is disappearing, for two reasons. It has one of the world’s lowest birth rates at just 1.23 children per female, and one of the world’s highest rates of out-migration. No other country has willed itself out of existence so decisively.
    The Ukraine National Academy of Science’s Institute for Demography puts the present Ukrainian population at just 35 million”.
    https://asiatimes.com/2022/01/ukraine-is-the-hollow-man-of-europe/

    Das war vor dem Krieg, in dem etwa 12 Millionen Ukrainer das Land verlassen haben. Weitere mehr als 6 Millionen leben in den Gebieten Donezk und Lugansk und anderen russisch kontrollierten Gebieten.
    Das heisst, dass das Kiewer Regime nur noch Zugriff auf knapp 20 Millionen Menschen hat, von denen vermutlich deutlich weit über die Hälfte entweder im Rentenalter oder minderjährig ist.

    Goldman schrieb (vor dem Krieg):
    “After years of demographic decline, the country has more citizens over 65 years of age than working-age people between 20 and 65. ”

    Von den verbleibenden vielleicht 5-7 Millionen Männern (Frauen konnten ja raus, können es teilweise noch). Wenn die Zahlen von Mossad, Zalushny (der im Herbst schon von 140.000 Toten sprach) u.a. zutreffen, sind gut eine halbe Million Soldaten tot, kritisch verletzt oder vermisst, oder mit etwas Glück gefangen.
    Und die, die raus sind, kommen ziemlich sicher nicht wieder. Angesichts einer Vorkriegsgeburtenrate, die die niedrigste in Europa war, ist besonders kritisch, dass Frauen mit Kindern in grosser Zahl ausgereist sind. Wie

    Goldman schrieb:
    “Ukrainians may be having children, but not frequently in Ukraine itself.”
    Das stimmt heute mehr als je zuvor. Deshalb hat auch das Regime mehr Angst vor dem Frieden als vor der Fortsetzung des Schlachthauses. Bereits in den relativ ruhigen Sommermonaten gab es eine Welle von Ausreisen aus den Oblasten Zaporoshje und Kriwoj Rog auf die russische Seite. Die Leute schützten Besuche bei Verwandten vor, aber die Autos waren vollgepackt mit Hausrat. Wahrscheinlich war es nicht billig, die Ausreisepapiere zu kriegen und durch die Checkpoints gelassen zu werden. Dennoch gab es lange Schlangen.

    Sollte es zu einem Waffenstillstand kommen, würde sich das verschärft wiederholen. Russland zahlt Renten, Übergangs- und Arbeitslosengelder an Einreisewillige. Gesetzlich haben sie als ehemalige Bürger der UdSSR bzw. des russischen Reiches Anspruch auf die Staatsangehörigkeit, auch wenn sie nicht aus den angegliederten Oblasten stammen.

    Ähm, wie war das nochmal mit der Republikflucht? Recht auf Freizügigkeit für alle?

    1. @aquadraht: ganz ohne zynismus: der Bevölkerungsverlust scheint mir mindestens eingepreist, wenn nicht sogar – daran wage ich kaum zu denken – beabsichtigt. Wie erklärt sich sonst, dass die ukrainische Regierung sowohl mit den Soldaten als auch mit der Zivilbevölkerung so umgeht, als gäbe es nicht eine Zeit nach dem Krieg, in der man aufbauen, arbeiten, produzieren, lernen, lehren, leben muss? Irritierend fand ich vor einigen Monaten, als Russland angefangen hat, die Infrastruktur anzugreifen, die Aufrufe der Regierung, die Leute sollen bloss gehen und im Ausland bleiben. In vergleichbaren Situationen, in existenziell bedrohlichen Notlagen rufen andere Länder ihre Bürger nach Hause, weil sie dort gebraucht werden und weil dann Zusammenhalt das Wichtigste ist. Ich formuliere es brutal: einen Teil der Bevölkerung schickt die Ukraine in einen aussichtslosen Krieg, den anderen ins Ausland. Ob aktives Handeln oder nur passives Zuschauen beim Bevölkerungsschwund: spricht nicht gerade für die Wertschätzung der Bevölkerung.

  17. vor kaum einer Woche hab ich vor neuen Fantasiezahlen bzgl. toter Zivilisten gewarnt, die instrumentalisiert werden sollen zu entprechenden gerichtlichen Zwecken, und schon ist es da:

    The Independent spricht heute von 100.000 toten Zivilisten.
    https://www.independent.co.uk/news/world/europe/ukraine-war-anniversary-war-crimes-b2288037.html

    Obwohl derselbe Independent vor 3 Tagen noch die 7000 der UN zitiert hat, hier (praktischerweise jetzt hinter der Paywall verschwunden.):
    https://www.independent.co.uk/news/world/europe/russian-losses-ukraine-war-soldiers-killed-b2286081.html

    Schnelle Kehrtwende nennt man das!

    Natürlich vollkommen neutral und nicht interessegeleitet.

  18. Aus Russischer Perspektive von Russia Today:
    Since the launch of Russia’s military offensive in Ukraine one year ago, the Russian Defense Ministry estimates that the Ukrainian Armed Forces have lost a total of 390 airplanes, 211 helicopters, 3,248 UAVs, 406 anti-aircraft missile systems, 8,058 tanks and other armored combat vehicles, 4,228 field artillery guns and mortars, as well as 8,574 special military vehicles.

    Und das
    “während Russland entweder unfähig oder aus welchen Gründen auch immer nicht willens ist, die Lieferung von Waffen durch Zerstörung von Straßen und Bahnverbindungen zu unterbinden.”
    muss man mir erstmal erklären…

    West-Alu-Hüte erklären den Krieg:
    “dass in Russland das Leben eines Soldaten nichts wert sei […] Tenor: die hängen nicht am Leben, deswegen kämpfen sie so hart, aber deswegen macht es auch nichts, wenn man sie liquidiert.”
    Achduscheiße. Das glaubt zB ein Sascha Lobo / Spiegel / Welt / FR “Journalist” wohl wirklich.
    Naja – “dumm” ist auch nicht intelligent…

    1. Die Stärke der ukrainischen Armee betrug nach Angaben ihres Oberkommandos am 1.1.2022 : 1970 Kampfpanzer, 3575 gepanzerte Mannschaftstransporter, 2376 Infanteriekampffahrzeuge, 3182 Geschütze, 488 Kampfflugzeuge, 102 Angriffshelicopter. Die Mannschaftsstärke der Armee betrug etwa 500.000, davon 215.000 in Angriffseinheiten.

      Das beschreibt, auch wenn oft von NATO-Kräften und Trollen bezweifelt, die Grössenordnung der Verluste, aber auch nur unvollkommen. Um diese etwa 22.000 Teile Militärausrüstung (ohne UAV) sind Menschen umgekommen, vielleicht nur 2, 5 oder selten keiner in Flugzeugen und Hubschraubern, etliche (bis zu 10) in Luftabwehreinrichtungen 3-5 in Panzern und Schützenpanzern soweit niemand aufgesessen, bis zu 12 in gepanzerten Mannschaftstransportern und mehrere (2->20) in sonstigen Fahrzeugen. An den Geschützen arbeiten immer 3-10 Mann, wenn Munition hochgeht, bleibt keiner übrig (oder wenn, hat er Grund die Toten zu beneiden).
      Und das sind noch keine umgekommenen Infanteristen.

      Seit dem 24.2.2022 sind an die Ukraine allein 440-600 Panzer geliefert worden, etwa 100 Kampfflugzeuge, ebenso viele Kampfhubschrauber und mehrere tausend Schützenpanzer und gepanzerte Mannschaftstransporter, dazu gut 5000 Infanteriekampffahrzeuge und rund tausend Geschütze. Das ist die zweite Armee, die die Ukraine verschlissen hat. Wieviele Menschen darin gestorben sind oder verkrüppelt wurden, wer weiss?

      Jetzt jammern sie nach Abrams und Leopard. Auf deutschen Leopard 2 auf Bahntransporten ist “geschmackvollerweise” 14/88 gesprüht, was man, komplette Idiotie der Autoren vorausgesetzt, wohlwollend als “14 Leo 2, 88 Leo 1” entschuldigen mag. realistischer ist der Schlachtruf der White Aryan Resistance für 14 und Heil Hitler für 88. Ganz in Ungeiste Baerbocks, deren Nazigrossvater bekanntlich im Winter 1945 “für die Wiedervereinigung Europas” gekämpft hat, mit seinen Kameraden von Wehrmacht und SS, gegen den gleichen Feind.

  19. wie man ja in der Mainstream Presse liest, haben die Russen ja phänoomenale Verluste an Mensch und material,
    Die Ukrainer kaum etwas.
    Hm. warum schreien die Ukrainer dauernd nach neuen Waffen ?

    1. Weil sie von der russischen Armee zusammengeschossen werden. Die Ukrainer, besonders Selensky sitzt in der Falle. Die Ultranationalisten drohen ihm mit dem Tod, würde er mit Russland verhandeln. Diese Ultranationalisten sind auch der Ukraine größtes Problem. Da hat Russland schon recht.

      – Die Ukrainer sind seit einem Jahr auf dem Vormarsch.
      – Fast alle Russen desertieren
      – Putin hat Krebs
      – Gott persönlich hat Putin verurteilt
      – Putin ist Hitler
      – Menschen flüchten nie nach Russland, sie werden dorthin immer verschleppt
      – Gefängnisse sind Lager. Kennt man schon aus China, dort sitzen ja Millionen Uiguren in Lagern.

  20. hier noch eine Leseempfehlung, das neue Gespräch mit Noam Chomsky:

    “Chomsky: A Stronger NATO Is the Last Thing We Need as Russia-Ukraine War Turns 1 – It is becoming increasingly obvious that this is now a U.S./NATO-Russia war via Ukraine, Noam Chomsky argues”

    https://truthout.org/articles/chomsky-a-stronger-nato-is-the-last-thing-we-need-as-russia-ukraine-war-turns-1/

    Diese Stücke sind oft hilfreich als weiterführende Lesehinweise und Erinnerung an und Hervorhebung von Verdrängtem
    (der Joke, beim Irak-Krieg habe keiner nach der Erweiterung des Warschauer Paktes verlangt, gefällt mir.)

  21. Naja, die 89 russischen Toten bei dem HIMARS-Angriff am 2.1.2023 wurden ja in der gesamten westlichen Presse gefeiert. Es waren auch die höchsten Tagesverluste seit Kriegsbeginn, wenn man BBC Russia und Mediazona glauben mag.

    Ich tue das. Die Daten beruhen nicht auf “journalistischer Recherche”, sondern auf sorgfältiger Arbeit von MI6, GCHQ und allen 17 US-Diensten, die nicht nur alle russischen Print-, Radio-/TV- und Internetmedien, sondern auch soziale Netzwerke wie vk, aber auch telegram, instagram und westlich orientierte soziale Medien auf Todesmeldungen russischer Soldaten scannen. Obendrein, da Millionen Russen immer noch blöd genug sind, gmail etc. und auch exchange-Server zu nutzen, auch die Ergebnisse dieser Wanzen.

    Kurz gesagt, die Daten über gestorbene russische Soldaten aus diesen Auftritten sind solide. Denen entgeht nichts und alles “in Wahrheit sind es viel mehr” ist dummes Geschwätz.

    Und es sind eben nicht mehr. Es sterben 7-9mal mehr arme Schweine mit den Schimmel und Durchfall (blau gelb) Armbinden. Friede ihrer Asche.

  22. Die Toten von Buchta/Buschta sind nachgewiesen, Opfer eines Artilleriebeschusses der ukrainischen Armee gewesen.
    Dennoch wird der Vorwurf eines russischen Kriegsverbrechens nicht ausgeräumt.

    Über Propaganda muss man sich nicht unterhalten.

    1. Das ist noch nicht klar. Diese Toten wurden nicht von unabhängigen Sachverständigen untersucht und waren schnell verschwunden. Es mag vielleicht für die gelten, die die Ukrofaschos wie Tierkadaver an Seilen hinter sich herzogen (zu sehen auf einem Video, das dieses Gesindel selbst ins Netz gestellt hat), die Leute mit weissen Armbinden wurden mit ziemlicher Sicherheit von den Faschos ermordet.

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