Krankenhaus-Transparenz verschärft Konkurrenz – auf dem Rücken der Patienten

Bild: Annie Spratt auf Unsplash

Das Krankenhaustransparenzgesetz soll Lauterbachs Krankenhausreform durchsetzen. Mehr gesunde Konkurrenz bei der Versorgung der Kranken!

Mit einem Paukenschlag hat Gesundheitsminister Karl Lauterbach seine Krankenhausreform wieder ins Gespräch gebracht: „Es gibt große Qualitätsdefizite in unseren Kliniken“, so der Minister. Das Problem seien vor allem die kleineren Häuser, die komplexe Eingriffe nur selten und deswegen in suboptimaler Qualität ausführen würden. Dann zitierte er einen namentlich nicht näher benannten Wissenschaftler. Der habe jüngst in kleiner Runde gesagt, „einen großen Krebseingriff in einer kleinen Klinik gönne ich meinem schlimmsten Feind nicht“ (SZ, 31.1.2024).

Mit dieser Äußerung wollte der Minister keineswegs die bisherige Gesundheitspolitik kritisieren, an der er wesentlich mitgewirkt hat, nicht zuletzt als gesundheitspolitischer Sprecher der früheren Regierungspartei. Vielmehr wollte er mit seinem Presseauftritt seine Krankenhausreform und das Krankenhaustranzparenzgesetz wieder ins Gespräch bringen. Zu seiner Unterstützung brachte er gleich eine Reihe von Professoren mit.

Es war ja etwas ruhig um seine diversen Gesetzesvorhaben geworden, die sich weitgehend im Getriebe des Gesetzgebungsverfahrens befinden und dort zum Teil auf Eis liegen. 2022 hatte die Süddeutsche Zeitung (7.12.2022) noch vom revolutionären Aufbruch unter dem neuen Minister gesprochen. Dabei war, klar, dass das in Auftrag gegebene Gutachten zur Reform der Krankenhausversorgung und die in Angriff genommenen Maßnahmen keinen Ausstieg aus dem bestehenden profitorientierten System versprachen (vgl. Lauterbachs „Revolution“). 2023 kam dann „Die Krankenhausreform – zweiter Akt“. Im Gesundheitswesen sollte noch mal alles besser werden. Hauptsache – wie gehabt –, es ist kostengünstig!

Voran gehen soll es nun im Februar 2024 mit dem Krankenhaustransparenzgesetz, das im Vermittlungsausschuss zur Behandlung ansteht. Dabei erscheint das Anliegen des Gesetzes recht simpel: „Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) wird künftig zur Information der Bevölkerung und Aufklärung von Patientinnen und Patienten aktuelle Daten über das Leistungsangebot und Qualitätsaspekte des stationären Versorgungsgeschehens in Deutschland im Internet als ‚Transparenzverzeichnis‘ veröffentlichen.“ (Entwurf eines Gesetzes zur Förderung der Qualität der stationären Versorgung durch Transparenz – Krankenhaustransparenzgesetz)

Warum dieses Vorhaben der Information der Bevölkerung – und das auch noch in „übersichtlicher Form und einfacher und verständlicher Sprache“ – umstritten ist und nicht einfach eine Selbstverständlichkeit darstellt, hat so seine Gründe.

Mehr Information mit Hintergedanken

Einfach nur die Bevölkerung darüber informieren, wo man im Krankheits- oder Verletzungsfall die passende Behandlung findet, will der Minister nicht: „Das Transparenzverzeichnis stärkt zudem einen Wettbewerb um mehr Qualität in der medizinischen Versorgung, in dem die Krankenhausstandorte die Leistungs- und Qualitätsdaten anderer Einrichtungen als eine Orientierung für eigene Verbesserungsmaßnahmen nutzen können.“ Was der Minister da als Hilfestellung für Patientinnen und Patienten sowie für die Krankenhäuser vorträgt, soll die Konkurrenz um die Qualität der Krankenbehandlung unter den Einrichtungen befeuern. Ein seltsames Unterfangen – gehen doch Bürger in der Regel davon aus, dass Krankenhäuser immer bestrebt sind, auf bestmögliche Weise die Leiden der Patienten zu lindern!

Wenn es dazu eines Wettbewerbs bedarf, veranstaltet und angeheizt vom Bundesgesundheitsministerium, dann ist sich der verantwortliche Minister offenbar dessen bewusst, dass es sich bei den Krankenhäusern nicht einfach um Einrichtungen zum Wohle der Patienten handelt, sondern um etwas anderes: nämlich um Wirtschaftsunternehmen, die die Krankenbehandlung dazu benutzen (müssen), Geld zu verdienen. Es ist schließlich das Werk der Gesundheitspolitik, Krankenhäuser dazu hergerichtet zu haben.

Die Spitäler sollen einerseits dafür sorgen, dass die Bevölkerung einigermaßen funktionsfähig bleibt – sei es als Eltern, als Polizisten und Lehrer, als Arbeits- oder Pflegekräfte. Das ist keine einfache Angelegenheit angesichts der Tatsache, dass sie durch die Belastungen des Alltags in dieser Gesellschaft ständigen Schädigungen ausgesetzt sind. In der Debatte über die Work-Life-Balance ist das ja dauernd Thema, weil Work wenig Zeit für Life lässt und so das Privat- und Familienleben zum Stressfaktor werden lässt. Hinzu kommen die alltäglichen Schädigungen durch Stoffe wie Dioxin, Glyphosat oder Weichmacher, die im Verdacht stehen, krebserregend zu sein und denen kein Bürger entkommt. Deshalb haben es die Krankenhäuser überwiegend mit „Zivilisationskrankheiten“ zu tun, deren Folgen die Medizin lindern, aber meist nicht heilen kann (siehe: Suitbert Cechura: Unsere Gesellschaft macht krank – Die Leiden der Zivilisation und das Geschäft mit der Gesundheit, 2018, Tectum-Verlag).

Die Aufwendungen für die Gesundheit der Bevölkerung sind Kosten, die zwar überwiegend von den Betroffenen selber aufgebracht werden, jedoch auch die Gewinnrechnung der Unternehmen und den Staatshaushalt belasten und daher gering zu halten sind. Als Wirtschaftsunternehmen sollen die Krankenhäuser sowohl für eine brauchbare Gesundheitsversorgung sorgen als auch eine sparsame Verwendung der Mittel sicherstellen. Dazu soll die Bezahlung Anreize schaffen. Anreize haben es aber so an sich, dass diejenigen, die angereizt werden sollen, mit den dadurch gegebenen ökonomischen Chancen und Vorteilen kalkulieren.

Das hat, wie die Gesundheitspolitiker selber konstatieren, zu vielen überflüssigen Operationen und zur Sparsamkeit beim Einsatz des Pflegepersonals geführt. Deshalb braucht es eine Krankenhausreform, und auch das Transparenzgesetz soll dazu beitragen, dass die Anreize in die richtige, vom Minister gewünschte Richtung gehen.

Widerstand brechen: durch Bloßstellen der Länder

Mit seinem Reformvorhaben zur Änderung der Krankenhausfinanzierung stößt der Minister auf Widerstand bei seinen Länderkollegen, die in seinem Reformvorhaben einen Angriff auf ihre Planungshoheit in Sachen Krankenhäuser sehen. Zwar sind sie sich mit ihrem Bundeskollegen weitgehend darüber einig, dass es in Zukunft weniger und spezialisiertere Häuser geben soll. Im Blick auf die Ausgestaltung bestehen allerdings Differenzen. Die Planung des Bundesministers für die Umgestaltung der Krankenhausfinanzierung sieht einheitliche Klassifikationen der Krankenhäuser mit definierten Leistungsbereichen vor, an die wesentliche Finanzierungselemente gekoppelt werden sollen.

Dies hat für die einzelnen Bundesländer unterschiedliche Konsequenzen. Bevölkerungsreiche Länder wie Nordrhein-Westfalen (NRW) haben bereits ihre Krankenhausplanung durch die schwarz-grüne Regierung in Angriff genommen – analog zu den Planungen des Bundesgesundheitsministeriums. Flächenländer wie Mecklenburg-Vorpommern haben indes Bedenken, denn dort herrscht nicht eine so große Krankenhausdichte wie in NRW. Dort im Norden würde die Schließung einzelner Kliniken zu ganz anderen Konsequenzen führen. Denn wenn die Leistungsbereiche eng definiert werden und die Kliniken möglichst hohe Fallzahlen aufweisen sollen, um solche Leistungsbereiche anbieten zu können, dann werden die Wege zu einer entsprechenden Klinik in ländlichen Regionen sehr lang.

Maßstäbe, die das Ergebnis sicherstellen

Grundlage des Transparenzsystems des Gesundheitsministers ist nicht die Darstellung dessen, was ein Patient für die Behandlung bei einer entsprechenden Diagnose braucht und wo er diese Behandlung findet. Als Maßstäbe für den Transparenzvergleich der Kliniken gibt der Minister die Kriterien seiner angestrebten Krankenhausreform vor. Diese unterteilt die Kliniken in drei Versorgungsstufen.

Die unterste entspricht im Wesentlichen der Qualität eines Pflegeheims mit ärztlicher Begleitung im Bereich der Allgemeinmedizin. Die zweite Stufe besteht aus Krankenhäusern mit mehreren Leistungsbereichen, wobei aus den 65 vorgegebenen Bereichen nicht jede Klinik alle anbieten kann, weil die Voraussetzungen dafür zu umfangreich sind. Die dritte Stufe umfasst die Universitätskliniken. Verglichen werden sollen die Kliniken daraufhin, in welchem Umfang sie diesen Kriterien entsprechen.

Ein Wettbewerb um die mehr oder weniger gute Zielerreichung unterstellt aber immer auch, dass es Gewinner und Verlierer gibt. Entscheiden will natürlich nicht der Minister, sondern seine Informationen sollen die Grundlage für die Entscheidung der Patienten bilden, die sich zur Behandlung in die eine oder andere Klinik begeben. So entsprechen in der Logik der Marktwirtschaft die Klinikstillegungen, die damit angepeilt werden, ganz den Wünschen der mit Krankheiten geschlagenen Kundschaft: Die will ja nichts lieber, glaubt man den offiziellen Ansagen, als eine ausgedünnte Kliniklandschaft und weitere Wege zur Behandlung bei Spezialisten.

Als Gütezeichen für eine Klinik gilt die Zahl der Behandlungsfälle. Dazu kann der Minister auf seiner Pressekonferenz auch Zahlen anführen: „Konkretes Beispiel: Würden sich fünf Prozent der Herzinfarktpatienten für ein gutes statt ein schlechtes Krankenhaus entscheiden, gäbe es laut Busse (Professor an der TU Berlin) pro Jahr 550 Todesfälle weniger. Bei Schlaganfallpatienten wären es 740 vermiedene Tote…“ (SZ 31.1.2024) Fragt sich nur, wie der Professor zu diesen Ergebnissen gelangt ist, die der Minister da vortragen lässt. Vermutlich wurden die Ergebnisse von Spezialabteilungen mit denen von Allgemeinkrankenhäusern verglichen. Das wäre dann eine Milchmädchenrechnung, weil es bei Herzinfarkt und Schlaganfall auf die Schnelligkeit der Hilfe ankommt. Und da spielen die Wegezeiten eine große Rolle, und da stellt sich die entscheidende Frage, ob die Patienten die Spezialeinrichtung dann noch lebend erreichen.

Unterstellt ist bei der Argumentation des Ministers, dass viele Behandlungen auch eine bestimmte Routine oder Fertigkeiten nach sich ziehen. Natürlich kann nicht jeder Chirurg, der einmal einen Blinddarm operiert hat, auch eine komplizierte Knieoperation durchführen. Dazu braucht es nicht nur eine besondere Qualifikation, sondern auch eine entsprechende Übung. Nur bezieht sich die Fallzahl als Qualitätskriterium nicht auf den Operateur, sondern auf die Klinik, in der mehrere Ärzte mit unterschiedlichem Geschick tätig sind. Wenn also eine hohe Fallzahl als Kriterium für eine gute Klinik gilt, dann hat der Minister nicht nur die Qualität der Behandlung im Auge, sondern auch den Rationalisierungseffekt, der mit einer hohen Fallzahl verbunden ist. Schließlich lassen sich dann durch die Gestaltung der Behandlung wie am Fließband – im Medizinerdeutsch Behandlungspfade genannt – Mensch wie Geräte stärker auslasten und so Kosten einsparen.

Als zweites Gütekriterium wird die personelle Ausstattung in Form von Fachärzten und Pflegepersonal pro Fallzahl dem Vergleich unterzogen. Der Minister weiß, dass seine Vorgaben für den Modus der Klinikfinanzierung immer auch einen Anreiz zum Sparen am Personal darstellen. Deshalb will er die Kliniken darin vergleichen, in welchem Umfang sie entsprechende Fachkräfte beschäftigen, um die Behandlung in den vorgegebenen Leistungsgruppen erfüllen zu können.

Im Tranzparenzverzeichnis soll auch die Zahl der Komplikationen nach einer Behandlung aufgeführt werden, um die Patientinnen und Patienten so über die Güte der Behandlung einzelner Häuser zu informieren. Damit schafft er aber gleichzeitig einen Anreiz für die Krankenhäuser, ihr Patientengut darauf hin zu begutachten und zu selektieren, inwieweit bei der Behandlung Komplikationen entstehen könnten. Patienten mit vielen Krankheiten oder Alte haben da wohl schlechte Karten.

Patientenentscheidung zur Durchsetzung der Reform

Das Vergleichsvorhaben ist schon ein seltsames Anliegen. Der Minister unterstellt selbstverständlich, dass auch seine Länderkollegen genau kalkulieren, was sie sich die Gesundheit ihrer Bürger kosten lassen wollen, schließlich sind sie an der Krankenhausfinanzierung beteiligt. Mit seinem Transparenzgesetz will Lauterbach seine Länder-Kollegen nun unter Druck setzen. Seinen Vergleichsmaßstäben entsprechend würden Kliniken schlecht abschneiden, die weniger Fallzahlen aufweisen und weniger spezialisiert sind. Das träfe dann die Krankenhäuser in den Ländern, die den Maßstäben des Ministers nicht folgen.

Dabei wird gleichzeitig unterstellt, dass viele Fälle eine gute Behandlung bedeuten. Ganz so, als ob eine Behandlung am Fließband auch immer gute Ergebnisse erbringen würde. Diesem Maßstab ist eben schon anzusehen, dass es möglichst um einen sparsamen Einsatz von Mensch und Material im Krankenhaus geht. Im Transparenzgesetz werden nun die Kliniken in Versorgungsstufen eingeteilt, je nachdem wie viele Leistungsbereiche sie anbieten können. Wird der Erfüllungsaufwand in Form von notwendigem Gerät und Personal für die Leistungsbereiche entsprechend der Vorstellung des Bundesministers strenger gefasst, können Kliniken vor allem auf dem Land nicht mehr so viele Leistungsbereiche anbieten, weil sie sonst die entsprechenden Fallzahlen nicht erreichen würden.

In seinem Transparenzgesetz hat der Minister die Berechnung der notwendigen Fallzahlen zudem weiter verschärft. Auch jetzt schon können nicht alle Kliniken alle Behandlungen anbieten, es sei denn sie weisen entsprechende Fallzahlen auf. Das hat dazu geführt, dass die Kliniken sich zu Verbünden oder Ketten zusammengeschlossen haben, um so die geforderten Fallzahlen zu erreichen.

Nun will der Minister die Fallzahlen standortbezogen berechnen. Das bedeutet: Sie werden auf das einzelne Krankenhaus bezogen und nicht mehr auf die Krankenhausgesellschaft mit ihren verschiedenen Häusern an verschiedenen Orten. Mit diesen strengeren Regeln will der Minister zudem erreichen, dass ein Zustand eintritt, in dem viele Krankenhäuser nicht mehr in der Lage sind, die geforderten Voraussetzungen an Geräten und Personal zu erbringen  – und aus diesem Grund dann schließen. Dazu sollen die Patienten mit ihrer Entscheidung für oder gegen eine Klinik beitragen und so ganz marktwirtschaftlich beweisen, dass einige der Einrichtungen sich nicht länger rechnen.

Auf diese Weise trägt dann die „Patientensouveränität“ zur Qualitätsverbesserung im Sinne des Gesundheitsministers bei – weniger Gesundheitsfabriken mit hoher Fallzahl und weite Wege zur Klinik für das entsprechende Leiden. Ganz im Dienste am Patienten.

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21 Kommentare

  1. – „Es gibt große Qualitätsdefizite in unseren Kliniken“, so der Minister. –
    Der sollte mal ein Auge auf unsere politischen Institutionen werfen.

    1. Tja, der Blitzmerker hat das mit den Reformen damals von der Ulla, die er selbst geschrieben hat maßgeblich, seobst verursacht durch den Kostendruck. Da wrden dann auch die Putzkräfte wegoptimiert. Geschludert bei der Behandlung weil Druck Druck Druck und die fähigen Fachkräfte gehen ins besser bezahlte entspanntere Ausland. Dank Lauterbach.

      Und jetzt tut der so als wäre das neu?

  2. Was soll man sich noch aufregen?
    Ob Sozialraub, schlechter werdende Gesundheitsversorgung, mangelnder Wohnraum, kaum mehr bezahlbare Energie- und Lebensmittelpreise, mehr Arbeitslosigkeit dank Abwanderung, Bildung und Schulen?, dieses Land ist für breite Bevölkerungsschichten zum Untergang verurteilt, da nützen auch keine Artikel oder Kommentare etwas.
    Auf de Straße geht eh niemand, die Regierung und die Reichen interessiert es nicht, trotz Armutsberichte, etc..
    Wozu sind diese Berichte gut? Damit die Reichen sich daran ergötzen?

    Nicht mal die die Betroffenen selbst scheinen sich dafür zu interessieren. Allenfalls versuchen sie sich in Nischen zu verstecken und sich noch irgendwie durchzuwurschteln bis ihnen das Genick ganz umgedreht wird.

    Dieses Land bekämpft die Armen, nicht die Armut!!! Es hat den Armen den Krieg erklärt!!!

    Dieses Land wird mit samt seiner Bevölkerung untergehen und zwar mit Mann und Maus, eine Kehrtwende ist nicht zu erwarten.

    1. Auf die Strasse gehen die Leute zum selbstgebastelten Krieg gegen rechts. Schön in Reihe gehalten von Regierungspolitikern. Wenn Regierung und Medien Hand in Hand gehen sieht man was dabei rauskommt.

    2. “Dieses Land wird mit samt seiner Bevölkerung untergehen und zwar mit Mann und Maus”
      Bevölkerung geht unter ? Nun ja, Ersatz kommt ja reichlich an….

      Auch ich habe Berichte an die Oberen zu erstellen, wenn auch anderes Fachgebiet. Wirkung meistens =0. Es ist schon manchmal frustrierend.
      Die Argumentation, dass fachliche Spezialisierung sinnvoll ist, ist richtig und nachvollziehbar, wird aber wieder mit anderen Dingen vermengt. Und nach meiner Beobachtung funktioniert die Auswahl geeigneter Kliniken ja durch die Lenkung der Hausärzte jetzt doch auch schon ganz gut. Eigentlich besser da hier die Expertise im Vordergrund steht, nicht pauschale Brechstangenlösuungen.

  3. “[…]Dann zitierte er einen namentlich nicht näher benannten Wissenschaftler. Der habe jüngst in kleiner Runde gesagt, „einen großen Krebseingriff in einer kleinen Klinik gönne ich meinem schlimmsten Feind nicht“ (SZ, 31.1.2024)[…]”

    Ein “namentlich nicht näher benannter Wissenschaftler” wird von Lauterbach zitiert?

    Gibt es den Herrn überhaupt, oder ist das eine lauterbachsche Fiktion?

    “Kleine Runde”? Da war doch was? Ah! Ich hab’s!”

    Ist Karneval, Fasching, in Deutschland:

    ……und da erfindet auch ein Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), der weltlichen Genüssen durchaus nicht abgeneigt sein soll, mal schnell….;-)

    Darauf nur ein Fröhliches:

    *hicks*Prost*Helau*Woll’mern nei lasse?!!!!!”*Uff…tdäää…..*!!!!

    Grüße
    Bernie

  4. Wahnsinn! +/- 500 bzw. 700 Tote bei 1.000.000 insgesamt p.a. Wir vermeiden uns zu Tode. Aber die Mehrzahl der Bürger will das so. Siehe auch C19.

    Von einem kleinen Krankenhaus in Pommern weiß ich, dass dort die Existenz der Geburtsabteilung auf dem Spiel steht. Dass das aber bei jüngeren Leuten eine wichtige Standortentscheidung ist wird nicht bedacht. Hinterher wundert man sich dann, dass alle in die großen Städte wollen.

  5. Ein Hinweis auf die Band “Corona Bavaria” weil auch Karl Lauterbach sein Fett weg bekommt:

    „[…]Liaba blau ois grün – Corona Bavaria (Offizielles Musikvideo) Hoffst du noch oder säufst du schon?[…]“

    Quelle und Link (bitte bis zum Schluß ansehen):

    https://www.youtube.com/watch?v=WL6jkuRPAKM

    ….vielleicht auch nur ein bayrischer „Karnevalsgeck“ bzw. „Fastnachtsscherz“?

    Frei nach dem Motto:

    „Man hält die herrschenden Zustände im Land nur noch im Vollraus, mit einem riesigen Alkoholpegel, aus….“?

    Sollte mit “blau” allerdings eine bestimmte Parteifarbe gemeint sein, dann distanziere ich mich selbstverständlich davon, da ich überhaupt kein Freund der “AfD” bin, aber ich vermute einmal, dass ist karnevalistisch eher bezogen auf was ich schließe…..Hicks, blau sein ….. oder so…..die Schlumpffarbe, und Verkleidung, passt auch bestens zum “Bundesschlumpf” Olaf Scholz *grins*

    Sarkastische Grüße
    Bernie

  6. Man kann ja von den Chinesen halten was man will, aber eine Psychopfeife wie
    Lauterbach würde dort entweder gar nicht in eine solche Position kommen, oder
    aber nach kurzer Zeit von dieser Position ins Nirvana verschwinden. Bei uns darf
    er seinen Sabber auch noch ständig bei Lanz und Co. hinterlassen.

  7. Was ist daran jetzt verkehrt? Wenn Du Krebsoperationen machen willst, braucht Du ein qualifiziertes Team und teure Geräte. Damit die nicht nur herumsitzen, brauchen sie Fallzahlen, was eine gewisse Konzentration nach sich zieht. Nicht unbedingt schön, aber unumgänglich. Damit Über- und Unterversorgungen erkannt werden können, braucht es ein Transparenzregister. Sehe ich ein. Wo ist jetzt eigentlich die Kritik? Der Minister hat das Problem erkannt und tut das Richtige. Eine Teilnahme am Ampel-Bashing war mal wieder fällig, mit dem Resultat, dass man damit Merz herbeischreibt. Da wird es dann besser. Und natürlich ein Magnet für den rechten Jammerchor, der sich wieder fürchterlich bemitleidet, ohne das Thema auch nur im Geringsten verstanden zu haben.

    Die Frage ist, ob eine staatliche oder kommunale Versorgung nicht besser wäre. Doch schon, denn nur im privaten Sektor gibt es diese Tendenz, völlig unnötige Operationen zu verordnen. Es wäre insgesamt wahrscheinlich billiger. Aber das ist eben die Tendenz im Kapitalismus, keinen Handschlag zu dulden, der keinen Profit abwirft. Und er setzt sich eben durch, die Wünsche des Kapitals werden stets erfüllt. Das ist der _Unterschied zu China: die KP erlaubt sich, in diesem Moment nein zu sagen. Zum Wohl der Bürger.

    Eine wirklich starke Protestbewegung könnte die Rückkehr zur staatlichen Fürsorge erzwingen. Ist aber nicht in Sicht. Wagenknecht? Wohl kaum.

  8. Die Durchsetzung der Monetarisierung aller Stufen des Gesundheitswesens ist eine widersinnige Katastrophe. Sie hat das Gesamtsystem noch teurer und noch uneffizienter gemacht. Und ein Neoliberaler wie Lauterbach ändert daran gewiss nichts.

    Gesundheit ist per se kein ökonomisches Problem. Im kapitalistischen Staat aber schon – wie alles andere auch.

  9. Ich bin mal Krank, meine Ehefrau ist besorgt und ruft alle möglichen Leute an, die meinen mir dann zu helfen, erhalte gratis Medikamente etcppff.
    Ist mir Wurscht, der beste Doktor ist der Mensch der in seinem Körper wohnt, nur der weiss was ihm fehlt.
    Voraussetzung dazu ist, das man seine Gewohnheiten kennt, seinen Schwächen wahrnimmt und im Stande ist selbst zu diagnostizieren. Bei Krankheiten wie Krebs, bleibt immer eine ‘gesunde’ Ernährung im Vordergrund als Vorsorge…
    Apropos Vorsorge, meines Erachtens ist der beste Verursacher von Krankheiten der ‘tägliche Stress’ in der Beziehung, Arbeit, Profession etc. Solange Klabautermänner existieren und ihren psychologischen Stress unterbreiten, braucht selbst der Klabautermann sein täglichen Wein.
    Die Mutter Natur hat bestens vorgesorgt, andere sehen nur dein Geld!

  10. Zur Titelüberschrift fällt mir gerade ein, wie war das mit Corona Herr Minister im Amt und auch X Minister Spahn?
    Wer Herr Spahn hatte ihre Villa in BER bezahlt, der Patient?

  11. Lauterbach ist ausgebildeter Gesundheitsökonom (Betriebswirt) = Krankenhausprivatisierer.
    Er ist allgemein anerkannt mediengeil, “Karlchen Überall”, hat nie als Arzt praktiziert. Seine Epidemiologe-Ausbildung beruht auf dem Selbststudium mit Twitter.

    Gleich als Berufsanfänger (Betriebswirt) wurde er in den Aufsichtsrat (!) der privaten Rhön-Klinikkette berufen und saß dort 12 Jahre lang. Bis dahin Junge Union, brachte ihn sein Gönner, der Besitzer der Rhön-Klinikkette, dazu, in die SPD überzutreten. Noch im Aufsichtsrat erhielt er auch seine Approbation als Arzt, obwohl er nie im Leben praktiziert hat, und eine Professur und ein An-Institut der “Gesundheits”-/Krankenhausökonomie (=Wissenschaft der Privatisierung, “Vermarktwirtschaftlichung” der Krankenkassen- und Staatsgelder, hat nix mit Medizin/Heilkunde zu tun). Das alles in Klüngel-Köln, wo die Bonzen ganz übel die kleinen Jecken abziehen.

    Was daraus folgt, wenn so einer Minister wird, kann sich jeder selber denken!

  12. Das alles ist sehr schön in einem alten Artikel des Postillons zusammengefasst:
    “Bertelsmann-Studie empfiehlt Schließung aller Krankenhäuser bis auf eine Superklinik in der Mitte von Deutschland”
    https://www.der-postillon.com/2019/07/bertelsmann-superklinik.html
    Die Superklinik wäre bei Eisenach. Das sehr schön zugespitzte Ende des Textes:
    “… Menschen in den Alpenregionen, an der Nordsee und anderen Gegenden, die besonders weit von Deutschlands Superklinik entfernt leben, wird laut Studie empfohlen, im Idealfall schon mehrere Stunden vor einem lebensbedrohlichen Notfall einen Krankenwagen zu rufen.”

  13. Optimierung des Personaleinsatzes.
    Personal kostet und muss eingespart werden, wenn die Gewinne weiter sprudeln sollen.
    Die Wege der Patienten und des Personals sind da nicht relevnt.

  14. Meiner Meinung nach dürften Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen nicht gewinnorientiert sein, da die Gewinnausschüttung für die Versorgung der Zielgruppen fehlt. Das Geld ist nicht dafür gedacht, das damit Rendite erwirtschaftet wird, es soll für die Menschen eingesetzt werden und nicht einige wenige Spekulanten noch reicherer machen. Eine Gemeinnützigkeit ist daher für die Alten- und Krankenpflege dringend erforderlich. Ob eine Grundfinanzierung das System finanzieren kann, weiß ich nicht. Das System muss aber davon weg, das es alte und kranke Menschen braucht, um existieren zu können und um die Beitragshöhe der Versicherungen damit zu rechtfertigen. Bislang halten die alten und kranken Menschen das System am Laufen, in dem sie es mit ihren Leiden finanzieren, bezahlt von den Beiträgen der jungen und gesunden Leistungsträger, die im Bedarfsfalls dann ein funktionsfähiges und leistungsstarkes System für sich selbst in Anspruch nehmen können. Das ist das Solidarprinzip und das ist soweit auch richtig. Natürlich braucht solch ein System auch erfahrende Ärzte, wofür die alten und kranken optimale Hilfsmittel sind, um es auf eine wirtschaftliche Terminologie runter zu brechen. Dass die Ärzte den Menschen damit helfen, versteht sich von selbst, ich möchte niemanden beleidigen oder etwas Böses unterstellen. Die Ärzte und das Pflegepersonal machen einen heroischen Job. Aber das System ist nun einmal so und ich versuche es aus meiner Sicht so wahrhaftig und aufgrund der Gegebenheiten so schonungslos wie möglich zu beschreiben. Man kann davon ausgehen, dass die Behandlungen so gut sind, wie es der derzeitige Stand zulässt, aber man kann auch davon ausgehen, dass in der Forschung und Entwicklung nicht immer eine optimale Lösung angestrebt wird. (was ich aus persönlichem Erleben sagen kann) Die Pharmalobby lebt schließlich davon, dass ihre Produkte verbraucht bzw. konsumiert werden.

    Über das Transparentgesetz möchte ich mich insofern äußern, das es als Patient schon eine hilfreiche Informationsquelle wäre, wenn man nachsehen kann, welche Klinik am besten ist. Aber das machen dann alle, was wieder bedeutet, dass die Kliniken überlaufen sind und man sehr lange warten muss, bis man an der Reihen ist. Doch Krankheiten erlauben das in der Regel eigentlich nicht, auch der Leidensdruck lässt die Gesamtbilanz nicht besser werden. Außerdem wird man in einem Notfall einfach in die Klinik eingewiesen die einen gerade aufnehmen will und kann. Wenn man nun im Nachgang feststellen muss, dass diese Klinik gar nicht qualifiziert ist, ist das nicht unbedingt förderlich für den Heilungsprozess.

    Außerdem frage ich mich, wie eine Klinik Erfahrungen sammeln soll, wenn man sie als nicht qualifiziert einstuft und so keine Erfahrungen sammeln kann.

    Persönlich würde ich daher eine Beratungsstelle vorziehen, an die sich die Patienten mit ihren Unterlagen wenden. Diese Beratungs- und Servicestelle sucht dann die beste Klinik für die Behandlung raus und spricht die Termine mit dem Krankenhaus ab. Die Beratungsstelle ermittelt im Vorfeld, mit Hilfe der Diagnoseärzte, wie dringend die Behandlung ist. Dieses Management koordiniert also den Vorgang, der Patient muss so nicht wissen, welche Klinik die Leistung am besten erbringt. Im Laufe der Behandlung könnte das Management auch die Medikamentenpläne auf Wechselwirkungen überprüfen und aufgrund der zentralisierten Datenerfassung und Koordinierung Doppeluntersuchungen vermeiden. Auch könnte dieses Management den sozialen Dienst der Krankenhäuser ersetzen, um die Nachsorge und ggf. Pflege zu organisieren.

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