Katastrophe und Kulturindustrie

Trump als König
Screenshot aus dem Video des Weißen Hauses

Auf einem KI-Video ist Donald Trump mit Königskrone in einem Jet sitzend zu sehen. Er wirft auf Demonstranten der “No Kings”-Bewegung eine braune Flüssigkeit ab. Was hat es mit diesem Klamauk auf sich?

Man muss nur die Reaktion Donald Trumps auf den millionenfachen Protest gegen seine offenen autoritären Allüren sehen, um zu wissen, woran man ist. Die Massendemonstrationen organisierten sich in vielen US-Staaten unter der Parole “No Kings”: Nicht hingenommen werden dürfe, dass eine einzelne Person sich wie ein Monarch oder Kaiser über demokratische Kontrollmechanismen hinwegsetzt. Sichtbar sollte gemacht werden, daß die Massen besorgt seien über den Umgang mit Macht, Rechtsstaatlichkeit, Demokratie und die Rolle des Präsidenten gegenüber anderen Institutionen. Die Kritik richtete sich u.a. gegen die unmäßig verstärkte Exekutivmacht, den Einsatz von Militär oder Nationalgarde in Innenstädten und eklatanten Einschränkungen von unverbrüchlichen Rechten.

Es ging generell um das Postulat, dass nicht ein Einzelner über demokratische Strukturen hinweg entscheiden soll, vielmehr soll die Macht beim Volk und bei repräsentativen Institutionen bleiben. Ein Zeichen sollte somit gesetzt werden, dass ein signifikanter Teil der Bevölkerung sich nicht mehr ausreichend durch etablierte demokratische Mechanismen vertreten fühlt und Gefahren in einer übermäßigen Konzentration von Macht sieht. “No Kings” fungiert, so besehen, als eine Symbolbewegung, die aber zugleich anzeigt, dass Protest- und Zivilgesellschaft wieder mobilisiert und in zahlreichen US-Staaten aktiv sind.

Und wie reagierte Donald Trump auf die Demonstrationen? Einerseits wies er die Zuschreibung, er sei “König”, zurück; er habe ja keine absolutistischen Vollmachten, müsse vielmehr Gesetze durch den Kongress bringen. Andererseits veröffentlichte er auf seiner Plattform Truth Social ein KI-generiertes Video, in dem er sich selbst als “King Trump” darstellt, der in einem Jet über die Demonstrierenden fliegt und eine braune Flüssigkeit auf sie abwirft. Der Spott ihnen gegenüber ist unverkennbar, zugleich trachtete aber auch, sie zu delegitimieren, indem er sie als “radikale Linke” apostrophiert, die von “radikal linken Gruppen” finanziert werden. Eine Sprecherin des Weißen Hauses, gefragt nach der präsidialen Reaktion auf die Massenproteste, servierte die Frage mit einem “Who cares?” ab.

Die Nonchalance trügt, denn selbst ein Trump muss eine solche Massenbewegung ernst nehmen. Dass er dabei mit Begriffen rumschmeißt, die er nicht reflektiert hat, verwundert nicht; er redet zumeist in Parolen und zeichnet sich rhetorisch durch leere Worthülsen aus. Was “links” bzw. “linksradikal”, jedenfalls in der europäischen Tradition bedeutet und zum Inhalt hat, bekümmert ihn nicht weiter. “Links” ist, ähnlich wie in Israel, zum dämonisierenden Codewort geronnen. Linke haben sich mit dieser Etikettierung abgefunden (bzw. sie gereicht ihnen aus dem Munde eines Trump zur Ehre). Damit wird man in der gegenwärtigen Geschichtsphase wohl oder übel zu leben haben; die Trumps sind an die Weltmacht gelangt, und seine Kritiker werden, jedenfalls vorläufig, überwintern müssen.

Das eigentlich Bedenkliche ist gleichwohl, wie leichtfüßig mittlerweile die überheblich-perfide Polemik schwerwiegende Krisen in Politik und Gesellschaft mit den Mitteln der Kulturindustrie handhabt. Dass Trump ideologisch das ist, was er nun einmal ist, hat man bereits zur Kenntnis genommen, aber immer wieder erstaunlich (und erschreckend) ist, wie er sich an seinen eigenen infantilen Reaktionen (die an Ätsch-Erwiderungen von Kindern gemahnen) zu delektieren vermag.

Man kann der “Who cares?”-Antwort der Sprecherin des Weißen Hauses durchaus glauben. Und das ist in der Tat besorgniserregend: Unglaublich ist daran lediglich, dass das an sich Unglaubliche zur kulturindustriellen Normalität geronnen ist. Trumps Video und die Antwort seiner Sprecherin ergänzen sich. Das ist der Geist der geistlosen Zustände, in denen wir leben. Die Realität des Populismus, der sich “demokratisch” gebärdet, findet ihren adäquaten Niederschlag in der Sphäre der allgegenwärtigen Kulturindustrie. Der inhärente Zusammenhang von Kulturindustrie, Populismus, Kapitalismus und Faschismus sei im Folgenden erörtert.

Zusammenhang von Kulturindustrie, Populismus, Kapitalismus und Faschismus

Der Kapitalismus bedurfte der bürgerlichen Gesellschaft zu seiner historischen Heraufkunft; er wurde zu deren Produktionsweise bzw. sie erfuhr in ihm die konkrete Manifestation ihres Wesens. Der Faschismus ist ein Erzeugnis der kapitalistischen bürgerlichen Gesellschaft; da die bürgerliche Gesellschaft mit dem Kapitalismus immanent verbunden ist, besteht zwangsläufig auch eine (zumindest potentielle) Verbindung zwischen Faschismus und Kapitalismus; darin fußte Max Horkheimers bekanntes Postulat: “Wer aber vom Kapitalismus nicht reden will, sollte auch vom Faschismus schweigen.” Horkheimer und Adorno sahen darüber hinaus in der Kulturindustrie des 20. Jahrhunderts eine dermaßen prononciert-gewichtige Erscheinung des Spätkapitalismus, dass sie sie an prominenter Stelle ihres epochalen gemeinsamen Werks „Dialektik der Aufklärung“ erörtern zu sollen meinten. Darf man also davon ausgehen, dass ein Zusammenhang zwischen Faschismus und Kulturindustrie bestehe?

 

Die so gestellte Frage lässt sich nicht ohne weiteres beantworten. Denn es dürfte klar sein, dass Kulturindustrie ihren triumphalen Eingang in gängige Formationen des Kapitalismus gefunden hat, die man nicht für faschistisch, geschweige denn, für ein ausgereiftes faschistisches System erachten kann. Kulturindustrie ist in ihrer Warenförmigkeit stets kapitalistisch eingebunden, läuft aber nicht zwangsläufig auf den Faschismus hinaus. Gleichwohl darf mit Bestimmtheit behauptet werden, dass sie dem Faschismus sehr wohl dienstbar sein mag, wenn sich der Kapitalismus in bestimmten historischen Phasen zum Faschismus radikalisiert.

Das mag verwundern, denn zum einen ist Kulturindustrie als Maschinerie der kollektiven Bewusstseinsmanipulation (von “Aufklärung als Massenbetrug” sprachen Horkheimer und Adorno in Zusammenhang mit der Kulturindustrie) stets mit dem befasst, was der Faschismus propagandistisch zum Ziel hat; zum anderen ist sie aber ihrem Wesen nach gewaltlos, sie kommt nett und wohlwollend daher, ist verführerisch und “demokratisch” zugleich, während doch die Kulturpolitik des Faschismus stets aggressiv und nicht selten gewalttätig, wenn es um seine Gegner und Feinde ging.

Aber schon Goebbels wusste, dass nicht nur die Hetzrede, die organisierte Kundgebung und der indoktrinäre Film notwendig waren, um die Massen geschmeidig und willig zu machen für die Belange des NS-Regimes, sondern auch die (seichte) Unterhaltung als integratives Manöver, mithin ein im Alltag vollzogener populärer, unaufgeregter Kulturkonsum. Er musste zu diesem Zweck nicht unbedingt etwas Neues erfinden – Infrastruktur und Erzeugnisformen der Kulturindustrie standen ihm bereits aus vornazistischer Zeit zur Verfügung.

Zu fragen bleibt gleichwohl, ob – abgesehen von diesem indirekten Zweck, den Kulturindustrie im Funktionsgeflechts des Faschismus erfüllen mag – etwas der Kulturindustrie selbst innewohnt, das für tendenziell faschistisch erachtet werden kann. Grundvoraussetzung alles Faschistischen sind seine autoritären Strukturen. Das Autoritäre durchwirkt es nicht nur in seinen politischen und sozialen Manifestationen, wie sie etwa im Führer- bzw. Duce-Prinzip oder auch in der ideologisch gefestigten Vermengung von Volksbegriff und Klassenschichtung zum Vorschein kommen, sondern auch in den politischen Dimensionen der faschistischen Sozialpsychologie. Die Autorität des Führers fußt in den Bedürfnissen der Geführten, sein Charisma ist ein Echo der auf ihn übertragenen Sehnsüchte, Wunschvorstellungen und Träume der Masse. Das Infantile der (faschistischen) Masse kommt in erster Linie in den Projektionen zum Ausdruck, die “der kleine Mann” an seinem “Führer” auslebt. Kein Führer besteht ohne die kraft seiner Person befriedigten Bedürfnisse und geheimen Wünsche seiner Anhänger und Folger.

Auf gleichschaltende und systematische Verdummung angelegt

Die Kulturindustrie zeichnet sich durch eine ähnliche Struktur aus. Im Gegensatz zur autonomen (besonders der modernen autonomen) Kunst, die eine Herausforderung komplexer Dekodierung und geistiger Aneignung an den Rezipienten stellt, mithin in einer gewissen “Opposition” zu ihm stehen mag, horcht Kulturindustrie von vornherein die Bedürfnisse ihrer Konsumenten ab und will eigentlich nichts mehr, als diese bedienen. Dass sie dies aus Profitgründen anstrebt, ist nur ein (wenngleich gewichtiger) Aspekt von ihr; ein anderer ist ihr betont repetitiver Charakter, die fortwährende Reproduktion von Immergleichem, die als “demokratische” Bedienung populärer Wünsche rationalisiert wird, letztlich aber auf die gleichschaltende und systematische Verdummung derer, die man zu bedienen vorgibt, angelegt ist. Um dies bewerkstelligen zu können, muss Kulturindustrie nicht nur darauf achten, ihre Klientel nicht zu verstören, sondern auch die nötigen Zugpferde zur Verfügung stellen, die die konsumierenden Anhänger an sie binden.

Im Starkult der massenorientierten Populärkultur vervollkommnet sich dieser Interaktionsmodus. Der Popstar – egal in welchem Medium der vielen Sparten des kulturindustriellen Betriebs – erweist sich nicht nur als quellende Goldgrube für seine Manager und Promoter, sondern auch als Projektionsfläche für die Begierden, Vorlieben und Illusionen seiner Fans. Darin gerinnt er ihnen zum Idol, darin verhalten sie sich ihm gegenüber infantil-autoritär: Sie zelebrieren nachgerade ihre Abhängigkeit von ihm, indem sie ihn vergotten, einen fast schon religiösen Kult um seine Person und Erscheinung bilden, vor allem aber ihre Hörigkeit als unerschütterliche Folgschaft zelebrieren. Die Sexualisierung des Bezugs auf den Star (etwa in der Groupie-Praxis) ist nur das Symptom einer letztlich ausbeuterischen Verwirklichung dessen, was eigentlich unverwirklicht zu bleiben hätte. Die Kulturindustrie vermengt in eigentümlicher Weise die Unnahbarkeit des Idols mit dessen performativen Nähe, wie sie sich etwa in der Zeremonie des Stagedivings und Crowdsurfings kundtut. Die Ambivalenz gegenüber der Autorität, die sich in der Pendelbewegung zwischen Berührung und Unberührbarkeit manifestiert, hat Freud in “Totem und Tabu” eindringlich beschrieben und erörtert.

Es handelt sich beim Starkult also um eine selbstauferlegte Unterwürfigkeit, die sich in der demonstrativen Bewunderung von leicht Konsumierbarem zelebriert. Zugleich aber entsteht das zu Konsumierende nicht spontan, schon gar nicht zufällig. Es ist sehr genau geplant und auf die Absicherung einer erfolgreichen Rezeption durch den Fan angelegt. Formübertretungen, unverdaubare Abweichungen oder das Gewohnte infrage stellende Kunstpraktiken sind nicht erwünscht, es sei denn, sie selbst können zum Kult erhoben werden. Exzentrisches und Ausfälliges sind, so besehen, möglich, insofern sie in den ansonsten hermetisch abgegrenzten Fankult integrierbar sind. Und sie werden nur dann integrierbar sein, wenn sie – auf welcher unbewussten Ebene auch immer – mit den projizierten Bedürfnissen der Anhänger des Stars vereinbar sind. Es ist erstaunlich, mit welcher Professionalität die Beachtung dieser Grundregeln vom Star und seinem Beraterteam eingehalten werden.

Trump konnte den Ernst des realen Zustands in infantile bzw. infantilisierende Unterhaltung verwandeln

Von großer Bedeutung ist in diesem Zusammenhang, dass Kulturindustrie sich schon längst nicht mehr auf die Bereiche der Kunst und des Kunstentertainments beschränkt. Kulturindustrielle Praktiken und Muster haben alle Lebensbereiche infiltriert, sie finden sich in Design und Propagierung von life styles nicht minder als in seichter TV-Unterhaltung, in den Vorgaben für Körperideale und mentales Coaching ebenso wie in populären Hitsendungen, in der medialen Lebensberatung nicht weniger als in fetischisierten Sportevents. Sie haben auch schon seit langem die Sphäre der Politik kolonisiert. Politiker (bzw. deren Beraterteams) bedienen sich zunehmend gängiger Werbungs- und Vermarktungstaktiken der kommerziellen populären Kultur, Wahlkampagnen gleichen sich den Gepflogenheiten der Popstar-Kultur an, geben mithin inhaltliche Diskurse zugunsten von kruden, daher effektvollen Sensationen und eklatanten Skandalen auf.

Wie weit diese Prozesse mittlerweile fortgeschritten sind, konnte man besonders deutlich an Trumps erstem Wahlkampf um den Posten des US-Präsidenten (2016) verfolgen. In diesem manifestierte sich auch die Affinität kulturindustrieller Praxis zum faschistischen Potential in bezeichnender Weise. Denn was Donald Trump und seine Berater sehr früh vermochten, war das Abhorchen dessen, was den auf die normative Oberfläche spezialisierten Medienforscher und Politkommentatoren entgehen musste: das subkutane Stammtischgedröhn des rust belt. Ähnlich wie bei historischen Vorspielen zum faschistischen Wandel fühlten sich die sozialökonomisch deklassierten Erniedrigten und Beleidigten jener vergessenen Regionen der USA von “denen da oben” bzw. vom Washingtoner Establishment verraten; ähnlich wie bei den historischen Protagonisten im Vorfeld des Faschismus zogen sie aus ihrer Misere nicht die adäquate politische Konsequenz, die eine Hinterfragung des Systems, das sie in diese Misere gestürzt hatte, erfordert hätte, sondern gaben sich einem eklatant falschen Bewusstsein hin, bei dem ein zentraler Vertreter besagten Systems ihnen als Retter-Rächer-Erlöser erscheinen mochte; und ähnlich wie die populistischen Demagogen des historischen Faschismus verstanden es Trump und seine Leute, sich der Misere dieser “vergessenen” Bevölkerungsteile zu bedienen, um eine in dieser Form bislang ungekannte Wahlkampagne zu führen.

Dabei ließen sich Zorn, falsches Bewusstsein und der reaktionäre Wertekosmos der Klientel aufs vorzüglichste kulturindustriell instrumentalisieren und verwerten. Man mochte es nicht glauben, aber Trump hatte recht mit seiner Behauptung, dass er “mitten auf der Fifth Avenue jemanden erschießen könnte, ohne Wähler zu verlieren” – er wusste besser als all seine Kritiker, wie tief das Verhalten seiner unzähligen Anhänger vom Ressentiment herrührte, und wie schwer ein Ressentiment zu ändern, geschweige denn, in sein Gegenteiliges umzukehren sei. Auf dieser Grundlage konnte nun die Show losgehen. Trump konnte sich einer seichten, von sachlichen Inhalten freien Rhetorik bedienen, der Alltagsrhetorik des “kleinen Mannes” eben. Er konnte sich clownesk aufführen wie bei amerikanischen Comedy Shows, der kulturellen Nahrung (nicht nur) seiner Fans. Er konnte sexistisch-misogyne Ungeheuerlichkeiten von sich geben und sich darauf verlassen, dass sie von seinen (nicht nur) männlichen Wählern als Umkleidekabinen-Phrasen abgebucht werden würden. Er konnte unverhohlen Lügen in die Welt setzen, weil diese als Teil der Show angesehen und schon deshalb “geglaubt” wurden. Er konnte sich den populären Gepflogenheiten der Schmutzkampagnen sozialer Medien anpassen, und gerade darin als up to date, gleichsam auf der medialen Höhe der Zeit erscheinen. Kurz, er konnte den Ernst des realen sozialen und politischen Zustands (auch seiner eigenen Klientel) in infantile bzw. infantilisierende Unterhaltung verwandeln – und erwies sich dabei als Meister seines Unterfangens.

Dass er, der Multimilliardär, als Idol der Verarmten und Deklassierten erscheinen konnte, hat viel mit deren Projektionen und kulturindustriell geförderten Idealisierung des “amerikanischen Traums” zu tun. Dass sie, seine jubelnden Anhänger, selbst keine wirkliche Ahnung haben, was eigentlich gespielt wird (ihre realen Interessen scheren ihr Idol einen Dreck), hat mit jener Verdummung zu tun, auf der Kulturindustrie immer schon basierte und die sie zugleich auch stets zu fördern trachtete. Die im Spätkapitalismus angelegte, im Neoliberalismus zur Perfektion gebrachte Diktatur des Marktes hat mit Trump – quasi als symbolische Individualisierung – die eklatante Verschmelzung von Big Business und Big Government auf den Punkt gebracht. Von selbst versteht sich, dass dies mit der inneren Logik des Kapitalismus aufs engste korrespondiert. Weniger klar dürfte sein, dass in dieser nunmehr evident gewordenen und mit vermessener Emphase betriebenen Logik die Tendenz zum Faschistischen liegt – jene Unheil verheißende Konstellation aus sozialem Elend, politischer Ohnmacht und autoritärem Gebaren.

Ob man aus der Geschichte lernen kann, sei dahingestellt. Aber die Prädispositionen zum geschichtlich Gewordenen sollte man nie aus dem Blick verlieren. Welche Rolle dabei die Kulturindustrie spielt, kann nicht überbewertet werden: Es gibt kaum noch eine soziale, politische und kulturelle Sphäre, die sie nicht (warenförmig) kolonisiert hat. Bei einem US-Präsidenten, der aus dem Big Business kommt und sein eigenes Leben mittlerweile in Kategorien der Reality Show begreift, lebt und vermittelt, gibt das Anlass zu einiger Befürchtung vor dem Bevorstehenden.

Moshe Zuckermann

Moshe Zuckermann wuchs als Sohn polnisch-jüdischer Holocaust-Überlebender in Tel Aviv auf. Seine Eltern emigrierten 1960 nach Frankfurt am Main. Nach seiner Rückkehr nach Israel im Jahr 1970 studierte er an der Universität Tel Aviv, wo er am Institute for the History and Philosophy of Science and Ideas lehrte und das Institut für deutsche Geschichte leitete. 2018 wurde er emeritiert.
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52 Kommentare

  1. Tja, Demonstrationen bringen es eben nicht mehr.
    Diese bittere Erfahrung mussten wir spätestens nach den Niederlagen der Startbahn-West Demonstrationen eingestehen.

    1. @Motonomer

      Sie verbreiten immer Ihre negativen Schwingungen da tun sich ja nur die Abgründe Ihrer Selbstisolation auf.

      Wenn man eine Schlacht verliert heißt das noch lange nicht das man den Krieg verloren hat!
      Sie sollten schleunigst den alten Frankfurter Dünkel verlassen und sich auf den Weg zu neuen Ufern begeben.

      1. Es wird immer Schlimmer, das ist doch nicht zu verleugnen und die herrschende Klasse pisst auf uns.
        Wo haben den Demonstrationen im Nachhinein wirklich was gebracht hm….?
        Millionen waren zu corona und den Maßnahmen imAugust 2020 angeblich auf der Straße.
        Und… sind irgendwelche Gesetze zurückgenommen worden ?
        Nein, alles ist seitdem noch viel schlimmer geworden.

        1. @Motonomer
          „Es wird immer Schlimmer, das ist doch nicht zu verleugnen und die herrschende Klasse pisst auf uns.“

          Was jucken uns diese Idioten? Wir sollten das tun was für nötig halten und uns von diesen Idioten nicht demoralisieren lassen denn das ist genau das was sie wollen, die wollen das wir aufgeben.

          Erfolge kommen nicht über Nacht und der Weg zum Erfolg kann durchaus lang sein aber steter Tropfen höhlt den Stein!

          1. Wir müssen die herrschende Klasse samt allen kapitalistischen Strukturen beseitigen.
            Das ist die einzige mögliche Alternative.
            Das Problem ist jetzt global, genau so wie die Elite jetzt aufgestellt ist.

            1. @Motonomer
              „Wir müssen die herrschende Klasse samt allen kapitalistischen Strukturen beseitigen.
              Das ist die einzige mögliche Alternative.“

              Wenn das für Sie der einzige Weg ist dann müssen Sie daran arbeiten wie Sie den Weg zum Ziel gestalten wollen und mit wem. Das ist viel Arbeit und kommt nicht von alleine.
              Blinde Aufrufe hier bringen nichts das sollten Sie inzwischen gemerkt haben und Ihre alten Kumpels wie Fischer, Cohn-Bendit, Schmierer usw., haben die Seiten gewechselt hin zum Klassenfeind. Also verharren Sie nicht in der Vergangenheit wenn Sie zukünftig etwas verändern wollen.

                1. @Motonomer
                  Ich teile zwar nicht alle Ihrer Ansichten aber was Sie vorhaben können Sie nur mit realen Menschen erreichen und nicht in der virtuellen Welt wie hier.
                  Zu erwarten es wäre jetzt soweit ist allerdings sehr naiv.

                  Ein alter Spruch zwar aber:
                  „Wer kämpft kann verlieren – Wer nicht kämpft hat schon verloren“

                  Nehmen Sie sich mal ein Beispiel an John Heartfield
                  Heartfield seemed unafraid to show his resistance to the insanity of Hitler’s march to war. His political art ripped away the propaganda of ignorance, political lies, and the financial support behind the Nazi war plans. He was beaten, thrown from a streetcar, and finally targeted for assassination. Nothing seemed to stop him. He shouted “swine, swine” repeatedly at a huge Nazi supporter demanding an apology as he smashed his fists into Heartfield’s face. The frail artist didn’t stop shouting “swine” until he was dragged away unconscious.

                  His supporters had some of his most potent antiwar masterpieces reproduced as posters. These posters were pasted on public surfaces throughout the city of Berlin. These posters were made possible by the painstaking printing process of “rotogravure.” Talented artisans, guided by Heartfield’s precise instructions, etched his work into many small recesses of intaglio copper cylinders. The ink was then transferred to a moving web of paper.

                  The messages of Heartfield’s political art masterpieces are as relevant today as they were when they were “art as a weapon” against those greedy for power, regardless of the cost. Still, politicians turn their supporters’ gold into speeches full of junk and hatred.

                  Quelle: https://www.johnheartfield.com/John-Heartfield-Exhibition/john-heartfield-art/political-posters-sale

                  1. Ich habe sehr viel mehr als das getan.
                    Nur, darf ich das hier nicht veröffentlichen.
                    Sinnlos zusammenschlagen lass ich mich jedenfalls nicht.
                    Das übernehme ich im Zweifel lieber selbst.

      2. Natürlich hat Motonomer recht, mit bla bla erreicht man nichts.Siehe Corona,Ukraine Israel – Gaza nur Gelaber weltweit und passieren tut genau NIX

        1. @guazu
          Haben Sie schon erlebt das von NICHTS etwas kommt?
          Selbst ist die Frau oder der Mann, denn von NICHTS kommt auch NICHTS!!!
          …und wer immer nur jammert und sich immer und immer wieder sagt das bringt doch NICHTS, der erreicht auch NICHTS.

          Wer den Weg zu Aldi oder EDEKA nicht gehen will um SICH etwas zum Essen zu kaufen der hat halt NICHTS zu futtern!

          Wie faul und lethargisch muss man eigentlich sein um zu kapieren das man selbst aktiv werden muss?

    2. Kleine Korrektur:
      „Nur Demonstrationen bringen es eben nicht…“
      Aber was bringt es dann?
      Und vor allem: wofür
      Das Problem der Linken hierzulande ist, dass sie hoffnungslos zersplittert ist.
      Apropos: Ich selbst halte Trotzkisten und Stalinisten für Sektierer (mit denen zusammen man
      nichts erreichen kann) und Antideutsche für Spinner (Rechte, die aus irgendeinem schwer nachvollziehbaren Grund behaupten, sie wären Linke oder gehörten gar zur Antifa)

      1. @NoComment
        Sie müssen denen ja nicht beitreten oder gar Mitglied werden, Sie müssen auch nicht deren andere Ziele für gut halten, Sie müssen sich halt nur auf den Punkt konzentrieren in dem es Gemeinsamkeiten gibt – den Frieden erhalten!
        Wenn Sie alle mit denen Sie nichtmal in einen Dialog treten wollen ausschließen dann kann das ja nichts werden.

        Friedenspolitk sollte oberste Priorität haben um den Frieden zu erhalten!

        1. Ich wiederhole mich gerne.
          Ich bin der Auffassung, das auf parlamentarischer Ebene der Zug längst abgefahren ist.
          Siehe, was gerade in und mit Venezuela passiert.
          Die herrschende Klas hat UNS 2020 den Krieg erklärt.
          Macron hat es im Übrigen sogar explizit gesagt: https://youtu.be/GPhReeA8oKs?si=ptdWz6VTNfviTJhS

          Die, die friedliche Revolutionen verhindern, machen blutige Revolutionen unvermeidlich
          John.F. Kennedy.

          Oder auch den hier aus den 80ern: The illusion of freedom will continue as long as it’s profitable to continue the illusion. At the point where the illusion becomes too expensive to maintain, they will just take down the scenery, they will pull back the curtains, they will move the tables and chairs out of the way and you will see the brick wall at the back of the theater.

          Frank Zappa

          Diese völlig unterschiedlichen Menschen, haben aber eines schon frühzeitig erkannt.
          Nämlich, das es einer waschechten Revolution bedarf um das noch zu stoppen!

  2. Trump der angeblich mächtigste Mann der Welt ist aber gar nicht so mächtig wie es immer erzählt wird.
    Er ist ein Fähnchen im Wind, heute flattert er in die eine Richtung, morgen flattert er in die andere Richtung, je nachdem wer ihm etwas ins Ohr tütert.

    Im Grunde ist er ein ganz armer Willy der allerdings die Hände am roten Knopf hat und das macht ihn gefährlich!

    Er wollte als „Friedenspräsident“ starten und ist als Bettvorleger der Rüstungsindustrie und der Kriegstreiber in den USA und in Europa gelandet

    1. Natürlich ist der Typ bloß eine Figur die nur vorgeschoben wird u.a. von denen die ihm seinen „Ballsaal“ finanzieren:
      Altria Group, Inc.
      Amazon
      Apple
      Booz Allen Hamilton
      Caterpillar Inc.
      Coinbase
      Comcast Corporation
      J. Pepe und Emilia Fanjul
      Hard Rock International
      Google
      HP Inc.
      Lockheed Martin
      Meta Platforms
      Micron Technology
      Microsoft
      NextEra Energy, Inc.
      Palantir Technologies Inc.
      Ripple
      Reynolds American
      T-Mobile
      Tether America
      Union Pacific Railroad
      Adelson Family Foundation
      Stefan E. Brodie
      Betty Wold Johnson Foundation
      Charles und Marissa Cascarilla
      Edward und Shari Glazer
      Harold Hamm
      Benjamin Leon Jr.
      Die Lutnick-Familie
      Laura and Isaac Perlmutter Foundation
      Stephen A. Schwarzman
      Konstantin Sokolov
      Kelly Loeffler und Jeff Sprecher
      Paolo Tiramani
      Cameron Winklevoss
      Tyler Winklevoss
      (Personen oder Gesellschaften die den 8000 Quadratmeter Anbau des Weißen Hauses genannt „Ballsaal“ finanzieren)
      https://www.msn.com/de-ch/nachrichten/other/wer-trumps-ballsaal-finanziert-weisses-haus-ver%C3%B6ffentlicht-spenderliste/ar-AA1P69qk

      Es ist wie im vergangenen Jahrhundert in Deutschland, Hitler war auch ein völlig unwichtige lächerliche Figur die aber von Krupp, Thyssen, Flick u.a. vorgeschoben wurde damit er ihre Ziele du hintrchsetzt.
      John Heartfield Millionen stehen hinter mir (1932)
      https://collectionapi.metmuseum.org/api/collection/v1/iiif/265672/597670/restricted

      1. @NCC1701D
        Eine schöne Auflistung
        Ja, von John Heartfield habe ich eine ganze Mappe mit Fotomontagen, leider fehlen uns heute solche Künstler.
        https://www.fotographiaonline.com/john-heartfield-1891-1968/#prettyPhoto/1/

        (Schnellübersetzung)
        Zur Erinnerung:

        „Heartfield schien keine Angst zu haben, seinen Widerstand gegen den Wahnsinn von Hitlers Kriegsmarsch zu zeigen. Seine politische Kunst riss die Propaganda der Unwissenheit, der politischen Lügen und der finanziellen Unterstützung hinter den Nazi-Kriegsplänen weg. Er wurde geschlagen, vor eine Straßenbahn geworfen und schließlich wegen Mordes ins Visier genommen. Nichts schien ihn aufzuhalten. Er rief wiederholt „Schweine, Schweine“ auf einen riesigen Nazi-Anhänger, der eine Entschuldigung forderte, als er Heartfield die Fäuste ins Gesicht schlug. Der gebrechliche Künstler hörte nicht auf, „Schwein“ zu rufen, bis er bewusstlos weggeschleppt wurde.

        Seine Anhänger ließen einige seiner stärksten Antikriegs-Meisterwerke als Plakate reproduzieren. Diese Plakate wurden auf öffentlichen Flächen in der ganzen Stadt Berlin geklebt. Ermöglicht wurden diese Plakate durch den mühsamen Druckprozess von „rotogramver“. Talentierte Handwerker, geleitet von Heartfields präzisen Anweisungen, ätzten seine Arbeit in viele kleine Vertiefungen von Tiefdruck-Kupferzylindern. Die Tinte wurde dann auf ein bewegtes Papiernetz übertragen.

        Die Botschaften von Heartfields Meisterwerken der politischen Kunst sind heute genauso relevant wie damals, als sie „Kunst als Waffe“ gegen jene, die nach Macht gierig waren, unabhängig von den Kosten. Dennoch verwandeln Politiker das Gold ihrer Anhänger in Reden voller Müll und Hass. “
        https://www.johnheartfield.com/John-Heartfield-Exhibition/john-heartfield-art/political-posters-sale

        Orginaltext:

        German Antiwar Art Posters In Nazi Germany

        Heartfield seemed unafraid to show his resistance to the insanity of Hitler’s march to war. His political art ripped away the propaganda of ignorance, political lies, and the financial support behind the Nazi war plans. He was beaten, thrown from a streetcar, and finally targeted for assassination. Nothing seemed to stop him. He shouted “swine, swine” repeatedly at a huge Nazi supporter demanding an apology as he smashed his fists into Heartfield’s face. The frail artist didn’t stop shouting “swine” until he was dragged away unconscious.

        His supporters had some of his most potent antiwar masterpieces reproduced as posters. These posters were pasted on public surfaces throughout the city of Berlin. These posters were made possible by the painstaking printing process of “rotogravure.” Talented artisans, guided by Heartfield’s precise instructions, etched his work into many small recesses of intaglio copper cylinders. The ink was then transferred to a moving web of paper.

        The messages of Heartfield’s political art masterpieces are as relevant today as they were when they were “art as a weapon” against those greedy for power, regardless of the cost. Still, politicians turn their supporters’ gold into speeches full of junk and hatred.

        1. Es fehlen nicht nur ein Heartfield, sondern auch ein Tucholsky (der sich leider zu früh aus dem ‚Kampf‘ entfernte) und viele andere wie Luxemburg, Mühsam, Ossietzky, Mann, Hasek et al. Wo ist ‚die Intelligenzija‘ nur heute, wenn man sie bräuchte?

          P.s.: Tucholskys und Heartfields gemeinsames Werk „Deutschland, Deutschland über alles“ kann ich den Jüngeren hier nur empfehlen (so sie es nicht schon kennen) – es bekommt langsam wieder Aktualität.

    2. Ob das sein Ziel ist?
      Ich habe den Eindruck, dass Trump seine Präsidentschaft als Erfolg betrachtet, wenn er hinterher doppelt so viel Geld hat wie vorher und wenn in Washington ein „Trump Arc Tower“ steht mit der Aufschrift (hier in deutscher Übersetzung): „Allergrösster Führer Aller Zeiten“.

  3. Was er an den Küsten Südamerikas tut ist viel besorgniserregender. Venezuela ist laut UN mit maximal 7% am Drogenhandel beteiligt, jetzt kommt noch ein Flugzeugträger dazu, das stinkt nach Krieg. Tagesschlau meint nur die „rechtliche Lage wäre unklar“, Lula hat heftig kritisiert und der jämmerliche Unwertwesten schweigt.
    Die USA sind nichts weiter als eine kriminelle Mafiabande die offenbar kaum jemand auch nur kritisieren will.

    1. @Faber
      Nato-Chef Rutte will auf allen Meeren die Seezugänge von Russland blockieren um so Russland zu provozieren um dann mit der Nato zuschlagen zu können, selbstverständlich könnte er dann sagen Russland habe den Krieg gegen die Nato begonnen.

      Der Krieg wird kommen, die Frage ist nicht ob sondern nur zu welchem Zeitpunkt.
      Südamerika dürfte daher nur Ablenkung von dem ganz großen Krieg in Europa sein.

    2. Der Drogenhandel, der angebliche Drogenhandel, ist für die Amis nur Ausrede.
      Es ist die allmächtige Petroindustrie, gesteuert u.a. vom mächtigen Rockefeller Clan,
      die sich das Öl der Venezulaner unter ihre Nägel reißen will. Venezuela hat wohl
      eines der größten Ölvorkommen vor seiner Küste. Deshalb wahrscheinlich auch
      das Auffahren der US Marine. Sie schreiben richtig, dass die Amis die größte Mafia-
      bande sind. Sieht man sich einmal die Familien an, die die Präsidenten gestellt haben,
      sind ein Großteil davon, wie z.B. die Kennedys hochkriminelle Clans. Die Kennedys
      sind in der Prohebition mit organisiertem Alkoholschmuggel, steinreich geworden.
      Sieht man sich das Agieren der Amis in den letzten 125 Jahren an, dann haben die
      wirklich gegen jedes Gesetzt verstoßen welches auf diesem Planeten gibt. Mord steht
      dabei an oberster Stelle. Ich habe nur die einzige Hoffnung, diesem Treiben ein Ende
      zu breiten: Die BRICS Staaten müßten engstens Zusammenarbeiten und die USA
      witschaftlich in die Zange nehmen. Russland könnte z.B. sofort die Uranlieferungen
      und Öllieferungen an die USA einstellen. Das wäre schon äußerst schmerzlich.
      China ist da schon weiter. Das Einstellen der Lieferung von speziellen Seltenen Erden,
      trifft die US Rüstungsindustrie gerade wie eine Faust in die Magengrube.

      1. Vor vielen Jahren erwog eine amerikanische Administration, Drogenanbaugebiete in Kolumbien zu bombardieren. Das kolumbianische Außenamt erklärte damals, die Amis sollten Manhattan bombardieren, weil dort die Leute säßen, die mit den Drogen das dicke Geld machen und das Drogengeschäft befördern. Ihre Flugzeuge hätten es dann auch nicht so weit.

    3. Anders als für die Tagesschau dürfte die Rechtslage für alle anständigen und halbwegs mit Verstand ausgestatteten Menschen nicht „unklar“ sein.
      Wenn etwas noch unklar ist, dann nur, warum die Beschäftigen in den offiziell lizenzierten Wahrheitsmedien sich darüber wundern, dass sie verachtet und zunehmend gemieden werden.

    4. @Faber: Außerdem würde diese total kranke und kaputte US-Gesellschaft ohne Drogen wie ein Kartenhaus zusammenbrechen.
      Also sehr ungut und suizidal, was der orange Fifi da vorhat.

  4. Ja da bin ich froh, dass wir keine abgehobenen, sondern zutiefst demokratische Politiker haben, die alles tun was sie dürfen, wie schon Caligula über seine Herrschaft sagte, und die Demokratie gegen die Rechten verteidigen, z. B. gegen hinterhältige Anfragen im Bundestag, die in Wirklichkeit russische Spionage darstellen, gegen die Neonazis, die die Verteidigung der Demokratie gegen Russland unterlaufen wollen, und die Teilnahme am Krieg mit Russland ablehnen, die in Waffenlieferung an die Ukraine und Kriegsfinanzierung ihres Militärs sowie Russlandsanktionen besteht, und die unsere fabelhafte repräsentative Demokratie durch eine faschistische Direkte Demokratie ersetzen wollen. Insbesondere Kämpfen die Rechten gegen die freie Presse, die eine geniale Form der Information erfunden hat, die z. B. folgende Nachricht hervorbrachte. Seit 4000 Jahren ist der Meeresspiegel nicht so schnelle angestiegen wie zwischen 1900 und 2020. Der Bürger erschrickt heftig und erkennt, dass was getan werden muss. Ein ganz kleiner Teil von ihnen forscht im Internet nach und erfährt in https://science.orf.at/ sofort, dass es sich um „1,51 Millimeter“ pro Jahr handelt. Ehrlich, wenn man liest, dass das BIP in China abgestürzt ist, bedeutet es, dass es ein vielfaches höher als bei uns ist, und wenn geschrieben wird, dass das BIP bei uns höher als erwartet ist, dann bedeutet es, dass es katastrophal abgestürzt ist. Und in diesem Artikel kann sich Moshe Zuckermann als Superdemokrat darstellen, indem er über Trump pöbelt.
    Moshe Zuckermann wuchs als Sohn polnisch-jüdischer Holocaust-Überlebender in Tel Aviv auf. Welch ein schreckliches Schicksal! Was mit seinen Eltern genau passierte, ob sie verfolgt wurden oder im KZ waren und weshalb sie 1960 nach Deutschland zurück kehrten, war im Internet nicht zu erfahren.
    Ich möchte Zuckermann als Informationskünstler bezeichnen. Er verbirgt geschickt seine systemkonforme Gesinnung, wohl weil er merkt, wie sich unser System mit Aufrüstung und der Forderung nach dem Spannungsfall und vielem Anderen immer mehr dem Faschismus annähert.

    1. @Torwächter
      Also, ich verstehe Sie nicht und hätte das jetzt von Ihnen auch nicht erwartet. Welcher Teufel hat Sie denn da geritten?
      Es ist doch ein großartiger Artikel von Moshe Zuckkermann.
      Warum soll die Geschichte seiner Familie dabei eine negative Rolle spielen?

    2. @Nachtwächter
      wurde wohl spät gestern..
      oder schon bekifft?
      oder einfach nur sauer, weil jemand den „Auserwählten“ kritisiert, der vielleicht als Poster über ihrem Bett hängt?

    3. Ich finde den Text gut und zutreffend. Da könnten wir jetzt heftig und sehr ernsthaft drüber streiten. Aber die Nummer mit der Familiengeschichte des Autoren ist vollkommen daneben.
      Wenn sich deutsche Juden entschlossen haben, dass sie wieder in Deutschland leben wollen, ist das sowas von nur ihre Angelegenheit und es ist für mich nicht vorstellbar, dass sie sich dafür rechtfertigen oder auch nur erklären müsen. Wirklich nicht. Und es ist auch klar, das deutsche Juden, die in dieser Zeit in Deutschland lebten, Überlebende der Shoa sind. Was denn sonst?

  5. Ein großartiger Artikel am Samstagmorgen. Ein Intellektueller des Westens, der sich positiv auf Horkheimer/Adornos „Dialektik der Aufklärung“ und Freuds „Totem und Tabu“ bezieht. Wahrlich ein Exot, ein Leuchtturm in scheinbar totaler Dunkelheit, großartig.

    Und das KI-Bild, eines Königs Donald, der mit Atemmaske in einem Kampfjet eine braune Brühe auf seine Gegner herablässt. Ein Fall für den versierten, materialistisch geschulten Psychoanalytiker, ein Bild, das viel von den Ängsten des großen Donald erzählt, vielleicht seine beginnende, oder schon manifeste Inkontinenz? Mögen das Profis genauer untersuchen.

    Danke an die Overton-Redaktion für diesen erhellenden, aufschlussreichen und wunderbaren Artikel zum Wochenende.

  6. Nett geschnarrrt, Captain Sharky, doch Zuckermanns Ergüsse sind bei weitem nicht so irrelevant, wie du es dir wünscht.
    Denn Zuckermann bewegt sich in seinem Universum, gezimmert aus ständischer, moralischer Herrschaftsapologie, so klug, daß tat-sächliches Geschehen gut darin aufscheint – aufscheinen kann.

    Voraussetzung dazu ist allerdings eine taugliche Moralkritik, die ich in diesem Faden umrissen habe:
    https://overton-magazin.de/hintergrund/gesellschaft/there-is-no-such-thing-as-doppelmoral/#comment-303395
    Wenn einer sowas hat, im vollen Sinne des Wortes, dann, behaupte ich, kann er mit einer Reihe von Zusatzinformationen aus Zuckermanns Darstellung einen Begriff destillieren, den ich der Kürze halber und aus Entnervung in der kondensiertesten Gestalt hier reinschmeiße:

    Tump muß den beiden Lagern, deren Angehörige er kommandiert, und letztlich auch allen, die sie kritisieren, und sich am Liebsten da ‚raushalten wollen, als ein Sendbote des völkischen Schicksals der amerikanischen Nation erscheinen, und dies – das ist die Schwierigkeit daran, welche die Moralkritik notwendig macht – auch werden; d.h. „erscheinen“ im doppelten Sinn von „wahrnehmen“ und „zur Geltung kommen“.

    Und das Attribut „völkisch“ ist an dieser Stelle nur insoweit im ideologischen Sinne zu nehmen, wie völkische Ideologien die Realität eines nationalen Volksgefängnisses aufnehmen und abbilden.

    Diese giftige Würdigung war ich dem Moshe übrigens „schuldig“ – jedenfalls empfand ich das so, das zählt zu dem, was mir an Gemeinsinn verblieben ist, nachdem ich Moshes Zeug zigmal verrissen hatte.

  7. Das Besondere an Trump besteht doch nur aus der typisch deutschen spießigen Sicht. Ansonsten ist das doch alles nicht neu. Der Mann bedient die Klischees wie andere auch, nur wesentlich extremer. Er ist der Meister der Manipulation, der die naheliegendsten und einfachsten Instinkte aufspürt und für sich ausnutzt. Ob er das selber drauf kommt oder nur die cleversten Berater hat, sei dahingestellt. Grundmuster ist die grenzenlose Mißachtung der Besitzlosen, die wie aber auch wie immer, nur als Humankapital verwertet werden. Wie heißt es dazu so schön beim Klassiker? Im Westen nichts Neues!

  8. … und die Verbindung zur Kolonie Israel und den USA als „Kolonialmacht“ (in doppelter Hinsicht: die USA selbst als Kolonie in Nordamerika, und als koloniale Macht in Palästina)?
    Wenn schon „Duce“ und „Faschismus“ (sehr wohl im definierten Unterschied zu Nationalsozialismus und Frankismus oder Zionismus, etc.) dann auch Gramsci aus dessen „cultural hegemony“ man durchaus Unterschiede von Zivilisation und Kultur ableiten kann! Paradigmatisch lassen sich hier z. B. die zivilisatorischen und kulturellen Brüche in den USA und Israel (Guantanamo, „extrajudicial executions“ oder Apartheid in der Westbank und Genozid in Gaza,etc.) anführen: Zivilisation schlägt um in Barbarei, Kultur in Unkultur! Dem entgegen werden gleichwohl die USA und Israel als mustergültige kapitalistische Demokratien angepriesen: zivilisiert und kultiviert! … dies obwohl die Definition von Kolonie/Kolonialmacht die Werte Zivilisation, Kultur oder Demokratie ausschließt!
    Und, zu Horkheimer und Konsorten nur soviel: Zionisten waren es nicht, aber den Idealismus der (jetzt scheiternden) Aufklärung haben sie selbst in Debatten kultureller Hegemonie nicht entlarvt oder entlarven wollen!?

  9. Eins muss man Trump lassen. Er ist ehrlich, was die Begehrlichkeiten der einfachen Bevölkerung angeht. Er scheißt drauf und zeigt/sagt das auch ganz offen. Seine Vorgänger haben auch drauf geschissen, aber haben das verborgen.

  10. Neue Politiker braucht das Land:
    Boris Johnson. Annalena. Grinseolaf. Fritze. Donald…

    Der hat immerhin was, das er für Humor hält.

    Irgendwie wirds immer minder. Bis es kracht. Wenn das Publikum nicht mehr Beifall klatscht.

  11. „Auf gleichschaltende und systematische Verdummung angelegt“

    Tja, vor allem am System des amerikanischen -aber natürlich auch des westeuropäischen- Post-Modernismus kann man sehr gut beobachten, wohin „Freiheit“ , „Demokratie“ und „Liberalismus“ führen, wenn die Gesellschaft nur noch aus Geldverdienern, Konsumenten und Verbrauchern besteht, denen die jeweiligen Regime in regelmässigen Zeitintervallen irgendwelche absurden „Wahlzettel“ zum Setzen von 2 gekreuzten Strichen in die Hand drücken.

  12. Der König existiert weder in der Natur oder in der Menschheit. Der König ist ein menschliches Konstrukt, um Menschen zu führen…
    Heute hat man die Demokratie, um Menschen zu führen.

    Braucht der Mensch überhaupt einen Führer?
    Die Antwort ist eindeutig, NEIN.
    Was der Mensch benötigt, ist eine gut funktionierende Familie, die entweder von Frau oder Mann angeführt wird. Die Familie steht für den Generationen Vertrag und nicht irgendwelchen propagandistischen Parolen.
    Der Mensch steckt fest in seinem „Weltbild“, aber dieses Weltbild ist geprägt durch eine lebenslange Propaganda.

  13. „Grundvoraussetzung alles Faschistischen sind seine autoritären Strukturen.“

    Diesem Satz ist zuzustimmen, doch halte ich es für sinnvoll, noch einen Schritt weiter zu gehen und zu ergänzen:
    „… basierend auf ihrem totalitären Anspruch.“

    Fasces ist das Rutenbündel, das in Rom den höchsten Richtern vorangetragen wurde, welchen demzufolge auch die höchsten vorgesehenen Strafen auszusprechen erlaubt war, und damit die tiefstmöglichen Eingriffe in die persönlichen Freiheiten. Im Gegensatz zum individualistischen Liberalismus, der die Abwehrrechte des Einzelnen ggü. dem Staat betont, betont der kollektivistische Faschismus die Eingriffsrechte des Staates ggü. dem Einzelnen („Du bist nichts, dein Volk ist alles.), und das bis hinein in die privatesten Bereiche!

  14. Moshes Artikel habe ich in Gänze gelesen und – meine ich jedenfalls – sogar verstanden. Mit Begeisterung, weil er so gut wie alle offenen Türen bei mir einzurennen vermochte und gelegentlich sogar wohlmeinendes Gelächter auslöste. Allerdings und das von Anfang an wollte bei mir einfach eine Sache nicht durchgehen. Nein, es ist nicht nur der aktuelle ‚Besatzer` vom Rest-Flügel des Weißen Hauses, Moshe’s Diagnosen – von wegen Kulturindustrrie nebst Kapitalfaschismus et al“ trifft auch nicht nur das „land of the free and home of the braves“ sondern (Aber immerhin, „man“ ist auf dem richtigen Weg, wo ein Ostflügel mal war, darf auch bald der im Westen folgen. Schafft Platz nicht nur für einen sondern für zwei, drei wenn nicht viele Ballsäle! Damit nicht nur der Kongress tanzen darf. Es wird niemanden schaden!)

    Wiederhole mich zwar ungern aber muß doch noch einmal auf Konfuzius zurückkommen, dessen Empfehlung bzgl. des Wartens „am Ufer des Flusses auf vorbeischwimmende entleibte Gegner“ scheinen doch Einige zwischenzeitlich befleissigen zu wollen und auch noch regelrecht „gierig“. Zwar hat man davon hierzulande nüscht gehört, gelesen oder gar sehen dürfen, aber was heute, nein gestern ein Alastair Crooke auf Seniora zu verlautbaren und/oder mumaßen hatte ist für mich unstrittig ein veritabler Silberstreif am Horizont. Wenn das auch nur ansatzweise stimmen und eintreffen sollte, kann ich nur sagen: Heidewitzka! Ein altes japanisches (wie passend) Sprichwort vermeldet: Derjenige der den ersten Stein aufhob, war der, der den Berg abtrug!

    Und noch etwas zum Schluss: Auf Europa (natürlich ohne Osteuropa – jenes vom Dnjepr bis zum Ural) sollte man tunlichst keinen Pfifferling mehr setzen. M.Zuckermann hat ja reichlich von der Infantilisierung gesprochen in seinem Traktat, die längst Einzug gehalten hat. Sie wird allerdings schon längst wenn nicht schon wieder ergänzt und getoppt, und zwar von dem was vor ein paar Jahrhunderten ein deutscher Dominikaner (Domini Canes – die Hunde Gottes), Theologe und Inquisitor namens Heinrich Kramer mit seinem „Malleus maleficarum’ (zu deutsch Hexenhammer) auferlegt hat. Nun, zwischenzeitlich ist ja „das gemeine Weib“ aus dem Zielstrahl des öffentlichen Interesses und des entsprechenden anderen seltsamen Begehrens entfleucht, Hunderttausende der Ihrigen waren dann ja auch westeuropaweit irgendwie und -wann genuch). Aber flugs tauchte – begrüßenswerterweise – nach den letzten diesbezüglichen Scheiterhaufen alsbald ein guter Ersatz auf, nach dem man wohl lange voll der Sorge gesucht hatte: gestatten – der Russe. Anfänglich und gelegentlich auch noch bis heute: der Slawe, der probate Barbare. Allerdings wollten sich nicht alle von ihnen triezen lassen und wieß schon bald und gerne mit spitzem Finger auf die Kollegen im Osten. Stopp, ich weiche ab.

    Vielleicht hilft uns in der causa, warum nicht nur die Gemanen und Alemannen sondern auch andere Landsmannschaften aus dem Westen und dem Norden Europas gerade ihrem Trieb in die Selbstentleibung zu fröhnen haben ein gewisser Orwell, George weiter. Nachdem zwischenzeitlich so ziemlich alle seiner ‚Auslassungen‘ aus seinem Werk ‚1984‘ mit großer Begeisterung umgesetzt werden konnten – ja, auch das Zimmer 112 dürfte kaum mehr zu leugnen sein – muß ja wohl nur der ‚Anschluss‘ des Blinddarms im Westen von Eurasien verhindert werden, so wie von Orwell als finales Ereignis angekündigt. Nein, und nochmals nein, das darf, das kann nicht sein. Auf Deibel komm raus. Womit die Nachkommen der Hexen von dereinst … aber das lass ich mal lieber.

    Und nein – geschätzter Monotomer – mit einer Revolution ist dem grassierenden, derzeit galopppppierenden Schwach-, Irr- und Wahnsinn wahrlich nicht beizukommen. Wo mit den wie Pilzen aus dem Boden schießenden Sondervermögen selbst Generationen – sofern mal überhaupt vorhanden – im nächsten Jahrhundert enteignet sein dürften, wäre vielleicht ein ‚Ende mit Schrecken‘ eher zu empfehlen. Gehe zurück auf ‚Los‘, ziehe keine …

    .

  15. Das unglaubliche an diesem „millionenfachen Protest“, den „Massendemonstrationen“, die sich „in vielen US-Staaten unter der Parole “No Kings”“ organisierten – um es mal mit den Worten von Herrn Zuckermann zu sagen – ist ja, daß diese Proteste von „hauptamtlichen“ bezahlten Aktivisten organisiert wurden, die von den bekannten pro-Demokratischen Oligarchen finanziert wurden. Also der übliche Regime-Change-Zirkus wie 2013/14 auf dem Maidan oder aktuell in Georgien, nur diesmal in den USA selbst. Und natürlich sch***t Trump im bildlichen Sinne auf diese Proteste. Das erinnert an die „spontanen“ Proteste gegen die bösen Rächten, die hier in Deutschland organisiert wurden …

    Manchmal frage ich mich, ob es in unseren „besten Demokratien, die man für Geld kaufen kann“, nicht ehrlicher wäre, die Abgeordneten bei den Wahlen meistbietend von Industrie und Oligarchie ersteigern zu lassen …

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