
In der politischen Polarisierung, die derzeit nicht nur in den USA stattfindet, geht es nicht nur um politische und wirtschaftliche Interessen, sondern um einen Kulturkampf. Die Trump-Regierung hat dies unmissverständlich deutlich gemacht, dass sie willens ist, alles, was nicht ihrem Weltbild entspricht, auszulöschen. Mit dem kulturell oder politisch Anderem setzt man sich nicht auseinander, sondern versucht, es zu unterdrücken, zu verdrängen und auszuweisen.
Die MAGA-Bewegung hat es auch nicht mit den Wissenschaften, den Wissenschaftlern und den Medizinern. JD Vance hatte schon vor Jahren die Losung ausgegeben, dass die Universitäten und die Professoren die Feinde sind, gegen die eine konservative Revolution vorgehen müsse. Dementsprechend werden Universitäten, Forschungseinrichtungen und Bildungs-, Umwelt- und Gesundheitsbehörden zusammengestrichen oder geschlossen sowie zahlreiche Wissenschaftler und Angestellte vor die Tür gesetzt.
Covid hat ganz offenbar das Misstrauen in Ärzte und das Gesundheitssystem seitens der Anhänger der Republikaner noch einmal verstärkt. Allerdings haben sich schon seit Anfang des 20. Jahrhunderts die Sterberaten von Amerikanern, die in republikanischen und demokratischen Counties lebten, vergrößert. Die Menschen in demokratischen Counties begannen, länger zu leben. Inzwischen soll der Unterschied in der Lebenserwartung bis zu 5 oder 6 Jahren betragen. Es gibt aber auch Studien, die zu einem anderen Ergebnis kommen.
Wissenschaftler haben sich ausgehend von diesem Trend angeschaut, inwiefern die politische Ausrichtung auch das Vertrauen oder Misstrauen in den jeweiligen Hausarzt bestimmt. Für die Studie wurde einer Gruppe von Teilnehmern der Titel eines Artikels der New York Post vorgelegt, der hervorhob, dass Anthony Fauci, der Leiter des National Institute of Allergy and Infectious Diseases und Berater der US-Regierung auch während der Covid-Pandemie, ein Demokrat sei. Die Teilnehmer der Kontrollgruppe erhielten dieses Priming nicht. Wähler von Trump gaben daraufhin an, im Unterschied zur Kontrollgruppe geringeres Vertrauen gegenüber ihren Hausärzten zu haben, dem ärztlichen Rat weniger Folge zu leisten und auch weniger Vertrauen ins medizinische System zu haben, während bei Biden-Wählern das Gegenteil eintraf.
In einem anderen Experiment wurden die Versuchsteilnehmer Informationen zu zwei Ärzten, darunter auch die Parteizugehörigkeit, vorgelegt und gefragt, zu wem sie gehen würden. Trump-Wähler zogen den Republikaner, Biden-Wähler den Demokraten vor. Und bei der Frage, ob sie ärztliche Ratschläge befolgen würden, gaben Trump-Wähler im Alter von über 50 Jahren mit einer 11 Prozentpunkten geringerer Wahrscheinlichkeit als Biden-Wähler an, dass sie den Rat ihres Arztes zu Behandlungen, Vorsorgeuntersuchungen oder den Umgang mit chronischen Erkrankungen „extrem genau“ oder „sehr genau“ befolgen. Bei einer weiteren Erhebung stellte sich heraus, dass die Menschen es ablehnen, sich von jemandem medizinisch betreuen zu lassen, der andere politische Ansichten vertritt als sie selbst, und zeigen eine größere Bereitschaft, sich von jemandem betreuen zu lassen, der den gleichen politischen Hintergrund hat wie sie.
Zwar rät die American Medical Association Ärzten im Verhältnis zu ihren Patienten ab, mit diesen über Politik zu sprechen. Dennoch könnte die politische Einstellung durch Bemerkungen, Diagnosen oder Ratschlägen erkennbar sein, zumal in Zeiten von Social Media.
„Wir stellen fest, dass in den letzten zehn Jahren das Vertrauen in den Hausarzt eine parteipolitische Frage geworden ist: Die Republikaner hatten früher geringfügig mehr Vertrauen in ihren Hausarzt, während Demokraten heute etwa 12 Prozentpunkte eher ihrem Arzt ein hohes Maß an Vertrauen entgegenbringen. Ein ähnlicher, wenn auch geringerer Wandel hat sich bei der Bereitschaft der Menschen vollzogen, dem Rat ihres Arztes zu folgen.“
Nach dem General Social Survey (GSS), durch den seit 1970ern die Einstellung der Amerikaner zu vielen Bereichen erfragt wird, hatten Anhänger beider Parteien und Unabhängige etwa dasselbe Vertrauen in die Medizin. 2018 vertrauten 38% der Demokraten, 39% der Unabhängigen und 40% der Republikaner der Medizin. 2022 hatte sich die Einstellung der Demokraten auf 42% erhöht, aber die der Unabhängigen ist auf 34% gesunken und die der Republikaner gar auf 26% abgesackt.
Ähnlich verhält es sich beim Vertrauen in die wissenschaftliche Community, die bei den Republikanern von 45% (2018) auf 22% (2022) abgestürzt ist. Eine kürzlich in Nature erschienene Studie bestätigt diesen Trend. Bei den Demokraten stieg das Vertrauen hingegen seit 2016 leicht an, erreichte 2021 mit 64% einen Höhepunkt, um dann wieder auf 53% zu sinken. Ebenso gesunken ist das Vertrauen der Republikaner in die Bildung.
Daran sieht man, wie Covid die politische Polarisierung vertieft hat und Vorgehen der Trump-Regierung gegen Wissenschaft, Medizin, Kultur und Bildung sowie letztlich den Staat spiegelt. Das sowieso geringe Vertrauen in die Presse, also die Medien, ist bei den Republikanern seit Jahren weiter gesunken, nur noch 3% vertrauen ihnen, bei den Demokraten ist es nur ein wenig anders. Nach einem Anstieg 2018 auf 20% ist das Vertrauen in Medien nun auf 11% zurückgegangen.
Nun könnte man sagen, das Vertrauen in Medizin und den Hausarzt könnte zwar begründen, warum der Widerstand so hoch gegen eine allgemeine Krankenversicherung ist und warum gegen medizinische Institutionen und Forschungseinrichtungen vorgegangen wird. Sie werden mit den Covid-Maßnahmen zusammengebracht und gelten als Organe der Demokraten, die aus dem republikanischen Weltbild wiederum als links und kommunistisch gebrandmarkt werden. Aber das höhere Misstrauen hat eben auch direkte Folgen, beispielsweise eine sinkende Lebenserwartung, obgleich ja unterstellt wird, die Medizin oder die Ärzte würden die Gesundheit beeinträchtigen.
Übrigens zeigt sich die politische Polarisierung, die auch eine weltanschauliche ist und geprägt wird vom Misstrauen gegenüber dem Staat, ebenfalls in anderen Ländern. Nach dem International Social Survey Programme sagten 2011 Rechtsextreme in Deutschland noch etwas eher als der Durchschnitt, sie würden ihrem Hausarzt vertrauen, 2021 war dies umgekippt. Mit einer 13 Prozentpunkte geringeren Wahrscheinlichkeit als der Durchschnitt vertrauten sie noch ihrem Hausarzt.
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Frage an Radio Kiew: „Kann die politische Einstellung der Gesundheit schaden und die Lebenserwartung senken?“
Antwort: „Im Prinzip nein. Aber wenn Ihre Einstellung zu sehr von der der Bankowa abweicht, könnte Ihre restliche Lebenszeit kürzer sein als die Pause zwischen zwei Blöcken im Telemarathon!“
„Kann die politische Einstellung der Gesundheit schaden“
Sogar sehr!
https://www.berliner-zeitung.de/news/minnesotademokratische-politikerin-und-ehemann-erschossen-li.2333394
Mit etwas Glück wird man aber nur zu Poden geworfen:
https://scheerpost.com/2025/06/13/horrifying-moment-in-our-nations-history-fellow-senators-denounce-assault-on-padilla/
*Rosa Luxemburg, Erich Mühsam and 42 others have entered the chat*
Es war nicht MAGA, die breitflächig Wissenschaft durch Pseudowissenschaft und Ideologie ersetzt haben.
Jay Bhattacharya, Robert Malone und Martin Kulldorff arbeiten für MAGA.
Ich schlage vor, wir warten mal ab. Nur weil Ideologen und Pseudowissenschaftlern Geld gestrichen wird, wird der Wissenschaft wenig Schaden zugefügt. Eher im Gegenteil.
Man wird dann sehen, inwiefern auch die Ideologie von MAGA kontraproduktiv wirkt. Bisher sind sie nur am Augias-Stall-Ausmisten.
Wie sieht es mit alternativen Heilbehandlungen aus. Gehen Leute die der Schulmedizin nicht mehr trauen zu Heilpraktikern? Ist das Misstrauen gegen den Hausarzt nicht eventuell mehr ein Misstrauen gegen die Pharmaindustrie?
Ja klar, so wahr, wie die Erde eine Scheibe ist. Glasklar, cristal!
Ein weiterer Aspekt: Viele Wähler „konservativer“ Parteien interessieren sich ja kaum für Politik, während anständige Linke gut informiert sind und sogar wissen, was an Orten passiert ist, die CxU-Ankreuzer nicht auf einer Weltkarte finden würden (z.B. Osttimor ). An der Stelle ist dann auch klar, wer eher mit schlechter Laune durch das Leben geht, was auf Dauer bestimmt nicht gesund ist!
Wusste gar nicht, das Amerikaner sich Arztbesuche überhaupt leisten können.
Kleiner Scherz.
Zum Thema, Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.
Also man sollte von Fall zu Fall entscheiden, welche medizinische Maßnahme sinnvoll ist.
Dazu muss man sich aber auch selber informieren und für sich entscheiden was einem wichtig ist oder ob es Alternativen gibt.
Ob man richtig liegt oder auch nicht, sieht man hinterher.
Wichtig ist auch ob es einen Arzt gibt, der die Alternative anbietet. Mir war eine Seite bei einem Backenzahn herausgebrochen, und es war gar nicht einfach einen Zahnarzt zu finden, der kein Implantat oder eine Krone einbauen wollte, sondern auf meinen Wunsch einfach die Seite mit Amalgam aufmodelliert hat. Hält seit über zehn Jahren, hat fast nichts gekostet und war schnell sowie schmerzfrei.
Ist man nicht entscheidungsfähig, muss man halt Glück haben.
Und, stirbt man nicht an A oder B, stirbt man irgendwann mit Sicherheit an Z.
Warum sollte ich noch einem Arzt vertrauen, der keine Fragen hatte, bei solchem haarträubenden Unsinn wie „die Impfung bleibt im Muskel“, „Aspirieren ist unnötig“… oder wenn offensichtlich Irrsinnige behaupten, es sei eine gute Idee irgendwelche Zellen des eigenen Körpers ein toxisches körperfremdes Eiweiss exprimieren zu lassen.. und der Arzt nicht auf die Idee kommt, dass das eine Blaupause für Autoimmunreaktionen darstellt?
Das hat ja nun zunächst nicht viel mit politischen Präferenzen zu tun, sondern eher mit medizinischem Basiswissen und der Frage, ob der Arzt seine Zulassung eventuell in einer Lotterie gewonnen hat.
„Sind Sie rechtsextrem und wenn ja, vertrauen Sie Ihrem Hausarzt? – auf einer Skala von1 bis 9“
Auf so ne Umfrage muss man auch erst mal kommen 😉
Ich finde die Frage in der Überschrift recht spannend, jedoch nur, wenn man länger zurückschaut und den kulturellen Kontext mit einbezieht – Sie wissen schon, von Rauchen und Alkohol (Prohibition) über FKK und Veganismus bis hin zu Weleda, Muscel Beach (Venice), Body Positivism und Ökologische Landwirtschaft.
Unterm Strich gewinnen die Konservativen, oder ? Zumindest haben sie wieder aufgeholt und achten mehr auf ihren Körper. Dem Arzt erstmal nicht zu vertrauen könnte sich in der heutigen Zeit als gesundheitsfördernd erweisen.
kein Wunder ! Traue keiner Studie, die du nicht selbst erstellt, designt, publiziert,
beantragt, finanziert, gefälscht hast !
Täglich ein paar Globuli und alles ist in Butter……………..🤣🤣🤣
„Die Trump-Regierung hat dies unmissverständlich deutlich gemacht, dass sie willens ist, alles, was nicht ihrem Weltbild entspricht, auszulöschen. Mit dem kulturell oder politisch Anderem setzt man sich nicht auseinander, sondern versucht, es zu unterdrücken, zu verdrängen und auszuweisen.“
Genau das gleiche hatten wir doch auch mit der Biden- und Obama-Regierung und genau das gleiche hatten wir mit den „Grünen“ in der Ampel-Regierung.
Alles, was nicht ins politische Weltbild passte, wurde wegzensiert, unterdrückt, totgeschwiegen, gecancelt (die Cancel-Culture wurde von den „woken“ erfunden). Genau das gleiche haben wir mit der NATO-Propaganda, die vor allem in Europa jeglichen objektiven Diskurs über den Ukraine-Krieg und dessen Ursachen zensiert und totschweigt. Wer aus der Reihe tanzt, ist seinen Job los oder wird so lange staatlicherseits gemobbt, bis er freiwillig aufgibt oder in der wirtschaftlichen Versenkung verschwindet.
Wer die Wahrheit über die Ursachen des Ukrainekrieges wissen will, muss entweder gezielt freie Journalisten und Wissenschaftler fragen, oder sich bei Ex-Generälen / hohen Militärs informieren, die im Ruhestand sind und denen man nicht mehr viel anhaben kann.
Das, was Sie am Anfang schreiben, ist heutzutage dermaßen offensichtlich, weshalb ich zu dem Schluss komme: Der Autor steht nicht hinter allem, was er sagt. Er verkürzt, wählt aus, um Aufmerksamkeit zu erzeugen. Bei einem älteren Publikum könnte sich das wiederum negativ auf die Gesundheit auswirken (Blutdruck, Verwirrung etc.).
„Kann die politische Einstellung der Gesundheit schaden und die Lebenserwartung senken?“ di
Warum in die Ferne schweifen, wo die Antwort liegt so nah? Beileibe nicht, da braucht’s kein MAGA, Studien zu divergierendem Wohlbefindfen von Dems & Reps schon gar nicht um eine halbwegs robuste Aussage treffen zu können. Da kann aich allein schon die ‚Nabelschau‘ eines einzelnen Gleichen über seine Zeit hinweg in diesem unseren Lande – so wie Leistung auch – lohnen. Herr Rötzer scheint mir da auch in dieser Hinsicht nicht gut „eingestellt“ zu sein. Der Gesundheit schaden, die Lebenserwartung senkend? Jein! Allein schon die richtige Eltern- und Elitenwahl zumal – bestimmt in aller Regel maßgeblich die politische Einstellung. Meist direkt, weil es sich aus pekuniären Gründen empfiehlt, keinesfalls wieder den Stachel zu löcken. Ab und an auch indirekt bzw. mit einer 180°-Wende in die entgegengesetzte Richtung davon stiebend. Bei letzterem sind meist negative Tangentialstöße auf Gesundheit und Lebenserwartung durchaus im Bereich des Möglichen. Bei ersterem dürfte sich möglicherweise jegliche Einstellung – gerade auch die passende politische – äußerst positiv auf das Wohlbefinden auswirken, was bekanntlich ja …
Und das auf vielerlei Hinsicht, da ist hier nicht ausreichend Platz, um alle anführen zu können. Dumm nur, nicht nur die Lebenserwartung wird also evtl. gesenkt, damit erführe auch die Prämie der Lebensversicherung – falls eine erforderlich und/oder überhaupt noch möglich sein sollte – eine beträchtliche Veränderung, weshalb auch die sowieso eine leicht gehandicapte finanzielle Situation noch verbösert wird. Was aber wiederum nicht nur die Lebenserwartung sondern vor allem – das eigentlich einzig Bedeutsame – die Lebenszeit ‚tangieren‘ könnte. Die auszuzahlende Lebensversicherung interessiert dann den mit der noch höheren Lebenserwartung wohl kaum noch. Es mag sogar Einzelfälle geben, wo eben diese potentielle Erben auf dumme Gedanken bringen könnte, mit denen wiederum die Lebenszeit ausserordentlich noch einmal verkürzt werden würde.
Genau betrachtet, bietet es sich allein schon aus diesen benannten Gründen dringlich an, sich frühzeitig von so belasteten politischen Einstellungen fern zu halten, jedenfalls – falls vorhanden – unverzüglich zu trennen. Wenn möglich schon vor der Wahl der Eltern. Damit sind aber Gefahren, die sich mit steigendem Alter ins Unermessliche steigern könnten nicht gebannt. Auch bei denen auf der sicheren Seite politischer Einstellung wie auch die mit der richtigen Wahl einer privaten Krankenversicherung oder gar einer alternativen Beamtentätiigkeit mit Beihilfeanspruch – eigentlich ein sicherer Hafen ein Leben lang bis zur letzten Arztbeschau – ist die Gefahr nicht gebannt. Es ist – nach meiner unmaßgeblichen aber oft bestätigten Einschätzung – nämlich nicht eine Frage der politischen Einstellung (die kommt erst später manchmal an ihre Grenzen – zu Plandemiezeiten zumal) sondern eine der Wahl des Arztes bzw. der Ärztin, wie auch der Entscheidung pro oder contra Experten, also Fachärzten und -*Innen, nebst vielgepriesenen Kliniken.
Bin ein Leben lang ganz gut gefahren mit dem Ratschlag meines Vaters, einst Beamter niederen Ranges, mit 91 Lenzen dann doch entschlummert. „Gehe nicht zum Arzt oder Ferscht, wenn du nicht gerufen werscht“ lautete seine Empfehlung. Einer hinsichtlich politischer Einstellung wollte ich keinesfalls folgen. Obwohl nachweislich kein spezielles Parteimitglied – was ihm als Persilscheinspender-Verweigerer auch nicht abzusprechen war – aber gleichzeitig sozenhassender Nachfolgepartei-Wähler. Ob ihm auch dabei zu folgen, mir bei dem ausgewachsenen Herzkasper letztes Jahr hätte helfen können, vermutlich nicht. Mir reichen völlig die ein Leben lang eingeschlagenen – aus heutiger Sicht – Irr-und Holzwege. Die schlagen genug auf meine Psyche.
Hätten wir noch die Hausärzte. Ich zählte bisher ganze zwei mein Eigen. Der Erste kam mir nach zwei Dekaden aus unbekannten Gründen abhanden. Der Zweite wird es wohl bleiben bis zur doppelten Amtszeit, wenn nichts dazwischen kommt. Von ihm zu berichten gibt es wenig. Habe ihm immer sein Ding machen lassen. Das Ding? Selbst auf reichlich bedenklichen Syndromstrukturen – von mir wenn es gar nicht anders ging geoutet – gab es meist nur seinen starren Blick auf den Monitor mit den letzten Blutwerten. Die haben bestimmt nichts mit meiner politischen Einstellung zu tun. Und deswegen Mißtrauen ggü. meinem Hausarzt? Garnienicht, schon gar nicht gegen die mir verschriebenen Pharma-Produkte. Wieso auch, wurde ich doch offensichtlich mit den paar wenigen Pillchen gut „eingestellt“. Und dem immer mit Sorgenfalten überbrachten Ratschlag von Dottore – dreißig Jahre lang „Bewegung, Bewegung, Bewegung“ – habe ich immer gerne gelauscht.
Bezüglich Fachärzten habe ich immer überraschender Weise besonderes Glück gehabt. Ob beim Orthopäden – „Nein, deswegen schicke ich sie nicht unters Messer“ wie auch einmal in Chirurgischer KH-Abteilung. Wie empfing mich der Hausarzt nach überstandenem Aufenhalt dort? „Dass die Metzger sie überhaupt entlassen haben ohne tätig zu werden, donnerwetter?“ Nur der nach den Vorkommnissen im letzten Jahr pflichtige Kardiologe hat mich neulich leicht verunsichert beim anstehenden Routinetermin. Von mir angesprochen auf postvac-bedingte Myokarditis gab es nur ein leicht ärgerliches Kopfnicken, waagrecht. Und das, wo sogar Dr. Gugol eine connection nicht von sich weisen will und wohl auch passende Studien dazu parat hätte. Ratschlag zum Guten: Ärzte immer bei ihrer Meinung lassen! Erst recht, wenn sie der eigenen widersprechen. Könnte sonst böse enden! Insofern: Eingangsfrage beantwortet!
Das Gesundheitswesen ist eine Industrie mit Profitabsicht, dies widerspricht sowohl Vertrauen wie auch dem, was ein Arzt sein sollte. Die Pharmaindustrie, nicht erst seit Contergan, hat schon so oft Vertrauen verspielt, dass es ein Wunder ist, das noch Restvertrauen da ist. Bildung ist auch nicht mehr das was sie mal war und die Halbgötter in Weiss sind auch nur Menschen.
Insbesondere, wenn man gerade, wie ich, die wiederholte Erfahrung gemacht hat, dass ein Arzt keinen blassen Schimmer hat. Beim ersten Mal wurde mir ein kontraindiziertes Mittel auch noch unnötig verschrieben, da ich von dem umgestellten Mittel noch zuhause hatte. Beim zweiten Mal wurde mir bei einer Sehnenscheidenentzündung ein Mittel gegen Nesselfieber vom selben Arzt verschrieben (ausgebildet in D-Land …). Ach ja, die Medikamente wurden einem beim Gehen in die Hand gedrückt, erklärt warum oder wieso, Fehlanzeige. Da ich genügend gebildet bin um Packungsbeilagen zu verstehen oder kontraindizierte Mittel zu erkennen, frage ich ohne politische Ausrichtung:
Warum sollte ich solchen Ärzten vertrauen?
Ich wechsel dann den Arzt und bin beim nächsten noch aufmerksamer. Heisst mein Vertrauen sinkt mit entsprechender Erfahrung und da brauche ich noch gar nicht auf Corona zurückgreifen. Meine Liste der Ärzte denen ich vertraue ist recht kurz, die Liste der Ärzte denen ich nicht mehr vertraue um einiges länger. Erfahrung und Alter hängen zusammen, dass ist ein Punkt der hier auch nicht berücksichtigt wurde. Egal wo man politisch steht.
Man könnte auch so die Frage formulieren: Hat die Linke, wenn es um die Gesundheit geht, in letzter Zeit ihre Herde in die Irre geführt, während die Konservativen ihren bewährten Grundsätzen (etwa gesunder Geist in gesundem Körper, gesundes Mittelmaß, Bewegung usw.) innerhalb ihrer Sippe treu geblieben ist? Ich nehme zudem an, die Konservativen versuchen eher, dieses Wissen an die nächste Generation weiterzugeben.
Ist nicht viel mehr die politische Einstellung Folge der Lebenserwartung? Wer riskantere und körperlich belastendere Berufe ausübt, wählt in den USA vermutlich eher die Republikaner, um sich von den Schnorrern und Leisetretern abzugrenzen, die eine ruhige Kugel schieben und sich deshalb vorwiegend bei den Demokraten zuhause fühlen.
Thema Misstrauen:
Mein Vater erzählte schon in den 1960/1970er Jahren gern folgenden „Witz“:
Ein Mann kommt nach Arzt- und Apothekerbesuch nach Hause und wirft eine kleine Tüte in den Müll. Seine Frau schaut nach und fragt ihn: Bist Du verrückt? Erst gehst Du zum Arzt, der verschreibt Dir ein Medikament, Du holst es von der Apotheke und schmeißt es dann zu Hause weg.
Warum tust Du das?
Der Mann sagt: Ganz einfach, der Arzt will leben, der Apotheker will leben – und ich will auch leben.
Netter Witz, den kannte ich noch nicht.
Meine erste Erfahrung mit Ärztekompetenz machte ich so mit 13 oder 14. Eine Schlägerei, ich hatte verloren, gekonnter Über-Die-Schulter-Wurf des Gegners und einen Arm der höllisch weh tat. Im Krankenhaus zeigten mir und meiner Mutter die Ärzte das Röntgenbild des Arms und meinten alles in Ordnung, Knochenprellungen sind sehr schmerzhaft, aber nichts gebrochen. Unschuldig und dumm wie ich war fragte ich, was der graue Strich da im Knochen ist. Daraufhin hiess, okay, wir machen wohl besser einen Gipsverband drum.
Lieber Gruss
Das ist wirklich witzig, ich habe mit etwa 7 Jahren nach einem Schulhofunfall auch so eine Erfahrung gemacht. Einen Gips gab es erst aufgrund meiner Nachfrage. War aber auch nur ein feiner Haarriss. Vielleicht sind das auch einfach Brüche, bei denen ein Gipsverband nicht zwingend notwendig ist, man dann aber lieber auf Nummer Sicher gehen will, wenn der Patient schon so direkt nachfragt. Sonst müssten sie nämlich explizit sagen, dass man den Gips braucht und tragen dann auch die Verantwortung, wenn doch etwas schief läuft. Sonst könnte man sagen, dass man es übersehen hat, was ja durchaus plausibel ist bei sehr feinen Brüchen (und wahrscheinlich auch zutrifft). Die haben ihre Augen möglicherweise einfach auf die gröberen Schäden geschult und gucken sich jeden Tag etliche von den Bildern an.
Kann die politische Einstellung ihre Lebenserwartung senken?
Fragen Sie Rudi Dutschke, Olof Palme, John F. Kennedy, Robert Kennedy, Yitzak Rabin, Petra Kelly, Gert Bastian, Frank Schirrmacher.
Übrigens: Joachim Gauck ist im gleichen Jahr geboren und im gleichen Land aufgewachsen wie Rudi Dutschke.
Die richtige Einstellung scheint sie offenbar deutlich zu erhöhen.
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„JD Vance hatte schon vor Jahren die Losung ausgegeben, dass die Universitäten und die Professoren die Feinde sind, gegen die eine konservative Revolution vorgehen müsse. Dementsprechend werden Universitäten, Forschungseinrichtungen und Bildungs-, Umwelt- und Gesundheitsbehörden zusammengestrichen oder geschlossen sowie zahlreiche Wissenschaftler und Angestellte vor die Tür gesetzt.“
Eine „konservative Revolution“ ist ja wohl ein Oxymoron. Universitäten etc. zusammenzustreichen und zu schließen, ist zu begrüßen, da diese nur noch Horte von hetzenden Verleumdern und verlogenen Spießern sind, die jeden Hintern lecken, um ein paar Kröten zu ergattern, s. die „hehre“ Leopoldina mit ihrem lächerlichen 4-Seiten-Pamphlet zu „Corona-Zeiten“.
„Wissenschaftler und Angestellte“ ist auch eine lustige Bezeichnung. Erinnert an „Akademiker und Singles mit Niveau“. Niveaulose Akademiker, ja, das trifft es.
„Covid hat ganz offenbar das Misstrauen in Ärzte und das Gesundheitssystem seitens der Anhänger der Republikaner noch einmal verstärkt.“
Äh, nein. Das Verhalten der überwiegenden Anzahl von Medizinern und anderem Gesocks im Zuge der „Corona-Maßnahmen“ hat gezeigt, das jedes Misstrauen gegenüber diesen Leuten nicht weitgehend genug war. Im Vergleich zu Medizinern ist jede Prostituierte eine Heilige.
„Hausärzte“ – welch verniedlichende Bezeichnung, die eine Assoziation zu süßen Haustieren erzeugt. Tatsächlich sind „Hausärzte“ nichts anderes als Pharmavertreter und Multiplikatoren für andere Pharmavertreter.
„Zwar rät die American Medical Association Ärzten im Verhältnis zu ihren Patienten ab, mit diesen über Politik zu sprechen.“
Ach? Eine Ansammlung von Geldgierigen rät anderen Geldgeiern von etwas ab? Na sowas.
„Vertrauen in die wissenschaftliche Community“
Das ist doch ein Hohn. „Wissenschaftliche Community“ – geldgierige, selbstdarstellende Dummdeppen, die kaum sprachfähig sind. Und was heißt denn bitte „Community“? Eine Gruppe, die sich auf Grundlage des Grades ihrer Geldgier einander zugehörig fühlt und das gemeinsame Interesse vertritt, sich über „die breite Masse“ zu erheben. Übrigens ein Lieblingsausdruck des doofen Dorsten.
„ Nach einem Anstieg 2018 auf 20% ist das Vertrauen in Medien nun auf 11% zurückgegangen.“
Erstaunlich. Noch immer 11 %. Vermutlich sind das „den Medien“ Zugehörige, die sich noch so äußern. Erbärmlich.
„Widerstand … gegen eine allgemeine Krankenversicherung“ – Die KV gehört zur Oberklasse der Geldgeier, von Widerstand gegen diese permanent Geld abzockenden Organisationen ist weit und breit nix zu bemerken.
Fast richtig ist die Aussage, dass „die Medizin oder die Ärzte … die Gesundheit beeinträchtigen.“ Angemessen wäre ein „und“.
Lottospieler vertrauen ihrem Hausarzt, die Wahrscheinlichkeit eines Gewinns könnte etwa gleich hoch sein. Nebenbei: gilt auch für jegliche „Versicherung“ und alle anderen gegenleistungslos Geld kassierenden Organisationen.