Kachowka-Staudamm: Die Russen waren es, sagt die NYT

Das soll nach Strana der Tunnel des Wasserkraftwerks Kachowka sein. Foto: freeimages.com

Die New York Times vermutet, dass die Russen einen Tunnel im Betonsockel gesprengt haben, aber kann andere Möglichkeiten nicht ausschließen.

 

Wie der Dammbruch des Kachowka-Staudamms am 6 Juni zwischen 2:30 und 3 Uhr in der Früh zustandekam, ist bislang unbekannt. Russland wirft der Ukraine vor, den Staudamm beschossen zu haben, umgekehrt hat die Ukraine Russland dafür verantwortlich gemacht (Ukraine und Russland beschuldigen sich gegenseitig für den Dammbruch). Eine Möglichkeit war und ist, dass der Staudamm durch früheren Beschuss auch von ukrainischer Seite beschädigt war und dem durch Regen außergewöhnlichen hohen Wasserdruck nicht mehr standhalten konnte.

Ob die Überflutung  ukrainischen oder russischen Seite genutzt oder geschadet hat, ist schwierig zu entscheiden. Dass der Damm just zu Beginn der lange angekündigten ukrainischen Offensive stattfand, spricht für eine gezielte Sprengung. Zwar dürfte die Überquerung des Dnipr südlich des Staudamms für ukrainische Truppen schwieriger geworden sein, durch den gesunkenen Wasserstand sieht die Situation nördlich schon anders aus. Betroffen waren die Menschen auf beiden Seiten unterhalb des Staudamms, wobei die russisch kontrollierte Seite tiefer liegt, weswegen die Flut auch Minenfelder unterspült und russische Verteidigungsstellungen beschädigt hat. Zudem wurde die Versorgung des von Russen besetzten AKW Saporischschja gefährdet, vor allem aber wurde die Wasserversorgung der Krim, auf die sie dringend angewiesen ist, durch den vom Stausee abgehenden Kanal wieder unterbrochen. Seitens der Ukraine war der Kanal nach 2014 gesperrt und dadurch die Krim von der Wasserversorgung abgeschnitten worden. Das war mit ein Grund für den russischen Angriff.

Eine Theorie, die herumgeisterte war, dass von russischer Seite eine Sprengung vorgenommen worden sein könnte, um die ukrainische Offensive im Süden zu erschweren, aber dass der Damm so marode war, dass nach einem Bruch mehr als gewünscht zerstört wurde, es sich also um eine missglückte Aktion gehandelt habe. Tatsächlich stürzte ein paar Tage zuvor ein Teil der über den Damm führenden Straße ein und floss bereits unkontrolliert Wasser über den Staudamm.

Jetzt kommt die New York Times unter dem Titel „An Inside Job“ mit einer neuen Version, die wiederum den Verdacht auf Russland lenkt. Die These: Es wurde ein Tunnel im Inneren des 20 Meter hohen und 40 Meter breiten Betonsockels gesprengt, der unter Wasser liegt. Betonsockel und Tunnel seien zu Sowjetzeiten so angelegt worden, dass sie von außen kaum zerstört werden können. Auf einem Video von Military Informant sei zu sehen, dass dort, wo der der Damm zerstört wurde, kein Betonsockel zu sehen ist. Er habe daher schwere Schäden erlitten, die vermutlich nicht von außen verursacht werden konnten.

Der Tunnel sei vom Maschinenraum des Kraftwerks zugänglich, der unter der Kontrolle der russischen Truppen gestanden habe.  Daher sei es eben wahrscheinlich, dass die Sprengladung von Russen angebracht worden sei und nicht von ukrainischen Saboteuren. Zwar seien theoretisch andere Möglichkeiten denkbar, aber die Beweise würden „ganz klar“ auf Russland zeigen. Dass in diesem Tunnel eine Sprengladung explodiert ist, erschließen sich die Journalisten der NYT, die Ingenieure hinzugezogen und Baupläne des Damms besorgt hatten, durch Indizien. Messtationen in der Ukraine und Rumänien hätten seismische Wellen um 2:35 und 2:54 in der Nacht gemessen, die auf Sprengungen in der Gegend des Staudamms mit einer Genauigkeit von 20-30 km hindeuten, Zeugen wollen um diese Zeit Explosionen gehört haben und amerikanische Satelliten hätten mittels Infrarot Hitzesignale festgestellt, die auf eine Explosion hindeuten. Hier ist aber nicht klar, zu welcher Zeit dies geschehen ist, auch die Bilder wurden nicht veröfentlicht.

„Als der Wasserstand diese Woche weiter sank, fiel er unter die Oberkante des Betonfundaments“, schreibt die NYT. „Der eingestürzte Teil war oberhalb der Wasserlinie nicht sichtbar – ein deutlicher Hinweis darauf, dass das Fundament strukturelle Schäden erlitten hat, so die Ingenieure.“ Die Zerstörung eines Teils des Betonsockels durch die Explosionen im Tunnel hätten dann zum Zusammenbruch weiterer Teile geführt.

Ein Angriff von außen mit Raketen oder Granaten sei praktisch auszuschließen, eine innere Sprengung würde verhindern, dass Satelliten, Drohnen oder Zeugen dies nicht beobachten könnten. Allerdings soll es zwei Eingänge in den Tunnel geben. Wie gut der Damm und das Kraftwerk bewacht wurden, wird nicht gesagt, auch nicht, warum nicht ein Sabotagetrupp hätte durch den zweiten Eingang eindringen können. Fraglich ist auch, warum zwei Sprengladungen notwendig gewesen sein sollen, die im Abstand von einer halben Stunde gezündet wurden. Die Version der NYT könnte stimmen, aber es wurde wie immer nur eine Möglichkeit näher untersucht, nicht aber die anderem angedeuteten. Das  könne man erst vor Ort zweifelsfrei eruieren. Dass Russland keine Beweise für den behaupteten ukrainischen Raketenangriff liefert und sich überhaupt diesbezüglich eher in Schweigen hüllt, erscheint informationsstrategisch seltsam und könnte indirekt  bestätigen, dass Russland die Sprengung zu verantworten hat. Allerdings hatte Erdogan vorgeschlagen, den Damm von einer internationalen Kommission untersuchen zu lassen, was die Ukraine strikt abgelehnt hat.

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54 Kommentare

  1. Daß sich seit geraumer Zeit die NYT, auch von bestimmten US -Kreisen so festgestellt, als Sprachrohr der CIA erwiesen hat, scheint dem Autor nicht aufgefallen zu sein. Für ihn ist sie immer noch die große bürgerliche Institution auf dem “Aufklärungs”-Feld.
    Manche Illusion wird der Mensch nie los.

    1. War die NYT sowieso eigentlich nie. Watergate passte halt gut in den Kram um Nixon anzuschmieren, und ansonsten hat man den Nimbus, den Mythos kultiviert, die New York Times sei investigativ und Wahrheit suchend.

    2. Wenn heute Relotius diesen NYT-Artikel beim SPIEGEL abgegeben hätte, wäre der dort auch gedruckt worden. Das ist ja genau das, was man hören wollte. Gleiches gilt fast für alle anderen ehemals angesehenen Medien.

      Nur Relotius heißt heute anders und steht noch vor der Entlarvung.

  2. So so ein gemauerter Tunnel/Kanal in einem Beton-Sperrwerk, aus der funktionalen Sowjetzeit !!

    Wahrscheinlich einer der Geheim Tunnels in dem Metro 2033 Universum!

  3. Man kann davon ausgehen, dass die USA gestochen scharfe Bilder von
    der Zerstörung des Dammes haben. Mit heutigen Sateliten kann man das
    Geschlecht der Mücken erkennen, die über dem Stausee fliegen. Das die
    Bilder nicht freigegeben werden, deutet sehr darauf hin, dass nicht die
    Russen den Damm gesprengt haben. Wahrscheinlich ist wohl, dass der
    massive Beschuß von ukrainischer Seite den Damm so marode gemacht
    hat, dass eine Drohne oder Rakete genügte, den entgültigen Bruch auszulösen.
    Die Ukrainer haben zudem in den vergangenen Monaten immer wieder
    gezeigt, dass sie absolut keine Skrupel haben, einen solchen Schwachsinn
    anzustellen. Dazu noch die englischen ” Berater”, deren Vorfahren ja im
    2. Weltkrieg auch keine Hemmungen hatten und sogar spezielle Bomben
    zum Angriff auf deutsche Staudämme entwickelt haben.

    1. Wissenschaftlicher Kommentar:
      Die Auflösung von Spionagesatelliten (durch den Spiegeldurchmesser und Flughöhe physikalisch begrenzt: Beugungslimit) liegt bei knapp 10 cm. Schärfere Bilder (wie in Google Earth in Städten) kriegt man nur z.B. durch durch konventionelle Luftaufnahmen aus kürzerer Entfernung.
      Selbst mit Softwaretricks (verschiedene Wellenlängen, mehrere Bilder überlagern…) glaube ich nicht, dass aus dem All Nummernschilder gelesen werden können, wie gerne in Science-Fiction-Filmen gezeigt. Die nötige Optik hätte einige Meter Durchmesser.

      1. Jetzt gehe ich davon aus, Sie haben recht!
        Aber der Mediale und PR Horizont geht doch von supremacy of the alliert network aus, wie können Sie das in Frage stellen?
        Diese gleichen Maulhelden schrieben gerne über verrostete altes Material im ständischen Vodka dillirium.
        Im SPIEF treffen müssen demnach über 100 verschiedene Staaten und ihrer begleiteten delegationen von 17000 Leuten genauso verstrahlt sein wie die Russen selbst. Phänomenal!…

      2. Als Jugendlicher war ich völlig perplex, als man eine Aufnahme vom Skylab aus
        zeigte, auf der ein Londoner mit einer Times zu sehen war. Es war deutlich die
        Schlagzeile zu lesen. Es muß um 1973 gewesen sein. Ich gehe davon aus, dass
        sich die Technik in den 50 Jahren noch etwas verbessert hat.

        1. Dann wars wahrscheinlich eine Luftaufnahme. Stefan hat da recht, es ist aus physikalischen Gründen schon nicht möglich so hohe Auflösungen aus dem Weltall (100km+) zu bekommen. Das selbe Problem besteht auch bei optischen Mikroskopen. Da gibt es auch eine Grenze ab welcher weiter vergrößern nur Alles verschwommen macht. Aus diesem Grund benutzt man für besonders kleine Dinge elektronische Mikroskope, die noch viel kleinere Dinge gestochen scharf darstellen können jenseits der Möglichkeiten von optischen Geräten. Die elektronischen Mikroskope funktionieren aber nach einem anderen Prinzip, dass auf Satteliten so nicht anwendbar ist.

      3. Google earth hat aber auch keine bessere Auflösung als 10cm, eher so im Bereich 1m.
        Im militärischen Bereich ist eine so hohe Auflösung in der Regel auch gar nicht erforderlich. Nummernschilder braucht man da nicht lesen können. Wobei es auch spezialisierte Hochauflösungssatelliten gibt, die in einem sehr niedrigen Orbit unterwegs sind. Etwa 100km, die kommen schon noch auf Auflösungen deutlich unter 1m, aber haben auch ihre Nachteile. Nummernschilder lesen ist da aber auch nicht drin.

  4. Breaking News:
    Die ukrainische Gegenoffensive wird nach zwei Wochen wegen großer Verluste gestoppt, so ein neuer Bericht in der Wall Street Journal mit dem Titel: “Ukraine Runs Into Russian Air Superiority”.

    Im Artikel heißt es, dass die AFU mit einer ernsthaften russischen Luftüberlegenheit konfrontiert wurde – die russischen Luftstreitkräfte griffen Panzerkonvois mit westlicher Ausrüstung an und stoppten zahlreiche Angriffswellen. Darüber hinaus heißt es, dass die erreichten Fortschritte unwesentlich sind und “keine direkte Bedrohung für die russischen Hauptabwehrlinien darstellen”.

    Ich persönlich denke es grenzt an ein Verbrechen zwangsmobilisierte und nur notdürftig ausgebildete Soldaten ohne Luftüberlegenheit gegen die aufwändigste Verteidigungsanlage der Welt seit dem zweiten Weltkrieg zu schicken.

    1. Volle Zustimmung zum letzten Absatz.
      Ich denke die ukrainische Führung wird noch die ein oder andere Brigade verheizen.
      Die stoppen noch nichts.

    2. Also, dass kann ja gar nicht angehen! Laut “Welt” müßte die Ukrainische Armee
      doch schon durch Moskau durch sein und russische Soldaten dürfte es gar nicht
      mehr geben. Die Hardcore Kommentatoren beim Focus sagen das auch!
      Wirklich interessant was da solche Knallvögel wie ein Herr Grosch, Grahl oder
      Heinich der Erste oder Miller so von sich geben. Wenn´s jemand interessiert,
      dann bitte vor dem Essen die Focus online Seite aufmachen und in die Kommentare
      sehen.

    1. Interessanter finde ich das Video darunter: ein Leo (laut Text) fährt ungebremst auf einen brennenden Bradley.
      Irgendetwas scheint an dem Training nicht gestimmt zu haben…….

      1. Ja, sie demonstrieren ihre Entmilitatisierung und das vorsätzlich mit hunderten an Toten, die für diese Politik geopfert werden.
        Iran hat angeblich hypersonic Raketen und kurz danach kommt Israel mit einer Verteidigungswaffe!
        Bedeutet das nicht, dass ein paar Leute nasse Füsse bekommen?

      2. Aus vergangenen TV-Berichten über die grossartige Bundeswehr ist noch erinnerlich, dass die Ausbildung einer LEO-Panzerbesatzung bis zur Gefechtsreife mindestens ein Jahr dauert. Wie lange war die Ausbildung der Ukros?

    1. Und der Leser fragt sich:
      – wo ist denn nun diese Andromeda Segelyacht
      – und wo sind die sieben Russen und diese Ärztin und
      – wo ist der Pass und wo sind die Sprengstoffreste
      – oder ist das alles zusammen in die Luft geflogen
      – oder sind die sieben Ukrainer tatsächlich sieben Russen
      – und was werden sie als nächstes in die Luft jagen?

    2. Zitat: “Die New York Times vermutet, dass die Russen einen Tunnel im Betonsockel gesprengt haben, aber kann andere Möglichkeiten nicht ausschließen.”

      …müsste nicht statt “die Russen” … “der Putin” – höchstpersönlich, versteht sich von selbst stehen. Also die “New York Times” scheint etwas zu schwächeln mit ihrer CIA, MI6 Clowns.

      Ich vermute aber, dass der Stoltenberg oder der Garten-/Dschungel-Typ von der EU aber auch der Rötzer 😉 einen Tunnel im Betonsockel gesprengt haben, aber kann andere Möglichkeiten nicht ausschließen.

      Haha ihr seit witzig….

    1. Das sind Morale Patches Glow in the Dark zum Mut machen, früher gab’s nur die Volkssturmarmbinde für das letzte Aufgebot!

        1. Sach mal Russischer Hacker hast du noch deine Deutsch Staatsbürgerschaft und könntest du diese wieder zurückgeben. Oder kommst du nach dem Krieg zurück?

          1. Ich habe nicht die Absicht zurückzukehren. In Russland fühle ich mich viel wohler. Die Deutsche Staatsbürgerschaft musste ich nicht zurückgeben, nur den Behörden in Russland bescheid geben, dass ich über eine verfügte. Mittlerweile ist aber der Deutsche Pass bereits abgelaufen und ich habe ihn nicht wieder verlängern lassen. Theoretisch dürfte ich aber den Anspruch behalten denke ich, ehrlich gesagt ich weiß gar nicht ob er irgendwann erlischt oder erloschen wird.

            1. Nein, sie bleibt bestehen und es gibt eigentlich auch kein Verfahren, sie zu entziehen. Sie ist auch nicht an den Besitz eines gültigen Passes gebunden,

  5. Normalerweile lernt ein angehender Journalist, nachdem er freihändig und mit geschlossenen Augen den Stift vom Papier zu unterscheiden gelernt hat, bei Recherchen nach den Prämissen des Cui-bono-Prinzips vorzugehen.
    Es mag sein, dass mittlerweile die Formalausbildung im Narrativismus dies etwas überlagert hat und nicht mehr gehörige Beachtung findet.
    Aber weil schon ein Schuss davon in homöopathischer Dosis reichen würde, ist es etwas unverständlich, dass anscheinend so manche Journalisten dennoch daran scheitern.
    Wenn nichts mehr geht, macht man eben einen Reset und lädt die Verarbeitungsroutinen wieder neu. Denn Scheisse sieht u, U. wie Schokolade aus, wird aber anhand von Geschmack und oft auch Konsistenz wohl selten damit verwechselt.
    Sonst müsste das russische Vorgehen ja bei jedem Masochisten Neid und blankes Entsetzen wegen derart ausgeprägten Fähigkeiten auf diesem Gebiet hervorrufen.

  6. Da leisten sich ‘demokratische’ Staaten ein Paket mit hunderten Millionen oder ein paar Milliarden einen Staatsapparat Politik, Militär, Polizei, Geheimdienste, Justiz +++,
    um zu erfahren was ein obsoletes Magazin an Gerüchten in die Welt setzt.
    Also wenn son magazinchen alle anderen schlafenden Behörden nicht beim schlafen stört, dann sollten diese ganzen Schläfer weiter schlafen ohne Steuergelder zu vergeuden!

  7. Woran wir uns noch erinnern:

    Der Damm wurde wie auch die Antonov-Brücke von der Ukraine mit HIMARS bombardiert. Es waren die 2 Hauptversorgungswege für die russischen Truppen in Cherson und die AUF sagte, sie wollte den Damm sprengen, laut Röper.

    Cherson hatte sich zur

    https://de.wikipedia.org/wiki/Offene_Stadt

    erklärt – und wurde dann von der Ukraine angegriffen. Als die Bombardements und Lage immer heftiger wurden, zogen sich die Russen zurück und mit ihnen über 100.000 Bewohner von Cherson. Für diese Ukrainer interessiert sich natürlich Niemand unter den NATO-Kriegstreibern.

    Das habe ich einfach so mitbekommen ohne NYT zu lesen und werde das auch weiterhin nicht tun. Denn die NYT wird von vielen Zeitungen im US-Imperium kopiert, aber ist genau deshalb nicht neutral ,sondern ein PropagandaLautsprecher. Es würde sich eher lohnen sich mit den Texten kritisch auseinander zu setzen und sie nach einiger Zeit zu vergleichen, so was wie ein Bild-Blog.

    Die NYT lag schon oft falsch und vertrat die Linie der US-Geheimdienste und Regierung, z.B. bei WMD im Irak, beim Vietnam- und Koreakrieg usw. Genozide, an denen die USA beteiligt waren, fanden nie statt in der Zeitung, während sie passierten. Sie wollten immer wieder für die Regierung belastendes Material nicht veröffentlichen. Wenn ich mich recht erinnere haben sie Chris Hedges gekündigt.

    Wer den Damm gesprengt hat, werden wir vielleicht noch erfahren.

    Telling the truth on Delay (über Nordstream, Kremlin-Attacke, Lab-Leak als Beispiele)

    https://www.youtube.com/watch?v=Snd4FG55QxU

    Der letzte Satz:

    “…but have we gotten anywhere closer to the truth? Unclear. No.”

    Vieles wird ja nie korrigiert, z.B. was wurde von der falschen Berichterstattung über Russiagate in deutschen Medien korrigiert? Oder über die 4 Whistleblower der OPCW, die sagten, dass es in Syrien in Douma keine Sarin-Gas-Attacke gab, auch nicht Senfgas. was damals als Vorwand diente für Trump’s Befehl an die US AF die syrische Armee zu bombardieren? Darauf machte der Aktienkurs von Ratheon einen Sprung nach oben, weil da Cruise Missiles verwendet wurden und Trump wurde ausnahmsweise von CNN gefeiert – die ihn jetzt verteufeln.

    Oder wie viele Online-Medien werden ghost edited – inklusive der NYT, wenn ich mich nicht irre? Also es ändert sich onine einfach etwas, ohne dass das in einem Kommentar erwähnt wird.

  8. Interessanter Artikel von Roman Fillinger, Osteuropa-Korrespondent bei srf:

    Frontex soll in Moldau bei der Abwehr von ukrainischen Männern, die als “illegale Flüchtlinge” mit Ziel EU dem Wehrdienst entgehen wollten, geholfen haben. Illegaler Waffenhandel in der Ukraine: Laut Lars Gerdes, Vizedirektor der europäischen Grenzschutzbehörde Frontex, drohen die Waffen in die Hände von Terroristen zu gelangen. Zitat Gerdes: «Wir erwarten, dass es spätestens nach Ende des Ukraine-Kriegs einen Boom beim illegalen Waffenhandel geben wird. Wenn dann Kriegswaffen – Kalaschnikows, schwere Maschinengewehre, Sprengstoffe oder Handgranaten – kommen, hat das gefährliche Konsequenzen für die EU.»

    https://www.srf.ch/news/international/grenze-moldau-ukraine-das-organisierte-verbrechen-blueht-im-schatten-des-ukraine-kriegs

  9. RSaponkov sammelte Veröffentlichungen der populären ukrainischen Social Media Channels in welchen man darüber jubelte Kachovskaya Staudamm beschossen und getroffen zu haben. Er machte Screenshots von diesen Posts, die Tausendfach bejubelt, retweetert und geliked wurden.

    https://t.me/RSaponkov/5279

    Übersetzung:

    Ich habe alle Beiträge im “ХХ” und UA Insider von Juli 2022 (als Himars zum ersten Mal eingesetzt wurde) bis Anfang Juni 2023 gescreenshotted. Und hier sind detaillierte Berichte von den Veröffentlichungen, welche belegen, dass die AFU den Damm beschoss. Hier ist ein Screenshot, auf dem die feindliche westukrainische Öffentlichkeit über den Treffer auf der Dammbrücke jubelt, Screenshot 01. Die ukrainische Propaganda brüstet sich damit, dass sie die Brücke getroffen haben, dass die Brücke beschädigt wurde , dass sie das Wasserkraftwerk und den Damm getroffen haben usw. usf. Sie jubeln, dass sie die Schleusen des Wasserkraftwerks getroffen haben (Screenshot 08). Das sind Terroristen ohne Bremsen. Selbst ISIS in Syrien hat auf Angriffe auf einen Staudamm verzichtet.

    Als Nächstes füge ich einen Screenshot bei, auf dem sich die ukrainische Propaganda jubelt, dass sie die Dammbrücke und das Wasserkraftwerk getroffen haben. In jedem Screenshot freuen sie sich über Treffer des Wasserkraftwerks. Sie freuen sich, dass die Brücke nicht mehr benutzt werden kann, und bedauern, dass sie noch steht.

    Insgesamt werden 35 Bombardierungen des Kakhovska erwähnt, wobei es nicht um 35 Raketen, sondern um 35 Angriffe mit mehreren Treffern bei jedem Angriff geht. Manchmal gab es mehrere Angriffe an einem Tag, die Screenshots zeigen dies. Im Juli 7 mal (08, 11, 18, 20, 24, 29,30), im August 8 mal (07, 10,12, 18, 22, 24, 28, 29), im September 10 mal (07, 14, 19, 20, 22, 23, 24, 25, 26, 29), im Oktober 5 mal (02, 05, 21, 23, 28), im November 4 mal (2, 06, 10, 11), im Januar 1 (03.01).

  10. Russische Militärsanitäter retten einen verwundeten AFU-Kommandeur.

    RVvoenkor

    Das ukrainische Kommando warf seine Soldaten in der Nähe von Orekhovo ohne Panzer-Unterstützung in die Schlacht*. Von seiner Einheit von 120 Mann überlebten 3 (!). Der verwundete Zugführer wurde dringend medizinisch behandelt.

    * Anmerkung: Leoparden werden nun geschont und nicht mehr an vorderster Front eingesetzt

  11. Es ist richtig, einige Gebiete an die Russen abzugeben – Oberstleutnant der GUR über Friedensgespräche mit Russland. Denis Desyatnik sagte, dass Donbas und Luhansk im Austausch für den Frieden aufgegeben werden könnten.
    “Dies ist ukrainisches Territorium, aber die Bevölkerung ist komplett pro-russisch, die Menschen dort können nicht ausgetauscht werden”, betonte der realistische Geheimdienstler.

    RVvoenkor

    1. Na das hätte man auch schon vor acht oder so Jahren haben können. Ohne zehntausende Tote. Oder man hätte auch Minsk II umsetzen können, dann wäre die Ukraine noch ganz.

      1. Tja…

        wenn man es so betrachtet, hätte der Westen die blutige Machtergreifung in Kiew im Februar 2014 nicht politisch und finanziell unterstützt und damit ermöglicht, wäre auch die Krim nicht davon gelaufen.

  12. Ukrainische Medien berichteten in diesem Jahr zumindest zweimal, dass “die Okkupanten” am Kachowka-Damm sehr viel Wasser ablassen.
    Hier ein Bericht vom 11. Februar, in dem behauptet wurde, dass dadurch der Wasserspiegel im Kachowka-Stausee seit Dezember um 2 Meter gesunken sei, von 16 Meter auf 14 Meter.
    > https://www.stopcor.org/section-suspilstvo/news-shlyuzi-kahovskoi-ges-vidkrito-rosiyani-aktivno-skidayut-vodu-suputnikovi-foto-11-02-2023.html

    Und noch ein Artikel vom 17. Mai zum selben Thema:
    > https://www.dsnews.ua/politics/rossiyane-otkryli-shlyuzy-kahovskoy-ges-i-zatopili-svoi-pozicii-smi-17052023-479671

    Dann noch ein Clip vom 18. Mai vom gegenwärtigen ukrainischen Einheitsfernsehen “Freedom”. Der “Experte Martinenko sagt da zur Öffnungs der Schleusen:
    “Die Okkupanten denken sich jeden Tag etwas Neues aus.” “Die Okkupanten haben den Kachowka-Damm beschädigt und nun ernten Sie die Folgen dieses Vorgenens, denn der Kachowka-Stausee beginn langsam den Kampf für die Befreiung unserer Erde von den Okkupationstruppen.”
    > https://www.youtube.com/watch?v=c7jk6JH8KRQ

    Abgesehen davon, dass der deutsche Leser auf diese Weise einen Eindruck vom Niveau der Kiewer Propaganda erhält, gibt der Kiewer Experte notgedrungen den Grund für die Schleusenöffnungen an.
    Die durch Himars-Beschuss im letzten Jahr beschädigten Schleusen drohten dem Wasserdruck nicht mehr standzuhalten, weshalb Stauwasser abgelassen wurde.
    Ob für den Zusammenbruch des Damms allein vorherige Beschädigungen verantwortlich sind kann ich natürlich nicht sagen. Ich kann auch nicht sagen, warum Moskau solche Fakten nicht in die Öffentlichkeit trägt und man sie sich stattdessen auf ukrainischer Seite zusammensuchen muss.

    Ich habe auf ukrainischer Seite aber noch andere interessante Fundstücke entdeckt. Diesmal nicht beim Einheitssender “Freedom”, sondern im Videoblog des ukrainischen Mainstream-Journalisten Alexander Schelest.
    Zunächst interviewte Schelest am 6.6. zum Zusammenbruch bzw. der Sprengung des Kachowka-Damms Kost Bondarenko, einen bekannten ukrainischen Politologen.
    Der erklärte zunächst, dass die verantwortliche Partei es selbstverständlich nicht zugeben werde, also bleibe notgedrungen nur das römischen Prinzip “cui bono?” zur Orientierung. In der gegenwärtigen Situation müsse man nun offen eingestehen, dass die Ukraine durch die Sprengung des Damms Vorteile sowohl militärischer Art als auch politischer Art erhält. Darauf hakte der Journalist Schelest ein und erinnerte Bondarenko daran, dass beide immerhin Ukrainer seien, also den offiziellen Angaben vertrauen müssten und sich im Rahmen der geltenden Gesetze zu äußern hätten. Und schlug Bondarenko vor, einen neuen Anlauf zu nehmen und die Vorteile und Nachteile für beide Seiten abzuwägen.
    Daraufhin nannte Bondarenko vier “ukrainische Vorteile”:
    Die ukrainischen Truppen könnten nach dem Ablaufen des Hochwassers aunfacher den Dnepr forcieren, u.a. deshalb, weil die russischen Minenfelder und andere Befestigungen auf der Ostseite des Dneprs weggeschwemmt worden seien.
    Die Krim (und die ebenfalls bewässerten Gebiete am Asowschen Merr, die von Russland gehalten werden) könne nun nicht mehr mit Wasser aus dem Dnepr versorgt werden.
    Die Kühlwasserversorgung des Zaporozher Atomkraftwerks, die aus dem Stausee erfolgte, sei gefährdet.
    Und viertens zeige die Sprengung der Zivilbevölkerung, dass die russische Armee nicht in der Lage sei, in dem Gebiet, das sie kontrolliere, die Ordnung aufrecht zu erhalten.
    Nachteile für die Ukraine könne er nicht entdecken.
    > https://www.youtube.com/watch?v=s9Cq3nGVGCI

    Ich dachte ich höre nicht recht.

    Am nächsten Tag interviewte Schelest einen ukrainischen Militärexperten, den Oberst a.D. Sergej Grabski und fragte ihn eingangs, welche militärischen Folgen denn die Sprengung habe. Grabski antwortete: Keine.
    Dann erklärte er, die ukrainische Seite habe zwar Informationen darüber erhalten, dass die russische Seite den Damm vermint habe, was Budanow (!) öffentlich gemacht habe, aber damit, dass die Okkupanten ihn nun sprengen würden, habe nicht gerechnet werden können.
    Und anschließend fielen ihm doch noch militärische Folgen ein und zwar nur Nachteile, die sich für Russland aus der Sprengung ergeben.
    Da die rechte Seite des Dnepr-Ufers wesentlich höher sei als die linke, treffe die Flutwelle fast nur die russische Seite. Auf der linken, russischen Seite habe der Gegner drei Verteidigungslinien errichtet, habe Gräben ausgehoben und Minenfelder angelegt und das alles werde nun weggeschwemmt.
    Die Ukraine habe nie vorgehabt, den Dnepr südlich des Kachowka-Damms zu überwinden, weil ihr dazu die Mittel fehlten. Sie habe natürlich auch nie vorgehabt, den Damm zu sprengen, weil dies laut Genfer Konvention ein Kriegsverbrechen sei. Die russischen Okkupanten hätten nun nicht nur aller Welt ihre wahre Natur gezeigt, sondern sich auch gewaltig ins eigene Fleisch geschnitten.
    Die russische Armee müsse nun ihre gesamte Verteidigung in dem Abschnitt umstellen bzw neu errichten und zwar in längerfristig morastigem Terrain.
    Der Gegner habe sich auch deshalb ins eigene Fleisch geschnitten, weil die Überschwemmung die Kinburn-Halbinsel erreicht habe (eine Landzunge im westliche Vorland der Krim).
    > https://de.wikipedia.org/wiki/Kinburn-Halbinsel
    Der Gegner müsse seine Truppen von der überschwemmten Landzunge abziehen, wodurch ukrainische Truppen vorrücken und leichter die Krim beschießen könnten.
    Es sei vermutlich russische Militärtechnik im Überschwemmungsgebiet weggeschwemmt oder beschädigt worden. (LOL, können die Russen nicht einmal ihren Truppen Bescheid sagen, bevor sie sprengen?)

    An dieser Stelle hakt Schelest ein und zitiert den ukrainischen General Najew, der erklärt habe, dass ukrainischer Militärtechnik im Überschwemmungsgebiet nichts geschehen sei, weil Kiew schon vorher von den russischen Plänen erfahren habe. LOL

    Grabski erkärt nun, dass die Sprengung und ihre Folgen dafür gesorgt hätten, dass kein Angriff mehr auf die ukrainische Dnepr-Seite zu befürchten sei, was Truppen freisetze.
    Abschlussatz von Grabski zu diesem Thema: “Wir können also schlussfolgern, dass der Gegner uns geholfen hat, objektiv geholfen hat.” (Dreimal LOL)
    > https://www.youtube.com/watch?v=9jcJsxWg4WA

    Ist etwas lang geworden.

    1. In Odessa hat man den Menschen empfohlen nicht im Meer zu baden, weil ‘angeblich’ vermehrte Giftstoffe gemessen wurden. Wie kann ein Süßwasser Stausee, der für Mensch & Natur gedacht war, aufeinmal giftig werden?
      Das richt sehr nach Geheimdienste…

      1. kann schon sein. Es hat ja Überschwemmungen gegeben. Da stand Alles mögliche im Wasser. Friedhöfe. Lagerhallen. Industriegebäude.

        1. Die gesamte Fläche wird wohl ein ‘paar Jahre’ benötigen um sich zu erholen. Dann bleibt noch die Frage, wie das Grundwasser kontaminiert ist. Wer auch immer für diese Schweinerei verantwortlich ist, hat der Natur mal wieder richtig zugesetzt.
          Die Ackerflächen dürften brach liegen, Arbeit, Einkommen, etc. fallen weg…

          1. Die eigentliche Katastrophe ist jetzt gar nicht die Überschwemmung, sondern das Austrocknen des Stausees. Der Stausee versorgte mehrere Regionen mit Wasser, einschließlich der Krim. Die Folgen sind noch gar nicht abschätzbar, aber es wird ohne Zweifel zu Trockenheit und Wassermangel führen. Ein weiteres Problem ist das AKW Zaparoschja. Da drohen die Kühlbecken trocken zu werden, was mittelfristig ein Problem werden könnte.

  13. Hm, ist der Herr Desyatnik noch in der Ukraine? Dann ist es mutig, so was zu sagen.

    Übrigens hat Kiwa (ehemaliger Rada-Abgeordneter, im russichen Exil) gesagt, dass Budanow im Koma gestorben ist, laut Informanten aus der ukrainischen Botschaft in Berlin. Ich halte Kiwa nicht für den vertrauenswürdigsten, aber es könnte hinkommen, auch dass er noch Kontakte in die Botschaft hat. Dort hat man vom Tod Budanows, wenn dem so war, gewiss erfahren, und darüber dürfte auch getratscht worden sein.

  14. Die Gewinn und Verlust Analyse zeigt, dass die Russen mehr als die Ukraine verlieren. Die Russen werden also nicht so dumm sein und der Ukraine einen Vorteil verschaffen.
    Durch Augenzeugenberichte wurde bestätigt, dass die Ukraine schon seit Beginn des Krieges den Staudamm beschossen hat, die Absicht besteht also schon lange. Warum sollten die Russen sich also selbst ins Knie schießen? Das macht keinen Sinn.

  15. Wenn es von einem Ereignis zwei sich ausschließende Versionen gibt und eine davon ist eine offizielle amerikanische, dann ist eigentlich fast ohne Prüfung klar, dass diese falsch ist. Gab es für die Zeit seit WKII wenigstens Ausnahmen von dieser Regel? Mir fällt auf Anhieb nichts ein. Vielleicht die Mondlandung. Aber da sind die Behauptungen, dass die Amis nicht da waren – und doch, sie waren oben – erst sehr viel später aufgetaucht. Zuletzt sind diese obskuren Ideen auch nur Ausdruck der gar nicht obskuren Erfahrung, dass sie manische Lügner sind.
    Wo jemals sich ein Mensch trotzdem entscheidet, einer offiziellen amerikanischen Version zu folgen, muss es besondere Gründe auf Seiten des Rezipienten geben. Vernünftig davon ist keiner.
    Daher ist wieder einmal zu erwähnen, dass sie 911 selbst inszenierten und wenn auch noch nicht bewiesen werden kann, wie sie es gemacht haben, so ist schon lange sicher, dass es nicht so war, wie sie es selbst beschreiben.

  16. So einfach ist das nicht: wenn ich da in dem Tunnel eine Sprengladung zünde, dann geht die Druckwelle nach beiden Seiten weg. Der Druck baut sich erst auf, wenn die Druckwelle die Enden des Tunnels erreicht. Wenn es so war, würde der gesamte Staudamm auf ganzer Länge in die Luft fliegen. Was nicht der Fall war, wie man auf den Bildern erkennt.
    Der Tunnel liegt natürlich tief in der Erde, im Fundament, sonst würde er ja die Konstruktion schwächen. Wenn es den Russen nun gelungen sein soll, dort nur ein Teilstück zu sprengen, dann gibt das eine richtige Zahnlücke, die man in der Strömung sehen könnte. Man sieht nichts.
    Sie haben dort bei der NYT vom Sprengstoff offenbar genau so viel Ahnung wie von der Geopolitik. Nämlich keine.

    1. Bitte noch Mal die Grundlagen der Physik bzgl. Ausbreitung von Druckwellen, Wirkung von Sprengladungen (bzw. Explosionen) studieren und anschließend vor allem den ersten Absatz des Beitrags auf Korrektheit und etwaige Widersprüche zu den physikalischen Grundlagen prüfen. Danke.

        1. “So einfach ist das nicht: wenn ich da in dem Tunnel eine Sprengladung zünde, dann geht die Druckwelle nach beiden Seiten weg. Der Druck baut sich erst auf, wenn die Druckwelle die Enden des Tunnels erreicht. Wenn es so war, würde der gesamte Staudamm auf ganzer Länge in die Luft fliegen.”

          Nehmen wir an der Tunnel verläuft gerade (und ist ohne Winkel oder Krümmung bzw. etwaige vorhandene Krümmungen und Winkel wären zu vernachlässigen) und die Druckwelle geht entlang der Längsrichtungen des Tunnels in beide Richtungen weg. Nehmen wir weiter an, dass beide Tunnelenden verschlossen sind (da, falls die beiden Tunnelenden offen wären bzw. gewesen wären, die Druckwelle durch die beiden Tunnelenden dann ins freie hätten “entfleuchen” können) und sich an beiden Tunnelenden deshalb ein Druck aufbaut.

          Warum müßte dann der gesamte Staudamm auf ganzer Länge in die Luft fliegen? Würde der (angenommene) Druckaufbau an den beiden Enden des Tunnels (welche mit den beiden Staudammenden übereinstimmen könnte) dann nicht eher dafür sprechen – nach ihren Darlegungen – dass es an den Staudämmen an den beiden Längspositionen an denen sich die Tunnelenden befinden zu einer Zerstörung des Staudamms kommen müßte (wobei hier dann noch die Frage wäre, ob die Zerstörung auch “vertikal” von dem jeweiligen Tunneleingang/Tunnelende bis zur Spitze des Staudamms verlaufen müßte oder nicht)?

          Ob nun innerhalb des Tunnels nur an einer Position Sprengstoff platziert und zur Explosion gebracht wurde oder ob hier an mehreren Stellen Sprengstoff (strategisch platziert wurde) und zur Explosion gebracht wurde, ist natürlich dann noch offen. Nehmen wir aber – als einfachsten Fall an – dass nur an einer Stelle im Tunnel Sprengstoff platziert worden war und zur Explosion gebracht wurde. Neben den beiden Tunnelenden wäre dann noch zu überlegen, was an der Position des Staudamms passiert wäre, wo sich der Sprengstoff befunden hatte. Klar wir haben angenommen, dass die Druckwelle sich nur entlang der Längsrichtungen des Tunnels ausgebreitet hat, aber dann muss man überlegen, ob sich entstandende Druckwelle gesagt hatte “hmm, näh, nach oben und unten befinden sich Tunnelboden bzw. Tunneldecke und in der Nicht-Längsrichtung befinden sich direkt die beiden Tunnelwände, deshalb breite ich mich nur entlang der Längsrichtung des Tunnels aus” oder ob die Druckwelle nicht eher fast direkt auf die Tunneldecke, Tunnelboden und die beiden Tunnelwände gestoßen wäre und dort dann direkt etwas Energie auf die Wände, Boden und Decke übertragen hätte, welche dann zumindest für Zerstörungen dort an Wänden, Boden und Decke gesorgt hätte.

          Wenn man dann zusätzlich annimmt, dass eben zumindest an den beiden Tunnelenden zu einem Teileinsturz des Dammes gekommen wäre, so könnte man überlegen, dass es eben auch an der Stelle der Sprengstoff Explosion auch zu einem Teileinsturz gekommen wäre. Womit es dann an drei Stellen zu Einstürzen gekommen wäre. Aber auch dieses hätte eben noch nicht bedeuten, dass es eben der gesamte Staudamm auf ganzer Länge in die Luft geflogen wäre, sondern hätte von weiteren Faktoren abgehangen, nur weil an einem längeren Damm nun drei Stellen weggesprengt worden wäre, heißt nämlich noch nicht, dass auch der restliche Teil des Dammes nun nachfolgend “einstürzt” oder mit weggesprengt werden würde.

          Soll heißen, auch ohne näheres Eingehen auf Druckwellen (bzw. “blast waves”), verschiedene Sprengstofftypen und die dazugehörigen verschiedenen Typen von Energien, welche bei einer Sprengung/Explosion freigesetzt werden, und ohne auf andere Dinge (und die zugehörigen physikalischen Grundlagen) einzugehen, halte ich die Aussagen von dir (oder von mir aus auch ihnen) nicht für fundiert. Ansonsten hängen vieles auch von der Größe der Sprengladung, der Struktur der Konstruktion und wie sich die Damm-Konstruktion verhält, wenn man gewisse Teile der Konstruktion nun entfernt – ähnlich wie bei “Jenga” – oder teilzerstört oder die Integrität beschädigt wird, ab.

          “Der Tunnel liegt natürlich tief in der Erde, im Fundament, sonst würde er ja die Konstruktion schwächen. Wenn es den Russen nun gelungen sein soll, dort nur ein Teilstück zu sprengen, dann gibt das eine richtige Zahnlücke, die man in der Strömung sehen könnte. Man sieht nichts.”

          Wieso muss man Lücken im Damm, welche unter der Wasseroberfläche liegen, nun erkennen können? Kann man alle Strömungen von Wasser (mit Strömungsrichtung) von der Wasseroberfläche aus erkennen? Gibt es unter Umständen bei Gewässern, welche eher “trübe” sind (und bei denen man eher nicht bis auf den Grund des Gewässers sehen kann), vielleicht auch, wenn man annimmt, dass man normalerweise mit bloßen Auge beliebige Strömungen erkennen kann, Probleme nun wirklich die Strömungen zu erkennen?

          Abschließend: Die Aussage im Artikel, dass die Betonblöcke (des Staudamms) von außen eigentlich unmöglich zerstört werden könnten, halte ich für eine klare Übertreibung. Sofern es eine Sprengung – egal von wem (wobei ich als Täter auf Einhörner tippen würde 😉 ) – am Staudamm gab, so halte ich neben einer Anbringung von Sprengladungen im Tunnel, auch eine Anbringung von Sprengstoff (Sprengladungen) unter (!) dem Staudamm (und damit auch unter dem Fundament) als auch eine Anbringung von Sprengladungen an den Außenseiten des Staudamms für möglich (im letzteren Falle unter Umständen mit “Bohrungen” am Staudamm, um dann Sprengstoff in die “Bohröffnungen” zu stecken), genauso wie ich eine Anbringung von Sprengladungen, mit denen man normalerweise vertikale Löcher tief in die Erde sprengt (“Richtungssprengungen”), aber in diesem Falle für eine “horizontale” Sprengung durch den Staudamm genutzt worden wäre, nicht gänzlich ausschließen würde.

          ps. Ausnahmsweise habe ich Mal einen anderen Nickname verwendet. Eine weitere Antwort von mir zu diesem Thema wird es allerdings nur entweder auf die dreimalige Intonation von “Beetle Juice” (oder alternativ eines etwas kreativeren Name-Callings) oder dem Zeigen von etwas Sachkenntnis zu dem Thema Ihrerseits geben.

          pps. Geschrieben von jemand dessen Bildung in Einbildung (welches auch eine Bildung ist) auf einer Baumschule erlangt wurde und dabei eine echte Kornifere war (wobei Korniferen nicht mit Koryphäen verwechselt werden sollten).

  17. Das ist wirklich schrecklich, wird bei uns im TV natürlich nicht gezeigt
    Florence Gaub sieht das anders, nach ihrer Meinung gehen die Ukrainer mit Hurra in den Feldzug. So etwas wird hier im TV verbreitet.

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