
Russlands Schattenflotte in Aktion oder Routinehavarien?
Am Sonntagnachmittag, dem 26. Januar 2025 setzte Schwedens Küstenwache das Handelsschiff Vezhen der Bulgarischen Meeresflotte (BMF) fest. Der unter maltesischer Flagge fahrende Schüttgutfrachter war zwei Tage zuvor vom russischen Ostseehafen Ust-Luga mit Ziel Uruguay ausgelaufen, nun liegt er mit seiner Kunstdünger-Ladung auf unbestimmte Zeit im schwedischen Hafen Karlskrona vor Anker.
Schwedens Staatsanwaltschaft ermittelt gegen die aus bulgarischen Offizieren und Matrosen aus Myanmar bestehende Besatzung wegen Sabotageverdachts, soll Vezhen doch das optische Unterwasserkabel der lettischen Rundfunkgesellschaft LVRTC zwischen Lettland und der schwedischen Insel Gotland gekappt haben.
Nicht nur russlandkritische Politiker und Kommentatoren in Bulgarien argwöhnen, der Schüttgutfrachter könne Teil von „Russlands Schattenflotte“ sein. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz wertete den Vorfall als Warnung, „welche Bedrohung von der russischen Schattenflotte ausgeht“.
Als Russlands Schattenflotte bezeichnen westliche Politiker und Medien Handelsschiffe, die unter Flaggen unterschiedlicher Nationen fahren, um im Auftrag Russlands Öl-Transporte durchführen, die von der EU sanktioniert sind. Zudem stehen sie im Ruch, im Vollzug einer angenommenen „hybriden Kriegsführung“ Russlands gegen die NATO kritische Seeinfrastruktur wie submarine Strom- und Datenkabeln zu beschädigen.
Sabotage eher unwahrscheinlich
Dass dies für die Vezhen zutrifft, scheint zweifelhaft. Ihre Reederei, die BMF, ist im Besitz der Gebrüder Kiril und Georgi Domustschiev. Die reichsten Bulgaren sind in ihrem Land nicht unumstritten, bisher aber nicht durch anti-westliche Umtriebe aufgefallen. Durch wirtschaftliche Unternehmungen in den Bereichen Pharmazie, Transport und Medien sind sie zu Milliardären geworden. Kiril Domustschiev ist zudem Eigner des FC Ludogorets, Bulgariens aktueller Fußball-Serienmeister.
Kapitän und Besatzung der Vezhen bestreiten die absichtliche Kappung des Kabels. In der Nacht von Samstag auf Sonntag, so erklären sie, hätten sie sich auf stürmischer See mit bis zu drei Meter hohen Wellen befunden. Erst am nächsten Morgen hätten sie festgestellt, dass sich ein Anker gelöst habe. Es sei möglich, dass er das Unterseekabel gerissen habe, auf keinen Fall aber sei dies mutwillig geschehen. BMF-Geschäftsführer Aleksandar Kaltschev beteuerte gegenüber dem Bulgarischen Nationalen Radio (BNR), sein Unternehmen habe „mit der russischen Schattenflotte nichts zu tun“, der Vorfall werde „politisch ausgenutzt.“
In der Bulgarischen Volksversammlung sprach Lena Borislavova, Abgeordnete der erklärtermaßen euro-atlantisch orientierten liberalen Partei „Wir setzen den Wandel fort“ (PP), am vergangenen Donnerstag tatsächlich von „verbrecherischen Handlungen unserer Bürger zugunsten eines ausländischen Aggressors“. Sie forderte von der Staatlichen Agentur für Nationale Sicherheit (DANS) Aufklärung darüber, ob sie über Informationen verfüge, dass „bulgarische Bürger von einem fremden Staat angeworben worden“ seien? Mit Verweis auf die in London wegen Spionage für Russland angeklagten Bulgaren und Bulgarinnen führte Borislavova aus, Bulgarien sei bereits des öfteren in Affären verwickelt gewesen zugunsten des „Putin-Regimes“. Der Reputation des Landes sei dies abträglich und gefährde „die nationale Sicherheit“.
Laut DANS-Chef Plamen Tontschev hat Bulgariens wichtigster Geheimdienst aber „keine Hinweise auf einen durch die Besatzung der Vezhen durchgeführten Sabotageakt“.
Bei ähnlichen Vorfällen mit gekappten Strom- und Datenkabeln auf dem Grunde der Ostsee, waren Ende des vergangenen Jahres jeweils russische und chinesische Schiffe der mutwilligen Zerstörung im Auftrag des Kremls verdächtigt worden. Zu Beginn dieses Jahres hat die NATO deshalb ihre Baltic Sentry-Mission aufgenommen. Sie werde, so NATO-Generalsekretär Mark Rutte, „die militärische Präsenz der NATO in der Ostsee zum Schutz kritischer Infrastrukturen verstärken“ und „die Fähigkeit der Bündnispartner verbessern, auf destabilisierende Handlungen zu reagieren“.
Im November 2024 hatte Kremlsprecher Dmitri Peskow die Verdächtigungen der Sabotage als „absurd“ und „lächerlich“ zurückgewiesen. Und auch das chinesische Außenministerium dementierte damals jegliche Beteiligung.
Während europäische Behörden und Politiker aber weiterhin eine mutwillige Zerstörung submariner Infrastruktur aus politischen Gründen durch „Russlands Schattentanker“ argwöhnen, zitierte ein Artikel der Washington Post (WP) jüngst Beamte der US-Geheimdienste mit der Schlussfolgerung, die im November und Dezember 204 beschädigten Kabel seien „nicht absichtlich zerschnitten worden“. Mit der Untersuchung der Fälle befasste Experten hätten „keine Beweise dafür gefunden, dass die Schiffe, die im Verdacht standen, Anker über die Kabel zu ziehen, von Moskau gesteuert wurden oder dass sie die Kabel absichtlich beschädigten“. Stattdessen deuteten „Geheimdienstinformationen darauf hin, dass Unfälle auf See die wahrscheinliche Ursache seien“ (Durchtrennte Ostseekabel waren keine russische Sabotage, sollen Geheimdienste sagen).
Während deutschsprachige Medien im vergangenen Jahr aber ausführlich und in Tiefe über die Kabelschäden und vermeintliche Verdachtsmomente gegen die „russische Schattenflotte“ berichteten, fanden die von der Washington Post kolportierten neuen Ermittlungserkenntnisse nur spärlichen medialen Niederschlag.
Dass die politisch motivierte Suche nach Schuldigen für Kabelschäden kein europäisches Ostsee-Phänomen ist, zeigt dieser Tage der Konflikt zwischen Taiwan und China über die Kappung eines submarinen Fiber-Optik-Kabels in der Nähe des taiwanesischen Hafen Keelung im südchinesischen Meer. Taipeh macht dafür den chinesischen Frachter Shunxing-39 verantwortlich, Peking weist die Beschuldigung als „haltlose Annahme“ zurück.
Jährlich gebe es „weltweit über hundert Vorfälle von Schäden an optischen Unterwasserkabeln, bei denen es sich häufig um Seeunfälle“ handle, erklärte der Sprecher des Büros für Taiwan-Angelegenheiten des Staatsrates der Volksrepublik China Chen Binhua dazu.
Expertin: Wöchentlich gehen „weltweit zwei bis vier Unterwasserkabel kaputt“
Raymond Powell, US-Luftwaffen-Oberst und Gründungsdirektor des SeaLight-Projekts am Gordian Knot Center for National Security Innovation der Stanford University, kommentierte den Vorfall mit Shunxing-39 aber als ein „neues Element in Pekings anhaltendem Grauzonenkrieg gegen Taiwan“. China nutze die Schwächen von Taiwans Position als auf Seehandel und Kommunikation angewiesener Inselstaat aus und verstecke „sich hinter Handelsschiffen unter Billigflaggen wie Tansania und Kamerun, um die Schuld von sich zu weisen“.
Powell glaubt im Bereich der Unterwasserkabel eine „sich entwickelnde Zusammenarbeit zwischen Russland und China“ zu erkennen. Peking könne „Moskau in seinem fernen europäischen Kampf heimlich unterstützen“ und Russlands Schiffe könnten „vor der Küste Taiwans verdächtige Aktivitäten durchführen“. Kabel- und Pipeline-Sabotage hält der Oberst für „mehr als bloße Belästigung“, sie sei eine „Erinnerung daran, dass Peking seinen Feinden weitaus mehr Schaden zufügen kann, sollte es sich dazu entschließen“. Die jüngsten Ereignisse sollten die „Regierungen und privatwirtschaftliche Anbieter darauf aufmerksam machen, dass der Meeresboden nicht mehr vor bösartigen Akteuren geschützt ist“, rät Raymond Powell.
Eine davon grundsätzlich verschiedene Einschätzung hat Lane Burdette, Forscherin des Datenproviders für die Telekommunikationsindustrie TeleGeography. Die böswillige Beschädigung von submarinen Kabeln hält sie zwar „nicht völlig für ausgeschlossen, aber auch nicht für besonders wahrscheinlich“. Kabelbrüche seien „nichts Ungewöhnliches“, kämen stattdessen ständig vor, wöchentlich gingen „weltweit zwei bis vier Unterwasserkabel kaputt“, so die Expertin von TeleGeography, das eine eigene Datenbank zu Kabelfehlern unterhält.
Zu Schlagzeilen führen Kabelstörungen laut Burdette erst dann, wenn sie zum Ausfall von Elektrizitätsversorgung oder Kommunikation führen oder sie sich „an geopolitischen Brennpunkten“ ereignen. Da die meisten Telekommunikationsanbieter Netzwerkredundanz pflegten, die sicher stelle, „dass beim Ausfall eines Kabels ein Netzwerk reibungslos über andere Kabel läuft, bis der Schaden behoben ist“, höre man von Kabelfehlern selten.
In der Regel würden Kabelbrüche durch „externe Aggression“ verursacht, damit sei aber lediglich gemeint, „dass Kabel nicht von alleine einen technischen Defekt erleiden, sondern durch äußere Einwirkungen beschädigt werden“. Dies geschehe zumeist „aufgrund von Fischereiausrüstung, normalen Ankersetzungen oder Naturkatastrophen wie Unterwassererdbeben. Staatlich geförderte Sabotage ist laut Lane Burdette von TeleGeography dagegen äußerst selten, „die meisten öffentlich bekannten Beispiele sind Jahrzehnte alt“, sagt sie.
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„Russlands Schattenflotte in Aktion oder Routinehavarien?“
Warum kommt man nicht auf das Naheliegendste? Warum nicht angelsächsische Geheimdienste in Aktion? Um weiter gegen Russland zu stänkern und den Konflikt zu eskalieren, da er in der Ukraine ja keinen Erfolg hatte.
Und wann kommt eigentlich endlich die Aufklärung über Nordstream?
Hat Trump da nicht was versprochen?
Ist die Ostsee nicht per se die Badewanne der NATO, einer NATO der daher nichts entgeht was sich in der Ostsee abspielt? *grins*
Früher – zu Martin Luthers Zeiten – war es „der Teufel“ – heute ist an allem „Putin“, oder „Der Russe“ schuld….
Verflixt, jetzt ist mir das Salz in den Tee gefallen – „Der Teufel“ äehm „Putin“ war’s 😉
Amüsierte Grüße
Bernie
und meine Bratkartoffeln sind gestern etwas zu schwarz geworden, daran ist Putin auch schuld, war fuer einen Moment abgelenkt ….
zukuenftig rufen Eltern ihren Kindern zu:
„wenn du nicht brav bist, rufe ich den Putin“
Eben 😉
Kabbelei halt🤗
Diese „plötzlich“ auftauchenden Kabelbeschädigungen gab es wohl schon immer, sie waren bisher aber allenfalls lästig und kaum eine Meldung wert. Jetzt aber sind sie nützlich geworden. Sie dienen als Rechtfertigung für die militärische Präsenz der NATO in der Ostsee.
Ich muss hinzufügen, dass ich mit der Arbeits- und Denkhypothese unterwegs bin, dass der Westen einen Krieg gegen Russland plant. Also diesen nicht nur für unausweichlich hält, sondern sogar für erforderlich, ihn tatsächlich will. Das darf dem Volk so direkt nicht verkauft werden. Auch wenn vieles heute automatisiert geschieht, aus der Ferne, so braucht es ja dennoch weiterhin Soldaten, die Schützengräben besetzen. Ich las irgendwo – im „Operationsplan Deutschland“? – die NATO würde mit ca. 1000 Toten täglich rechnen, sollte es zur Fiktion eines Krieges mit Russland kommen. Aber zum Sterben hat das Volk in der Regel keine große Lust. Deshalb ist die ständige Arbeit am Feindbild wichtig, deshalb werden Rechtfertigungen benötigt. Kabel gehen kaputt? Klar, der Russe war’s. Jetzt schicken wir die Marine – und ziehen sie auch nicht mehr zurück. Wir tragen keinerlei Verantwortung! Es ist der da drüben. Wenn wir nicht sterben wollen, müssen wir uns vorwärtsverteidigen. Treibt Sport! Macht mit!
Weiterhin möchte ich hinzufügen, dass Russland einen Krieg begonnen hat. Wenn ich daher schreibe, dass der Westen einen Krieg gegen Russland plant, ist das natürlich irre. Das vertauscht den Täter mit dem Opfer. Vielleicht müsste ich genauer schreiben: Der Westen plant einen Antwortskrieg, einen Verteidigungskrieg, einen Schutzkrieg, einen Krieg, der für erforderlich gehalten wird, um Frieden herzustellen. Aktuell schnell alles einfrieren, dann aufrüsten, dann: Auf in den Friedenskrieg!
Vielleicht möchte der Westen aber nicht nur reagieren, sondern auch aktiv seine Hegemonialherrschaft bewahren? Dann kämen noch andere Überlegungen hinzu. Dann wäre Kriegsmotivation auch die Beseitigung eines Konkurrenten? Betreibe ich abermals Täter-Opfer-Umkehr?
Ich verstehe nicht mehr alles, manchmal versagen meine Erklärungsmodelle, insbesondere ist mir die zynische Opferbereitschaft der Kriegstreiber kaum begreiflich. Es hätte Frieden bereits geben können, zunehmend wird das schwieriger. Vermutlich denkt man „da oben“, dass geopolitisch in den nächsten 5 bis 10 Jahren über die nächsten 100 Jahre und mehr entschieden wird. Dafür werden Opfer in Kauf genommen. Das geht mental dann besonders leicht, wenn man sich selbst außerhalb aller Schusslinien wähnt.
Ich bin vielleicht nicht mehr ganz normal, wenn ich will, dass das alles aufhört, diese Aggression, dieser gezielt geschürte Hass. Okay, habe ja auch nicht Rheinmetall gekauft. Vielleicht sollte ich mich für meine nicht repräsentativen Hirngespinste entschuldigen. Habe gerade nochmal nachgefragt: Einige meiner Kumpels lassen sich auch diesbezüglich entschuldigen.
Schöne fünf Jahre noch, Leute, bis es losgeht. Die nächsten Wahlen dürften in Deutschland ohnehin nicht stattfinden, diese Prüfung wäre für die Unseredemokratie zu heftig, könnte sein, dass sie durchfallen würde. Okay, diese Prüfungen sind inzwischen wiederholbar.
Danke für den Beitrag, da kann ich sehr vielem zustimmen.
Auch ich gehe fest davon aus, dass »der Westen™« aktiv einen Angriffskrieg gegen die Russische Föderation (RF) plant und vorbereitet. Die seit über zehn Jahren (mindestens seit 2014) unaufhörlich stattfindenden Verteufelungen der RF lassen dass schon lange als denkbar erscheinen. Die jüngeren Aussagen etwa vom NATO-Frühstücksdirektor Rutte oder von deutschen Kriegsminister Pistorius vertreiben da inzwischen jeden Zweifel. Angeblich plane ja die RF „etwa um 2029 herum“ einen Angriff auf »den Westen™« westlich der Ukraine. Letztere wird ja seit spätestens 2014 ja auch zum »Westen™« gezählt, obwohl sie sich vor gar nicht allzu langer Zeit noch in Osteuropa befand. Aber inzwischen gehört ja auch der Kaukasus zum »Westen™« und – laut Aussage des spezialdemokratischen Vorsitzenden des Auswärtigen Ausschusses des Deutschen Bundestages – ist die „wahre Hauptstadt der EU“ die Stadt Tiflis. Komisch, neulich war das noch Kiew.
Unser Kriegsminister (der beim souveränen Volk beliebteste Minister und einer der beliebtesten Politiker überhaupt in diesem unserem Lande) hat uns ja bereits mehrfach eingeschworen, dass seine Geheimdienstspezialisten eindeutige Hinweise hätten, dass es 2029 losgehen würde. Vermutlich will er zu gegebener Zeit einen Brutkasten aus der Aktentasche ziehen, oder etwas ähnliches. Wir kennen ja genügend Beispiele aus der jüngeren Geschichte, angefangen bei der Sache mit dem Sender Gleiwitz, die sich passenderweise am 1. September 2029 zum neunzigsten Male jährt. Das wäre doch ein schöner Termin für den nächsten Versuch.
Der „russische Angriffskrieg“ auf die Ukraine ist ja, das lässt sich ziemlich gut und umfassend belegen, von westlicher Seite provoziert worden (es ist dennoch ein Angriffskrieg, das lässt sich nicht wegdiskutieren, aber eben keiner aus einer imperialistischen Laune heraus. Man sah ihn wohl als unvermeidlich an, um die eigenen Interessen wahren zu können, nach dem Scheitern vielfältiger diplomatischer Versuche), um die RF zu schwächen. So gesehen dient die „Spezialoperation“ in der Ukraine also durchaus einem imperialistischen Ziel, nämlich dem, den RF-Einflussbereich zu bewahren und stabilisieren. Das schreibe ich ohne Wertungsabsicht.
Provoziert wurde und eskaliert wird sie immer weiter seitens des »Westens™«, um die RF zu überfordern (RAND Corporation: Overextending and Unbalancing Russia → Russland in die Überschuldung und aus dem Gleichgewicht zwingen . Man kennt das Konzept ja inzwischen, es ist keineswegs geheim). Die vielen Opfer in der Ukraine dienen dazu, einen Krieg des »Westens™« gegen die RF aussichtsreicher zu machen.
Mit Ihnen bin ich der Meinung, dass »der Westen™« einen Krieg gegen die RF aktiv anstrebt, weil man offenbar der Meinung ist, dass es anders nicht mehr gehe.
Aber was geht anders nicht mehr? Niemand strebt einen Krieg einfach bloß aus Daffke an, nicht mal unsere europäischen Polit-Dilettanten. Jahrzehntelang hat man uns vorgelogen, es handele sich um eine „Systemauseinandersetzung“ zwischen dem freiheitlichen marktwirtschaftlichen Westen und der finsteren bolschewistischen Zwangsherrschaft. Seit über drei Jahrzehnten musste das Narrativ modifiziert werden, nachdem sich die bolschewistische Bedrohung in Luft aufgelöst hatte. Aber groß was anderes erzählt man uns heute eigentlich immer noch nicht: immer noch wird vor der „Freiheit“ hier und einem „Unterdrückungsregime“ dort geredet – und immer noch wird das von vielen Menschen geglaubt.
Einerseits geht es von interessierter Seite um die Spaltung Eurasiens, weil man die wirtschaftliche und politische Durchschlagskraft eines einigen Eurasiens fürchtet seitens der USA. Das ist übrigens nachvollziehbar von Standpunkt der USA aus (ohne Wertung).
Deshalb übrigens wird auch die Türkei seit Jahrzehnten hingehalten hinsichtlich ihrer Aufnahme in die EU. Auch Erdoǧan war mal zu „westlicher“ Staatsführung und zu Kompromissen bereit, aber den hat man in der gleichen Weise verarscht wie es die ganzen verfluchten Heuchler im Deutschen Bundestag taten, als sie am 25. September 2001 stehend nach der Rede Putins applaudierten.
Ich denke ganz ähnlich. Es wäre falsch, alles nur auf die Vasalleneigenschaft den USA gegenüber schieben zu wollen.
Er wird ja nicht gewollt, der Frieden. Nicht vom »Westen™« Bzw. nur dann, wenn die eigenen Vorstellungen 1:1 umgesetzt werden. So funktioniert doch deren Argumentation:
Man stellt die eigenen Interessen in den Raum, erklärt gleichzeitig alle Interessen des Gegners RF als unangemessen oder sonstwie nichtig und sagt dann: „Die lassen nicht mit sich reden!“
(Off topic: Genau dieselbe Argumentationstaktik hat F. Merz am Freitag im Deutschen Bundestag verwendet. Hierzulande wird diplomatische Konsenssuche inzwischen als falsch verworfen – innenpolitisch ebenso wie außenpolitisch. „Du stimmst mir zu hundert Prozent zu oder ich mach‘ dich fertig!“)
Ebenso! Ich bestell‘ mir schnell noch mal ein neues Motorrad, bevor die Schlaglöcher größer werden …
Weiterhin möchte ich hinzufügen, dass Russland einen Krieg begonnen hat. Wenn ich daher schreibe, dass der Westen einen Krieg gegen Russland plant, ist das natürlich irre. Das vertauscht den Täter mit dem Opfer.
Sie vertauschen Aggressor gegen den, der sich wehrt, PSYCHO!!!
Sie sind NARZISST!
Die Norweger setzten (auf Bitten der „lettischen Behoerden“) ein „norwegisches Schiff“ fest, das mit einer rein „russischen Besatzung“, unter einer „norwegischen Flagge“, von St. Petersburg kommend, durch die Ostsee schipperte und angeblich Kabel zwischen Lettland und Schweden beschaedigte.
Inzwischen durfte das Schiff wieder weiterfahren! Beweisen konnten die norwegischen Sheriffs das nicht!
Die „norwegische Reederei“ ….da schau her, geht doch!
Aber das mit der Sprengung der Pipelines zusammen mit den USA geht nicht in Ordnung, das muss noch aufgeklaert werden, liebe Norweger!
Die Meeresböden sind krach voll mit abgerissenen Fischernetzen. Ein Anker muß
gar nicht selbst ein Unteseekabel beschädigen, er muß nur ein Geisternetz erwischen.
Wenn dann die Scheerbleche der Netze durch den Boden pflügen reißen sie auf breiter
Fläche alles kaputt. Dazu kommen noch abgerissene Teile der Wracks, die die Ursache
für das Abreißen der Netze sind. Aber man will ja provozieren und Russland zu Aktionen
reizen. Aus der Not ergeben sich jedoch oft andere Möglichkeiten Probleme zu lösen.
Den Sanktionen hat Russland schon erfolgreich getrotzt. Im Moment ist Russland schon
sehr weit den nördlichen Seeweg zu nutzen. Eistaugliche Seeschiffe schneiden sich mit
starker Hilfe von Atom betriebenen Eisbrecher den sogar schnelleren Weg durch das
Nordpolarmeer. Wahrscheinlich geht dieser Angiff auf Russland auch wieder nach hinten
los.
Mal ganz davon abgesehen, dass wohl alles in der Ostsee mittlerweile x-mal verkabelt ist – ergo braucht es gar keinen „Putin“ oder „Sabotage“ – ein einfacher Unfall reicht da völlig aus, aber eh egal, der „Russe“ aehm „Putin“ kommt da gerade recht *Sarkasmus*
Wenn die NATO weitere Schiffe in die Ostsee entsendet werden wohl noch mehr Kabel kaputt gehen.
……….oder die letzte Nord Stream Röhre!
In zivilisierten Gegenden des Erdballs nennt man das Gebaren der NATO-Honchos schlicht PIRATERIE ! Denen geht der Allerwerteste auf Grundeis. Die ganze Welt sieht, das die NATO zwar schwache Länder in Grund und Boden bomben können und Halsabschneider-Gangs wie Al Kaida und ISIS mit Geld und Waffen versorgen können. Aber mit einem Land, das nur 4% des BIP des „Westens“ erwirtschaftet und nur 5% der Rüstungsausgaben der NATO-Staaten hat, da werden die Kindervergewaltiger in Brüssel nicht fertig….Was für eine Demütigung! Die Generäle und Beamten müssen doch vor Wut und Hass schier irre sein…
Nein, Piraterie ist halt von Privatpersonen ausgehend.
Das ist Krieg, weil die Schweinereien offziell von Staaten ausgehen.
Kaperbriefe machen aber aus einem Piraten auch noch keinen Handelsreisenden.
Und alle schauen zu, etwa wenn die USA Schiffe kapern, die iranisches Öl geladen haben, nach Texas entführen, und die Ladung dort löschen – also stehlen. Und das aufgrund eines hirnrissigen US-Gerichtsurteiles, das dem Iran (!!!) eine Mitschuld an 9/11 gibt und eine milliardenschwere Entschädigung fordert.
Das Ziel liegt darin, die westlichen Experten (NATO) inszenieren eine Aktion um die Andere immer mit dem Vorwand, – RUSSLAND IST DER SCHULDIGE – damit Sie eine Grund bekommen, jedes RU SCHIFF darf nur mehr in Begleitung diesen Meeresweg befahren, womit der Westen (NATO) alle Informationen und Infolge die volle Kontrolle erlangt ! !
Zu NS II, hier bin ich überzeugt, diese Leitung geht neuerlich, nach einer Reperaturphase in Betrieb, jedoch nur mit dem kleinen Unterschied, der Betreiber hat 3 Buchstaben ,,USA,, ! !
Na ja… die Informationen hat man so oder so. Auch Schiffe haben Transponder (wie Flugzeuge) und die Ostsee ist ohnehin das bestüberwachte Meer der Welt. Weshalb bspw. die Anschläge auf Nordstream auch nur von den Überwachern selbst bzw. deren „Verbündeten“ begangen worden sein können.
Es geht darum, Russland zu schikanieren, egal, ob das UN-Seerechtsübereinkommen Russland als Anrainer den vollen Zugang zur Ostsee und die Passage in den Atlantik garantiert.
Propaganda-Lachnummer
1. solche Schäden kamen schon immer vor, waren aber nie eine Meldung wert. Meist durch die ohnehin schädliche Grundschleppnetzfischerei.
1. Die Schäden , eigentlich die Kabel an sich, sind völlig bedeutungslos. Oder hat schon mal jemand von irgendwelchen Störungen gehört, die durch einen Kabeldefekt verursacht wurden ?
Aber der an betreutes Denken gewohnte EU-Bürger wird es schon glauben.
Wenn man sieht, wie Die »Schattenflotte« wird vom Westen ganz akribisch begutachtet die Sabotage von Nord Stream 2 ganz locker gehandhabt wurde. Ist das nicht seltsam?
Man sieht, wie Die »Schattenflotte« vom Westen ganz akribisch begutachtet wird, während die Sabotage von Nord Stream 2 ganz locker gehandhabt wurde. Ist das nicht seltsam?
Prägnant zusammengefasst.
Eigentlich ist das auch so klar, wenn man vergleicht, dass z.B. NATO-Übungsflüge mit Militärflugzeugen ganz nahe an die russische Grenze gehen, um die Antwortzeiten der russischen Luftwaffe zu testen, aber wenn irgendwo 2 russische Marineboote durch den Ärmelkanal oder an Gibraltar vorbei schippern, dann gibt es einen Aufschrei.
Dirk Pohlmann hatte auch mit Ola Tonander von den U-Bootvorfällen in Schweden berichtet.
Was hier passiert, ist die moderne Version davon, der Vorwand in der Ostsee weiter aufzurüsten und um Frachtschiffe mit Waren von und für Russland zu kapern. Die Iraner hatten das gleiche Problem und daraufhin angefangen selbst Frachtschiffe der Kaperer zu kapern. Danach hörte der Spuk wieder auf. Allerdings sitzen die Iraner an einer stark befahrenen Wasserstraße und die Russen sind eine fast reine Landmacht mit wenig Schifffahrt, zu Kaliningrad gibt es nur eine Seeverbindung. Deshalb lassen sich die Russen wohl so einiges gefallen und das nützt die NATO aus.
Wenn man bedenkt, wie viele ATACMS-Treffer auf russische Objekte bis jetzt _nicht_ zum Dritten Weltkrieg gereicht haben, könnte die faktische NATO-Binnenmeer-Deklarierung der Ostsee vielleicht doch dafür den Grund liefern. Dem begrenzten Wortschatz des deutschen Laufstall-Journalismus sollte schon mal die letztmögliche Steigerungsform einfallen: Nach Schein-(Referendum, Wahlen) und Schatten-(Flotte, Wirtschaft) dann …
Na los, ihr Revelands und Siggelkows! Der Kaiser wird’s danken.
Die Ostsee gehört eben einfach abgeriegelt. Man schütte einfach einen gewaltigen, durchbetonierten Deich zwischen Finnland und Estland auf verbuddele sämtliche Kabel da drin. In der Mitte wird eine Zugbrücke verbaut. Wenn ein Schiff einer feindlichen Handelsflotte da durch will, muss es erst mal eine Durchfahrtsgenehmigung bei der https://de.wikipedia.org/wiki/Kontrolleinheit_See beantragen und weil das Monate und Jahre in Anspruch nehmen kann, werden die Aktivitäten der russischen Schattenflotte in der Ostsee zwangsläufig erlahmen, sofern es zuvor nicht zu einer größeren, allesentscheidenden Seeschlacht kommt.
Die berüchtigte „russische Schattenflotte“, die unter Umgehung der universell gültigen EU-Sanktionen bösen russischen Kunstdünger nach Südamerika schafft….
Wirklich schade, daß Dummheit nicht quietscht, unsere Politiker und Medienschaffenden kämen sonst gar nicht mehr hinterher mit dem Ölen….
Was ist mit Deutschlands „Schattenflotte“? Die meisten in deutschem Auftrag oder mit deutschen Waren beladenen Schiffe sind doch auch unter Billigflaggen unterwegs?
Übrigens ist Russland gar nicht sanktioniert! Die können soviel Öl und Gas verschiffen, wie sie wollen! Die EU hat sich selbst sanktioniert, indem es EU-Staaten verboten ist, russisches Öl zu kaufen! Und Dünger ist gar nicht sanktionert! Hat man uns jedenfalls immer versichert, als es um das Getreideabkommen ging!
Elendes Lügenpack!
Jepp!
Wir können froh sein, dass dort ein Putin sitzt. Andere hätten schon mehr eskaliert.
Ich stimme den meisten Kommentaren vor mir zu. Nur sehe ich nicht, dass Russland die Aggression begonnen hat. Ukrainische ultra-nationalisten sind gezielt und rassistisch gegen ihre russischsprachigen Landsleute vorgegangen.
Ich erinnere an AZOV, AIDA, Swoboda Georgische Legion und andere neonazistische Millizen, die gezielt gegen die Ostukrainer vorgegangen sind. Zudem der gewaltsame Sturz des „DEMOKRATISCH“(!) gewählten Janukowitsch. Da war es unseren Politikern scheißegal ob demokratisch oder nicht…..
Das darf so direkt nicht (mehr) gesagt werden. Anderswo hätte eine Moderation diesen Beitrag sofort gelöscht. Im Wiederholungsfall ähnlicher Gedanken gäbe es eine längere Sperre.
Hier muss sich der Andersdenkende Strategien der Formulierung erarbeiten, um nicht zum Schweigen gebracht zu werden. Auch Hausdurchsuchungen als Abschreckungsmaßnahme sind in unserem Lande ja inzwischen gebräuchlich. Ich persönlich neige hier zum wohldosierten Zynismus. Obwohl ich dem Westen mindestens eine Mitschuld an dem Krieg Russlands gegen die Ukraine gebe, würde ich dann beispielsweise schreiben:
Ist es denn wirklich irre, zu sagen, dass der Konflikt auch von Provokationen des Westens begleitet wird? Immerhin sagen das viele Menschen, die als nicht irre bekannt sind. Ist nicht in Wahrheit derjenige irre, der eine Mitschuld des Westens vollständig verneint?
Beispiel: „Provoked: How Washington Started the New Cold War with Russia and the Catastrophe in Ukraine“, Scott Horton, 690(!) Seiten, 2024
Amazon, kein Affiliate, nur Beispiel
Auch ein Günter Verheugen oder eine Petra Erler sind erwähnenswert als öffentliche Menschen mit Gegenpositionen zum medial allgegenwärtigen kriegstreiberischen Narrativ.
Warum sollten Andersdenkende nicht schweigen? Damit die tieferen Hintergründe des Konfliktes nicht in Vergessenheit geraten. Wie sollte er sonst jemals gelöst werden können? Es braucht inzwischen aber wohl Mut und eine ausreichend großen Bekanntheitsgrad bzw. Reichweite, damit man als Person nicht sofort gecancelt wird, mit dem Vorwurf, ein russischer Troll oder ähnliches zu sein.
Soeben meldet (sogar) tagesschau.de, dass bei der „Vezhen“ nicht mehr von Sabotage ausgegangen wird.
Schweden geht nicht mehr von Sabotage aus
Okay, wenn Schweden nicht mehr davon ausgeht, können genau genommen andere noch weiter davon ausgehen. Außerdem bedeutet das ja nicht, dass die vorherigen und die kommenden Kabelschäden alle keine Sabotage sind. Irgendwie muss man dem Russen was anhängen, das gehört sich heute so. Der hybride Krieg darf nicht nur in Köpfen stattfinden, der muss auch sichtbar werden, damit man ihn glaubt. Weitere Präsenz der NATO in der Ostsee muss immer wie eine Reaktion aussehen, als nichts anderes.