
Meine Meinung zur „Qualitätsoffensive“ von Telepolis
Wissenschaft und Journalismus haben mindestens ein Ziel gemeinsam, nämlich das der Wahrheitssuche. Schon in der Präambel des Pressekodex des Deutschen Presserats findet sich der Passus, dass Journalisten ihre Arbeit „nach bestem Wissen und Gewissen, unbeeinflusst von persönlichen Interessen und sachfremden Beweggründen“ wahrnehmen sollen.
Darauf folgt, in Ziffer 1, Wahrhaftigkeit: „Die Achtung vor der Wahrheit, die Wahrung der Menschenwürde und die wahrhaftige Unterrichtung der Öffentlichkeit sind oberste Gebote der Presse. Jede in der Presse tätige Person wahrt auf dieser Grundlage das Ansehen und die Glaubwürdigkeit der Medien.“
Demgemäß geht es in Ziffer 2, Sorgfalt, weiter. Die Recherche sei unverzichtbar und ihre Ergebnisse seien „mit der nach den Umständen gebotenen Sorgfalt auf ihren Wahrheitsgehalt zu prüfen und wahrheitsgetreu wiederzugeben“. Ziffer 3, Richtigstellung, enthält den Auftrag, Fehler „unverzüglich von sich aus in angemessener Weise richtig zu stellen“.
Und analog dazu heißt es im ersten Artikel der Globalen Ethik-Charta der Internationalen Vereinigung der Journalisten: „Der Respekt vor den Fakten und dem Recht der Öffentlichkeit auf Wahrheit ist die oberste Pflicht des Journalisten.“ Von Fakten und der Treue zu ihnen ist in der Charta ganze sechsmal die Rede.
Transparenz
Die folgenden Gedanken will ich am Beispiel des 1995 gegründeten Telepolis-Magazins entwickeln. Da ich dort in der Zeit vom 27. Januar 2005 bis zum 27. Juli 2022 stolze 283 Artikel veröffentlichte, kann ich in der Sache natürlich nicht ganz unbefangen sein. Das gilt auch für Florian Rötzer, der diesen Artikel redaktionell einpflegt. Er war bis 2020 Chefredakteur des Magazins.
Indem ich diese Information voranstelle, können die Leserinnen und Leser ihre eigenen Schlüsse ziehen. Wer will, kann diesen Text also besonders kritisch lesen.
Geld
Am Anfang haben wir von den hehren Werten und Zielen des Journalismus gelesen. Nun wissen wir aber alle, dass diese mit eher weltlichen Werten und Zielen in Konflikt stehen: nämlich dem Gewinnstreben. Der weltlichste aller Werte ist das Geld.
Nun hat gerade das Internet mit seinen überall verfügbaren Gratis-Inhalten zu einer Gratis-Mentalität bei Leserinnen und Lesern geführt, die klassische Medien in die Bredouille brachte: Warum soll man schließlich für etwas zahlen, das man überall kostenlos bekommt? Klammern wir im Folgenden die Öffentlich-Rechtlichen aus, auch wenn darüber viel zu sagen wäre; warum zum Beispiel deren Intendanten dafür, dass sie anderen bei der Arbeit zugucken, zwischen 250.000 und 415.000 Euro im Jahr (Zahlen für 2023) verdienen müssen – exklusive Aufwandsentschädigung und Sachbezüge, versteht sich.
Auf dem freien Markt aber muss es zu dem kommen, was man in Marketingsprache „conversion“ nennt: Damit ist kein Glaubenswechsel gemeint, sondern der Wechsel vom klickenden und lesenden zum zahlenden Kunden. Kurzum, ein Verlag kann in der Regel kein reines Hobbyprojekt sein, sondern muss Inhalte anbieten, für die genug Leute Geld springen lassen – oder zumindest über Werbung Dienstleistungen oder Produkte kaufen.
Interessenkonflikte
Die eingangs erwähnten Pressekodizes äußern sich darüber, wie Journalisten arbeiten sollten. Sie verraten aber nicht, wie das profitabel sein kann. Und so sind Journalisten und Redakteure, die Inhalte bereitstellen, oft im arbeitsrechtlichen Sinne an Weisungen des Chefredakteurs und Herausgebers gebunden. Über all dem steht schließlich der Verleger, dem das alles gehört.
Wer den Entscheidungen von oben nicht Folge leistet, dem droht die Entlassung; und ein Verlag, der nicht profitabel ist, steht vorm Konkurs. Das sind die Selektionsmechanismen des Marktes, die dafür sorgen, dass sich die jedenfalls bei den Verlagshäusern verfügbaren Inhalte unterm Strich gut genug verkaufen müssen. Je weniger das durch die direkte Vermarktung an die lesenden Kunden passiert, desto wichtiger wird der Werbemarkt. Und das führt dann zu einer Abhängigkeit von den Werbekunden.
Noch zwei Gedanken am Rande: Vergessen wir nicht, dass die Multimilliardenunternehmen wie Alphabet (mit u.a. Google) und Meta (mit u.a. Facebook und Instagram; WhatsApp soll bald auch Werbung bekommen) überhaupt erst durch personalisierte Werbung riesengroß wurden. Und auch in der Wissenschaft steht das Ideal der Unabhängigkeit aufgrund von Wettbewerb und Mittelkürzungen unter dem realen Druck des Drittmittelzwangs.
Aus der Marktlogik ergibt sich der Interessenkonflikt – und zwar sowohl im Journalismus als auch in der Wissenschaft – zwischen unabhängiger Wahrheitssuche und abhängiger Profitfindung. Wer bei Letzterer durchfällt, wird in fast schon Darwinscher Manier ausselektiert. Wir erinnern uns, dass die Sozialdarwinisten diese Logik auf die gesamte Gesellschaft übertrugen und das für das natürliche Ideal hielten. (Kein Wunder: Mit ihrem Wohlstand standen sie ganz oben – und wollten dort auch bleiben.)
Die Heise Gruppe
Die Marktlogik müssen wir also im Hinterkopf behalten. Wenn, wie ich es aus eigener Erfahrung oft genug erlebt habe, vom (Chef-) Redakteur die Antwort kommt, der angebotene Inhalt sei nicht geeignet, nicht zielgruppenkonform oder schlicht nicht gut genug, kann sich dahinter viel verbergen. Vielleicht ist es so, wie man gesagt bekommt. Vielleicht ist das aber auch eine Chiffre, die Geheimsprache dafür, dass der Inhalt nicht profitabel genug ist – oder nicht zu dem Bild passt, das die Führungsebene vor Augen hat.
(Der größte Witz meiner publizistischen Tätigkeit war ein Chefredakteur einer großen Wochenzeitung, der meine Replik zur Frage, ob der Kapitalismus die Menschen krank macht, trotz meiner höflichen Nachfragen so lange ignorierte, bis er sie mit der Begründung ablehnte, der Text sei inzwischen zu alt. Auch so erhält man die „Qualität“ aufrecht.)
Das müssen wir alles mitdenken, wenn wir uns jetzt mit den Vorgängen von Telepolis beschäftigen, einer Tochter der Heise Gruppe GmbH & Co. KG, der – unter anderem – auch die Computerzeitschriften c’t und iX sowie Technology Review und mehrere Buchverlage gehören. Nebenbei: Der c’t bin ich seit August 1996 als zahlender Leser treu.
Qualitätsoffensive
Nun startete Telepolis nach dem Wechsel des Chefredakteurs – 2021 folgte Harald Neuber auf den in den Ruhestand gehenden Florian Rötzer – eine „Qualitätsoffensive“. Zunächst erhielten alle Artikel aus der Rötzer-Zeit einen Warnhinweis, dass sie möglicherweise nicht mehr den neuen Qualitätsstandards genügen. Heute lauter der Disclaimer: „Der folgende Beitrag ist vor 2021 erschienen. Unsere Redaktion hat seither ein neues Leitbild und redaktionelle Standards.“
Ich selbst beendete nach meinem Artikel vom 27. Juli 2022 die Zusammenarbeit. Man muss hier keine schmutzige Wäsche waschen. Wenn man sagt, dass es menschlich nicht mehr so harmonierte, würden dem vielleicht beide Seiten zustimmen. Auch viele andere Autorinnen und Autoren hörten damals auf. Weil ich die Art des Abschieds nach wohlgemerkt 17 Jahren(!) problemloser Zusammenarbeit schade fand, schrieb ich dem Mutterverlag noch eine E-Mail – und erhielt darauf keine Antwort. Das bestätigte mich in meinem Entschluss.
Dieser sollte mir die Verlegenheit ersparen, als aktiver Autor zu der zweiten, noch viel einschneidenderen Stufe der „Qualitätsoffensive“ direkt Stellung beziehen zu müssen: Zum 6. Dezember 2024 verschwanden über 70.000 zuvor schon gebrandmarkte Telepolis-Artikel aus 25 Jahren Internetgeschichte mit der Erklärung „Qualitätsoffensive: Telepolis überprüft historische Artikel“ einfach so vom Netz. So liefen auch unzählige Links anderer Webseiten, darunter Wikipedia, und journalistischer wie wissenschaftlicher Fachliteratur auf einmal ins Leere.
Meines Wissens wurde keiner der betroffenen Autoren hierüber im Voraus informiert – nicht einmal der frühere Chefredakteur Florian Rötzer, der in den Jahren 1995-2020 viel Herzblut in das Projekt gesteckt haben muss. Ironischerweise wurden sogar die alten Artikel vom neuen Chefredakteur von diesen Schritten miterfasst: erst deklassiert, dann ganz entfernt.
Wiederauferstehung
Wir wissen natürlich nicht, welche Vorgaben Verleger und Herausgeber hier gemacht haben, und ich will darüber auch nicht spekulieren. Aber Harald Neuber musste sie als weisungsgebundener Angestellter umsetzen – oder vielleicht gehen. Das bedeutete, sogar seine eigenen Beiträge mit dem Disclaimer zu versehen (z.B. hier) und vom Netz zu nehmen. Wir wissen nur, wie die Redaktion ihre Schritte nach außen rechtfertigte.
Die über 70.000 Artikel sind nun, nach einem guten halben Jahr, wieder von den Toten auferstanden. Im Interview vom 30. Juni erklärte der neue Chefredakteur: „Es war von Anfang an so geplant – und da muss ich selbstkritisch sagen, das hätten wir deutlicher kommunizieren müssen. Es war aber auch nirgendwo angekündigt, dass wir diese Artikel offline nehmen und sie nie wieder auftauchen. Beides ist Quatsch. Es wurde nur hineininterpretiert.“
Wenn man das aber mit der erwähnten Erklärung vom 6. Dezember 2024 vergleicht, kommen Fragen auf. Darin hieß es nämlich: „Viele Archivperlen werden neu erscheinen.“ Und: „Wir werden die alten Inhalte systematisch und so schnell wie möglich sichten und – soweit sie noch einen Mehrwert bieten – nach unseren Qualitätskriterien bewerten und überarbeiten. Essays und Fachaufsätze haben dabei Vorrang, tagesaktuelle Texte aus der Vergangenheit nicht. Schrittweise sollen die vielen Perlen aus dem Archiv wieder zugänglich gemacht werden …“
Das klingt für mich so, als wollte man nur die Inhalte einiger ausgewählter Autorinnen und Autoren wieder veröffentlichen. In der Folge wird dann auch eine Positivliste „herausragender Autoren“ genannt: Stanislaw Lem, Cory Doctorow, Jaron Lanier, Evgeny Morozov, Mark Amerika, Douglas Rushkoff, Michael Goldhaber, Martin Pawley, Christoph Butterwegge sowie Christian Hacke. Und für ganz am Ende der Liste hat man sogar noch zwei Frauen gefunden: Margot Käßmann und Antje Vollmer.
Der Artikel schließt mit dem Versprechen: „Freuen Sie sich also darauf, diese Inhalte demnächst überarbeitet und in neuer Aufmachung bei Telepolis wiederzufinden.“
Wunsch und Realität
Ich kann mir einfach keinen Reim darauf machen, wie die Ankündigung vom Ende 2024 und die Schritte vom Sommer 2025 zusammenpassen: Dem Anschein nach wurde nichts überarbeitet oder in neuer Aufmachung neu veröffentlicht, sondern schlicht der Zustand von vor dem Dezember 2024 wiederhergestellt. Artikel aus der Zeit der alten Redaktionsleitung sind mit der genannten Distanzierung versehen.
Doch eine wichtige Ausnahme gibt es: Die Texte bestimmter Autoren sind jetzt in ein neues „Telepolis Archiv“ verschoben. Dort heißt es: „Das Telepolis Archiv enthält Beiträge bis 2021. Diese sind nicht mehr Teil des aktuellen Angebots, bleiben aber über Direktlinks weiterhin erreichbar.“ Ein wichtiger Unterschied: Bei der Suche auf der Hauptseite heise.de erscheinen diese nicht mehr als Resultat. Außerdem wurden alle Abbildungen entfernt. Neuber erklärt, dass diese urheberrechtlich problematisch sein und die Gefahr von Abmahnungen mit sich bringen könnten.
Formal stört sich der neue Chefredakteur an der seiner Meinung nach unzureichenden Trennung von journalistischen Inhalten und Meinungsartikeln bei den alten Texten. Laut seinem Artikel vom 5. Juli sind ihm insbesondere Publikationen aus „Krisenzeiten wie nach 9/11, während der sogenannten Flüchtlingskrise oder der Corona-Pandemie“ ein Dorn im Auge.
Wie es weitergeht
Er stellt die Frage, „Wie weiter mit tendenziell problematischen Inhalten?“, und antwortet nach meinem Verständnis etwas kryptisch: „Noch nicht entschieden haben wir, ob wir die unserer Meinung nach problematischen Inhalte … nach der Umstellung von Telepolis auf ein neues Contentmanagementsystem in diesem Jahr weiter zur Verfügung stellen. Doch auch wenn wir die Links nicht weiter anbieten, bleiben sie bestehen. Verlinkungen funktionieren wieder und sie sind über gängige Suchmaschinen auffindbar.“
Wie können Links bestehen bleiben, wenn man sie nicht weiter anbietet? Da Recherche für gute journalistische Arbeit ebenso unerlässlich ist wie – laut Neuber selbst – das Einholen unterschiedlicher Sichtweisen, habe ich den neuen Chefredakteur selbst gefragt. Seit Montagmorgen, den 7. Juli um 5:30 Uhr, konnte er mir darauf (noch) keine Antwort geben.
So bleibt ein weiteres Fragezeichen der redaktionellen Arbeit im Raum stehen.
Schuss nach hinten?
Alles in allem wirkt es so auf mich, als sei man von der „Qualitätsoffensive“ in eine Kommunikationsdefensive geraten. Die alten Inhalte sind wieder da, offenbar ohne Überarbeitung, doch zum Teil ohne Bilder und ausgeschlossen von der Suchfunktion des Verlags. Was schrittweise geschehen sollte, passierte plötzlich. Übrigens scheint mir die Ankündigung, alte Texte von zum Teil gar nicht mehr lebenden Autoren in neuer Überarbeitung zu veröffentlichen, rechtlich nicht unproblematisch.
Kommunikative Defizite hat Neuber selbst eingeräumt. Beim Vergleich der Erklärungen vom Dezember 2024 und Sommer 2025 ergeben sich Widersprüche. Man kann sich schon fragen, wozu das alles, wenn die alten Texte angeblich nur noch drei Prozent des Online-Verkehrs ausmachen? Und wenn man sich unbedingt von deren Inhalten distanzieren will, hätte dann der Disclaimer nicht gereicht?
Zu diesem widersprüchlichen Bild passt die Kritik mehrerer Journalisten und früherer Telepolis-Autoren. Demnach hat Neuber das Magazin 2021 noch für seine Innovativität gelobt. Auch habe er in seiner langjährigen Arbeit dafür nie Kritik an den Qualitätsstandards geäußert.
Leserkontakt
Ein Teil der „Qualitätsinitiative“ besteht übrigens darin, Diskussionen nur noch bei einem Teil der Artikel zuzulassen. Ich erinnere mich noch an Zeiten, in denen die Diskussionsforen zu manchen Texten mitunter vierstellige Kommentarzahlen erreichten. Verglichen damit geht es heute sehr ruhig zu.
Es stimmt zwar, dass in den letzten Jahren immer mehr Verlage ihre Kommentarbereiche einschränkten oder gleich ganz schlossen. Das hat meiner Meinung nach aber die Unzufriedenheit vieler Leserinnen und Leser nur noch vergrößert: Niemand lässt sich gern von seiner Redaktion den Mund verbieten.
Wenn, wie laut Neuber, zur Moderation ungenügend Ressourcen zur Verfügung stehen, könnte man auch überlegen, ob man zu viel moderiert. Warum entscheidet man sich nicht im Zweifel für die Meinungsäußerungsfreiheit und entfernt nur strafrechtlich relevante Inhalte?
Jedenfalls ist der Ton im Netz nicht dadurch weniger rau geworden, dass diese User nun auf X oder in Telegram-Kanälen kommunizieren müssen; wahrscheinlich sogar eher im Gegenteil.
Das letzte Wort
Ich fing mit journalistischen Standards an und uns sollte jetzt klar geworden sein, wer hier das letzte Wort hat: der Chefredakteur, über ihm der Herausgeber und über dem der Verleger – im Rechtsstaat natürlich im Streitfall über allem die Gerichte. Die „Qualitätsoffensive“ von Telepolis führt uns vor Augen, dass weite Teile des Internets unter dem Vorbehalt kommerzieller Anbieter und ihrer Interessen stehen.
Unabhängigkeit, Neutralität, Faktentreue, Wahrheitsfindung – das sind alles hehre Ziele. Als Orientierung sind sie – sowohl im Journalismus als auch in der Wissenschaft – trotzdem wichtig, weswegen die eingangs zitierten Pressekodizes auch sinnvoll sind. Auf dem Markt einer kapitalistischen Gesellschaft stehen sie aber letztlich unter dem Vorbehalt der Profitabilität.
Man muss nicht aktiv lügen, um eine Aussage zu verfälschen. Man kann auch durch die Selektion oder bestimmtes Framing von Fakten die Botschaft verbreiten, die einem gefällt. Das fängt schon bei der Auswahl von Redaktionen an, was sie für berichtenswert halten, welche Quellen sie einbeziehen und welcher Sichtweise sie wie viel Raum geben. Bei den klassischen Medien ist die politische Ausrichtung klar, ist die FAZ etwa eher als rechtskonservativ, die taz eher als linksprogressiv und die Bild vor allem als plakativ bekannt. Wenn das allen bewusst ist, lässt sich das eher einordnen.
Fazit
Sogar in der Wissenschaft gibt es keine reine Objektivität: Schon bei der Bewertung von Seminararbeiten gehen die Meinungen auseinander, Teile der Naturwissenschaften vielleicht ausgenommen. Das wichtige Vieraugenprinzip (peer review) kann nur so gut sein, wie die Gutachter, die man einbezieht. Und auch die Ergebnisse randomisierter kontrollierter Studien (RCTs) lassen sich zum Beispiel durch die Einschlusskriterien und Vorauswahl von Versuchspersonen beeinflussen, in ähnlicher weise die Meta-Analysen.
Der berühmte kanadische Wissenschaftstheoretiker Ian Hacking (1936-2023) sagte einmal auf einer Tagung: Nach Objektivität sollte man zwar streben, doch nicht so viel darüber reden. Auch das Streben nach mehr Qualität in den Medien ist redlich. Nach meinem Ergebnis wirkt die „Qualitätsoffensive“ von Telepolis bisher jedoch eher übereilt und chaotisch. Aber sie gab uns immerhin den Anlass, über wichtige Prinzipien in Journalismus und Wissenschaft nachzudenken.
Was bleibt nun von der „Offensive“? Ein Warnhinweis. Die Kommunikation der Redaktion ließ nach eigenem Bekunden zu wünschen übrig. Über 70.000 Artikel, die ohnehin kaum aufgerufen werden, waren vorübergehend offline. Ein Teil ist jetzt im getrennten Archiv, das wie ein Giftschrank funktioniert.
Die Grenzziehung wirkt dabei willkürlich: Beispielsweise sind die Artikel des früheren Chefredakteurs Florian Rötzer bis zum 31.12.2020 jetzt im Giftschrank verschwunden (z.B. hier). Nachdem sich der Zeiger über die Grenze zum Neujahr schob, erfüllten Rötzers Artikel dem Anschein nach auf einmal die neuen Qualitätsstandards (z.B. hier). Diese (angeblich) die Qualität sichernde Maßnahme verordnete der neue Chefredakteur seinen eigenen Artikeln allerdings nicht (z.B. hier). Und das, obwohl sie unter der Aufsicht des jetzt gebrandmarkten Vorgängers veröffentlicht wurden.
Das Entfernen der Abbildungen im Archiv ist übrigens so unschuldig nicht: Texte, in denen diese eine argumentative Funktion erfüllten, sind jetzt nicht mehr nachvollziehbar.
Ob der Stichtag 1.1.2021 den Beginn eines Qualitätszeitalters markiert, mögen die Leserinnen und Leser selbst entscheiden. Was das mit dem eingangs erwähnten journalistischen Auftrag zur Wahrheitsfindung zu tun hat, erschließt sich mir jedenfalls nicht.
Der Artikel wurde zuerst auf dem Blog „Menschen-Bilder“ des Autors veröffentlicht.
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Auch „Telepolis“ hat die „Zeitenwende“ vollzogen. Mehr ist nicht…
..da waren sie aber schon längst kuschlimuschli mit der Neuen Normalität. 🙂
Nicht auszudenken, Marx hätte einen Neuber vor der Nase gehabt. Dann wäre seine weitere Analysetätigkeit jenseits des Journalismus garantiert ausgeblieben.
In diesem Zusammenhang wäre das Totschlagargument des „reinen“ Journalismus, das Neuber ungenannt zu seiner Rechtfertigung bedient, anrüchig .
Interessanter Gedanke, was eine „Qualitätsoffensive“ von Marx übrig gelassen hätte.
Zumal, wenn sie unter Aufsicht von Kapitalisten vorgenommen worden wäre.
Ich bin mir sicher, dass Marx bei seiner berichtenden Arbeit als Redakteur auf ökonomische Hintergründe stieß und im Weiteren diese als entscheidend ansehend nicht, was die Welt zusammenhält, sondern im Innersten antreibt, erforschte.
Die merkwürdige Attacke Neubers erweist sich als Schuss in den Ofen, da im Wesentlichen danach das Gleiche vorliegt wie vorher. Entweder war es so gewollt, Aktivität vortäuschend, oder ihm erleuchtete oder wurde gesagt, dass das Ganze glatter Unsinn war.
Ich denke, dass sowohl bei Neuber als auch bei den Vorgesetzten mit der Corona-Maßnahmen- und dann der „Russlands Krieg gegen die Ukraine“-Zeit, wo ohne Pardon und Graustufen in Freund und Feind eingeteilt wurde, das Absicherungsbedürfnis entstand, sich außerhalb der hehren Journalistengrundsätze zu positionieren.
Dass da was neues Altes am Entstehen war, führte wohl auch dazu, dass das Overton-Magazin sich nach Overton benannte.
Feindsender wie RT wurde ausgeknipst.
Ken Jebsen wurde mundtot gemacht. Das lief gar nicht nur über den deutschen, sondern den internationale Kampf gegen „Desinformation“. — Und nun? Gerade die Wochen wurde es möglich, die Laborentstehung von Sars-Cov-2 öffentlich anzurühren.
Viele Aspekte zu „Russlands Krieg gegen die Ukraine“, wie der des Putschs eines demokratisch gewählten Präsidenten (man frage eine x-beliebige KI, ohne die Ukraine zu nennen, was das bedeutet) werden noch auf Jahrzehnte unaussprechbar bleiben.
LOL.
Marx wurde in Preussen seit April 1844 wegen „Hochverrats und Majästätsbeleidigung“ per Haftbefehl gesucht. – wegen seiner vorhergehenden Veröffentlichungen („Deutsch-Französische Jahrbücher“). Der ist doch nicht aus Fernweh nach Paris, Brüssel und dann London emigriert.
Seine zwischenzeitliche Anstellung als Chefredakteur bei der „Rheinischen Zeitung“ kündigte er Mitte März 1843, nachdem der Zeitung von der Zensur ein Verbot angedroht worden war und die Verleger es durch Korrektur der Blattlinie zu vermeiden suchten.
Und ganz sicher wäre Marx nicht auf die verquere Idee gekommen, dem Journalismus ein Wahrheitsstreben zuzuschreiben, weil ein solches seit 1973 der deutsche Pressekodex vorschreibt.
stirner schrieb für die rheinische als marx chefredakteur war, die kannten sich besser als man heutzutage meint, ganz sicher wird marx jeden artikel gelesen haben und als engels begeistert mit dem buch ankam nur so „fuck my life“. wenn man sich marx als chefredakteur vorstellen würde von telepolis oder overton, dann hätte der zuerst mal alle entlassen, verflucht und wäre dann beim GSP schreiben gegangen, nehme ich mal an.
use the links or let it be…
*gähn*
„me-hoppening
weil ich bei band drei nicht weiterkomme (diese scheußlichen profitraten – nervereien 😳 🙄 😦 )
http://www.mlwerke.de/me/me19/me19_150.htm
Was ist nun dieser Fall Kayser, dies unverzeihliche Verbrechen, das Hirsch begangen haben soll? Kayser spricht und stimmt im Reichstag, der einzige unter den sozialdemokratischen Abgeordneten, für Schutzzölle. Hirsch klagt ihn an, die Parteidisziplin verletzt zu haben, indem K[ayser]
|157| 1. für indirekte Steuern stimmt, deren Abschaffung das Parteiprogramm ausdrücklich verlangt;
2. dem Bismarck Geld bewilligt und damit die erste Grundregel aller unsrer Parteitaktik verletzt: Dieser Regierung keinen Heller.
In beiden Punkten hat Hirsch unleugbar recht. Und nachdem Kayser einerseits das Parteiprogramm, auf das ja die Abgeordneten durch Kongreßbeschluß sozusagen vereidigt worden, und andrerseits die unabweisbarste, allererste Grundregel der Parteitaktik mit Füßen getreten, Bismarck zum Dank für das Sozialistengesetz Geld votiert, hatte Hirsch ebenfalls, unsrer Ansicht nach, vollkommen recht, so derb auf ihn loszuschlagen, wie er tat.
Wir haben nie begreifen können, wieso man sich in Deutschland so gewaltig über diesen Angriff auf Kayser hat erbosen können. Jetzt erzählt mir Höchberg, die „Fraktion“ habe Kayser die Erlaubnis zu seinem Auftreten erteilt, und durch diese Erlaubnis halte man K[ayser] für gedeckt.
Wenn sich das so verhält, so ist das doch etwas stark. Zunächst konnte Hirsch von diesem geheimen Beschluß ebensowenig etwas wissen wie die übrige Welt.|2| Sodann wird die Blamage für die Partei, die früher auf Kayser allein abgewälzt werden konnte, durch diese Geschichte nur noch größer, und ebenso das Verdienst Hirschs, offen und vor aller Welt diese abgeschmackten Redensarten und noch abgeschmacktere Abstimmung Kaysers bloßgelegt und damit die Parteiehre gerettet zu haben. Oder ist die deutsche Sozialdemokratie in der Tat von der parlamentarischen Krankheit angesteckt und glaubt, mit der Volkswahl werde der heilige Geist über die Gewählten ausgegossen, die Fraktionssitzungen in unfehlbare Konzilien, Fraktionsbeschlüsse in unantastbare Dogmen verwandelt?
Ein Bock ist allerdings geschossen, nicht aber von Hirsch, sondern von den Abgeordneten, die den Kayser mit ihrem Beschluß deckten. Und wenn diejenigen, die vor allem auf Aufrechterhaltung der Parteidisziplin zu achten berufen sind, diese Parteidisziplin selbst durch einen solchen Beschluß so eklatant brechen, so das ist um so schlimmer. Noch schlimmer aber, wenn man sich bis zu dem Glauben versteigt, nicht Kayser durch seine Rede und Abstimmung, und die andern Abgeordneten, durch ihren Beschluß hätten |158| die Parteidisziplin verletzt, sondern Hirsch, indem er trotz dieses ihm noch dazu unbekannten Beschlusses den Kayser angriff.
Es ist übrigens sicher, daß die Partei in der Schutzzollfrage dieselbe unklare und unentschiedne Haltung eingenommen hat wie bisher in fast allen praktisch gewordenen ökonomischen Fragen, z.B. bei den Reichseisenbahnen. Das kommt daher, daß die Parteiorgane, namentlich das „Vorwärts“, statt diese Fragen gründlich zu diskutieren, sich mit Vorliebe auf die Konstruktion der zukünftigen Gesellschaftsordnung gelegt haben. Als die Schutzzollfrage nach dem Sozialistengesetz plötzlich praktisch wurde, gingen die Ansichten in den verschiedensten Schattierungen auseinander, und es war nicht ein einziger am Platz, der zur Bildung eines klaren und richtigen Urteils die Vorbedingung besaß: Kenntnis der Verhältnisse der deutschen Industrie und ihrer Stellung auf dem Weltmarkt. Bei den Wählern konnten dann hie und da schutzzöllnerische Strömungen auch nicht ausbleiben, diese wollte man doch auch berücksichtigen. Der einzige Weg, aus dieser Verwirrung herauszukommen, indem man die Frage rein politisch auffaßte (wie in der „Laterne“ geschah), wurde nicht entschieden eingeschlagen. So konnte es nicht fehlen, daß die Partei in dieser Debatte zum erstenmal zaudernd, unsicher und unklar auftrat und schließlich durch und mit Kayser sich gründlich blamierte.
Der Angriff auf Kayser wird nun zum Anlaß genommen, um Hirsch in allen Tonarten vorzupredigen, das neue Blatt solle die Exzesse der „Laterne“ keineswegs nachahmen, solle weniger in politischem Radikalismus aufgehn, als prinzipiell sozialistisch und leidenschaftslos gehalten werden. Und zwar von Viereck nicht weniger als von Bernstein, der jenem grade deshalb, weil er zu gemäßigt ist, als der rechte Mann erscheint, weil man doch jetzt nicht mit voller Flagge segeln kann.
Aber warum geht man denn überhaupt ins Ausland, als um mit voller Flagge zu segeln? Im Ausland steht dem nichts entgegen. In der Schweiz existieren die deutschen Preß-, Vereins- und Strafgesetze nicht. Man kann dort also nicht nur diejenigen Dinge sagen, die man zu Hause schon vor dem Sozialistengesetz wegen der gewöhnlichen deutschen Gesetze nicht sagen konnte, man ist auch verpflichtet dazu. Denn hier steht man nicht bloß vor Deutschland, sondern vor Europa, und hat die Pflicht, soweit die Schweizer Gesetze erlauben, Europa gegenüber die Wege und Ziele der deutschen Partei unverhohlen darzulegen. Wer sich in der Schweiz an deutsche Gesetze binden wollte, bewiese eben nur, daß er dieser deutschen Gesetze würdig ist und in der Tat nichts zu sagen hat, als was in Deutschland vor dem Ausnahmsgesetz zu sagen erlaubt war. Auch auf die Möglich- |159| keit, der Redaktion die Rückkehr nach Deutschland temporär abzuschneiden, darf keine Rücksicht genommen werden. Wer nicht bereit ist, das zu riskieren, gehört nicht auf einen so exponierten Ehrenposten.
Noch mehr. Die deutsche Partei ist mit dem Ausnahmsgesetz in Bann und Acht getan worden, grade weil sie die einzige ernsthafte Oppostitionspartei in Deutschland war. Wenn sie in einem auswärtigen Organ Bismarck ihren Dank damit abstattet, daß sie diese Rolle der einzigen ernsthaften Oppositionspartei aufgibt, daß sie hübsch zahm auftritt, den Fußtritt mit leidenschaftsloser Haltung hinnimmt, so beweist sie nur, daß sie des Fußtritts wert war. Von allen deutschen Emigrationsblättern, die seit 1830 im Ausland erschienen, ist die „Laterne“ sicher eins der gemäßigtsten. Wenn aber die „Laterne“ schon zu frech war – dann kann das neue Organ die Partei vor den Gesinnungsgenossen der nichtdeutschen Länder nur kompromittieren.
III. Das Manifest der drei Züricher
Inzwischen ist uns das Höchbergsche „Jahrbuch“ zugekommen und enthält einen Artikel: „Rückblicke auf die sozialistische Bewegung in Deutschland“, der, wie Höchberg selbst mir gesagt, verfaßt ist grade von den drei Mitgliedern der Züricher Kommission. Hier haben wir ihre authentische Kritik der bisherigen Bewegung und damit ihr authentisches Programm für die Haltung des neuen Organs, soweit diese von ihnen abhängt.
Gleich von vornherein heißt es:
„Die Bewegung, welche Lassalle als eine eminent politische ansah, zu welcher er nicht nur die Arbeiter, sondern alle ehrlichen Demokraten aufrief, an deren Spitze die unabhängigen Vertreter der Wissenschaft und alle von wahrer Menschenliebe erfüllten Männer marschieren sollten, verflachte sich unter dem Präsidium J. B. v. Schweitzers zu einem einseitigen Interessenkampf der Iindustriearbeiter.“
Ich untersuche nicht, ob und wieweit dies geschichtlich sich so verhält. Der spezielle Vorwurf, der Schweitzer hier gemacht wird, besteht darin, daß Schweitzer den Lassalleanismus, der hier als eine bürgerlich demokratisch-philanthropische Bewegung aufgefaßt wird, zu einem einseitigen Interessenkampf der Industriearbeiter verflacht habe, indem er ihren Charakter als Klassenkampf der Industriearbeiter gegen die Bourgeoisie vertiefte.|3| Ferner wird ihm vorgeworfen seine „Zurückweisung der |160| bürgerlichen Demokratie“. Was hat denn die bürgerliche Demokratie in der sozialdemokratischen Partei zu schaffen? Wenn sie aus „ehrlichen Männern“ besteht, kann sie gar nicht eintreten wollen, und wenn sie dennoch eintreten will, dann doch nur, um zu stänkern.
Die Lassallesche Partei „zog vor, sich in einseitigster Weise als Arbeiterpartei zu gerieren“. Die Herren, die das schreiben, sind selbst Mitglieder einer Partei, die sich in einseitigster Weise als Arbeiterpartei geriert, sie bekleiden jetzt Amt und Würden in ihr. Es liegt hier eine absolute Unverträglichkeit vor. Meinen sie, was sie schreiben, so müssen sie aus der Partei austreten, mindestens Amt und Würden niederlegen. Tun sie es nicht, so gestehn sie damit ein, daß sie ihre amtliche Stellung zu benutzen gedenken, um den proletarischen Charakter der Partei zu bekämpfen. Die Partei also verrät sich selbst, wenn sie sie in Amt und Würden läßt.
Die sozialdemokratische Partei soll also nach Ansicht dieser Herren keine einseitige Arbeiterpartei sein, sondern eine allseitige Partei „aller von wahrer Menschenliebe erfüllten Männer“. Vor allem soll sie dies beweisen, indem sie die rohen Proletarierleidenschaften ablegt und sich „zur Bildung eines guten Geschmacks“ und „zur Erlernung des guten Tons“ (S. 85) unter die Leitung von gebildeten philanthropischen Bourgeois stellt. Dann wird auch das „verlumpte Auftreten“ mancher Führer einem wohlehrbaren „bürgerlichen Auftreten“ weichen. (Als ob das äußerlich verlumpte Auftreten der hier Gemeinten nicht noch das Geringste wäre, das man ihnen vorwerfen kann!) Dann auch werden sich
„zahlreiche Anhänger aus den Kreisen der gebildeten und besitzenden Klassen einfinden. Diese aber müssen erst gewonnen werden, wenn die … betriebne Agitation greifbare |161| Erfolge erreichen soll“. Der deutsche Sozialismus hat „zuviel Wert auf die Gewinnung der Massen gelegt und dabei versäumt, in den sog. oberen Schichten der Gesellschaft energische (!) Propaganda zu machen“. Denn „noch fehlt es der Partei an Männern, welche dieselbe im Reichstag zu vertreten geeignet sind“. Es ist aber „wünschenswert und notwendig, die Mandate Männern anzuvertrauen, die Gelegenheit und Zeit genug gehabt haben, sich mit den einschlagenden Materien gründlich vertraut zu machen. Der einfache Arbeiter und Kleinmeister … hat dazu nur in seltnen Ausnahmsfällen die nötige Muße.“
Wählt also Bourgeois!
Kurz: die Arbeiterklasse aus sich selbst ist unfähig, sich zu befreien. Dazu muß sie unter der Leitung „gebildeter und besitzender“ Bourgeois treten, die allein „Gelegenheit und Zeit haben“, sich mit dem vertraut zu machen, was den Arbeitern frommt. Und zweitens ist die Bourgeoisie beileibe nicht zu bekämpfen, sondern durch energische Propaganda – zu gewinnen.
Wenn man aber die oberen Schichten der Gesellschaft oder nur ihre wohlmeinenden Elemente gewinnen will, so darf man sie beileibe nicht erschrecken. Und da glauben die drei Züricher, eine beruhigende Entdeckung gemacht zu haben:
„Die Partei zeigt gerade jetzt unter dem Druck des Sozialistengesetzes, daß sie nicht gewillt ist, den Weg der gewaltsamen, blutigen Revolution zu gehn, sondern entschlossen ist …, den Weg der Gesetzlichkeit, d.h. der Reform zu beschreiten.“
Also wenn die 5 – 600.000 sozialdemokratischen Wähler, 1/10 bis 1/8 der gesamten Wählerschaft, dazu zerstreut über das ganze weite Land, so vernünftig sind, nicht mit dem Kopf gegen die Wand zu rennen, und einer gegen zehn eine „blutige Revolution“ zu versuchen, so beweist das, daß sie sich auch für alle Zukunft verbieten, ein gewaltiges auswärtiges Ereignis, eine daduch hervorgerufne plötzliche revolutionäre Aufwallung, ja einen in daraus entstandner Kollision erfochtnen Sieg des Volks zu benutzen! Wenn Berlin wieder einmal so ungebildet sein sollte, einen 18. März zu machen, so müssen die Sozialdemokraten, statt als „barrikadensüchtige Lumpe“ (S. 88) am Kampf teilzunehmen, vielmehr den „Weg der Gesetzlichkeit beschreiten“, abwiegeln, die Barrikaden wegräumen und nötigenfalls mit dem herrlichen Kriegsheer gegen die einseitigen, rohen, ungebildeten Massen marschieren. Oder wenn die Herren behaupten, das hätten sie nicht so gemeint, was haben sie dann gemeint?
Es kommt noch besser.
„Je ruhiger, sachlicher, überlegter sie“ (die Partei) „also in ihrer Kritik der bestehenden Zustände und in ihren Vorschlägen zur Abänderung derselben auftritt, um |162| so weniger kann der jetzt“ (bei der Einführung des Sozialistengesetzes) „gelungene Schachzug wiederholt werden, mit dem die bewußte Reaktion das Bürgertum durch die Furcht vor dem roten Gespenst ins Bockshorn gejagt hat.“ (S. 88)
Um der Bourgeoisie die letzte Spur von Angst zu benehmen, soll ihr klar und bündig bewiesen werden, daß das rote Gespenst wirklich nur ein Gespenst ist, nicht existiert. Was aber ist das Geheimnis des roten Gespensts, wenn nicht die Angst der Bourgeoisie vor dem unausbleiblichen Kampf auf Tod und Leben zwischen ihr und dem Proletariat? Die Angst vor der unabwendbaren Entscheidung des modernen Klassenkampfs? Man schaffe den Klassenkampf ab, und die Bourgeoisie und „alle unabhängigen Menschen“ werden „sich nicht scheuen, mit den Proletariern Hand in Hand zu gehn“! Und wer dann geprellt, wären eben die Proletarier.
Möge also die Partei durch de- und wehmütiges Auftreten beweisen, daß sie die „Ungehörigkeiten und Ausschreitungen“ ein für allemal abgelegt hat, die den Anlaß zum Sozialistengesetz gaben. Wenn sie freiwillig verspricht, sich nur innerhalb der Schranken des Sozialistengesetzes bewegen zu wollen, werden Bismarck und die Bourgeois dies dann überflüssige Gesetz aufzuheben doch wohl die Güte haben!
„Man verstehe uns wohl“, wir wollen nicht „ein Aufgeben unserer Partei und unsres Programms, wir meinen aber, daß wir auf Jahre hinaus genug zu tun haben, wenn wir unsre ganze Kraft, unsre ganze Energie auf Erreichung gewisser naheliegender Ziele richten, welche unter allen Umständen errungen sein müssen, bevor an eine Realisierung der weitergehenden Bestrebungen gedacht werden kann“.
Dann werden auch Bourgeois, Kleinbürger und Arbeiter sich massenweise an uns anschließen, die „jetzt durch die weitgehenden Forderungen … abgeschreckt werden“.
Das Programm soll nicht aufgegeben, sondern nur aufgeschoben werden – bis auf unbestimmte Zeit. Man nimmt es an, aber eigentlich nicht für sich selbst und für seine Lebzeiten, sondern posthum, als Erbstück für Kinder und Kindeskinder. Inzwischen wendet man seine „ganze Kraft und Energie“ auf allerhand Kleinkram und Herumflickerei an der kapitalistischen Gesellschaftsordnung, damit es doch aussieht, als geschehe etwas und gleichzeitig die Bourgeoisie nicht erschreckt werde. Da lobe ich mir doch den Kommunisten Miquel, der seine unerschütterliche Überzeugung von dem in einigen hundert Jahren unvermeidlichen Sturz der kapitalistischen Gesellschaft dadurch bewährt, daß er tüchtig drauflosschwindelt, sein redliches zum Krach von 1873 beiträgt und damit für den Zusammenbruch der bestehenden Ordnung wirklich etwas tut.
|163| Ein andres Vergehen gegen den guten Ton waren auch die „übertriebnen Angriffe auf die Gründer“, die ja „nur Kinder der Zeit“ waren; „das Schimpfen auf Strousberg und dgl. Leute … wäre daher besser unterblieben“. Leider sind alle Menschen „nur Kinder der Zeit“, und wenn dies hinlänglicher Entschuldigungsgrund, so darf man niemand mehr angreifen, alle Polemik, aller Kampf unsrerseits hört auf; wir nehmen alle Fußtritte unsrer Gegner ruhig hin, weil wir, die Weisen, ja wissen, daß jene „nur Kinder der Zeit“ sind und nicht anders handeln können, als sie tun. Statt ihnen ihre Fußtritte mit Zinsen zurückzuzahlen, sollten wir die Armen vielmehr bedauern.
Kommentare
An Stelle dieser beiden Sätze stand ursprünglich der folgende, in der Handschrift gestrichenen Passus: „Schweitzer war ein großer Lump, aber ein sehr talentvoller Kopf. Sein Verdienst bestand grade darin, daß er den ursprünglichen engen Lassalleanismus mit seiner beschränkten Staatshülfe-Panacee durchbrach … Was er auch aus korrupten Motiven verschuldet hat und wie sehr er auch zur Erhaltung seiner Herrschaft an der Lassalleschen Panacee von der Staatshülfe festhielt, so hat er doch das Verdienst, den ursprünglichen engen Lassalleanismus durchbrochen, den ökonomischen Gesichtskreis der Partei erweitert und damit ihr späteres Aufgehn in die deutsche Gesamtpartei vorbereitet zu haben. Der Klassenkampf zwischen Proletariat und Bourgeoisie, dieser Angelpunkt alles revolutionären Sozialismus, war schon von Lassalle gepredigt worden. Wenn Schweitzer diesen Punkt noch schärfer betonte, so war das in der Sache selbst jedenfalls ein Fortschritt, wie sehr er sich auch daraus einen Vorwand geschmiedet haben mag, seiner Diktatur gefährliche Personen zu verdächtigen. Ganz richtig ist, daß er den Lassalleanismus zu einem einseitigen Interessenkampf der Industriearbeiter machte. Aber nur darum einseitig, weil er aus Gründen politischer Korruption von dem Interessenkampf der Landarbeiter gegen den großen Grundbesitz nichts wissen wollte. Nicht das ist es, was ihm hier vorgeworfen wird, die ‚Verflachung‘ besteht darin, daß er ihren Charakter als Klassenkampf der Industriearbeiter gegen die Bourgeoisie vertiefte.
hammer und zirkel mag -auch- keinen ährenkranz kennen 😦
http://www.mlwerke.de/me/me19/me19_407.htm
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http://www.mlwerke.de/me/me17/me17_319.htm
Die Verschwörung der herrschenden Klasse zum Umsturz der Revolution durch einen unter dem Schutz des fremden Eroberers geführten Bürgerkrieg – eine Verschwörung, deren Spuren wir gefolgt sind vom September bis herab zum Einmarsch der Mac-Mahonschen Prätorianer durch das St. Clouder Tor – gipfelte in dem Blutbade von Paris. Bismarck schaut mit vergnügten Sinnen auf die Trümmer von Paris, in denen er vielleicht die „erste Rate“ jener allgemeinen Zerstörung der großen Städte sah, die er bereits erfleht hatte, als er noch ein einfacher Rural in der preußischen Chambre introuvable von 1849 war. Er schaut zufrieden auf die Leichen des Pariser Proletariats. Für ihn ist dies nicht nur die Austilgung der Revolution, sondern zugleich die Austilgung Frankreichs, das jetzt in Wirklichkeit enthauptet ist, und durch die französische Regierung obendrein. Mit der allen erfolgreichen Staatsmännern eignen Seichtigkeit sieht er nur die Oberfläche dieses ungeheuren geschichtlichen Ereignisses. Wo hat je vorher die Geschichte das Schauspiel vorgeführt eines Siegers, der seinen Sieg damit krönt, daß er sich nicht nur zum Gendarmen, sondern auch zum gemieteten Bravo der besiegten Regierung hergibt? Zwischen Preußen und der Kommune von Paris war kein Krieg. Im Gegenteil, die Kommune hatte die Friedenspräliminarien angenommen, und Preußen hatte seine Neutralität erklärt. Preußen war also keine kriegführende Partei. Es handelte als Bravo; als feiger Bravo, weil es keinerlei Gefahr auf sich lud; als gemieteter Bravo, weil es im voraus die Zahlung seines Blutgelds von 500 Millionen von dem Fall von Paris abhängig machte. Und so kam denn endlich an den Tag der wahre Charakter jenes Kriegs, den die Vorsehung angeordnet hatte zur Züchtigung des gottlosen und liederlichen Frankreichs durch das fromme und sittliche Deutschland! Und dieser unerhörte Bruch des Völkerrechts, selbst wie es von den Juristen der alten Welt verstanden, statt die „zivilisierten“ Regierungen Europas aufzurütteln, daß sie dies rechtsbrüchige Preußen, das bloße Werkzeug des Petersburger Kabinetts, in die Acht der Völker erklären – treibt sie nur zu der Erwägung, ob die wenigen Schlachtopfer, die der doppelten Postenkette um Paris entgehen, nicht auch noch dem Versailler Henker auszuliefern sind!
Daß nach dem gewaltigsten Krieg der neuern Zeit die siegreiche und die |361| besiegte Armee sich verbünden zum gemeinsamen Abschlachten des Proletariats – ein so unerhörtes Ereignis beweist, nicht wie Bismarck glaubt, die endliche Niederdrückung der sich emporarbeitenden neuen Gesellschaft, sondern die vollständige Zerbröcklung der alten Bourgeoisgesellschaft. Der höchste heroische Aufschwung, dessen die alte Gesellschaft noch fähig war, ist der Nationalkrieg, und dieser erweist sich jetzt als reiner Regierungsschwindel, der keinen andern Zweck mehr hat, als den Klassenkampf hinauszuschieben, und der beiseite fliegt, sobald der Klassenkampf im Bürgerkrieg auflodert. Die Klassenherrschaft ist nicht länger imstande, sich unter einer nationalen Uniform zu verstecken; die nationalen Regierungen sind eins gegenüber dem Proletariat!
+++ „
willst du mir was sagen oder was soll die wall of text? das let ich mal be.
„its all the same fucking day, man…“ (j.j.)
halb-ot , aber nunja, sehrsehr „halb“….
ich denk, die ganze „löschorgie“ fand -fast- ausschließlich des kommentariats wegen statt, exakt dem 20/21/22 wegen…..die -tatsächlich!- oft wahnsinnige raserei der leute hin in irgendeine parteilichkeit nebst krieg gegen die andersparteilichen dabei….herrje, ja….bis spätsommer/herbst 20 konnt frau da aber noch infos rausziehen, es ging gradnochso um sarscov2 und co und neben vit d+k-infos und ivermectin usw gabs auch die „rauchen hilft“-info, eben da-mals noch fundiert hingetipselt+beleglinks….
ich sagt` auf die allenorts- + jedermann-bedrängung „mit rauchen aufhörn!“ hin nur immer: also jetzt doch bitte erst recht….
jetze gibts nicotinpflaster https://web.de/magazine/gesundheit/nikotinpflaster-therapie-long-covid-fatigue-syndrom-41177972 😆
mit derselben begründung wie `20 ….
(man könnt am kommentariat von telepolis 20/21 den inszenierten+schlagkräftig widerlich praktisch gemachten bürgerkrieg nachvollziehen/ablesen/verfolgen in jeder weiteren eskalationsstufe weshalb mir der terror, dem ich ausgesetzt war+bin immernoch nicht „schleierhaft“ erschien….was aber fortgesetzt „unerklärt“ bleibt, ist: warum ich? wer noch? und: warum geht das alles weiter im fortgesetzten rumlügen/vergangenheit erfinden, im terror des knüppelnden durchsetzenwollens neuzeitlicher narrative? ……interessiert doch kein schwein und ab morgen gibts kein nicotinpflaster mehr, wie da-mals plötzlich keine baumarktmasken, wie da-mals kurzzeitig kein ivermectin mehr?……..warum geht all das weiter, dj? )
Marx ist ein interessantes Beispiel, eigentlich der Prototyp von Umstrittenheit.
Einige seiner Beobachtungen sind zweifelsohne rIchtig, bei den Interpretationen kann man schon streiten und viele seiner Theorien halte ich für Unsinn (so weit ich sie kenne, er war ja sehr produktiv, schrieb sehr kompliziert und das Letzte was ich tun würde, wäre Marxismus zu studieren). Meiner Erfahrung nach, ist es wie bei allen volkswirtschaftlichen Theorien aber so gut wie unmöglich, sie „mal eben“ zu be- oder widerlegen.
Ähnliches gibt es sicherlich auf allen politischen und ökonomischen Seiten (die Neoklassik ist zum Teil ja auch hanebüchen weltfremd und selbstwidersprüchlich). Es kostet schon große Überwindung, trotz allem solche Überlegungen und Theorien bewusst zuzulassen, besonders wenn man (leider erst im Nachhinein) weiß, was für Schaden sie anrichten können. Das gehört scheinbar zum Ringen um die „Wahrheit“ und die besten Modelle dazu…
Dein Problem ist, dass du Marx in eine volkswirtschaftliche Ecke einordnest. Nichts ist falscher. Diese Einordnung ist ja üblich und auf Oberflächenwissen zur Marxschen Theorie geschuldet.
Das Hauptverdienst von Marx ist, den Wert als Bewegungsgesetz des Kapitalismus in tiefster Analyse der Produktionsverhältnisse entschlüsselt zu haben.
Der erlebte M/L verdrängte aus historisch nachvollziehbaren Gründen diese Analyse und ordnete die Wertformanalyse von Marx als nachgeordnet in die Konzeption der vorrangig bestimmten Machteroberungstheorie ein, diese damit nach dem Bedarf verbiegend.
Zur Richtigstellung der Marxschen Theorie gab es in den letzten Jahren eine ziemlich umfassende Diskussion. Diese ist in der Neuausgabe von Das Kapital 1.1-1.5 , dabei besonders in 1.5 Die Wertform (wichtig zum Verständnis der Neuausgabe, die ein nicht vollendetes Vorhaben von Marx, alle Erkenntnisse zum Wert im „Kapital“ zu bündeln, zu Ende brachte) von Rolf Hecker und Ingo Stützle (Im Ergebnis ihrer langjährigen Arbeit zur MEGA) anzutreffen wie in der Arbeit von Dieter Wolf „Von den allgemeinen Eigenschaften…“ , der die allgemein üblichen „Kapital“-Interpretationen als Nicht -Marx-like auseinander nahm . Es gab auch eine umfassende Diskussion auf TP, ewiges Verdienst von Herrn Rötzer, zu der Artikelserie von Heinrich Harbach und Werner Richter über den Wert und die Intention von Marx.
Der M/L , eigentlich Leninismus, stellte viele Verbindungen zu Marx her, ignorierte jedoch dessen Voranstellung seiner Wertformanalyse vor alle weiteren Erkenntnisse.
Die historische Parallele zu Vorgängen zu Marx‘ Zeiten ist , dass schon damals der „asiatische“ Sozialismus aufkam. Engels ahnte und befürchtete diesen „aus despotischen Produktionsverhältnissen“ kommend, aus „nicht-proletarischer“ Herkunft, da ohne reales Proletariat entstehend nur aus kleinbürgerlich-bäuerlichen Interessen kommen konnte. Der Leninismus ist es ebenfalls.
Das ganze System wird hier gut durchleuchtet und es zeigt eines offenkundig: Die Wahrheit zu vermitteln ist nur dann gewünscht, wenn es einem Klientel profitabel erscheint. Ob es dann wirklich so ist, wird erst mal beiseite geschoben. Wenn die Unwahrheit profitabler erscheint als die Wahrheit, dann wird eben die Unwahrheit verbreitet, Das war sicher in ähnlicher Form schon immer so, aber in der Vergangenheit konnte jeder einigenaßen damit leben. Nun scheint es jedoch eine große Nervosität zu geben, wie man denn die nächsten Jahre überleben will. Und da denkt jeder ausschließlich an sich und verstrickt sich dabei in Wiedersprüche, wie oben beschrieben. Es bleibt dann noch abzuwarten, wie sich die in Mode gekommene Wahrheitsbeugung (oder wie es unsere Genozidbefürworter nennen: Kampf gegen Desinformation), auf die gesamte gesellschaftliche Entwicklung auswirken. Ob der Michel, desen Sohn dann zum Kriegsdienst verdonnert wird, während er seine Wohnung nicht mehr bezahlen kann, dann auch noch nickt und meint, Putin, China und die Hamas seien Schuld, bleibt abzuwarten. Eine 180°-Wende in Politik und Medien wäre wünschenswert, ist aber nicht in Sicht.
Einfach nur „Arroganz der Nicht-Macht“. Ganzen Aufsatz vollgeschissen mit der typisch deutschen Arroganz und Grosskotzigkeit -man glaubt hier anscheinend als Nicht-Eigentümer auch noch die Macht zu besitzen, den Geschäftzweck und die interne Geldrechnung von Privatunternehmen (Heise Verlag) selbst definieren zu können.
Auf die Anklagebank, weil man der Meinung ist, es wird nun nicht geschrieben und veröffentlicht, was ICH erwarte und worauf ICH einen selbstverständlichen Anspruch zu haben glaube -rufen selbsternannte Blogger-Szene-Richter wie Arrogant-Schleim & Gleichgesinnte. Figuren schlimmer als die Regierung. Hat doch der Neuber im Interview korrekt dargestellt: die „geschlossene Szene“ von stets im gleichen Ton pöbelnden „Missionären“, damit der digitalisierte Alltag von gelangweilten Renter-Schafen am anderen Ende eine feste Struktur bekommt, hat intern stetig wachsende Miesen produziert. Also die Notbremsung der Eigentümer.
Ihre Fäkalsprache hat schon etwas von Kunstform.
Mir ging’s in über 20 Jahren publizistischer nie primär um Macht oder Profit. Über 500 meiner Texte finden Sie gratis im Internet, inzwischen sogar mehrere Bücher.
Mir ging’s um Meinungsaustausch und Erkenntnisgewinn. Das müssen Sie nicht gut finden. Ist aber so.
Und jetzt: Scheiß drauf!
Besser auf solche Trolle nicht zu antworten, die sich schon durch ihre Sprache disqualifizieren. Sonst gute Betrachtung.
Das klingt sehr, als hätte sich ein typischer Telepolis-Kommentator hierher verlaufen – so klingen dort nämlich die Zeitenwende-Fans, die aufgrund der richtigen Haltung weder Netiquette- noch sonstige Regeln einhalten müssen.
In der Sache haben Sie recht. Aber es macht halt Spaß. Manchmal.
Ganz schön fett, wa?
Oder: Alles sehr richtig, die Kohle muss kommen. Von den Kunden oder von denen, die man für welche hält. Und was machen die? Halten sich die Taschen zu und gehen weiter. Sie kommen auch nicht zurück, wie es sich mittlerweile herausgestellt zu haben scheint. Aus „nu sin se halt da“ wird „nu sin se halt weg“.
Nicht-Macht. Jawoll.
Mit arrogantem / herablassenden Stil jemand anderem Arroganz vorhalten… Junge, ich feier dich!
Da Medien im Internet über Werbung finanziert werden, darf man davon ausgehen, daß in den Redaktionen Journalisten von Werbe-Fritzen verdrängt wurden.
Man merkt das eigentlich überall daran, daß fast ausschließlich nur noch Halbwahrheiten transportiert werden – was etwa unter Framing verstanden werden kann.
Prüfe ich das Gesagte, komme ich meist zur anderen Hälfte der Wahrheit – und dann meistens auch zu einem anderen Schluß…
Für diese geklaute Lebenszeit räche ich mich an Redaktionen und Verlagen – in dem ihre Produkte auf meiner Blacklist landen. Unwahrscheinlich, daß ich noch mal einen Focus oder Tagesspiegel kaufe.
Heise habe ich z.B. längst gekündigt. War die ct‘ – die man in Zeiten des Internets nicht mehr unbedingt braucht. Zu Nickels und den HX-Chipset-Zeiten war das noch anders…
Der Mehrwert bei Telepolis bestand in den Foren, wo leidenschftlich um Argumente gerungen wurde. Machmal waren Impulse oder sogar eine Perle dabei…
Stattdessen gibt es dort nun jede Woche gefühlt 10x Werbung! für „Qualitäts-Offensive“ – und die wenigen verbliebenen
Foren werden als „Leserdebatte“ ge-highlighted…
Lächerlich – woanders ist das selbstverständlich…
Es steht jeden Verlag frei, ein erfolgreiches Format zu vernichten.
Problem, wie immer: wen man verliert, kommt meist nie zurück.
Und ich weiß nicht, wie es anderen geht – aber ich finde zunehmend das „Narrativ“ bei Telepolis …
Ich hab‘ selbst mal eine Zeit lang als freischaffender Redakteur gearbeitet. Da könnte ich Dinge erzählen…
Nur soviel: Die Werbekunden sind der King, die bestimmen, was läuft. Punkt, fertig, aus. Wer was anderes glaubt, ist naiv. Bei einem Magazin für Spieletests hatte ich ständig Stress mit dem Chefredakteur, dem meine Beiträge zu kritisch waren. Das war schlecht fürs Geschäft. Wir bekamen offene Drohungen von den Werbepartnern! Die wollen nur Jubelperser, aber keinen guten Journalismus.
Ein Journal, das ausschließlich auf Werbung für die Finanzierung angewiesen ist, kann man grundsätzlich knicken, da sind Interessenskonflikte vorprogrammiert.
@DasNarf
Es ist ok auf die Korrupten zu dreschen! Danke, daß Sie aber jenen, die das Kleingeld haben in alle Richtungen zu korrumpieren, auch eine mitgegeben haben!
@die Grüne Fee
Für viele war der Kommentarbereich der einzige Grund da reinzuschneien, mit dem gelegentlichen guten Artikel als Zugabe. Es gab da Vögel, die kamen mit verdammt guten Argumenten und verlinkten Quellenangaben an, die man als bewusstseinserweiternd bezeichnen konnte. Nerd-Analysten des Zeitgeschehens, die den Pfeifen, die in den Diensten und Redaktionsstuben und Think Tanks als Analysten gelten, um Jahre(!) voraus waren. Irgendwann ging es los, daß gerade die besten Kommentare von irgendwelchen Hintergrund-Tugendwächtern als erste wegzensiert wurden. Naja, wie Sie auch sagten, wer mal weg ist kommt nicht wieder.
nicht von „irgendwelchen Hintergrund-Tugendwächtern“ :
Das Content-Management bei Telepolis wird seit 2011 von INTERRED erledigt. Sieht man sich deren Lebensläufe an, kommen da einige von der Heinrich-Böll-Stiftung – also genau jenen Pazifisten, die die Ukraine beliefern müssen…
😉
Was dann auch dazu geführt hat, daß Kommentare gesperrt wurden, die dem Artikel zustimmten unter dem sie standen weil das nicht der grünen Linie entsprach. Manche Kommentatoren haben auch Emails mit den Zensoren veröffentlicht in denen die Zensoren schlicht dumm und ungebildet erschienen und wohl einfach gesperrt hatten, weil sie den Beitrag nicht verstanden hatten.
Mindestens eimmal haben die sogar Neuber zensiert. Nicht sehr cheffig der Herr Chefredakteur, wenn er diese Zensoren nicht raus werfen kann und von denen zensiert wird.
die agressiven NATO-trolle und deren sonderrechte im forum waren die vorboten, die löschung dieses großartigen archives ein sieg der gegenaufklärung und des faschismus der gegemwart. r.i.p. TP und schande über die leichenschänder
Das hat mich auch immer verwirrt, zumal TP ja kein typisches Nato-Portal war, eher im Gegenteil. Man konnte z.B. auch beobachten, wie die Kommentarbewertungen mit dem Erwachen der US-Ostküste plötzlich massiv ins Rote kippten (ohne dass gegenargumentiert worden wäre), m.E. wurde da viel gescripted, mit zahlreichen Sockenpuppenaccounts.
Eine nennensswerte Gegenwehr habe ich nicht wahrgenommen, war vielleicht von heise nicht gewollt oder wäre technisch zu aufwendig gewesen (obwohl das ja eigentlich eine IT-Zeitschrift ist, das greift als Argument irgendwie nicht gut).
das war eindeutig von oben vorgegeben. die forums-regeln wurden brutal ubd zunehmend willkürlich bei forenten angewendet, während die NATO-trolle beleidigen, lügen und niveaulos vom leder ziehen durften – also an fehlender moderation lag es definitiv nicht.
leider ist herr rötzer sehr schweigsam diesbzgl. ich habe damals schon im TP-forum dieses ungleichgewicht und einseitigkeit der moderation muniert (neben zig anderen) – rötzer hat da nie reagiert
pps: warum zum teufel holt man sich den literarisch grottenschlechten und moralisch flexiblen Nowak erneut ins boot ? der soll zur TAZ gehen, das entspricht eher seinem niveau
Ich bin als ehemaliger langjähriger Forennutzer auch zu dem Schluss gekommen, dass das überwiegend keine Angriffe von außen waren. Sowohl bei der Bewertungsmanipulation als auch bei dem ständigen vulgären ideologischen Getrolle auf grüner, woker, Staats- und Nato-Linie.
Da steckten in vielen Fällen Leute hinter den zahlreichen Sockenpuppenaccounts, die gleichzeitig über erhöhte Rechte als Mod oder Admin im Forum verfügten. Es handelte sich also um Mitarbeiter des Verlags oder dessen Dienstleistern, z.B. Interred.
Die machten einerseits niveaulose Agitiaion und Propaganda für ihre Ideologie und löschten gleichzeitig mit Mod-Rechten, was ihnen an Kommentaren nicht gefiel oder wo sie argumentativ nicht gegen ankamen.
Es ist schade, dass sich ehemalige Insider dazu nicht äußern möchten, was es mit diesen internen Trollen auf sich hat.
Die Qualtätsoffensive entsprang einem Verfolgungswahn in Redaktion und Verlag.
Das Problem sind nicht die Artikel der Autoren, sondern die Inhalte des Forums, die Spuren des Löschgemetzels.
Gerade die Profis im Heise Verlag wissen was herauskommt wenn man die Zensur in Relation von Themen und Querkommunikation der Forenten mit KI auswerten würde.
Der Einsatz von NATO Trollen, ja, auch das Coronaverbrechen wurde von der NATO orchestriert, und Zensur wäre klar Abbilder.
denjen wir das doch einfach mal weiter….
heute mal ein bisschen hegel über die verbreiteste geisteskrankheit auf dem planeten, auch wenn hegel das gar nicht unterschreiben würde, gut BEschrieben hat er es:
http://www.zeno.org/Philosophie/M/Hegel,+Georg+Wilhelm+Friedrich/Ph%C3%A4nomenologie+des+Geistes/C.+(BB)+Der+Geist/VI.+Der+Geist/C.+Der+seiner+selbst+gewisse+Geist.+Die+Moralit%C3%A4t/a.+Die+moralische+Weltanschauung
p.s. journalismus und wahrheitsfindung lol. journalismus hat die pflicht die herrschenden kritisch abzufeiern.
Schöner Artikel.
Zwei kleinere Kommentare:
1. Telepolis hatte irgendwann nach 2020 eine eigenständige Domain bekommen, d.h. anstelle des Erreichens von telepolis über „www.heise.de/tp“ war diese dann über „www.telepolis.de“ erreichbar. Die URI (oder URL) der alten Artikel wird aber immer noch den alten Präfix „www.heise.de/tp/“ haben und eben nicht „www.telepolis.de/“ – bzw. sollten, damit die alten Links auf die Artikel weiter funktionieren (man könnte natürlich eine Weiterleitung implementieren). Bei einem Umzug der wieder online gestellten Artikel in ein neues Contentmanagementsystem könnte hierbei dafür gesorgt werden, dass die alten Artikel (welche von der Qualitätsoffensive betroffen waren) dann auch über „www.telepolis.de“ erreichbar sind (und eben nicht nur über „www.heise.de/tp“) oder eben nicht erreichbar sind, oder man könnte eben die alten Artikel nicht mit ins neue Contentmanagementsystem (mit allen Artikeln, welche unter „www.heise.de/tp“ veröffentlicht wurden) umziehen lassen, aber das alte Contentmanagementsystem (as is) online lassen (wobei dieses durchaus das Contentmanagementsystem der ehemaligen Hauptseite also von „heise.de“ sein könnte). Aus diesem Blickwinkel könnte man dann auch Neubers Aussagen zum Contentmanagmentsystem und Links betrachten.
2. Die wirklich einzigen objektiven Wissenschaften, wenn man so will, sind Mathematik und die theoretische Informatik, bei letzteren allerdings nur, sofern man auch weiterhin mit schönen mathematischen Beweisen arbeitet (und nicht mit irgendwelchen Studien, wie dieses schon vor Jahren von Google-Forschern, um die vermeintliche „Quantenüberlegenheit“ zu zeigen, getan wurde). Aber auch bei diesen objektiven Wissenschaften kann man an den Noten etwas drehen, nur aus bestandenen Arbeiten wird man keine nicht-bestandenen machen können, allerdings kann man an Seminararbeits-Noten (und Abschlussarbeits-Noten) durchaus etwas nach oben oder unten drehen, da die Studenten normalerweise nicht die gleichen Themen bekommen und eben durchaus auch die Beurteilung, ob etwas besser oder schlechter dargestellt/präsentiert wurde, dann doch im Auge des Betrachters liegt.
Meiner Erinnerung nach gab es sowohl telepolis.de als auch heise.de/tp schon immer, nur wurde vielleicht anders verlinkt.
Logik und Mathematik sind vielleicht die einzigen Disziplinen, in der man von deduktiver Wahrheit sprechen kann – es sind aber Systeme, die sich Menschen ausgedacht haben, siehe z.B. die Axiome. Inwiefern hier das Wort „objektiv“ passen soll, ist mir nicht ganz klar.
Wenn man über Objektivität in der Wissenschaft reden will, solle man sich zunächst darüber klar werden, was Objektivität in diesem Kontext bedeutet.
Auch als Naturwissenschaftler bin ich zunächst scheinbar frei in der Wahl meiner Fragestellung, meiner Methoden und meiner Argumentation. Betrachte ich saubere, also fehlerfreie wissenschaftliche Arbeit, dann verliere ich in dem Moment, indem ich meine Fragestellung bestimmt habe, die Freiheit der Methodenwahl. Ich muss die jeweils geeigneten Methoden verwenden. Die Methoden müssen ausreichend für die Bearbeitung der Fragestellung sein. Für meine Fragestellung und den daraus abgeleiteten Methoden erhalte ich im Rahmen dieser Methoden objektive Ergebnisse. Fasse ich die Ergebnisse in einer Argumentation zusammen (z. B. für eine Veröffentlichung), so muss diese Argumentation sowohl logisch zwingend sein, als auch alle zugehörigen relevanten Erkenntnisse enthalten. Eine Argumentation ist so nicht mehr frei, sondern wird von der Fragestellung und dem Gegenstand bestimmt. In dem Sinne sind Methoden wie auch die Argumentation objektiv, die Fragestellung bleibt allerdings vom Wissenschaftler selbst bestimmt. Zu welchen überraschenden Fragestellungen Wissenschaft kommen kann, sieht man dann bei der jährlichen Verleihung des IG Nobelpreises.
Was macht aber ein Wissenschaftler, wenn er nicht Zugang zu den nötigen Methoden hat? Er schraubt solange an der Fragestellung herum, bis sie zu den ihm zur Verfügung stehenden Methoden passt.
In der scheinbaren Freiheit der Fragestellung setzt dann eine ganze Diskussion zur Verantwortung in Wissenschaft an. Im Projektstudium der 70er Jahre sollten die (zu studierenden) Fragestellungen gemeinsam erarbeitet und bearbeitet werden. ( vgl. Studienreformkongress, 1977, siehe unten). Eine Demokratisierung der Wissenschaft (eigentlich nur deren Administration) sollte der gesellschaftlichen Reflexion der behandelten Fragestellungen dienen. Die heutige Drittmittelabhängigkeit bei gleichzeitiger Reduzierung der Grundfinanzierung soll die Wissenschaft auf wirtschaftlich verwertbare Fragestellungen konditionieren, deren Reflexion auf ökonomischen Nutzen, genauer auf die Generation von Profit, reduzieren.
Jeder wissenschaftliche Artikel, jede Erkenntnis wird von Menschen formuliert. Deren Arbeits- und Lebenswirklichkeit bestimmen die objektiven Erkenntnisse ganz offensichtlich mit.
Zur Studienreform, 1977 vgl.
„Studienreform und Arbeitnehmerinteresse“
Protokoll d. 1. Studienreformkongresses d. Vereinigten Dt. Studentenschaften (VDS) vom 10.-12.12.1976 in Marburg
Offensichtlich zurückgerudert.
Nicht wirklich.
Die Artikel sind zwar wieder im Netz, aber eben nicht da (unter dem alten Link), wo sie früher waren. Damit laufen Verlinkungen auf diese Artikel, die teilweise vor vielem Jahren erfolgten, immer noch ins Leere. Und flankierend dazu sind die „reaktivierten“ Artikel auch nicht in der Suchfunktion von Heise/Telepolis zu finden, und damit auch nicht über Google.
Das ist gewissermaßen ein „Shadow-Bann“. Wer die Adresse des Artikels im Katzentisch-Bereich nicht kennt, findet sie auch nicht.
Elberadler sagt:
„Nicht wirklich.“
Es spielt keine größere Rolle, ob die Artikel leicht oder sehr schwer zu erreichen sind, sie sind wieder da. Damit ist das Stigma der Bücherverbrennung vom Tisch.
Käse, man hat sie versteckt, um nicht offen als Bücherverbrenner dazustehen. Das ist der Zeitgeist von Telepolice.
LOL, man versteckt Dinge irgendwo, wo man sie schwer finden kann, und sagt dann: „Sie sind doch wieder da!“
Wenn dir selbst nicht die verquere Logik auffällt, lies dann doch noch einmal Orwell’s 1984.
P.S. Sollen wir deine Kommentare auch mal auf die „Trollwiese“ verschieben und bei Kritik sagen, „Sie sind doch noch da!“
Pit Dreisam sagt:
„Käse,“
Stephan Schleim sagt:
„LOL,“
Bitte etwas aufmerksamer lesen:
Es spielt für die Allgemeinheit keine große Rolle, ob sie „leicht“ oder „sehr schwer“ aufzufinden sind. Für die Öffentlichkeit sind sie ‚wieder da‘.
Damit ist das Stigma der Bücherverbrennung vom Tisch.
Nur darum wurde zurückgerudert.
Ein paar Groschen als Ergänzung, das Thema wurde ja schon öfters diskutiert… (Wer meine Positionen tiefer ergründen will, möge sich die entsprechenden Beiträge vom letzten Jahr herauskramen…
(OT: Verzeihen Sie Herr Schleim, es ist wie alles bei mir wieder etwas länger – die eine Frage an Sie finden Sie im Block ganz unten^^)
Aber nur von theoretischer Warte aus betrachtet. Auf praktischer Eben würde ich das nicht so einfach als gesetzt erachten wollen.
Man kann von denen halten was man will – mich stört bereits das Zwangsgendern – doch Publikationen wie die Graswurzelrevolution scheinen sich da etwas entkoppelt zu haben, obgleich die natürlich auf Spenden und Zuarbeiter et cetera angewiesen bleiben. Das ist aber freilich auch ein enger Kreis von Leuten mit einer bestimmten Weltanschauung, die da wirken. (Wenn andere hier andere Eindrücke haben – nur zu.)
Ich denke, dass es selbst unter kapitalistischen Bedingungen durchaus möglich wäre ein Nachrichtenprojekt zu starten, für das nicht unbedingt viel Geld springen gelassen / bereitgehalten werden muss, um es anzuschieben. Es ist aber sehr aufwendig und mit viel Herzblut und Selbstaufopferung verbunden. Da müssen schon Leute mit einer bestimmten Lebenseinstellung zusammenfinden. Es wäre auch eher idealistisch und sicher nicht für Leute, die Karriere, „fett Kohle“ oder Ähnliches anstrebten.
Das Hauptproblem wären dann m.E. auch weniger die Selektionsmechanismen des Marktes – als die des Staates (siehe das Folgende).
Wie oben angedeutet, würde ich das nicht nur an den Markt koppeln, denn der Markt ist nur eine von mehreren autoritären Torwächter-Institutionen in dieser Gesellschaft. Es gilt somit die systemische Ebene als solche zu beleuchten – die Selektionsmechanismen einer zutiefst regressiven, lebensverneinenden, autoritären Gesellschaft und ihrer Instanzen.
Selbst wenn Neuberpolis höchst profitabel wäre, könnte er immer noch immense Schwierigkeiten bekommen – wenn es die falschen Inhalte publiziert. Denn stünde um halb Sechs in der Früh eben nicht die Inkasso vor der Türe, sondern das SEK, um seinen Chefredakteur beispielsweise wegen „staatsdelegitimierender pro-russischer Schriften“ o.Ä. hinter Schloss und Riegel zu bringen. Neben den Marktaspekten ist bei Heise auch zu beachten, dass diese sich einfach allgemein lieb Kind machen und als seriöses (pseudo)kritischen „Information Start up“ präsentieren wollen. Dies zeigt sich ja am Bemühen von Neuberpolis den eigenen Wikipedia-Artikel endlich geändert – sprich: offiziös geeicht – zu bekommen oder daran wie das NewsGuard-Siegel sich ostentativ ans Revers geheftet wird. Alls zwecks Abgrenzung von gefährlichen „Schwurbelplattformen“ wie Multipolar, Manova, NDS oder Overton. (Die man allesamt früher wohl bloß „bieder sozialdemokratisch“ oder „bürgerlich-liberal“ genannt hätte.) Man möchte wohl so eine Art Online-Parteizeitung für die woken Kiddies werden, die Grün*innen und Linkende wählen. Deren Diskurs- und Argumentationsniveau beziehungsweise die entsprechende Artikelauswahl, hat man ja inzwischen auch gut getroffen.
Da der Marktaspekt hier so betont wird, zitiere ich nochmals einen sehr erhellenden Sager aus dem letzten Neuberpolis-Selbstinterview:
Die Passage passt sehr gut zu Ihren Beobachtungen, Herr Schleim. Ich lasse mal den übelriechenden Ego-Aspekt Neubers, der in den zitierten Zeilen dreißig Meilen weit raus hängt, beiseite und verweise – selbstredend ganz uneitel – auf einen Altkommentar von mir:
Der Rest des Interviews ist ähnlich gruselig und Herr Neuber vermeidet es – wie auch andere Kommentatoren festgestellt haben – dabei konsequent Ross und Reiter, also Namen und Artikel, zu nennen. Wo und wem also welche „Qualitätsstandards“ fehlten bleibt im Dunkeln, bleibt Geraune.
Besonders ekelhaft fand ich diese Passage, die sehr luzide zeigte, wes Geistes Kind Herr Neuber ist:
Frage: Hat Neuber mit „Pöbler“ die NATO-Trolle gemeint, die bei Telepolis rumzuspringen begannen? Frage für einen Freund.
Dann: Ja, auch bei anderen Medien, Overton hier eingeschlossen, gibt es Zensur und „Einsatz von Manpower“. Auch hier gibt es Streits und abspringende oder gegangen wordene Autoren. Leider. Die Umdrehung von Telepolis bleibt dennoch eine eigene Hausnummer. Das hat viel vom „erzieherischen Charakter“ wie ihn Lauterbachs, Buyx‘ und Co. vorleben und wie er im zugehörigen Milieu auch gepflegt wird. Wird der Leser unbequem – gilt er schnell als xy-extrem, „voller Hass“ oder als „völlig enthemmter Pöbler“, mit dem „umgegangen“ werden muss. Interessantes Weltbild.
Abschließend noch dieses Zitat:
Was meint eigentlich ein Wissenschaftsjournalist wie Herr Schleim zu Neubers „Im Grunde machen wir Wissenschaftsjournalismus“-Sager? Telepolis war ja in der Tat Wissenschaft wichtig und neben Herrn Schleim haben damals auch andere wissenschaftliche Themen und neue Erkenntnisse verständlich aufzuarbeiten gesucht (ich denke beispielsweise an Herrn Rötzers Artikel zu astronomischen Entwicklungen oder gesellschaftlichen Entwicklungen wie Selbstmord / Sexuallosigkeit). Nur würde ich das aktuelle Treiben auf Neuberpolis im Leben nicht als „Rückbesinnung“ darauf oder gar nur in irgendeiner Weise diesen Werken ähnelnd erachten. Es wirkt eher als hätte jemand „Science-News-Artikel“ von ORF oder Standard von einer (schlechten) KI dergestalt komprimieren lassen, dass sie den vom Konzentrationsmangel geplagten Milieus als Zwischendurchhäppchen gereicht – und sogleich wieder vergessen – werden können.
Was das für „Kollegen“ sind, von denen Neuber sprach, erwarte ich weiterhin mit Spannung. Ansonsten gilt, was Mitforisten bereits forderten: Lasst doch Neuberpolis einfach sterben!
Cool.
Also in der Zeit, als wir noch kommunizierten, erinnerte ich Herrn N. mehrmals an Inhalte im Bereich Wissenschaft.
Früher schaute ich dort täglich vorbei, heute vielleicht noch monatlich. Kürzlich sah ich dort ein Interview zum IrandaDas fand ich gut.
Also, meinen ersten telepolis-Artikel hab ich nur deshalb gefunden, weil ich das Original-Dokument noch mit Original-Timestamp von 2012 rumliegen habe und ich deshalb über das Datum dahinnavigieren konnte. Nebenbei meldet NoScript auf der Seite so ca. 30 unterschiedliche Javascript-Server die abefragt werden wollen, da probiere ich jetzt nicht einzeln durch, was davon funktional ist und was dem Ausspionieren dient. Die URL startet mit archiv.telepolis.de, da weiss ich jetzt nicht, obs von den ursprünglichen Links Weiterleitungen gibt. Technisch wär das ja wahrscheinlich kein grosses Problem, das ist ja eine typische Aufgabe bei der CMS-Migration (Edit: Scheint wohl doch zu gehen). Wie sieht das eigentlich mit Ansprüchen aus VG Wort aus, wenn der Herausgeber Links auf Online-Werke verbastelt? Könnte mir vorstellen, dass da der eine oder andere Autor ein paar Groschen bei verliert.
Wenn ihr in der von Neuber und Heise geschaffenen „Trollwiese“ alte wertvolle Artikel sucht, müsst ihr mit einem Suchbegriff arbeiten und dabei dürft ihr im „Archiv“ nicht Telepolis oder ein anderes Heise-Magazin angeben. Als Suchbereich müssen „alle Bereiche“ angewählt sein, sonst findet ihr Texte vor 2021 nicht. In dem Fall findet man die Artikel, ob es alle sind, kann ich nicht beurteilen. Wie gut Wildcards und Verknüpfungen von Suchbegriffen funktionieren, habe ich noch nicht geprüft, aber ich vermute, da man ja verstecken will, dass das eher nicht geht, oder nur deshalb, weil sonst die Suche für andere Bereiche gelitten hätte.
Hallo Ralf, danke für die Tips. Vielleicht sollte mal der hüstel Internetarchivbeauftragte das „Archiv“ schlicht mit wget -r… irgendwohin archivieren wo es dann nach sanftem Recycling durchsuchbar ist, solange es noch zugänglich ist. Ist zwar ärgerlich, dass da schon alle Illustrationen weg sind, aber dafür passt es dann wahrscheinlich komplett mit Forenkommentaren auf eine DVD.
Fände ich ne gute Idee.
Grüße nach Barcelona ( noch dort?)
Ralf
Ja, immer noch. Irgendwie haben sich alle Optionen etwas zerschlagen…
was ist die lehre aus all dem ?? der kapitalismus hat sich so eingerichtet, dass ihm alles was ihm gefährlich werden kann zur not annektiert wird, wenn man es nicht offen verbieten kann – der einstige leuchtturm der auklärung TP kann ja jz mit dem einstigen leuchtturm linken publizismus, der TAZ fusionieren.
ergo: wie kann man es verhindern, das einem stinkende falsche fuffziger das lebenswerk klauen und es ins gg-teil pervertieren ??
„Die Preßfreiheit kann nur eine verantwortliche Presse zuwege bringen, die unverantwortliche geht allein aus dem Preßeigentum hervor.“
Solche Artikel erinnern mich
an Greta Thunberg und Luisa Neubauer. Beide haben damals Bundeskanzlerin Merkel besucht,
um von ihr das Ende des Kapitalismus zu fordern.
Unmündiges, infantiles Menschlein zupft bescheiden, bar
jeglicher Selbstachtung am
Rockzipfel dessen, was es für Macht hält um weiterhin im
System mitschwimmen zu dürfen.
Debattenbeitrag mit Zielrichtung ins Nichts. Am Ende hat der mit der Knarre immer recht.
Das ist bald der Stand der Dinge.
Vielen Dank für diesen Artikel!
Telepolis hat weitestgehend fertig.
Vom prämierten ursprünglichen Anspruch ist fast nichts mehr übrig. Nicht nur sind die kommentierbaren neuen Artikel eingeschränkt, sondern auch alle Kommentare zu den Archiv-Artikeln sind einfach weg! Die Diskussion zu meiner 2018 dort veröffentlichten Kurzgeschicht werde ich ebenso vermissen wie viele andere.
Und, dem Schaden noch Spott hinzufügend, wurde zu einem der Erklärbär-Artikel erst eine Kommentar-Möglichkeit hinzugefügt und später nicht einfach nur beendet sondern bestehende Kommentare unsichtbar gemacht! Da war wohl zu viel berechtigte Kritik dabei, die aber keine formellen Forenregeln verletzt …
So zB die weitgehende Einigkeit einer sonst angenehm uneinigen Leserschaft, dass die Kommentare oft interessanter waren als die Artikel.
Hier zwei meiner ursprünglich dort formulierten Ideen:
– Tipp für Leser: Artikel ohne Kommentar-Möglichkeit nicht mehr lesen. Vielleicht kommt das ja irgendwann über die Metriken bei den Entscheidern an
– Reframing für die Besitzer: Seht es statt als Hobby als Ehrenamt. Ich habe dem alten Telepolis einen Großteil meiner politischen Bildung zu verdanken! Dort habe ich etwa gelernt, was ein Overton Window ist. Insbesondere heute gebrandmarkte Artikel zu 9/11 sind mir positiv in Erinnerung geblieben.
Es ist noch nicht komplett zu spät, auch wenn der aktuelle Anspruch, „… eine breite Themenpalette von Politik, Wirtschaft und Wissenschaft über Energie, Klima, Kultur und Medien bis zu Gesundheit, Finanzen und Alltagsthemen … [abzudecken]“, ebenfalls nichts gutes verheisst.
Falls es allerdings auf dem aktuellen Kurs weiter geht wird aus der „digitalen Stadt“ nur ein weiterer Volksempfänger.
volxempfänger TP, – treffer, versenkt !
Am besten gar nicht mehr klicken. Dass trifft die Truppe, wo es ihnen am meisten wehtut.
Jetzt gehen die Klicks ja vermutlich hoch, weil Leute Artikel sichern, prüfen wie das unsägliche Interview aussieht und natürlich gibts Traffic weil Direktlinks auf anderen Seiten wieder tun.
Nun, ich erinnere mich noch gut wie Herr Schleim unsichtbar wurde, als ich ihn wegen der Sperrung eines Diskussionsbeitrags zu seinem Artikel ansprach, der weder ad hominem noch beleidigend war, aber diverse Punkte ansprach und kritisierte, die den Admins from Hell-opolis nicht gefallen hatten.
Weder habe ich von heise eine Begründung bekommen, noch hat Herr Schleim sich da mit Ruhm bekleckert oder auch nur irgendwie eine klare Position gezeigt. War wohl wichtiger weiterhin Artikel bei tp schreiben zu können, wäre meine Erklärung für das Verhalten.
Das also, aus meiner Sicht, ein Mitläufer und Nutzniesser, jetzt ein bisschen Kritik betreibt, scheint mir etwas verwegen. Das nehme ich anderen tp Autoren eher ab.
Lieber Gruss
Ich war nie für die Moderation bei Heise zuständig. Wieso Sie mich dafür verantwortlich machen, verstehe ich nicht. Überhaupt waren nur wenige Autoren im Forum aktiv. Wenn ich Ihnen den Stundensatz für die Arbeit ausrechnen würde, würden wir wahrscheinlich beide heulen.
Sie können meine Aktionen im Blog (Menschen-Bilder) beurteilen. In bald 20 Jahren war dort so gut wie nie ein technischer Eingriff nötig. Wenn es mal nicht so gut lief, reichte meist gutes und – wenn nötig – bestimmtes Zureden.
Dass Sie aber nach so vielen Jahren noch diesen Groll hegen, spricht jetzt nicht gerade für Sie. Alles Gute!
Sehr geehrter Herr Schleim,
ich mache sie nicht dafür verantwortlich und ich hege keinen Groll gegen sie. Ich habe nur bestimmte Verhaltensweisen bemerkt und mich erinnert.
Duldung von Missständen führt meist zur Etablierung dieser Missstände.
Insofern sehe ich viele Verantwortliche, wenn man von Verantwortung redet, die dazu beigetragen haben, was mit tp passiert ist.
Lieber Gruss
„Dass Sie aber nach so vielen Jahren noch diesen Groll hegen, spricht jetzt nicht gerade für Sie. “
Genau diese fehlende Selbstreflektion habe ich bei TP in deinen Artikeln und Kommentaren festgestellt. Typisch für „Systemlinge“. Muß ja auch, sonst würde man ständig über die eigenen Aussagen fallen. Heute noch nicht die sechste Booster „Impfung“ gefordert? Immer noch davon überzeugt, daß eine Handvoll Teppichknüpfer das amerikanische Vereidigungssystem ausgeschaltet haben? Immer noch der Meinung, daß sich in freiem Fall befindliche Stahlkolosse nicht gesprengt wurden?
Und jetzt, wo demnächst vermutlich das Kriegsrecht/Ausnahmezustand ausgerufen wird, Volksnähe simulieren? Ich rieche die vollen Unterhosen bis ins Wohnzimmer. Ne, Junge DU WARST DABEI!
https://www.nachdenkseiten.de/?p=125427
Warum kommt niemand darauf, dass der Protest eben erfolgreich war? Sie hatten vermutlich gedacht, dass das unbemerkt durchgeht. Aber selbst die bürgerliche Presse hat das zur Kenntnis genommen und war befremdet.
Der Beginn des heißen Ukrainekonflikts war 2014. Was war da? Man findet in der plötzlich völlig gleichgeschalteten bürgerlichen Presse nur Jubelartikel über den Naziputsch. Dass es dreizehn geschlagen hatte, wurde bei Telepolis bemerkt. Und zwar als ziemlich einzigem Medium. Die rechten Blogs gab es damals noch nicht und wie immer kapieren die nichts. RT deutsch kam erst im Dezember 2014. Jasmin Kosubek begrüßte die übelsten Figuren des deutschen Politzirkus. Hatte kein Niveau.
TP hat damit ein Alleinstellungsmerkmal und das missfiel der Obrigkeit. Neuber bekam Besuch vom Amt.
„Auslöschung der Erinnerung als Herrschaftsinstrument“ hat Theodor Adorno einen seiner Aufsätze überschrieben. Das ist es.
Natürlich war der Protest erfolgreich, das zeigt doch schon das windelweiche herumgeiere von Neuber. Nichts in seiner Argumentation hat Konsistenz. Er passt halt in einer Art Trump-Stil einfach die neue Realität an. Bestenfalls habe man das nicht richtig „kommuniziert“, wird erzählt und so getan, als wären die Leser und Leserinnen behämmert und wüssten nicht, was das bedeutet. Er hatte ja auch klar erklärt, man habe längst in der Redaktion „politisch extremistischen Missionaren und Anhängern von Verschwörungsmythen Einhalt geboten“. Hatte ich in einem Text dazu schon aufgearbeitet, wie er immer weiter zurückrudert und das ist ja nun jetzt auch noch deutlicher belegt.
https://overton-magazin.de/top-story/telepolis-von-der-qualitaetsoffensive-mit-sperre-des-archivs-zur-einschraenkung-des-forums-und-der-bitte-um-spenden/
Herr Streck, das hier (gefettet), war doch auf Sie gemünzt, finden Sie nicht? Sie pöser Mann haben ja erst gestern auf Overton wieder Ihre pöse „unjournalistische Anti-Atom-Mission“ (inklusive Rissen) ausgebreitet…
Neuber hatte nicht mal den Schneid Sie – oder wen auch immer er meinte – beim Namen zu nennen. Wohl, weil dann sein Geraune zusammengebrochen wäre. Dafür übt er sich in der sonst so von kritisierten „false balance“ und anderem…
Eben, so sehe ich das weitestgehend auch. Deshalb habe ich mich inhaltlich mit den Unfug auseinandergesetzt und natürlich auch verlinkt, damit nachvollzogen werden kann, von was ich Rede. Siehe auch. https://overton-magazin.de/top-story/journalismus-und-der-auftrag-zur-wahrheitsfindung/#comment-259835
Nu ja, da können wir uns ja ein wenig auf die Schulter klopfen. Wir haben die Versenkung der Pressefreiheit verhindert. Ist doch was.
Obiger Beitrag ist übrigens von mir. Kleiner Unfall.
Die Kommentarfunktion ist z. T. wieder da, aber nur bei wenigen Artikeln. Jedoch kein einziger Artikel von Harald Neuber erlaubte das kommentieren.
Die relativ hohe Zahl von von Neuber verfassten Artikeln zum Thema vermittelt mir den Eindruck, dass es viel Gegenwind gab.
Auch unter dem „Interview“ geht natürlich nichts, da hat offenbar jemand Angst vor jeder Kritik.
Dass da jemand nicht mit anderen Sichtweisen umgehen kann als der eigenen, war für much gerade der Grund, die Zusammenarbeit zu beenden. Weil dann ist es kein „Zusammen“.
Was mir bei den Kommentaren auffällt: Artikel im Archiv vor 2021 zeigen nicht mehr die alten Kommentare,
„Forum ist gesperrt“.
Damit gehen bei einigen Artikeln 90% des Informationswertes verloren, da andere Meinungen und Recherchen zu dem Artikelthema weg bzw. nicht mehr sichtbar sind.
Das ist bei mir wie bei Florian, die Artikel vor 2021 sind auf der „Trollwiese“ gelandet (ist das bei anderen früheren Autoren anders?) und was bis vor gut einem Jahr kam, erfüllte dann plötzlich angeblich die „Qualitätsstandards“. Im Stil oder im Umgang habe ich nun rein gar nichts geändert, wie alle nachprüfen können. Nie hatte Neuber, auch nur ein kritisches Wort zu meinen Atom-Artikeln verloren. NIE. Komisch auch, dass Neuber mich (ohne das zu benennen) für die Artikel zu Atomkraft angreift und behauptet, auch ich hätte Telepolis „missbraucht“, dabei benennt er in seinem Interview weder Ross noch Reiter, er verlinkt natürlich auch keinen einzigen Text, um seine Vorwürfe zu belegen. Denn dann könnte jeder und jede schnell feststellen, welch einen Humbug er da behauptet. Das soll also nun eine Qualitätsoffensive sein. Warum macht er das? Die „Argumente“ sind derart absurd, dass es schon lachhaft ist. Lächerlich macht er sich damit nur selbst. Am besten ist, dass das Gegenteil von seinen Behauptungen sogar in Artikeln steht, die unter seiner Ägide veröffentlicht wurden. https://www.telepolis.de/features/Grosse-Risse-in-Notkuehlsystemen-franzoesischer-AKW-7541920.html Ich habe das inhaltlich gestern hier https://overton-magazin.de/top-story/atom-versorgungssicherheit-erstmals-muss-auch-die-schweiz-hitzebedingt-ein-atomkraftwerk-abschalten/ angesprochen und seine vielen schwarzen Löcher in der Argumentation und Widersprüche schon einmal hier aufgearbeitet. https://overton-magazin.de/top-story/telepolis-von-der-qualitaetsoffensive-mit-sperre-des-archivs-zur-einschraenkung-des-forums-und-der-bitte-um-spenden/ Er verwechselt in seiner Ignoranz zu Atomkraftfragen auch Schmiedefehler in Flamanville am Reaktorbehälter mit Rissen in Notkühlsystemen, die er als „Mikrorisse“ darstellt. Qualitätsjournalismus halt. Das sind nachweislich, sagt sogar die Atomaufsicht (ASN) in Frankreich, keine „Mikrorisse“. Risse gehen zum Teil „über 155 mm, also etwa ein Viertel des Rohrumfangs“ und die „maximale Tiefe“ 23 mm von 27 mm Rohrdicke in Penly. Man habe ein großes Problem, erklärte der ASN-Chef. Das ist nur ein Beispiel. Die Erklärung der ASN hier. https://www.asn.fr/l-asn-informe/actualites/corrosion-sous-contrainte-a-penly-niveau-2-sur-l-echelle-ines Ich lege meine Quellen stets offen, außer die wollen das nicht und hätten Repression zu befürchten. Zudem sagt er nicht die Wahrheit, um das mal leise zu formulieren, wenn er in dem Selbstinterview mit dem Heise-Verlag (sich einem kritischen Journalisten zu stellen, traut er sich offensichtlich nicht, wie auch Stephan Schleim aufzeigt). Er behauptet: „Auch vor dem Hintergrund dieses Selbstverständnisses haben wir das Archiv nun wieder vollständig freigeschaltet. Verlinkungen funktionieren wieder und sie sind über gängige Suchmaschinen auffindbar.“ ttps://www.telepolis.de/features/Zwischen-Mainstream-und-Alternativmedien-Chefredakteur-Neuber-ueber-den-Kurs-von-Telepolis-10463316.html Es ist einfach für alle, zu überprüfen, dass das Fake ist. Ich habe es versucht. Zum Beispiel mit dem Spitzel-Imam der Anschläge in Katalonien Es Satty. Google findet genau einen Text aus dem Jahr 2022, also in „seiner“ Zeit. In der Heise-Suche ist das genauso, wenn man als Suchbereich Telepolis angibt. Erst wenn ich in „allen Bereichen“ suche, tauchen plötzlich 11 weitere Texte auf. Die alten Texte sind also weiterhin so gut wie möglich versteckt. Das nennt man Shadow-Banning, die elegantere Form von Zensur, die auch X (Twitter) nutzt. Ich habe das auch mit anderen Suchbegriffen wie dem geschlossenen Atommeiler Garoña versucht. Es tauchen 2 Artikel auf, die nach 2021 sind, aber 14, wenn man auf „alle Bereiche“ geht. Die sind keinem Magazin zugeordnet, also im Niemandsland. Mit etwas Aufwand findet man auch den wohl ersten Artikel in Europa, der die Urheberschaft islamistischer Anschläge der ETA bei den Anschlägen in Madrid im Wahlkampf 2004 mit 191 noch am Tag der Anschläge richtig als das dargestellt hat, was es war: Eine Lüge. https://archiv.telepolis.de/features/Blutiger-Wahlkampf-in-Spanien-3433717.html Nach der heutigen Ansicht Neubers hätte ich damals wohl auch die postfaschistischen Lügner befragen müssen, obwohl deren Blödsinn in der ganzen Welt verteilt wurde. Die hatten sogar die UNO zu einer Resolution zur Verurteilung der baskischen Untergrundorganisation gebracht. Die UNO musste die dann wieder zurücknehmen, Spanien hat sich dann entschuldigt, darüber haben dann auch andere berichtet, die zuvor auch den ETA-Quatsch verbreitet hatten. https://www.spiegel.de/politik/ausland/eta-verdacht-spanien-entschuldigt-sich-bei-uno-a-291003.html Wenn ihr also in der von Neuber und Heise geschaffenen „Trollwiese“ alte wertvolle Artikel sucht, müsst ihr mit einem Suchbegriff arbeiten und dabei dürft ihr nicht Telepolis oder ein anderes Heise-Magazin angeben. Als Suchbereich müssen „alle Bereiche“ angewählt sein, sonst findet ihr Texte vor 2021 nicht. In dem Fall findet man die Artikel. Wie gut Wildcards und Verknüpfungen von Suchbegriffen funktionieren habe ich noch nicht geprüft, aber ich vermute, da man ja verstecken will, dass das eher nicht geht, oder nur deshalb, weil sonst die Suche für andere Bereiche gelitten hätte.
Meine Artikel von vor 2021 sind (noch) nicht im Giftschrank. Aber vielleicht ändert sich das jetzt ja?
Das bedeutet man findet alle in der „normalen“ Suche? Das heißt, es wurde einfach mach Namen zensiert?
Hier im Artikel findet sich ein Link zu meinen TP-Texten, bis zurück zu 2005.
Offensichtlich kamen manche Autor*innen auf eine Blacklist, deren Artikel von vor 2021 im Archiv/Giftschrank verschwanden, ja.
Meine (noch) nicht, die von Neuber auch nicht. Das ist halt Qualität. *Zwinkersmiley*
Lieber Herr Schleim,
ich habe das mal versucht. Entweder sie sind wegen dem Artikel jetzt auch im Giftschrank oder waren es vor 2021 die ganze Zeit. Die Suche für sie ergibt genau 2 Artikel! Erst wenn man wie von Streck beschrieben auf „Alle Bereiche“ wechselt kommen mehr zum Vorschein, aber auch nur 15! Der Rest ist wohl im Bunker. Direktlinks in Texten funzen auch bei Streck und Rotzer. Haben sie nicht verstanden wie der shadow ban funktioniert oder hat sich seit gestern was verändert?
Danke für den Artikel
Ist schon heftig der Neuber. Sagt alles wäre wieder zugänglich und dann sowas: Shadow-Banning.
Ich hoffe einer macht sich mal die Mühe den Umfang dieses Shadow-Bannings zu erfassen um das dann auch wieder weiter publik zu machen. Vielleicht könnte daraus ein weiterer erfolgreicher Protest entstehen.
Schauen wir mal. Er zwingt Leute wie mich, Florian… ja geradezu dagegen vorzugehen.
Google-Suche:
Kann sein, daß
1. Google das selber wegzensiert, DuckDuckGo liefert 2 Artikel für >> Katalonien „Es Satty“ Telepolis <<, einen von 2017, einen von 2020.
2. Google das wieder online Gestellte noch nicht wieder im Index hat.
Aber die übrigen 11 vor 2021 auch bei Duck und Go nicht, wenn ich Sie richtig verstehe.
Ja, aber qualitativ ist DuckDuckGo deutlich schlechter als Google, aber die zensieren nicht.
Und das zumindest 2 der Artikel dort gefunden werden spricht dafür, dass die gefunden werden könnten.
zu:
„Es stimmt zwar, dass in den letzten Jahren immer mehr Verlage ihre Kommentarbereiche einschränkten oder gleich ganz schlossen. Das hat meiner Meinung nach aber die Unzufriedenheit vieler Leserinnen und Leser nur noch vergrößert: Niemand lässt sich gern von seiner Redaktion den Mund verbieten.“
Angehen und kritisieren wäre übrigens für mich noch ok, aber in der Corona Zeit haben sie mich dann doch ein paar Mal zu oft weggelöscht und das bei Texten, die an sich immer noch recht sachlich waren.
Ich war übrigens ebenfalls seit Ende der Neunziger treuer Kunde beim heise Verlag und später hatten wir auch mit der Firma dort ein Abo. Das haben sie dadurch verloren. Mag in Summe nicht weh tun, aber entspricht wohl ziemlich genau dem, was man mit Reaktion auf „Mund verbieten“ so auslöst. Aber vielleicht haben sie ja genug Kunden, so dass es auf solche wie mich halt nicht ankommt…
Es ist sicher menschenfreundlich, Neubers Verhalten weitgehend auf Druck von oben zurückzuführen. Aber wenn er es für so problematisch halten würde, wie es real ist, hätte er, wenns denn diesen Druck gibt, längst gekündigt. Das Trüben der Wasser bezüglich Vergangenheit lenkt von der kläglichen Gegenwart ab, in der TP immer mehr zu einer weiteren New-Plattform verkommt, die cum grano salis berichtet, was ich aus x anderen Quellen vernehmen kann. Noch kommt leicht widerständiger Inhalt vor, aber wie lange noch?
Vielleicht braucht jemand die Bezeichnung „Chefredakteur“ fürs Ego – und sind diese Posten eben spärlich gesäht?
Fürs Portemonnaie dürfte es auch eine Rolle spielen.
Was Stefan Schleim schreibt ist alles vollkommen zutreffend.
Man merkt dem Artikel ein wenig an, dass er zuerst für den Blog des Autors geschrieben wurde, denn viele Erklärungen erübrigen sich eigentlich, wenn man über das Thema hier in Overton schreibt.
Insgesamt finde ich den Artikel aber ein wenig zu zahm gegenüber Neuber/Heise.
Ich finde die haben ein wenig mehr Pfeffer verdient.
Ok, Schleim lässt hier und da ganz ordentlich durchscheinen, was er von der Sache hält und ich kann auch verstehen, dass er sich lieber an Dinge hält, die er vollkommen (ab-)gesichert und hieb und stichfest belegen kann, anstatt sich in schwer beweisbaren Spekulationen zu ergehen. Das ändert jedoch nichts daran, dass der Artikel ein wenig zu vorsichtig rüber kommt. Man vermisst eine gewisse nötige Schärfe, die das Thema verdient hätte, so mein Empfinden.
Nun gut, der Kapitalismus frisst auf kurz oder lang alles, selbst die Alternativmedien. Da kann man sich fast nur noch in Fatalismus üben. Einzig Menschen mit geringen materiellen Bedürfnissen, rentablen Zweitberufen, Asketen oder Erben wird es bald noch möglich sein unabhängigen Journalismus zu machen.
Oder eben auch eine Zeitung, die so gut ist, dass sie massenhaft durch Spenden und Abos unterstützt wird.
Doch die bekommt natürlich dann auch bald andere Feinde.
Ich denke das stärkste Mittel gegen kapitalistische Auswüchse solcher Art, gegen den Kapitalismus ansich, wäre ein komplettes Werbeverbot und zwar überall. Diese eine Maßnahme würde die Welt (oder die Teilwelt wo es umgesetzt wäre) komplett verändern.
Geschätzte 100 Mrd. werden in Deutschland jährlich für Werbung ausgegeben. Wenn dieses Geld frei wäre, könnte es sich durchaus in Richtung ordentlich bezahlter Journalismus umleiten lassen.
Na ja, was würde es bringen, hier wütend zu schreiben?
Wobei das bei mir nicht mal die Emotion trifft. Eher Enttäuschung, dass es nach 17 Jahren Zusammenarbeit so endet.
Ich kann hier ganz ehrlich sagen: Ich bin froh, nicht auf Neubers Stuhl zu sitzen. Es tut mir leid um Telepolis, das ich früher wirklich mehrmals am Tag las.
Man sollte aber auch an die Verantwortung der Leser*innen denken. Wir steuern das eben auch mit unseren Klicks und Zahlungen.
Suchen Sie mal nach „De Correspondent“ für ein Positivbeispiel (aus den NL). Hat damals auch niemand geglaubt.
Es zwingt hoffentlich niemand Herrn Neuber auf seinem Stuhl zu sitzen. Doch so wie er klingt, ist das auch nicht der Fall. Wie geschrieben:
Genauso wirken auf mich inzwischen viele der dortigen Beiträge – knallige Überschriften, große und / oder unsinnige Behauptungen, wenig Erkenntnis. Einer der Gipfel war ein Artikel von Ende Mai: „Wetterkrieg: Tiefdruckgebiete bombardieren Deutschland“, der dann später in „Unwetter-Trio: Norman, Peter und Ole bringen Chaos nach Deutschland“ geändert wurde. Solchen Krawall erwartete man früher von einer gewissen ZEITUNG, nicht von Telepolis… tempora mutantur. 🤷♂️
wie wäre es mit einem kapitalverbot gegen den kapitalismus? völlig random idee, hat mir wahrscheinlich ein skorpion-mars im siebten kamin des gestreckten flamingos eingegeben.
Wir erklären Kapitalismus zum Kapitalverbrechen.
!
..dazu Bill Hicks über Marketing und Werbung 🙂 (in unter 2 Minuten):
https://www.youtube.com/watch?v=9h9wStdPkQY
Verantwortung. Der Begriff fällt auf dieser Seite bezeichnenderweise in einem Zitat von Herrn Neuber, der glaube ich guten Gewissens davon sprechen kann. Weil der seine Verantwortung auf dem Schirm zu haben scheint, im Gegensatz zu den Autoren des auf dem Overton-Magazin kultivierten Sturm im Wasserglas. So klingt die hier publizierte Meinung für mich wie eine Kritik aus Gefälligkeit.
Wenn dem so wäre, müsste es doch eine Leichtigkeit sein, das einmal an einem Fallbeispiel zum Thema Verantwortung durchzudiskutieren. Komisch, dass die Kritik immer nur sehr vage ist – und damit viel eher etwas von einem „Sturm im Wasserglas“ hat.
Das hat übrigens etwas von der Denke einer Geheimpolizei oder Kafkas „Der Prozeß“: Man wirft dem Gegenüber schwere Fehler vor, doch sagt nie genau, was. Dann ist eine Verteidigung unmöglich.
Wenn Ihnen so viel an Verantwortlichkeit liegt – warum machen Sie Neuber dann nicht dafür verantwortlich, dass er 2021, Ende 2024 und Mitte 2025 immer wieder etwas anderes behauptet?
Mit wiederholten Anwürfen wie Detektiv- oder nun Geheimdienstdenke schüchtern Sie mich nicht ein, mir geht’s (auch?) um Erkenntnis. Dass Ihre hier publizierte Meinung in meiner Lesart nach einer Kritik aus Gefälligkeit klingt wäre bereits eine konkrete Kritik, wenn darin der Anspruch eines Lesers an die Verantwortung von Autoren abgeleitet würde, denn ob so etwas der Sache (verantwortungsvolle öffentliche Kommunikation) dienlich sein kann bezweifle ich. Das mag gut gemeint sein, hilft aber eher die Verantwortung für den besagten Sturm im Wasserglas (wie Neuber die Anwürfe bezeichnete) aufgrund verletzter Gefühle (wie ich das deute) auszublenden, anstatt einmal selbstkritisch auf die eigene Textarbeit zu blicken – womit sich alle insbesondere die Kommentatoren angesprochen fühlen dürfen (und Sie im Hinblick auf unsere vorangegangenen schriftlichen Konversationen ganz besonders). Ein Hinweis auf mein Verständnis von Verantwortlichkeit: Wenn Sie meine Telefonnummer noch haben, die ich Ihnen vor Jahren in anderer Sache zukommen ließ, sind Sie hiermit herzlich eingeladen mit einem Leser zu sprechen, der sich durch die meiner Meinung nach vollkommen ungerechtfertigten Anwürfe von dieser Seite aus seit Dezember vergangenen Jahres regelrecht angeekelt fühlt. Dasselbe Angebot gilt für Herrn Paul, der sich mit seinem Vorwurf der Geschichtsvergessenheit in Richtung Neuber in meinen Augen um seine Integrität geschrieben hat.
Wieso denn Gefälligkeit? Formulieren Sie das doch ‚mal aus. Dann kann man auch inhaltlich darauf reagieren.
Gefälligkeit hinsichtlich einer polarisierten Debatte gegen ein Angebot, dessen Kurs ich für vielversprechend halte. Die Kritik daran kann ich schlicht nicht nachvollziehen, und Ihre werte Meinung kommt zu einem Zeitpunkt zu dem ich hoffte, dass die Wortführer selbstkritisch Einsicht zeigen würden statt die nach meinem Empfinden total unnötig, und dem Anschein nach ausschließlich auf verletztem Ehrgefühl betroffener Autoren gründenden, aufgerissenen Gräben zu vertiefen. Unabhängig wie man die Entwicklung bei Telepolis findet, finde ich die Debatte darüber hier total entgleist. Ich werde mir mehr Zeit nehmen müssen um das vermittelnd zu formulieren, insbesondere was ich persönlich an dem Kurs im Unterschied zur alten Version für so vielversprechend erachte.
Sind Sie es Neuber? Oder einer seiner Maulschreiber ?
Alles dummes Gelaber, genau so wie diese ständigen Hinweise auf das Völkerrecht.
Wir steuern auf ein gänzlich totalitäres System zu, indem kein Platz für freien Journalismus ist.
Die wollen uns loswerden, töten und das ist Fakt.
dito ! – C war das preview des kommenden
TELEPOLIS war einst ein Alternatives Politmagazin,
was sehr gerne gelesen wurde.
Gut geschrieben und recherchiert, vor allem kritisch hinterfragt, informativ.
Nach dem Abgang von Florian Rötzer ging’s bergab.
Und dann der Schuß in den Ofen . . .alles wurde ins Archiv verbannt.
Mit den neuen Herren kam die „Hugenberg-Presse“ in die Redaktionsräume . . .
Die folgenden Artikel lesen sich wie aus der Feder des Regierungssprecher, mehr Propaganda als Information.
Als Leser/in konnte man früher seine Meinung per Leserbrief kundtun
Aber was folgte war die pure Arroganz . . . kritische Leserbriefe wurden abgeblockt.
Und auffällig, viele Leserbriefe aus dem Rechtsspektrum
fanden ihren Weg der Veröffentlichung.
Und deshalb kann man getrost darauf verzichten.
Viele hier haben auf Telepolis weitaus mehr Kommentare herausgelassen als bestimmte Autoren Artikel. Das war eine schöne Zeit, die einen vertitablen Beitrag zu unserer politischen Meinungsbildung hinzufügte. Die Löschung unseres geistigen Vermächtnisses muss aber nicht bedeuten, dass wir uns auch physisch als tot zu betrachten haben. Zudem findet sich offenbar auch immer kleine Lichter am Ende des Tunnels, ganz besonders natürlich Schleimi, Flori und diesen italienischen Industriemechaniker. Ihr habt mir gerade noch gefehlt!
Wenn ich das richtig sehe, gibt es in dem wundersam auferstandenen Telepolis-Archiv keinerlei sinnvolle Suchfunktion, um etwaige Artikel oder Themen finden zu können. Man kann weder nach Namen oder nach Schlagworten suchen. Lediglich eine chronologische, monatlich begrenzte, kaum aussagekräftige Auflistung der Artikeltitel ist möglich. Damit aber ist das Archiv für eventuelle inhaltliche Recherchen relativ unbenutzbar. -Wahrscheinlich nott ä Bag sondern ein Viehtscher.
Es geht etwas mit Kniff, habe ich weiter oben beschrieben.
THIS IS WHAT WE GET
Frankreich hat angekündigt die sozialen Kanäle im August zu schliessen und eine Kommunikation via Telegram technisch zu unterbinden. : https://t.me/rechtsanwaeltin_beate_bahner/18416
Etwas Ergänzung dazu: https://www.heise.de/news/Ohne-Gesetz-Frankreichs-Regierung-darf-Soziale-Netze-sperren-10336587.html
Dass Journalismus von Geldinteressen abhängt, ist nichts neues und braucht auch nicht derart umständlich dargelegt werden. Vor allem fehlt mir dann in Bezug auf telepolis die Darlegung welche Geldinteressen unter Harald Neuber wie zur Geltung gebracht werden. Auch die Kriterien der neuen „Qualität“ bleiben absolut im Dunkeln.
Mir fällt extrem ungut auf, dass seit Harald Neuber Chefredakteur ist in Bezug auf Berichterstattung über den Ukraine-Krieg eine Menge Artikel erscheinen, die wie PR der russischen Rüstungsindustrie klingen, in der fast jeden Innvation der russischen Seite, insbesondere bei Drohnen, geradezu euphorisch beschrieben wird, ohne auch nur irgend eine kritische Betrachtung anzustellen. Selbst als „Ausgleich“ zu den ebenfalls geradezu proagandistischen Artikeln in der Deutschen Mainstreampresse geben diese Artikel wenig her. Und wirtschaftlich kann das anzeigenmässig wohl auch nichts bringen, außer telepolis würde doch von russischen Rüstungskonzernen o.ä. mitfinanziert werden.
Absurd wird es, wenn neben den eigentlich kriegsapologetischen Artikeln immer noch kriegskritische Artikel erscheinen, also ab es pazifistischen Autoren nicht im geringsten stören würde, in einem Medium zu publizieren, das de facto auch wieder Kriegspropaganda verbreitet, nur eben die der anderen Seite. Diese Autoren sollten konsequenterweise telepolis den Rücken kehren und lieber bei overtone o.ä. veröffentlichen.
Rechtschreibung der Artikel wird auch immer schlechter, oft fehlen einfach einzelne Worte oder Sätze sind irgendwie vermurkst. Ein professionelles Lektorat scheint es nicht mehr zu geben. Worin also soll die „Qualitätsoffensive“ liegen? Ich weiss es nicht und schaue daher seltener auf die Seiten der telepolis.
Im übrigen gibt es noch das Webarchiv, wo auch gelöschte alte Artikel zu finden sind, aber nur, wenn mensch die URL kennt (oder gibt es schon eine Funktion der Inhaltssuche?)
Ich vermute, daß Telepolis auch als „Honeypot“ fungiert, um die IPs von Lesern und Kommentierenden mitzuschneiden. Klingt nach Verschwörungstheorie, ich weiß…
Aber wenn man sich anschaut, was in den letzten Jahren in den Artikeln stand, und daß man als kommentierender Leser für dieselben (!!!) Einstellungen, etwa zu Medien wie den Nachdenkseiten, wie sie in den Artikeln zu finden war, im Forum gesperrt wurde….
Cancel Culture auf Telepolis? Zensur wegen Kritik an Telepolis?
Ich war selbst Gastautor bei Telepolis nach Ausscheiden von Florian Rötzer und habe einige Beiträge auch hier im Overton-Magazin veröffentliicht.
Meine unbeantwortete E-Mail an Herrn Neuber vom 01.02.2024 zeigt m. E. eindrucksvoll die Annäherung von Telepolis an den Mainstream und die damit einhergehende Cancel Culture:
Lieber Herr Neuber,
heute ist mein u.g. Kommentar mit einer – wie ich finde – sachlichen und auch begründeten Kritik an Telepolis gesperrt worden (ebenso einen anderer kritischer Kommentar, auf den ich kritisch, aber pro Telepolis reagiert habe).
Ist das Ihr Ernst? Ist keine sachliche Kritik an Telepolis erlaubt?
Bislang habe ich Ihr Online-Angebot als sehr informativ und offen wahrgenommen, x Beiträge auf LinkedIn veröffentlicht und schließlich auch in meiner Klageschrift gegen den Verfassungsschutz sehr häufig erwähnt.
Sollte hier von Ihnen eine Zensur – Cancel Culture – wahrgenommen werden, wenn man merkt, dass sich die Richtung von Telepolis ändert? Damit wären Sie wirklich nicht mehr weit vom Mainstream entfernt. Aber vielleicht ist das ja auch so gewollt.
Bevor ich das Thema auf LinkedIn und anderen sozialen Netzwerken zur Diskussion stelle, möchte ich Ihnen gerne Gelegenheit zu einem Telefonat oder Stellungnahme geben.
Beste Grüße
Ihr
Peter Schindler
PETER SCHINDLER
RECHTSANWALT
Köln
—–Ursprüngliche Nachricht—–
Von: no-reply@heise.de
Gesendet: Donnerstag, 1. Februar 2024 13:25
An: Peter Schindler
Betreff: Beitrag gesperrt wegen Irreführung oder Manipulation
Hallo,
Dein Beitrag wurde entfernt, da er von der Moderation als potenziell irreführend oder manipulativ eingestuft wurde. Unsere Community schätzt ehrliche und vertrauenswürdige Diskussionen.
Beispiele für diesen Verstoß sind:
– Unzulässige Links im Ermessen der Moderation
– Unwissenschaftliche Behauptungen
– Verbreitung von Verschwörungstheorien
– Bedienen verschwörungstheoretischer Narrative
– Verbreitung potenziell unseriöser Inhalte
Deine Schreibrechte werden für 1 Tag(e) entzogen.
Wir bitten Dich, in Zukunft vermehrt darauf zu achten, keine potenziell irreführenden oder manipulativen Inhalte zu verbreiten. Mehrfache oder schwerwiegendere Verstöße können zur Einschränkung und zum dauerhaften Entzug Deiner Schreibrechte führen. Unsere ausführlichen Richtlinien findest Du unter:
https://www.heise.de/Nutzungsbedingungen-4922171.html
Danke für Dein Verständnis.
Mit freundlichen Grüßen
heise online
Forenadministration
forenadmin@heise.de
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https://www.heise.de/forum/p-43614097
Hat Telepolis eine neue Ausrichtung – Annäherung an Mainstream?
Anstelle des Konsums von Mainstream-Medien, lese ich Telepolis, Overton, NachDenkSeiten, um mich der US-/NATO-/EU-D-Propaganda zu entziehen.
Wie sagte doch Peter Scholl-Latour hier auf Telepolis:
[quote] „Peter Scholl-Latour: Wir leben in einem Zeitalter der Massenverblödung, besonders der medialen Massenverblödung.
Inwiefern?
Peter Scholl-Latour: Wenn Sie sich einmal anschauen, wie einseitig die hiesigen Medien, von TAZ bis Welt, über die Ereignisse in der Ukraine berichten, dann kann man wirklich von einer Desinformation im großen Stil berichten, flankiert von den technischen Möglichkeiten des digitalen Zeitalters, dann kann man nur feststellen, die Globalisierung hat in der Medienwelt zu einer betrüblichen Provinzialisierung geführt. Ähnliches fand und findet ja bezüglich Syrien und anderen Krisenherden statt.“
[/quote]
https://www.telepolis.de/features/Scholl-Latour-Wir-leben-in-einer-Zeit-der-Massenverbloedung-3364167.html?seite=all
Seit einiger Zeit jedoch habe ich den Eindruck, dass sich – vielleicht durch die Kooperation mit der Berliner Zeitung? – der kritische Geist von Telepolis zusehends verwässert und die „Ausgewogenheit“ der Beiträge in der Form zunimmt (auch zum RUS-UA-Krieg), dass Telepolis dem Mainstream immer ähnlicher wird.
Innenpolitisch schlagen Overton und NachDenkSeiten inzwischen auch einen anderen Ton an.
Auch in dieser Beitrag z.B. hier, dem ich bis auf
[quote] Nichts davon scheint Maaßen peinlich zu sein – vielmehr wirft er Faeser auf der Plattform X einen Missbrauch des Verfassungsschutzes zur Bekämpfung politischer Gegner vor.
[/quote]
weitgehend sogar zustimme, lässt eine kritische Auseinandersetzung mit den undemokratischen und nicht rechtsstaatlichen Praktiken der Bundesinnenministerin und des Verfassungsschutzes vermissen – sie werden noch nicht einmal angedeutet, sogar durch das o.g. Zitat noch positiv sanktioniert.
Eine kritische generelle Auseinandersetzung mit „Correctiv“ (ich habe den Begriff einmal in die Suchfunktion eingegeben) und zwar nicht nur in Bezug auf das sog. „Wannseekonferenz 2.0“-Treffen fehlt aus meiner Sicht völllig. Ähnliches gilt für andere NGOs, den Umgang mit Patrick Baab etc. etc. In Bezug auf den „Klimawandel“ enthält sich Telepolis mE weitgehend auch der Kritik und positioniert sich HIER auffällig einseitig.
—
Heise Medien GmbH & Co. KG
Karl-Wiechert-Allee 10
D-30625 Hannover
Registergericht: Amtsgericht Hannover HRA 26709
Der Mann verträgt keinerlei Kritik. Umso treffender umso heftiger die Reaktion. Es ist ein kleiner Trump, er verbiegt auch die Forumskriterien, um zu zensieren. Das hat mit Moderation nichts zu tun. Kein Wunder ist das Forum praktisch abgeschaltet. Man muss jetzt halt aux X, Bluesky, Mastodon, Linkedin…. den Unfug von ihm öffentlich machen.
Ich bin passiver TP-Leser seit ~2009, täglich fast jeder Artikel und so gut wie alle fetten grünen/roten Kommentare. Mehr aus Gewohnheit kann ich bisher nicht davon lassen… egal, nicht das Thema.
Heute habe ich bei TP live mitbekommen, wie ein Thread (80% grün) „gesperrt“ wurde und anschließend komplett nicht mehr sichtbar war. Nicht mal mehr als „gesperrter Beitrag“, wie zuvor.
Auf meinem Smartphone war der Threadbeitrag noch offen. Kurz darauf am Desktop wollte ich ihn nochmal öffnen, weil ich die Argumente gut fand und mir kopieren wollte. Dort fand sich der Thread/Kommentar aber nicht mehr. Auf dem Smartphone war er noch offen, so konnte ich den Text retten.
Es ging um diesen Artikel: https://www.telepolis.de/features/Laser-Angriff-auf-Bundeswehr-Droht-ein-neuer-Kalter-Krieg-mit-China-10480102.html
Der folgende Beitrag wurde entfernt, passt TP nicht:
—-
Desinformation
Die Anwesenheit von „Operation Eunavfor Aspides“ hat kein UN-Mandat und ist völkerrechtswidrig.
Sie ist dazu da, Schiffe von/nach Israel sowie israelischen Reedereien zu schützen, um so die wirtschaftlichen Kollateralschäden des Völkermordes zu minimieren. Ein „Beobachtungsflug“ kann sehr wohl als Spionageflug betrachtet werden, im deutschen Flugzeug wurden mit Sicherheit Filmaufnahmen (ggf. Laserabtastung) des Schiffes gemacht. Insofern stellen Anwesenheit generell sowie direkter Überflug zu Spionagezwecken eine Bedrohung für Schiff und Besatzung dar und hätte noch ganz andere Massnahmen der Besatzung bis hin zum Abschuss des Flugzeuges auslösen können. Wie gesagt: EU-Operation rechtswidrig, Beobachten rechtswidrig, Überflug rechtswidrig, Laser als Warnung die schwächste aller Abwehrmassnahmen- also verhältnismäßig. Zumal das Schiff legal vor Ort war.
Ich finde es furchtbar, wie Medien und Journalisten hier Desinformation verbreiten.
—-
Ganz der Neuber, gegen die Verummung hilft nur, den Quark nicht anklicken. Kommtieren für die Offenlegung der Desinformation halt auf X, LinkedIn, Bluesky, Mastodon… wenn man geklickt hat, damit der Zensor ausgeschaltet wird.
In ein paar Jahren, wird es nur noch betreuten Journalismus geben.
So etwas wie hier, wird es dann schlichtweg nicht mehr geben.
In ein paar Jahren werden alle nur noch betreut werden, wenn sie nicht aufpassen. Aktuelles Fallbeispiel:
Quelle: hier
Geld überwinden – wann?
Auch das, wird eh bald ein Ende haben.
CBDC´s sind schon eine lang beschlossene Sache.
Es ging mir eher darum, dass manche glauben, dass Heil läge im Bargeld. Ich schrieb ja auch immer gern „Bargeld ist Freiheit“, aber das ist nur eine sehr graduelle und eben eingeschränkte Freiheit. Und das Problem mit der Nachverfolgbarkeit der Scheine besteht ja schon länger. Man setzt einfach auf überwachendes Digital- und auf überwachendes Bargeld. Win win!
Manche wiegen sich mit dem Bargeld in falscher Sicherheit. Deshalb die Frage: Geld überwinden – wann?
Erst wenn die Anarchie eingeführt ist, wird es auch in der Folge kein Geld mehr geben.
….wundere mich schon manchmal über ihre Beiträge Genosse…
..ist eh Wurscht… hab die Hoffnung aufgegeben..
Das „XYZ – wann?“ ist bloß ein Meme aus sozialen Medien.
Mir ist auch klar, dass das Geld erst mit der Veränderung der Gesellschaft verschwinden wird. Es ist aber schon geglückt gewesen – Stichwort Katalonien. Es wird wieder glücken. Arbeiten wir dafür.
Und die Hoffnung sollte man nie aufgeben. Sondern Räume schaffen, in denen es anders zugeht als draußen.
Dass ich nicht der reinen Lehre gemäß schreibe, liegt darin, dass ich ursprünglich in einer ganz anderen Richtung sozialisiert und geprägt wurde und diverse Einflüsse abbekomme. Und mir andere erst noch erlesen muss. So und jetzt lese ich den B. Traven weiter.
gut so, das leben beginnt erst ohne hoffnung. aber kannst du deine glaubensartikel nicht auch noch aufgeben oder musst du die weiterhin hier zum tiefstpreis verscherbeln, verschenken?
@ALR
Auch wenn ich Ihnen grundsätzlich zustimmen würde, aber Sie schreiben es ja selbst :
das mit dem Geld wird sich erst dann erledigt haben, wenn sich die Gesellschaft/das Bewußtsein entsprechend verändert. Und dafür sehe ich keinerlei Anhaltspunkte, noch nicht einmal mittel-/längerfristig. Ist viel zu bequem, für manche mit herausragenden Gewinnmöglichkeiten verbunden und Überwachung interessiert den überwiegenden Teil schon mal gar nicht. Und an die Lernfähigkeit bzw. v.a. den Lernwillen der meisten Menschen glaube ich einfach nicht mehr. Wobei ‚glauben‘ der falsche Ausdruck ist, es handelt sich vielmehr um eine sich ständig wiederholende Erfahrung.
Völlig absurd fand ich auch vor kurzem, daß mein 20 € -Schein beim Einkauf im Supermarkt an der Kasse gescannt wurde (kenne ich normalerweise erst ab 50 €) und auf Nachfrage die schon fast erwartbare Standard-Antwort kam, „daß ja wieder Falschgeld im Umlauf“ sei. Ohne mich in Spekulationen ergehen zu wollen, aber das hat mich schon stutzig gemacht.
Und was die digitale Variante betrifft : was ich regelmäßig auch in z.T. sehr großen Supermärkten erlebe, ist, daß trotz einer riesengroßen Schlange vor der Kasse häufig nur eine geöffnet ist. Woran man sehen kann, daß eben eine personenbesetzte Kasse immer noch von den meisten am liebsten genutzt wird.
Aber man muss die Menschen ja immer zu ihrem „Glück“ zwingen…
“ Nicht Nein sagen, nicht Nein wollen, sondern Nein tun.“ ( Nietzsche )
Ist Neuber nicht dieser KI gesteuerte Bot in „schöne neue Welt“ der die Dokumentation der Vergangenheit jeweils geschmeidig an die aktuellen Lügen der Regierung anpassen muss?
Vielleicht verwechsele ich da aber auch etwas. Jedenfalls ist es wunderbar wenn Neuber uns vor unseren Fehlern der Vergangenheit bewahrt und wir gedächtnislos und unschuldig wieder in die Zukunft schauen können.
Krieg ist Frieden, Lernen heißt Vergessen und Neuer ist doppel plus gut.
Schön…
Diese Artikel, die den „neuen journalistischen Standards nicht mehr entsprechen“, waren übrigens 2002 der Grund für die Verleihung des Grimme online Awards an Telepolis… Gerade die Artikelserie von Mathias Bröckers zu 9/11!
Hier die Begründung der Jury von damals:
Begründung der Jury:
Die Grimme- Jury vergibt an telepolis den (einzigen) Preis im Bereich Medienjournalismus. Unbestechlich, unabhängig von den großen Verlagshäusern und deren kommerziellen Interessen, fachmännisch und auf hohem Niveau werden hier wichtige Themen schon diskutiert, wenn sie für die meisten Webangebote noch nicht einmal in der Themen-Planung sind. Ob Lauschangriffe der Geheimdienste, topologische Effekte der Quantenmechanik, eine Übersicht über die Verschwörungstheorien zum Anschlag auf das WorldTradeCenter oder die neuesten Vorstöße aus der Brüsseler Kommission zu Copyright oder Cookies: schwierige, wichtige, kontroverse Themen aus Wissenschaft, Technik, Politik, Kunst sind das alltägliche Brot des Angebots aus dem Heise-Verlag, der das Angebot bereits seit 1996 (!) betreibt. Die Suchmaschine findet stories rückwärts, auch im Archiv. Zu den Themen können die Leser feedback geben, sich austauschen und Stories auf den PDA laden. Das alles wird präsentiert in einem extrem reduzierten look and feel, ohne skip-flash-intro, ohne blinkende Banner, ohne unnütze Navigationshilfen oder das übliche Augenfutter, mit dem viele Web-Angebote ihre Stories aufmotzen, wenn die Substanz nicht wirklich da ist: reduce to the max ist das grafische Motto, das natürlich auch extrem schnelle Ladezeiten ermöglicht. Ausgezeichnet wird telepolis also auch für den konsequent reduzierten Ansatz, der deutlich macht, daß man – gerade in Zeiten der knappen Mittel und der engen Budgets – keine Millionen investieren und keine Heerschar von Multimedia- Agenturen beschäftigen muß, wenn man eine substanzielle und relevante Website betreiben will. Wir wußten es ja immer schon: content is king und wenn der dann noch wie bei telepolis kritisch und gegen den Strich gebürstet aufbereitet wird, hat man einen Preisträger, der auch den Vergleich mit den besten theoretischen Ansätzen weltweit nicht scheuen muß.
https://www.grimme-online-award.de/archiv/2002/preistraeger/alle
Die Hervorhebungen zeigen auch, was Neuber zerstört hat.
und genau Brökers wirft ein Maulschreiber von Neuber vor, absoluten Unfug zu schreiben. Ich verlinke den Schwachfug nicht. Telepolice halt.
Meine Artikel habe ich alle über Suchmaschinen wiedergefunden. Das sogenannte „Archiv“ auf Telepolis erlaubt ja nur eine Suche nach Veröffentlichungsdatum. Das ist aus meiner Sicht eine unnötige Erschwerung der Recherche, was ich nicht verstehe. Es gab einige Texte auf tp, die ich sehr inspirierend fand. Beispielsweise hatte Ruth Berger zur Flüchtlingskrise einen meiner Meinung nach sehr scharfsinnigen Artikel zur Flüchtlingskrise geschrieben, den ich gerne mal wieder lesen würde. Aber das wird mir sehr erschwert mit diesem „Archiv“. Also müssen die Suchmaschinen her. Warum man das so macht verstehe ich nicht.
Die „Qualitätsoffensive“ halte ich bislang für komplett misslungen. Gemessen an den eigenen Kriterien des Chefredakteurs könnte man ein Großteil der aktuellen Texte sofort als „nicht mit den redaktionellen Standards vereinbar“ aus dem Magazin nehmen. Das Wiederkäuen von Pressemitteilungen (etwa bei Wissenschaftsartikeln oder bei Ratgeberartikeln) hat z.B. nichts mit eigener Recherche zu tun. Diese Texte bieten auch keinen Mehrwert. Ein link zur Originalpressemitteilung würde eigentlich genügen.
Im Grunde wird da viel Bullshitcontent in das Magazin gedrückt. Jetzt muss man eben noch genauer selektieren, was wirklich einen informativen Mehrwert hat. Nach wie vor gibt es auch gute Artikel auf tp. Aber sie sind eingebettet in jeder Menge Junkfood. Die besseren Artikel fallen jetzt nicht durch eine bessere Recherche als ehedem auf. Ich kann nicht erkennen, dass es da eine Qualitätssteigerung gegeben hätte. Manche Autorenbeiträge erscheinen eher fragwürdig zu sein (wie hier schon erwähnt: die Artikel zu russischer Militärtechnik, die mitunter wie Werbeartikel klingen). Neubers Kommentare empfinde ich als flach, zu wenig analytisch.
Unterm Strich erkenne ich den versprochenen Unterschied in der Qualität nicht wirklich.
Ich kann auch nicht so richtig erkennen, durch welche Themen Neuber Telepolis zu einem „Referenzmedium“ machen möchte. Insgesamt fehlt dem Magazin ein Markenkern. Man scheint nicht wirklich zu wissen, wohin es gehen soll. Für mich als Leser seit den frühen 2000ern bleibt so ein bisschen ungeklärt, warum ich tp nutzen sollte (ich gucke trotzdem täglich rein). Bei Overton z.B. weiß ich, dass ich gerne Florian Rötzer lese, insbesondere, wenn er versucht, den Wahrheitsgehalt von Medienaussagen zum Ukrainekrieg auszuloten. So etwas bietet mir dann wirklich einen Mehrwert. Nur kann ich diese Art von Recherche und Textarbeit bei Telepolis bislang nicht erkennen.
Am Ende des Tages ist Telepolis lediglich seichter geworden, ohne wirklich etwas dazugewonnen zu haben.
Was ich wirklich spannend fand, war, dass man in der Coronazeit sehr unterschiedliche Positionen auf tp zu lesen bekam. Einerseits Kolenda, Unzicker und andere, die zu den Coronawarnern gehörten. Andererseits Leute wie Kuhbandner und Co., die die Maßnahmen kritisierten. Ich fand es gut, dass man da offen war für viele Seiten des Diskurses. Das hatte Mehrwert. So ein bisschen habe ich das Gefühl, dass das der Knackpunkt gewesen ist für Neuber. Dass er nicht benennt, was er als Problem ansieht, empfinde ich als schwierig. Aber ich glaube nicht, dass die WTC-Conspiracy-Texte von Bröckers heute noch so ein Gewicht haben, dass sie Anlass dafür bieten, alle alten Artikel temporär wegzubunkern. Die Gründe dafür liegen vermutlich in noch virulenten gesellschaftspolitischen Auseinandersetzungen.
Indem man diese Inhalte ins „Archiv“ stellt und sie auf der eigenen Seite (heise.de) nicht mehr auffindbar sind, kann man sich besser davon distanzieren: „Sie sind nicht mehr von uns.“
Wozu der ganze Aufwand? Die Kirche ließ früher ein Feigenblatt über Nacktheit pinseln, weil man sich daran störte.
Ja, die Frage „Wozu der Aufwand?“ ist wirklich gut gestellt. Ein Disclaimer hätte ausgereicht, um sich von den alten Texten zu distanzieren. Ich kann mir auch nicht wirklich vorstellen, was an den älteren Artikeln so brisant gewesen wäre, dann man sie unbedingt depublizieren müsste. Insofern wirkt die Sache eher etwas irrational. Vielleicht sind da doch sehr spontane und wenig überlegte Entscheidungen getroffen worden. Vielleicht raunt Neuber deshalb ohne Angaben von Ross und Reiter über untragbare Artikel, weil es eigentlich keine wirklich guten Gründe gab, sondern bloß Bauchentscheidungen. Die ganze Aktion wirkt überzogen.
Gerade deshalb würde ich die Antwort eher auf der Ebene des Verlegers/Herausgebers erwarten; aber in so hohen Rängen spricht man eben nicht mit uns Normalsterblichen.
Der Ex- Autor Streck hat weiter oben beschrieben, wie man mit nicht zu viel Aufwand die Artikel im „Archiv“, also hinter der Zensurschranke, doch noch finden kann. Versuchen Sie es, wenn Sie einen vernünftigen Suchbegriff haben.
Ich habe so einige Sachen gefunden und gesichert.
„Wenn, wie laut Neuber, zur Moderation ungenügend Ressourcen zur Verfügung stehen, könnte man auch überlegen, ob man zu viel moderiert. Warum entscheidet man sich nicht im Zweifel für die Meinungsäußerungsfreiheit und entfernt nur strafrechtlich relevante Inhalte?“
Genau aus diesem Grund habe ich „Telepolis“ nach vielen Jahren auch den Rücken gekehrt. Ich lese zwar noch ab und zu Artikel, aber melde mich nicht mehr an, um mitzudiskutieren. Mir ging diese Zensur im Forum einfach mit der Zeit immer mehr auf den Senkel. Vor allem, weil die Zensur selektiv war. Es ging nicht um Beleidigungen, dahingehend ertappte ich mich ja auch ab und an, wenn ich mit einem Diskutanten im „Clinch“ war und das Motto „wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus“ praktiziert wurde. Mir ging es um Posts, in denen ich mit Links unterlegt alternative Sichtweisen zu Artikeln zur Diskussion stellte, zum Beispiel in Bezug auf den wissenschaftlichen Kenntnisstand zum Klimawandel.
Diese wurden immer wieder kommentarlos gelöscht.
Offenbar beschäftige Telepolis ein Team, bestehend aus „Grünen“ – anders konnte ich es mir nicht erklären. Und die „Grünen“ sind ja am besten von allen Parteien dafür bekannt, andere Meinungen nicht zuzulassen und in ihrer eigenen, alternativen Parallel-Faktenwelt zu leben 😉
Volle Zustimmung! Es gibt überhaupt nichts Frustrierenderes, als wenn man wirklich lange an einem guten Kommentar geschrieben hat, er auch im grünen Brereich bewertet wurde und dann verschwindet er einfach im Orkus (nicht selten zusammen mit dem kompletten Account).
Mir ist immer noch unbegreiflich, wie sich heise da geändert hat. Ich kann mich erinnern, dass die anfangs sogar Gerichtsverfahren führten, um nicht soviel moderieren zu müssen, ich habe buchstäblich die freiesten und sehr lehrreiche Diskussionen dort geführt. Irgendwann um 2015, wahrscheinlich mit dem Aufkommen der Zuwanderungsdiskussionen und der irren linksgrünen Antinazi-Hysterie, eskalierte das total, damals ist auch mein jahrealter Account gelöscht worden und danach ist man quasi vogelfrei gewesen, als „Neuer“ stand man unter Generalverdacht und wurde bei Bedarf wegen Lappalien gelöscht. Nach dem fünften Account, die teilweise unbegründet gelöscht wurden, bin ich dann weggeblieben, ich kann sowas schwer verarbeiten.
Wenn man meine Meinung nicht mehr hören und diskutieren will, weil man so unglaublich klug und moralisch ist, na dann eben nicht, sollen sie mal sehen, wohin sie das führt…
Ein aha-Erlebnis hatte ich im alles-evolution-Forum, als einer der klügeren Köpfe dort (allerdings Marxist, beim links-rechts-Thema war er vollkommen festgefahren) Jahre später bei TP rausflog, vermutlich weil er sich feminismuskritisch äußerte. Auf meine Anmerkung, dass mir das schon 2015 passierte, war er der Meinung, dass der Kampf gegen „rechte Wortergreifung“ schon gerechtfertigt gewesen wäre (da wurde munter denunziert, gepetzt, alte Threads durchforstet, um etwas Anrüchiges zu finden usw. so richtig dreckige Hexenjagd)! Meines Erachtens steckten da schon maßgeblich Linke und Linksextreme mit ihrem dämlichen Schubladendenken dahinter… aber im Endeffekt werden sie dann auch zum Opfer, denn irgendeine, vom linksliberalen Mainstream abweichende Meinung, hat halt jeder mal… spätestens mit C, dem Ukra-Krieg oder jetzt Gaza, dürften auch die zensurfreudigsten Gestalten mal den Genuss eines Ausschlusses erlebt haben (man hofft ja immer, dass sie was daraus lernen).
hier verschwinden doch alle kommentare im orkus und überhaupt nichts wird ausdiskutiert, ist eben auch nur eine „meinungs-pissrinne“ (georg schramm, glaub ich)
Weitestgehende Zustimmung, werter „Kollege“.
Glüchlicherweise haben sich die von mir betreuten AutorInnen beizeiten schon zurückgezogen und sich andere ‚Spielwiesen‘ gesucht 🙂
TP 1.0 war experimentell und mutig, TP 2.0 dagegen versucht nur, endlich mal Geld einzuspielen. Da ist Heise m.E. aber schlecht beraten, sein ‚Sahnestückchen‘ nur noch unter kommerziellen Aspekten zu betrachten, denn TP war stets ein Aushängeschild für den Verlag und die Möglichkeiten des Internets. Eben eine ‚Spielwiese‘ für AutorInnen und LeserInnen.
Die nun eingeschränkte Kommentarfunktion bricht der Grundidee – direkter Austausch von Ideen und Ansichten mit den AutorInnen und den Mit-DiskutantInnen – m.E. das Genick. TP ist imho nun so irrelevant geworden, daß ich meine Anregungen oder Kritik auch gleich bei SpOn äußern kann …
MfG
Frank Benedikt
P.s.: Auch wenn „Overton“ wohl nicht die nötige Reichweite hat, finde ich es inzwischen unverzichtbar und freue mich, gute und vertraute AutorInnen hier lesen zu dürfen!
Wenn es nur um reine Kommerzialisierung ginge, warum dann der Aufstand mit dem Abschalten der alten Artikel? Das finde ich eher merkwürdig. Es hätte sich doch vermutlich eine „schlanke“ Lösung dafür finden lassen, z.B. einen Disclaimer für Artikel, die man nicht mag. Der Rummel um das Wegsperren wirkt auf mich irrational. Mich macht das etwas ratlos.
Sehe ich auch so. Meine Prognose: TP wird nie Geld verdienen, deshalb wird es das nicht mehr lange geben, Neuber nutzt das nur als Sprungbrett, was damit passiert, ist ihm vermutlich ziemlich egal. Und bei der Bezahlung in 20 Jahren um 50 % gesunken, ist eine vernünftige Recherche auch gar nicht möglich. Das erneute Aufkochen von Mainstream interessiert halt auch niemanden, zumal nun auch der Makel der stalinistischen Säuberung und der Zensur an das Projekt gebunden sind.
Grüße Ralf
Das ist übrigens der Elefant im Raum, wenn man über die Profitabilität spricht. Bleiben wir beim Beispiel TP: das Forum war m.W. rein serverbasiert, d.h. neue Kommentare wurde nur beim Aktualisieren der Seite angezeigt, jedes Posting usw. führte zu einem Refresh. Vierstellige Kommentarbeiträge führten also zu einer Unmenge Zugriffe, die jedesmal auch die Werbung neu luden und anzeigten, aus meiner Laiensicht optimal, wenn man was damit verdienen will und muss.
Wenn das jetzt fast vollkommen gekillt wurde (und damit auch die Leserzahlen gesunken sein müssen (ich bin dort nur noch extrem selten, früher täglich) wie verdienen die dann noch was?
Das ist eigentlich nur durch direkte Zuwendungen erklärbar (so wie Gates Millionen an den Spiegel gegeben hat, vermutlich für impffreundliche Artikel). Gleichzeitig führt das aber zu dem Effekt, dass das entsprechende Portal auf den Wert eines Werbeblättchens zusammenschrumpft und sein Renommee nachhaltig verspielt (auch den Spiegel mochte ich mal, jetzt lese ich den nichtmal mehr, wenn er im Wartezimmer ausliegt).
Alles irgendwie seltsam, dumm, kurzsichtig…
Na schön, dann sollten wir diesen Arschgei… so viele Umkosten wie nötig bescheren. Die sollen so viel Text sichten und Prüfen und durchlüften und schwärzen und revidieren und Bilder entfernen bis denen schwarz vor Augen wird.
Der Sieg wird unser sein.
Schwere Denkfehler in diesem Artikel.
„Die Marktlogik müssen wir also im Hinterkopf behalten.“
Wo sich die Reichsten die Wirtschaftspolitik kaufen können, gibt es keinen Markt.
(zumindest nicht so frei, dass man es noch Markt nennen könnte…)
Nach Marktlogik wäre die Zahl der Journalisten von den Einnahmen abhängig, die sie durch direkt zahlende Kundschaft erwirtschaften könnten. Wie viele das wären, weiß man also nicht. Ginge es nach dem, was interessierte Leser zu zahlen bereit wären, gäbe es wohl nur SEHR viel weniger, dafür mehr echte Journalisten, die sich an den Pressekodex halten würden.
„Vergessen wir nicht, dass die Multimilliardenunternehmen [..] erst durch personalisierte Werbung riesengroß wurden.“
Nein, total falsch. Nicht durch Werbung, sondern durch Werbeeinnahmen. Und wie bekommt man diese? Dazu gehören zwei:
1.) Firmen, die mit medialen Inhalten Konsumenten anlocken und binden können (Pseudo-Content als Werbeträger).
2.) Geldgeber, die Gedanken von Menschen manipulieren und steuern wollen (sonst würden sie kein Geld geben).
Beide sind wechselseitig voneinander abhängig, und das Geld stammt nur unfreiwillig von denen, die man mit diesem Geschäftsmodell betrügt.
Im Falle der ÖRR ist der Staat der entscheidende Geldgeber, indem er Zwangsabgaben umleitet, und zwar ebenfalls aus Manipulationsabsicht.
Die Zahlungsbereitschaft der Kundschaft spielte lange Zeit keine entscheidende Rolle mehr, ebensowenig wie ihre Bedürfnisse. Eigentlich war echter Journalismus klinisch tot, man sieht das ja am Zustand der Welt.
Das hat sich erst durch Kleinspenden finanzierte Online-Medien etwas geändert. Darum werden sie ja auch massiv bekämpft.
Meine Meinung zu Stephan Schleim: Traumtänzer.
Dieser Pressekodex hat nur eine einzige Chance: journalistisch veranlagte Buchautoren oder Filmemacher, die vom Verkauf ihrer Publikationen leben können, gründen gemeinsam Portale zur Veröffentlichung nicht-kommerzieller Inhalte auf Spendenbasis. Sie lehnen Großspenden für den Erhalt des Pressekodex‘ ab.
Da sich eigentlich jeder „Journalist“ nennen kann, braucht es auch keine Hochschulen mit dieser Fachrichtung. Sie sind die Brutstätten der korrupten Journaille, denn es ist längst bekannt, dass man dort nur mit dem Habitus reicher Schnösel einen Studienplatz bekommt. Vermutlich sind sie zu 100% von den o.g. Geldgebern abhängig.
> Traumtänzer
Bisher haben meine Beschwerden beim Deutschen Presserat eine Erfolgsquote von 100%.
Ihre? Oder meckern Sie nur, anstatt auch mal die Ärmel hochzukrempeln und aktiv zu werden?
Da vom Artikelautor erwünscht:
Meine ohne Neuberpolis in Schutz nehmende Kritik an diesem wie ich finde heuchlerischen und selbstkritikmangelndem Artikel inklusive der nach wie vor von mir aufrechterhaltenen Kritik an den Verantwortlichen des OM und den anderen „üblichen Verdächtigen“ der alternativen Medien. Nur zur Information, den so wie Neuberpolis ein erwiesenermaßen hoffnungsloser Fall, sind es diese auch.
Ist ja gut. Was ist ein OM? Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache?
Ich habe Ihren Blogpost gelesen:
1) Den Hinweis auf die Abhängigkeit des Journalismus vom Geld finden Sie nicht sehr originell. Meinetwegen. Darum ist er aber nicht falsch. Den Hinweis auf die Verleger/Herausgeber habe ich so aber nicht oft gelesen. Und vielleicht ist er ein oder sogar das entscheidende Puzzlestück in dieser Sache?
2) Sie hegen einen Groll, weil Neuber bzw. im Zuge der „Qualitätsoffensive“ Ihre Kommentare im TP-Forum gelöscht wurden. Ja mei! Meine Kommentare (> 10.000) wurden auch gelöscht. Da hatte ich noch gar nicht dran gedacht. Beschweren Sie sich meinetwegen bei der zuständigen Stelle. Ich bin’s nicht.
Was ist jetzt der Mehrwert?
„Was ist ein OM?“
Da helfe ich doch gerne aus : es handelt sich in diesem Zusammenhang mitnichten um ein Symbol des Urklangs, sondern um das OvertonMagazin. Schwierigkeiten mit Abkürzungen ? Oder sollte dies von Ihnen gar ganz subversiv witzig gemeint sein ? Als Schelm sind Sie mir bisher allerdings noch nicht aufgefallen…
In vielem teile ich die Meinung von orinoco nicht, in einem allerdings schon : mit Ihrer eigenen Selbstreflexion scheint es nicht so weit her zu sein. Werfen verschiedenen Kommentatoren vor, „einen Groll zu hegen“ (so als ob dies grundsätzlich nicht ernst zu nehmen sei) und schießen jedoch schon bei der leisesten Form von Kritik an Ihren Ausführungen regelrecht reflexhaft zurück.
Darüberhinaus finde ich es immer ein wenig seltsam, wenn jemand regelmäßig betonen muss, wieviel und was er schon alles erreicht/’geleistet‘ hat. Wissen Sie eigentlich irgendetwas über die verschiedenen Kommentatoren hier, was diese erlebt und gemacht haben, interessiert Sie das überhaupt ? Ich vermute, daß man beide Fragen mit einem Nein beantworten kann.
Ich gehe mal davon aus, daß ich nicht der Einzige hier bin, der nicht auf der Suche nach oberlehrerhaften Dozenten oder Erklärbären ist, die meinen, grundsätzlich alles besser zu wissen und dementsprechend auch niemandem auf Augenhöhe, sondern eher von oben herab begegnen zu müssen. Sondern nach interessanten Artikeln bzw. einem entsprechenden Austausch. Daß Sie dazu in der Lage sind, hat man m.E. z.B. an Ihrem Artikel über das Drogen-Thema gesehen.
„Was ist jetzt der Mehrwert?“
Da war sie wieder, die Selbstbezogenheit. Die gleiche Frage könnte man zu Ihrem Kommentar stellen.
Wenn der Kommentator die Praktiken von TP oder OM kritisieren will, dann möge er sich an die dafür verantwortlichen Stellen wenden. Ich bin das nicht, da ich diese Plattformen nicht betreibe. Das muss man doch einmal einsehen können? Macht man den Postboten auch dafür verantwortlich, wenn ein unangenehmer Brief vom Finanzamt kommt?
Wenn jemand sich nach vielen Jahren bei mir beschwert (nochmal: falsche Adresse), dass Neuber & andere seine Kommentare nicht mochten, dann nenne ich das Groll, ja – und dieser erscheint mir überflüssig, zumal hier im OM-Forum.
Kommen Sie doch einmal mit einem inhaltlichen Argument, auf das man auch inhaltlich reagieren kann.
Sie scheinen mir vorzuwerfen, dass ich „reflexhaft“ reagiere. Es entspricht allerdings der ständigen Rechtsprechung zur Meinungsäußerungsfreiheit, dass wenn der A den B „doof“ nennt, der B mindestens mal erwidern darf: „selber doof“. Ansonsten herrscht nämlich keine Waffengleichheit, also keine Fairness.
Das erinnert mich daran, dass ein Staat A den Staat B völkerrechtswidrig bombardiert, aber eine bestimmte Staatengemeinschaft immer nur B dazu aufruft, sich bitte an den Verhandlungstisch zu setzen, während A ganz klar der Aggressor ist.
Wenn Fairness für Sie kein Grundwert ist, dann würde ich auf das Gespräch mit Ihnen lieber verzichten. Dann haben wir es nämlich eher mit einer Ganoven-Ethik zu tun, wo der A sich nicht mit dem B austauschen, sondern ihn nur über den Tisch ziehen will.
Doch noch ein P.S. zur Klarstellung:
> Werfen verschiedenen Kommentatoren vor…
Waren es jetzt mehr als zwei? Und wieso war es ein Vorwurf? Meiner Erinnerung nach war es eine hypothetische Frage, ob hier Groll vorliegt.
Wenn ich mich für das Gegenüber interessiere, wird mir das vorgeworfen; wenn ich’s nicht tue, dann auch. Merken Sie ‚was?
> einen Groll zu hegen
Warum weichen Sie der Faktenfrage aus: Vielleicht stimmt es ja?
> … irgendetwas über die verschiedenen Kommentatoren hier, was diese erlebt und gemacht haben …
Ich glaube, hierin gründet das Missverständnis: Das hier ist halt, genauso wie das TP-Forum, ein öffentliches Diskussionsforum und kein Sinnfindungsseminar, keine Seelsorge oder Psychotherapie.
Wenn Sie und andere sich nicht einmal zusammenreißen und sachlich argumentieren können, sondern hier vor allem psychisch-emotional andere Leute angehen, natürlich hinterm Schutz eines Pseudonyms (heldenhaft!), wird Sie das Ergebnis immer wieder aufs Neue enttäuschen. (Was dann, auch nach Jahren, den vermuteten Groll erklären würde. Ich kann hier nur den Hinweis tätigen. Etwas daran ändern, das können Sie und die anderen nur selbst.)
Schön, daß Sie meine Ausführungen nochmal inhaltlich bestätigen.
Keine weiteren Fragen, euer Ehren.
PS : Ich wünsche Ihnen auch weiterhin gutes Gelingen beim Rechthaben und Schmoren im eigenen Saft. 😄
PPS : „Kommen Sie doch einmal mit einem inhaltlichen Argument“ – Der war richtig gut. Da fallen mir in dem Zusammenhang so Begriffe wie ‚Nase‘, ‚eigen‘ und ‚fassen‘ ein.
Das mit der Selbstreflexion hatten wir ja schon durch. Aber irgendwie sind Sie ja schon richtig putzig in Ihrem grenzenlosen Narzissmus und den wiederholten Trotzreaktionen auf dem Niveau eines Dreijährigen. Sie scheinen ja auch weiterhin zu glauben, daß Leute mit solch infantilen Reaktionen, die immer alles besser wissen und meinen, permanent das letzte Wort haben zu müssen, trotzdem ernst genommen werden.
Ich möchte Sie Ihrer Illusionen da nicht berauben.
„Etwas daran ändern, das können Sie und die anderen nur selbst“
Da bin ich übrigens lachend fast vom Stuhl gefallen. Das grenzt schon an Gotteskomplex.
Sie brauchen sich keine (übrigens bei Ihnen sehr krampfhaft wirkende) Mühe mehr zu geben : wer solche Bonmots von sich gibt, den kann ich nicht mehr ernst nehmen.
Aber eins muss man Ihnen lassen : Sie tragen erheblich zur Erheiterung bei. Und das ist in diesen Zeiten schon sehr viel wert. 😊
Bleiben Sie doch mal sachlich. Oder können Sie’s nicht? Emotionale Probleme?
Ja, habe auch schleimig Erfahrungen mit dem gemacht, der hat handliche Probleme mit Kritik wie Neuber, sollte also besser bei TP bleiben und uns auf OM ab jetzt verschonen. Diese weichgespülte Kritik an der Neuber-Zensur fand ich unangemessen.
Bleiben Sie doch mal sachlich. Oder können Sie’s nicht? Emotionale Probleme?
Vielen Dank Herr Schleim für Ihre Antworten auf meine Artikelkritik und weitere Kommentare in diesem Thread. Diese habe ich wenn überhaupt genau so erwartet: einsichtsfrei und meine Aussagen grob missverstehend und verdrehend. Als Zugabe erkennen Sie nicht mal die logischen Widersprüche und Absurditäten Ihrer eigenen Aussagen (im Artikel und den Kommentaren). Da ist Hopfen und Malz verloren und da Sie meinen logischen Ausführungen offensichtlich nicht folgen können, ist jeder weitere Diskurs sinnlos. Wahrscheinlich ist die Logik dieses Kommentars auch zu hoch für Sie. Aber vielen Dank für den bezeichnenden Einblick in das logische Diskurs- und Selbstreflexionsvermögen, das Autoren, die im Overton Magazin publizieren dürfen, wohl auszeichnet. FLW
P.S. Entschuldigen Sie bitte meinen Aküfi. Da habe ich Ihre Intelligenz wohl auch schon überschätzt. Mein Fehler.
Melden Sie sich doch einfach, wenn Sie inhaltlich was beizutragen haben, und nicht nur meckern und Frust ablassen wollen. Das hier ist ein Diskussionsforum, kein Schandpfahl und auch keine Klagemauer.
Alles Gute!
Lieber Herr Schleim,
ich habe das mal versucht. Entweder sie sind wegen dem Artikel jetzt auch im Giftschrank oder waren es vor 2021 die ganze Zeit. Die Suche für sie ergibt genau 2 Artikel! Erst wenn man wie von Streck beschrieben auf „Alle Bereiche“ wechselt kommen mehr zum Vorschein, aber auch nur 15! Der Rest ist wohl im Bunker. Direktlinks in Texten funzen auch bei Streck und Rotzer. Für Ralf Streck finde ich im shadow ban 1171 Artikel. Haben sie nicht verstanden wie der shadow ban bei heise funktioniert oder hat sich seit gestern was verändert?
Danke für den Artikel
Paul
Haben Sie einen Link auf einen meiner Artikel, der im „Archiv“ verschwunden wäre?
Ich kann die von vor 2021 normal aufrufen, z.B. hier: https://www.telepolis.de/features/80-der-philosophischen-Forschung-drehen-sich-um-heisse-Luft-4931489.html
Nochmal. Ich kann, wenn ich den Direktlink habe, wie sie hier, auch die Artikel von Streck und Rotzer vor 2021 aufrufen.
Beispiel
https://www.telepolis.de/features/Spanische-Justiz-Wann-wird-es-ernst-gegen-die-Kloaken-4403652.html
Ich bekomme einen Text aus 2019, der auf diese Adress umgeleitet wird.
https://archiv.telepolis.de/features/Spanische-Justiz-Wann-wird-es-ernst-gegen-die-Kloaken-4403652.html
Das www wird durch Archiv ersetzt.
Probieren sie die Suche bei Heise aus. Geben Sie Ihren Namen ein. Es werden angeblich unter Stephan Schleim 307 Artikel gefunden, angezeigt werden aber nur einige Dutzend, vor dem 1.1.2021 nichts mehr. Der Rest ist im shadow ban und die findet vermutlich auch Google nicht. Erst wenn sie Alle Bereiche als Suchbereich angeben, finden sie alle Artikel, die eben auch in den Orkus „archiv“ verschoben wurden. Das ist genau gleich wie bei Rotzer und Streck. Ihre übrigen Artikel vor 2021 sind auch bei Ihnen keinem Magazin zugeordnet, obgleich die auf Telepolis erschienen sind, wie 1171 von Streck, die im Niemandsland gelandet sind. Sie sind nur unter alle Bereiche zu finden und offenbar für Suchmaschinen unsichtbar. Die Zensoren haben sich etwas Mühe gegeben, um den Anschein zu wahren und trotzdem zu verstcken.
Interessant ist, dass der Link von Ihnen aus 2020 nicht ins Archiv verschoben wurde,
Der ist aber nicht unter der Domain von Telepolis sondern auf Heise von Google zu finden
https://www.google.es/url?sa=t&source=web&rct=j&opi=89978449&url=https://www.heise.de/tp/features/80-der-philosophischen-Forschung-drehen-sich-um-heisse-Luft-4931489.html%3Fwt_mc%3Drss.red.tp.tp.atom.beitrag.beitrag&ved=2ahUKEwi0-tiQ27KOAxXTdaQEHYNFCV8QFnoECBoQAQ&usg=AOvVaw16R-H5vhvqKCrNbNSid4bK
komisch, habe das nochmal aufwendig bearbeitet aber die Änderungen sind offenbar nicht gespeichert.Jetzt plötzlich doch
Der verlinkte Artikel von Streck ist im „Archiv“, der von Schleim nicht. 🤷🏻
Da hat sich jemand viel Mühe gemacht, um zu erklären, dass auch Schleim – Artikel in der Heise-Suchmaschine nicht sichtbar sind und bekommt diese schwache Antwort. Ist so schwach, wie die Kritik an Neuber und Telepolis-Zensur. Sie scheinen sogar stolz zu sein, zum Teil nicht zensiert zu werden.
Bla. Ich finde meine Artikel auf der heise.de-Suchmaschine. Kostete mich 3 Sekunden.
Vielleicht können die anderen nicht suchen?!
Und wieso ist das überhaupt IHR Problem?
Was soll die Frage? Habe ich kein Recht mich zu äußern. Klingt ziemlich arrogant.schleimiig, aber nicht nur diese Reaktion. Sei es drum, ein Autor weniger, den ich lesen werde. Ende der Durchsagen an Sie, frei nach Vorgabe von Mark Twain.
Ja klar, ich bin „arrogant, schleimig“, während Sie a) klar beleidigend sind, unter der Gürtellinie, und b) offenbar nicht mal richtig auf heise.de suchen und dann auch nicht sachlich auf Kritik reagieren können?!
Mann, mann! Was für Leute sich hier äußern. Und mit was für einem Unsinn.
In der Causa TP wollte ich eigentlich schon zum Beitrag [overton-magazin.de/top-story/telepolis-von-der-qualitaetsoffensive-mit-sperre-des-archivs-zur-einschraenkung-des-forums-und-der-bitte-um-spenden/] vom 25. Mai zeitnah „Wenzels Senfkackmaschine“* betätigen, und hatte mir da auch schon einige Notizen gemacht, dann kam aber zu viel dazwischen.
Am Beitrag zum gleichen Thema [overton-magazin.de/top-story/journalismus-und-der-auftrag-zur-wahrheitsfindung/] vom 9. Juli ist wohl die Karawanne der 24/7/365-Foristen (m/w/d) 😉 auch schon längst vorbeigezogen, aber vielleicht findet Folgendes trotzdem noch gnädige Beachtung:
Mich am wundersamen Wandel meiner einstigen Lieblingsinformationsquelle abzuarbeiten begann ich in frischer Wut und Enttäuschung intensiv sofort nach der „Zeitenwende“ mit mehreren Beiträgen. Eine stark gestraffte Zusammenfassung davon (vom März 2022 bis Dezember 2024; 3 Druckseiten) findet die geneigte Leserschaft unter
[www.nachdenkseiten.de/upload/pdf/241213-lbs-2nds241210.pdf]
(Anlage zu [www.nachdenkseiten.de/?p=126222] vom 14.12.2024; außerdem breitgemailt an meine BCC-Liste unter „HELLO Nr. 1292: Apotheken-Rundschau 2.0 – mit Zeitenwende-Feeling!“).
In obigem Titel und im Text ist mir ein schöner Flüchtigkeitsfehler passiert, den ich erst merkte, als das Teil schon im Netz war: Das Blättle, welches ich nur flüchtig als unerwünschten Beifang im Beutel vom Arznei-Lieferdienst kannte und in der Apotheke stets dankend ablehne, heißt nämlich gar nicht „-Rund-„, sondern „-Umschau“!
Lustigerweise fand sich in einigen Kommentaren vom 25.5. und 9.7. genau obige falsche Bezeichnung im richtigen Kontext. Damit outeten sich einmal die Diskutanten (und -onkels – soviel Gendergerechtigkeit muss sein 😉 …) erfreulicherweise auch als NachDenkSeiten-Leser (worauf ebenso weitere Textbezüge schließen lassen). Ein innerer Vorbeimarsch mit Kapelle war mir aber folgendes Fundstück aus einem der „Liebesgrüße aus Haneu“ (aka „Qualitätsoffensive“ – [www.heise.de/-10463316], 30.06.2025):
>> Im Grunde machen wir Wissenschaftsjournalismus, befassen uns mit Ernährungs- oder Sportwissenschaft. Leute, die das nicht verstehen, setzen das dann mit der gar nicht so schlechten „Apothekenrundschau“ gleich.<>… knallige Überschriften, große und / oder unsinnige Behauptungen, wenig Erkenntnis. […] Solchen Krawall erwartete man früher von einer gewissen ZEITUNG, nicht von Telepolis…<<
Aus Platz- und Zeitgründen möchte ich jetzt nur noch auf einen weiteren Kommentar eingehen – allerdings zum Beitrag . Dort schrieb Annette Hauschild (26. Mai 2025 um 22:19 Uhr):
>> Was mich eher abgeschreckt hat waren so sinnvolle Beiträge wie. „da hat der Herr Rötzer / Nowak / Pany wieder mal . … “ oder ewige Pingpong-Spielchen wie „Du hast es nicht kapiert,wie?“ – “ Du aber auch nicht“ zwischen immer den selben zwei oder drei Diskutanten, von denen ich annehme, dass sie männlichen Geschlechts, aber auf jeden Fall Platzhirsche sein müssen. […] und da ich nie so einfach Beiträge schreiben kann und mir viel Mühe mache, hatte ich irgendwann keine Lust mehr.<<
Genau das hat mich generell von einer aktiven Teilnahme am Heise-Forum abgeschreckt**. Und das stört mich übrigens manchmal auch bei Overton – mein Vorschlag an die Moderation: Wortmeldungen von weniger als – sagen wir mal – 50 Zeichen könnten schon mit ein paar Zeilen JavaScript automatisch rausfliegen, dazu braucht es keine KI. Und die so von substanzlosem Blabla entlastete menschliche Intelligenz kann sich dann mit den gehaltvolleren Beiträgen auseinandersetzen …
Da Domine incrementum!
Wenzel
________________________
*) Im Parterre meines Geburtshauses gab es einen "Kolonialwaren"-Laden, und darin das so im Volksmund benannte Gerät – aus dem meist 10 oder 20 Deka(gramm) des Würzmittels in mitgebrachte Gefäße gezapft wurde (lebensmittelkartenfrei, aber mit "echtem" Pupsgeräusch 😉 …).
**) Ich bin nun mal ein gebranntes Kind, da mit dem Internet alt geworden: "Isch bin drin!" konnte ich noch vor Boris Becker sagen – 1993 – da gab es noch kein WWW, die Bildschirme waren rein alfanumerisch, mit etwas Glück passten darauf 32 Zeilen à 60 giftgrüne Zeichen, und die Verbindung lief mit 300 bis bestenfalls 2400 Bit/s (also etwa 30 bis 240 Bytes/Zeichen pro Sekunde!). Und statt Foren gab es "Instant Messenger" (ICQ, AIM, …). Trotzdem konnten da schon viele Zeit- und Volksgenoss*innen viel schneller in die Tasten hauen als mit dem Eingetippten mitdenken. Diese frühe traumatische Erfahrung 😉 bewahrte mich bis jetzt vor jedem "[a]sozialen Netzwerk" und jeglichen sinnlosen Wischbrettl-Apps …
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ERRATUM
In meinem Kommentar (12. Juli 2025 um 0:00 Uhr) ist aus mir unklarem Grunde ein ganzer Textabschnitt herausgefallen, auch nach teilweiser Korrektur. Deshalb reiche ich nachfolgend den korrigierten Text nochmals komplett nach und bitte, den fehlerhafen Text (12. Juli 2025 um 0:00 Uhr) zu löschen.
Danke.
Wenzel
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In der Causa TP wollte ich eigentlich schon zum Beitrag [overton-magazin.de/top-story/telepolis-von-der-qualitaetsoffensive-mit-sperre-des-archivs-zur-einschraenkung-des-forums-und-der-bitte-um-spenden/] vom 25. Mai zeitnah „Wenzels Senfkackmaschine“* betätigen, und hatte mir da auch schon einige Notizen gemacht, dann kam aber zu viel dazwischen.
Am Beitrag zum gleichen Thema vom 9. Juli [overton-magazin.de/top-story/journalismus-und-der-auftrag-zur-wahrheitsfindung/] ist wohl die Karawanne der 24/7/365-Foristen (m/w/d) 😉 auch schon längst vorbeigezogen, aber vielleicht findet Folgendes trotzdem noch gnädige Beachtung:
Mich am wundersamen Wandel meiner einstigen Lieblingsinformationsquelle abzuarbeiten begann ich in frischer Wut und Enttäuschung intensiv sofort nach der „Zeitenwende“ mit mehreren Beiträgen. Eine stark gestraffte Zusammenfassung davon (vom März 2022 bis Dezember 2024; 3 Druckseiten) findet die geneigte Leserschaft unter
[www.nachdenkseiten.de/upload/pdf/241213-lbs-2nds241210.pdf]
(Anlage zu [www.nachdenkseiten.de/?p=126222] vom 14.12.2024; außerdem breitgemailt an meine BCC-Liste unter „HELLO Nr. 1292: Apotheken-Rundschau 2.0 – mit Zeitenwende-Feeling!“).
In obigem Titel und im Text ist mir ein schöner Flüchtigkeitsfehler passiert, den ich erst merkte, als das Teil schon im Netz war: Das Blättle, welches ich nur flüchtig als unerwünschten Beifang im Beutel vom Arznei-Lieferdienst kannte und in der Apotheke stets dankend ablehne, heißt nämlich gar nicht „-Rund-„, sondern „-Umschau“!
Lustigerweise fand sich in einigen Kommentaren vom 25.5. und 9.7. genau obige falsche Bezeichnung im richtigen Kontext. Damit outeten sich einmal die Diskutanten (und -onkels – soviel Gendergerechtigkeit muss sein 😉 …) erfreulicherweise auch als NachDenkSeiten-Leser (worauf ebenso weitere Textbezüge schließen lassen). Ein innerer Vorbeimarsch mit Kapelle war mir aber folgendes Fundstück aus einem der „Liebesgrüße aus Haneu“ (aka „Qualitätsoffensive“ – [www.heise.de/-10463316], 30.06.2025):
„Im Grunde machen wir Wissenschaftsjournalismus, befassen uns mit Ernährungs- oder Sportwissenschaft. Leute, die das nicht verstehen, setzen das dann mit der gar nicht so schlechten „Apothekenrundschau“ gleich.“
Ob das die beleidigte Leberwurst auch erst aus den NDS hatte, oder schon vorher auf den Chefschreibtisch geknallt bekam, weiß ich nicht (bis Ende 2024 stand auf meiner o.g. Mailingliste auch eine Adresse @heise.de – was manchmal erkennbare Wirkung zeigte …).
Und könnte es sein, dass Leute, die das nur zu gut verstehen, eben gerade sowas da nicht haben wollen? Zumal es aus mindestens zweiter Hand kommt (Stichwort „Content-Produzenten“), und oft fehlerhaft bis grob falsch, weil von vielleicht G13-geschädigten Allesschreibern mit abgewählten MINT-Fächern nochmals unverstanden wiedergekäut. Auf die sich zunehmend häufenden Beispiele dafür verzichte ich hier.
Womit wir beim Konkreten angelangt wären, wovon die Fakten, Zitate und meine Kommentare dazu schon m o.g. PDF stehen. Die wundersame „360°-Wende“ aka „Qualitätsoffensive“ konnte damals noch nicht erahnt werden, aber das Meiste ist nach wie vor aktuell. Der „Schlagzeilengenerator“ – ob als „KI“, woke Praktikantin oder beides, mitsamt Barnumscher Reklame – war damals erst in Ansätzen vorhanden. Das hat übrigens Diskutant „Altlandrebell“ (10. Juli 2025 um 0:13 Uhr) sehr treffend beschrieben:
„… knallige Überschriften, große und / oder unsinnige Behauptungen, wenig Erkenntnis. […] Solchen Krawall erwartete man früher von einer gewissen ZEITUNG, nicht von Telepolis…“
Aus Platz- und Zeitgründen möchte ich jetzt nur noch auf einen weiteren Kommentar eingehen – allerdings zum Beitrag [https://overton-magazin.de/top-story/telepolis-von-der-qualitaetsoffensive-mit-sperre-des-archivs-zur-einschraenkung-des-forums-und-der-bitte-um-spenden/]. Dort schrieb Annette Hauschild (26. Mai 2025 um 22:19 Uhr):
„Was mich eher abgeschreckt hat waren so sinnvolle Beiträge wie. „da hat der Herr Rötzer / Nowak / Pany wieder mal . … “ oder ewige Pingpong-Spielchen wie „Du hast es nicht kapiert,wie?“ – “ Du aber auch nicht“ zwischen immer den selben zwei oder drei Diskutanten, von denen ich annehme, dass sie männlichen Geschlechts, aber auf jeden Fall Platzhirsche sein müssen. […] und da ich nie so einfach Beiträge schreiben kann und mir viel Mühe mache, hatte ich irgendwann keine Lust mehr.“
Genau das hat mich generell von einer aktiven Teilnahme am Heise-Forum abgeschreckt**. Und das stört mich übrigens manchmal auch bei Overton – mein Vorschlag an die Moderation: Wortmeldungen von weniger als – sagen wir mal – 50 Zeichen könnten schon mit ein paar Zeilen JavaScript automatisch rausfliegen, dazu braucht es keine KI. Und die so von substanzlosem Blabla entlastete menschliche Intelligenz kann sich dann mit den gehaltvolleren Beiträgen auseinandersetzen …
Da Domine incrementum!
Wenzel
________________________
*) Im Parterre meines Geburtshauses gab es einen "Kolonialwaren"-Laden, und darin das so im Volksmund benannte Gerät – aus dem meist 10 oder 20 Deka(gramm) des Würzmittels in mitgebrachte Gefäße gezapft wurde (lebensmittelkartenfrei, aber mit "echtem" Pupsgeräusch 😉 …).
**) Ich bin nun mal ein gebranntes Kind, da mit dem Internet alt geworden: "Isch bin drin!" konnte ich noch vor Boris Becker sagen – 1993 – da gab es noch kein WWW, die Bildschirme waren rein alfanumerisch, mit etwas Glück passten darauf 32 Zeilen à 60 giftgrüne Zeichen, und die Verbindung lief mit 300 bis bestenfalls 2400 Bit/s (also etwa 30 bis 240 Bytes/Zeichen pro Sekunde!). Und statt Foren gab es "Instant Messenger" (ICQ, AIM, …). Trotzdem konnten da schon viele Zeit- und Volksgenoss*innen viel schneller in die Tasten hauen als mit dem Eingetippten mitdenken. Diese frühe traumatische Erfahrung 😉 bewahrte mich bis jetzt vor jedem "[a]sozialen Netzwerk" und jeglichen sinnlosen Wischbrettl-Apps …
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Spätestens seit die bei Telepolis mit dieser vollkommen willkürlichen Zensur von Kommentaren, mit absolut fadenscheinigen Begründungen, angefangen haben, ist das Thema eigentlich durch – ich frage mich nur woher genau die Vorgabe dafür kam?
Eigentlich müsste das Herr Rötzer beantworten können, denn das ging schon zu seiner Zeit bei TP los. Klar war das Zensieren des Forums nicht sein Aufgabenbereich, aber als Leitender Mitarbeiter bekommt man doch über die Jahre trotzdem mit, was einen Flur weiter mit den Kommentaren unter den eigenen Artikeln gemacht wird, wer das macht und warum.
Vielleicht hat er ein NDA unterschrieben und seine Betriebsrente wäre gefährdet, wenn er solche Interna ausplaudert. Also müssen wir weiter auf einen verärgerten Insider warten, der der Laden mit schlechter Laune verlässt.
Vielleicht hilft der Kontext, in dem Medien allgemein dazu übergingen, Diskussionsforen einzuschränken?
Ich könnte mir vorstellen, dass heise.de hier reagieren musste, um in der deutschen Medienlandschaft nicht als „Nährboden für ‚Schwurbler'“ zu gelten.
Solche Entscheidungen kommen wahrscheinlich, wie in meinem Artikel angedeutet, vom Verleger/Herausgeber und müssen dann auch vom Chefredakteur ausgeführt oder zumindest hingenommen werden.
Aber man sieht ja, dass diejenigen, die vor Jahren als „Schwurbler“ ausgegrenzt wurden, heute eine zum Teil beachtliche Reichweite im Internet haben.