Joe Biden ist zurückgetreten

Joe Biden bei der State of the Union-Rede am 7. März 2024. Kamala Harris in ihrer üblichen Rolle im Hintergrund. Bild: Weißes Haus

 

Biden wird nicht der Kandidat der Demokraten bei den nächsten US-Präsidentschaftswahlen sein. Er schlägt seine Vize-Präsidentin Kamala Harris vor.

Selbst seine engsten Mitarbeiter wussten nichts davon, dass Joe Biden am Sonntagnachmittag per Soziale Medien seinen Rücktritt von der Präsidentschaftskandidatur bekanntgeben würde. Bis zuletzt hatten sie den amtierenden Präsidenten energisch verteidigt.

Ein untragbarer Kandidat

Aber das Festhalten an Biden war nicht mehr tragbar. Es scheint als sei endgültig die Einsicht gereift, dass die Demokraten die Partei rationaler Erwägung gegenüber dem Trumpismus sein müssen. Die Frage ist, wie viel Porzellan bereits zertrümmert wurde, denn das Team Biden wirkte zuletzt sehr „trumpesk“. Den erschreckenden Auftritt beim Rededuell mit Trump erklärte die Pressesprecherin des Weißen Hauses mit den Worten: „He’s got a cold.“ Leichte Erkältung und dann kommen die Wortfindungsstörungen? Wer soll das glauben? Das ist sehr unwahrscheinlich, auch bei älteren Menschen.

Dann die Sache mit der offenkundigen, eingeschränkten Bewegungsfähigkeit Bidens und dem elfmaligen Besuch eines Facharztes für Parkinson, der aber angeblich nicht wegen Biden das Weiße Haus besucht habe. Nun, wir wünschen auf diesem Wege dem Gärtner gute Besserung. Das sind alles himmelhochschreiende Ausweichmanöver gewesen.

Bidens offenkundige Unfähigkeit spontan auf Donald Trumps lächerliche Lügengeschichten zu reagieren, war frappierend. Hier zeigte sich durchaus auch ein wenig eine Charakterfrage. Fand der aktuelle Präsident der Vereinigten Staaten die Räuberpistolen des ehemaligen Präsidenten Trump vielleicht gar nicht so schlimm? Er machte sich nicht die Mühe offenkundige Falschaussagen zu wiederlegen, gleichwohl ließ sich Biden auf den Kampf ein, zu bestimmen, wer der bessere Golfspieler sei. Vermutlich, weil er selbst einfach auch ganz enorm von der eigenen Person eingenommen ist.

Münchhausen-Stories von Biden, wie er habe mit Nelson Mandela gegen die Apartheit demonstriert (stimmt nicht) oder sein Onkel sei von Kannibalen aufgegessen worden (stimmt auch nicht und ist ziemlich rassistisch), waren immer ein wenig unter den Tisch gekehrt worden. Die Umfragen der letzten Wochen wurden aber immer eindeutiger. Biden hätte einen mächtigen Umschwung in den Swing-States erreichen müssen, in denen nun überall Trump führt und das wurde von Tag zu Tag unwahrscheinlicher. Mit Bidens selbst ausgegebener Direktive mehr auf seine Ruhephasen achten zu müssen, schlicht unmöglich.

Biden zuletzt links?

Nicht alle haben sein Ausscheiden herbeigesehnt. Viele linke, progressive Kräfte wie Bernie Sanders oder Alexandria Ocasio-Cortez stützten Biden. Allerdings vornehmlich, um ihm ihre eigenen Agenden mitzugeben. Tatsächlich erschien Biden in seinen letzten Wahlkampfauftritten links wie nie. Er forderte eine zeitliche Begrenzung der Amtszeit für die Höchstrichter und einen leichter durchsetzbare Ethik-Bestimmungen.

Alexandra Ocasio-Cortez hatte jüngst Amtsenthebungsverfahren wegen Bestechlichkeit gegen die Supreme Court Mitglieder Clarence Thomas und Samuel Alito angestrengt. Biden forderte auch höhere Mindestlöhne und vieles mehr, das aus dem Forderungskatalog von Sanders stammen konnte. Was die Partei-Linke klug erkannte: Der Kampf um die Ablöse war zwischen den sogenannten „Corporate Democrats“ entbrannt, also jenen eher konservativen Parteimitgliedern, die üppig mit Geldern der Großspender bedacht werden.

George Clooneys berüchtigter Beitrag in der New York Times, in dem er unumwunden Biden zum Rücktritt aufforderte, gehört hierher. Clooney organisiert Spendengalas, er weiß genau, was die Reichen wünschen. Zuletzt waren die Spenden nicht mehr geflossen – und das war ein sicherer Sargnagel für Biden. Erst danach kamen immer mehr Abgeordnete aus der Deckung und forderten Bidens Rückzug. Es wäre von der Parteilinken, die auf Kleinspender angewiesen ist, unklug gewesen, hier mit ins Horn zu tröten.

Außerdem sprach einiges noch immer für Biden. Seine Umfragewerte waren schlecht, aber keineswegs katastrophal. Daran ermesse man bitte, was für ein märchenhaft schlechter Kandidat Donald Trump ist. Gerade die älteren Wähler, die eine ungeheuer treues Wählersegment sind, weil sie auch tatsächlich zur Wahl gehen und weniger anfällig für Stimmungsschwankungen sind, hielten Biden die Stange.

Was nun, Demokraten?

Die rechtliche Situation ist knifflig. Biden gehören die Stimmen, die er in der Vorwahl-Posse gewonnen hat. Bei den Demokratischen Vorwahlen musste Biden sich keinem Rededuell stellen und die Gegenkandidaten waren eher kuriose Außenseiter. Wenn Biden jetzt nicht antritt, sind diese Parteitagsdelegierten frei, sich neu zu entscheiden. Folgen sie der Empfehlung Biden, dann wirkt das nicht sonderlich demokratisch, sondern eher wie eine religiöse Salbung durch den alten Präsidenten. Auch drängt sich keine Nachfolge zwingend auf.

Bezeichnenderweise hatte Biden in seiner Rücktrittserklärung der Vizepräsidentin Kamela Harris für ihre Arbeit gedankt, womit er sie de facto abgeschrieben hat. Kurz darauf schob er dann schnell ihre Nominierung nach. Das wirkt nicht mehr sehr überzeugend. Viele in der Partei zweifeln ohnehin an Harris. Sie ist klug und war eine gute, pointiert argumentierende Juristin, aber eine Sympathieträgerin ist sie nicht.

Der Sinn von Vorwahlen liegt darin, Kandidaten und Kandidaten auszutesten und zu sehen, wie sie beim Publikum ankommen. Dafür fehlt den Demokraten bis zum Nominierungsparteitag im August nun die Zeit. Ohne diese Testläufe ist das Risiko groß, aufs „falsche Pferd“ zu setzen. Kamala Harris erhielt 2020 bei jenen Vorwahlen, als sie gegen Biden angetreten war, gerademal zwei Prozent der Stimmen.

Die Linken in der Partei befürchten, dass sich jetzt ein stromlinienförmiger Kandidat durchsetzt, der im Grunde die zarten, linken Pflänzchen des Joe Biden eingehen lässt und weitgehend die Industriepolitik durchsetzt, die früher die Republikaner vertreten haben.

Für die Republikaner ist das Ende der Kandidatur Joe Bidens übrigens keine gute Nachricht. Sie haben ihren Parteitag hinter sich und dort weitgehend auf Joe Biden eingedroschen. Der Schlag ging ins Leere. Jetzt haben die Republikaner ein Alleinstellungsmerkmal mit einem sonderlichen Alten an der Spitze. Donald Trump mag zwar gerade erst einen Mordanschlag überlebt haben, der dabei erworbene Christuskomplex kombiniert mit Trumps strategischer Disziplinlosigkeit könnten der Partei aber noch viel Kummer bereiten. Der sicher geglaubte Sieg könnte bei einer schlauen Kandidatenwahl der Demokraten nochmals in Gefahr geraten. – Könnte.

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47 Kommentare

  1. Biden ist natürlich nicht “zurückgetreten”, wie es im Titel steht. Leider nicht. Ändert das.

    Halbwegs kann mit Jödickes Einschätzung einig gehen, abgesehen davon, dass die scheu-linken Anwandlungen des Dementen selbstverständlich heisse Luft waren und sich nie materialisiert hätten. Das weiss auch die Partei’linke’, die übrigens ebenso wie der Rest der Partei kriegsgurglerisch unterwegs ist.

    1. Ja. Biden tritt nicht als Kandidat zur nächsten Wahl an und bleibt noch bis Anfang Januar 2025 POTUS.

      Angeblich will sich RFK jr. bei den Democrats wieder reinklagen. Ich bezweifele, daß das etwas wird. Als Independent hat er sowieso keine Chance Prásident zu werden. Also versuchen kann er es. Tja Kamala Harris kann offenbar nichts und hat auch eigentlich nichts bemerkenswertes gemacht als Vize. Wen könnten die Democrats ins Rennen schicken? Oder sie schicken Harris, verlieren absichtlich und planen für die übernächsten Präsidentenwahlen.

    1. Ihr Wunsch wäre eventuell ein Segen für die Menschheit, denn bis
      zur Wahl kann Biden noch viel Unfug verzapfen, bis hin zum
      Weltkrieg.

  2. Klarheit muss sein: Biden ist nicht zurückgetreten sondern hat seine Kandidatur vor der Bestätigung als Kandidat durch die Delegierten auf dem Parteitag der Demokraten im August zurückgezogen.
    Biden stellt sich hinter Harris was jedoch nicht bedeutet dass sie automatisch zur Kandidatin gekürt werden wird. Man wird sich zumindest ein pro forma demokratisches Procedere einfallen lassen.
    Harris dürfte u. A. zum Vorteil gereichen dass sie direkten Zugriff auf die Wahlkampfkasse Biden/Harris hat weil die Spenden offiziell in beider Namen eingeworben wurden.
    Harris muss Trump nicht notwendigerweise zum Nachteil gereichen, schon weil es nur noch 107 Tage bis zur Wahl sind. Nicht viel Zeit für Harris einschl. eines neuen Vize sich zu profilieren und zu positionieren. Und : Biden wäre noch bis zum 7.1.‘25 (?) als Präsident im Amt. Trump fordert jetzt schon seinen sofortigen Rücktritt (!) als Präsident und argumentiert dass wenn Biden nicht als Kandidat qualifiziert sei er auch nicht länger als Präsident geeignet sein könne.

  3. Außerdem sprach einiges noch immer für Biden. Seine Umfragewerte waren schlecht, aber keineswegs katastrophal. Daran ermesse man bitte, was für ein märchenhaft schlechter Kandidat Donald Trump ist.

    An den Umfragewerten kann man das gerade nicht ermessen. Wie überhaupt der Artikel um den heißen Brei herum redet: Kein Mensch bei Verstand konnte in Sleepy Joe den Führer der „freien Welt“ erkennen – die Politik der USA wurde von ganz anderen Leuten bestimmt, den Oligarchen und ihren Seilschaften im Staatsapparat, dem Militärisch-Industriellen Komplex und dem Deep State.

    Was diese Herrschaften dem Wahlvolk inzwischen für Personal zumuten ist unfassbar, so schlecht wie in der aktuellen Spielzeit war das Schauspiel lange nicht inszeniert – übrigens auf beiden Seiten des Atlantiks. Die Wahlen sind eine Farce, es spielt keine Rolle, welche Hampelmänner und Hampelfrauen uns nach dem Sandkastenrennen als strahlende Sieger präsentiert werden.

    Nach dem Rückzug von Joe Biden stellt sich höchstens die Frage, wen Putin und Xi anrufen sollen, falls sie mit den Amis etwas besprechen wollen. „Kein Anschluss unter dieser Nummer“ – diese Durchsage hätte Chrustschow während der Kuba-Krise schwer verstört, sehr wahrscheinlich wüssten wir dann längst, wie Atomkrieg funktioniert.

    Interessant wäre auch die Frage, was nach dem absehbaren Schwanengesang der Biden-Administration mit den deutschen und europäischen Bellizisten wird: Baerbock, Flinten-Uschi & Co. sind bisher in Treue fest der Schleimspur der US-NeoCons vom Schlage Blinkens, Sullivans und Kirbys gefolgt – konvertieren unsere transatlantischen Statthalter nun zu Trump-Anhängern, oder landen sie verdientermaßen in der Schneckenfalle?

  4. Seltsamer Artikel!

    Als würde Biden weniger Lügen erzählen als Trump! Der Unterschied ist nur, daß man Bidens Lügen auch täglich in den Massenmedien lesen darf – als vermeintliche “Wahrheiten”.

    Jeder, der jetzt noch zu den “Demokraten” hält, ist in schweren Erklärungsnöten. Der Autor inklusive. Wie kann es sein, daß eine Person, die seit mindestens 5 Jahren (also seit Beginn des Wahlkampfes) erkennbar dement ist und damit amtsunfähig, überhaupt Präsident werden konnte? Und weas sagt das über eine Partei aus, wenn sie das nicht nur zuläßt, sondern auch die erneute Kandidatur dieses Wracks erlaubt, statt ihn schon vor den Vorwahlen zum Verzicht zu drängen? All das, was der Autor schildert, ist ja eine Folge dieser Fehlentscheidungen!

    Ist eine Person, die den Prozeß der Vorwahlen nicht absolviert hat, überhaupt demokratisch legitimiert?
    Und wer hat die USA in den letzten dreieinhalb Jahren überhaupt regiert?

    1. Die erneute Kandidatur ist schon bezeichnend. Wurde das so entschieden, weil man bisher hinter der Maske Biden gut die Strippen für eigene Entscheidungen ziehen konnte, die Biden später vom Teleprompter ablas?

  5. ich empfehle, sich mal schlau zu machen, was Harris als Generalstaatsanwältin von Kalifornien getrieben hat.
    Wirklich furchtbar

    1. Etwas muss sie doch auch dafür qualifiziert haben,
      Und die Umschreibung “furchtbar” passt doch, um dem Establishment zu dienen!?

  6. Nicht überraschend. Aber schon belustigend zu sehen wie jetzt auf einmal die volksinformierenden Medien Bidens Gesundheit und Eignung dür das Amt zum Thema machen.

    1. Daraus lässt sich aber auch belegend der Schluss ziehen, dass diese volksinformierenden Medien journalistisch ungeeignet sind, um ihren expliziten oder impliziten Auftrag zu erfüllen.
      Wenn Propaganda kritische Analysekraft ersetzt, wird ein Wallach auch zum Deckhengst.

  7. Wenn eine Partei-Linke sich nicht klar positionieren kann, weil sie ihre Arbeit nicht gemacht hat und deshalb ihre Unfähigkeit im Wege steht, braucht man eine Änderung der Verhältnisse über ein 5. Rad am Wagen Joe Bidens überhaupt nicht versuchen,sofern man auf Postenschacherei zu verzichten bereit ist.

  8. Der Wechsel kommt jetzt mit zwei Jahren Verspätung, und betrifft auch nur die Kandidatur. Biden war schon bei Amtsantritt angezählt. Harris war damals im Gespräch Bidens Amt zur Halbzeit zu übernehmen. Das hat man sich dann anscheinend doch nicht getraut. Dann hat man aber verpasst eine anderen Nachfolger aufzubauen. Dass es ein hohes Risiko barg weiter auf Biden zu setzten dürfte allen bewusst gewesen sein.

    Naja, wenn Harris es hinbekommt Trump an die Wand zu quatschen, fachlich hätte sie wohl das Zeug dazu, haben die Dems vielleicht sogar noch Chancen. Andererseits ist es wohl meist so, dass der Wähler anschaltet, wenn es zu kompliziert wird. Dann zählt das eingängigere Argument, oder auch einfach die Art und Weise wie man sich präsentiert.

  9. Aus ein paar Satzfetzen, also lediglich Worten, deren Bedeutung der demente Bettnässer sowieso nicht mehr verstand, irgendwas “Linkes” abzuleiten – doch, das hat was, merklich was Besonderes.
    Die USA werden im Herbst einen neuen Präsidenten haben und egal wer gewählt wird, es wird schlecht für die Welt und nicht gut für die meisten US-Bürger sein. Wenn es ein Demokrazi ist, sogar verheerend. Ich gehöre nicht zu jenen, die hoffen, dass ein Sieg Trumps etwas wirklich Gutes bewirkt, aber es ist klar, dass ein Sieg der Dems grauenvoll Schlechtes ergeben wird. Ich schließe einen solchen Sieg auch nicht aus, weil in diesen Zeiten konstant die schlechtere von zwei Möglichkeiten sich durchsetzt,

    Nicht, dass die Beantwortung dieser Frage eine Bedeutung für die “letzten Tage der Menschheit “hat – aber was ist es, das Wokeschisten veranlasst, sich und politische Richtungen, die sie zu Recht als die ihren erkennen, als “links ” zu phantasieren? Warum haben sie einen Begriff gekapert, mit dem sie so überhaupt nichts zu schaffen haben?
    Wenn die Demokrazis siegen und wir den zu erwartenden Kriegshorror überleben, den sie verstärkt wie die Welt tragen werden, wird es zur großen politischen Wende kommen. In den USA ähnlich wie in Österreich oder bei uns. Man sollte sich davon keine Rückkehr zu den Regeln bürgerlicher Demokratie, die die im Westen herrschenden Wokeschisten überall schleifen, erhoffen. Im Gegenteil, die werden die Waffen, die die Wokeschisten geschmiedet haben, aufnehmen. Und es wird dagegen verdammt wenig Widerstand geben. Die meisten Wokeschisten sind eh gnadenlose Opportunisten und werden überlaufen und für nicht wokeschistische, also richtige Linke, ist ein Zusammengehen mit denen, zum Beispiel auch mit Menschen, denen jede realistische Beurteilung amerikanischer Demokraten abgeht, vollkommen ausgeschlossen.

    1. Die einzig positive Auswirkung von Trumps Wahl auf Europa, also uns hier könnte sein, dass der US-Ukraine-Schalter auf OFF geht.
      Allein dies spricht – aus europäischer und nicht-atlantischer Sicht – momentan für Trump.

      1. Das ist natürlich nur eine schwache Hoffnung, aber im Gegensatz zu dem, was uns bei den Demokrazis erwartet, mehr als nichts .
        Aber ich denke, dass man vom Ausgang der Wahl nichts Gutes ewarten darf und fürchte, dass es zum Schluss schlimmer kommt, als ich erwarte.

  10. Bwahaha, was für eine Shitshow.

    Wenn das der Rether erfährt.. alles finden die raus. Jetzt haben sie herausgefunden dass Biden ein Fall für die Pflege ist. Nein, wirklich! Gerade noch war der Teleprompter-Zombie zu gewieft für die Blitzmerker der vierten Gewalt, und dann zack, gings Schlag auf Schlag. In ein paar Jahren wird das vielleicht sogar von Faktencheckern bestätigt.

    Was so ein Wink mit ein paar Geldscheinen in einer Vorzeigedemokratie bewirken kann..

    Es gibt Leute, die warten seit Jahrzehnten (spätestens seit Bill Clinton) darauf, dass sie herausfinden, dass es keine Rolle spielt welche/r Hampelmann/in grad im weissen Irrenhaus einsitzt. Aber ich denke das ist etwas viel verlangt.

  11. Auch hier wie überall: Warum wird Kennedy nicht erwähnt? Schlechter als Harris und Clinton ist er auch nicht, und er tritt als Unabhängiger an. Ist das vielleicht der Grund der Ignoranz? Sowohl die Reps als auch die (Un-)Demokraten sind mit Korruption verseucht. Und wenn hier in Europa niemand Kennedy Ernst nehmen will, dann liegt auf der Hand, dass die Seuche der Korruption bis in die Schreibstuben der wertewestlichen “Demokraten” reicht. Ein Politikwechsel, und sei er auch nur marginal, ist weder mit Trump noch mit einer Ersatzfigur der “Demokraten” realistisch. Mit Kennedy, der sicher auch seine Schwächen hat, könnte es etwas Entspannung in der gespaltenen Welt und auch innerhalb der USA geben. Möglicherweise ist aber genau dies nicht gewünscht, noch nicht einmal bei den leidtragenden Europäern, Krieg scheint allerorten die Agenta zu sein.

    1. Unabhængige Kandidaten haben es immer äußersrt schwer US -amerikanischen Zwei-Parteien-System. Es gab bisher nur zwei unabhängige Präsidenten wovon auch nur einer ins Amt gewählt wurde. Der andere war ohne Partei als sich die Whig Party auflöste. Von daher sind Unabhängige eher intetessante Fußnoten und sie können wie Nader zum Beispiel Stimmen von einem Kandidaten abziehen, was dann zum Gewinn des anderen Paeteikandidaten wird.

  12. Worum es real zu gehen scheint.

    Die Spaltung der politischen Klassen im Imperium, die nicht nur, aber besonders in den USA mitten durch die Parteistrukturen, die Brutstätten der politischen Konkurrenz geht, ist der Boden, der Bidens späte, surreale Karriere getragen hat, denn eines kann man Biden nicht nachsagen: Daß er sich nicht mit großen Aufwänden um die nominelle Einheit der Demokraten verdient gemacht hätte, zumal er dem Geist und Temperament nach ein Apparatschik ist, ein Bürohengst.
    Deshalb konnten sich die demokratischen Amtsträger und Repräsentanten der jeweiligen Seiten einreden, unter Biden werde es Möglichkeiten der Einflussnahme auf die Besetzung der Administration und ihrer Politik geben, die nicht zu erwarten wären, wenn entweder Killarys ehemaliges Lager der LibDems das Oval Office übernehmen würde, oder jemand, der einen Politikwechsel gegen die LibDems zumindest versprochen hätte.
    Von einer Mannschaft, die Harris zur Frontfrau hat, dürften die Amerikaner das eher nicht erwarten, schätze ich, sondern annehmen, daß White House mit solcher Besetzung die Tore schließt, die Brücken hoch zieht und den Belagerungszustand verkündet, etwas das Trump gern täte, doch in seinem Fall so wenig Erfolgsaussichten hätte, wie zeit seines ersten Terms.

    Deshalb bin ich ziemlich überzeugt, daß (fast) nichts an der laufenden Inszenierung dem Zufall überlassen gewesen ist, vielmehr minutiös orchestriert.
    Trump kann unmöglich ein “Diktator” werden, sage ich Leuten, denen die demokratische Wahnwelt eine Herzensangelegenheit ist, eine Administration Harris verspricht etwas zu werden, was der Herrschaft eines Politbüros ähneln wird. Ob das abseits der Drangsale der politischen Konkurrenz und des Geschachers um Posten und Pfründe irgend eine Rolle spielen könnte, weiß ich nicht, aber ich bezweifle es stärkstens.

    1. Mit “Orchestrierung” wollte ich nicht auf Wolf Wetzels Träume anspielen, das Attentat auf Trump war für die Inszenierung nicht notwendig und ob es nicht eher eine Komplikation darstellt, ist eine offene Frage.
      Sicherheitsnadelhalber sage.

  13. “Viele in der Partei zweifeln ohnehin an Harris. Sie ist klug und war eine gute, pointiert argumentierende Juristin, aber eine Sympathieträgerin ist sie nicht.”
    Harris ist dumm wie ein Stück Brot und damit fast auf Baerbocks Niveau. Dazu muss man nur mal ihre Reden hören. Keine Ahnung, woher der Autor die Ideen nimmt, dass sie klug ist, aber vielleicht ist das ja auch nur Projektion. Der Rest vom Artikel ist nämlich auch nur bestenfalls mittelmäßig. Wer richtige Informationen sucht, sollte auf den YouTube-Kanal “The Duran” gehen, da reden nämlich Profis über diese Themen und nicht irgendwelche mittelmäßig begabte Schreiberlinge.

    1. Darth Mercouris und sein Schüler sind die professionellen Waschweiber des “menschenfreundlichen” Nationalismus, die sich nichts sehnlicher wünschen als Staaten, die sich gegenseitig aufrichtig lieben und den Armen helfen, während diese zu Protokoll geben, dass sich ein erhöhter Regelsatz nicht mit dem Wachstum verträgt und die Freiheit in der Ukraine oder am Hindukusch verteidigt wird. Ganz besonders realistische Realisten, diese Idealisten, die könnten gleich bei den Nachdenkseiten anfangen – oder bei Overton.

      1. Sie klingen ein wenig eifersüchtig. Einfach weniger Bullshit verzapfen, und die Schlafschafe geben dem Establishment vielleicht eines Tages wieder eine Chance.

        Aber so wird das garantiert nix.

  14. Jetzt darf man ja einmal rückblickend fragen, wer denn dieses Fernsehduell so ungewöhnlich früh angesetzt hat, mit dem erwartbaren Ergebnis, dass sich Biden blamiert und zum Abdanken gezwungen wird? Wer hier das Wirken eines Tiefen Staates erkennen will, liegt keineswegs falsch.
    Biden war nie ein Linker, er hat diese Politik nur betrieben, weil er aus den Umfragen wusste, dass da Stimmen zu holen sind. Genau da könnte man ansetzen. Es gibt eine Kandidatin, die alle Themen der klassischen Linken besetzt: Gesundheit, Infrastruktur, Bildung, soziale Gerechtigkeit, Klima. Gemeint ist Gretchen Whitmer aus Michigan.
    Sie hat alle (neoliberalen) Beschränkungen des Streikrechts beseitigt und die Arbeiter haben sich dann massive Lohnerhöhungen erkämpft. So etwas geht natürlich gar nicht. Damit ist sie eigentlich draußen. Aber im Moment der Not sollte man überlegen, das unerhörte Gretchen dann doch in Betracht zu ziehen.
    Gebraucht wird jemand, der Trumps Diskussionsstil gewachsen ist. Das Gretchen ist durchaus zu pointiertem Streiten in der Lage und sie könnte durchaus diejenige sein, die Trump im Duell einseifen kann. Überdies hat sie eine uneingeschränkt positive Ausstrahlung. Mit der kann Trump ja nun nicht glänzen.
    Und sie hat mit ihm noch eine Rechnung offen. Gretchen hat in Michigan einen Lockdown während Corona ausgerufen. Worauf Trump “free Michigan” brüllte. Da haben dann Bewaffnete das Parlament gestürmt und die Wolverine Watchmen haben dann eine Entführung oder gar Ermordung Gretchens geplant. Was in letzter Sekunde vereitelt wurde. Da nun war Trump zumindest der Brandstifter. Und das Attentat auf ihn hat er Gretchen nicht voraus.
    Überhaupt ist Trump nun ja leicht angreifbar. Das Papier von der Heritage-Foundation liegt auf dem Tisch. Befürwortet er das? Das wäre sehr schlecht für ihn. Lehnt er es ab? Das würde alds Einknicken bewertet. Jedenfalls kann man ihn hier in die Defensive zwingen. Dem Gretchen muss man das nicht sagen. Sie weiß es.

  15. Der neuklassiker in einer postmodernen Demokratie, man verkündet über ein antisoziales Medium, die Aufgabe zur Kandidatur. Also die USA und ihr ‘Scheinpräsident’ ignorieren oder bessere geschrieben boykottieren ihre Verfassung. Wie verwahrlost kann man sich überhaupt noch geben?
    Wenn, angeblich jeder öffentlicher Auftritt, mit teleprompter, Spickzettel oder Ohrstöpsel eingeflüsster wird, wie kann dann ein Mensch etwas selbstständig auf einem antisozialen Medium schreiben?
    Warum dann ausgerechnet Musks Plattform, der ja angeblich Trump unterstützt?
    Dann sagte Musk selbst, das die nominierte Harris ein Soros Gewächs sei. Es war auch Musk der sagte der Präsident ‘ist Tod’.
    Die amerikanische Verfassung ist auf der Müllhalde gelandet und selbst die Finanzsponsoren wurden extrem vorgeführt, was für eine Inszenierung!

      1. Der Wahlkampf fing schon im letzten Jahr an, in jeder verfügbaren Partei wird dann ein Kandidat nominiert und entsprechend aussondiert oder nach vorne gehoben. In der Regel werden Kandidaten gekürt, die die meisten “Spenden” generieren. Diese Spender agieren auch dual über die jeweilige Partei hinweg, aber Biden oder Demokraten haben ihren Spender vergrault.
        Die amerikanische Verfassung hat ein striktes vorgehen zur Wahl, zum Tag der Wahl und schliesslich zur Inaugration zum Präsidenten. Jetzt sind noch vier Monate zur Wahl, aber die Aufgabe von Biden hinterlässt ein politisches Vakuum, für die Wähler, die Spender und für den Rest der Welt.
        Die US Verfassung ist eigentlich eine gute Verfassung, jetzt kommt es darauf an, wie die Politik diese respektiert.

  16. Harris wurde Biden als Zählkandidatin bei-und untergeordnet. Sie gilt in den USA als Schwarze und sollte die Stimmen der Schwarzen einsammeln. Und nun sinken angeblich Trumps Chancen, weil sie Bidens Rolle als Kandidatin einnehmen soll? Wo hat sie sich in den vergangenen Jahren profiliert? Wenn Scholz behauptet, er könne sich an sie erinnern, heißt das gar nichts.

    PS. Klasse Surrealismus: “Es scheint als sei endgültig die Einsicht gereift, dass die Demokraten die Partei rationaler Erwägung gegenüber dem Trumpismus sein müssen.”

  17. Dass Joe Biden nicht erst seit
    gestern alt und gebrechlich ist, sondern dement und starrsinnig (!) ist, das ist in Washington seit 2020 ein offenes Geheimnis; das heißt, die Journaille hat ab – sichtlich das Maul gehalten. Es wird gemutmaßt, dass das vor- gezogene TV-Duell, lange vor dem Nominierungsparteitag, eine absichtliche Inszenierung war, um Joe Biden aus dem Rennen nehmen zu können. Seinem Team muss doch klar gewesen sein, dass mit diesem Präsidenten keine Wahl zu ge- winnen ist. Die Partei (!) wird
    im Sinne der Groooooßspender schon die richtige Wahl treffen.

    1. Mit dem Rücktritt von Biden müssten 100 Millionen $ Wahlkampfspenden zurückgezahlt werden. Aber Biden ist ja nicht alleine angetreten sondern als Biden-Harris. Wenn also Harris übernimmt übernimmt sie gleichzeitig die 100 Millionen $ Spenden (und angeblich hat sie am 1. Tag noch 50 Millionen $ Spenden dazu erhalten). Ein neuer Kandidat außerhalb von Harris-Biden müsste die 150 Millionen $ zurückzahlen und die gleiche Summe erst einmal wieder an Spenden einwerben um überhaupt Wahlkampf machen zu können. Ganz einfache Mathematik wer da die nächste Kandidatin wird ….

  18. Wo ist Joe Biden?

    Das einzige, was man von ihm außer dem ominösen Statement auf X gehört hat, ist ein Telefonanruf, bei dem er spricht. Mit Netanjahu will er auch nicht sprechen, dafür Kamala.

    Wahrscheinlich will man dem Völkchen die Wahrheit tröpfchenweise beibringen, dass er ganz raus ist.

  19. Man kann sich wieder gut mit den deutschen Medien amüsieren.

    Bis vor wenigen Tage war Biden noch der US-Politiker – so eine Art Superman. Kamala Harris, na ja die gab es auch, war aber nicht der Rede wert.
    Aber nun ist Biden weg und plötzlich ist Harris die US-Politikerin – die sogar Trump schlagen kann. Viel besser als Joe Biden. Trumps Chancen sinken. Hurra wir sind gerettet.

    Jetzt werden wir dauerhaft darüber aufgeklärt wie gut sie ist. Das geschieht nach dem Strickmuster, dass der Provinzpolitiker Kurz, der kurzzeitig Kanzler in Österreich war, zusammen mit seinen Freunden aus Funk und Fernsehen entwickelt hat. Lass alle “Journaliste” darüber reden wie gut du bist und schwupp wirst du gewählt. Und das funktioniert sogar – ganz ohne Propaganda.

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