Warum Russland das Getreideabkommen suspendiert hat, über die ukrainische Großoffensive, die Schwierigkeiten des ukrainischen Militärs und den Betrug an den Ukrainern. Teil 1
Die letzte Woche ist Russland aus dem Getreideabkommen mit den Vereinten Nationen und der Türkei ausgestiegen. Ukraine hatte ja sich geweigert, mit Russland ein Abkommen zu schließen, weswegen sie ein gesondertes Abkommen mit den Vereinten Nationen und der Türkei hat, das sie unbedingt aufrechterhalten will. Russland hat bestimmte Forderungen, das Getreideabkommen weiterlaufen zu lassen. Aus dem Westen heißt es jetzt, dass die Armen auf der Welt in Gefahr sein, weil nicht genügend Getreide auf den Markt kommt und die Preise steigen. Russland wird auch unterstellt, dass es im Grunde die Ukraine aus dem Getreidemarkt durch die Bombardierung von Häfen und möglicherweise der Getreide-Infrastruktur ausschalten will. Wie würden Sie denn die Lage einschätzen? Um was geht es Russland?
Jacques Baud: Man muss ein bisschen in der Geschichte zurückgehen zum letzten Jahr. Man kann heute sagen, dass die westlichen Länder ihr Wort nicht gehalten haben. Außerdem muss man sagen, Russland ist nicht aus dem Abkommen ausgestiegen, sondern hat die Fortsetzung suspendiert. Letztes Jahr im Juni wurde behauptet, dass die Russen versuchen würden, die Getreideexporte der Ukraine zu verhindern, und dass die Russen ukrainischen Häfen vermint hätten. Das ist völlig falsch. Das ist sogar eine Lüge. Die Russen haben nie versucht, den Handelsverkehr aus Odessa und den anderen Häfen zu verhindern. Im März letzten Jahres hatten die Ukrainer haben Angst gehabt, dass die Russen vom Meer her Odessa überfallen könnten. Deshalb hatten die Ukrainer die ganze Küste vermint.
Das wurde sogar bestätigt, weil im Juli die Idee aufkam, dass die internationale Gemeinschaft der Ukraine helfen könnte, diese Gewässer entminen. Dawyd Arachamija, ein Berater von Selenskij und der Fraktionsvorsitzende seiner Partei „Diener des Volkes“, lehnt dies ab: Wir wollen das nicht. Wir werden verhindern, dass die internationale Gemeinschaft die Gewässer entminen. Das ist unser Schutz. Und auch das Militär in der Ukraine würde sich dagegen wehren. Die Vorstellung, dass die Russen eine Blockade machen wollten, ist eine Lüge. Mit dem Getreideabkommen letztes Jahr hat Russland versichert, den Handelsverkehr mit Getreide und anderen Lebensmittel nicht zu behindern. Es wurden für die Schiffe freie Passagen mit Koordinaten definiert. Die Russen haben das sorgfältig angewandt und haben mit ihren Militärschiffen dem Handelsverkehr geholfen.
Wer hat denn die Minen entfernt?
Jacques Baud: Sie wurden zusammen mit der Ukraine durch internationale Hilfe entfernt. Das Problem mit den Minen wurde übrigens bereits im März 2022 von der Türkei erwähnt. Das sind alte Ankertaumine des Kalten Krieges. Sie sind wie ein Ball mit einer Kette und einem Gewicht und sehr instabil, wenn die Tiefeneinstellung nicht richtig ist. Durch Strömungen können diese Minen wegtreiben. Genau das ist passiert. Die türkische Marine hat einige Minen im Bosporus entdeckt, die entschärft werden mussten. Diese ukrainischen Minen sind ein Problem für die internationale Schifffahrt gewesen.
Das Abkommen war eigentlich zweiteilig. Auf der einen Seite sollten die Russen den Handelsverkehr nicht behindern, auf der anderen Seite gab es die Gegenleistung aus dem Westen, dass die Sanktionen der russischen Schifftransporte für Getreide aufgehoben werden und man den Export zulässt. Heute sagen die Europäer, es habe nie Sanktionen auf russische Getreide gegeben. Aber Fakt ist, dass es nicht exportiert werden kann, weil andere Sanktionen über Zahlungsmittel und Versicherungsverträge dies verhindern. Europäischen Versicherungen ist es verboten, russische Schiffe und russische Getreidetransporte zu versichern.
Ich habe kürzlich gelesen, dass die ukrainischen Getreideexporte über das Schwarze Meer schon seit April weniger geworden sind, während die russischen Exporte angestiegen seien. In Russland gab es dieses Jahr eine gute Ernte. Russland hat auch viel Getreide an arme Länder geliefert hat, während ukrainisches Getreide kaum direkt zu armen Länder gelangt ist. Ist also die Behauptung richtig, dass Russland das Getreide nicht wirklich exportieren konnte?
Jacques Baud: Das ist so. Die Russen konnten fast nichts über das Schwarze Meer exportieren. Teilweise ist es auch in europäische Hafen wegen der Versicherungsprobleme hängengeblieben. Aber Russland exportiert ja nicht nur über das Schwarze Meer. Es gibt viele andere Wege. Bevor die Sanktionen von 2014 verhängt wurden, war Russland übrigens ein Importeur von Getreide. Mit den Sanktionen haben die Russen verstanden, dass das eine Verwundbarkeit ist. Deswegen wurde die Landwirtschaft wesentlich verbessert und entwickelt. Und jetzt ist Russland das erste Exporteur von Getreide. Das ist eine interessante Entwicklung. Russland exportiert ungefähr 13 Prozent des weltweiten Getreidehandels, die Ukraine ungefähr 8,5 Prozent.
Ein großer Teil des ukrainischen Getreides wird nicht über das Schwarze Meer exportiert, sondern durch die Bahn nach Europa. Aber es gibt ein Problem mit der Bahn. Wie Sie wissen, haben die Ukrainer noch das ehemalige Bahnsystem der Sowjetunion, das heißt mit einer breiteren Spur als die Bahn im Westen (zunächst stand hier „schmälere“ Spur, d. Red.). Das heißt, dass alle Züge an der Grenze umgeladen werden müssen. Während des Kalten Kriegs haben die Nachrichtendienste diese Grenzübergänge überwacht, weil man hier genau sehen konnte, wie viele Truppen oder welches Material die Sowjetunion beispielsweise nach Ostdeutschland schickt, auch weil das im Falle einer Kriegsvorbereitung wichtig war zu wissen.
Wenn die Ukrainer Getreide mit der Bahn exportieren, müssen sie diese Umladestationen an den Grenzen benutzen. Da es nicht viele gibt, haben die Ukrainer vor dem Krieg häufig die Umladestationen in Belarus benutzt, um es dann nach Polen oder Deutschland zu bringen. Aber seit Anfang des Krieges ist natürlich diese Möglichkeit in Belarus verschlossen. Das heißt, es stehen nur die Umladestationen an der ukrainischen Grenze zur Verfügung. Und das genügt nicht. Deshalb muss viel per Lastwagen transportiert werden. Und das kostet natürlich sehr viel.
Und dann kommt ja noch dazu, dass die Polen und andere Nachbarstaaten die Ausfuhr verboten haben.
Jacques Baud: Genau. Anfang dieses Jahres ist das Problem aufgetaucht, dass das ukrainischen Getreide viel billiger als das polnische oder rumänische ist. Jetzt haben fünf Länder der Europäischen Union, die Tschechei, die Slowakei, Ungarn, Polen und Rumänien, verboten, ukrainisches Getreide einzuführen. Die Durchfahrt ist erlaubt. Das zeigt, dass die Solidarität der Europäischen Union mit der Ukraine gewisse Grenzen hat, und diese Grenzen sind nach wie vor das Geld. Das ist natürlich für die Ukraine ein Problem.
Die Ukrainer haben sich beim Getreideabkommen nicht an die Spielregeln gehalten
Jetzt geht ja auch viel über die Donau, glaube ich. Russland sagt, es bombardiert militärische Ziele, getroffen werden aber angeblich Häfen und die Infrastruktur, die für den Getreideexport in Odessa und den anderen Hafenstädten erforderlich ist. Auch Häfen an der Donau wurden bombardiert. Das ist ganz in der Nähe des NATO-Gebiets. Zielt Russland wirklich nur auf militärische Ziele? Oder wird doch versucht, die Getreideinfrastruktur auszuschalten, also die Ukraine ökonomisch zu treffen?
Jacques Baud: Es gab zwei wichtige Ereignisse. Einmal der Angriff mit Schiffsdrohnen auf den Hafen von Sewastopol im Oktober 2022. Die eingesetzten Drohnen konnten aber nicht direkt von der Ukraine kommen, weil die Strecke für sie zu weit wäre. Sie wurden von einem Schiff gestartet, das die geschützten Korridore benutzt hat. Der Angriff erfolgte unter der Überwachung einer US-amerikanischen Drohne vom Typ RQ-4B Global Hawk (Codename FORTE10), die in großer Höhe vor der Krim kreuzte. Die Ukrainer haben sich hier nicht an die Spielregeln gehalten.
Ist das denn nachgewiesen?
Man kann das, glaube ich, eindeutig sagen. Das Gleiche gilt für den letzten Angriff im Juli auf die Kertsch-Brücke, der auch mit Drohnenbooten durchgeführt wurde. Die Reichweite dieser Drohnen ermöglicht es nicht, eine so eine große Strecke zu überwinden. Sie konnten nur von einem gewöhnlichen Handelsschiff kommen, das wie ein Mutterschiff funktioniert. Und das ist, was die Russen erzürnt hat. Deshalb haben sie gesagt, dass nun jedes Schiff, das von der Ukraine kommt oder zur Ukraine fährt als militärische Ziel betrachtet wird, weil es Waffen transportieren könnte.
Das ist das Risiko, wenn man nicht mit den Regeln spielt, weil man das Vertrauen zerstört. Und ein solches Abkommen funktioniert nur mit Vertrauen. Wenn das nicht vollständig eingehalten wird, entsteht eine Lücke, und die Russen haben diese Lücke entdeckt. Dasselbe gilt für die Einrichtung von Militärdepots. Man weiß, dass Anti-Schiff-Raketen, die letztes Jahr aus Norwegen importiert wurden, auch in Odessa in zivilen Lagerplätzen deponiert wurden. Das heißt, man hat hier auch zivile Einrichtungen für militärische Zwecke verwendet. Damals wurden diese Anlagen von den Russen mit Raketen oder Marschflugkörpern angegriffen. Jetzt geschieht dasselbe. Die Russen zerstören alles, was ein Lager für Waffen oder Sprengstoff sein könnte.
Es sollen in Odessa 60.000 Tonnen Getreide vernichtet worden sein. War das ein gezielter Angriff? Waren es Raketen, die zu ungenau sind? Waren es abgestürzte Teil von abgeschossenen Raketen?
Jacques Baud: Wahrscheinlich wissen auch die Russen nicht genau, wo die Material gelagert ist, so dass es sozusagen Kollateralschaden gibt. Aber ich habe den Eindruck, dass die Russen jetzt die Absicht, haben, den Verkehr durch das Schwarzmeer zu stoppen. Vielleicht liege ich auch falsch, aber ich habe das Gefühl, das ist absichtlich. Die Russen haben schlechte Erfahrungen mit diesem Abkommen gemacht. Sie wurden beispielsweise eben fälschlicherweise für die Verminung der Häfen verantwortlich gemacht. Und jetzt scheinen die Russen zu sagen: Wenn sie das so spielen wollen, dann machen wir das jetzt nach unseren Regeln.
Man darf nicht vergessen, dass das das Gleiche für Nord Stream gilt. Die Russen liefern in die Europäische Union durch die ukrainische Pipeline wöchentlich 260 Millionen Kubikmeter. Das heißt, Russland hatte auch nicht die Absicht, die kommerziellen Lieferungen für Getreide, Erdöl, Erdgas und so weiter zu stoppen. Sie haben langsam damit begonnen, weil die westlichen Länder und die Ukraine nicht nach den Regeln spielen. Ich weiß nicht, was die Russen im Sinn haben. Ich habe keine speziellen Informationen aus dem Kreml, aber ich kann mir vorstellen, dass sie sagen, wenn die nicht nach Regeln spielen wollen, dann ändern wir die Regeln, sodass alles auch für uns funktioniert.
Man muss auch verstehen, dass die Ukraine seit Anfang März letztes Jahres versucht, die NATO in den Konflikt zu ziehen. Dazu dienen diese Anklagen über Mariupol, Menschenrechte, Kriegsverbrechen und so weiter. Ich kann nichts über die Wahrheit oder die Wirklichkeit der Anklagen sagen. Meines Erachtens muss vieles durch unabhängige internationale Kommissionen überprüft und beurteilt werden und nicht von Jacques Baud. Aber man sieht hier eine Logik auf der ukrainischen Seite: Man versucht, den Westen und Nato insbesondere in den Konflikt zu ziehen.
Das würde auch dem Wunsch entsprechen, dass die NATO Schiffskonvois sichern soll.
Jacques Baud: Genau. Ebenso ist es. Die Ukraine wollte auch für das AKW Saporischschja eine europäische oder internationale Sicherheitstruppe. Dass die Ukraine versucht, den Westen in den Konflikt zu ziehen, ist keine Fantasie von mir. Letztes Jahr wurde von der Washington Post berichtet, dass die ukrainische Regierung das mit diesen Anklagen versucht. Das Modell wäre Libyen und das sogenannte Massaker von Bengasi, das übrigens nie stattgefunden hat, aber der Grund für den Einsatz der Franzosen, Briten und Amerikaner in 2011 war.
„Die Verluste der Ukrainer sind massiv“
Wir wollen noch auf die Lage in der Ukraine zu sprechen kommen. Die lange geplante Offensive kommt offenbar nicht so recht voran. Es gibt zwar immer wieder Meldungen, dass einzelne Dörfer erobert worden oder ukrainische Truppen ein paar Kilometer vorwärts gedrungen seien. Lässt sich denn jetzt eine Entwicklung des Kriegs beobachten? Und auf was könnte Russland setzen? Bislang sieht man noch keine Anzeichen einer größeren Offensive aus Russland.
Jacques Baud: Mit Ausnahme von Kupjansk.
Ja, im Norden, während die Ukraine eher im Süden anzugreifen versucht. Beide Seiten sagen, sie würden die jeweils andere Seite erschöpfen wollen.
Jacques Baud: Ich vermute, dass diese Offensive im Norden, also im Bereich Kupjansk und Lyman, auf der Seite der Russen nur ein Mittel ist, die ukrainischen Ressourcen vom Süden weg zu lotsen.
Geht es da nicht auch um die Sicherung des Donbass? Lugansk und Donezk werden ja immer wieder beschossen, weswegen man versucht, die Sicherheitszone zu vergrößern. Das war immerhin explizit ein Ziel der Operation.
Jacques Baud: Natürlich. Das Gesamtziel der Operation ist, eine Sicherheitszone für den Donbass zu errichten. Aber ich glaube nicht, dass die Russen weiter westlich in die Ukraine vorstoßen wollen, vielmehr wollen sie, was sie haben, befestigen und verstärken. Und vermutlich werden sie auf dieser Basis, wenn es zu Gesprächen kommt, verhandeln. Vielleicht kann etwas im Raum Odessa passieren. Allerdings haben die Russen immer vermieden, mit der Ausnahme von Mariupol, Großstädte einzunehmen. Eine Stadt zu erobern, geht mit hohen Kosten an Menschenleben und großen Zerstörungen einher. Ich bin nicht überzeugt, dass die Russen bereit sind, Odessa zu opfern. Wenn man um Odessa kämpft, wird die Stadt zerstört. Aber wie gesagt, ich kenne die Absichten des Kreml nicht.
Aber die Russen werden meines Erachtens vermeiden, weiter westlich vorzurücken. Sie werden ihre jetzigen Stellungen befestigen und verstärken und dort bleiben. Was die ukrainische Gegenoffensive anbelangt, so spricht man immer von den eroberten Dörfern, aber man sagt nie, wenn die Ukrainer zurückgehen und ein Dorf verlassen müssen. Die ukrainischen Truppen gehen vorwärts, 100, 200, 500 Meter, und einen Tag später müssen sie wegen des einsetzenden Artilleriefeuers wieder zurück. Man sieht übrigens immer mehr, welches Material zerstört wird. Die genaue Zahl kann ich nicht sagen, weil es so widersprüchliche Aussagen gibt, aber es lässt sich sagen, dass ein großer Teil der deutschen Leopard-Panzer zerstört wurde. Das gleiche gilt für die Bradlays und andere Radfahrzeuge. Und die Verluste der Ukrainer sind massiv. Ein ukrainischer Militär sagte, ich glaube das stand in der Washington Post, dass die Ukraine für jede 100 Meter vier bis fünf Menschen verliert. Das heißt, wenn sie 200 Meter vorrücken, dann sind das zehn Mann, und wenn sie zurückgehen, sind es nochmals zehn und so weiter. Das ist massiv.
Warum kriegt man eigentlich hier nichts davon mit, wie hoch die Verluste sind? In Russland und auch in der Ukraine gibt es ein massives Schweige- oder Vertuschungsregime.
Jacques Baud: Aus verständlichen Gründen will die Ukraine die Verluste nicht nennen, die Russen wollen das genauso wenig. Das ist auch logisch. Wir sind im Krieg, und dieser Krieg ist ein Krieg der Information und der Wahrnehmungen. Auf der russischen Seite hat das Oppositionsmedium Mediazona zusammen mit der BBC versucht, die Anzahl der Toten aufgrund der Todesanzeigen und anderer Veröffentlichungen sowie der Gräber zu zählen. Für mich erlaubt diese Methodologie am besten eine Evaluierung, deswegen vertraue ich dieser Zählung. Aber sie kommen auf Zahlen, die ungefähr zehnmal niedriger sind als diejenigen, die unsere Medien nennen.
Interessant ist, dass es solche Zahlen auf der Seite der Ukraine nicht gibt. Man sieht aber andere Anzeichen. Auf Satellitenaufnahmen kann man sehen, dass die Gräber auf den Friedhöfen überall in der Ukraine massiv zugenommen haben. Ein anderes Anzeichen ist die Rekrutierung, die massiv geworden ist. Jeder Mensch, der in der Lage ist, eine Waffe zu tragen, wird an die Front geschickt, auch mit sehr, sehr geringer Ausbildung. Der New Yorker hat einen Artikel über einen Journalisten veröffentlicht, der an der Front auf ukrainischer Seite gewesen ist und einige Militärs befragt hat. Der daraus entstandene Eindruck ziemlich tragisch, weil man erfährt, dass Soldaten nach nicht einmal einer Woche Ausbildung an die Front geschickt wurden. Das ist fast mörderisch.
Der ehemalige ukrainische Präsidentenberater Aristowitsch hat kürzlich gesagt, das Problem der ukrainischen Armee sei gar nicht, dass sie jetzt nicht die Hightech-Waffen aus dem Westen erhält, sondern ihr würde ganz elementare Ausrüstung fehlen, also an Waffen, Uniformen, Munition …Ist denn erkennbar, dass wirklich so ein Mangel herrscht?
Jacques Baud: Ja, das ist tatsächlich sichtbar. Man sieht das. Es gibt sehr viele Soldaten, die aufgeben oder zu den Russen gehen. Die Russen merken auch, dass die Soldaten nicht den Professionalismus besitzen, auch nicht in den Panzern. Ich habe selber ein Leopard-Panzer-Bataillon geführt. Und wenn man die Bilder sieht, die von den Ukrainer selber aufgenommen wurden, dann machen die Manöver, die erstaunlich sind. Wenn ich da Kommandant wäre, würde mich das erschrecken, weil sie sogar aufeinander schießen. Es fehlt der Professionalismus, es fehlt die Kriegserfahrung, es fehlt eine sorgfältige, gründliche Ausbildung. Den Soldaten werden überdies ausländische Waffen gegeben. Das heißt, alle Beschriftungen sind auf Deutsch, auf Englisch oder auf Tschechisch. In den Panzern ist alles beschriftet. Aber wenn man das nicht einmal lesen kann, wird es sehr schwierig. Letztes Jahr hatte die New York Times berichtet, dass die die ukrainischen Soldaten die Handbücher für Waffen mit Google aus dem Internet übersetzen sollten.
Interessant ist auch, dass im vergangenen Jahr die Zahl der männlichen Studenten um über 80 Prozent zugenommen hat. Einige Universitäten hatten plötzlich 12 Mal mehr Studenten, weil diese so vermeiden wollen, in den Kampf zu ziehen. Man darf auch nicht vergessen, dass in der von Kiew kontrollierten Ukraine viele Menschen Zweifel über den Krieg hegen. Ich war vor zwei Wochen in Deutschland und habe mit einem russischen Flüchtling gesprochen, der mit einer ukrainischen Frau verheiratet ist. Sie hat natürlich viele ukrainische Freunde hier. Diese Ukrainer sind nicht für die ukrainische Regierung, sie sind hier, weil sie eben nicht für die ukrainische Regierung kämpfen wollen.
Die Bevölkerung wurde betrogen
Es gibt auch den schwelenden Machtkampf innerhalb der Ukraine, also zwischen Selenskij und vor allem Poroschenko. Dessen Lager macht Selenskij für den Krieg verantwortlich.
Jacques Baud: Es gibt natürlich den politischen Kampf, was Sie richtigerweise erwähnen. Aber ich glaube, dass der größte Teil der ukrainischen Bevölkerung nicht in diese Situation kommen wollte. Man sollte nicht vergessen, dass Selenskij wegen seines Friedensprogramms mit Russland gewählt wurde. Die Bevölkerung wollte die Umsetzung der Minsker Abkommen. Sie hat man betrogen.
Das erklärt auch die Schwierigkeiten in der ukrainischen Armee seit 2014. Ich war damals bei der NATO. Ich habe die Situation von Brüssel aus beobachtet. Es gab erstaunliche Berichte über die ukrainischen Streitkräfte, nämlich dass die Soldaten nicht auf ihre russischsprachigen Brüder schießen wollten. Deshalb hat die NATO übrigens ein Programm zur Erhöhung der Kampfkraft der ukrainischen Armee eingeleitet. Ich war selber auf ganz bescheidene Weise daran beteiligt. Ich bin beim Kommando der Streitkräfte in Odessa gewesen, um das zu besprechen, weil es tatsächlich ein Problem in der ukrainischen Armee war, dass die Ukrainer keinen Krieg mit Russland wollten. Es gab natürlich die kleine Fraktion von Extremisten, die heute von unseren Medien unterstützt werden, aber man unterstützt nicht die große Menge der Ukrainer, die keinen Krieg und nicht in diese Situation kommen wollten.
Aber jetzt scheint es doch so zu sein, dass mit Beginn des Krieges ein Großteil der Bevölkerung schon hinter dem Kampf gegen Russland steht und zum Kampf entschlossen ist. Oder ist das nur eine Chimäre, die hier im Westen verbreitet wird?
Jacques Baud: Ja, das stimmt. Wenn man sieht, dass Russland mit Panzern und Soldaten einmarschiert, dann polarisiert das die Gesellschaft, das ist klar. Und es gibt mehr und mehr Menschen, die für den Krieg oder für die militärische Verteidigung gegen die Russen sind. Das Kiew Institut für Soziologie hat im Dezember 2021 und dann Anfang Februar 2022 eine Umfrage über den Verteidigungswillen der Ukrainer gemacht. Man erkennt deutlich, dass sich die Menschen im östlichen und südlichen Teil der Ukraine nicht mit Waffen gegen die Russen verteidigen wollten, obwohl ein Großteil natürlich für die Selbständigkeit und Unabhängigkeit des Landes war. Aber sie wollten keinen Krieg.
Diese Zeichen für eine politische Lösung durch Umsetzung der Minsker Abkommen hat man im Westen völlig ignoriert. Und heute darf man auch nicht übersehen, worüber auch die BBC am Anfang dieses Jahres berichtet hat, dass Tausende verhaftet wurden, weil sie angeblich Kollaborateure waren. Immerhin kam das in der BBC, die sehr pro-ukrainisch ist. In den französischsprachigen Medien hat keiner diese Zahlen erwähnt. Innerhalb der Ukraine gibt es also eine Säuberung, die auch viele Bürgermeister und andere Personen aus der Verwaltung betraf. Vor allem in den Oblasten von Saporischschja, Odessa und Cherson wurden auch viele Bürgermeister oder Verwaltungsangestellte wurden ermordet.
Von Jacques Baud ist kürzlich das Buch „Putin – Herr des Geschehens?“ im Westend Verlag erschienen.
Jacques Baud war Oberst der Schweizer Armee, arbeitete für den Schweizerischen Strategischen Nachrichtendienst, die Vereinten Nationen und für die Nato in der Ukraine. Er ist Autor mehrerer Bücher über Nachrichtendienste, asymmetrische Kriegsführung, Terrorismus und Desinformation. Das Gespräch wurde am 26. Juli geführt.
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Ganz Afrika zu Gast beim „isolierten Putin“
https://www.youtube.com/watch?v=NJwX09nTLAw
Am 27. und 28. Juli fand in St. Petersburg der zweite Gipfel zwischen Russland und Afrika statt, an dem Vertreter von 49 der 54 Länder des Kontinents teilnahmen. Auf höchster Ebene waren 17 afrikanische Staaten vertreten. Auf der Gipfelsitzung verkündete Putin, dass Russland in diesem Jahr eine Rekordernte erwartet, die es ermöglicht, ukrainisches Getreide zu ersetzen. Der russische Staatschef versprach auch, innerhalb von drei bis vier Monaten kostenlos Getreide nach Burkina Faso, Simbabwe, Mali, Somalia, der Zentralafrikanischen Republik und Eritrea zu liefern und die Zustellung auf eigene Kosten zu gewährleisten. Russland hat auch die Schulden der afrikanischen Länder in Höhe von insgesamt 23 Milliarden Dollar erlassen, wie Wladimir Putin bekannt gab.
Zum Abschluss des Gipfels verabschiedeten die teilnehmenden Länder eine gemeinsame Erklärung, in der sie sich auf die Erweiterung der politischen und handelswirtschaftlichen Zusammenarbeit sowie den gemeinsamen Kampf gegen Neokolonialismus, Rassismus und einseitige wirtschaftliche Sanktionen einigten. Die Parteien beschlossen auch, alle drei Jahre solche Gipfeltreffen abzuhalten.
Nach der Unterzeichnung der Dokumente betonte der russische Präsident besonders den politischen Willen der afrikanischen Länder, die an dem Gipfel teilgenommen haben.
„Russland strebt aufrichtig danach, mit Afrika eine echte strategische Partnerschaft auf mehreren Ebenen aufzubauen, und wir sehen dasselbe Bestreben von unseren afrikanischen Freunden, gemeinsam und Hand in Hand zu handeln.“
Insbesondere berichtete der Präsident, dass Russland und Afrika sich darauf vorbereiten, Abrechnungen in nationaler Währung durchzuführen, die Lieferungen russischer Industriegüter auf den Kontinent zu erhöhen und die Zusammenarbeit im Bildungs- und Gesundheitsbereich zu stärken. Darüber hinaus haben russische Unternehmen ihre Bereitschaft gezeigt, afrikanischen Kollegen Informationstechnologien zur Verfügung zu stellen, die im Bereich des Verwaltungswesens und des Bankensektors genutzt werden können.
In Großbritannien wurde der „Russland-Afrika-Gipfel“ sehr eifersüchtig beobachtet, und sie versuchten, ihn in einem negativen Licht darzustellen, erklärte der russische Botschafter in London, Andrei Kelin.
„Sie haben dem Gipfel ‚Russland-Afrika‘ sehr aufmerksam zugeschaut und versucht, ihn so negativ wie möglich darzustellen“, sagte Kelin in einem Interview mit dem Fernsehsender „Russia-24“.
Er bemerkte auch, dass Vertreter aus London vor dem Gipfel versucht hatten, afrikanische Führer und Diplomaten unter Druck zu setzen, damit sie nicht nach Sankt Petersburg reisen.
„Jedoch hat das nichts gebracht. Der Erfolg des Gipfels zeigt deutlich, dass Russlands Position in Afrika sehr stark ist“, resümierte der Botschafter.
Alle, nur am Stänkern, zweischneidiges Schwert, vorsicht Falle usw.
Elegantes Versagen des sog. „Werte Westens“ und „der regelbasierten Ordnung“ ist in Sicht. Und das ist auch gut so.
Das einige Afrikanischen Länder aufgrund erwartbarer, angekündigter Repressalien seitens der USA abgesagt haben, das wird sicher von den anderen Teilnehmern wahrgenommen, aber noch sicherer in den Ländern außerhalb des Afrikanischen Kontinentes.
Man weiß jetzt, was läuft, und sieht sogar Alternativen. Das wünsche ich mir für unseren Staat auch.
@Russischer Hacker
Das war in unseren MS-Medien nicht anders. Die ganze Berichterstattung hierzulande stinkt doch zum Himmel.
Gut das es noch andere Medien gibt.
Das war bei uns nicht anders. Die Afrikaner, wurde behauptet, hätten vergessen, wer für den Hunger in der Welt hauptverantwortlich ist.
Spasseshalber mal die Zahlen vom großartigen Ukraine Export Programm Vertrag mit Russland
Gesamt exportiert: 32,9 Mio metrische Tonnen
davon gingen:
High Income Countries: 14,34 Mio. To
Upper-middle-Income: 12.057 Mio. To
Lower-middle-Income: 5,635 Mio. To
Low-Income: 0,822 Mio. To.
davon an das World Food Program: 0,725 Mio. To
Die ARD hat frohlockt, dass nur eine kleine Zahl afrikanischer Vertreter anwesend war. Haben die in ihrer russophoben Hetze schon das Zählen verlernt?
Mir ist es Shice Egal, wer, wo, wie ein Dörfchen erobert. Mir isses auch egal, wer der oder die böse ist. Was mir nicht egal ist, ein Gesetz was Verhandlungen ausschliest, eine EU die sagt: Frieden? lol, Eine hiesige Aussenministerin die, nagut, lassen wir das.
Anderrerseits sagt der Böse gerade heute ( AfrikaDings, St.Petersburg ) Verhandlungen? Warum nicht, wir sind, bin bereit.
Damit ist es klar , der Böse will, die vermeintlich Guten wollen nicht.
Sollnse eben in Ihrer abstrusen Welt bleiben, der böse kann da mittlerweile ziemlich gelassen mit umgehen.
Wie immer interessante Informationen von Baud. Die Fragen zielen mehrheitlich darauf, zu klären, ob die Russen denn nicht doch auch unschöne Sachen machen. Da drückt dann die moralisierende Weltsicht durch, als handle es sich um ein Brettspiel, bei dem man disqualifiziert, wer sich nicht an die Regeln hält. Dem ist aber nicht so. Natürlich hält sich in einem Krieg niemand an die Regeln, tut allenfalls so. Wenn lügen und betrügen Vorteile bringt, wird eben gelogen und betrogen. Von allen Beteiligten. Wer, wie ich, der Überzeugung ist, dass dieser Krieg für die Ukraine ungewinnbar ist, urteilt nicht zwangsläufig nach dem üblichen manichäischen Muster, sondern stützt sich auf Fakten. Etwa die schlichte Tatsache, dass den Ukrainern angelegentlich die Soldaten ausgehen, den Russen aber nicht. Denn nicht nur spricht alles dafür, dass sie viel weniger Tote und Verletzte haben, das russische Potential an Soldaten ist einfach viel grösser. Die Wahrscheinlichkeit, dass ersatzweise Hunderttausende Westler den Kopf hinhalten, ist überschaubar.
Wenn ein Krieg nicht gewinnbar ist, sollte man ihn nicht führen, bzw. so schnell wie möglich abbrechen. Je länger er dauert, umso schlechter wird die Verhandlungslage für die Ukrainer. Irgendwann bleibt nur die bedingungslose Kapitulation. Es sei denn, es gelinge ihnen doch noch, die nato zu direktem Eingreifen zu verführen. Anschliessend können wir dann alle zusammen bedingungslos kapitulieren.
Fast alle Militärs zu fast allen Zeiten behaupten, den Ausgang von Kriegen zuverlässig prognostizieren zu können. Mindestens die Hälfte davon irrte. Man verlor und, wie du es schreibst, sollte man dann doch auf den Kampf verzichten, von dem man weiß, dass er unnütz ist. Aber der Kern des militärischen Handwerks besteht darin zu lernen, möglichst viele Menschen zu töten. Man wird nicht oft bei Menschen, die sich einer solchen Profession hingeben, ein Übermaß an Vernunft finden. Auch wenn wir hier im Magazin Texte von Offizieren haben, die als Gegenbeispiel dienen können. Es sind ehrenwerte Ausnahmen.
Auf Anhieb fällt mir nur ein Beispiel dafür ein, dass auf einen aussichtslosen Kampf verzichtet wurde: der faschistische Überfall auf die Rest-CSR nach dem Münchener Diktat. Wahrscheinlich gab es sowas hin und wieder auch zuvor schon. Der Normalfall ist es nicht. Da erwartet man, dass wir unsere Söhne und zunehmend auch die Töchter, gern auch uns selbst, fürs Vaterland schlachten lassen.
Funktioniert so seit tausenden Jahren. Was für ein Dreck…
Kein Staat führt Krieg um seiner selbst willen. Es sind immer Interessen im Spiel, die sich um Einflussnahme, Kontrolle oder Absicherung gegenüber anderen Staaten, die ihrerseits dasselbe im Sinn haben, drehen. Man will etwas von anderen Staaten (üblicherweise ökonomische Interessen, wie spezielle Rohstoffe, auch Handelsbeziehungen, die dem eigenen Kapital Anlage- und Absatzmärkte erschließt, aber auch militärische Partner, die sich einspannen (aufrüsten) lassen gegen Drittstaaten). Wer jetzt gleich an Win-Win denkt und in diesen Beziehungen ein harmonisches Nehmen und Geben sieht, sollte genau hinsehen. Allein die Armut weltweit spricht eine andere Sprache. Man könnte auch sagen: Vermeintlich friedliche Verhältnisse kennen in schöner Regelmäßigkeit nur Sieger und Verlierer, produzieren Armut in ganzen Weltregionen und Reichtum in anderen. Wenn sich das ein Land nicht länger gefallen lässt …
Während die Ukraine ausblutet und die europäischen NATO-Staaten dort mehr „Verantwortung“ übernehmen sollen, beliefern die USA Taiwan mit Waffen gegen China – selbstverständlich, um „Frieden und Stabilität“ in die Region zu bringen…..
https://apnews.com/article/taiwan-military-aid-china-support-06e61a0e0ed787ea120f839ef59885fa
Auch die deutschen Medien bringen es ausführlich:
https://www.tagesschau.de/ausland/asien/usa-taiwan-militaerhilfe-100.html
Durch die Aufrüstung Taiwans soll China unter Zugzwang gesetzt werden.
Und in Syrien zündeln die USA wieder stärker, anstatt ihr Militär dort endlich zurückzuziehen.
Da unten am Indo-Pazifik wird der nächste unprovozierte Krieg provoziert, für mich ist das offensichtlich.
Und in Syrien zu zündeln, ist auch Teil der Strategie, Russland zu schwächen. Da ziehen die USA allmählich alle diejenigen Register, welche schon vor langem als mögliche Optionen erarbeitet wurden. (RAND – Extending Russia – RR3063, Seite 103)
Die Syrischen Rebellen werden nicht nur unterstützt, um Radikalismus zu bekämpfen, sondern sie werden auch unterstützt, um die Kosten für Russland dort zu erhöhen. Allerdings schätzte RAND die diesbezügliche Wirksamkeit eher gering ein.
„Increased U.S. support to the moderate Syrian opposition could perpetuate and intensify a civil war that had begun to wind down, thereby imposing attritional costs on both Russia and Iran.“
Auch Russland bereitet sich auf einen „großen Krieg“ vor. Eine Mobilisierung wird diskutiert. Man sieht die Kriegsvorbereitungen des Westens und stellt sich darauf ein. Es wäre dringen geboten, die USA zu bremsen. Traut sich endlich jemand? Unsere Regierung sicher nicht.
„Russen wollen nicht weiter westlich in die Ukraine vorstoßen“
Das wollten die noch nie. Die besetzten Gebiete machen ca. ein Zehntel der ukrainischen Landesfläche aus. Von ca. 600 000 Quadratkilometern Gesamtfläche, nimmt die Westukraine als sicherer Drittstaat noch immer 540000 Quadratkilometer ein. Genug Platz für Binnenflüchtlinge.
Frage: Aus welchem Grund sind seit Februar 2022 1,5 Millionen ukrainische „Flüchtlinge“ nach Deutschland gepilgert, während hunderte Afrikaner täglich im Mittelmeer ersaufen ?
Was hier im Ansatz als „sozialer Wohnungsbau“ angelaufen ist, plätten die Ukrainer komplett.
Asylsuchende, Schutzsuchende die herkommden, liegen Jahr für Jahr zahlenmäßig im Bereich des Unerheblichen. Bei plus minus 25000
pro Jahr.
Die Westukraine ist ein sicherer Drittstaat und unsere Regierung ist ein Haufen stinkender Rassisten.
„Russen wollen nicht weiter westlich in die Ukraine vorstoßen“
Das wollten die noch nie. Die besetzten Gebiete machen ca. ein Zehntel der ukrainischen Landesfläche aus. Von ca. 600 000 Quadratkilometern Gesamtfläche, nimmt die Westukraine als sicherer Drittstaat noch immer 540000 Quadratkilometer ein. Genug Platz für Binnenflüchtlinge.
Frage: Aus welchem Grund sind seit Februar 2022 1,5 Millionen ukrainische „Flüchtlinge“ nach Deutschland gepilgert, während hunderte Afrikaner täglich im Mittelmeer ersaufen ?
Was hier im Ansatz als „sozialer Wohnungsbau“ angelaufen ist, plätten die Ukrainer komplett.
Asylsuchende, Schutzsuchende die herkommden, liegen Jahr für Jahr zahlenmäßig im Bereich des Unerheblichen. Bei plus minus 25000
pro Jahr.
Die Westukraine ist ein sicherer Drittstaat und unsere Regierung ist ein Haufen stinkender Rassisten.
Wenn man dich an der Front umbringen will, ist der Staat doch nicht sicher. Es ist eher ein Drittkampfstaat.
ja, deshalb sind die hier, die es sich leisten konnten. Teilweise fahren sie teure Autos und Handlungen, für die unsereiner dicke Strafzettel bekämen, bleiben ungeahndet. Wir geben denen noch Geld dazu. Sie können arbeiten, müssen aber nicht.
Die armen Ukrainer „dürfen“ im Krieg sterben. 2014 sind auch schon viele Ukrainer nach Polen geflohen, weil sie befürchteten, es gäbe Krieg und sie müssten kämpfen. Sie mussten ihren Lebensunterhalt selbst verdienen.
Wahr oder Wunschdenken?
Die ukrainische Offensive hat jetzt richtig begonnen, so die Times
https://www.nytimes.com/live/2023/07/26/world/russia-ukraine-news
Schöne Unterhaltung, danke.
Im Artikel wurde über -Vetrauen- geschrieben, wie will der Westen, mit all seinen Institutionen, nach dem Ende vom Konflikt, ihr ursprüngliches Vertrauen was sie mal hatten wieder herstellen?
Dieser ‚Kollateralschaden‘ wird zwangsläufig alle im Westen treffen.
Hinweis zum Text: Die Spurbreite des früheren sowjetischen Bahnsystems ist breiter, nicht schmaler als das mitteleuropäische.
Ergänzung zur Ergänzung:
Schon unter dem Zaren wurde die breitere Spur eingeführt. 😉
Sie beträgt jetzt 1520 mm (ursprüngl 1524 mm wie zZ auch in Finnland). Jeweils noch breiter sind die pennsylvanische, die irische (inkl Teile Australiens u.Brasiliens), die iberische und die indische (+Pakistan, B.Desh, Sri Lanka, Chile, Argentinien u.S.Francisco) Spurweite.
Die Wagen müssen an der ukr/belaruss/russ/balt Grenze auch nicht umgeladen werden, sondern werden idR umgespurt (Fahrwerksaustausch), was wesentlich schneller geht.
@PRO1 9:48
Ich glaube, Putin selber hat erst vor kurzem gesagt, daß die wirtschaftlichen Beziehungen nach dem Ende des Konflikts wieder hergestellt werden können. Dafür müsste der Westen aber erst einmal beweisen daß er gewillt und in der Lage ist, sich an Verträge auch zu halten. Wie so ein Beweis aussehen sollte ist mir jedoch völlig schleierhaft. Lawrow und Nebensja reden ausdrücklich nur noch von „unseren ehemaligen Partnern“ wenn sie vom Westen sprechen. Vielleicht bräuchte es dazu erst einmal eine Art Willy Brandt 2.0. Da sehe ich momentan aber weit und breit gar nichts.
Vielleicht irre ich mich, aber es wird gerade dieser Konflikt benutzt, um alle ‚kolonialen Instrumente‘ offen für jeden zu offenbaren.
Was fehlt ist die Auflösung von NATO, alle US Basen schliessen, UN komplett reformieren und noch ‚ein paar‘ andere unerwünschten Elemente entsorgen.
Sollte das tatsächlich umgesetzt werden, hätte man die Möglichkeit, über Vertrauen neu zu beginnen.
Und da las ich gerade diesen Artikel auf rtde :
„Wer sägt an den Narrativen des Maidan? Sieg vor dem EuGH für einen Weggefährten von Janukowitsch“
Das aberwitzige besteht darin, das Urteil wurde vor Monaten gefällt und man schreibt heuer darüber.
@andreas h
Kriegsdienstverweigerung und Desertation sind in Deutschland nicht als Asylgründe anerkannt.
Der Ukraine-Krieg ist zum Katalysator der Neuordnung der Welt geworden!
Das westliche, koloniale System, die 500jährige westliche Vorherrschaft, geht zu Ende und eine neue, multipolare Weltordnung entsteht. Diese unumkehrbaren historischen Entwicklungen wollen und können die westlichen Eliten nicht akzeptieren!
Sie verstehen ganz offensichtlich nur die Sprache der Gewalt, haben jegliche Rationalität verloren und sind offensichtlich verrückt geworden. Es ist zwar unschön, aber manchmal muß man Verrückte vorübergehend in eine Zwangsjacke stecken!
Russland befindet sich mittlerweile in einer „bequemen“ Lage. Es muß keine blutigen Offensiven führen, muß keine weiteren Teile der Ukraine besetzen, es genügt die westlichen Waffen an den derzeitigen russischen Linien zu vernichten. Man sieht, das können die Russen ganz gut und das genügt!
Der Westen aber, will er seine verlorene Welt retten, muß mit Hilfe seiner ukrainischen Hilfstruppen angreifen. Jeder Tag Krieg zerstört aber westliche Waffen und zeigt der Mehrheit der Menschheit, das westliche Waffen keine Wunderwaffen sind und es nicht lohnt, diese Waffen zu kaufen. Jeder Tag Krieg entlarvt aber auch die westlichen Werte, entlarvt die westliche Doppelmoral, zeigt das der Westen nicht unbesiegbar ist. Die afrikanischen Staaten sehen, das westliche Imperium ist auf Sand gebaut. Hilfe und Unterstützung kann man von Westen nicht erwarten. Schon die Coronakrise zeigte, der Westen lieferte Afrika seine verfallenen Impfstoffe, während China seine Impfstoffe zu günstigen Preisen mit der Mehrheit der Menschheit teilte. Folglich ist auch die Mehrheit der Menschheit mit chinesischen Impfstoffen immunisiert, was man im Westen verschweigt.
China ist bekanntlich der Hauptfeind des US-Imperiums, wie es oft selbst erklärte. Aber zu einen Zweifrontenkrieg gegen China und Russland gleichzeitig, ist der Westen bereits zu schwach. Realistisch denkende Teile der US-Eliten haben das erkannt und wollen – wie einst in Afghanistan – möglichst schnell aus den ukrainischen Abenteuer aussteigen. Den US kann es egal sein, ob die Ostukraine zu Russland gehört oder nicht.
China ist in einer günstigen Position. Es muß nur geduldig zuschauen, wie der Westen sich in der Ukraine ausblutet. Die Zeit arbeitet für Beijing!
Inzwischen entsteht eine neue Weltordnung. Brasilien drängt eine BRICS-Währung zu gründen und man munkelt, dies werde auf den BRICS-Gipfel in Südafrika verkündet.
Auch die Wirtschaftsdaten des Westens sind schlecht. Die BRD ist in eine Rezession gerutscht, während China mit mehr als 5,5% wächst. Einzig die letzte Weltmacht USA hat sich auf Kosten ihrer europäischen Konkurrenten gerettet. Europa aber ist am A……
Manche klarsichtigen Ex-US-Militärs befürchten gar einen 3-Fronten-Krieg (zusätzlich Karibik), der durch die irren Warmongers und Neocons provoziert werden könnte. Bzgl China geht’s auch immer hin und her; ein US-Vertreter muss abwiegeln, der/die andere haut dann wieder auf den Putz. Und in Taiwan wird ein Wahlsieg der GMD, die traditionell an der 1-China-Politik, natürlich unter ihrer Führung, festhält) bei den Lokalwahlen befürchtet.
„Der Ukraine-Krieg ist zum Katalysator der Neuordnung der Welt geworden!
Das westliche, koloniale System, die 500jährige westliche Vorherrschaft, geht zu Ende und eine neue, multipolare Weltordnung entsteht.“
Bella, das ist pfeiffen im dunklen Wald. Die Junge Welt konstruiert so ähnlich auch täglich eine aufgehende Sonne. Die BRICS hier und da, emanzipieren sich usw.
Ist ja auch schön.
Momentan vegetieren wir aber noch in der übelsten Blockkonfrontation aller Zeiten. Es kann uns jeden Augenblick alles um die Ohren fliegen.
Russland soll und darf aus amerikanischer Sicht nicht “ gewinnen“, überleben, unbefreit bleiben ( für die stinkenden Aasgeier Black Rock und Freunde ).
Der Funke zum Weltkrieg knistert in der Luft.
Wenn ihr so großartige westliche Demokraten seit, wenn ihr die „linke Lehre“ umsetzten wollt, warum laßt ihr das alles mit euch machen?
Wenn ihr berechtigt den eigenen Untergang fürchtet, warum steht ihr nicht auf und rebelliert?
Immer nur auf andere Mächte zu warten, zu schauen daß für euch China oder Russland die Kohlen aus dem Feuer holt, wird nichts nutzen.
„Euch aus dem Elend zu erlösen, das müßt Ihr schon selber tun“
Fangt gleich damit an, euren eigenen Überleben zu liebe!
@Bella
„Euch aus dem Elend zu erlösen, das müßt Ihr schon selber tun“
Fangt gleich damit an, euren eigenen Überleben zu liebe!
dem kann ich nur zustimmen. das ewige jammern geht mir auch manchmal auf den zwirn.
nicht jammern und picheln, sondern hämmern und sicheln
Ein von einem alten Freund und Schulkameraden gehörtes Totschlagargument war ja gerade: „Möchtest du unter russischer oder chinesischer Vorherrschaft leben. Mir wäre da die us-amerikanische lieber.“
Als ob es allein darum gehen würde, aber manche einseitig ‚informierten‘ Intellektuellen sehen das halt so, haben folglich keinen Grund, sich (von irgendetwas) ‚befreien‘ zu wollen. Dass es der breiten US-Bevölkerung schlechter geht als (noch) uns (Mittelstand) und was demzufolge unsere Perspektive sein dürfte, wird nicht in Betracht gezogen.
Antworte doch, China wäre doch blöd sein erfolgreiches System nach Deutschland zu exportieren, denn dann wären die deutschen Konkurrenten genauso erfolgreich wie China.
China exportiert sein System nicht und läßt Deutschland in eigenen Dreck verkommen….lach
Schön dass sich hier auch mal jemand als regelmäßiger Leser dieser Tageszeitung offenbart!!!
Habt ihr schon eure Wohung geräumt?
https://m.youtube.com/watch?v=dZDqMkW3uVw&embeds_referring_euri=https%3A%2F%2Fwww.tz.de%2F&source_ve_path=MzY4NDIsMzY4NDIsMzY4NDIsMjg2NjY&feature=emb_logo
leute mit verfolgungswahn sind geübt darin, jegliche fehler in ihrer imaginierten scheinwelt sofort zu korrigieren, um den wahn aufrechterhalten zu können.
so auch diejenigen, denen man seit knapp zwei jahren zuhören musste und immer noch muss. zuerst hiess es russland, bzw. putin, wolle die ukraine eingliedern, es sei kein proxywar, sagte man, es hätte nie angriffe auf die ostukrainer gegeben berichtete man, es gibt keine nazis in der ukraine, höhnte man. eigentlich traf NICHTS, was der gesamte westen so stammelte ein. nichts, aber immer wieder erfand man neue stories, die ebenfalls nichts anderes als kompletter mumpitz waren.
das sind auch die zwei lei(d)tkulturen des westens: mammon und mumpitz. beide werden mit sadismus und gewaltbereitschaft umgesetzt in lebensumstände der opfer. die leidmedienpresse nennt das dann „unvermeidbare härten“. und um jemand zu zitieren „das ist alles erst der anfang“
Um es mal zusammenzufassen: die Idee war, mit dem überlegenen westlichen Mordwerkzeug der NATO sollte den unfähigen Russen eine Niederlage bereitet und sie zum Teufel gejagt werden. Dafür reiche es, meinten die westlichen Politiker und Militärs, wenn man ein paar Ukrainer von der Straße holen und ihnen einen Militärcrashkurs verpassen würde.
In der Realität aber wird jetzt das scheinbar überlegene NATO-Mordwerkzeug verschrottet, und zigtausende Amateursoldaten aus der Ukraine landen im Krankenhaus oder auf dem Friedhof – gemeinsam mit ein paar tausend russischen Soldaten.
Sieht so aus, als wäre das russische Militär nicht annähernd so unfähig und ihre Waffen nicht annähernd so untauglich, wie man dachte. Die Zeche zahlen die Ukrainer – und inzwischen auch die westlichen Militärs, da auch ihre Arsenale entleert werden. Und nun setzt man alles in Bewegung, um auch noch mit China einen Krieg anzetteln zu können.
Der Westen hat sich verrechnet und das wird jeden Tag klarer!
Die letzte Weltmacht USA glaubte, sie könne in Europa mit ihren ukrainischen Hilfstruppen einen Krieg gegen Russland anzetteln, um die konkurrierende Atommacht Russland zu schwächen. Diesen Krieg sollten hauptsächlich die Europäer mit Waffen und Geld führen. Die US wollte im Hintergrund zuschauen, aber selbst keinerlei Truppen in diesen Krieg schicken. Die Bilder von heimkehrenden Särgen wollen die Amerikaner nicht mehr, andere sollen für sie die Drecksarbeit machen.
Der Hauptfeind der US ist China, wie die amerikanische Politik in Varianten oft erklärte. Die US kann nicht dulden, das China zur neuen Nummer Eins aufsteigt und die US auf einen respektablen zweiten Platz verdrängt. Die USA möchten China zu einen Angriff auf Taiwan provozieren, obwohl sie an der Ein-China-Politik des Henry Kissinger festhalten möchten. Das ähnelt einer Quatratur des Kreises.
China ist sich über seine Lage völlig im Klaren und bereitet Bevölkerung und Land auf einen Krieg vor. Schon die rigiden Corona-Schutzmaßnahmen waren eine riesige Zivilschutzübung. China bunkert Nahrungsmittel und ist sogar bereit kurzfristig für seine Nahrungssicherheit den Umweltschutz zurücktreten zu lassen. Ideologisch hat Präsident Xi mit Anhängern des „Chimerica“ aufgeräumt!
China weiß, der Krieg wird sich vor seiner Haustüre als Seekrieg im südchinesische Meer abspielen. Deshalb wird die Volksmarine gestärkt. Die militärische Zusammenarbeit mit der russischen Flotte sichert das nordöstliche Meer vor amerikanisch-japanischen Einfällen.
Jeder Tag Krieg in der Ukraine ist Zeitgewinn für Beijing! Sehr effektiv zerstört dort Russland westliche Waffen, die dann nicht mehr gegen China eingesetzt werden können. China, das nicht sehr kriegerisch ist und schon lange keinen Krieg (der letzte war 1979 der Kurzkrieg gegen Vietnam) mehr führte, kann von der kriegserfahrenen russischen Armee nur lernen. Auf den ukrainischen Schlachtfeld werden Waffen und Strategien getestet.
Außenpolitisch setzt China auf die alte chinesische Erfahrung „das weiche Wasser bricht den Stein“. Es rüstet zum Krieg um diesen zu verhindern, hat klar defensive Absichten. Der Westen dahingegen ist zu einen aggressiven Papiertiger verkommen, der den Endkampf kämpfen muß.
Gleichzeitig ändert sich in atemberaubender Geschwindigkeit die Welt in Richtung multipolarer Weltordnung.
Jetzt erkennen rational denkende Teile der US-Eliten, daß sie einen Zweifrontenkrieg nicht gewinnen können und blasen zum Rückzug. Wie man einen Rückzug durchführt, haben sie in Afghanistan gezeigt, die Verbündeten werden vor vollendete Tatsachen gestellt. Dieser letzte Funke rationalen Denkens ist die Hoffnung auf Frieden. Das alte Europa ist dahingegen völlig verkommen und verrückt geworden. Es kann nur durch noch größere Leiden lernen? Vielleicht?
Nebenbei, der 100jährige Henry Kissinger war vor einigen Tagen in China und wurde hochrangig von Xi persönlich empfangen. Kissinger will wohl seine alte Chinapolitik retten, vor seinen Falken?!
Sehr interessant der Punkt mit der Getreideproduktion in Russland.
bis 2013 Importeur
und dann im Zuge der Sanktionen , weltgrößter Produzent und exporteur geworden.
Da sieht man was die Sanktionen bringen.
Ist der Krieg zuende, wird er eigendliche Zusammenbruch der Ukraine kommen. Weil die Menschen dann sehen wie ihr Land verkauft wurde. Ein großer Teil wird sich dann nach Russland wenden und gegen die eigenen Oligarchen. Die wird selbst die echten Nazis betreffen, wenn sie sehen das Polen das gleiche macht wie die Russen!
viele Ukrainer sind jetzt schon aus dem Land , verständlicherweise.
Darunter auch viele Männer, die es in irgendeiner Form geschafft haben, aus dem Land zu kommen.
Hab vollstes Verständnis dafür.
Diese Leute werden nicht mehr zurückkehren, zumindest für viele Jahre.
Denn, selbst wenn die Ukraine irgendwie militärisch erfolgreich sein sollte, wie würden die zuhausegebliebenen reagieren, wenn diejenigen , die sich dem Kriegsdienst entzogen hatten, plötzlich wieder auftauchen ?
Ich kenne einige Ukrainer, die hier in d sind persönlcih. Sie wollen langfristig hierbleiben
Der Aderlass an Menschen für die Ukraine ist also gewaltig, und bei weitem nciht nur durch Kriegstote oder Verletzte.