IWF-Prognose: Deutschland rutscht in die Rezession, Russlands Wirtschaft wächst

Länder in orange wird ein negatives Wirtschaftswachstum vorhergesagt. Bild: IWF

Der Internationale Währungsfonds hat den Daumen über Deutschland weiter gesenkt und erwartet eine Rezession, die sanktionierte russische Wirtschaft wächst dagegen deutlich stärker als erwartet, dabei sollte die doch „ruiniert“ werden.

 

Lange hatte auch der Internationale Währungsfonds (IWF) die negativen Auswirkungen der Sanktionen auf die russische Wirtschaft überbewertet oder die Finanzorganisation wollte mit besonders negativen Prognosen den Druck auf Russland wegen des Angriffs auf die Ukraine erhöhen. Noch im vergangenen Juli 2022 ging der IWF davon aus, dass die russische Wirtschaft 2023 um 3,5 Prozent einbrechen werde. „Die russische Wirtschaft fällt um Jahre zurück“, titelt zum Beispiel die Bundesregierung und zitierte Birgit Schmeitzner. Die Pressesprecherin der Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland bezog sich noch im vergangenen Oktober auf das Herbstgutachten der Weltbank, wonach die russische Wirtschaft 2023 „wohl 3,6 Prozent“ schrumpfen soll.

Der IWF hatte seine vorhergehende absurde Prognose im Herbstgutachten allerdings schon auf ein immer noch absurdes Minus von 2,3 Prozent abgemildert. Auch diese haltlose Einschätzung wurde dann im Januar kassiert, als die Washingtoner Finanzorganisation dem Land sogar ein Wachstum von 0,3 Prozent vorhersagte. Im aktuellen Frühjahrsgutachten wurden daraus nun sogar 0,7 Prozent. Aus der Annahme, dass die Wirtschaft in dem Land 2022 sogar um 4,5 Prozent schrumpfen sollte, wurde auch nichts. Nun geht man in Washington von eher moderaten 2,1 Prozent aus. Für 2024 sagt der IWF vorher, dass die russische Wirtschaft um 1,3 Prozent wachsen soll. Damit wurde die vorherige Prognose für 2024 allerdings um 0,8 Punkte gesenkt. Ob diese Vorhersage angesichts der ständigen Korrekturen nach oben eintreffen wird, darf bezweifelt werden.

Interessant ist in diesem Zusammenhang aber auch, wie in den deutschen Medien über diese IWF-Prognose berichtet wird. „Zeit Online“ sagt nur am Ende des Artikels lapidar, dass der IWF mit „einem Plus“ neben China auch für Russland rechnet. So soll die chinesische Wirtschaft im laufenden Jahr um 5,2 Prozent zulegen. Und für Russland gibt man sogar zu, dass der IWF die Prognose für das Land sogar „deutlich“ heraufgesetzt hat. „Die Ökonomen rechnen trotz der Kosten des Angriffs auf die Ukraine und der westlichen Sanktionen mit einem Wachstum von 0,7 Prozent – das sind 0,3 Prozentpunkte mehr als noch im Januar prognostiziert“, schreibt das Blatt.  Leider ist sogar diese Aussage nicht korrekt, denn heraufgesetzt wurde um 0,4 Punkte, da im Januar nur 0,3 Prozent prognostiziert wurden.

Richtig lächerlich macht sich das Manager Magazin. Das Blatt benutzt das gleiche Adjektiv „leicht“ für zwei ziemlich unterschiedliche Werte. So stellt das Magazin in der Unterüberschrift dar, dass „das russische BIP sogar leicht“ zulegen soll – „trotz der Sanktionen“, während die deutsche Wirtschaft „sogar leicht schrumpfen“ soll. Es ist schlicht absurd, wenn das Blatt von einer „leicht“ schrumpfenden deutschen Wirtschaft um 0,1 Prozent schreibt, aber auch leicht für das deutliche Wachstum von 0,7 Prozent für Russland verwendet.

Business Insider setzt dagegen den Schwerpunkt in seinem Bericht deutlich anders und titelte korrekt: „IWF hebt Prognose für Russlands erneut an: Putins Wirtschaft wächst stabil, während Euro-Schusslicht Deutschland schrumpft.“ Und hier wird  auch herausgestrichen, dass der IWF bisher ziemlich pessimistisch prognostiziert hatte. Es wird hervorgehoben, dass die von den USA dominierte Finanzorganisation ihre Prognose für Russlands Wirtschaft „abermals nach oben“ korrigieren musste. Verwiesen wird auch darauf, dass der IWF zum „dritten Mal in Folge“ seine Vorhersage „kräftig“ anheben musste und nun dem Land ein Wachstum wie „wie in der Euro-Zone“ zutraut.

Der Währungsfonds hatte für die Weltwirtschaft schon im Januar eine düstere Prognose herausgegeben. Diese negative Prognose wurde insgesamt in Washington weiter nach unten korrigiert, ohne die besseren Prognosen für China und Russland wäre die Aussicht noch finsterer ausgefallen. Der IWF spricht von einer holprigen Erholung der Weltwirtschaft: „Die Aussichten sind angesichts der Turbulenzen im Finanzsektor, der hohen Inflation, der anhaltenden Auswirkungen der russischen Invasion in der Ukraine und der dreijährigen COVID-Krise erneut unsicher“, ist der neue Konjunkturbericht überschrieben.

Fatale Prognose für die Ampel

Der wurde zur Frühjahrstagung des IWF vergangene Woche vorgestellt. Die Lage der Weltwirtschaft sei sehr angespannt, deshalb werde sie sich auch nur langsam erholen, sagen die IWF-Experten vorher. Statt wie im Vorjahr um 3,4 Prozent zu wachsen, sollen es im laufenden Jahr sogar nur noch 2,8 Prozent sein. Wie schon angesprochen hatte der IWF für Deutschland besonders schlechte Nachrichten im Gepäck, denn Deutschland schneidet im Vergleich zu anderen Industrieländern besonders schlecht ab. So haben die IWF-Experten ihre Prognosen für Deutschland im Vergleich zur Vorhersage aus dem Januar erneut nach unten korrigiert. Statt einem schwächlichen Wachstum um 0,1 Prozent, soll die Wirtschaft um 0,1 Prozent schrumpfen. Ob es dabei letztlich bleiben wird, oder ob die Rezession nicht deutlich tiefer geht, bleibt abzuwarten. Das hängt auch von der Entwicklung im Ukraine-Krieg ab.

Das ist eine fatale Prognose für die deutsche Ampel. Nach den IWF-Vorhersagen steht unter den großen Industrieländern nur Großbritannien noch schlechter da, das längst in einer Stagflation hängt, wie man die gefährliche Situation nennt, wenn eine hohe Inflation mit einer stagnierenden oder schrumpfenden Wirtschaft zusammentrifft. Für Großbritannien wird sogar ein Minus von 0,3 Prozent erwartet. Die Aussicht ist für Deutschland mit einem Plus von 1,1 im kommenden Jahr ebenfalls nicht rosig und erneut schlechter als die Prognose für Russland. Auch im kommenden Jahr soll nur das Königreich mit 1,0 Prozent noch schlechter abschneiden.

Ein deutliches Wachstum ist aber auch in den anderen EU-Staaten und in den USA nicht zu erwarten. Die Abschwächung der Konjunktur konzentriere sich aktuell auf fortgeschrittene Länder, schreibt IWF-Chefökonom Pierre-Olivier Gourinchas in seinem Blogeintrag zum World Economic Outlook (WEC). „Wir treten in eine riskante Phase ein, in der das Wirtschaftswachstum im historischen Vergleich niedrig bleibt und die finanziellen Risiken zugenommen haben, ohne dass die Inflation bereits eine entscheidende Wende genommen hat“, führt er aus. Was passiert, wenn wieder reihenweise Banken zusammenbrechen und gerettet werden, steht auf einem anderen Blatt. Auszuschließen ist das allerdings nicht, da die Probleme mit den wegen der hohen Inflation steigenden Leitzinsen zunehmen.

Der IWF-Chefvolkswirt stellt zwar fest, dass die Inflation „langsam“ zurückgeht, aber trotz allem „bleibt das Wirtschaftswachstum historisch niedrig“, während gleichzeitig „die finanziellen Risiken weiter gestiegen sind“. Das schreibt er in Bezug auf die neue (alte) Bankenkrise, denn tatsächlich ist die neue Bankenkrise nur die Fortsetzung der alten Krise, die seit 2008 schwelt. Die ist bekanntlich wieder deutlich in der USA mit Bankenpleiten aufgebrochen und mit der Rettung der Credit Suisse auch längst in Europa angekommen.

Ein zentrales Problem für den IWF ist, dass sich die Inflation als erheblich hartnäckiger erweist, als auch er angenommen hatte. Dass der Ölpreis zuletzt wieder deutlich gestiegen ist, in einem Monat zwischen 15 und 20 Prozent, lässt sogar einen Wiederanstieg der Inflation erwarten. Der höhere Ölpreis spült erneut mehr Geld auch in die russische Kriegskasse und hebt das Bruttoinlandsprodukt. Die offizielle Inflationsrate liegt im Euroraum noch immer bei 6,9 Prozent, in Deutschland liegt sie sogar noch fast einen Punkt darüber.

Die Jubel-Parolen der Bundesregierung haben sich als Propaganda herausgestellt

Die Kerninflationsrate war ohnehin schon bedrohlich hoch. Sie ist trotz der Verringerung der allgemeinen Inflation, da die Energiepreise gefallen sind, sogar weiter auf 5,6 Prozent gestiegen. Aus dieser Quote werden schwankungsanfällige Preise für Energie und Lebensmittel herausgerechnet. Besonders auffällig ist hier erneut der Artikel in Zeit Online. So heißt es dort in einer Bildunterschrift: „Anders als der IWF rechnen die führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute mit einem leichten Plus für die hiesige Wirtschaft.“ Auf wen man sich dabei bezieht, wird nicht gesagt.

Dabei hatte zum Beispiel auch das Ifo-Institut kürzlich von einer „stagnierenden“ Wirtschaft gesprochen. „Demnach wird die Wirtschaftsleistung in diesem Jahr in etwa auf der Höhe des Vorjahres verharren (-0,1%).“ Das ist praktisch genau die IWF-Prognose. Business Insider hatte auch bei dieser Frage die verschiedenen Prognosen zusammengestellt, wo allerdings noch die alte IWF-Prognose mit einem winzigen Wachstum von 0,1 Prozent aufgeführt ist. Außer der Bundesregierung und der EU-Kommission unter Führung der Deutschen Ursula von der Leyen prognostiziert praktisch aber praktisch niemand etwas anderes als der IWF.

Die Jubel-Parolen der Bundesregierung haben sich derweil als Propaganda herausgestellt. Da hatte doch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck im Januar tatsächlich noch eine mögliche Rezession in Deutschland „abgesagt“. Doch es kam, wie wir gesehen haben, ganz anders, als uns weisgemacht werden sollte. Schon mit der ersten Schnellschätzung der Statistischen Bundesamts (Destatis) wurde für das vierte Quartal 2022 eine leicht schrumpfende Wirtschaft für Deutschland diagnostiziert.

Offensichtlich hatte man sich aber auch in Wiesbaden von Habecks haltlosen Prognosen beeindrucken lassen. Doch letztlich musste Destatis dann feststellen, dass die Schrumpfung mit 0,4 Prozent sogar doppelt so hoch ausgefallen ist, als anfänglich für das letzte Quartal 2022 angenommen worden war. Das zeigte eine peinliche Korrektur schließlich. Es ist davon auszugehen, dass sich das erste Quartal 2023 nun ganz ähnlich verhalten hat, womit Deutschland schon in der Rezession wäre. Wir dürfen auf die erste Schnellschätzung Ende des Monats und die mögliche Korrektur Mitte nächsten Monats gespannt sein.

Interessant ist aber auch, wie Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) mit den schlechten Botschaften aus Washington umgeht, da der IWF die wenig realistischen Prognosen der Bundesregierung nicht stützen will. Er ist unzufrieden mit der IWF-Prognose. „Der Internationale Währungsfonds ist sehr pessimistisch“, verkündete der FDP-Vorsitzende aus Washington. Die Prognose sei „sehr vorsichtig“, verklärte er diplomatisch, wie entsetzt er über die Vorhersage ist. Sie decke sich nicht mit der optimistischeren Vorhersage der Bundesregierung. Er ließ sogar durchblicken, dass sich die Ampel-Koalition bei der nächsten Aktualisierung ihrer Wirtschaftsprognosen bald noch zuversichtlicher geben werde. Allerdings gab er auch zu: „Deutschland entwickelt sich nicht so gut wie andere.“ Was übersetzt heißt, dass sich Deutschland, wie oben aufgezeigt, eher schlecht entwickelt und dabei unter den großen Industrieländern nur vom gebeutelten Großbritannien noch übertroffen wird.

Hat die Entwicklung in Deutschland vielleicht auch etwas mit den Russland-Sanktionen zu tun? Sollten die Sanktionen nicht „Russland ruinieren“, wie Bundesaußenministerin Annalena Baerbock vor gut einem Jahr herumposaunt hatte? Seither wurden nun insgesamt zehn Sanktionspakete geschnürt, aus denen mit Blick auf die Atomindustrie in Frankreich allerdings die Urangeschäfte stets ausgeklammert werden Doch die Sanktionen verfehlen ganz offensichtlich ihr Ziel. Die Frage, die sich ein Jahr später stellt, ist: Wer wird hier ruiniert und wer trägt dafür die Verantwortung?

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29 Kommentare

  1. Experten und ihre Glaskugeln, sind wie in der deutschen Politik Ämter vergeben werden, ohne Kenntnisse aber ein loyale Haltung zum Minister.
    Die Sanktionsfreudigkeit und einfrieren von Assets/Kapital hat nicht nur die betroffenen geschockt, sondern vor allem die Anleger selbst! Dieser Vertrauensverlust ist immens und hat den Dollar als Reserve nach unten korrigiert.
    Wenn IWF und Konsortenexpärten etwas prognostizieren, dann gehe ich von vorsätzlicher „Lüge“ aus und das geht durch das mediale politische Spektrum.

    1. @PRO1 Zustimme Ihnen was diese „Konsortenexpärten“ mit deren Expersisen betrifft. Um Autor Streck nicht in Verlegenheit zu bringen frag ich auch nicht was ´n IWF-Chefkökonom oder -Chefvolkswirt ist. Also vorwärts mit dem journalistischem Kleberle …

  2. btrf. Kein Gas mehr um Russland zu urinieren ( kleiner Scherz am Rande )

    Habecks dolle LNG-Terminals

    Die Firma Uniper hat eine echt grüne Sondererlaubnis
    bekommen um jährlich bis zu 36 Tonnen Chlor ( 1.4.6.1 ),
    Haloge ( 1.4.6.2 ) und andere Abwässer im Wattenmeer
    entsorgen zu dürfen.
    Über die Biozide wird sich das empfindliche Wattenmeer
    bestimmt freuen.

    Wasserrechtliche Erlaubnis zur
    Einleitung von Abwässern in die
    Jade vor Wilhelmshaven

    file:///home/user/Downloads/221216_Erlaubnis_Uniper_final.pdf

    Die Erlaubnis gilt pro Terminal. Habeck will elf davon bauen. Wozu eigentlich, wenn
    Deutschland künftig nicht mehr mit Gas heizen soll und schon jetzt ein Gasüberangebot
    besteht ?

    Kannste nehmen, das Thema. Kostet nix.

    1. Das Gas wird benötigt, um die noch zu bauenden Gaskraftwerke zu betreiben. Die sollen dann den dringend benötigten Strom für die Unmenge an zukünftigen Wärmepumpen liefern. Auf dem Weg zur Klimaneutralität klingt das irgendwie logisch. Zwinkersmiley.

      1. :-)))

        Spalte rechts

        Man muss die Grenzwerte pro Liter nehmen und auf die Gesamtmenge/ Abwasser hochrechnen.
        Macht pro Jahr aufgerundet 36 Tonnen Chlor z.B….macht in 10 Jahren 360 Tonnen a.s.o.
        Die Jade fällt bei jeder Tide trocken und der ganze Driss landet mit ablaufendem Wasser im Watt.
        Eine ünerzeugend grüne Angelegenheit.

        https://www.nlwkn.niedersachsen.de/startseite/wasserwirtschaft/zulassungsverfahren/abwasser_und_einleitungen/lng_terminal_uniper/lng-terminal-wilhelmshaven-fsru-fa-uniper-global-commodities-se-215623.html

        1. Begründung für Ausnahmegenehmigung / rechte Spalte unten

          „Gemäß § 4 Abs. 1 LNGG hat die für die Zulassung zuständige Behörde bei Vorhaben nach §
          2 LNGG das Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVPG) abweichend von § 1
          Abs. 4 UVPG nicht anzuwenden, wenn eine beschleunigte Zulassung des konkreten Vorhabens geeignet ist, einen relevanten Beitrag zu leisten, um eine Krise der Gasversorgung zu
          bewältigen oder abzuwenden. “

          Es gibt keine Gaskrise. Die Gaspreise sind wegen einem Überangebot im Keller.

        1. Nun könnte man den Meeresbiologen Dr. Stefan Nehring bitten, die
          Angelegenheit zu beurteilen und fragt anschließend beim Ministerium
          in Niedersachsen nach.
          Man zitiert beide Quellen in direkter oder indirekter Rede und schon
          ist der Artikel rund oder nicht.

          Die Frau Rötzler schmiert euch bestimmt ne Stulle dafür, reich wie
          diese VerlegerIn ist.

          1. Wir haben keine Ahnung, wir haben Wähler !

            Bündnis 90/ Die Grünen

            Bei der Pressestelle vom Habeck auch noch anrufen und
            ggf. in den Artikel hineinschreiben…“ war auf Anfrage nicht
            zu einer Stellungnahme bereit…“

            Aber vielleicht ist Chlor ja auch gut/unschädlich fürs Wattenmeer und das
            Thema löst sich in Luft auf……Deshalb fragt man ja auch Leute, die
            sich auskennen….

            Viel Spaß noch !

  3. na ja, endlich mal ein anderes Thema als die Ukraine, wo wir ohnehin nichts ändern können. Hauptsache, wir können noch zahlen. Richtig interessant wird es, wenn Deutschland als Financier des ganzen Blödsinns von Krieg bis Bekämpfung des Klimawandels ausfällt. Die schaffen das, die Grünen.

  4. Ist das Wachstum auf der Krim auch negativ? Das wäre unlogisch, denn in Russland ist das Wachstum positiv.
    Die Krim wurde allerdings in obiger Karte mit negativen Wachstum angegeben. Folglich kann da was nicht stimmen…..

  5. Die Verfasser der diversen Wachstumsprognosen haben bestimmt nicht die Antichinesische Politik unserer Trampolinspringerin berücksichtigt.Nicht nur in China selbst,sondern auch auf dem G7 -Außenministertreffen in Japan hat sie aus ihrem fanatischen Hass gegenüber China keinen Hehl gemacht.Und noch ist China der wichtigste Handelspartner der deutschen Wirtschaft….wohl nicht mehr lange…Und wie trötete die Politik und der Staatsfunk über die Antirussischen Sanktionen: „die russische Wirtschaft ruinieren“,“die Russen Grass fressen lassen“,“die Russen ins Mittelalter zurück sanktionieren“….Wie es aussieht,haben sich die Sanktionierer wohl selber mächtig geschadet,während Russslands Wirtschaft die „Sanktionen aus der Hölle“ wohl ganz gut verkraftet hat und sich halt nach Osten und Süden orientiert…
    Und was von der deutschen Industrie noch übrig ist,wenn die Jünger Morgenthaus erst mal mit ihrem Vernichtungswerk fertig sind,werden die Überlebenden schon sehen…
    Im Jahr 2022 haben die BRICS-Staaten einen Anteil am Welt-BIP von 31,5% erwirtschaftet,während die G7-Staaten ,in den Staatsmedien als die wichtigsten Industriestaaten bezeichnet,noch auf30,7% kamen…und dieser Abstand wird in den kommenden Jahren noch wachsen….Irgendwann werden auch die Grünen begreifen,dass man „westliche Werte“nicht essen kann!

    1. Damit die Grünen etwas begreifen, müßten sie erst einmal denken können.
      Das da nicht besonders viel geht, erkennt man schon an deren Lebensläufen.
      Andererseits vermute ich, dass diese Leute “ dressiert “ und dann mit
      Hilfe sehr einflußreicher Lenker in ihre Positionen gehoben wurden. Ob der WEF,
      Gates oder der amerikanische Geldadel dahinter steckt wird eines Tages ans Licht
      kommen. Auf jeden Fall verdienen sich eine handvoll Superreiche nach der goldenen
      Nase jetzt auch noch den goldenen Arsch dazu.

  6. Aber, aber Baerbock wollte doch nicht „Russland ruinieren“ – die dachte von Anfang an schon an Deutschland gleich Russland.

    Was die Heeres… aehm Wirtschaftspropaganda unserer Ampelregierung angeht, da haben die wohl von Hitlers Wehrmachtspropaganda an der Ostfront ab 1944 – 1945 gelernt…..

    Sarkastische Grüße
    Bernie

  7. Danke an den Autor. Noch spannender als die eigentlichen Zahlen finde ich das dargestellte Framing der Medien.
    Und noch eine Ergänzung: das BIP steht zwar immer im Mittelpunkt, aber die eigentlich Musik wird in der Industrie gemacht. Deren Ausstoß lag 2022 um satte 5% unter dem Niveau von 2019.

  8. Zur Fehleinschätzung kam noch das Eigentor: die Inflation müsse unbedingt mit höheren Zinsen bekämpft werden. Woher kommt denn die Inflation? Von den teurer werdenden fossilen Brennstoffen Öl, Gas und Kohle. Die werden überall gebraucht und wenn sie teurer werden hat man Inflation, welche sich nicht im Geringsten von irgendwelchen Zinsen beeindrucken lässt. Das ist wie wenn man den Wasserhahn zudreht, in der Hoffnung, dass dann das Licht ausgeht.

    Einzige Möglichkeit, das zu verhindern, ist eben der Ersatz durch Erneuerbare. Da hat die Bundesrepublik in ferner Vergangenheit etwas getan und hat jetzt nur 8 Prozent Inflation. Dort, wo man nichts tat, wie in Polen und Windmüller ins Gefängnis steckte, hat man 17. Wie auch in Tschechien.

    Eins hingegen bewirken Zinserhöhungen mit Sicherheit: eine konjunkturelle Abschwächung. Alter Trick: wenn es in der alten Bundesrepublik große Lohnerhöhungen gab, hob die Bundesbank die Zinsen an. Worauf die Konjunktur eine Delle bekam und die Zeitungen dann das Volk belehrten, wie schädlich doch diese Lohnerhöhungen seien. Jedenfalls hat man es jetzt geschafft, mit Zinserhöhungen eine Rezession in Gang zu setzen.

    Was ist nun eigentlich schlimmer, der Kapitalismus oder die Tatsache, dass er nicht einmal in Grundzügen mehr verstanden wird? Wenn wir Linken jetzt auch noch aussterben, mündet es in Schamanismus.

  9. Wie ein anderer User bereits erwähnte: Wertschöpfung, also das „Mehrwerten“ hat in letzter Konsequenz immer weitestgehend mit Produktion zu tun. Das heißt Industrie pder Handwerk.
    Wenn wir die Verzerrungen, die das BIP mit nicht vorhandener sekundärer Wertschöpfung aufblähen, mal mit denken, dann sind wir in einer sehr massiven Rezession.
    Wenn wir nun alle anfangen, einander die Wohnungen zu putzen, statt unserer eigenen, und einander dafür bezahlen, geht unser BIP durch die Decke. Schwupps, Rezension vorbei. Und ausreichend Zeit wird es dafür geben, weil ja viele Jobs in Produktion und Handwerk unnötig werden. So erschaffen wir uns ein grünes Paradies der totalen Glückseligkeit mit ordentlich Wachstum UND ganz viel freier Zeit.
    Win-Win.

  10. „Die Jubelparolen der Bundesregierung haben sich als Propaganda herausgestellt.“
    Ach Gott, das trifft mich aber jetzt völlig unvorbereitet!

  11. „Eine galoppierende Inflation liegt dann vor, wenn die Preissteigerungen deutliche Werte aufweisen und über dem Zinsniveau liegen. Das kann bei wirtschaftlichen schwächeren Ländern um die 6-8% betragen, daher ist von der galoppierenden Inflation dann auszugehen, wenn die Inflation 10% oder mehr beträgt.“

    Am Montag hab ich, 1.19 € für die Schwarze Herren Schokolade bezahlt, am Dienstag wollte der gleiche EDELKA 1.49€ für die Politisch Korrekte Schokolade!

    Daß sind nach Adam Milchmädchen, fünfundzwanzig Prozente !!!

    1. Und das ist die TÄGLICHE Inflation! Rechne das mal hoch aufs Jahr!😜😜🤡

      Man kann das alles doch nur noch mit Blödelei ertragen.
      Oder mit schwarzem Humor (tiefschwarz und bitter, ohne Schokolade).

    2. Nehmen wir mal Grundnahrungsmittel:
      Margarine 500g (Discounter Eigenmarke) letztes Jahr 0,75€ jetzt 1,39€ = + 85,3%
      Spaghetti 500g (Discounter Eigenmarke) letztes Jahr 0,39€ jetzt 0,99€ = +253,8%
      Mischbrot 1 kg letztes Jahr 0.97€ jetzt 1,69€ = + 74,2%

      Der Handel hatte ja auch schon Probleme mit Corona, und die Inflation sorgt dafür, dass immer mehr untere Mittelschichtler und obere Unterschichtler von „höherwertigen“ Markenprodukten auf die Discounter-Eigenmarken umsteigen, um ihren Lebensstandard zu halten. Das ist dann der captive market, wo die Kunden nicht mehr rauskönnen, sofern sie keinen Eigenanbau haben oder stehlen. Diejenigen, die sich schon vorher nicht mehr leisten konnten, sind besonders in den Arsch gekniffen. Bei dem grünen Pack kommt die Inflation nicht so hart an, die streichen das eine oder andere Biofood.

  12. Abgesehen von dem ganzen Tünnef, ob nun unsere Wirtschaft um 0,1% fällt oder wächst, stellen sich mir ein paar Fragen, auf die aktuell niemand antwortet.
    1. Wir haben fast 200 Mrd Handelsvolumen mit China. Ich denke mal, wenn man die Wertschöpfung deutscher Unternehmen dort noch hinzurechnet, kommen noch ganz andere Zahlen bei Raus. Dann ist China so etwas wie eine zweite Grundlast für unsere VW. Vieles, was dort produziert wird brauchen wir, damit sich bei uns die Räder drehen. In welches Land wollen wir denn das substituieren? Afrika? Lateinamerika? Vor dem Krieg haben wir von Russland Waren in Höhe von 33 Mrd.€ importiert und hängen jetzt in den Seilen, weil das wegfällt. Und weil wir schlau sind, legen wir uns jetzt mit dem 6 mal höheren Handelspartner an. Gibts dazu einen Plan? Der würde mich mal interessieren.
    2. Lindner hat heute im Bundestag gesagt, wir handeln nicht mit Staaten, die das Völkerrecht brechen. Wie meint er denn das?

    Gruß Pepe

    1. Zu zwei meine Ich vorsorglich das Völkerrecht herauslesen, um eventuelle schuldige vorzuführen.
      D/EU+++ glänzen gerade vorzüglich komplett ignoriert zu werden von „7“Mrd.
      Witzigerweise findet man öfters Waffen aus Westbestände in terroristischen Händen und das Pentagon erwägt dort mehr Präsenz zu zeigen. Das ist eben Werte Völkerrecht…

    2. 1) Natürlich gibt es keinen Plan – aber eine Haltung. Und Haltung ist heutzutage, nach der Zeitenwende, viel wichtiger.
      2) Realitätsverweigerung

    3. 1a. Dann kaufen wir es eben viel, viel teurer.
      1b. Wenn es auch nicht teurer zu kaufen gibt, haben wir halt Pech gehabt, da kann man nix machen. „Kriegst du eben nicht, Alter“, wie der amtierende Wirtschaftsminister sagen würde.
      2. Abbruch der Handelsbeziehungen zunächst mit den USA? Dann mit allen anderen Völkerrechtsbrechern? Danach Aufbau prosperierender Wirtschafterei mit den nach diesem Kriterium verbliebenen ca. ? Staaten der Erde, die gerne mit irrational, unverlässlich und moralgetrieben wirtschaftenden Staaten handeln.

  13. https://www.telepolis.de/features/Endlich-wieder-normal-Der-deutsche-Exportueberschuss-erreicht-alte-Hoehen-8974897.html

    Sofern Rezession ist, liegt die Ursache ziemlich offenkundig in der europaweiten Schrumpfung der Reallöhne, die einer unter mehreren Faktoren der Exporterholung ist.
    Was Flassbeck auslässt: Die Bilanz der Euro-Länder im Vergleich der Terms of Trade im Welthandel zwischen 22 und 23 dürfte deutlich positiv sein. Die Schwellenländer und Japan verloren letztes Jahr deutlich mehr an Kaufkraft, als der Euro, der sich gegenüber dem Dollar bis zum Herbst letzten Jahres ein gutes Stück erholte. Ich hatte das hier schon damals angemerkt, habe das allerdings nicht weiter verfolgt und gedenke das auch nicht zu tun.
    Denn die kackbraun angefüllten Hohlköpfe, die ihr privates Einkommensschicksal im ökonomischen Erfolg „Deutschlands“, am liebsten mit dem transnationalen Multi BASF, identifizieren, werden natürlich ihre Szenarien von der „Deindustrialisierung zugunsten USA“ umso bitterer verteidigen und mich dementen Geschwalles zeihen.
    Der Euro konnte seine Stellung als Weltgeld kraft seiner Marktmacht in einer globalen Marktschrumpfung und Marktturbulenzen behaupten und wahrscheinlich sogar ausbauen, wie das nicht anders zu erwarten war.

  14. Ja, Tom Gard, der Atlantifaschist, der witzigerweise nie in USA war (ich habe reihenweise Verwandtschaft da und habe auch mehrfach da gearbeitet), pöbelt mal wieder rum.

    Der Flassbeckartikel ist aus Gründen schwach, die Gard nicht begreift. Dass die „Wirtschaftsweisen“ mal wieder Scheisse prognostiziert haben, entschuldigt ihn nicht. Die Fälschung mit Statistik, die er bringt, ist dreist. Sie erweckt beim unbedarften Leser den Eindruck, die Inflation sei rückläufig. Tatsächlich sind aber nur die Steigerungsraten rückläufig, am stärksten (Überraschung!) bei den industriellen Erzeugerpreisen, die im Vorjahr den extremsten Anstieg hatten. Selbst da wird die Steigerungsrate nicht negativ.

    Statt auf „Exporterfolge“ hätte Flassbeck auf die Industrieproduktion schauen müssen. Da sieht es nicht gut aus, wie stets schlägt die Industrieproduktion schärfer aus als das Summenaggregat BIP. Kein Wunder, dass die Erzeugerpreise fallen, wenn nur noch die produktivsten Erzeuger mit den besten Konditionen überleben. Aber Keynesianer haben auch ihre Wunschwelt.

    Was die „sogenannte Inflation“ angeht, haben Jock und ich schon geschrieben, wie sich die im Laden anfühlt.

    Trotzdem ist Gards Einwurf, was die Reallöhne angeht, auch wieder inkompetent. Den Exportkonzernen hilft ein Reallohnabbau, der durch gestiegene Energie- und Nahrungsmittelpreise sowie Wohnungsmieten (und Hypotheken für Eigenheimer) zustande kommt, nicht im Geringsten. Selbst wenn sie Lohnforderungen abschmettern können, ist das nur kein Verlust, und völlig können sie das eher nicht.

    Ob die deutsche Exportwirtschaft wieder völlig in ihrer ohnehin destruktiven Spur ist, muss sich zeigen. Ein Grund zu triumphieren ist das so wenig, wie es eine Widerlegung der Deindustrialisierungstendenzen auf Grund des Verlusts billiger Energie ist.

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