Markenexperte Prof. Dr. Oliver Errichiello im Gespräch über die Veränderung der politischen Werbung, die Botschaft einer Marke und die gesellschaftliche Bedeutung von Marken in Gesellschaften mit zerfallenden Gemeinschaften. “Eine Rolex macht nur Sinn, wenn die anderen verstehen, was eine Rolex ist.”
Bei Ihrem neuen Buch „Werbung für den Zeitgeist“ ist mir aufgefallen, dass Sie sich nicht nur Markenexperte oder Markensoziologe nennen, sondern auch Konsum-Philosoph. Was kann man sich denn darunter vorstellen?
Oliver Errichiello: Wenn man sich anschaut, was heute große Teile des täglichen Lebens umfasst, dann ist man sehr schnell dabei, dass man es sehr oft mit Konsum, also mit dem Kauf von Waren, Dienstleistungen, Produkten, zu tun hat. Und während die Soziologie versucht, auf einer wissenschaftlichen Basis bestimmte Ableitungen zu treffen, nehme ich für mich in Anspruch, dass die Philosophie durchaus noch ein Fragezeichen hinterlässt und auch im Hinblick auf den Konsum immer wieder Fragen in Hinblick auf eine Zielsetzung stellen kann, die nicht unbedingt gegeben ist. Inwieweit kann eigentlich ein Kauf heutzutage auch als eine Form der Selbstbeschreibung in der Welt und der Suche nach Wahrheiten in der Welt verstanden werden? Und da sind wir sicherlich beim Kern dessen, was Philosophie ausmacht, nämlich der Suche nach Wahrheit. Deshalb liegt die Idee der Konsumphilosophie nahe.
Noch eine ganz grundsätzliche Frage. Was ist Werbung gegenüber anderen Formen des sich Präsentierens, der Lüge, der Täuschung etc.? Was ist der Kernbestand der Werbung und wo fängt historisch Werbung an?
Oliver Errichiello: Da gibt es sicherlich ganz unterschiedliche Meinungen. Man findet bei Aristoteles in der Politik tatsächlich erste Hinweise. Aristoteles sagt, dass man schon damals nach Wegen suchte, damit die Waren einen möglichst großen Gewinn abwerfen. Das heißt, die Frage: Wie bringe ich eine Ware, eine Dienstleistung möglichst lukrativ an die Menschen? ist eine Frage, die wahrscheinlich besteht, seitdem es so etwas wie Handel oder Warenaustausch gibt. Sicherlich haben sich die Formen, wie man versucht, diesen Verkauf zu organisieren, in den letzten 2000-3000 Jahren sehr verändert. Aber im Kern geht es immer darum, dafür durch Werbung zu sorgen, dass man von einem Produkt oder von einer Dienstleistung mehr verkauft, als wenn man diese Werbung nicht gemacht hätte. Der Kern von Werbung ist immer noch die Ankurbelung des Konsums. Das mag man heute in vielen Bereichen anders sehen, wenn man etwa meint, Werbung habe die Aufgabe, zu informieren oder den Käufer in einen Stand zu setzen, wo er sich ein Urteil bilden kann. Oder Werbung soll sogar die Aufgabe haben, das Gute in der Welt oder das Gute, das Unternehmen leisten, möglichst breit zu kommunizieren.
Die alte Kritik an Werbung oder an der Konsumgesellschaft, ist, dass Werbung verführt, also eine Illusion erzeugt, durch den Kauf etwas zu erwerben, was sich aber nicht als wirklich herausstellt. Man geht in eine Scheinwelt hinein. Vance Packard sprach in den 1950er Jahren von den Geheimen Verführern. Das würden Sie aber nicht als Kern der Werbung sehen?
Oliver Errichiello: Nein, man muss unterschiedliche Phasen der Art und Weise sehen, wie Werbung oder wann Werbung angewandt worden ist. Wenn wir auf die Neuzeit gehen, hat Werbung im Zuge der Industrialisierung und der Massenware eine zunehmende Rolle gespielt. Also wir sprechen hier von der Zeit 1850 bis 1870, als plötzlich Waren massenhaft produziert werden konnten und wo auf der anderen Seite ein Markt entstand, beispielsweise in den Städten und Metropolen. In einem begrenzten Rahmen gibt es nun Menschen, die Produkte konsumieren, aber keinen Bezug mehr haben zu dem eigentlichen Produzenten dieser Ware. Und die Aufgabe der modernen Werbung ist, Menschen zunächst einmal zu orientieren, also dafür zu sorgen, das ist eine Milch oder das ist hier ein Kaffeeersatz und das bekommst du hier. Das heißt, die Verpackung war eigentlich das erste Medium der Werbung, schließlich dann auf breiterer Ebene Plakate und Ähnliches. Nach diesen ersten Formen der modernen Werbung kommt es dann in einer zweiten Phase dazu, dass für Waren und Dienstleistungen nicht nur mit ihrer eigentlichen Leistung geworben wurden, sondern sie mit sogenannten emotionalen Werten aufgewertet wurden. Also ich habe beispielsweise kein Auto mehr gekauft, sondern Fahrfreude, oder ich habe keine Handtasche mehr gekauft, sondern Luxus. In der Werbetheorie nennt man das den Added Value.
Das geht aber eigentlich über die „Lebensmittel“ hinaus? Betrifft das eher Gegenstände wie bestimmte Kleidung, die man nicht wirklich braucht, sondern die zeigen, wer man sein will, zu welcher Schicht oder Klasse man gehört?
Oliver Errichiello: Auf jeden Fall. Aber das greift eigentlich zu kurz. Es geht immer um die Frage von Kurzfristigkeit oder Langfristigkeit. Wenn wir über langfristige Marken sprechen, dann sieht man, dass sie im Kern immer für bestimmte Added Values standen, also für bestimmte Faktoren der Selbstbeschreibung und der Selbstdefinition. Auch bei einer Luxusmarke stand zuerst im Vordergrund, dass es dort einen Handwerksmeister gab, der mit hochqualitativen Rohstoffen, die er feinst verarbeitet hat, eine hochqualitative Ware entwickelte. Die eigentliche Leistung ist historisch bei starken Marken immer nachweisbar.
Die psychologische Aufladung ist dann der zweite Schritt. Starke Marken oder Marken, die ein bestimmtes Image auf sich vereinen, werden das immer nur dann können, wenn sie nicht nur für sich diese Werte reklamieren, sondern auf der Produktebene auch immer dafür sorgen, dass diese Attribute als solche realisiert werden. Es gibt zwar Beispiele, wo man dann irgendwann sagt, das ist nur noch eine Marke, aber man merkt, dass solche Marken auch relativ schnell wieder in sich zusammenbrechen. Das heißt, der Kern jeglicher Imageaufladung ist immer noch die Leistung, die dahinter steht.
Prof. Dr. Oliver Errichiello, 1973 in Hamburg geboren, ist ein bekannter deutsch-italienischer Wirtschaftssoziologe, Konsumphilosoph und Autor. Er studierte Soziologie und Psychologie in Hamburg und Lyon und promovierte über “Markensoziologische Werbung”. Er arbeitete für das Protokoll des Deutschen Bundestages, anschließend als Strategischer Planer bei Werbeagenturen und im Marketingbereich. Heute führt er sein eigenes Unternehmen und ist gleichzeitig „Direktor für Innovation“ für eine bedeutende deutsche Hospitality-Holding. Errichiello ist Fachmann für Markenpositionierung, Werbung und grüne Markenführung und lehrt Markensoziologie und Konsumpsychologie an den Hochschulen Mittweida und Luzern sowie der Universität Hamburg. Zudem ist er Autor von 20 Sach- und Fachbüchern und regelmäßiger Interviewpartner über Werbung und Konsum bei ARD bis ZDF.
Wenn ich bestimmte Produkte kaufe, gehe ich ein Bündnis ein
Aber eine Marke ist ja nicht ein Produkt.
Oliver Errichiello: Das ist ganz entscheidend. Was ist eigentlich eine Marke und was ist auch das Theologische einer Marke? In der Soziologie gibt sehr unterschiedliche Definitionen. Ich möchte auf die klassische Definition der Soziologie zurückgreifen, die Ferdinand Tönnies, einer der Gründerväter der deutschen Soziologie, mal ins Spiel brachte: Die Soziologie ist die Lehre von den Bündnissen und Bündnisse können wir mit anderen Menschen eingehen, beispielsweise indem wir eine Familie gründen. Vielleicht sind auch so etwas wie Völkergemeinschaften Bündnisse. Aber das Interessante ist, dass der moderne Mensch auch Bündnisse mit den Dingen eingehen kann. Wenn ich bestimmte Produkte kaufe oder konsumiere, dann gehe ich im klassischen soziologischen Sinne ein Bündnis ein.
Tönnjes hat damals differenziert zwischen zwei Formen von Bündnissen, nämlich den gemeinschaftlichen Bündnissen auf der einen Seite und den gesellschaftlichen Bündnissen auf der anderen Seite. Natürlich immer idealtypisch betrachtet. Gemeinschaftliche Bündnisse zeichnet aus, dass sie sehr stark auf Formen der gemeinsam erlebten Geschichte, auf Sitte beruhen. Das Wort klingt heute sehr altmodisch, man kann das auch ein positives Vorurteil nennen, das in bestimmten Gemeinschaften aktiviert ist. Es ist vielleicht das, was es idealtypisch in einer Familie gibt. Man spricht auch von Familiengemeinschaft, aber nicht von Familiengesellschaft. Das ist sofort dem Wortlaut zuwider. Auf der anderen Seite gibt es gesellschaftliche Bündnisse, beispielsweise ist mein Arbeitsverhältnis zu meinem Arbeitgeber ein gesellschaftliches Bündnis, weil es einen Arbeitsvertrag über die Arbeitszeit und den Lohn gibt. Das basiert auf einer rationalen Art und Weise des Miteinanderseins. Und wir sprechen deswegen von einer Aktiengesellschaft, nicht von einer Aktiengemeinschaft.
Jetzt zu Ihrer Frage. Wie kann die klassische Soziologie helfen, das Phänomen Markt und Werbung besser zu verstehen. Für einen Markensoziologen sind Marken gemeinschaftliche Phänomene, während Produkte gesellschaftliche Phänomene sind.
Bitte erläutern Sie das doch mal an einem Beispiel.
Oliver Errichiello: Ich denke beispielsweise an den Familientisch, an dem wir das Weihnachtsfest feiern. Und dann stehe im Supermarkt und sehe die billige Cola, die nur die Hälfte von einer Coca Cola kostet. Ich sage mir: Na ja, natürlich wäre es ganz rational, die preiswerte Cola zu kaufen. Sie kostet nur halb so viel, es ist noch mehr drin und es schmeckt doch eigentlich alles gleich. Aber ich kaufe sie nicht, weil ich mir vorstelle: Mensch, es ist Weihnachten, meine Schwiegereltern und meine Eltern kommen. Ich möchte es irgendwie schön haben und auch demonstrieren, dass mir dieser Besuch wichtig ist. Deswegen möchte ich nicht unbedingt mit der Billigmarke antreten.
Jetzt könnte man sagen, damit hat die Kraft der Werbung obsiegt und mich versklavt, mich manipuliert. Aber vielleicht wirkt hier auch etwas anderes. Und da möchte ich wieder den Rückgriff wagen. Vielleicht wirkt so etwas wie eine bestimmte Erfahrung, die ich gemacht habe, ein bestimmtes positives Vorurteil, das ich habe, und das auch verstanden wird, weil es kollektiv geteilt wird. Auch die anderen verstehen, was da auf dem Tisch steht und können es interpretieren. Wahrscheinlich ist man in den allerwenigsten Fällen tatsächlich nur Verbraucher. Mich stört auch das Wort Verbraucher schon, weil es suggeriert, dass wir alle ständig rational entscheiden. Wenn wir schauen, wie wir kaufen, dann sehen wir, dass ein Großteil unserer Konsumentscheidungen mitnichten rational ist, sondern sehr stark von gemeinschaftlichen Faktoren geprägt ist, ob man das nun gut oder schlecht findet.
Je mehr Gemeinschaftsstrukturen zerbrechen, desto mehr übernehmen Marken die Funktion dieser Orientierung
Das heißt dann also, wenn ich bestimmte Marken kaufe, dann erkläre ich mich – zumindest wenn ich das Geld habe – praktisch solidarisch mit bestimmten Gruppen oder Schichten, ich kaufe bestimmte Zugehörigkeiten zu Gemeinschaften. Man stellt sich auf die eine Seite wie Afri Cola und gegen die andere wie Coca Cola. Das sind Entscheidungen für verschiedene Gemeinschaften, die bestimmte Werte haben. Und das demonstriere ich mit dem Kauf.
Oliver Errichiello: Auf jeden Fall. Gerade im Getränkemarkt, wo es die vielen kleinen Bier- oder Cola-Marken gibt. Wenn ich diese oder jene Marke kaufe, ist das ein Statement, das ich gebe. De facto ist das nichts Neues. Die Aufladung bzw. die Zugehörigkeit und Identifikationsfähigkeit von Marken sind sicherlich ein Phänomen, das de facto seit 30, 40, 50 Jahren von der Soziologie betrachtet wird. Das Interessante ist nur, dass man eigentlich sagen könnte, wir sind doch alle aufgeklärte Verbraucher und wissen um die Macht der Multis und der Großunternehmen. Davon müsste man sich doch eigentlich als rationaler Verbraucher freimachen. Aber vielleicht kann man eben auch eine gegenläufige These machen. Je mehr Gemeinschaftsstrukturen, also Familienstrukturen, religiöse Strukturen, politische Strukturen, auch die Zugehörigkeit zu einem Ort, zerbrechen oder zerbröseln, desto mehr übernehmen Marken die Funktion dieser Orientierung und Identifikationsgeber. Das heißt, der Zusammenbruch von gemeinschaftlichen Strukturen hat nicht dazu geführt, dass das Bedürfnis nach gemeinschaftlichen Strukturen weniger wird, sondern es hat sich nur andere Wege gebahnt.
Sehen Sie denn auch dabei einen Zusammenhang mit der Globalisierung? Man könnte sagen, dass dort, wo die lokalen Werte und Gemeinschaften zerfallen, die Großkonzerne mit ihren Marken kommen und eine andere Art von Gemeinschaft stiften, die aber über das Lokale hinausgeht. In der Ständegesellschaft gab es etwa auch bestimmte Kleidungsvorschriften. Jetzt könnte sich jeder Einzelne frei entscheiden, wie er sich kleidet, um damit seinen eigenen Stand zu schaffen. Man ist nicht mehr gesellschaftlich gezwungen, sich als Angehöriger einer sozialen Schicht oder seiner Geburt gemäß zu zeigen, sondern übernimmt eine Identität aus dem Markt und wird ein Marktmensch.
Oliver Errichiello: Mir fällt ganz spontan ein Ausspruch ein, den der Moralphilosoph und Modeschöpfer Wolfgang Joop einmal geprägt hat: Je mehr Marken, desto individueller das Ich. Das ist eigentlich ein wunderbarer Satz. Wie Sie sagen, habe ich heutzutage die Möglichkeit, flexibel bestimmte Zugehörigkeiten über den Kauf von Marken einzugehen. Das ist ein fluides Verständnis von Zugehörigkeit. Sicherlich waren früher gemeinschaftliche Bündnissysteme wie Familie und Religion viel stärker und fundamentaler und lebensprägend. Heute sind sie flexibler. Ich kann ja meine Zugehörigkeit wechseln.
Genau an diesem Punkt setzt die Werbung ein, weil es ihre Aufgabe ist, dafür zu sorgen, dass die Kollektivität der Wahrnehmung de facto gewahrt bleibt. Eine Rolex macht ja nur Sinn, wenn die anderen verstehen, was eine Rolex ist. Das heißt, wir müssen eigentlich dafür sorgen und das im besten Sinne global, dass wir bei dem kleinsten Anzeichen, bei der kleinsten Wahrnehmung de facto das Gleiche denken. Ansonsten funktioniert dieses Konstrukt nicht. Und die Aufgabe einer langfristig orientierten Kommunikation ist, dafür zu sorgen, dass unsere kollektiven Bilder in Bezug auf einen Absender gleich sind. Das ist die große Aufgabe. Man könnte auch sagen, Werber sind Vorurteilsschaffer. Denn ihre Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass wir alle das gleiche Bild haben.
Einbindung von professionellen Werbeagenturen verändert die Politik
Das setzt voraus, dass es einen Markt und eine gewisse Freiheit gibt. Aber es gibt weiterhin Gruppen oder Gesellschaften, beispielsweise islamischen Fundamentalisten oder jüdische Orthodoxe, die etwa eine bestimmte Kleidung erzwingen. Da gibt es keinen Markt, höchstens einen internen, weil beispielsweise die Kopftücher auch von verschiedenen Herstellern kommen. Aber nach außen hin handelt es sich doch eher um eine geschlossene Gesellschaft. Aber ich wollte zu einem anderen Thema kommen. Einen Markt gibt es auch immer dann, wenn Politik ins Spiel kommt. Das ist so seit dem antiken Griechenland und der Erfindung der Demokratie. In Demokratien müssen sich Parteien und Politiker verkaufen und für sich werben. Eine Ihrer Thesen ist, dass sich Politik und Werbung immer weiter vermischen. Könnten Sie vielleicht das ein bisschen ausführen?
Oliver Errichiello: Ich bin politisch sozialisiert seit den 90er Jahren und weiß, wie interessant es war, Ende der 90er Jahre zu sehen, dass die ersten Parteien in Deutschland mit Werbeagenturen zusammenarbeiteten. Sie arbeiteten zwar auch vorher schon mit Werbeagenturen zusammen, aber das eher auf der handwerklichen Ebene. Das heißt, die Agentur hat dann mehr oder weniger die Grafiken gebaut und die Werbespots zusammengestellt, die dann gesendet wurden.
Die Politiker haben die Inhalte vorgegeben, die Werbeagenturen haben es umgesetzt. Und dann kamen in den 1990er Jahren die Spindoktoren aus England.
Oliver Errichiello: So ist es. Es gab durchaus schon eine werbliche Geschichte in den USA, was die Parteipolitik und die Präsidentschaftswahlen betrifft. Schon ab den 1950er Jahren war das der Fall. Für Eisenhower waren tatsächlich erste Werbeagenturen tätig. Für Deutschland war das noch relativ fremd. Man erinnert sich vielleicht noch, dass damals als die große politische kommunikative Benchmark der Wahlkampf von Tony Blair galt.
Ein Sozialdemokrat, das ist auch das Erstaunliche.
Oliver Errichiello: In den USA hatte auch ein Demokrat, nämlich Bill Clinton, damit angefangen, solche Kampagnen zu bauen. Die SPD fuhr seinerzeit in die USA, um bei den Wahlkampfkampagnen von Bill Biden mitzuwirken und das Ganze zu beobachten. Ich bin, seitdem ich 16 Jahre alt bin, SPD-Mitglied. Von daher war mir das alles sehr nahe. Ich habe es auch mitbekommen, wie die ersten meiner Juso-Kollegen mitfuhren. Das war ganz interessant zu sehen. Was ist der Kern dahinter? Die 1990er Jahre waren das Jahrzehnt, in dem die Markenstrategie plötzlich eine Rolle spielt, weil die Märkte immer vielschichtiger wurden. Wenn das der Fall ist, dann kann man diese Strategien der Gewinnung des öffentlichen Vertrauens auch nutzen für die politische Kommunikation. Wir alle erinnern uns an die Kampa, die mit Gerhard Schröder begann, der unabhängig von der Partei seine eigene Wahlkampfstrategie mit jungen Werbern plante, die unabhängig vom politischen Tagesgeschäft eine Werbe- oder Kommunikationswelt mit dem klaren Ziel entwickelten, siegreich gegen Helmut Kohl anzutreten.
Das war der entscheidende Clou Ende der 1990er Jahre. Diese Form der Einbindung von professionellen Werbeagenturen geschieht nicht im kontextlosen Raum, sondern man muss sehen, wer diese Strategien ausarbeitet. Und da sind wir bei der Milieuhaftigkeit von Werbung bzw. von Werbeagenturen. Wer arbeitet da eigentlich? Was ist die Lebenswirklichkeit der Menschen, die Werbung machen? Woher kommen sie? Und welchen Einfluss hat das schließlich bei der Formulierung von Strategien und auch deren Umsetzung? Ich wage die These, dass in den letzten 20 Jahren die Tatsache, dass inzwischen alle großen Parteien mit Werbeagenturen zusammenarbeiten, sich direkt darauf auswirkt, wie politische Kommunikation geschieht. Jetzt kann man sagen: Gut, aber wer beachtet schon Wahlwerbung oder lässt sich von ihr leiten? Übrigens gibt es keine wirklich belastbaren Studien, inwieweit Wahlwerbung tatsächlich wirkt.
Vor vielen Jahren war ich einmal auf einem Kongress von Werbetreibenden. Da herrschte der Tenor vor, wir wissen gar nicht, wie Werbung wirkt, aber wir machen sie trotzdem.
Oliver Errichiello: Ja, das ist spannend, weil alle Bereiche innerhalb der Werbung oder innerhalb von Unternehmen und der Politik klar strukturiert sind. Alles wird gemessen und jede Ausgabe genau vermerkt. Bei der Werbung oder Kommunikation lässt man viel laufen. Irgendwie wird sich das schon bezahlt machen. Eine Argumentation ist, dass man Imagewerbung gar nicht verkaufen muss. Dann hat die Werbeagentur immer freies Schießen, weil sie eigentlich machen kann, was sie will. Sie muss ja nicht verkaufen. Aber das Interessante erst einmal, was ich noch mal verdeutlichen möchte vor dem Hintergrund der politischen Kommunikation, ist, dass wir plötzlich Formen von Kommunikation für Parteien haben, die sich an Lebenswirklichkeiten orientiert, die eben nichts mehr mit der Gemeinschaftlichkeit dieser Parteien zu tun hat, also ihrer Geschichte, ihrer Historie und auch der kollektiven Erwartungshaltung der Menschen, sondern vielmehr mit dem, was vielleicht oder zu einem großen Teil die Lebenswirklichkeit eben derjenigen reflektiert, die diese Werbung machen. Und das ist schwierig, weil es die Tendenz oder zumindest die Gefahr beinhaltet, dass irgendwann die Kommunikation einer Partei nichts mehr mit der wirklichen politischen Positionierung einer Partei zu tun hat.
Wie unterscheidet sich die Wahlwerbung der AfD von der anderer Parteien?
Dadurch erfolgt wohl auch eine Verstärkung von Personalisierung, denke ich. Nicht mehr die Partei, sondern der führende Politiker wird beworben. Auf der anderen Seite würde der Einsatz der Werbeagenturen auch bedeuten, dass sich die Parteien in ihrer Außendarstellung über Werbung einander angleichen. Wir haben in den letzten Jahren gesehen, alle wollen in die Mitte gehen, die Ränder verschwinden. Im Augenblick gibt es noch den Gegensatz zwischen den Mitte-Parteien und der AfD zum Beispiel. Sehen Sie deutliche Unterschiede in der Werbestrategie? Auch die arbeiten mit Werbeagenturen, was sich beispielsweise an dem Werbefilm über Normalität zeigte. Sehen Sie einen Unterschied zwischen den Strategien etwa der SPD oder CDU und der AfD?
Oliver Errichiello: Ich mache mir immer den Spaß und zeige den Studierenden Werbespots der unterschiedlichen Parteien. Immer gibt es ein großes Aha, wenn ich es wage, AfD-Werbespots zu zeigen. Warum mache ich das? Weil wir zum Schluss immer zu dem Ergebnis kommen, dass der beste Werbespot, kommunikativ betrachtet, immer der der AfD ist. An zweiter Stelle der der Linkspartei. Es ist hochspannend, weil diese Parteien es schaffen, eine klare Leistungspositionierung vorzunehmen. Sie sind immer ganz klar an dem, was zu tun ist, was konkret ist.
Ein Grundgesetz der Kommunikation lautet, dass Menschen aus konkreten Sachverhalten abstrakte Urteile fällen. Wenn ich aus dem Urlaub komme, sage ich nicht, ich hatte einen serviceorientierten oder freudigen Urlaub. Nein, ich sage das Wetter, die Sonne war schön, das Essen war gut, das Hotelzimmer war schön. Dann heißt es, du hattest einen schönen Urlaub: konkreter Sachverhalt abstraktes Urteil. Genau so kommuniziert eine AfD und bisweilen auch eine Linkspartei. Sie ist immer ganz konkret. Das ist das große Geheimnis. Übrigens auch die Art und Weise, der Reden funktioniert immer sehr konkret. Das hat man auch bei Barack Obama gesehen. Er hat auch immer sehr konkret gesprochen über das, was geschehen ist. Das ist das Kommunikationserfolgsgeheimnis von Obama gewesen.
Man verwechselt die Schaffung von Vertrauen mit Aufmerksamkeit
War das das auch die Strategie von Trump?
Oliver Errichiello: An sich ja. Wenn man sich das mal anschaut, dann sagt man, wie kann man so kleine Profanitäten bringen? Es geht doch um das große Ganze. Nein, es geht niemals um das große Ganze. Das Abstrakte gibt es nur in drei Bereichen: in der Wissenschaft, in der Kunst und interessanterweise in großen Teilen der Politik. Da wird immer sehr abstrakt gesprochen. Das ist übrigens das Problem von Herrn Scholz. Olaf Scholz redet nie konkret. Er redet immer nur abstrakt. You never walk alone. Sagt eigentlich nichts aus. Die AfD macht das anders. Sie bleibt immer konkret: Wir stehen für …
Bei den Werbespots der CDU und der SPD sieht man hingegen, dass sie sich immer nur auf einer Ebene bleiben, man sieht glückliche Rentner, fröhliche Kinder, Familien, die in den Sonnenschein hineinlaufen, und so weiter. Die Idee dahinter ist eigentlich eine Küchenpsychologie. Man sieht fröhliche oder zufriedene Menschen, also ist der Rezipient auch fröhlich. So einfach funktioniert das aber nicht. Jeder, der eine Komödie inszeniert, weiß, dass eine Komödie nicht deshalb so lustig ist, weil 90 Minuten auf der Bühne gelacht wird, sondern es passiert auch immer irgendetwas, was total ernst ist, aber in seiner Konstellation plötzlich dazu führt, dass man es lustig findet.
Das ist die Besonderheit. Das haben aber viele Unternehmen und viele Kommunikationsprofis nicht verstanden. Sie müssen sich auch nicht dafür rechtfertigen, weil die Parameter des Erfolges heutzutage vollkommen verschwommen sind. Man verwechselt nämlich die Schaffung von Vertrauen mit der Tatsache, dass es gelungen ist, so etwas wie eine große Wahrnehmung zu schaffen, die man werbedeutsch Awareness nennt. Awareness zu schaffen, ist aber heutzutage kommunikativ ganz einfach. Wenn ich jetzt anfange, hier zu schreien und laut gestikulierend irgendetwas von mir zu geben, dann wird mein Awareness-Grad, also die Tatsache, dass ich wahrgenommen werde, sehr, sehr hoch sein.
Sie meinen jetzt die Aufmerksamkeit?
Oliver Errichiello: Genau. Aufmerksamkeit zu schaffen, ist relativ einfach. Tabubruch, zeitgeistige Themen, Überraschung. Das hätte ich jetzt nicht erwartet. Aber ist diese Form von Aufmerksamkeit geeignet, Vertrauen zu schaffen und sich dann beispielsweise für eine Partei zu entscheiden oder ein Produkt zu kaufen. Das ist damit überhaupt nicht gesagt. Wir messen aber in großen Teilen inzwischen fast nur noch Aufmerksamkeit.
Aber wenn keine Aufmerksamkeit erzeugt wird, dann gibt es auch keine Hinwendung zu einem Politiker oder Produkt.
Oliver Errichiello: Aber Aufmerksamkeit ist kein Wert an sich. Oder anders formuliert: Vielleicht geht es oftmals in der Kommunikation nicht darum, dass ich unbedingt etwas Neues schaffe oder große Überraschungen schaffe, sondern in einem weit höheren Maße darum, zunächst einmal meine diffus oder latent vorhandenen Wahrnehmungen, Erfahrungen und Erwartungen immer wieder zu bestätigen. Das mag überhaupt nicht laut sein und mich in keiner Art und Weise großartig überraschen. Aber es kann mich versichern in einer Zeit, wo vieles aus den Fugen zu gehen scheint.
Warum glauben die Wähler nicht mehr, dass bei Parteien ihre Erwartungshaltung noch repräsentiert werden?
Das ist jetzt die Position des Konsumenten, aber nicht die des Verkäufers.
Oliver Errichiello: Worauf kommt es an? Das sieht man auch bei den global starken Marken. Wenn man einmal Menschen fragt, was ihnen positiv zu Apple, zu Mercedes oder zu Coca Cola einfällt, dann wird man sehen, dass in der Regel zwei, drei, vier Attribute gesagt werden. Das ist das große Spielfeld von starken Marken vor dem Hintergrund einer teilweise über Generationen bestehenden Werbegeschichte. Zum Schluss bleiben nur zwei oder drei oder vier Attribute übrig. Das heißt doch im Kern, dass es die Aufgabe eines Unternehmens bzw. einer Werbung ist, genau diese Attribution in der Kommunikation weiter zu verstärken. Eigentlich geht es immer nur darum, mich in den positiven Vorteilen zu bestärken, die ich habe.
Wenn wir das jetzt wieder auf Politik beziehen. Die Werte und die Welt verändern sich ja. Die Linken bröseln ein, was sicher nicht nur einer verkorksten Werbung zu verdanken ist, während die AfD aufsteigt. Es tauchen neue Leute wie Trump oder jetzt wie Wilders in Holland auf. Es kann doch nicht nur darum gehen, bestimmte Werte aufrechtzuerhalten, sondern auch neue zu schaffen oder sie zu verändern, damit die Aufmerksamkeit erhalten bleibt.
Oliver Errichiello: Da würde ich tatsächlich ein Fragezeichen dahinter setzen. Wir sprechen ja immer davon, dass der Wähler untreu oder flexibel geworden ist, dass die Milieus zerfallen. Das kann man soziologisch tatsächlich nachweisen. Sicherlich sind die Lebensmilieus flexibler geworden. Aber ich möchte auf einen Punkt hinweisen. Die Sichtweise, dass der Wähler untreu geworden ist, ist sehr bequem. Denn ich könnte ja auch fragen: Was haben eigentlich die Parteien gemacht, dass die Wähler nicht mehr glauben, dass bei ihnen ihre Erwartungshaltung im Kern noch repräsentiert werden?
Mir fällt dazu gerade ein, dass dann, wenn in der Politik etwas für eine Partei falsch läuft, immer gesagt wird, man habe es nur falsch kommuniziert. Eigentlich haben wir ja recht, die Wähler haben es halt nur nicht verstanden, deswegen wählen sie uns nicht mehr. Das wäre das, was Sie sagen.
Oliver Errichiello: Nein, überhaupt nicht. Ich würde fragen, was haben wir gemacht, dass der Wähler nicht mehr glaubt, dass wir seine Erwartungshaltung einlösen werden, die er vorher noch von uns hatte. Vorher muss sie ja da gewesen sein, zumindest in einem höheren Maße. Wenn man eben sagt, die Milieus verändern sich, der Mensch verändert sich, dann schiebt man die zunehmende Bindungslosigkeit auf den Wähler. Und genau das möchte ich nicht. Ich gehe immer noch davon aus, dass im Kern bestimmte Erwartungen von einer Partei eingehalten werden müssen. Wenn die SPD plötzlich die größten sozialen Veränderungen einführt, wodurch der Sozialstaat in eine Schieflage gerät wie bei Hartz IV, dann kann Kommunikation noch so toll sein, aber die Erwartungshaltung wird einbrechen. Oder wenn die CDU plötzlich entscheidet, alle Atomkraftwerke abzuschalten oder Wehrpflicht abzuschaffen, dann muss man sich doch fragen, ist das noch CDU?
Wenn die FDP plötzlich dafür steht, dass die Steuern immer mehr steigen, dann mag man alles politisch gut oder schlecht finden, darum geht es gar nicht, aber irgendwann ist jede Marke und jede Partei Opfer der kollektiven Erwartungshaltung. Was die Marke FDP oder SPD ist, gehört der FDP oder der SPD nicht, sondern den Bildern in den Köpfen der Menschen. Und in dem Moment, in dem eine Partei nicht mehr für das steht, für das sie kraft ihrer Geschichte dieses Bild oder dieses positive Vorurteil erarbeitet hat, dann gerät sie in Gefahr. Genau das sehen wir bei vielen Parteien. Sie haben nicht mehr geschafft hat, die Werte, für die sie standen, in einer selbstähnlichen, also typischen Art und Weise, in die modernen Jahre hineinzutragen.
Es entsteht ja gerade eine neue Partei von Frau Wagenknecht. Sie hat noch kein Image, ist noch keine Marke. Was würden Sie denn raten?
Oliver Errichiello: Ihre ersten Schritte sind kommunikativ betrachtet sehr gut. Sie weiß, wo die Erwartungshaltung liegt. Sie liegt eben bei der Person Sahra Wagenknecht. In den letzten 20 Jahren sind schon bestimmte Bilder entstanden und auch, was man erwarten kann. Daher ist der Zug, diese Partei unter ihrem Namen zu führen, erst mal kommunikativ sehr gut. Die nächsten Punkte sind natürlich – und da ist sich die Partei momentan treu -, dass sie bestimmte Werte vertritt, nämlich die Sicherung des Sozialstaates, eine Friedenspolitik, die diesen Namen verdient, und sicherlich auch, dass sie fragt, wo der kleine Mann oder die kleine Frau als solche in ihrem tagtäglichen Leben unterstützt werden sollen. Die Aufgabe besteht jetzt, ganz konsequent diese Erwartungshaltung zu erfüllen. Und das ist zu Beginn viel einfacher, weil mit der Zeit auch andere Personen in den kommunikativen Fokus geraten.
Ist die Werbung der AfD besser? Man könnte fast meinen ja denn sie versuchen das umzusetzen wozu diese Regierung einfach zu blöd ist. Nämlich endlich mal konsequent abzuschieben die kein bleibe Recht haben.Das einzige was die Regierung kann ist das Volk mit Lügen auf zu hetzen und anderen Parteien das Wort im Mund um zu drehen.Heute wird gegen die AfD morgen gegen die Wagenknecht und übermorgen gegen die Maasen Partei gehetzt.Bloss weil die Ampel einfach nicht das Feld räumen will,was längst überfällig ist.Die AfD hat manch gute Argumente nur die falschen Leute wenn sie sich doch endlich von solchen Nazis wie Höcke trennen würden.Diese jetzige Regierung würde vielleicht auch wieder an Ansehen gewinnen wen sie endlich mal die Grünen zum Teufel jagen man versteht eh nicht warum die in der Regierung sitzen obwohl sie keiner gewählt hat.
“Ist die Werbung der AfD besser?”
Seit die AfD ab 2015 sämtliche ÖR-Talkshows mit ihren Themen bis zu den Wahlen 2017 bestimmt hat, bin ich mir sicher, dass nicht die Parteien entscheiden, ob ihre Werbung wie gewünscht fruchtet.
Entscheidend ist, wie die Themen einer Partei von den Leitmedien reflektiert werden.
Man kann es ungeschickt machen, wie die SZ mit Hubert Aiwanger oder eben auch etwas ausgeschlafener, wie die Leitmedien zu den 1998er Wahl mit Gerhard Schröder. Kohl wurde als lustlos dargestellt (wie Merkel zuletzt) und dem Volk wurde eine Lust auf Abwechslung/Wechsel eingepflanzt währen Armin Laschets Lacher aufgeblasen wurde. Der Rest ist jeweils ein Selbstläufer.
Heute glaube ich, dass Gerhard Schröder schon vor seiner Wahl bei “Kamingesprächen” geäußert hatte, dass er das deutsche Sozialsystem “umbauen” werde und deswegen die Unterstützung der deutschen Milliardäre und ihrer Medien und ihrer Journalisten im ÖR hatte.
Armin Laschet war schlicht nicht aggressiv genug gegen Russland, was die deutschen Milliardäre nicht gestört hätte, aber die “guten” Freunde in den USA und die stechen die Interessen der deutschen Milliardäre immer aus.
Als Schröder dann nicht gleich nach seinem Regierungsantritt zahlte, begannen die Leitmedien mit ihrer “Ruhigen Hand”-Kampagne, mit der Schröder lächerlich gemacht und zur Agenda 2010 angetrieben wurde. Nachdem die Agenda 2010 durch war und Schröder nicht aufhörte mit Putin zu flirten, kam die “Schlusslicht”-Kampagne, die kein gutes Haar an Deutschland ließ. Schröder ging vorzeitig. Am Tag nach Merkels Sieg begann die “Du bist Deutschland”-Kampagne, die das Selbstbild der Deutschen wieder auf ein erträgliches Level anhob.
@Overton-Magazin.
Ich finde die Formatierung des Interviews verbessungsbedürftig. Insbesondere, wenn die Fragen kurz sind, neigt das (/mein) Auge dazu, die kursiven Wortschnipsel zu überspringen, weil sonst üblich kursiv eher für Sachen wie Bild- oder Tabellenunterschriften steht, die nicht direkt zum Lesefluss gehören. Wer nicht mag, dass sein Name vor jeder Frage fett steht, kann auch Kürzel wie: F. R. oder O-M oder OM verwenden. Es sollte aber fett sein und der Fragetext sollte, gleich wie der Antworttext formatiert sein. Einzig, wo die Fragen sehr lang und aussagestark sind, wäre kursiv hilfreich, dass der Leser erinnert wird, dass gerade der Frager spricht.
Und noch zu Werbung in der Politik: Mich schockierte die Enthüllung der Brutkastenlüge, die den USA 1990 den Kriegseintritt im Irak erleichterte.
https://de.wikipedia.org/wiki/Brutkastenl%C3%BCge
Der Film Wag the Dog ist von 1997:
https://de.wikipedia.org/wiki/Wag_the_Dog_%E2%80%93_Wenn_der_Schwanz_mit_dem_Hund_wedelt
Die ‘Werbung’ macht die Politik für ihre wählenden ‘Konsumenten’, um danach von dem glücklichen Sieg ins Tal der Trauer fällt.
Herrlich Herr Professor, das schlimme ist nicht das gegebene Interview, sondern die Realität die da hintersteht.
Mit freundlichen Grüßen ihr ‘Edward Bernays’
PS das die ‘Werbung’ hilft Menschen umzubringen, hängt wohl am falschen Konsumverhalten ab
Die AfD kommt im Artikel ja nur am Rande vor, insofern ist die Überschrift nicht ganz zutreffend.
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Eigene Werbung hat die AfD doch gar nicht nötig;
das besorgen für sie schon die anderen.
Werben muss man nur für Ladenhüter oder für Dinge, die nicht offensichtlich sind.
Das ist ja das Wesen einer Protest-Partei, welche diesen Protest nur kanalisieren muss. Mangels bekannter Wettbewerber ein relativ leichtes Unterfangen. Vor allem dann, wenn die Regierenden so tun, als würden sie die Interessen nahezu Aller vertreten, was aber bei den Meisten nicht anzukommen scheint.
So geht Werbung jedenfalls nicht. Außer man setzt ein “Anti” davor.
Das Herr Höcke ziemlich rechte Ansichten hat, das ist nicht abzustreiten. Das er ein Nazi
ist, würde ich aber nicht sagen. Da gibt es in der CDU/CSU sicherlich einige Leute die schon
so weit rechts sind, dass sie fast wieder links ankommen, Ich habe eher mit den faschistischen
Eigenschaften der Ampel Probleme. Die Aufmärsche gegen Rechts erinnern mich sehr stark an die
Aufmärsche in der Nazi – Zeit. Die Manipulationen der Medien machen mir schon richtig Angst.
Es wird sich aber politisch weder mit der AFD noch mit der WSW etwas ändern. Die Befehle kommen
aus den USA. Jeder der denen widerspricht, macht den Möllemann.
so ist es…
https://www.youtube.com/watch?v=bDmSg1MZ_co
und die Ampel macht mit… und begeht Meineid
„Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde. (So wahr mir Gott helfe.) “
ist das nicht strafbar????
Nein. Das ist kein bindendender richtiger Eid wie bei einem Beamten oder als Zeuge vor Gericht oder so, sondern nur ein Ritual. Es ist halt praktisch, wenn man die Gesetze für sich selbst machen kann. Siehe auch die ausdrückliche Ausnahme politischer Parteien von der Bukdung krimineller Vereinigungen.
So wie die aktuelle Regierung agiert, benötigt die AfD keine Werbung.
Man gewinnt den Eindruck, das die Politiker der etablierten Parteien in einer Kiste wohnen, alles außerhalb nicht wahrnehmen und auch nicht wahrnehmen wollen.
@Peter
Die Kiste nennt man auch Wolkenkuckucksheim
https://de.wikipedia.org/wiki/Wolkenkuckucksheim
Es dürfte nicht so sehr die Wahlwerbung sein sondern vielmehr die realen Lebensverhältnisse die die Leute zur AFD treiben und dann den hohlen Versprechungen der AFD glauben wollen,
Hitler hatte z .B, großen Erfolg mit der Aussage: “Bei mir wird keiner hungern und frieren”
Wir wissen ja was dann geschah und wie es endete.
Solange Juden und Zigeuner oder Kriegsgefangene hungerten und erforen, berührte das die meisten Deutschen ja nicht.
Erst als es an das eigene Leder ging, fühlte man plötzlich Dünnhäutigkeit und Schwäche.
Was haben solche Attribute mit einer Nazi-Ideologie zu tun, welche sich oft oft mit ihrer hemdsärmligen Unmenschlichkeit und Gefühlslosigkeit brüstete?
– den hohlen Versprechungen der AFD glauben –
Die der anderen sind halt nicht weniger hohl.
– Hitler hatte z .B, –
Wenn ich mir die Kriegsgeilheit der Konkurrenz ansehe, sind die auch nicht weiter von AH weg.
@ Otto0815
Mangels Alternativen zum Ampel-Schrecken versucht der/die/das Wähler den Ampel-Teufel mit dem (WEF-)AFD-Beelzebub auszutreiben. Bzw. rechts versus ultrarechts.
Der Erfolg der AFD ist auch dem bisher fast kompletten Versagen der Salon-Linken geschuldet.
Parallelen zur Machtergreifung a. D. 1933 sind ersichtlich und erschreckend.
Das Problem damals war: Vor Hitler haben tatsächlich Leute gehungert und gefroren und Hitler hat mit dem Autobahnbau tatsächlich die Weltwirtschaftskrise in Deutschland beendet und Hitler hat es tatsächlich geschafft, die (gegen Deutschland gerichteten) Sanktionen zu beenden.
Das Problem heute ist: Es ist nicht die AfD die Millionen von Judenfeinden ins Land holt, es nicht die AfD die judenfeindliche Demonstrationen in Berlin abhält und es ist nicht die AfD die Russland ruinieren und aufteilen will. Es ist nicht die AfD die Heizung und Lebensmittel verteuert, ist es nicht die AfD die deutsche Unternehmen ins Ausland abdrängt und es nicht die AfD die unser Land international mit 360° Wenden lächerlich macht.
Die neuen Faschisten in Deutschland haben gerade eine staatliche Demo gegen Rechts veranstaltet.
Das Parteiensystem Deutschlands ist zerschreddert. Es bildet die Interessen großer Teile der Bevölkerung gar nicht mehr ab; versucht es gar nicht erst, sondern trickst herum.
Ein Marketingexperte muss auch den realen Wert des Produktes und die Bedeutungen des Produktes für die “Zielgruppen” erfassen, um zu verstehen, wie er es am besten vermarktet.
Tut Professor Errichiello das? Ich glaube nicht. – Was verkauft er uns stattdessen? Was ist das Produkt, welches er vermarktet?
Die AfD muss gar keine Werbung machen. Das kann sie getrost den anderen Parteien und den gleichgeschalteten Medien überlassen.Immer mehr Menschen im Land,die die Nase voll haben von den etablierten Parasitenvereinen,werden regelrecht mit der Nase auf die AfD gestoßen.
Und je hysterischer ,von Angst vor dem Verlust der Futtertröge getrieben,die Etablierten reagieren,um so mehr Aufmerksamkeit erhält die AfD. Ob das so gewollt ist von den Strippenziehern hinter den Vorhängen? Fast scheint es so….
Die etwas älteren Leser werden sich sicher noch an die Implosionen der Parteiensysteme in Italien,Frankreich,Griechenland nach 1990 erinnern.Das geschieht auch mit dem bundesdeutschen.Erste Zeichen sind schon zu sehen.Spaltung der Linken mit neuer Partei(S.Wagenknecht) und der CDU(WerteUnion)…Und je kriegsgeiler SPD und Grüne agieren,die wirtschaftlichen und sozialen Probleme der Menschen ignorieren und keine Antworten auf die Fragen der Menschen mehr geben (können),um so größer die Attraktivität der AfD. Deren Parteiprogramm oder Aussagen von AfD-Funktionären spielen dabei kaum eine Rolle….auch nicht irgendwelche „Werbung“
“Gegensatz zwischen den Mitte-Parteien und der AfD”
Sehr geehrter Herr Rötzer, wenn es einen Gegensatz zwischen Mitte und AfD gibt, dann bedeutet das, dass die Mitte nicht die Mitte ist. Die “Mitte” ihres Beispiels wäre dann eigentlich Links. Und wenn die AfD rechtsextrem wäre, wäre die “Mitte” linksextrem. In einem kontinuierlichem Wählerspektrum müsste es in ihrem Beispiel außerdem Wähler geben, die sich politisch zwischen der “Mitte” und der AfD positionieren.
Mit anderen Worten: Die politische Einteilung in “Mitte” und AfD ist falsch.
Nu ja, die Rolex hat einmal Tatkraft und Lässigkeit gleichermaßen repräsentiert. Aber wie es halt mit diesen Fetischen so ist: heute verbreitet sie nur noch ignorante Altbackenheit.
Ja. Fetisch. Denn eigentlich war sie immer nur Uhrmacherkunst und sagte nichts über ihren Besitzer aus. Das ist es, was Karl Marx mit dem Fetischcharakter der Ware gemeint hat. Ursprünglich war der Fetisch nur ein Stein, von dem aber behauptet wurde, er besitze Heilkraft. Woran Marx implizit nicht glaubte. Das ist das Zentrale: einem Gegenstand eine Eigenschaft zuzuschreiben, die er nicht hat. Auch deswegen empfehle ich die Marx-Lektüre, denn dieser hilft, Geld zu sparen.
Die Reichen sind inzwischen arme Schweine: Fetische sind rar geworden. Die Rolex zieht nicht mehr und der dicke SUV auch nicht. Eher wird man angeraunzt, weil man ein Klimamonster fährt. Was noch funktioniert: die Apothekenrundschau präsentiert jedesmal zehn neue Krankheiten und am Ende fühlt der Leser Symptome. Hilfreich, dass gleich neben dem Artikel der Tausenderpack, der Abhilfe verspricht, beworben wird. 70 Prozent der Werbeeinnahmen generiert Pharma inzwischen. Was dann heißt, dass wir nur noch die Meinung der Pharma in der Presse lesen. Das wäre mal ein Thema.
Dass nun die Werbefritzen den Wahlkampf gestalten, kann durchaus der Grund für die um sich greifende Verachtung der Regierungsparteien verantwortlich sein. Sie setzen auf Übertölpelung und Täuschung, was bei der Produktwerbung noch akzeptiert wird, in der Politik aber nicht. Was tun? Einmal hatte die SPD ein Plakat mit Versprochen – gehalten. Und dann textlich, was seit dem letzten Wahlkampf getan wurde. An der Bushaltestelle lasen alle Wartenden dieses Plakat, mit teilweise offensichtlichem Misstrauen. Aber sie lasen es. Im Gegensatz zu dem Gelalle der Werbefuzzies.
Damit könnte man die AfD kontern. Man kann ja mal nachsehen, was dieser Sesselmann im Kreis Sonneberg so bewegt. Kurz gesagt: nichts. Er hat nie etwas versprochen und und spart sich alle Mühe. Nicht versprochen und doch gehalten, diesen Satz werden wir von der AfD nie hören.
Während die Regierung in Deutschland das Volk aufruft, gegen die demokratisch gewählte Opposition vorzugehen und das Volk brav die Nachrichten und Netflix glotzt, bekommt keiner mit, was in der Welt abgeht.
Der Bundesstaat Texas hat sich entschlossen, die Grenzen nach Mexiko gegen Migranten zu sichern und Barrieren aus NATO-Stacheldraht aufgebaut.
Die US-Regierung hat nun den Bundesgrenzschutz losgeschickt, um den Stacheldraht zu durchschneiden und zu entfernen.
Daraufhin hat Texas eine Notlage wegen drohender Invasion ausgerufen und den Bundesangestellten den Zutritt verweigert. Nun hat die US-Regierung alle weiteren LNG-Exporte verboten, die fast alle von Texas ausgehen, angeblich aus Klimaschutz-Gründen. (Ja, das zuverlässige Fracking-Gas, das wir von unseren amerikanischen Freunde anstatt dem bösen Russen-Gas bekommen.)
Jetzt haben sieben benachbarte Bundesstaaten Verstärkung für den texanischen Grenzschutz losgeschickt. 25 Bundesstaaten haben Texas ihre Unterstützung zugesichert.
Ein großer Konvoi von Tuckern,Bikern und Ex-Soldaten bewegt sich durch den Süden der USA Richtung Texas, um auf diesen Staat zu unterstützen und um auf die Probleme hinzuweisen.
Währenddessen haben die Huthis, um einen Waffenstillstand im Gazastreifen zu erzwingen, den Suezkanal weitgehend gesperrt, worauf unsere Freunde in Katar den Export von LNG Gas nach Europa vorübergehend eingestellt haben.
@ Johannes Siegfried Herbst
Haben Sie nett geschrieben.
Das über Texas ist in der Tat sehr interessant. Habe dazu mal kurz recherchiert und auf die Schnelle außer bei Tichy -> https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/aus-aller-welt/usa-texas-greg-abbott-grenzschutz/ ,
… einer Schweizer Seite -> https://www.20min.ch/story/usa-an-grenze-zu-mexiko-nationalgarde-steht-der-border-patrol-gegenueber-103029342
… und beim Focus -> https://www.focus.de/politik/ausland/stacheldraht-streit-biden-setzt-sich-am-supreme-court-gegen-texas-gouverneur-durch_id_259600416.html
… nichts Aktuelles dazu gefunden.
Wahrscheinlich beziehen Sie sich auf amerikanische Quellen.
Mal sehen, wie sich das entwickelt. Passt natürlich genau in den Präsidentschaftswahlkampf …
Hier steht mehr:
https://simplicius76.substack.com/
Ich frage mich, wie man Mitläufer, Abnicker, Erfüllungsgehilfen, Jasager, Konformisten und Opportunisten dazu bewegen kann, AfD zu wählen. Aus der Werbung kann man dafür keine Ratschläge erwarten, denn sie appelliert überwiegend genau an den Herdeninstinkt. Die AfD müsste ihren Wählern das Gefühl geben, dass sie nicht zur Masse gehören, sondern etwas Besseren sind, denn das will ja auch der Massenmensch paradoxerweise sein. Da der Block aus mehren Parteien besteht, ermöglicht er seine Wählern sogar ein Gefühl der Individualität. Hier meine Vorschläge.
WER DURCHBLICK HAT WÄHLT AfD
WIR SIND NICHTS FÜR JASAGER! AfD
WIR SIND NICHT WIE DIE ANDEREN! AfD
GETRAU DICH! WÄHLE AfD
Das ist zugegebenermaßen Parfumwerbung. Aber gerade weil ich kein Parfum benutze und mir kein Urteil erlauben kann, sehe ich diese Werbung im Gegensatz zu allen anderen Werbeeinlagen ganz gern. Ja, und wenn mir eine nahestehende Person die Verwendung eines Parfums empfehlen würde, täte ich es sogar vielleicht.
Wenn Du den Artikel noch mal liest (erstmals liest?): Die AfD hat laut dem Interviewten die beste Werbung. Und zwar deshalb, weil sie im Unterschied zu anderen Parteien keine Parfümwerbung macht, sondern Lösungsangebote für tatsächliche Probleme der Zielgruppe.
Also statt Parfüm sowas wie:
– Du hast Kinder? Wir schicken keine Soldaten an die Ostfront
– Deine Energiekosten sind zu hoch? Mit uns gibt es billiges Gas aus Russland
– Du möchtest eine hohe Rente? Wir schicken die Sozialhilfe-Flüchtlinge zurück in ihr Herkunftsland.
– Du willst eine billige Wohnung? Nach der Remigration werden die Preise wieder sinken.
– Du willst einen sicheren Job? “Stasi in die Produktion”(*)
DIESE Werbung funktioniert.
(*) Das war ein Slogan in der DDR. Gemeint war, dass die ganzen Volksverpetzer und Gesinnungsschnüffler arbeiten gehen müssen. So wie zukünftig der grünfaschistische Sumpf der Bundesrepublik. Und davor haben die tatsächliche Angst. Als was soll ein Frau Bärbock zukünftig arbeiten?
Vorerst schickt keiner Soldaten an die Front, und billiges Gas aus Russland gibt es auch nach dem Krieg nicht mehr. Dass es Remigration geben wird, glaubt keiner, und ist außerdem “nazi”. Über Fakten kann man immer streiten, mit Zahlen jonglieren usw.. Ich habe auch gar nicht behauptet, dass man nicht mit Fakten Wahlwerbung machen soll. Z. B. “Kein Steuergeld für den Ukrainekrieg”. Angstmache vor Staatspleite, Rentenkürzung, Arbeitslosigkeit bringt nichts, weil die Leute Ängste verdrängen, oder bereits AfD wählen.
– Vorerst schickt keiner Soldaten an die Front- ach darum wollen die uns Kriegstüchtig machen.
– billiges Gas aus Russland gibt es auch nach dem Krieg nicht mehr -wenn da ein Willi Brand 2.0 und keine Annalena 0-Bock 1.0 bittet, vielleicht doch.
– Dass es Remigration geben wird, glaubt keiner – viele sind schon zufrieden, wenn die Übergriffigen, die Straftäter und die Extremisten weg sind und nicht immer mehr dazu kommen.
Dass auf dieser Plattform viele Stimmen sich gegen die AfD äussern, sie als Rechtsradikal, als Nazi einstufen, liegt in der Position dieser Kommentierer begründet: einerseits stehen sie so weit links in ihren Ansichten, dass sogar die Linke rechts ist – manche sind wohl auch Sympathisanten bis Unterstützer der Antifa – andererseits sind viele ganz allgemein Sozial- und Kommunismus-Romantiker, welche alle diesbeüglichen gescheiterten Systeme und Erfahrungen ignorieren.
Was sie – so scheint mir – daneben so aggressiv gegen die AfD macht, ist die offensichtliche wirtschaftliche und technische Kompetenz der AfD, weil dort viele Praktiker und Ingenieure zuhause sind, was alle Versprechen der AfD hinsichtlich Wirtschaft und Vernunft absolut glaubwürdig macht.
Diese Anhäufung von Kompetenz bei der AfD ist angesichts der unschlagbaren Dummheit der etablierten Parteien umso augenfälliger.
Und – keinesfalls selbstverständlich – die deutschen Wähler beginnen nun langsam, das Hirn einzuschalten und zu merken, dass das, was sie wählten, das ist, was sie derzeit bekommen, nämlich Dummheit, Kriminalität, Untergang – die drei apokalyptischen Reiter in der Regierung. Dass die deutschen Wähkler endlich die Korrelation UND Kausalität ihrer letzten Wahlen begreifen und nun darum was ganz anderes wählen wollen ist mithin ein sehr gutes Zeichen für Aufwachen.
Ich als Schweizer kann ja die AfD nicht wählen, ich würde sie aber, wenn ich denn könnte und mein Land derart am Arsch wäre, wie Deutschland es bereits ist (man denke an die versiffte Infrastruktur, über 10’000 marode Brücken – die Liste hat kein Ende).
In der Schweiz haben wir die SVP, welche, gemäss allgemeinen Vergleichen von solchen, welche es wissen müssen, deutlich rechter positioniert ist als eine AfD. Die Schweiz ein Land der Nazis?
Na klar, einige der üblichen Verdächtigen hier würden das gleich bejahen, aber man muss all diesen schrillen Stimmen ja nicht umbedingt glauben: in der Schweiz gibt es jedenfalls keine sekundierten Massenaufmärsche “Wir gegen rechts” und all der Quark – welche die Demokratie schützen wollen und gerade mit Ihren Forderungen zeigen, dass sie weitab von jeder Demokratie sind – im Grunde genommen sie wieder im 1933.angekommen sind.
Fehlt nur noch der Sportpalast.
Die beste Werbung für die AfD ist die Ampel.
Die beste Werbung für die AfD ist die Ampel UND die CDU.
Denn all das, was die Ampel in ihrer Trotteligkeit versaut, hat die CDU eingeleitet, hat die CDU begründet.
Der eigentliche Versacher des deutschen Niederganges, der hausgemachten Inflation, der zundehmenden Schliessung von Firmen mit massenweisen Entlassungen, all dies wurde von der CDU verursacht und gestarttet.
Ganau deshalb macht mir eine Werte-Union Bauchschmerzen: die haben all die Jahre mitgeklatscht!
Dass die Ampel sehr viel Unzufriedenheit erzeugt, ist schwer zu bestreiten. Die Frage stellt sich aber wie es ausgerechnet die AfD schafft so viele Unzufriedene einzusammeln. Die Linke profitiert zum Beispiel gar nicht. Da mag Werbung eine Rolle spielen. Zumindest in der Kleinstadt, in der ich wohne, hat die AfD alle paar Wochen einen Stand am Marktplatz. Da kann man tatsächlich den Eindruck bekommen, dass sich die AfD mehr für die Leute interessiert als andere. Das glaube ich persönlich nicht, aber es geht hier um den Eindruck, den man erweckt.