Nach Experten gewinnt Russland die Oberhand im Ukraine-Krieg, wenn die US-Hilfe nicht schnell genug kommt.
Die ukrainische Gegenoffensive im Sommer, die von Kiew und einigen westlichen Beobachtern als Wendepunkt des Krieges angekündigt wurde, hat den russischen Streitkräften in der Ukraine nicht einmal annähernd einen entscheidenden Schlag versetzt.
Nach den meisten Maßstäben haben die ukrainischen Streitkräfte (AFU) nur bescheidene Fortschritte bei der Zurückdrängung der russischen Truppen aus ihren verschanzten Stellungen im Süden des Landes gemacht. Verglichen mit den überprüften russischen Vorstößen im gleichen Zeitraum erscheint die Gegenoffensive der Ukraine sogar noch weniger wirkungsvoll. Wie Foreign Affairs feststellt, hat Russland im Laufe des Jahres 2023 sogar mehr Territorium gewonnen als die Ukraine.
Die AFU scheint einer ihrer möglichen Bedingungen des Sieges – nämlich die Rückeroberung der südlichen Stadt Melitopol mit dem Ziel, Russlands Präsenz auf der Krim unhaltbar zu machen – Ende November 2023 nicht näher gekommen zu sein als zu Beginn des Sommers.
Das Ausbleiben nennenswerter Fortschritte der Ukrainer auf dem Schlachtfeld sowie die steigenden Kosten des Krieges für das Land und seine westlichen Unterstützer haben zunehmend zu der Schlussfolgerung geführt, dass der Krieg auf eine Pattsituation zusteuert oder sich bereits in einer solchen befindet. Diese Ansichten wurden von einer so maßgeblichen Persönlichkeit wie Valerii Saluschni, dem Oberbefehlshaber der AFU, bestätigt, der Anfang des Monats in einem Interview mit dem Economist offen erklärte, der Krieg sei in eine “Pattsituation” geraten, und Beobachter warnte, keinen “tiefen und schönen Durchbruch” zu erwarten.
Die weit verbreitete Ansicht, dass der Krieg in eine Pattsituation geraten ist, und viele der daraus abgeleiteten politischen Maßnahmen werden jedoch zunehmend von Experten kritisch hinterfragt. “Ich sehe in diesem Stadium keine dauerhafte oder stabile Pattsituation”, sagte Michael Kofman, Direktor des Russland-Studienprogramms am Center for Naval Analyses (CNA). “Die derzeitige Unfähigkeit einer der beiden Seiten, einen entscheidenden Vorteil zu erlangen, ist nicht strukturell bedingt. Von der gegenwärtigen Phase des Krieges in die Zukunft zu extrapolieren, ist meiner Meinung nach ein fehlerhaftes Unterfangen.”
George Beebe, Director of Grand Strategy bei QI, wies auf die Gefahren hin, die sich ergeben, wenn man aus dem gegenwärtigen Mangel an bedeutenden Bewegungen auf dem Schlachtfeld in der Ukraine auf eine “Pattsituation” schließt. “Diejenigen, die glauben, dass sich dieser Krieg in einer langfristigen Pattsituation befindet, machen den Fehler, den relativen Fortschritt jeder Seite anhand von Karten zu messen. Sie sehen, dass sich die Frontlinien im letzten Jahr nicht nennenswert bewegt haben, und schließen daraus, dass die Seiten in einer Sackgasse stecken”, so Beebe. “Andere Indikatoren zeigen jedoch ein anderes Bild. Die Ukraine verbraucht ihre recht begrenzten Vorräte an Männern, Waffen und Munition, und der Westen kann nicht liefern, was die Ukraine braucht. Das ist keine Formel für ein Patt, sondern eine Formel für den Zusammenbruch oder die Kapitulation der Ukraine.”
Eine rein kartografische Betrachtung des Ukraine-Krieges vernachlässigt wichtige militärische Faktoren, darunter Unterschiede bei Personal und Ressourcen, Abnutzungsraten und logistische Herausforderungen, die sich nach Ansicht vieler Experten nicht zu Gunsten der Ukraine entwickeln.
“Trotz allem, was passiert ist, trotz all der Ausrüstung, die wir zur Verfügung gestellt haben, trotz der Bradley-Panzer, der M1 [Abrams]-Panzer, der Patriot-Luftabwehrsystemen, der Challenger-Panzer, der Leopard-[Panzern] etc., hat sich außer der Zahl der Opfer nichts geändert”, sagte der ehemalige Oberstleutnant der US-Armee Daniel Davis, Senior Fellow und Militärexperte bei Defense Priorities und Gastgeber des Daniel Davis Deep Dive.
“Obwohl sich die Fronten nicht geändert haben, würde ich es nicht als Patt bezeichnen, denn ich denke, dass die Zeit weiterhin gegen die Ukraine arbeitet”, sagte er in einem Interview und verwies auf den starken Rückgang der US-Militärhilfe für die Ukraine im Vergleich zum Vorjahr. Er fügte hinzu: “Biden strebt nur 60 [Milliarden Dollar] für das gesamte FY [Haushaltsjahr] anstelle von 113 Milliarden Dollar an. Selbst wenn er jeden Penny bekommt, den er fordert, wäre das nur die Hälfte von dem, was letztes Jahr zur Verfügung stand, und wir haben alle überschüssigen Waffen, die wir haben, abgegeben. Alles, was wir jetzt geben, kommt aus den Muskeln, aus den Knochen, und ich glaube nicht, dass wir noch viel mehr liefern werden, jedenfalls nicht in dem Umfang, den sie brauchen, um alle Verluste zu ersetzen.
Davis wies darauf hin, dass der anhaltende Mangel an westlicher Munitionsproduktion bedeutet, dass die ukrainischen Truppen mit zunehmenden Munitionsengpässen konfrontiert sein werden: “Sie werden nicht genug Munition haben, um weiterhin eine Pattsituation zu führen.” Davis verglich die schwindenden ukrainischen Bestände mit der wachsenden russischen Inlandsproduktion wichtiger Munition und Drohnen. Kiews Munitionsprobleme wurden vor kurzem noch dadurch verschärft, dass in den Wochen nach Ausbruch des Krieges zwischen Israel und der Hamas Zehntausende von 155-mm-Granaten, die ursprünglich für die Ukraine bestimmt waren, nach Israel umgeleitet wurden.
“Ich glaube nicht, dass es unvernünftig ist zu erwarten, dass die ukrainische Armee im nächsten Jahr und wahrscheinlich bis in den Winter hinein an irgendeinem Punkt der Front einknicken wird”, warnte Davis.
Die Trends auf dem Schlachtfeld, die sich zugunsten Russlands und gegen die Ukraine auswirken, wurden durch die kostspielige Gegenoffensive der AFU wahrscheinlich noch verschärft. “Es sieht so aus, als ob Russland seine schrecklichen Personal-, Moral- und Versorgungsprobleme so weit verfestigt hat, dass man glaubt, es habe jetzt einen zeitlichen Vorteil. Ich würde sagen, dass die Ukraine aufgrund ihrer überlegenen Moral und Unterstützung im Vorteil war, bevor ihre vorhersehbar ineffektive Offensive ihr Personal erschöpfte und ihre westliche Unterstützung etwas untergrub”, sagte Ben Friedman, Policy Director bei Defense Priorities. “Die Zeit ist wahrscheinlich auf der Seite Russlands, obwohl ich nicht ausschließen würde, dass es eine versteckte Quelle russischer Dysfunktion geben kann, die die Dinge verändert.”
Auch wenn es den Anschein hat, dass die Initiative allmählich wieder auf Russland übergeht, bleibt unklar, ob Moskau versuchen wird, aus den Rückschlägen der Ukraine mit einer eigenen Großoffensive Kapital zu schlagen. “Ich glaube, dass sie sich auf etwas Größeres vorbereiten, aber ich wette, dass sie bis zum Winter warten werden, um sich weiter aufzurüsten”, sagte Davis und merkte an, dass Russland anscheinend massive Personal- und Munitionsreserven für einen möglichen “großen Vorstoß” zu einem späteren Zeitpunkt anlegt.
“Ich glaube nicht, dass es bei einer Pattsituation bleiben kann, [aber] ich kann nicht mit Sicherheit sagen, ob Russland den strategischen Weg des Ersten Weltkriegs wählen wird, indem es sie (die Ukrainer) so lange überwältigt, bis sie einknicken, oder ob es versuchen wird, irgendwo mit einem großen Manöver durchzubrechen”, fügte er hinzu.
Seit Anfang Oktober haben die russischen Streitkräfte einen erneuten Vorstoß zur Einkreisung der stark befestigten Stadt Awdejewka unternommen, um die Kontrolle über die östliche Region Donezk zu festigen. Es ist jedoch noch zu früh, um zu beurteilen, ob diese Operationen den Auftakt zu einer größeren Offensive bilden.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskij ist trotz der angeblichen Vorbehalte seiner Berater und der öffentlich geäußerten Bedenken seines eigenen Oberbefehlshabers nicht von seiner maximalistischen Vision eines Sieges abgerückt, der in der vollständigen Vertreibung der russischen Truppen von den ukrainischen Grenzen im Jahr 1991 besteht.
Jüngste Andeutungen im Westen über ein Patt und einen drohenden “eingefrorenen Konflikt” sind zwar eine deutliche Abkehr von der Rhetorik, die den Krieg noch im Sommer 2023 kennzeichnete, spiegeln aber immer noch nicht das wider, was Experten als die Schwere der Herausforderungen beschreiben, vor denen die ukrainischen Kriegsanstrengungen stehen.
Unabhängig davon, ob der Kreml die Ukraine weiterhin ausbluten lässt oder sich für groß angelegte Offensiven entscheidet, besteht die Gefahr, dass Russlands wachsende Vorteile in Ermangelung diplomatischer Ausweichmöglichkeiten schließlich eine kritische Masse erreichen und sich in der Fähigkeit niederschlagen, Kiew und seine westlichen Partner vor vollendete Tatsachen zu stellen.
Der Artikel ist im englischen Original auf Responsible Statecraft erschienen. Wir danken für die Möglichkeit der Übernahme.
Dr. Mark Episkopos ist außerordentlicher Professor für Geschichte an der Marymount University und schreibt über Fragen der nationalen Sicherheit und der internationalen Beziehungen.
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Eins haben alle Analysen, die hier von westlichen “Experten” angestellt werden, gemeinsam: sie werfen den Blick auf die offensichtliche Situation auf dem Gefechtsfeld. Die Ressourcen und die Strategie und Taktik Russlands, oft genug dargelegt, werden kaum hinzugezogen, sodass eine angebliche Pattsituation geschlussfolgert werden kann. Das ist zumindest unseriös, wenn nicht absichtsvoll, um der Ukraine weiterhin eine Chance zu zu rechnen und die Manipulationsfront nicht aufweichen zu lassen. Es gibt kein Patt, nur die taktische Zurückhaltung Russlands bisher aus verschiedenen Gründen keine Großoffensive einzuleiten.
Des Rätsels Lösung ist, dass es zwei Ziele der USA gibt.
1. Die Ukrainer und ihre Unterstützer mit Slogans des totalen Siegs über Russland bei der Stange halten. – Ein Ziel, das schon am Anfang, als es nur um die Krim ging, ziemlich unrealistisch war, und sich nun auf die bereits per Volksbefragung zu russischem Territorium gewordenen Provinzen ausgeweitet hat.
2. Russland mit der Kriegswirtschaft und den Hässlichkeiten der Kriegsführung international und wirtschaftlich isolieren. Was bisher nicht gelingt, weil Russland sehr zurückhaltend Krieg führt, und – anders als die USA in solchen Situationen – nicht zu grassierender Brutalität und Zeigens aller verfügbaren militärischer und politisch-intriganter Macht übergeht.
Bei der SZ war heute morgen im Kriegsticker zu lesen, dass Selenski erwägt, die Kriegsführung zu ändern und von der Offensive in die Defensive zu gehen. Die USA müssten sich dann überlegen, wie sie das obig genannte Kriegsziel 1 so umdefiniert, dass es wenigstens innerhalb eines Satzes wieder Sinn ergibt, oder Selenski muss gehen und einer, der weiter zu bedingungsloser Attacke bereit ist, bekommt das Oberkommando.
Es stellt sich schlicht die Frage, ob Russland überhaupt bereit ist, zu verhandeln, denn das Vertrauen ist mehr als zerrüttet. Und auch, über was verhandelt werden könnte, denn der Wertewesten gibt sich nach wie vor alle Mühe, Russland vor Augen zu führen, dass man Verhandlungslösungen zum Nachteil Russlands ausnutzen wolle.
Da wird im Wertewesten nach wie vor vom Beitritt der Ukraine zur NATO, und wie man diesen beschleunigen könne, gefaselt, aber auch, dass man die Zeit eines Waffenstillstands dafür nutzen wolle, die Ukraine wieder aufzurüsten und natürlich zwischenzeitlich auch die eigenen Arsenale wieder auffüllen würde etc. pp.
Außer natürlich der geschonten Leben russischer Soldaten hätte Russland angesichts seiner wachsenden Überlegenheit wenig Vorteile zu erwarten. Ganz im Gegenteil muss es eigentlich militärisch so weit gehen, dass die Ukraine am Ende tatsächlich nur noch ein Schatten ihrer selbst ist, für dessen Finanzierung dann der Wertewesten aufzukommen hätte und der Rest russisches Territorium würde.
Daher würde es mich nicht wundern, wenn die Russen bis nach Odessa vordringen, die Ukraine so gänzlich vom Schwarzen Meer abschneiden, die Russland-affine Bevölkerung dort ‘einzugemeinden’, direkt an die Grenze der NATO vorzudringen und letztlich auch eine Landverbindung zu Transnistrien aufzubauen. Im Zuge dessen wird das ukrainische Militär weitestgehend neutralisiert und vor allem personell völlig ausgehöhlt, die Infrastruktur der Restukraine zu maßgeblichen Teilen zerstört, die Basis für eine ausgeprägte militärische Präsenz im Schwarzen Meer geschaffen und so wesentliche Kriegsziele, die weitgehende Entstaatlichung der Ukraine und deren Entmilitarisierung, umgesetzt. Galizien mit den ganzen Ukro-Nazis werden sie sich sicherlich nicht ans Bein binden – wozu auch.
Die NATO selbst wird im Wesentlichen nur zuschauen können, denn sie haben zur Zeit weder die Reserven (und auch nicht die Ressourcen, diese aufzubauen) noch die Mittel, einen intensiven konventionell geführten Konflikt mit Russland bestreiten zu können. Die Amis selbst wären zwar dazu vielleicht in der Lage, müssten sich dafür aber derart verausgaben, dass die Pläne für einen mindestens ebenso intensiven Konflikt mit China für Jahre bis Jahrzehnte nicht mehr umsetzbar wären und China bis dahin wohl uneinholbar vorne läge.
“Es stellt sich schlicht die Frage, ob Russland überhaupt bereit ist, zu verhandeln”
Ich denke, dass Russland sofort am Verhandlungstisch wäre.
Wenn die USA jetzt dazu bereit wären, könnte die Küstenregion rechts des Dneprs (Cherson, Odessa) noch bei der Ukraine bleiben. Die Ukraine müsste kapitulieren und ihre Neutralität und Entmilitarisierung hinnehmen.
Dazu müsste Selenski seine Kommunikation radikal ändern. – Aber das hat er schon mal nach seiner Wahl zum Präsidenten, als er von “Ich will Frieden.” auf “Ich will Krieg.” umgeswitcht hat, nachdem er merkte, dass nicht nur die Nazi-Freiwilligenbataillone andere Pläne haben, sondern mit Ihnen auch die Hauptgeldgeber USA und der Laufbursche EU.
Es ist natürlich nicht auszuschließen, dass Russland bereit sein könnte, zu verhandeln. Allerdings haben sie damit in der jüngeren Vergangenheit nicht allzu gute Erfahrungen machen müssen, siehe Minsk II oder das verhinderte Friedensabkommen von März/April 22, aber auch schon die NATO-Osterweiterung, Stationierung der Raketenabwehr und dergleichen.
Verhandlungspartner wird dann aber sicherlich nicht die Ukraine, sondern die USA sein, vielleicht im Verbund mit anderen. Und es könnte gut sein, dass Russland dann die Vertragsentwürfe* von Dezember 21 wieder aus der Schublade holen würde, die eine ziemlich dicke Kröte wären, die der Wertewesten zu schlucken hätte.
Russland erachtet diesen Krieg als existenziell, sieht sich einer extrem feindseligen NATO gegenüber und hat früh betont, dass sie bereit wären, auch All-In zu gehen. Auf der anderen Seite ein von den exzeptionalistischen USA dominiertes Militärbündnis, das vor der Weltöffentlichkeit eingestehen müsste, dass es nicht gegen Russland bestehen konnte und dessen zukünftige Machtprojektionen dadurch erheblich an Glaubwürdigkeit einbüßen würden. Ich fürchte, dass diese Gemengelage nicht einfach zu entwirren sein wird 😉
*
Treaty between The United States of America and the Russian Federation on security guarantees
https://mid.ru/en/foreign_policy/rso/nato/1790818/
Agreement on measures to ensure the security of The Russian Federation and member States of the North Atlantic Treaty Organization
https://mid.ru/en/foreign_policy/rso/nato/1790803/
“Verhandlungspartner wird dann aber sicherlich nicht die Ukraine, sondern die USA sein”
Bedingt. Dass die USA und die EU lügnerisch handeln, verhandeln und vertragsbrüchig sind hat die Zeit ab 2014 gezeigt. Ich denke, die Einstellung Russlands zu amerikanischen Unterschriften ist am ehesten mit “Drauf gesch*ssen” zu umschreiben.
Die heutigen USA sind nicht mehr die USA des Kalten Kriegs, als ein Vertrag was galt. Seit den 90ern haben sich die USA einer Selbstbesoffenheit hingegeben, die sie für andere schlicht nicht mehr kalkulierbar da stehen lässt.
Die Ukraine wird wohl Friedenstruppen zur Überwachung der entmilitarisierten Gebiete in den Teilen der Ukraine zustimmen müssen, die sie behalten, also Galizien und etwaige weitere Regionen Richtung Osten und Süden. Je nachdem, wie lange sie den Verlustkrieg noch betreiben wollen.
Ich bin sehr sicher, dass Russland keinerlei Wert darauf legt, dass die USA sich bei der Überwachung der entmilitarisierten Ukraine beteiligt.
ich denke, auch Russland würde taktieren. Im Hintergrund stehen Transnistrien und die NATO-Beitritte von Restukraine und Georgien. Wie werden sich NATO, USA und GB künftig verhalten? Ist ja nicht so, dass dann “alles wieder gut wäre”. Die üblichen Verdächtigen werden weiter daran arbeiten, Russland zu destabilisieren. Deshalb bedarf es einer Niederlage des Westens, damit sie das künftig bleiben lassen und ihre aktuelle Unterlegenheit einsehen müssen. Das wird noch spannenden. Einfach über Frieden verhandeln, das wäre zu einfach. Dazu hat der Westen das Tischtuch viel zu sehr zerschnitten.
“Wie werden sich NATO, USA und GB künftig verhalten?”
Nimm die EU noch dazu.
Was Russland sicher weiß, ist dass weder ihrem Wort, noch ihren Zusagen, noch ihren Unterschriften zu trauen ist.
Sie werden vermutlich versuchen, weitere Länder zu finden, mit denen sie gegen Russland oder/und China Krieg führe können.
Vermutlich werden sie auch wieder welche finden. Chauvinisten denken immer, dass die Sonne morgens für sie aufgeht und dass für sie andere Regeln gelten.
.👍
Das ganze Gerede um eine Pattsituation war doch lediglich Propaganda. Offensichtlich haben zu viele hier im Westen diese Propaganda zu sehr für bare Münze genommen.
Man sollte einfach den Russen mal zuhören. Eigentlich erklären sie die ganze Zeit den Krieg aus ihrer Sicht.
Und dazu gehörte schon immer, dass Bodengewinne keine Priorität haben, sondern die Demilitarisierung der Ukraine.
Es gab nie ein Patt, es gab nur keinen Grund für die Russen, vorzurücken, solange die Ukrainer eine verlustreiche Offensive betrieben.
Aus der wenigen Bewegung auf eine WKI Situation zu schließen war die ganze Zeit gewagt, allein, weil sich die Art der Kriegsführung ganz anders gestaltet.
In einer Zeit permanenter Luftaufklärung mittels Drohnen und einer Zeit zielsicherer Raketen sind größere Truppenverbände massiv gefährdet, wie man sie historisch für die Einnahme größerer Gebiete verwendet hat. Es war nie wahr, dass die Russen imperialistische Absichten hätten, die auf Geländegewinne abzielten.
Die Russen sind – neben den verbliebenen Ukrainern – wohl aktuell die am Besten auf zeitgemäße Kriegführung eingestellte Armee.
Aus dem Gerede auch rudimentär sachkundiger Protagonisten über Moralprobleme, Führungsprobleme, Materialprobleme der Russen ist erkennbar, dass wir im Westen nicht mehr in der Lage sind, Schein von Sein zu trennen oder das eigene Wunschdenken ad Acta zu legen, wenn die Fakten diesem widersprechen.
Die Nato hat schlicht nicht erkannt, wie ein aktueller Krieg zu führen ist und lernt nun langsam auf Kosten hunderttausender Ukrainer dazu.
Und immer noch bemüht man in alter Deutscher Manier den Russen als grundsätzlich unterlegene Kreatur, die wenn, dann nur und ausschließlich mittels Masse und Brutalität Erfolge erzielt.
Das genaue Gegenteil ist der Fall. Man muss die Russen nicht mögen, aber was sie da militärisch leisten ist schon beeindruckend. Die Russen sind – nicht zuletzt Dank der Hybris des Westens – jetzt mit dem fertig, was hier als Zukunftsprojekt gilt.
Das kommt eben dabei raus, wenn man die Verteidigung und entsprechende Beschaffung in die Hände von Lobbyisten legt.
Dann hat man Konzepte, die sich prima lesen lassen. Mehr aber auch nicht.
Ich würde im Großen und Ganzen zustimmen.
Allerdings wissen wir alle nicht wie die NATO intern die Lage beurteilt.
Es würde mich nicht verwundern, wenn da ganz andere Töne angeschlagen werden, als öffentlich kolportiert werden.
Dazu kommt, das man inzwischen im Westen nur (verhalten) Kritik üben kann, wenn man gleichzeitig versichert, das man auf Linie ist.
Weiter, Militärs denken nicht wie normale Menschen. Da kommt es teilweise zu recht eigenartige Einschätzungen. Die sind nicht dumm aber haben oft ein übersteigertes Selbstbewusstsein und neigen zu eigentlich unverantwortlichen Risikoverhalten. Solch ein Verhalten wird gefördert. Gleichzeitig werden die auf Gehorsam konditioniert und Viele nutzen wirklich nur offizielle Informationsquellen. Übermäßige Neugier ist nicht erwünscht. Auch eine kindliche Freude an großer Technik Krach, Explosionen und Zerstörungen habe ich oft erlebt. Bei Planspielen wiederum werden die Folgen (Verluste, Zerstörungen und Langzeitwirkungen) vollkommen ausgeblendet. Ich war bei einigen Veranstaltungen dabei, wo mit Atomwaffen nur so um sich geworfen wurde. Praktisch wäre das erweiterter Suizid gewesen. Ich war mal selber sowas (Reservist) und kenne das aus eigener Anschauung.
Der Realitätsgehalt der ‘Analysen’, vulgo Meinungsäusserungen der Westler nimmt zu, es ist allerdings immer noch Luft nach oben. Immer noch nicht verstanden ist das inzwischen von offizieller ukrainischer Seite bestätigte Faktum, dass Putin ursprünglich viel kleiner plante und auf einen schnellen Vernunftsanfall der Ukrainer setzte, was ja auch fast geklappt hätte, wären die Westler, namentlich Boris, nicht hineingegrätscht. Das Scheitern dieser Konzeption brachte eine lange Adaptationsphase der Russen mit sich, die sich erst dann für einen längeren Krieg aufstellten. In dieser Zeit schienen die Ukrainer im Vorteil zu sein und Erfolge zu erzielen. Eigentlich war aber klar sichtbar, dass die zu schwach aufgestellten Russen weitgehend kampflos Terrain aufgaben und es sich damit nicht um erkämpfte ukrainische Siege handelte.
Mittlerweile sind die Russen wesentlich besser aufgestellt, schon rein quantitativ, die russische Waffenindustrie produziert ein Mehrfaches der vereinigten westlichen und legt immer weiter zu, die produzierten Waffen sind den westlichen ebenbürtig, in vielen Fällen überlegen. Die Zahl der Soldaten nimmt ebenfalls laufend zu, während die Ukrainer mittlerweile Frauen in die Schützegräben schicken und immer grössere Rekrutierungsprobleme haben. Ihre Erfolge im Feld entpuppen sich regelmässig als Todesfallen, aus denen nur Wenige entkommen, während der Gegner langsam aber sicher die gewaltigen Verteidigungsanlagen knackt, die seit 2014 erbaut wurden. Neuerdings mit Hilfe von mit Nachtsichtgeräten ausgestatteten Kamikaze-Drohnen.
Und so geht die unsinnige Schlächterei weiter, wird auch die ökologische Katastrophe jeden Tag grösser, nur weil im Westen einige Grössenwahnsinnige ihren Versuch, die Ukraine ihrem Hinterhof anzugliedern nicht aufgeben wollen. Inzwischen ist auch der Vorteil bei der Propaganda dahin. Jedermann kann nun zwischen der Berichterstattung der hypermoralischen Westmedien über den Krieg in der Ukraine und denjenigen im Gaza-Streifen vergleichen und zu eignen Schlüssen gelangen.
Dir ukrainische “Fühjahrsoffensive” hat aus russischer Sicht ihre Aufgabe erfüllt: über 100.00 ukrainische Soldaten sind getötet oder endgültig kampfunfähig.
So makaber es klingt: schon lange geht es den Russen lediglich um Kampfmittel- und vor allem extensive Truppenvernichtung. Geländegewinne sind relativ und strategisch diskutabel, von daher eine strategische Disposition. Hier auf dieser Seite wissen das viele.
M.E. waren sie hierbei sehr, wenn nicht gar äußerst erfolgreich. Die Russen haben neue Kampfmittel eingeführt und nutzen sie extensiv in einer realen und realistischen Umgebung äußerst erfolgreich (Stichwort ‘loitring munition’). Der Gewinn an Kampferfahrung ist nicht zu unterschätzen. Ein Punkt, der im (vor allem bundesdeutschen) Westen zu gerne ignoriert wird, wenn es die MSM angeht. In den strategischen und taktischen Schaltzentralen der US-Nato schrillen schon seit Jahren die Alarmglocken – spätestens seit dem äußerst erfolgreichen Luftwaffeneinsatz der Russen mit minimalsten Mitteln in Syrien.
Es ist hübsch anzusehen, wie dies in den MSM im Gegensatz zu den Expertisen der NATO-Weisen kleingeredet wird.
@Egalitarismus
“Es ist hübsch anzusehen, wie dies in den MSM im Gegensatz zu den Expertisen der NATO-Weisen kleingeredet wird.”
Wie will man denn auch sonst die Kriegstüchtigkeit a´la Pistorius herstellte und die Deutschen dazu bringen den Gürtel noch enger zu schnallen?
Merz trommelt bereits, es dürfe keine Tabus mehr bei Kürzung und Rücknahmen von Sozialleistungn geben.
Baerbock prognostiziert bereits die nächste erfolgreiche Großoffensive der Ukrainer für den nächsten Sommer.
Noch irrer der CDU “Oberst” Roderich Kiesewetter, der will schon gegen die CRINK-Allianz rüsten um Krieg zu führen. (China, Russland, Iran, Nordkorea, Serbien)
https://www.n-tv.de/politik/Kiesewetter-Mental-und-materiell-auf-Krieg-einstellen-article24564470.html
“Hannover Shield”
https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/hallo_niedersachsen/Hannover-Shield-Bundeswehr-trainiert-Schutz-von-Grossstadt,hallonds84218.html
Krieg spielen kann so schön grün sein
https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/die_nordreportage/Naturparadies-Truppenuebungsplatz-Das-Schutzgebiet-am-Ostseestrand,dienordreportage2802.html
“Koffer mit rotem Knopf” Politologe Münkler fordert mehr Atomwaffen in Europa
https://www.n-tv.de/politik/Politologe-Muenkler-fordert-mehr-Atomwaffen-in-Europa-article24566310.html
Siegesmeldungen über Siegesmeldungen (anbei nur mal zwei)
Hackerangriff auf der Krim Selenskyj taucht plötzlich auf russischen TV-Kanälen auf
https://www.n-tv.de/mediathek/videos/politik/Selenskyj-taucht-ploetzlich-auf-russischen-TV-Kanaelen-auf-article24568654.html
Russland verlegt wohl weitere Luftlandedivision in die Ukraine
Britische Geheimdienste schätzen das Ausbildungsniveau des Verbandes aber als gering ein.
https://www.n-tv.de/politik/Russland-verlegt-wohl-weitere-Luftlandedivision-in-die-Ukraine-article24570143.html
Ein Irrenhaus, doch die wahren Irren sitzen Draussen.
Man sollte sich wirklich mal fragen wie bei solchen Politikern eine Umkehr zu einer friedlichen Lösung aussehen kann.
So ist es. Etwas ähnliches schrieb ich schon als die russische Seite ihre Frontüberdehnung korrigierte und das fälschlich als Erfolg der Ukrainer ausgelegt wurde.
Carl von Clausewitz „Vom Kriege“ :Im Gegensatz zu den diversen „Experten“ im Westen,haben die Russen ihn gelesen und verstanden.Ziel des Krieges ist,dem Gegner seinen Willen aufzuzwingen und die politischen Ziele zu verwirklichen.Dazu muss das Militärpotential des Gegners soweit verringert werden,dass er den eigenen politischen Zielen keinen Widerstand entgegensetzen kann.Eroberung von Territorium kann,muss aber nicht zwangsläufig Teil der eigenen Kriegsanstrengung sein.
Warum Offensiven, wenn sie gewollt sind, im Winter nicht möglich sein und immer auf den Sommer verwiesen wird ist mir rätselhaft. Dann hätte die Rote Armee im WKII wohl kaum so schnell vordringen können.
Bin aber auch kein Experte, würde mich aber trotzdem mal interessieren.
Der Antikommunismus im eigenen Kopf. Als ich nach 1945 aufgewachsen und herangewachsen bin, kann ich mich an nichts anderes erinnern, als gehört zu haben, dass uns oder mich die Amis von Hitler befreit haben. Mir scheint, dass die Deutschen sich nicht darüber bewusst sind, dass sie auf sich selbst sauer sind und sich selbst verurteilen, weil sie es nicht selbst geschafft haben, sich von Adolf Hitler und seinen Faschisten zu befreien – leider hatten die Alliierten den Deutschen nicht die Zeit gegeben und gelassen. Wie hätten die Deutschen sich selbst bewusst werden können, dass ihre faschistische Erziehung für sie selbst gefährlich ist.
Das gleiche gilt für die Ukrainer. Die werden noch nach Jahrzehnten glauben – vielleicht auch nach Jahrhunderten – der Werte-Westen hätte ihnen die Freiheit gebracht. Die ukrainisch-nationalistische Indoktrination ist die dümmste Erziehung.
@Wölli
“Das gleiche gilt für die Ukrainer.”
Das Gleiche gilt aber heute auch für uns in Deutschland.
Wir schaffen es nicht unsere Politiker davon abzubringen die Nazis in der Ukraine zu unterstützen und sich für Diplomatie und Friedenslösungen ohne Aufrüstung und Kriegsgeschrei einzusetzen.
So wie es derzeit aussieht würden nicht mal Neuwahlen daran etwas ändern.
Die jungen Leute haben keinerlei Erfahrungen mit den schlechten Zeiten kurz nach 1945 bis zum Ende der 50ziger Jahre, damals konnte man noch zerbombte Häuser und Kriegskrüppel auf den Straßen sehen.
“Der Antikommunismus im eigenen Kopf.”
Erinnert mich an ein Wahlplakat der CDU von 1953. Der Hass auf Russen wurde schon damals wie bei den Nazis systematisch geschürt.
Am liebsten wäre man schon 1945 mit den West-Alliierten in Russland einmarschiert.
https://de.wikipedia.org/wiki/Alle_Wege_des_Marxismus_f%C3%BChren_nach_Moskau!#/media/Datei:CDU_Wahlkampfplakat_-_kaspl010.JPG
Da der Westen seinen Einfluss auf die Ukraine nicht zurückfährt, die Natomitgliedschaft weiter bestehen bleibt, wäre es für die Russen objektiv besser, die Ukraine zusammenbrechen zu lassen, keinen Frieden zu schließen und eventuell sogar das 2+4 Abkommen zu kündigen. Die Ukrainer werden ihr Land an Blackrock oder an die Russen verlieren, aber Ukrainer können in zukunft auch auf diue russische Seite wechseln, politisch oder durch Umzug!
Ich gehe davon aus, dass die Nato früher oder später entweder in die Ukraine Truppen schickt die in ukrainischen Uniformen kämpfen. Die Alternative wäre die Unterstützung der Ukraine aufzugeben. Dazu ist man aber schon zu tiefst im Konflikt gefangen
@Otmar Ihl
Das sehen Sie durchaus richtig, Ich schätze das auch so ein, denn anders ergäben die Parolen “So lange wie nötig” – “Wir wollen Russland ruinieren” – “Bis 2030 muss die Bundeswehr voll einsatzbereit sein” keinen Sinn.
Auch die ganze Aufrüstung und das Geschrei von der Kriegstüchtigkeit ergäbe keinen Sinn.
Zuvor wird es aber einen radikalen Sozialabbau geben, die Vorbereitungen laufen ja bereits. Zunächst wird man die Ärmsten berauben weil man dort kaum Widerstand zu erwarten hat und weil die etwas Bessergestellten dem auch noch zujubeln. Danach wird es schrittweise aber auch diese Gruppe treffen.
@Otto0815
Das sehe ich auch so. Der Spruch,
“und hast du keinen Anzug mehr, dann meld´ dich zu der Bundeswehr”,
wird wieder Sinn bekommen, wenn die Sozialleistungen gekürzt werden.
Zur Zeit versucht die BW verstärkt in der Gamerszene zu akquirieren. Die werden dann auf echte Drohnenkriege eingestimmt. 🙂
Ich werde sei nicht müde, zu wiederholen, dass wir außerstande sind, die Lage realistisch zu beurteilen und daraus Prognosen abzuleiten. Wir können die Möglichkeiten und die Reserven beider Partein nicht beurteilen und neigen dazu, da all unser Kenntnis aus Medienberichten resultiert, denen zu glauben, deren Aussagen uns am besten “gefallen”.
Im Kenntnis dieser Tatsache, werde ich nicht das gleiche tun und meine eigenen Wünsche als Tatsache formulieren.
Eins aber ist ist evident. Vieles, was unsere “eigenen ” Medien im Verlauf des Krieges behaupteten, hat sich als falsch erwiesen. Der sichere Sieg der Ukraine wurde nicht errungen. Die Gegenoffensive, die zur Eroberung der Krim führen würde, blieb aus. Den Russen gingen weder die Raketen noch die Munition aus und sie verfügen wohl auch noch über ausreichend viele Waschmaschinen. Die Überlegenheit westlicher Militärtechnik, von der man sehr viel zu berichten wurde -ntv und WELT-TV haben sich kaum eingekriegt- wurde nun wirklich nicht belegt und die Demoralisiertung der versoffenen und schlecht geführten russischen Truppen ist, wenn sie nicht ein reines Phantasieprodukt aus journalistischen Kriegswaffenschmieden war, nicht Kriegsentscheidend gewesen.
“Die Sanktion wirken” Nun ja, nur wo?
Eigentlich fällt mir auf Anhieb nichts ein, was von den Erwartungen und Beschreibungen auf “unserer” Seite eingetroffen ist.
Das mag für die russischen Medien, also nicht die, die für das Ausland gemacht werden, genau so zutreffen. Aber die konsumiere ich nicht, weil mein Russisch nicht gut genug ist und RT hat nicht annähernd eine so große Fresse, wie die unseren.
Jedenfalls bin ich angesichts des Versagens deutscher Medien – und ich meine die Nachrichten, nicht die einheitlich antirussische Meinung – nicht geneigt irgendwas von denen zu glauben. Gibt es ein Patt? Vielleicht… ?
@Ich werde sei nicht müde, zu wiederholen, dass wir außerstande sind, die Lage realistisch zu beurteilen und daraus Prognosen abzuleiten. Wir können die Möglichkeiten und die Reserven beider Partein nicht beurteilen und neigen dazu, da all unser Kenntnis aus Medienberichten resultiert, denen zu glauben, deren Aussagen uns am besten „gefallen“.
Da stimme ich Ihnen voll zu. Wir können uns aus den Berichten über den Konflikt zwischen der Ukraine und Russland nur unser Wunschbild zusammenreimen.
Aber was unsere Politiker hier im Land anrichten können wir dennoch beurteilen.
Wir erleben die Auswirkungen ja ganz real ob bei den Energiepreisen, beim Einkaufen, bei der maroden Infrastruktur
Wer liest denn noch deutsche Presse? Amerikanische Zusammenfassungen der Kriegsereignisse, wie Simplicius the Thinker, sagen etwas grundlegend anderes, wenn auch nicht alle Prognosen sich erfüllen. Eines ist jedenfalls sicher: was die deutsche Presse schreibt geht weit an der Realität vorbei. Wir können nicht in die Köpfe der NATO-Verantwortlichen hineinschauen. Dass man die Ukrainer zwingt weiter zu machen ist perfide. Deren Regierung scheint dem Führerbunkersyndrom verfallen zu sein. Unsere Politiker??? Denen will man gar nicht mehr zuhören. Glauben sie selbst, was sie von sich geben?
Wohin soll das führen? In unser Verderben, kriegsfähig werden, gleichzeitig verarmen und vor allem bezahlen, bezahlen, bezahlen. Bei der Perspektive lohnt sich keinerlei Ehrgeiz mehr.
Kriege entstehen zuweilen. Muß ich nicht gut finden, ist aber so.
Und natürlich schmiedet man in Kriegen Allianzen die einem normalerweise nicht schmecken würden, macht sich auch die Hände schmutzig, setzt sich selbst in Sünde, aber was war Krieg je anderes als Zivilisationsbruch? Dennoch man kämpft nur solange wie die Chance besteht ein bestimmtes Ziel erreichen zu können, alles andere ist blanker Wahn. Noch vom Endsieg zu träumen, wenn man wie der Schwarze Ritter bei Monty Python ohne Arme und Beine auf dem Boden liegt ist glatter Selbstmord.
Ich kaufe zwar auch den Russen nicht einen einzigen ihrer Kriegsgründe ab, aber als die ukrainische Führung merkte, daß der Westen eben nicht mitziehen würde und nur bis zum letzten Ukrainer kämpfen läßt, da hätte man lieber retten sollen was noch zu retten war. Alles ist besser als eine bedingungslose Kapitulation.
Anders als viele halte ich die Politik Rußlands nicht für ehrlich, jene des Westens aber auch nicht. Ich gehöre also zu jenen die zwischen den Stühlen sitzen. Die Bevölkerung der Ukraine und jene die dort kämpfen werden mißbraucht, so wie man oft schon die Kurden mißbrauchte oder wie im ersten Weltkrieg die Juden oder Araber mißbraucht wurden und andere Kolonialvölker. Die Geschichte ist uralt, ich denke z.B. gerade an den Siebenjährigen Krieg in Nordamerika, der den beteiligten Indianerstämmen mal so gar nichts einbrachte.
Als Deutscher kennt man das aus der eigenen Geschichte. Ein Ende mit Schrecken ist einem Schrecken ohne Ende vorzuziehen. Es ist besser für die Ukraine die Ukraine setzt sich mit den Russen an den Verhandlungstisch als wenn westliche Staaten dies für die Ukraine tun. Denn dann wird die Ukraine wirklich faktisch aufhören zu existieren und die Ukrainer verlieren jegliche Kontrolle über ihr eigenes Schicksal.
Hat die UA nicht schon längst die Kontrolle über ihr Schicksal verloren?
Sie hängt am Tropf des Westens und ist komplett abhängig von dessen Entscheidungen.
Sie gehört schon jetzt für die Nachkriegszeit der Verwertungsmaschine BlackRock.
Sie kämpft buchstäblich im Auftrag des Westens, der sie verheizt.
Wenn man böse wollte, kann man sagen, dass die UA ein westliches Asset ist, das möglichst komplett wervertet werden soll – to the bones.
“Wenn man böse wollte, kann man sagen, dass die UA ein westliches Asset ist, das möglichst komplett wervertet werden soll – to the bones.”
So sieht es jetzt aus. Aber das ursprüngliche Ziel (im Hochmut des Westens) war ja wohl Russland zu ruinieren (laut Baerbock). Was sich nun allmählich als nicht realisierbar herausstellt. Die Ukraine war dazu lediglich ein nützliches Werkzeug. Das ursprüngliche Ziel haben die liberalen, kapitalistischen Eliten des Westens aber keineswegs aufgegeben, sie werden nach neuen Ansätzen suchen um Russland und dann China ausschlachten zu können.
Aber Sie haben recht, aktuell dürfte erst einmal die Ukraine (bzw. was davon übrigbleibt) ausgeschlachtet werden. Eine kleine Beute ist besser als keine.
Vielleicht hetzen sie ja nächstes Jahr Kasachstan auf Russland. Oder eine andere der zenatralasiatischen Exsowjetrepubliken.
“Die Ukraine verbraucht ihre recht begrenzten Vorräte an Männern, Waffen und Munition, und der Westen kann nicht liefern, was die Ukraine braucht.”
Das ist von Anfang an der Punkt gewesen. Die ukrainischen Militärs haben spätesten mit den beiden wunderbar erfolgreichen Offensiven in Cherson und Charkow und auch in der neuesten erfolglosen “Frühjahrsoffensive” sowohl Material als auch Soldaten verpulvert, als wären die Waffenarsenale des Westens und die Fähigkeit der ukrainischen Gesellschaft, Soldaten zu liefern, endlos. Alle diese taktischen Erfolge waren in der Tat strategische Niederlagen.
Es zeigt sich, dass der Behauptung der Militärs: Profis unterhalten sich über militärische Logistik, Laien über Militärtaktik zutrifft. Unsere Experten schwafeln über die taktischen Erfolge der Ukrainer und vergessen, dass es sich um Materialschlachten handelt, bei der die Hersteller beständig liefern müssen. Mit dieser Notwenigkeit hat man offenkundig nicht gerechnet, weil man die Russen für unfähig hielt. Das gilt aber viel mehr für unsere aufgeblasenen Politiker und Journalisten.
Eine militärische Binsenweisheit: wenn Du angreifst, aber keinen Meter Boden gewinnen kannst, dann hast Du astronomische Verluste. So nämlich ist die ukrainische Sommeroffensive größtenteils verlaufen. Die Russen melden stets die ukrainischen Verluste und die lagen im Schnitt bei 650 Mann pro Tag. Unbedingt glaubhaft ist das nicht, aber durchaus möglich.
Ganz besonders treffen wird es das Asow-Regiment. Alle anderen Nazirefimenter sind inzwischen bedeutungslos. Asow ist erstens die Eliteeinheit. zweitens in die NATO integriert (im Ggs. zur ukrainischen Armee) und die Russen versuchen, Asow systematisch zu dezimieren. Was unter diesen Bedingungen wohl gelingt. Da war die Überquerung des Dnjepr und die Errichtung von mehreren Brückenköpfen auf dem linken Ufer. Das ist eindeutig Asow: hohes militärisches Können, neueste NATO-Waffen, Einbindung in NATO-Strukturen. Aber die Brückenköpfe sind so klein, dass sie militärisch wirkungslos bleiben. Am Ende des Tages wird man sagen, dass Asow von den Russen in die Falle gelockt wurde.
Das nämlich ist die russische Sicht der Dinge. In der Ukraine herrscht eine Junta, die sich auf das Gewaltmonopol von Asow stützt. Ein geschwächtes Asow-Regiment würde den Zusammenbruch der Junta bedeuten.
Man kann die Vorgänge in Kiew durchaus in diesem Sinne deuten.
Schön halluziniert, Du 🤡.
phz (2000)
Moin Artur
Eine Anmerkung zu den “Brückenköpfen”.
Das rechte Ufer liegt dort deutlich höher was der ukr Artillerie einen Vorteil in der Reichweite bringt so dass die russische Artillerie zurück genommen wurde.
Schweres Gerät wird darin wohl eher nicht zugelassen.
Gruß
Schon lustig, wie aus einer wenig erfolgreichen, aber auch verhältnismäßig wenig verlustreichen Offensive sofort der baldige Sieg Russland deduziert wird. Ich kann Euch garantieren, dass sich auch ganz 2024 die Ukraine erfolgreich zu wehren weiß. Als Führer eines armen und bald bitterarmen Landes ohne Freunde und mit halbherzigen Unterstützern würde ich mir eher Sorgen machen, wie lange ich mir das Desaster noch leisten und mit einer unterbesetzten Truppe noch actio zeigen kann.
phz
“Als Führer eines armen und bald bitterarmen Landes ohne Freunde und mit halbherzigen Unterstützern würde ich mir eher Sorgen machen, wie lange ich mir das Desaster noch leisten und mit einer unterbesetzten Truppe noch actio zeigen kann.”
Gute Beschreibung der Situation in der Selensky sich befindet.
“Eine rein kartografische Betrachtung des Ukraine-Krieges vernachlässigt wichtige militärische Faktoren,…”
Wenn Karte dann nur mit Höhenrelief weil man ansonsten garnichts versteht 😉
Gruß
Als Ottonormalo, der nur im Grundwehrdienst vor 25 Jahren ein paar Waffen kennegelernt hat, wird mir bei so Dimensionen wie “zehntausende 155mm-Granaten” immer kotzübel.
Was stimmt denn im Oberstübchen dieser ganzen Kriegstreiber nicht? Eine Granate
– zerstört einige qm Umwelt auf Jahre
– hat das Potenzial, zig Menschen zu töten
– kostet Kohle und Ressourcen ohne Ende
Und hier geht es um “zehntausende”, welche in Summe aber nur einen Furz eines Kälbchens in nem Milchbetrieb mit 10.000 Kühen darstellen.
Ganz ehrlich: Wenn man sich solche Vorgänge ansieht, kann man über angebliche Probleme in allen Bereichen nur noch lachen. Hungernde Menschen, Hartzer, schlechtes Bildungssystem, Umweltschutz, Gesundheitssysteme, marode Infrastruktur usw. usf. sind offensichtlich politisch gewollt. Und zwar global abgestimmt.
und Klimakrise, -katastrophe oder wie man die angebliche Apokalypse auch immer nennen will. So lange das so weiter geht, kann es so schlimm gar nicht sein. Denn alles, was wir hier an CO2 sparen sollen, wird dort hundertfach verheizt. Heißt: so nahe ist das Ende der Welt wegen des Klimas nicht. Es geht nur um die Interessen des Kapitals. Bill Gates ist auf der Klimakonferenz. 70.000 Leute sind angeflogen……
Pattsituation!
Was sind das für Experten? Man hat nicht ein erklärtes Ziel erfüllt, militärisch eine absolute obsolete Darbietung und der Wirtschaftskrieg gegen Russland macht das 1% fett und 99% ärmer.
Vor allem wird weiterhin Milliarden an einen Staat gegeben, der nichts kann ausser Korruption.
Bis heute hat der Steuerzahler der Freunde der Ukraine, nicht einen einzigen Beleg erhalten wo die Abermilliarden gelandet sind. Das beste daran ist, nicht eine einzige ‘demokratische Institution’ fordert dessen.
Der Westen versucht mit all den hinein gepumten Milliarden ihre ‘privaten Anleger’zu befrieden und im selben Atemzug frieren sie andere vermögen ein. Wer hat überhaupt vertrauen in ein solches System?
Der ‘Krieg’ wird aufrechterhalten, um andere Ziele zu erreichen und diese Teilnehmer aus dem Westen vertreten unterschiedliche Interessen.
Hätte der Westen gleiche Interessen, dann wäre ein Friedensvertrag in der Türkei zustande gekommen.
OK jetzt fertig gelesen.
Russland steht für eine ganz andere Politik als der Westen und betrachtet die Ukraine als ein Puzzleteil in der gesamten geopolitischen Auseindersetzung.
Der Handel weltweit soll über neue Handelsrouten verlaufen, zu Land zur See und auch in der ‘Luft’ und genau hier werden einige Kapitteilnehmer gewinnen und andere verlieren und neue kommen hinzu.
Russland hat hier m. M. n. sich’ wesentlich besser aufgestellt und militärisch ist Russland nicht nur auf die Ukraine beschränkt, sondern als Riesenstaat überall aktiv. Der Gegend vom Nordpol, speziell der Bereich wo der ‘Westen’darauf zu greifen möchte, wird spannend werden.
Es ergibt sich aus dem nun offensichtlichen
Scheitern des Versuches einer Offensive der UKR
nur scheinbar ein Patt, denn wenn man nicht vernagelten Experten wie Herrn Kujat glauben darf, waren die Kräfteverhältnisse zu jedem Zeitpunkt klar auf Seiten der Russen.
Es ist also kein Patt sondern nur eine Enthüllung dieser Schwäche der UKR, so wie sie zu erwarten war.
Kennt jemand “Die Ritter der Kokosnuss” von Monty Pythons und die Szene mit dem “schwarzen Ritter”, der den “Kokosnussritter” nicht passieren lassen will und es auf einen Schwertkampf hinausläuft?
So läuft es auch mit der ukrainischen Armee.
Irgendwann, wenn man weder Arme noch Beine hat, nutzen auch keine westlichen Schwerter und Morgensterne mehr.
Dann kann der Gröfaz Selenskyi auch “einigen wir uns auf ein Unentschieden” dem siegreichen und passierend davonziehenden “Ritter der Kokosnuss” hinterher rufen. In Anbetracht der militärischen totalen Niederlage nur noch eine gewisse Komik, ähnlich wie kurz vor dem “Untergang” mit Hitlers Geisterdivisionen.
Aber die Ukraine wird ja schließlich für die Profite der US-Eliten verheizt, das weiß mittlerweile so gut wie jeder, alles andere ist nur eine peinliche Lügenpropaganda-Show, die unsere ÖR und Mainstream-Medien dazu beizutragen haben.