Israelisches Militär ist bereit zum Angriff auf den Gazastreifen

Israelische Armee bereitet sich auf Angriff vor. Bild: IDF

Mit der erwarteten Bodenoffensive, die zu einem Blutbad führen wird, verdrängt der Gaza-Krieg andere Kriege und Konflikte. Die Welt rutscht in eine gefährliche Instabilität.

Der Ukraine-Krieg ist seit dem Überfall der Hamas nicht mehr an der prominenten Stelle in den Medien. Der erneute Nahostkonflikt könnte die ganze Region in Brand setzen. Die Kämpfe im Norden Israels an der Grenze zum Libanon nehmen bereits gefährlich zu. Israel bereitet im Süden die Bodenoffensive in den Gazastreifen vor und ordnete an, dass die Bevölkerung den Norden umgehend verlassen soll, was bereits zu einer Flucht von bald einer Million Menschen in den Süden geführt hat. Auch dort wird etwa Rafah bombardiert, überdies wird Hamas auch hier Stützpunkte haben und sich zurückziehen können.

Da Israel weiterhin die Zufuhr von Wasser, Lebensmitteln, Strom, Treibstoff für die Generatoren und humanitären Gütern unterbunden hat, warnen die Vereinten Nationen vor einer humanitären Katastrophe, da die Menschen im Gaza-Streifen wie in einem großen Gefängnis eingesperrt sind. Hamas ist auch nicht interessiert daran, dass die Menschen nach Ägypten fliehen können. Hamas-Chef Ismail Haniyeh forderte die Gaza-Bewohner auf, weder in den Süden noch nach Ägypten zu gehen.

Die Palästinenser und Israelis rechnen sich gegenseitig die begangenen Gräueltaten vor und sehen sich im Recht. Wenn die israelische Armee tatsächlich Bodentruppen in den Norden des Gazastreifens schickt, muss mit einem Blutbad gerechnet werden, die militärische Operation könnte sich lange hinziehen und nachhaltig nicht nur die Ukraine, sondern auch andere Konflikte aus dem Flaschenhals der Medien, der kollektiven Aufmerksamkeitssysteme, verdrängen.

Die IDF haben nun erklärt, sich auf eine größere Bodenoffensive vorzubereiten. Es gebe eine „große Zahl offensiver Operationspläne“, geplant sei „ein gemeinsamer und koordinierter Angriff aus der Luft, dem Meer und zu Land“.

Das wird den Krieg in der Ukraine noch weiter zurückdrängen und für viele weniger wichtig erscheinen lassen. Russland dürfte die Situation ausnutzen und hat bereits Offensiven in Richtung Kupjansk, Rabotino oder Avdeevsky. Auch die ukrainischen Truppen greifen weiter an, es werden dringend Erfolge benötigt, um weiter Unterstützung zu erhalten. Mit dem feuchten Wetter werden aber die Offensiven zum Erliegen kommen.

Weitere Brennpunkte sind Serbien und Kosovo, die Region ist seit dem völkerrechtswidrigen Krieg der Nato nicht zur Ruhe gekommen, da die Nato entgegen der jetzt so offensiven Vertretung des Schutzes der territorialen Integrität den Kosovo abgespalten und ohne Referendum zum unabhängigen Staat gemacht hat. Die Türkei nutzt die Situation aus, um die Kurden aus Nordsyrien zu vertreiben und weitere Gebiete zu besetzen.

Und dann ist da auch noch der Konflikt Aserbeidschan-Armenien. Aserbeidschan hat bereits den Fokus auf den Ukraine-Krieg genutzt, um Bergkarabach zu erobern und die dortige Bevölkerung, zumeist Armenier, zu vertreiben. Zu erwarten ist, dass nun ein Angriff auf Armenien erfolgen wird, um einen Landverbindung über den Sangesur-Korridor zur Enklave Nachitschewan, aber auch zur Türkei herzustellen. Dazu wird Aserbeidschan vermutlich die armenische Region Sangesur annektieren.

US-Außenminister Blinken hat letzte Woche bereits Kongressabgeordneten berichtet, wie Politico erfahren hat, dass Aserbeidschan, das von der Türkei und Israel militärisch unterstützt wurde, wahrscheinlich „bald“ in Armenien einmarschieren wird. Präsident Aliyev hatte schon gewarnt, den Korridor mit Gewalt einzunehmen. Das Außenministerium will die Genehmigung zur Ausfuhr von Waffen nach Aserbeidschan beenden und das Land zur Rechenschaft ziehen. Armenien hat sich unter Ministerpräsident Nikol Pashinyan von Russland, das Friedenstruppen stationiert hat, in Richtung Nato abgewandt, einige US-Soldaten führten Übungen mit armenischen Truppen durch. Weder Russland noch die USA bzw. die Nato kamen Armenien zu Hilfe, als Aserbeidschan Bergkarabach einnahm. Damit dürfte Aliyev auch beim Einmarsch in Armenien rechnen.

Bild: MSF.org

Gaza Metro, die unterirdische Stadt, könnte zur Falle für das israelische Militär werden

Israels Regierung hat nicht gesagt, welches Ziele sie mit der Offensive genauer erreichen will, nur allgemein, dass Hamas ausgerottet werden soll, was immer das heißen und wie immer man dies machen will. Das wird Zigtausenden von palästinensischen Zivilisten das Leben kosten, auch wenn manche Hamas-Militanten darunter sein werden.  Man geht von 20.000-30.000 bewaffneten Hamas-Männern aus. Soll zuerst der Norden des Gazastreifens zerstört und „gesäubert“ werden, um dann die Bevölkerung aus dem Süden in den Norden zu vertreiben, um dort dasselbe vorzunehmen? Wie viele Geiseln die Hamas verschleppt haben, ist zumindest offiziell nicht bekannt. Mittlerweile geht man von bis zu 200 Menschen aus.

Natürlich wird sich die Hamas nach der letzten Bodeninvasion im Rahmen der Operation Protective Edge 2014  und vor dem Überfall auf den Stadtkampf vorbereitet haben. Damals wurden einige Tunnels unter dem Gazastreifen, teils auch unter Schulen oder Krankenhäusern, zerstört, weitere im Rahmen der Operation Guardian of the Wall 2021. Aber Hamas hatte nun auch wieder Zeit, das Labyrinth an Tunnels zu reparieren und weiter auszubauen. Die Tunnels, die mehrere hundert Kilometer lang sein sollen, sollen mitunter in einer Tiefe von 30-40 Metern und mehr verlaufen und damit vielleicht sicher vor den amerikanischen bunkerbrechenden Bomben sein. Panzer nützen hier sowieso nichts. Die Hamas-Kämpfer kennen sich in dem Labyrinth mit Kommandozentralen, Mannschaftsräumen und Waffen- sowie Vorratslagern aus, die israelischen Soldaten müssen überall mit Überraschungen rechnen. Auch die Vietcong hatten eine solche unterirdische Stadt im Vietnam-Krieg gebaut, dabei waren manche Tunnels so schmal, dass zwar die Vietcong sich durchzwängen konnten, aber nicht die größeren amerikanischen Soldaten. Gut möglich, dass die israelischen Soldaten mit ihrer Kampfausrüstung hier auch Schwierigkeiten haben könnten..

Man geht davon aus, dass es sich um eine ausgedehnte unterirdische Stadt handelt, auch Gaza Metro genannt, wo sich die Hamas-Kämpfer zurückziehen und aus dem Hinterhalt angreifen können. Mittlerweile verfügen Hamas auch über Drohnen und Antipanzerwaffen, und sie können wahrscheinlich auf Selbstmordattentäter zurückgreifen. Wenn man noch vor Augen hat, wie lange die Russen brauchten, um die unterirdischen Anlagen von Azovstal zu „säubern“, auch wenn diese mehrere Stockwerke unter die Erde reichten und Atombomben standhalten sollten, wird sich vorstellen können, was sich im Gazastreifen abspielen wird.

Viele konnten nicht auf die Schnelle ihre Häuser verlassen, manche riskieren auch, da zu bleiben und bombardiert und getötet zu werden. Wir haben das ebenso wie Gräueltaten bereits im Ukrainekrieg gesehen, wo Russland deswegen vom Westen bezichtigt wird, Kriegsverbrechen begangen zu haben, während man jetzt höchstens Israel mahnt, Zivilisten zu verschonen, aber es zulässt, dass bereits Kriegsverbrechen mit der Bombardierung des Gazastreifens, wodurch bereits zahlreiche Zivilisten, darunter viele Kinder, getötet und Tausende verletzt wurden, der Vertreibung und dem Kappen von Strom, Trinkwasser, Lebensmittel und Treibstoff begangen wurden. Weil Treibstoff fehlt, können die Entsalzungsanlagen nicht mehr betrieben werden, fällt der Strom aus und können auch bald Krankenhäuser nicht mehr arbeiten, die nach Angaben von Ärzte ohne Grenzen auch schon bombardiert wurden.

Zwei der Krankenhäuser im Norden, darunter das von MSF betriebene, weigern sich, dem israelischen Ultimatum zu folgen und die Patienten in den Süden zu schaffen, wo es keine Möglichkeiten der Betreuung gibt. Es müsse erst ein Evakuierungsplan vorliegen. Insgesamt gibt es in dem Gebiet, das für den Angriff geräumt werden soll, 6 Krankenhäuser und 25 medizinische Einrichtungen.

Ähnliche Beiträge:

60 Kommentare

    1. Wenn es in Nahost zum Showdown kommt und damit einer Auseinandersetzung auf relativer Augenhöhe, dann werden viele Israelis begreifen, dass eine Herren-Knecht-Politik nicht das Passende für ihren Staat war.
      Dabei wäre die jüdische Religion in der Interpretation des Ketzers aus Nazareth (Gott als guter Hirte und nicht als Herr und somit im besten Sinne des Wortes anarchistisch, sowie dessen Forderung, die Maßstäbe des Reiches Gottes und damit radikale Liebe und Solidarität hier auf dieser Welt zu verwirklichen) prädestiniert dafür, als Richtschnur zu gelten.
      Aber viel zu viele Menschen interpretieren Religion als Herrschafts-Instrument und nicht als ein emanzipierendes, obwohl nur dies wirklich frei machen würde.
      Dabei ist es völlig egal, ob es einen Gott gibt. Aber jeder Anständige erschafft nur einen solch guten Gott nach seinem Ebenbild, welches sich von egoistischen Zwangsallüren befreit hat.

  1. Erinnert sich noch jemand an die
    ” Mutter aller Bomben ” ?
    Die Amerikaner warfen die MOB in Afghanistan auf die Tunnelgänge der Taliban um eine militärische Wende einzuleiten.
    Das war so wirkungsvoll, dass die Amerikaner Afghanistan später fluchtartig verlassen mussten und ihre europäischen Schergen deppert hinterher stolperten.

  2. Die Israel-Fans jammern ja immer, ihr Lieblingsland sei der “Jude unter den Staaten”.
    Ist ja nicht ganz falsch:
    Israel ist der Harvey Weinstein unter den Staaten…

  3. »No news is good news«, deshalb bin ich froh, wenn möglichst wenige Nachrichten über Israel in den Medien erscheinen, umso erschreckender sind die Meldungen über Israel der letzten Tage.

    Israels Politik ist seit vielen Jahren nicht nur kriminell, bei nüchterner Betrachtung ist sie auch selbstmörderisch, denn auf Dauer kann Israel nur überleben, wenn es Frieden mit seinen Nachbarn schafft.

    Leute wie Baerbock oder von der Leyen tun Israel keinen Gefallen indem sie sich so einseitig auf die Seite Israels stellen, die einzig vernünftige Politik im Interesse Israels wäre jetzt, Israel aufzufordern, seine Politik gegenüber den Palästinensern zu ändern.

  4. Was wollen sie damit erreichen, einen Holocaust? Damit dürften sich die Juden endgültig entzaubert haben, denn gerade sie müssten eine friedliche Lösung anstreben, um besser als die anderen zu sein. Sie wissen, was ein Genozid ist, sie sollten daher auf gar keinen Fall selbst für einen verantwortlich sein.
    Aber wenn man die Bibel aufmerksam liest, dann war es nicht ihr erster.

  5. Militärische Eskalation ist gerade groß in Mode. Das „Ende der Geschichte“ weicht der Wiederholung der Geschichte. Die Aufklärung ist gescheitert. Das Völkerrecht ist gescheitert. Die Globalisierung des Neoliberalismus ist gescheitert. Nationen, Ethnien und Religionen diktieren wieder das Weltgeschehen. Alte Feindschaften flammen wieder auf. Wir fallen zurück in die Barbarei. Frieden scheint die Menschheit zu überfordern.

    1. Treffend formuliert. Die westliche Wertegemeinschaft zeigt ihre moralische Überlegenheit. Demokratie und so…….peinlich. Tief in mir kommt eine Art Endzeitstimmung auf. Der Beginn des nächsten Weltkrieges?

    2. Kurz gesagt, die Menschheit ist gescheitert. Ich verweise auf den von mir bereits zitierten R.G. Binding, der schon vor über hundert Jahren angesichts seiner Erlebnisse und Erfahrungen im WW I in sein Tagebuch schrieb: Diese Menschheit hat keine Zukunft, sie verdient aber auch keine Zukunft.
      Leider bleiben die zukunftsfähigen eine Minderheit, immer und überall.
      Die meisten Menschen sind ohnehin völlig asozial, bereits die simpelste elementarste Übung sozialer Interaktion, jemanden der mir nichts tut und der mich in Ruhe lässt, den lasse ich in Ruhe und tue ihm nichts, überfordert sie völlig.

      1. Das ist zweifelsohne so.
        Aber dennoch wird sich jeder aufrechte und anständige Mensch mit aller Kraft für eine Änderung dieser Verhältnisse einsetzen und sich für seinen Mitmenschen den Arsch aufreißen jenseits jedes ökonomische Kalkül.
        Und sollte einmal eine kritische Masse einer solchen Kultur nicht erst auf dem dritten Blick für den 08/15-Mitbürger ins Auge stechen, wird die für Alle bereichernde Komponente auch verstanden werden und die wesentlichste Kulturrevolution der Menschheit bestimmend gestalten.
        Dann wird man auch verstehen, was Anarchie wirklich heißt: Ein Ordungsrahmen, welcher nicht hierarchisch Herrschaft und Privilegien verteilt, sondern das Wohl des Mitmenschen als integralen Bestandteil des eigenen Wohlseins versteht.

  6. Israel wird erst in den Gaza-Streifen einmarschieren,wenn mindestens alle Bauten zerstört sind,die den Hamas-Kämpfern Deckung bieten könnten.Bis dahin wird alles im Gaza-Streifen bombardiert,was zerstört werden kann…das Ziel ist ,das Gebiet Menschenleer zu machen.
    Der US Außenminister Blinken zieht durch den Nahen Osten und versucht mit viel Druck und Drohungen,die Palästinenser in der Wüste Sinai in einem gigantischen Lager unterzubringen, finanziert von Katar.Und plötzlich muss dieser Psychopath feststellen,dass die Araber nicht mehr dem Herrenmenschen gehorchen….Gut Al Kaidas Luftwaffe bombardiert die syrischen Flughäfen Aleppo und Damaskus,damit der iranische Aussenminster dort nicht zu Gesprächen hinfliegen kann…Unterdessen musste die Zentralbank Israels alleine an einem Tag 15% ihrer Reserven opfern,um den Schekel vor dem Absturz ins Bodenlose zu bewahren…
    Die Frage wird sein:Kann der Westen nach dem Krieg in der Ukraine gegen Russland auch noch den Krieg ihres Pitbulls Israel gegen die Araber finanzieren?

    1. Die Frage wird sein:Kann der Westen nach dem Krieg in der Ukraine gegen Russland auch noch den Krieg ihres Pitbulls Israel gegen die Araber finanzieren?

      Klar kann der Westen das. Geld wird in Billionen $ Nullkommanichts im Computer erschaffen, das passiert am Ende jedes Government Shutdown.

      Das Problem ist viel mehr, dass dem Westen die realwirtschaftliche Möglichkeit fehlt, massenhaft Waffen zu produzieren. Schon im Jemenkrieg gab es Perioden, in dem die Amerikaner und Britten mit der Lieferung von Bomben für die Saudis nicht mehr hinterher kamen.

      In der Ukraine geht man inzwischen auch auf dem Zahnfleisch, darum ist man dort auf 105mm Geschütze ausgewichen und nun bei 85mm Geschützen gelandet. Die wunderbaren 155mm nützen ja nichts, wenn man keine Munition mehr hat. Mitten in der lange verschobenen Ukraine Offensive musste man auf Clustergranaten umstellen, weil man die normale Munition nicht mehr hatte.

      Vor diesem Problem wird auch Israel in absehbarer Zeit stehen.

    2. Die Exodus-Tradition und damit der eigentlich wesentlichste Teil jüdischer Kultur kennt kein Herrenmenschen-Gehabe.
      Die Befreiung aus ägyptischer Knechtschaft ist gerade kein Freibrief dafür, sich selbst wieder als Herr aufzuführen, sondern sich um Koexistenz und Kooperation ohne Privilegiensucht zu bemühen. Das ist das Kernelement des Begriffs “auserwähltes Volk”.

      1. Und warum schert es die israelisch Führung und wesentliche Teile der israelischen Gesellschaft nicht,was die jüdische Kultur ausmacht?Eine Gesellschaft,die andere Menschen nichtjüdischen Glaubens als minderwertig ansehen,fanatische Siedler,die regelmäßig Pogrome gegen palästinensische Dörfer veranstalten,junge Wehrpflichtige,die einen Wettbewerb untereinander veranstalten,wer am schnellsten palästinensische Kinder mit Kopfschuss hinrichtet,wenn diese sich weniger als 100m einer Straßensperre nähern…Juden,die christliche Pilger in Jerusalem anspucken und schlagen…Der antiarabische Rassismus ist tief in der israelischen Gesellschaft verwurzelt…

        1. Götzendienst bzw. der Tanz um das goldene Kalb heißt es schon in der Überlieferung.
          Warum irrte das israelische Volk so lange in der Wüste umher?
          Weil es kulturell noch nicht reif für das Gelobte Land war. Erst nach dem Tod Moses machte man sich ans “Erobern”.
          Wer kennt denn überhaupt diesen Wesenskern?
          Er steht nicht in klugen Büchern, aber wer sich genügend lange für seine Mitmenschen den Arsch aufgerissen hat, bleibt er nicht verborgen.
          Wenn Juden im Herrenrasse-Modus agieren müssen, dann bestätigen sie damit indirekt das abstruse Weltbild eines Adolf H.
          Wer sich in einer solchen ideologischen Blutsbrüderschaft wohl fühlt, sollte den Begriff Holocaust gefälligst meiden, denn er verhöhnt deren Opfer.

      2. Können Sie nicht einmal versuchen das dem Herrn Nitanjahu und den
        Ultra Othodoxen Juden zu vemitteln? Auch viele Juden in den USA könnten
        einmal Nachhilfe in ihrer Geschichte gebrauchen.

        1. Ein Herr Netanjahu und orthodoxe Juden sind nicht dort, wo ich agiere: bei der Hilfe für andere Menschen.
          Aber es ist nur eine Frage der Zeit und der Umstände, bis sich auch dieses Pack damit auseinander setzen muss…

  7. Die Bombardements treffen auch viele Unschuldige, aber wenn die Trinkwasserversorgung abgestellt bleibt, wird dies viel mehr Opfer fordern. Nur sterben diese Leute still und die Sensationspresse wird sie lange nicht bemerken.

    Bleibt festzuhalten, die Deutschen sind mal wieder bei diesen Kriegsverbrechen dabei. Sie liefern Waffen. So versteht die deutsche Regierung Solidarität.

    Und die Blutbad-Propaganda läuft auf Hochtouren. 40 geköpfte Babies gehen angeblich auf das Konto von Hamas. Bislang ohne eine Bestätigung. Joe Biden kann wohl zu recht als Fake-News-Präsident bezeichnet werden. Reicht es nicht, sich an die bestätigten Untaten zu halten?

    1. Auge um Auge würde Mäßigung bedeuten.
      Gerade das praktiziert Israel nicht.
      Wäre die israelische Armee auch nur in Ansätzen moralisch, würde ein wesentlicher Teil der Siedler in den Gefängnissen einsitzen.
      Es ist nur eine Frage der Zeit und der Umstände, bis auch im Westen einem wesentlichen Teil der Bevölkerung dieses Licht aufgeht. Dabei gibt es die Ringparabel von Lessing schon ein paar Jahre und emanzipative und humanistische Bestrebungen schon viel länger…

  8. Der Terrorakt der Hamas wird mit einem Vernichtungskrieg beantwortet. Das erinnert an den 11. September 2001. Die Zahl der Terroropfer lag damals im 4-stelligen Bereich. Im War on Terror war es dann eine Zahl im 7-stelligen Bereich. Die USA und Israel vergelten immer unverhältnismässig – damit jedem klar ist, wie demokratisch vorbildliche und moralisch hochwertige Rache geht. Und damit die Rekrutierung weiterer Terroristen garantiert zum Selbstläufer wird.

  9. Ach da gehen meine Steuergelder hin, in den Bau von Tunneln. Während oberirdisch über das Leid der Gazabewohner gejammert wird. 220 Millionen aus Deutschland allein im letzten Jahr. Findet Herr Rötzer normal. Hamaskritik? Undenkbar. Nein, wegen dieser Tunnels soll Israel draußen bleiben. Warum? Auch 2014 war es möglich, diese auszuschalten. Warum jetzt nicht?

    Das Politische ist derzeit interessant. Josip Borrell war in China, ausnahmsweise nicht, um zu streiten. Er beklagt, dass es keine Fortschritte bei der Zweistaatenlösung gibt. Die will China auch. Russland auch und die USA ebenfalls. Das heißt, dass der Gazastreifen auf fast 100 Prozent Zustimmung rechnen kann, wenn er als Staat die Mitgliedschaft in der UNO beantragt.

    Und warum passiert das nicht? Ein Gerücht will wissen, dass Israel schuld sei, wie immer. Falsch. Gaza muss ganz bestimmt nicht den Netanjahu fragen, wenn es diesen Antrag stellt. Aber warum passiert das nicht? Antwort: die Hamas verhindert das. Sie will, dass der Terror weiter geht. Dass Gaza rechtlich gesehen ein Flüchtlingslager bleibt, in dem niemand für irgend etwas verantwortlich ist. Als Staat nämlich würden sie von der
    UNO verurteilt, wenn sie Raketen nach Israel abschießen. Die Hamas blockiert jeden brauchbaren Ansatz. Kritik hat sie nicht zu fürchten. Am wenigsten von Herrn Rötzer.

    Israel wird von rechten Holzköpfen regiert und es ist fraglich, wo diese auch mit Ja stimmen werden. Wenn sie halbwegs bei Trost sind, dann ja.

    Sowohl Gaza als auch Westjordan haben keine Verfassung, kein Rechtssystem und keine Justiz. Kein staatliches oder privates Unternehmen kann unter diesen Umständen erfolgreich arbeiten. Es sind Zonen des Nichtwirtschaftens, was natürlich heißt, dass die Bevölkerung verarmt. Dann jammern sie wieder und Schuld ist natürlich Israel. Israel soll also riesige Summen aufbringen, um die Jammerpalis über Wasser zu halten, ohne das Geringste davon zu haben. Hier kommen nun diese Siedler ins Spiel: die können wirtschaften, nach israelischem Recht. Sie bringen Konjunktur und Arbeit in dieses Brachland. Aber auch da muss man natürlich jammern.

    Dann kommen sie wieder mit dem Völkerrecht. Ja, aber was wäre denn die Alternative?

    Können wir mal beginnen, ernsthaft über das zu diskutieren, was da unten los ist? Bislang war das ja offenbar nicht möglich.

    1. Ein B.Netanyahu hat 2019 auf einem Kongress seiner Partei gesagt,dass die Finanzierung der Hamas durch Israel ein gutes Geschäft für Israel sei…damit werde die Palästinensische Gesellschaft gespalten und ein palästinensischer Staat unmöglich…
      Ihre Aussage,dass es in den besetzten Gebieten kein Rechtssystem gibt,ist falsch.Es gibt dort das Besatzungsrecht.Bestehend aus einem Mix aus osmanischen,britischen Besatzungs- und besonderen israelischen Besatzungsgesetzen.Das israelische Justizsystem besteht aus Gesetzen für israelische Juden.Für die arabischen Bürger des Landes gibt es wieder abweichende Regeln.Dann wieder ein besonderes Recht für die arabischen Bewohner Ostjerusalems.Und ein weiters Rechtssystem für die besetzten Gebiete in der Westbank.Für den Gaza-Streifen gibt es keinerlei Rechtsystem.Da entscheidet die Waffe,was die Israelis als Recht verstehen.Ebenfalls für die drusischen Gemeinden auf den Golanhöhen.Die dortigen Bewohner gelten nach israelischem Recht als nichtexistent.Interne Probleme werden dort nach deren Regeln geklärt.Probleme mit dem Besatzerstaat werden vom Militär „gelöst“…
      Eine wirtschaftliche Entwicklung im Westjordanland wird systematisch vom Militär blockiert.Hunderte Kontrollposten verhindern den Verkehr von Waren und Personen.Die totale Willkür der Besatzersoldaten kommt noch hinzu.Selbst ein Passierschein,ausgestellt von den Besatzern,garantiert noch nicht,dass Waren und Personen die entsprechenden Kontrollstellen passieren können.Da reicht es,dass ein 19jähriger Wehrpflichtiger schlechte Laune hat,um den Passierschein ungültig zu machen….Das alles könnten sie wissen,wenn sie ihre Zeit nicht mit Propaganda und Hetze verplempern würden…

    2. Armes Israel, es will ja immer nur “das Gute”, seine Siedler sind fleißig und auf”recht”, im Gegensatz zu den “Palis”, die faul, aggressiv und undankbar sind. Warum akzeptieren diese einfach nicht, als Menschen zweiter Klasse behandelt zu werden, was immer noch viel ist, und dass ihre wirtschaftliche und staatliche Entwicklung immer weiter stranguliert wird? Sie könnens ja eh nicht, weil sie den “falschen Gott” anbeten. Das alles natürlich nur zum gottgefälligen Wohle der SiedlerInnen aus dem Lande der Auserwählten…
      Ich verurteile im übrigen den Terror der Hamas scharf, der aber auch den “rechten Holzköpfen” in Tel Aviv nur zu pass kommt. Mit Feindbild hat der Tag Struktur.
      Und was ihre – und meine – Steuergelder angeht: die finanzieren auch ein bis ins Mark korruptes, und faschistoides Regime ca. 2000 km weiter ostwärts von uns…

    3. Man muss einfach mal grundsätzlich daran erinnern, dass der moderne Staat Israel im arabisch-islamischen Raum ein Fremdkörper ist, der von Anfang an von der arabischen Bevölkerung als solcher angefeindet wurde. Natürlich sind die Gebietsansprüche der Juden mit ihrer Geschichte verständlich. Es ist auch verständlich, dass der Westen im ölreichen Nahen Osten einen zuverlässigen Verbündeten mit allen Mitteln unterstützen will. Doch Fremdkörper bleibt Fremdkörper, auch wenn Juden, Muslime und Christen denselben Gott anbeten. Jede dieser drei Religionen beansprucht bekanntlich Exklusivität. Wenn ein Fremdkörper mit dieser militärischen Potenz auch noch Gebiete völkerrechtswidrig besetzt und Siedlungsprojekte forciert und eine systematische Apartheidspolitik gegen die Palästinenser betreibt, wird aus dem Fremdkörper irgendwann einmal ein gehasster Fremdkörper. Und Hass führt zu Terror und Terror führt zu Krieg und Krieg führt zu Hass und Hass führt zu Terror und Terror führt zu Krieg usw.
      Kurz: Es gibt im Nahen Osten keine Lösung. Es gibt nur ewige gegenseitige Vernichtungsversuche.
      Dieselbe Scheiße könnte sich übrigens auch zwischen der Ukraine und Russland abspielen, wenn der Westen am NATO-Stützpunkt Krim/Sewastopol festhält.

  10. Inzwischen gibt es Meldungen,dass die israelische Armee den Bodenangriff auf Gaza wegen „drohendem Regen“erst mal abgesagt hat….Wahrscheinlicher ist,dass die Waffen -Munitions-und Ausrüstungsdepots leer sind.Da wurde ziemlich viel Zeugs in den letzten 19 Monaten via USA in die Ukraine geliefert.Sicherlich nicht kostenlos….Auch müssen die 1500 israelischen Militärs,die in der Ukraine den Banderafaschisten geholfen haben,die russischen“Untermenschen“auszurotten,ihre „Erfahrungen“ an ihre Kumpane weitergeben…

  11. Mal allgemein
    und über den Tag hinaus:

    Die Frage nach der grundsätzlichen Friedenswilligkeit, Friedensfähigkeit und Kompromissbereitschaft der palästinensisch-arabischen Seite wird hier immer ausgeblendet.
    Warum eigentlich?

    Ohne arabische Kompromiss- und Friedenswilligkeit ist Frieden auch unmöglich.

    Es ist doch klar, dass Israel – obwohl in unglücklichen und auch unerfreulichen Umständen entstanden – heute als Staat eine Realität ist, die unmöglich rückgängig gemacht werden könnte, ohne gewaltiges neues Unrecht zu schaffen.

    Es verbietet sich aber aus ethischen Gründen, neues Unrecht an neuen Menschen zu schaffen, um früheres Unrecht an früheren Menschen zu sühnen.
    Diesen Satz sollten sich einige mehrmals durchlesen!

    Es verbietet sich aber aus ethischen Gründen, neues Unrecht an neuen Menschen zu schaffen, um früheres Unrecht an früheren Menschen zu sühnen.

    Wie sieht es also mit der Kompromiss- und Friedenswilligkeit der palästinensisch-arabischen Seite aus?
    Allein schon das Setzen auf die demographische Waffe, d.h. die skrupellose “Produktion” von Kindern aus politischem Kalkül beweist doch leider speziell im Gazastreifen die fehlende Bereitschaft zum Kompromiss und zum Frieden. Anderes kommt noch hinzu.

    Wer keinen Frieden will, der wird Krieg bekommen.
    Ich schreibe diesen Satz keineswegs als Wunsch, sondern als sachliche Feststellung. Etwa so, wie man sagt, dass ein Glas überläuft, wenn man zuviel Flüssigkeit einfüllt.

    Beschämend ist natürlich der Umstand, dass mit großer Wahrscheinlichkeit deutsche und europäische Unterstützungsgelder für den Gazastreifen von der Hamas auch (nicht nur, aber auch) zum Erwerb von Waffen verwendet wurden.

    Man sollte den Gazastreifen unter zeitweilige UN-Verwaltung stellen, dort starke und “robuste” Friedenstruppen stationieren sowie die Hamas verbieten, vertreiben und ggf. verhaften. Wenn sich die Lage dann dort mit den Jahren beruhigt hätte, sollte dieses kleine und allein nicht lebensfähige Gebiet völkerrechtlich an Ägypten angeschlossen werden.

    Die Vorstellung, dass je ein palästinensischer Staat mit dem Teilgebiet “Gazastreifen” entstehen könnte, ist doch völlig unrealistisch!
    Wer aber mit unrealistischen Annahmen und Forderungen Politik betreibt, der wird nichts Beständiges erreichen und das gegenwärtige Elend nur verlängern.
    Oder er will es verlängern … mit Hintergedanken.

    1. Warum nur ein palästinensischer Staat im Gaza-Streifen?Warum nicht ein Staat aus allen von Israel 1967 besetzten Gebieten?Warum klammern sie das Westjordanland aus?Haben die dortigen Menschen keine Rechte?Und wenn Israel keinen palästinensischen Staat will,warum keinen binationalen Staat?
      Es gibt nur drei Möglichkeiten:2-Staatenlösung,Binationaler Staat oder Völkermord!Die Israelis haben diese Territorien erobert,um ihr“Grossisrael“ zu schaffen.Jetzt haben sie diese mit den Menschen darin…da sie die absolute Macht haben,liegt es an ihnen,zu entscheiden,was sie weiter tun wollen!
      Der israelische Plan,die Menschen in den besetzten Gebieten mit Terror und Schikanen zu überziehen,ihnen eine normale Entwicklung unmöglich zu machen,um sie zum Verlassen ihrer Heimat zu zwingen,ist nicht aufgegangen.Wird Zeit,dass das die Zionisten und ihre Handlanger erkennen.
      Der Gaza-Streifen war nie ägyptisches Territorium.Auch von 1948 bis 1967 nicht.Er wurde nur von Ägypten provisorisch verwaltet.Und mit der Besetzung von 1967 hat Israel die volle Verantwortung für dieses Gebiet und die dortigen Bewohner übernommen.Was also hat Ägypten damit zu tun?

      1. @ Ronald

        1. “Warum klammern sie das Westjordanland aus?”

        Ich habe es jetzt nicht bewusst ausgeklammert, sondern lediglich nicht erwähnt. Die Westbank sollte völkerrechtlich an Jordanien fallen, und zwar zu großen Teilen. Ein erheblicher Teil der jüdischen Siedlungen müsste also aufgelöst werden. Im Gazastreifen hat Israel ja auch schon mal Siedlungen aufgelöst.
        Das Prinzip “Land gegen Frieden” könnte angesichts der gemäßigten und vernünftigen Haltung Jordaniens funktionieren.

        Ziel muss ein stabiler Zustand mit geordneten politischen, rechtlichen und auch wirtschaftlichen Verhältnissen sein. Die Provisorien müssen enden! Die Westbank allein wäre als dicht besiedelter Zwergstaat wierschaftlich nicht wirklich lebensfähig.

        2. Es spielt überhaupt keine Rolle, ob Gaza früher ägyptisch war oder nicht. Es geht darum, PRAKTIKABLE Lösungen zu finden. Das Verharren in dogmatischen Positionen ist nicht hilfreich.

        3. Ein “binationaler Staat” ist völlig ausgeschlossen. Absolut unmöglich.
        Wer das will, der ist entweder wirklichkeitsfremd oder möchte die mittelfristige Übernahme Israels die arabische Seite – entweder durch Bürgerkrieg oder durch durch Geburtenüberschuss.

        4. Eine verantwortungsbewusste Politik würde Ägypten und Jordanien in Verhandlungen – und vielleicht auch mit einem bisschen politischen Druck und mit Finanzhilfen – dazu bringen, diese Gebiete zu übernehmen und verantwortungsbewusst zu verwalten.

        Sie schreiben:
        “Es gibt nur drei Möglichkeiten:
        2-Staatenlösung,
        Binationaler Staat oder
        Völkermord!”

        * 2-Staatenlösung geht nicht (zu klein), daher 3-Staatenlösung: Israel, Ägypten und Jordanien

        * binationaler Staat geht nicht

        * Völkermord verbietet sich sowieso

        Diese Lösung ist gewiss nicht ideal, aber ideal gibt´s sowieso nicht.
        Dafür ist sie nicht zu unrealistisch, als dass man darauf zielen könnte.

        1. Völkermord verbietet sich sowieso

          Wie definiert ein Wolfgang Wirth den Begriff?
          War ein Ereignis das als an-Nakba bekannt ist oder das aktuelle Ereignis im Nahen Osten, nicht als solches zu werten?

          Völkerstrafgesetzbuch § 6:

          (1) Wer in der Absicht, eine nationale, rassische, religiöse oder ethnische Gruppe als solche ganz oder teilweise zu zerstören,
          1. ein Mitglied der Gruppe tötet,
          2. einem Mitglied der Gruppe schwere körperliche oder seelische Schäden, insbesondere der in § 226 des Strafgesetzbuches bezeichneten Art, zufügt,
          3. die Gruppe unter Lebensbedingungen stellt, die geeignet sind, ihre körperliche Zerstörung ganz oder teilweise herbeizuführen,
          4. Maßregeln verhängt, die Geburten innerhalb der Gruppe verhindern sollen,
          5. ein Kind der Gruppe gewaltsam in eine andere Gruppe überführt,

          wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe bestraft.

          (2) In minder schweren Fällen des Absatzes 1 Nr. 2 bis 5 ist die Strafe Freiheitsstrafe nicht unter fünf Jahren.

          1. @ var

            Es geht um das Heute!
            Was hat Ihre Frage mit der Gegenwart zu tun?
            Wollen Sie ein aktuelles Problem lösen oder wollen Sie Schuld gegen Schuld aufrechnen?

            1. Was hat Ihre Frage mit der Gegenwart zu tun?

              Wohl an Dir vorbeigegangen: Von der Aussenwelt abgeschottet, nach dem VStGB § 6 Abs. 3 ein Völkermord.

              Bezüglich dem anderen Beitrag, den ich noch beantworten werde. Ich bleibe bei dem Du wie es seit Anfang an im Internet üblich ist und dies gibt es schon länger als das fälschlich angenomme WWW. Mal nach Netiquette suchen. Wenn ich jemand size mache ich das aus Respekt, wenn ich diesen nicht kenne oder um eine Distanz herzustellen, bei jemand der sich daneben benimmt. Im Netz handhabe ich das wie üblich, das kann jemand passen oder nicht.

              1. @ var

                “Bezüglich dem anderen Beitrag, den ich noch beantworten werde. Ich bleibe bei dem Du wie es seit Anfang an im Internet üblich ist und dies gibt es schon länger als das fälschlich angenomme WWW. Mal nach Netiquette suchen. Wenn ich jemand size mache ich das aus Respekt, wenn ich diesen nicht kenne oder um eine Distanz herzustellen, bei jemand der sich daneben benimmt. Im Netz handhabe ich das wie üblich, das kann jemand passen oder nicht.”

                Folge:
                Dann werde ich den Austausch mit Ihnen beenden müssen.

    2. “Allein schon das Setzen auf die demographische Waffe, d.h. die skrupellose „Produktion“ von Kindern aus politischem Kalkül beweist doch leider speziell im Gazastreifen die fehlende Bereitschaft zum Kompromiss und zum Frieden.”

      Bekanntlich sind die orthodoxen Juden auch sehr kinderreich. Und gieren nach neuen Siedlungen. Ist das unpolitisch?

      1. @ Guido Biland

        Ja, ich weiß. Das ist auch nicht gut, entspringt aber der Panik, im demographischen Wettkampf zu unterliegen. Wäre Frieden, so wären auch die Geburtenraten der Ultraorthodoxen vermutlich niedriger.

        Genaueres zu meiner Position finden nahebei in der Antwort an @ Ronald.

    3. Die Israelis müssen sich langsam mal entscheiden. Denn erst haben sie eine Zwei-Staaten-Lösung durch das System von Mauern, Kontrollpunkten, Siedlerbesetzungen und “Brunnenvergiftungen” (d.h. Absperrung von Wasser für Araber durch die israelische Armee) gegen das sich das frühere System der Deutschen Mauer und Sperrgebiete in der DDR wie Spielzeug anmutet, unmöglich gemacht. Und auch die Deutsche Mauer hat ja bekanntlich nicht ewig gehalten sondern war “über Nacht” weg.

      Wenn also der immerhin schon 1987 in Tunis von Yassir Arafat ausgerufene “Staat Palästina” keine Chance hat dann muß eine “Ein-Staaten-Lösung” her das heißt alle Palästinser und Israelis leben gemeinsam in einem Staat in dem Palästineser und Israelis gleichermaßen die gleichen Rechte und Pflichten haben. Nur möchten das die Isralis seit jahrzehnten auch nicht sie sehen Israel als jüdischen Staat. Und daraus resultieren die Widersprüche zwischen Palästinern und Israelis und auch die Unterstützung der Terrororganisation HAMAS die sich als “Widerstandsorganisation” inszeniert und die PLO dabei zur Seite gedrängt hat. Wenn auf beiden Seiten (Israel und Palästina) die Extremisten regieren was soll da anderes rauskommen als Extremismus?

      1. @ NCC1701D

        Eine “Ein-Staaten-Lösung” in Form eines „binationalen Staat“ ist völlig ausgeschlossen. Absolut unmöglich.
        Sie werden doch wohl nicht ernsthaft glauben, dass das auch nur eine Spur von Fundament hätte angesichts der Unversöhnlichkeit und der Berge von Hass in dieser Region.

        Wer das trotzdem will, der ist entweder gutgläubig-wirklichkeitsfremd oder möchte (unausgesprochen) die mittelfristige Übernahme ganz Israels durch die arabische Seite – entweder durch baldigen blutigen Bürgerkrieg oder etwas friedlicher durch Geburtenüberschuss.

        Ansonsten finden Sie Genaueres in meiner Antwort an @ Ronald.

    4. Die Frage nach der grundsätzlichen Friedenswilligkeit, Friedensfähigkeit und Kompromissbereitschaft der palästinensisch-arabischen Seite wird hier immer ausgeblendet.
      Warum eigentlich?

      Erstmal warum beginnst Du nicht damit wo die Israelis gezeigt haben, wo diese zu so etwas gezeigt haben? Sofern das vorhanden ist, es gehören immer mindestens zwei Parteien dazu.

      Es verbietet sich aber aus ethischen Gründen, neues Unrecht an neuen Menschen zu schaffen, um früheres Unrecht an früheren Menschen zu sühnen.

      Ein Problem das beide Seiten haben und mit dem Israel nun mal bisher nicht geglänzt hat.

      Wie sieht es also mit der Kompromiss- und Friedenswilligkeit der palästinensisch-arabischen Seite aus?
      Allein schon das Setzen auf die demographische Waffe, d.h. die skrupellose „Produktion“ von Kindern aus politischem Kalkül beweist doch leider speziell im Gazastreifen die fehlende Bereitschaft zum Kompromiss und zum Frieden.

      Achso die Juden haben die Kinderproduktion aus Rücksicht eingestellt und erwarten, das gleiche von der anderen Seite? Kompromisse der anderen Seite?

      Wer keinen Frieden will, der wird Krieg bekommen.

      Gilt für beide Seiten.

      Man sollte den Gazastreifen unter zeitweilige UN-Verwaltung stellen, dort starke und „robuste“ Friedenstruppen stationieren sowie die Hamas verbieten, vertreiben und ggf. verhaften. Wenn sich die Lage dann dort mit den Jahren beruhigt hätte, sollte dieses kleine und allein nicht lebensfähige Gebiet völkerrechtlich an Ägypten angeschlossen werden.

      Wird nicht passieren, da die israelische Siedlungspolitik aufgegeben werden müßte.

      Nicht das ich für die eine oder andere Seite bin, jedoch meinst Du das die Palästinenser entgegenkommend sein sollen und die Israelis ihre Politik so weiter betreiben können. Anders hättest Du erstmal die Kompromissbereitschaft klar gestellt. Anderseits frage ich mich noch immer warum mischen die Rechten sich in die Politik im Nahen Osten ein. Ein verspätete Sühne für vergangene und zukünftige Verbrechen gegen die Juden?

      Interessant ist am Rande das die sogenannten gemäßigten / Neuen Rechten, die Forennazis nicht zur Mäßigung anhalten. Wogegen ein Majestyk das von den Linken bei Bella einfordert und diese mit scheinbar übereinstimmenden Argumenten umgarnt wrden. Sind das etwas bewußte Provokationen und eine Übereinstimmung mit den radikalen Ansichten?

      1. @ var

        1. Ich habe meine Sicht in den Antworten an @ Ronald und @ Guido Biland schon genauer dargelegt und möchte daher jetzt nicht Dinge doppelt schreiben.

        2. Ich denke, dass Sie irren, wenn Sie Israel im Hinblick auf den Gazastreifen eine Siedlungsabsicht unterstellen. Israel hat doch dort – wohl etwa 2004 – alle Siedlungen geräumt.

        3. Sie schreiben:
        “Interessant ist am Rande das die sogenannten gemäßigten / Neuen Rechten, die Forennazis nicht zur Mäßigung anhalten. ”

        Es ist nicht meine Aufgabe, anderen zu sagen, wie sie zu schreiben haben.
        Das ist nicht meine Aufgabe. Ich bin absolut überzeugter Individualist.

        Ansonsten: Es gibt hier keine “Forennazis”.
        Ein Nationalsozialist ist etwas ganz anderes. Glauben Sie mir!
        Das Problem ist, dass Sie und einige andere – vielleicht auf Grund Ihrer Jugend – gar nicht genau wissen, wie schlimm und menschenverachtend echte Nazis gewesen waren. Daher verkennen Sie die gewaltigen Unterschiede.
        Die Inflationierung des Begriffs “Nazi” führt allerdings dazu, die echten Nazi zu verharmlosen. Das kann keiner wollen.

        Außerdem möchte ich Sie bitten, beim höflichen “Sie” zu bleiben.
        Wir kennen uns ja nicht und können daher unmöglich per “Du” sein. Wahrscheinlich könnte ich altersmäßig Ihr Vater sein.

    5. Ich hatte es schon an anderer Stelle als Vorschlag gepostet, allerdings bitter ironisch: Alle Palästinenser werden ausgesiedelt, meinetwegen auf den Sinai. Das nun rein jüdische Großisrael zahlt Ägypten und den Palästinensern für die nächsten 10 Generationen einen Lastenausgleich. Und damit ja keiner von den Palästinensern mehr auf die Idee kommt, seine alte Heimat oder die seiner Vorfahren zu besuchen, wird Großisrael von allen Seiten eingemauert, so dass keiner mehr rein, aber auch keiner mehr raus kommt…
      Leute, wacht auf, so geht das mit der Menschheit nicht weiter. Haben wir denn wirklich nichts gelernt?😱

  12. @quer und mehr schreibt:
    “Damit dürften sich die Juden endgültig entzaubert haben, denn gerade sie müssten eine friedliche Lösung anstreben, um besser als die anderen zu sein. Sie wissen, was ein Genozid ist, sie sollten daher auf gar keinen Fall selbst für einen verantwortlich sein.”

    “Die Juden” ???????? entzaubert??????
    Denken Sie nochmal nach und lesen Sie gründlich die Beiträge von Moshe Zuckermann.

    Mit Ihrer Einlassung erwecken Sie den Eindruck, dass Auschwitz eine Art Besserungsanstalt für Überlebende gewesen sei!!!

  13. Good Morning Hamastan,
    die Zeiten von Gaza-Metro sind in ein paar Wochen vorbei. Und Zahal geht da, solange genügend Bomben und Granaten vorhanden sind bestimmt auch nicht rein um noch mehr Israelis zu Opfern.

    Hat sich jemand von euch mal gefragt was eigentlich der Dunklekreis auf den Evakuierungs Flugblättern zu bedeuten hat? Und Atombonker’s haben die bestimmt nicht im Gazastreifen gebaut, nur Tunnels um Grenzanlangen zu überwinden.

    Zweitens müssen die Israelis in der Westbank ausreichend bewaffnet werden bevor es zum direkten Einsatz von Bodentruppen kommt.

    Die Hamas-Terroristen haben daß Tor in die Hölle geöffnet und nicht Anderen.

    1. Hat sich jemand von euch mal gefragt was eigentlich der Dunklekreis auf den Evakuierungs Flugblättern zu bedeuten hat?

      Welche? Ich hab’ jetzt wirklich nicht lust alles immer selber zu recherieren.

        1. Danke für den NUKEMAP Link. Der erste von dir der Richtig was taugt 👍 Respekt!
          Wenn der Fallout bei dem richtigen Wind über den Mittelmeer abklingt, ist es auch für Israel nicht so schlimm.

          MfG Strangelove

          1. Wenn der Fallout bei dem richtigen Wind über den Mittelmeer abklingt, ist es auch für Israel nicht so schlimm.

            Na da muß ich Dich aber wieder enttäuschen. Nicht bedacht hast Du die Langzeitfolgen und die Auswirkungen einer Explosion. Es werden Partikel nach oben geschleudert werden, die wieder als radioaktiver Niederschlag abregnen. Des weiteren kommt es zu Verwehungen des radioaktiven Staubs…

            Solange es keine Kobaltbombe war, die angeblich nie gebaut wurde, wird die Radioaktivität bald wieder abklingen. Jedoch müßte erstmal die israelische Bevölkerung geschütz werden.

            Man muß wirklich verrückt sein, eine solche Bombe auf dem eingenen Staatsgebiet bzw. in der Nähe davon zu zünden.

    2. Fang doch einfach selbst mal mit dem Denken an.
      Was glaubst du wie hoch die politischen Kosten für Israel wären, wenn es um ein paar Tunnel und Keller zuzuschütten Atomwaffen einsetzen würde?
      Hat es schon Klick gemacht?
      Noch nicht, ok.
      Israel hat genügen konventionelle Waffen um diese Aufgaben zu erledigen. Da benötigt es keine Nuklearwaffen, die a) extrem teuer sind und b) noch viel schlimmer, Israel zu einem Pariastaat machen würde.
      Der Gazastreifen ist jetzt auch nicht gerade so geräumig, dass auf lange Sicht die strahlenden Auswirkungen in Israel nicht zu spüren wären.

      Kaum siehst du einen Mückenschiss auf einer Karte, schon setzt das Denken aus. Wenn ich dir jetzt wishful thinking unterstelle, ist das schon zuviel des Guten. Da war überhaupt kein Denken im Spiel.

  14. ” Arafat oh Arafat,
    er hatte seinen ersten Steifen
    im Gaza-Streifen” ( Wiglaf Droste )

    Wenn die Hamas die Macht in Gaza “an sich gerissen” haben soll, wie die TAZ behauptet, muss sich die PLO doch auch mal äußern.
    Schließlich hat die PLO die Wahlen in 2006 gegen die Hamas verloren.

  15. “Mit dem feuchten Wetter werden aber die Offensiven zum Erliegen kommen”
    Der ‘Klimawandel’ schränkt eine offensive ab in der Ukraine und Achtung :
    Auch in Israel wird die offensive wegen Wolken verspätet!
    Ein Leckerli für das digitale Zeitalter, da digital zu allem angeblich in der Lage ist.
    Also die Aussage ist: man kann dann nur Schönwetter Kriege führen.
    Welch ein Hohn für Leute die noch ein wenig in der Lage sind zu lesen, denn ein ziviles Flugzeug ist in der Lage durch gröbste Turbulenzen zu fliegen!
    Schlechte Inszenierung, würde ich jetzt meinen…

  16. @PRO1
    Die IAF ein Feind (Bird Strike) und der trägt ausschließlich Federn und kommt in Schwärmen geflogen.

    Die Natur muß gleich zweimal im Jahr ein Vogelzug in Israel veranstalten.

    Piep, piep, piep, wir haben uns alle lieb… Jeder fresse, was er kann, nur nicht seinen Nebenmann!

  17. Die israelische Führung hat den Konflikt bereits verloren.
    Ein Flächenkrieg würde die arabische Welt zum Schulterschluss gegen Israel bringen und eine „Special Operations”, mit dem Versuch einer gezielten Verfolgung der Hamas, könnte nur als Häuserkampf über die Bühne laufen.
    In Anbetracht der Gegebenheiten wird dies in einem völligen & üblen Blutbad enden.

    So oder so hat Hamas den Sieg in der Tasche.

    Das jetzt auch noch versucht wird, Russland eine Mitschuld anzudichten zeigt, dass auch die aktuellen Ereignisse in Gaza, nur Teil eines größeren Spieles sind.

    DAHER…… es bleibt weiter spannend 🥸 🥸

  18. Weder Russland noch die USA bzw. die Nato kamen Armenien zu Hilfe, als Aserbeidschan Bergkarabach einnahm.

    Entschuldigen Sie mal, Paschinyan hat Bergkarabach selbst abgeschrieben und offiziell als Teil Aserbeidschans anerkannt. Sollen wir jetzt vielleicht Armenien zwingen gefälligst Bergkarabach im Bestand Armeniens zu behalten? Uns sind unter diesen Umständen die Hände gebunden. Wenn Armenien es nicht länger haben will, können wir auch nichts machen.

  19. Bei manchen journalistischen Formulierungen in den Israel/Palästina-Artikeln muss man sich wirklich fragen, ob hier Bewerbungen für den Neusprech-Award abgegeben werden sollen. Leider auch bei Overton.

    Vorgestern gab es hier die Schlagzeile „Israel ordnet den Abzug der Bevölkerung (…) an“. Das war bereits verwirrend, denn die Regierung Netanjahus kann im Gazastreifen nichts einfach so anordnen, sie hat vielmehr die dortige Zivilbevölkerung schlichtweg aufgefordert zu gehen oder in Kauf zu nehmen zur Zielscheibe zu werden – ein wichtiger Unterschied. Und „Abzug der Bevölkerung“ ist vor diesen Hintergründen natürlich auch nicht sonderlich passend. „Abziehen“ tun Besatzungssoldaten oder UN-Friedenstruppen nach einem Einsatz. Eine Bevölkerung zieht nicht einfach ab, die wird zur Flucht gezwungen oder schlicht vertrieben. Die UN spricht ja auch von „Binnenvertriebenen“ und nicht von „Binnenabgezogenen“. Oder sind die Arzach-Armenier letztens aus Bergkarabach etwa „abgezogen“? Und sollten wir vielleicht nicht mehr von deutschen „Heimatvertriebenen“ sondern lieber „Heimatabgezogenen“ sprechen? Der Blogger Simplicius 76 hat dem medialen Sprech in seinem neuesten Artikel ein paar Passagen gewidmet, unter anderem dem Wording von den „Palästinensergebieten“ anstelle „Palästinas“, womit in letzter Konsequenz immer der Anspruch und die Autorität der Palästinenser in jenem Landstrich in Frage gestellt und ihre Siedlungsräume sprachlich in ein „politisch belangloses Durcheinander unterschiedlicher Einheiten“ verwandelt werden.

    Nun finden sich in diesem Artikel Perlen wie beispielsweise:

    Die Welt rutscht in eine gefährliche Instabilität.

    Klingt nach Clarks „Schlafwandler-These“ mit der vor zehn Jahren insinuiert wurde, die europäischen Mächte seien irgendwie in den Ersten Weltkrieg „hineingestolpert“. Schon das war großer Topfen, der sich aber hierzulande bestens verkaufte, der Bedarf nach Seelentröstung war schließlich auch nach hundert Jahren noch immens. Kriege brechen aber nicht einfach aus. Es schlittert oder stolpert auch niemand einfach in sie hinein. Kriege werden gemacht. Und genauso wenig wie selbsternannte „Himmelskrieger“ nicht einfach vom Himmel fallen und Frauen nicht „plötzlich“ schwanger werden, so „rutscht“ auch die Welt nicht so mir nichts dir nichts in eine „gefährliche Instabilität“. Zumal das nicht das Werk unseres Planeten, sondern gewisser Akteure auf seiner Oberfläche ist. Ein solcher Satz verbirgt nur Ross und Reiter.

    die Menschen im Gaza-Streifen wie in einem großen Gefängnis eingesperrt

    Auch dies ist eine Metapher, die immer wieder gebraucht und deswegen immer wieder aufs Neue hinterfragt werden sollte. Gaza als ein „Gefängnis“ zu bezeichnen, setzte voraus, dass dessen „Insassen“ irgendetwas „verbrochen“ und „auf dem Kerbholz“ hätten. Das mag auf das ein oder andere Hamas-Mitglied zutreffen. Aber nicht auf das überwältigende Gros der Gaza-Bewohner. Der Begriff „Gefängnis“ für die Region ist unpassend.

    Aber freilich – in Deutschland möchte man natürlich bestimmte Alternativtermini vermeiden. Agambens „nomos der Moderne“ – das Lager – zum Beispiel. Ich merke ja bereits, wie hier die Kälte angekrochen kommt und alle den Atem anhalten. Urgh, „Lager“ und dann irgendetwas mit „Konflikt“ und „Israel“ – lieber nicht. Jo, dann sucht eich ebn oan andern Begriff! Konn mi ned um ois kümmern! Ihr seids olle Studierte und a baar vo eich sogar waschechte Grmanisdn, bauts eich ebn wos Passends zsamm!

    Hamas ist auch nicht interessiert daran, dass die Menschen nach Ägypten fliehen können.

    Die Hamas ist ein zumindest semi-staatlicher Akteur und keine simple „Terrorzelle“. Wie alle Regimes – ob Staaten, de facto Staaten oder sonstige Entitäten – hat sie ein Interesse daran maximale Kontrolle in den von ihr beherrschten Gebieten auszuüben. Und sich von außen nicht vorschreiben zu lassen, was sie zu tun und zu lassen hat. Das unterminierte ja ihre Autorität. Und natürlich hat sie kein Interesse daran, dass ihre Untertanen sprichwörtlich in die (Sinai-)Wüste geschickt werden. Man mag ihr Verhalten für zynisch halten, aber es ist aus der realpolitischen Warte betrachtet nun wirklich nicht sonderlich überraschend.

    Die Ägypter haben im Übrigen auch kein Interesse daran zwei Millionen Seelen vor die Nase gesetzt zu bekommen, zumal nicht einmal die Infrastruktur für deren Unterbringung vorhanden ist. Von den eigenen 111 Millionen, die man kaum satt bekommt, ganz zu schweigen. Man holt sich doch kein zusätzliches Pulverfass ins Land, zumal das kein temporärer Aufenthalt werden würde, sondern die Palästinenser dauerhaft bei ihnen zu bleiben hätten. Oder glaubt irgendjemand hier ernsthaft, die Israelis wollten nach Kriegsbeginn die Palästinenser wieder zurücklassen? Da wird es tausend und einen Grund geben, warum sich ihre Heimkehr verzögern muss (und sei es das „Wetter“ wie jetzt bei der Bodenoffensive). Und schwupp die wupp ist das Gaza-Land bereits an andere Bewohner vergeben oder Bauland für Japaner oder wen auch immer.

    Russland dürfte die Situation ausnutzen

    Um Himmels willen, der Russe nutzt aus! Was erlaube Putin? Im Ernst: die Aussage lassen wir auch einfach so stehen?

    Klar, aus den Westmedien wissen wir ja, dass Russland mit China und dem Iran und der Hamas geklüngelt hat und jetzt punktgenau losschlagen kann. Mal zur Erinnerung: Nicht jeder zufälligen Handlungskorrelation wohnt eine Kausalität inne…

    Aserbeidschan hat bereits den Fokus auf den Ukraine-Krieg genutzt, um Bergkarabach zu erobern.

    Das ist noch so eine These, die einfach in den Raum gestellt und zum Dogma aufgeblasen worden ist. Es wäre schön, wennOverton solche Postulate mal kritisch analysieren könnte.

    Bereits vor drei Jahren war behauptet worden, die Russen seien vom „Ausbruch“ des Zweiten Bergkarabachkrieges „kalt“ überrascht worden. Ja klar, die Russen waren damals schon abgelenkt – wegen der Ukraine, wegen der Pandemie (Putin hat sich ja angeblich in seinem Büro eingemauert und nur den Lieferando-Mann herangelassen), wegen Fleischwurst – und haben die damaligen Manöver, Waffeneinflüge et cetera einfach übersehen. Passiert den besten! Jetzt waren sie wieder abgelenkt wegen der Ukraine – oder wegen China oder wegen Fleischwurst – und mir nichts dir nichts, können die Azeris einfach was erobern. Etwas, das übrigens ihnen gehört, denn völkerrechtlich zählt Bergkarabach zu Aserbaidschan. Und das ist ein gewichtiger Unterschied zu armenischem Gebiet, aber das war hier im Forum bereits an anderer Stelle tausendfach durchgekaut.

    Vielleicht schaffen es deutsche Journalisten aber wenigstens irgendwann den Namen des Landes richtig zu schreiben. Es heißt nämlich „Aserbaidschan“. Das Schwa (Ə) für Herrn Əliyev könnte bei der Gelegenheit gleich miteingeführt werden. Mit den französischen accents und dem spanischen ñ klappt’s ja auch immer.

    Weder Russland noch die USA bzw. die Nato kamen Armenien zu Hilfe, als Aserbeidschan Bergkarabach einnahm. Damit dürfte Aliyev auch beim Einmarsch in Armenien rechnen.

    Und warum genau bitte hätte Russland Armenien jetzt zu Hilfe kommen sollen? Weil Paschinjan dem Kreml immer so lieb vor’s Schienbein tritt? Bergkarabach liegt ja nicht einmal in Armenien und Paschinjan selbst hat die azerische Oberhoheit anerkannt. Hatten wir auch schon tausend Mal.

    Sollte Jerewan übrigens noch weiter fleißig westfreundliche Sperenzchen à la „Römisches Statut unterzeichnen“ vornehmen oder gleich seinen Austritt aus der OVKS verkünden – nun, dann gäbe es noch weniger Gründe. Mal ehrlich: Warum sollte Moskau eine Führung unterstützen, die ohnehin nur mit dem Westen kuscheln möchte? Weil die Amis und Franzosen zwar gerne Versprechungen machen, aber Jerewan nur als Token gegen Russland brauchen und nicht im Traum daran denken, da mit boots on the ground aufzutauchen, wenn die pösen „Türken“ komme? Tja, selber schuld. Erst den Armenexit machen und dann weiterhin glauben Hilfe und Extrawürste von Russland und der OVKS einwerben zu können – wie lächerlich ist das? Paschinjan scheint wirklich bei den Tory-Brexiteers in die Lehre gegangen zu sein…

    Soll zuerst der Norden des Gazastreifens zerstört und „gesäubert“ werden, um dann die Bevölkerung aus dem Süden in den Norden zu vertreiben, um dort dasselbe vorzunehmen?

    Ne, wenn die alle im Süden sind, hofft man sie in die (Sinai-)Wüste schicken zu können. Auch hier verweise ich nochmals auf den oben verlinkten Artikel von Simplicius 76 und ansonsten auf die Artikel bei Moon of Alabama.

    1. Solide deutsche Denkarbeit. Besten Dank, lieber Altlandrebell.
      Tut dem Overton Magazin gut. Weiter so. Man vermisst die Dichter und Denker im Land der Dichter und Denker. Schön, dass es doch noch welche gibt. Das lässt hoffen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert